DE2850281A1 - Neuer biochemischer wirkstoff, verfahren zu seiner herstellung und diesen wirkstoff enthaltende pharmazeutische zubereitung - Google Patents

Neuer biochemischer wirkstoff, verfahren zu seiner herstellung und diesen wirkstoff enthaltende pharmazeutische zubereitung

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DE2850281A1 DE19782850281 DE2850281A DE2850281A1 DE 2850281 A1 DE2850281 A1 DE 2850281A1 DE 19782850281 DE19782850281 DE 19782850281 DE 2850281 A DE2850281 A DE 2850281A DE 2850281 A1 DE2850281 A1 DE 2850281A1
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Description

  • Neuer biochemischer Wirkstoff, Verfahren zu seiner Her-
  • stellung und diesen Wirkstoff enthaltende pharmazeutische Zubereitung Die Fähigkeit des lebenden Organismus, exogene Belastungen erfolgreich zu überwinden, hängt von der Güte aller biochemischen Systeme und deren konzertiertem Zusammenwirken ab. Dieses Zusanmenwirken ist bekanntlich eine von der Parität kataboler und anaboler Regulationsfaktoren abhängige Leistungsgröße, die z.B. durch verschiedene exogene Belastungsfaktoren wie z.B. psychosozialer Streß, Bakterien, Viren usw. vermindert wird. Auch ist bei schwacher zellulärer Leittngsfähigkeit die Wirkung hochspezifischer Arzneimittel wie z.B. von Antibiotika gering und die tragenden reparativen Prozesse wie Infektionsabwehr, gewerbliche Regeneration und Entzündungsausheilung nennen einen unzureichenden Ablauf.
  • Um die allgemeine Belastungsüberwindungsfähigkeit zu erhöhen, hat die medizinische Wissenschaft bisher nur wenige und verhältnismässig ungezielte Methoden zur Verfügung, wie z.B. die Gabe von Vitaminen, unsoezifischen Reizkörpern und bestimmen Gewebs- oder Blutextrakten. In gewissen Fällen werden auch körperliche Trainingskuren eingresetzt.
  • Es ist jedoch bekannt, daß beispielsweise unspezifische Reizkörper und ein Muskeltraining zuerst einmal eine im einzelnen unbekannte Reaktionskette in Gang setzen, an deren Ende erst die erhoffte Wirkung stehen kann Die bekannten unspezifischen Reizkörper bedeuten für den meist ohnehin schon geschwächten Organismus eine zusätzliche Belastung, die sich im Anstieg der KörpertemperaLur, erhöhtem Krankheitsgefühl, negativen Auswirkungen auf bestimmte Grund- oder Begleitkrankheiten, wie Allergien, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Diabetes usw. auswirkt.
  • Es besteht deshalb ein Bedürfnis nach einer Wirksubstanz, die unmittelbar an einem Grundprozeß der intrazellulären Stoffwechselregulation eingreift, so daß die Belastungsüberwindungsfähigkeit ohne Belastungsphase und bohne toxisches Risiko rasch ansteigt. Eine solche Wirkung sollte nicht auf bestimmte Gewebe-Typen beschränkt, sondern gewebeunspezifisch sein.
  • Es wurde nunmehr gefunden, daß diese biologischen Wirkungen in therapeutisch nutzbarem Ausmaß durch einen neuen biochemischen Wirkstoff erzielt werden können, der sich von nativen und/oder synthetischen lignoiden Dehydrierungspolymerisaten (DHPs) ableiten läßt und der die kennzeichnenden chemischen Strukturen des Lignins in alkali- und wasserlöslicher Form enthält.
  • Lignine sind schwer lösliche Dehydrierungspolymerisate (DHPs) aus Monolignolen, chemisch höchst inert und biologisch inaktiv. Die erfindungsgemäße Substanz wird Eadurch erhalten, daß man natives oder synthetisches Lignin zusammen mit Kohlehydraten - vorzugsweise Mono- und/oder Oligosaccharide, insbesondere Glucose - in alkalisch-wäßrigem Milieu in Gegenwart von wasserunlöslichen, anorganischen Oxidationskatalysatoren mit Ozon, Sauerstoff und/ oder Wasserstoffperoxid - vorzugsweise Luft - oxidiert, durch Druckfi.ltration an Membranen mit nominellen Trennschnittcjrenzen von 5000 bis 35 000, vorzugsweise 10 000 bis 25 000 Dalton fraktioniert und anschliessend durch weitere Reinigungsschritte yewinnt.
  • Synthetische Lignine wurden bisher lediglich zum Zweck der Konstitutionsaufklärung durch enzymatische Dehydrierung von Monolignolen dargestellt. Je nach Wahl der Ausgangsprodukte (Monolignole: p-Cumar-, Coniferyl- und Sinapinalkollol) und ihrem Verhältnis zueinander lassen sich lignoide DHPs vom Laubholz-, Nadelholz- oder Graslignin-Typ darstellen. Auch durch die Methodik der DHP-Synthese lassen sich unterschiedliche Typen darstellen, je nachdem man das Zutropf- oder das Zulaufverfahren oder eine Kombination beider Verfahren zur Anwendung bringt. Als Reduktase findet meist Laccase aus dem Saft des Pilzes Psalliota campestria Verwendung.
  • Als Lignine können erfindungsgemäß Syntheseprodukte aus Freudenberg, Holzforschung 18, H6, S. 167 (1964) Monclignolen wie p-Cumar-, Coniferyl- und/oder Sinapinalkohol nach dem Zutropf-, dem Zulauf- oder dem Kombinationsverfahren sowie native Lignine wie Ejörkmann-Lignin, Brauns-Lignin, Wi-ldstätter-Lignin - vorzugsweise aber Nord's-Lignin - verwendet werden. Mit Nord's-Lignin werden die höchsten Ausbeuten erhalten. Nicht geeignet sind andern lösliche Lignin-Derivate wie Säure-Lignin, Cuproxan-Llynln bzw. Lignin-Sulfonsäure, da sie offenbar nicht die e.rforderlichen Strukturelemente enthalten.
  • Als Kohlehydrate werden Mono- und Oligosaccharide, insbesondere Mono- und Disaccharide - vorzugsweise Glucose -eingesetzt.
  • Als Oxidationskatalysatoren sind anorganische Oxidationskatalysatoren geeignet, die eine hohe Katalaseaktivität aufweisen, wie z.B. Mangandioxide. Da die erfindungsgemäße Mischrepolymerisation zu Mischrekombinaten nur dann mit wirtschaftlich tragbarem Erfolg abläuft, werden erfindungsgemäß wassrunlösliche, anorganische Oxidationskatalysatoren eingesetzt, die sich ohne Schwierigkeit durch herkömmliche Methoden der Feststofftrennung von den alkalolöslichen, organischen Mischrekombinaten abtrennen lassen. Bei dieser oxidativen Radikalpolymerisation zu lignoiden Redukton-Mischrekombinaten, bilden sich naturgemäß Systeme sehr unterschiedlichen Molekulargewichts, Sie sich zum Teil durch intermolekulare Wechselbeziehung gegenseitic inhibieren, was ihre biologische Aktivität Detrifft. Es wird deshalb erfindungsgemäß durch eine aktive Molekulartrennung nach dem Prinzip der Ultrafiltration unter Druck eine Isolierung niedermolekularer, biochemisch hoch reaktiver Rekombinate vorgenommen und das hierbei anfallende Retinat verwort.en.
  • Nachfolgend wird anhand des beigefügten Fließschemas das erfindungsgemäße Verfahren allgemein erläutert: Die vorgenannten synthetischen oder nativen Lignine werden zusammen mit einem geeigneten Kohlehydrat - vorzugsweise Glucose - und einer geeigneten anorganischen Oxidationskatalysator mit hoher Katalaseaktivität gemischt und mit verdünnter Natronlauge angeteigt. Man setzt verdünnte Ammoniak lösung zu, bis eine rührfähige Dispersion entsteht. Bei Raumtemperatur wird unter Rühren das Oxidationsmittel - vorzugsweise Luft durch eine Tauchfritte - zugeführt. Die Reaktion ist beendet, wenn der pH-Wert um 1 bis 2 Einheiten abgesunken ist. Dies ist erfahrungsgemäß nach 15 bis 18 Monaten der Fall. Die ungelösten Bestandteile werden sedimentiert und verworfen. Die flüssige. Phase wird bis zur Trockne eingeengt (vgl. Fließschema 1 und 2).
  • Das getrocknete Zwischenprodukt wird mit 10 bis 20 Teilen 2 Zeiger bis 1 %iger Natronlauge suspendiert und teilweise aufgelöst. Der ungelöste Ante.'l wird nach den üblichen Methoden abgetrennt und verworfen. Mit einem Kationenaustauscher wird in der wäßrigen Phase ein pH-Wert von 9,5 bis 14 - vorzugsweise 10,5 bis 11,5 - eingestellt (vgl.
  • Fließschema 3, 4 und 5).
  • Alle Substanzen bis zu einem Molekulargewicht von 5000 werden durch Molekulartrennung an geeigneten Membranen, vorzugsweise an Me.rrranen mit nominellen Trennschnittgrenzen von 5000 bis 35 000, vorzugsweise 10 000 bis 25 000 Daltons isoliert (vgl. Fließschema 6).
  • Das so erhaltene Filtrat wird entweder durch Zugabe eines geeigneten Kationenaustauschers in der H+- auf einen pH von 4,5 bis 6,0 gebracht und ist als solches ven,tendbar oder kann vorzugsweise durch Zugabe eines geeigneten Kationenaustauschers in der HtForm auf einen pH-Wert von 2,1 gebracht werden. Der Ionenaustauscher wird dann abgetrennt und di.e Lösung zentrifugiert (vgl. Fließschema 7).
  • Das gelartige Sediment und die überstehende Lösung werden getrennt weiterverarbeitet.
  • a) Das Sediment wird in verdünnter Alkalilauge bei pH 9 gelöst. Die klare alkalische Lösung wird durch Zugabe eines geeigneten Kationenaustauschers auf pH 5,5 zurückgestellt (vgl. Fließschema 8a).
  • b) Die überstehende Lösung wird durch Erwärmen auf 950 C und rasches Abkühlen auf 50 C einem Thermoschock ausgesetzt. Man trennt vom entstehenden Sediment und bringt die übersdtehende Lösung durch Zugabe von Alkalilauge auf pH 5,5 (vgl. Fließschema 8b) Die nach a) und b) erhaltenen Lösungen vom PH 5,5 werden gemischt und unter schonenden Bedingungen zur Trockne eingeengt. Der verbleibende Rückstand stellt die erfinXungsgemäße Wirksubstanz dar (vyl. Fließschema 9).
  • Die erfindungsgemäße Wirksubstanz ist eine nichtkristallisierbare, röntgenamorphe, wasserlösliche organische Säure.
  • Die Substanz ist hell- bis dunkelbraun gefärbt und zeigt einen hohen metallischen Glanz, der auf ungepaarte Elektronen hinweist. Es handelt sich um ein Polymerengemisch, das durch Rekombittion der oxidativen Ligni.nabbauprodukte unter Einbau der Zuckerreduktone geildet wird. Die Polymeren enthalten redoxamphotäre Strukturen mit ungepaarten Elektronen (ESR-Spektrum) sowie phenolische OH-Grupnen, Carboxylfunktionen, Ketogruppen und Endiolgruppierungen, die auch in wäßriger Lösung erhalten bleiben. Als typisches Ligninderivat kann der erfindungsgemäße Wirkstoff ebenso wie die Lignine nicht durch eine Strukturformel exakt beschrieben werden. Auch die meisten konventionellen Analysendaten wie Schmelzpunkt, Kristalistruktur, Infrarotspektrum und Summenformel können bei dieser Substanz nicht zur Charakterislerung herangezogen werden. Dagegen kann der neue Wirkstoff durch folgende Methoden charakterisiert werden: 1. Nachweis auch in wäßriger Lösung stabiler ungepaarter Elektronen durch ESRSpektroskopie (ESR-Spektren).
  • 2. Das FluoreszensSpektrum (Emision und Anregung) in wäßriger Lösung.
  • 3. Den Quotienten der Extinktionen bei 375 und 450 rim in wäßriger Lösung bei pH 5,5, der von der Feinstruktur der Membran l3nd ihrer nominellen Trennschnittgrenze abhängig ist.
  • 4. Spezifisehe Vermehrung lichtabsorbierender Gruppen durch Alkalisierung einer wäßrig-sauren Lösung.
  • 5. Das Molekulargewichtsverteilungsprofil: 500 - 5000 (Mittelwert 2000).
  • 6. Das Aussehen des Trockenstoffes ist dunkelbraun.
  • 7. Beeinflussung des Glutathionredoxstatus der lebenden Leberzelle im biochemischen Test.
  • Erläuterungen zu: 1.> ESR-Spektren Der Festkörper zeigt ein intensives ESR-Signal (vgl. Abb. 1), das aus einer Linie mit der peak-topeak-Breite von 3,2 Gauß besteht. Der g-Faktor wurde zu 2,0042 bestimmt.
  • Die Untersuchungen der wäßrigen Lösungen wurden bei einem pH-Wert von 9 durchgeführt. Die 5 teigen Lösungen zeigen ein kräftiges Ein-Linien-Signal, das leicht unsymmetrisch ist (vgl. Abb. 2). Die Linienbreite wurde zu 4,2 Gauß ermittelt. Der Nulldurchgang des Signals entspricht einem g-Faktor von 2,0045 und ist somit dem Festkörper recht ähnlich. Die Fehlergrenze wird durch die Linienbreite bestimmt. Die Signalintensität zeigt eine nicht-lineare Abhängigkeit von der Konzentration.
  • Des weiteren ist eine Steigerung der experimentell ermittelten Signalintensitäten sowohl durch Einwirkung von Luftsauerstoff als auch nach Zugabe von Ascorbinsäure klar zu erkennen. Bei Zusatz von 1 ml 10 %iger Ascorbinsäure-Lösung zu 3 ml 5 %iger Substanz-Lösung wird eine Steigerung der Signalintensität um den Faktor 2 beobachtet. Die Linienbreite wird durch den Zusatz von Ascorbinsäure praktisch nicht verändert, während der g-Faktor auf 2,0037 absinkt. Gleichzeitig ist eine weitgehende Symmetrierung des in Form der ersten Ableitung registrierten Absorptionssignals zu beobachten.
  • Die Absorption der wäßrigen Lösung ohne Pufferzusatz liegt bei nahezu gleichem g-Faktor, wie er beim Festkörper gefunden wurde, ist aber mit einer Linienbreite von 3,8 G schmaler. Die Linienform ändert sich nach SpiiVen der Meßprobe mit Stickstoff und nach Optimierung der Feldmodulation ist eine Andeutuno einer Aufspaltung erkennbar. Der Zusatz von Kaliumchlorid ist ohne Einfluß auf das Signal. Erhöhung des pH-Wertes auf ca 10 führt zu drastischen Veränderungen (Abb. 3).
  • Jetzt lassen sich 3 scharfe Linien L1, L2, L3 erkennen mit den entsprechenden g-Faktoren g1 = 2,0051, g2 = 2,0048 bzw. g3 - 2,0045. Die Breiten dieser drei Komponenten sSnd vergleichbar und liegen bei 150 mG. Bei sorgfältiger Untersuchung des Signals zeigt sich, daß unter diesen drei Linien eine vierte, wesentlich breitere (#H 1, 5G) Absorption vorhanden ist. Nach Luftoxidation nimmt die Intensität ab, um nach Zusatz von Glucose auf den alten Wert anzusteigen. Mit fortschreitender Reduktionszeit ändern sich die relativen Intensitäten aller 4 Komponenten. Offenbar handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Wirksubstanz um ein redoxamphotäres System, das stark pH-abhängig ist. Für die ESR-Spektren sind vermutlich mehrere Radikale verantwortlich, die sich in Redox- und Protonierungsgleichgewichten befinden.
  • 2.) Flurszenzspektren Wenn auch Fluoreszenzspektren wenig über die Struktur einer Verbindung aussagen, so diencn sie doch zur Charakterisierung. Fluoreszenzmessungen der erfindungsgemäßen Wirksubstanz wurden in wäßriger Lösung mit de= elektronisch vollkorrigierten Spektralfluorimeter MR 1 der Firma FARRAND durchgeführt. Insgesamt 6 Proben aus verschiedenen Produktionsansätzen ergaben identische Fluoreszenspektren. In den Abb. 4 - 11 sind die Anregungs- und Emissionsspektren von 2 Proben wiedergegeben. Die Wirksubstanz zeigt folgende Maxima Anregung Emission 272 + 2 nm 604 # 4 nm 424 # 2 nm 498 + 4 nm 3.) Quotient der Extinktionen E375 nm und E450 nm wäßriger Lösungen der Wirksubstanz bei pH 5,5 Zur weiteren Charakterisierung der erfindungsgernäßen Wirksubstanz können die Extinktionen wäßrig-saurer Lösungen herangezogen werden. Der Quotient der Extinktionen bei A = 375 nm und # = 450 nm nimmt dabei bei gleichen Membraneigenschaften d.h. Feinstruktur und nominelle Molekulartrennschnittgrenze immer den gleichen Wert an.
  • Es gilt bei Membranen mit nnminellen Trennschnittgrenzen von 10 000 Daltons: E375 nm = 2,40 - 3,45 E450 nm 4.) Chromophor-Gruppentest Meßprinzip Durch Alkalisierung einer wäßrig-sauren Lösung bilden sich zusätzliche lichtabsorbierende chromophore Gruppen, die zu einer meßbaren Steigerung der Lichtabsorption führen.
  • Methode Eine Wirkstofflösung wird soweit mit destilliertem Wasser verdünnt, daß sie in einer 1 cm Küvette bei 485 nm und fast voller Blende genau 100 % Durchlässigkeit zeigt. Der pH-Wert dieser Lötung liegt zwischen 4 und 6.
  • Unter Kontrolle mit der Glaselektrode gibt man tropfenweise 1 n Kalilauge zu (ca. 1 Tropfen pro ml), bis der pH-Wert 9 - 10 beträgt. Die Lösung wird intensiv gemischt. Nach 20 Minuten wird erneut die Transparenz gemessen. Sie soll 19 % betragen.
  • 5.) Beeinflussung des Glutathionstatus der Leber im Rattenversuch (Anabole Wirksamkeit) Männliche Wistar-Ratten des SPF-Stammes Han/Bö (120 g Körpergewicht) wurden um 9 Uhr vormittags mit 0,4 ml Equi-Thesin (Jensen Salsbiury Laboratories, Kansas City, USA) pro 100 g Körpergewicht in Allgemeinnarkose versetzt, eröffnet und 0,3 /ug des erfindungsgemäßen Wirkstoffes in 0,1 ml physiologischer Kochsalzlösung direkt in die vena portae injiziert. Nach 1, 2, 10 und 30 Minuten wurde der lobus dexter der Leber durch Frierstopp (1) entnommen und bis zur Analyse bei -150° e aufbewahrt. Die Bestimmung des Glutathionstatus erfolgte nach der unter (2) und (3) beschriebenen Methode. Reduzirtes (GSH), oxidiertes (GSSG) und Gesamtglutathion (TG) wurden separat erfaßt und die gemischten Glutathiondisulfide (XSSG) nach der Formel TG-(GSH + 2GSSG) errechnet. Die Ergebnisse sind in der fogenden Tabelle zusammengestellt.
  • (1) HOHORST, H.J., KREUTZ, F.H. und Bücher, Th. (1959); Biochem. Z. 332, 18-46; (2) HARISCH, G. und SCHOLE, J. (1971); Strahlentherapie 142, 494-501; (3) HARISCH, G. und SCHOLE, J. (1974); Z. Naturforsch.
  • 29c, 261-266; Tabelle Glutathiokonzentration der Rattenleber (Wisher, männlich, 120 g Körpergewicht) nach Verarbreichung von 0,3 µg Wirkstoff direkt in die vena portae Glutathiokonzentration Minuten nach Wirkstoffapplikation TG 8,02 # 0,66 8,00 # 0,54 - 8,24 # 0,33 8,21 # 0,71 µg/g Leber µg/g Leber = µg/g Leber µg/g Leber (7)* (8) (7) (5) GSH 5,24 # 0,12 6,77 # 0,21** 6,20 # 0,50** 5,76 # 0,24** 5,34 # 0,11 µg/g Leber µg/g Leber µg/g Leber µg/g Leber µg/g Leber (12) (9) (13) (6) (3) GSSG 5,161# 0,02 0,116# 0,01** - 0,120# 0,04** 0,138# 0,01 µg/g Leber µg/g Leber µg/g Leber µg/g Leber (10) (10) (12) (3) XSSG 2,46 1,00 - 2,24 2,59 (als SH- µg/g Leber µg/g Leber µg/g Leber µg/g Leber Glutathion) GSH 32,5 58,4 48,0 38,7 GSSG * = Tierzahl TG = Gesamtglutathion GSSG = oxidiertes Glutathion ** = p<0,001 GSH = reduziertes Glutathion XSSG = gemischte Glutathiondisulfide Schon 1 Minute nach der Wirkstoffgabe tritt eine für die Einwirkung einer anabolen (synthesefördernde) Substanz charakteristische, hochsignifikarte Zunahme des reduzierten Glutathions ein, unter gleichzeitiger Abnahme der oxidierten Verbindung und der gemischten Glutathiondisulfide.
  • Gesamtglutathion bleibt unverändert. Nach einer unter genau gleichen Bedingungen vorgenommenen Insulinjektion (o,l E) ist 30 Min. nach der Hormongabe eine entsprechende Reduktion des Glutathionsystems zu beobachten. Eine Natriumchlorid-Injektion (o,l ml einer physiologischen Kochsalz-Lösung) führt ZU keiner signifikanten Snderung des Glutathionstatus.
  • Nachfolgend wird die Herstellung der erfindungsgemäßen Substanz anhand eines Beispiels erläutert: Beispiel 20 kg pulverisiertes NORD's-Lignin und 2 kg einer pulverförmigen Mischung aus Fe2O3, Braunstein und Montmorillonit im Verhältnis 85 : 10 : 5 werden mit 2 n-Natronlauge und dann mit 0,3 n-Aioniuinhydroxidlösung zu einer rührfähigen Dispersion verdünnt. Man rührt 185 g d-Glucose ein und leitet dann in die bei Raumtemperatur gerührte Suspension durch eine Tauchfritte Sauerstoff ein. Nach ca. 15 bis 18 Monaten ist die Reaktion beendet. Der pH- Wert der Suspension ist dann um 1 - 2 Einheiten gestiegen. Man filtriert die ungelösten AnteIle ab und dampft das Filtrat am Rotationsverdampfer unter Vakuum ein.
  • Ein Teil des getrockneten Filtrats wird in 10 Teilen 2 titer Natronlauge suspendiert und dabei teilweise aufgelöst. Der ungelöste Anteil wird auf übliche Weise abfiltriert und verworfen. Durch Einrühren eines Kationenaustauschers in das wäßrige Filtrat wird ein pH-Wert von 11,0 eingestellt. Der Kationenaustauscher wird anschliessend abfiltriert.
  • Die wäßrige Lösung wird unter einem Druck von 2,8 bar durch eine asymmetrische Druckflltrationsmem,bran mit einer nominellen Molekulartrennschnittsgrenze von 20 000 Daltons filtriert. Während der Filtration läßt man Schwingungen von 100 Hertz senkrecht zur Membranoberfläche einwirken.
  • In das erhaltene i:iitrat wird ein Kationenaustauscher eingerührt, bis ein pH-Wert von 2,1 eingestellt ist. Man filtriert rasch vom Ionenaustauscher ab und zentrifugiert.
  • Das gelartige Sediment und der klare Uberstand werden durch Dekantieren getrennt.
  • a) Das gelartige Sediment wird in verdünnter Kalilauge bei pH 9 gelöst. Die klare Lösung wird mit einem Kationenaustauscher versetzt, bis ein pH-Wert von 5,5 erreicht ist.
  • b) Die überstehende Lösung vom pH 2,1 wird mit einem Magnetron dielektrisch auf +950 C erwärmt und dann rasch auf +50 C abgekühlt. Das entstehende Sediment wird abzentrifugiert und verworfen. Durch Zugabe von }aliumhydroxidlösung zum klaren überstand wird unter Kontrolle mit der Glaselektrode pH 5,5 eingestellt.
  • Die nach a) und b) erhaltenen Lösungen werden vereinigt und lyophilisiert. rs verbleibt ein dunkelbraurer Feststoff.
  • Galenische Zubereitungen Ampulle, Lösung, Spray, Sirup, Suppositorium, Stylus, Granulat, Tablette, Dragee, Kapsel, Salbe (Haft-Gel, -Creme, -Paste) Anwendungsformen i.m., i.v., s.c., i.a., lokal, oral, rektal, vaginal.
  • Ampullen Konzentrationsbereich: 4 bis 4000 /ug, bevorzugt 8 bis 40 Lösungsmittel : 0,9 %ige NaCl-Lösung Volumen : 1,0 ml i.m., i.v., i.c., s.c., i.a.
  • Lokale Anwendung Als Gel, Creme, Spray, Haftpaste, Tropfen, Granulat u.ä.
  • Konzentration 0,05 - 10 % Standradwerte: 0,4 - 2 %.
  • Orale Anwendung Syrup, Lutschtablette, Pastille usw.
  • Konzentrationsbereich 0,5 - 3 %.
  • Indikationsgebiete" Entzündliche und degenerative sowie schmerzhafte Erkrankungen an - Haut und Schleimhaut wie Verbrennungen, Dekubitus, Allergien, Pruritus, Stomatitis, Gingivitis, Parodontitis, Rhinitis, Konjunktivitis, Vaginitis, Ulzerationen im Gastrointestinaltrakt - Gefäßen wie Venopathien, Ulcus cruris, hämorrhoidales Syndrom Arteriosklerose - Bindegewebe und Stützgewebe wie Rheuma, Arthrosen, Arthritiden, Osteoporose, Osteosynthese -Störungen - Organen wie Leber, Herz, Gehirn, Skelettmuskel sowie zur Propylaxe und Therapie bei Regulationsstörungen des intermediären Stoffwechsels wie PRä-Diabetes, Diabetes, Proteinstoffwechsel-Störungen, mangehafter Energieverwertung, verminderter Gewebereagibilität, verzcgerter Wundheilung, verminderter Resistenz gegen Erreger und Tumoren.
  • Vergleich der relativen Wirkunqen am Entzündungsmodell zwischen der erfindungsgemäßen Substanz (FL 70) und Phenylbutazon Modell Dosierung FL 70 Phenylbutazon Bolus-alba-Ödem i.m. 122,2 100 3 x 10 mg/kg Carrageenin-Ödem i.m. 109 100 3 x 10 mg/kg Formalin-Ödem i.m.
  • 3 x 10 mkg 241 100 Dextran-Ödem i.m.
  • 3 x 10 mg/kg 475 100 Exsudationshemmung i.p. 266 100 im Polyurethanschaumtest 40 mg/kg Chloroform-Reiz- i.v., i.p. 166 100 test 40 mg/kg Erythemverzögernde e.c. 102 100 Wirksamkeit epikutan 300 µg/cm² Akute Toxizität von FL 70 (LD50 in mg/kg) Tierart Applikation LD50mg/kg Maus i.v. 367,5 i.p. 628 s.c. 1080 p.o. 12700 Ratte i.p. 480 " i.m. 710 s.c. 900 p.o. 10200 Hund p.o. > 4000 Akute Toxizität von Phenylbutazon (LD50 in mg/kg) Maus i.v. 123 i.p. 336 p.o. 680 Ratte i.p. 215 p.o. 467 Vergleich der aktuten Toxizität von FL 70 und Phenylbutazon/PB Tierart Applikation Quotient #FL 70 # Phenylbutazon Maus i.v. # 4,2 i.p. # 1,4 p.o. > 5,9 Ratte i.p. N 2,7 p.9. > 8,5 Je nach Tierart und Applikationsart ist Phenylbutazon # 1,4- bis >8,5 mal toxischer als FL 70.
  • FLIESS-SCHEMA
    NATIVES ODER SYNTHETISCHES LIGNIN 5028 1
    + MONO- ODER OLIGOSAGCHARIDE
    + ALKALI
    + I(ATALISATOR
    + SAUERSTOFF
    pH 8-13; REAKTIONSZEIT: 15 MONATE
    SEDIMENTIEREN
    EINDAMPFEN DER FLüSSIGEN PHASE 2
    BIS ZUR TROCKNE
    10-20°%lGE WÄSSERIG-ALKALISCHE
    SUSPENSION IN 2 BIS 1 % ODER NATRONL.
    I
    SEOIMENT VERWERFEN - ZENTRIFUGIEREN 7
    I
    'IONEN
    KATIONENAUSTAUSCHER i MIT KATIONENAUSTAUSCHER pH 9,5 -14,
    ABTRENNEN ~ - VORZUGSWEISE 10,5-11,5 EINSTELLEN
    RETINAT VERWERFEN It MOLEI(ULAR -TRENNUNG
    1 MIT KATIONENAUSTAUSCHER pH 2,1 7
    IICATloNENAusTAusCHER L r 7I
    ,.ABTRENNEN EINSTELLEN UND ZENTRIFUGIEREN
    LIIIIIIIIII
    ZENTRI FUGAT ÜBERSTAND MIT pH 2,1
    LÖSEN IN ALKALI AUF 95 ERWÄRMEN U.
    RASCH AUF 9 ABKüHLEN
    I J
    I<ATI ONENAUSTAUSCHER ZENTRIFU- SEDIMENT
    MIT I<ATI ONENAUS G 5,5 GIEREN ~ VERWERFEN
    EINSTELLEN A
    ~V V.pH 5,5 3
    BEIDE LÖSUNGEN MISCHEN U. EINDAMPFEN
    L e e r s e i t e

Claims (14)

  1. P a t e n t a n n s p r Ü c h e 1. Wasserlöslicher, niedermolekularer, lignoider Wirkstoff, d a d u r c h g e k e n n z e 1 c h -n e t , daß er a) als Feststoff ein ESR-Spektrum gemäß Abb. 1, b) in wSßrig-ncutraler Lösung ein ESR-Spektrum gemäß Abb. 2, in wäßrig-alkalischer Lösung bei pH 10 ein ESR-Spektrum gemäß Abb. 3, c) in wäßriger Lösung bei etwa neutralem pH ein Fluoreszenz-Spektrum gemäß den Abb. 4 bis 11, d) beim Chromophor-Gruppentest bei Erhöhung des pH-Wertes vom sauren in den basischen Bereich einen Rückgang der Transparenz von 100 % auf etwa 20 % und e) beim Glutathion-Redoxstatustest (nach Hohorst et al, 1959, Biochem. Z. 332, 18-46) ab 60 sec. nach der Applikation eine charakteristische Zunahme des reduzierten Glutathions bei gleichzeitiger Abnahme des oxidierten Glutathions und der gemischten Glutathiondisulfide gemäß Tabelle (vgl. S.20 ) zeigt.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung des Wirkstoffs nach Anspruch 1, d a d u r c h g e'k e n n z e i c h n e t , daß man a) Monolignole in wäßriger oder wäßrig/organischer, saurer oder neutraler Lösung unter Sauerstoffzufuhr einer enzymatischen Dehydrierungspolymerisation untcrwirft, b) die anfailer''en Dehydrierungspolymerisate (DHPs) in alkalischem Milieu in Gegenwart von Sauerstoff und in Anwesenheit eines Oxidationskatalysators bis zur Bildung wasserlöslicher, gefärbter Umsetzungs produkte oxidativ depolymerisiert und gleichzeitig repolymerisiert, c) von dem aus wasserunlöslichen, oxidativ noch nicht umgesetzten DtIPs und wasserlöslichen, umgesetzten ReaktionspEodukten bestehenden Gemisch den wasserunlöslichen Anteil abtrennt und verwirft, d) den überstand klar filtriert und unter Einwirkung mechanischer Schwingungen einer Molekuiarfiltration an Ultrafiltrationsme£nbranen mit nominellen Trennschnittgrenzen von 5000 bis 35 000 Daltons unterwirft, e) das alkalische Molekularfiltrat auf einen pH-Wert von 4,5 - 6,0 einstellt und das Filtrat gewinnt oder f) vorzugsweise auf etwa 2,1 bis 3,4 einstellt, anschliessend zentrifugiert, die bei der Zentrifugation als Gel erhaltene säureempfindliche Fraktion abtrennt, mittels Alkali auf etwa pH 9 einstellt und die dabei entstehende klare wäßrige Lösung zur Entfernung von überschüssigem Alkali mittels eirrts Kationenaustauschers auf pH 3,5 bis 6,9 zuruckstellt (Fraktion 1), die als Uberstand der Zentrifugation erhaltene säurestabile Fraktion einem Thermoschock aussetzt und die erhaltene leicht getrübte Lösung vom unslöslichen Niederschlag abtrennt, den klaren Uberstand mittels Alkali auf pE 3,5 bis 6,9 einstellt und diese Fraktion 2 mit. der Fraktion 1 vereinige
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Verfahrensstufe a) in Gegenwart von 1,5 bis 9,5 Gew.% wasserlöslicher Polysaccharide durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, d a -d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man die Verfahrensstufe a) mittels Peduktase oder Peroxydase durchführt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man die Verfahrensstufe b) unter Einleiten und/oder katalytischer Erzeugung von Sauerstoff durchführt.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis s, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , aaß die Verfahrensstufe b) in Gegenwart von MnO2, α-Fe2O3 und/ oder hochdispersem SiO2 als Oxidationskatalysator durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Verfahrensstufe b) in einem Temperaturbereich von +10 bis +600 C durchgefÜhrt wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Verfahrensstufe b) bis zur Bildung von 25 bis 95 % wasserloslicher Umsetzungsprodukte, bezogen auf die eingesetzten DHPs'1, durchgeführt wird.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man im Schallbereich die Schwingungen vorzugsweise senkrecht und im Ultraschallbereich vorzugsweise parallel zur Molekularfiltrationsmembran einwirken läßt.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man in der Verfahrens stufe d) eine alkali-beständige tiolekularfiltrationsmembran mit nominellen Trennschnittgrenzen zwischen 10 000 bis 25 000 Dalton verwendet.
  11. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10, da -d u r c h c e k e n n z e i c h n e t , daß man in der Verfahrensstufe f) die säurestabile Fraktion auf +950C erhitzt und anschließend rasch auf +50C abkühlt.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 5 bis 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man anstelle von synthetischen Dehydrierungspolymerisaten in der Verfahrensstufe b) native Dehydrierungspolymerisate als Ausgangsmaterial eingesetzt.
  13. 13. Pharmazeutische Zubereitung, enthaltend die-Wirksubstanz nach einen der Ansprüche 1 - 12 neben üblichen Zusatz- und/odet Trägerstoffcn.
  14. 14. Pharmazeutische Zubereitung zur lokalen hinwendung enthaltend die Wirksubstanz nach einem der Anspriiche 1 - 12 zusammen mit Salicylsäurederivaten, Aminosäuren oder Vitaminen neben üblichen Zusatz- und/oder Trägerstoffen.
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