DE2849593C2 - Polyesterformmasse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine aromatische Polyesterformmasse, die zur Herstellung von Formgegenständen
mit hoher Zugfestigkeit, Schlagfestigkeit und Wärmeverformungstemperatur und verringerter anisotroper
Schrumpfung fähig ist.
Aromatische Polyester, insbesondere Polybutandiolterephthalat (PBT abgekürzt), haben eine überlegene
Verarbeitungsfähigkeit, chemische Eigenschaften und methanische Eigenschaften. Beispielsweise können
sie ohne Wärmebehandlung oder ohne Anwendung einer bei hoher Temperatur gehaltenen Form kristallisiert
werden und haben eine niedrige Wasserabsorption. Trotz der überlegenen Eigenschaften von PBT haben
Formgegenstände aus PBT eine niedrige Wärmeverformungstemperatur, und dies begrenzte die Anwendung
innerhalb eines weiten Anwendungsbereiches.
Es ist bekannt, anorganische Füllstoffe wie Glasfasern, pulvertörmigen Quarz, Glimmer oder Talk zu
aromatischen Polyestern zuzusetzen, um die physikalischen, thermischen und chemischen Eigenschaften wie
Zugfestigkeit, Biegefestigkeit, Steifigkeit, Wärmever formungstemperamr und Dimensionsstabilität von
hieraus hergestellten Formgegenständen zu verbessern. Falls Glasfasern verwendet werden, tritt eine Anisotropie
gemäß der Strömungsrichtung des Harzes während der Formung in den Formprodukten auf und verursacht
eine Verwerfung derselben. Die Anisotropie ist gering, falls Glimmer oder Talk verwendet werden, jedoch wird
die Schlagfestigkeit markant verringert. Die Anwendung von pulverförmigen Quarz hält eine gute
Schlagfestigkeit bei und verringert die Anisotropie. Aufgrund der Härte von Quarz stellt dieser jedoch
ernsthafte Probleme und verursacht eine Abnützung der Schnecken oder Zylinder beim Compoundieren desselben
mit dem Polyester in Extrudern.
Die Verwendung von verschiedenen anorganischen Materialien als Füllstoffe in Polyestermassen ist bekannt
(vgL zum Beispiel DE-OS 21 33 280, US-PS 38 76 608, Modem Plastics 43 [1965], Seiten 154,156 und 202, und
Japanische Patentveröffentlichung 13 537/77).
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Polyesterformmassen mit überlegener Zugfestigkeit, Schlagfestigkeit, einer hohen Wärmeverformungstemperatur und einer verringerten anisotropen Schrumpfung.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Polyesterformmassen mit überlegener Zugfestigkeit, Schlagfestigkeit, einer hohen Wärmeverformungstemperatur und einer verringerten anisotropen Schrumpfung.
ίο Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der
Erfindung durch die Schaffung von Polyesterformmassen, bestehend aus A) 100 Gewichtsteilen eines
aromatischen Polyesters und B) 5 bis 150 GewLhtsteilen
eines pulverförmigen Feldspates, der bis zur Hälfte durch einen weiteren pulverförmigen anorganischen
Füllstoff ersetzt sein kann sowie gegebenenfalls C) 5 bis 120 Gewichtsteilen eines plattenartigen anorganischen
Füllstoffes in Form von Glasflocken oder Glimmer und/oder gegebenenfalls D) 1 bis 100 Gewichtsteilen
eines kautschukartigen Elastomeren in Form eines Copolymeren mit 30 bis 90 Gew.-% Acrylestereinheiten
oder eines Poly-(ätherester)-elastomeren.
Vorzugsweise besteht der weitere pulverförmige anorganische Füllstoff aus Talkpulver.
Vorteilhaft besteht das kautschukartige Acrylesterelastomere aus einem Elastomeren, welches durch
Copolymerisation eines Vinylmonomeren mit einem Acrylpolymeren mit einem Gehalt von mindestens 70%
an wiederkehrenden Acrylestereinheiten mit Alkylgruppen mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen erhalten worden ist,
wobei der Gehalt an Acrylestereinheiten 30 bis 90%, bezogen auf Elastomeres, beträgt.
PBT wird als aromatischer Polyester im Rahmen der Erfindung bevorzugt verwendet. Andere brauchbare
aromatische Polyester umfassen Polyalkylenterephthalate wie Polyäthylenterephthalat und Polyalkylennaphthalate
wie Polyäthylennaphthalat und Polybutylennaphthalat. Wie allgemein bekannt ist, wird PBT durch
eine Veresterungsreaktion oder eine Esteraustauschreaktion zwischen Terephthalsäure oder deren esterbildenden
Derivaten als Säurekomponente und 1,4-Butandiol oder dessen esterbildenden Derivaten als Glykolkomponente
gebildet. PBT enthält Copolymere, die aus einer Säurekomponente mit einem Gehalt von mindestens
80 Mol-% Terephthalsäure und einer Glykolkomponente, die mindestens 80 Mol-% 1,4-Butandiol
enthält, bestehen. Beispiele fürcomonomere Bestandteile dieser Säurekomponente sind Isophthalsäure, p-Hydroxybenzoesäure,
Adipinsäure, Sebacin mre, 1,10-Decandicarbonsäure und verschiedene Naphthalindicarbonsäuren.
Hiervon wird 1,10-Decandicarbonsäure bevorzugt. Beispiele für comonornere Bestandteile der
Glykolkomponente umfassen Äthylenglykol, Propylenglykol, Hexamethylenglykol, 1,4-Cyclohexandiol und
Neopentylglykol. PBT kann auch ein Verzweigungsmittel und/oder ein Endblockierungsmittel enthalten.
Bevorzugt hat der erfindungsgemäß eingesetzte aromatische Polyester eine Intrinsicviscosität (η) von
mindestens 0,58, insbesondere mindestens 0,65, insbesondere mindestens 0,71. Die reduzierte Viscosität
gemäß der Erfindung wird in Orthochlorphenol bei 35°C bei einer Polymerkonzentration von 1,2 g/100 ml
bestimmt.
Der erfindungsgemäß eingesetzte pulverförmige Feldspat ist ein pulverisiertes Produkt aus Feldspat wie
Orthoclas und Plagioclas, vorzugsweise ein pulverisiertes Produkt von Nephelinsyenit. Die Menge des
pulverförmigen Feldspats in der Harzmasse beträgt 5
bis 150 Gewichtsteile, vorzugsweise 10 bis 120 Gewichtsisile. stärker bevorzugt 20 bis 100 Gewichtsteile,
auf 100 Gewichtsteile des aromatischen Polyesters. Sein Teilchendurchmesser ist nicht besonders beschränkt,
beträgt jedoch vorzugsweise 1 bis 50 Mikron. Feldspatpulver mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von nicht mehr als 30 Mikron werden besonders bevorzugt
Im Rahmen der Erfindung wurde auch festgestellt,
daß, falls ein plattenartiger anorganischer Füllstoff in die Masse gemäß der Erfindung als zusätzlicher
Bestandteil einverleibt wird, die Steifigkeit, der Biegungsmodul und die Wärmeverformungslemperatur
der aus der erhaltenen Masse hergestellten Formgegenstände verbessert werden können und, falls ein
bestimmtes kautschukartiges Elastomeres einverleibt wird, die Schlagfestigkeit der aus der erhaltenen Masse
hergestellten Formgegenstände erhöht werden kann. Als eine Modifikation liefert somit die Erfindung eine
Masse, weiche 100 Gewichtsteile eines aromatischen Polyesters, 5 bis 150 Gewichtsteile an pulverförmigem
Feldspat und 5 bis 120 Gewichtsteile eines plattenartigen anorganischen Füllstoffes und/oder 1 bis 100
Gewichtsteile eines kautschukartigen Elastomeren enthält.
Der plattenartige anorganische Füllstoff umfaßt Glasflocken und Glimmer. Die Glasflocken haben nach
der Einverleibung in das aromatische Polyesterharz einen langen Durchmesser von nicht mehr als 1000
Mikron, vorzugsweise 1 bis 50 Mikron, und ein Aufsichtsverhältnis (Verhältnis von langem Durchmesser
zu Dicke) von mindestens 5, vorzugsweise mindestens 10, besonders bevorzugt mindestens 30. Im
Handel erhältliche Glasflocken können erfindungsgemäß verwendet werden. Bisweilen unterliegen die
Glasflocken einer gewissen Pulverisierung, wenn sie mit dem Harz vermischt werden.
Wenn der lange Durchmesser der Glasflocken 1000 Mikron übersteigt, wird es schwieng, diese einheitlich
mit dem Harz zu vermischen, und die Eigenschaften der aus der erhaltenen Masse hergestellten Formgegenstände
werden uneinheitlich. Glasflocken mit einem Aufsichtsverhältnis von weniger als 5 ergeben keinen
Effekt zur Erhöhung der Wärmeverformungstemperatur der Formgegenstände.
Die Menge der Glasflocken beträgt 5 bis 120 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile des aromatischen
Polyesters. Falls die Menge niedriger als 5 Gewichisteile ist, wird der gewünschte Effekt nicht voll gezeigt, und
wenn die Menge 120 Gewichtsteile überschreitet, sind die Glasflocken schwierig einheitlich mit dem Harz zu
vermischen, und das erhaltene Harz hat eine verringerte Verformbarkeit.
Beispiele für kautschukarlige Elastomere, die erfindungsgemäß
verwendet werden können, sind Elastomere, die durch Copolymerisation eines Vinylmonomeren
mit einem aus der Gruppe von Homo- oder Copolymeren mit einem Gehalt von mindestens 70%
einer sich von einem Acrylsäureester ableitenden Einheit, worin die Alkylgruppe 1 bis 13 Kohlenstoffatome
enthält, ausgewählten Grundpolymeren erhalten wurden. Diese Elastomeren enthalten 30 bis 90% an
Acrylestereinheiten. Die Copolymerisation kann durch Pfropfcopolymerisation, wahllose Copolymerisation
oder Blockcopolymerisation ausgeführt werden. Vom Gesichtspunkt der Verbesserung der Schlageigenschaften
wird die Pfropfcopolymerisation bevorzugt.
Beispiele für Homopolymere der Acrylester, worin die Alkylgruppe 1 bis 13 Kohlenstoffatome enthält, sind
Polyäthylacrylat, Polybutylacrylat und Polyoctylacrylat
Copolymere der Acrylester umfassen Copolymere der Acrylester und Vinylmonomere wie Methylmethacrylat,
Allylmethacrylat und Styrol. Solche mit einem Gehalt von mindestens 70% an Acrylestereinheiten werden zur
Verbesserung der Schlageigenschaften bevorzugt.
Die mit den Grundpolymeren copolymerisierbaren Vinylmonomeren sind beispielsweise Methacrylsäureester,
aromatische Vinylmonomere und Vinylcyanide. Diese Vinylmonomeren können sowohl einzeln als auch
als Gemische von zwei oder mehreren eingesetzt werden. Beispiele für Methacrylsäureester umfassen
Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Propylmethacrylat,
Allylmethacrylat, Isopropylmethacrylat und Butylmethacrylat. Methylmethacrylat wird bevorzugt Beispiele
für aromatische Vinylmonomere sind Styrol, a-Methylstyrol, Vinyltoluol, Vinylxylol, Trimethylstyrol
und halogenierte Styrole. Styrol wird bevorzugt Vinylcyanidmonomere sind beispielsweise Acrylnitril
und Methacrylnitril. Acrylnitril wird bevorzugt.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Acrylsäureesterelastomere
enthält, falls es durch Pfropfcopolymerisation hergestellt ist, 30 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 40
bis 80 Gew.-% des Grundpolymeren. Wenn der Gehalt des Grundpolymeren weniger als 30 Gew.-% beträgt, ist
die Verbesserung der Schlageigenschaften nioht ausreichend. Wen:, er 90 Gew.-% überschreitet, wird ein
einheitliches Vermischen desselben mit dem aromati-
jo sehen Polyester schwierig, und die erhaltene Masse hat
eine schlechte Verformbarkeit.
Ein Po!y-(ätherester)-elastomeres kann auch erfindungsgemäß eingesetzt werden. Das Poly-(ätherester)-elastomere
bezeichnet ein Polyesterelastomeres, welches sich von (1) einer Dicarbonsäure und/oder ihrem
esterbildenden Derivat, (2) einem Glykol von niedrigem Molekulargewicht und/oder dessen esterbildendem
Derivat und (3) einem Polyoxyalkylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 500 bis 5000
und/oder dessen esterbildendem Derivat ableitet, wobei der sich von den Bestandteilen (1) und (2) ableitende
Polyester einen Schmelzpunkt von mindestens HO0C besitzt und das Gewicht der sich von dem Bestandteil (3)
ableitenden Einheit 5 bis 95 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Polymere, beträgt.
In typischer Weise besteht der Bestandteil (1) aus einer aromatischen Dicarbonsäure. Beispiele für bevorzugte
aromatische Dicarbonsäuren sind Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäuren. Diphenylcarbonsäure,
Diphenylsulfondicarbonsäure, Diphenoxyäthandicarbonsäure, Diphenylätherdicarbonsäure,
3-Methylterephthalsäure und 4-Isophthalsäure. Terephthalsäure
wird besonders bevorzugt. Ein Teil, vorzugsweise bis zu 30 Mol-%, stärker bevorzugt bis zu
20 Mol-%, des Bestandteils (1) kann durch eine weitere Dicarbonsäure ersetzt werden. Beispiele für die weitere
Dicarbonsäure sind aliphatische Dicarbonsäuren wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Dodecandicarbonsäure
oder Dimersäure; alicyclische Dicarbonsäuren wie Cyclohexandicarbonsäure und Hydroxycarbonsäuren
wie ε-Hydroxycapronsäure, Hydroxybenzoesäure und Hydroxyäthoxybenzoesäure. Die esterbildenden
Derivate der Dicarbonsäuren können gleichfalls als Bestandteil (1) eingesetzt werden. Beispiele sind
niedrige Alkylester, Arylester und Säurehalogenide der Dicarbonsäuren.
Beispiele für das Diol von niedrigem Molekulargewicht
als Bestandteil (2) umfassen Äthylenglykol,
Trimethylenglykol, Tetramethylenglykol, Neopentylenglykol,
Hexamethylenglykol, Decamethylenglykol, Cyclohexandimethy'.ol^^-BisQS-hydroxyäthoxyphenyl)-propan,
Hydrochinon und 2,2-Bis(hydroxyphenyl)propan. Tetramethylenglykol wird bevorzugt Die esterbildenden
Derivate der Glykole von niedrigem Molekulargewicht können gleichfalls als Bei :andteil (2) eingesetzt
werden. Beispiele sind niedrige Fettsäureester der Glykole und Äthylenoxide der Glykole.
Beispiele für bevorzugte Polyoxyalkylenglykole als
Bestandteil (3) sind Polyäthylenglykol, Polypropylenglykol, Poiytetramethylenglykol und Copolymere von zwei
oder mehreren hiervon. Poiytetramethylenglykol wird bevorzugt Die esterbildenden Derivate der Polyoxyalkylenglykole
können gleichfalls als Bestandteil (3) eingesetzt werden. Beispiele sind niedere Fettsäureester
der Polyalkylenglykole. Das Polyalkylenglykol als Bestandteil (3) hat ein durchschnittliches Molekulargewicht
von 500 bis 5000, vorzugsweise 600 bis 4000, stärker bevorzugt 800 bis 3000. Der Anteil an
Polyoxyalkylenglykol beträgt 5 bis 95 Gew.-°/o, vorzugsweise 5 bis 85 Gew.-%, stärker bevorzugt 10 bis 80
Gew.-°/o, besonders bevorzugt 15 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymeren.
Die Menge des kautschukartigen Elastomeren beträgt üblicherweise 1 bis 100 Gewichtsteile, vorzugsweise
3 bis 70 Gewichtsteile, besonders bevorzugt 5 bis 50 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile des aromatischen
Polyesters. Wenn die Menge des kautschukartigen Elastomeren weniger als 1 Gewichtsteil beträgt, ist das
Ausmaß der Verbesserung der Schlageigenschaften nicht zufriedenstellend. Wenn sie 100 Gewi-.htsteile
überschreitet, werden die thermischen Eigenschaften geschädigt.
Bis zur Hälfte des pulverförmigen Feldspates, d. h. 2,5 bis 75 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile des
aromatischen Polyesters, können durch einen pulverförmigen anorganischen Füllstoff außer Feldspat ersetzt
werden. Der pulverförmige anorganische Füllstoff umfaßt im weiten Umfang Füllstoffe, die üblicherweise
zur Streckung von Harzen oder Kautschuken, zur Einstellung ihrer Viskositäten oder zur Modifizierung
ihrer Eigenschaften zugegeben werden. Beispiele umfassen Talk, Quarz, Diatomeenerde, Calciumcarbonat,
Bariumsulfat, Titanoxid, Bentonit, Ruß, Kaolinton und saure Terra alba. Der Teilchendurchmesser dieser
anorganischen Füllstoffe kann derjenige der handelsüblichen Produkte sein, und es besteht keine spezielle
Beschränkung. Vorzugsweise sind die Teilchendurchmesser dieser Füllstoffe 1 bis 50 Mikron, und Füllstoffe
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von nicht mehr als 30 Mikron werden besonders bevorzugt.
Der pulverförmige anorganische Füllstoff dient zur Erhöhung der Steifigkeit der Formgegenstände, wie
dies auch bei pulverförmigem Feldspat der Fall ist, jedoch zeigen sie eine Neigung zur Verringerung der
Schlagfestigkeit. Infolgedessen sollten sie nicht in einer Menge, die die Hälfte des pulverförmigen Feldspats
überschreitet, zugesetzt werden.
Bei der Herstellung der Masse gemäß der Erfindung werden die Einzelbestandteile nach irgendeinem gewünschten
Verfahren vermischt Beispielsweise wird der aromatische Polyester im geschmolzenen Zustand
mit den anderen Bestandteilen vermischt, oder es kann ein Verfahren angewandt werden, welches das Vermischen
sämtlicher erforderlicher Bestandteile vorhergehend, Schmelzen des Gemisches und weitere Ausführung
der Vermischung des Gemisches umfaßt. Dabei können die Glasflocken oder unregelmäßig geformte
anorganische Feststoffe mit einem Kupplungsmittel wie einem Naturharz, einem Silankupplungsmittel oder
einem Titankupplungsmittel oder einer Epoxyverbindung vor dem Gebrauch behandelt werden.
Die Masse gemäß der Erfindung kann weiterhin Pigmente, Stabilisatoren, Plastifizieren Gleitmittel,
fluoreszierende Aufhellungsmittel, Verstärkungsmittel, Kernbildungsmittel und dergleichen enthalten. Auch
ι ο feuerverzögernde Zusätze können enthalten sein.
Die Feuerverzögerungszusätze bestehen aus den Feuerverzögerungsmitteln und Feuerverzögerungshilfsmitteln.
Verbindungen, welche Halogen, Phosphor, Stickstoff und dergleichen enthalten, werden als
Feuerverzögerungsmittel verwendet Spezifisch umfassen sie beispielsweise organische Halogenverbindungen
und Phosphorverbindungen. Zahlreiche Verbindungen sind bereits bekannt, die als Feuerverzögerungsmittel
und Feuerverzögerungshilfsmittel brauchbar sind. Gemaß der Erfindung können derartige Verbindungen
verwendet werden. Geeignete Feuerverzögerungszusätze bestehen aus einer Kombination von organischen
oder anorganischen Antimonverbindungen, beispielsweise Antimontrioxid, mit halogenierten organischen
Verbindungen, insbesondere bromierten oder chlorierten organischen Verbindungen, insbesondere einer
Kombination von Antimontrioxid mit einem Carbonat eines halogenierten Bisphenols oder dessen Oligomeren.
Die bevorzugten Carbonate von halogenierten Bisphenolen oder Oligomeren hiervon sind Carbonate
oder Oligcmere entsprechend der folgenden Formel
(X2) „
worin Ri und R2 jeweils ein Wasserstoffatom, eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe, Xi und X2 ein Brom- oder Chioratom und
m und r. Zahlen von 1 bis 4 bedeuten, wobei der durchschnittliche Polymerisationsgrad 2 bis 30, x'orzugsweise
2 bis 25 beträgt. In der vorstehenden Formel können die Endgruppen aus beliebigen organischen
Gruppen wie Phenylgruppen, substituierten Phenylgruppen oder Alkylgruppen bestehen. -
Da Feldspat, plattenartiger anorganischer Füllstoff und pulverförmiger anorganischer Füllstoff nicht
brennbar sind, kann ein ausreichender Feuerverzögerungseffekt durch Einverleibung des Feuerverzögerungsmittels
in einer Menge von 10 bis 50 Gewichtsteilen, vorzugsweise 15 bis 30 Gewichtsteilen, auf 100
Gewichtsteile der Polyestermasse erreicht werden.
Die Masse gemäß der Erfindung ist wertvoll als Kunststoffbaumaterial, da sie Formgsgenstände mit
überlegener Zugfestigkeit und Schlagfestigkeit, einer hohen Wärmeverformungstemperatur und einer verringerten
anisotropen Schrumpfung ergibt. Sie findet besondere Anwendung auf Gebieten, bei denen eine
hohe Schlagfestigkeit und eine niedrige Verwerfung erforderlich ist, beispielsweise als Bestandteil von
elektrischen Komponenten und als Kraftfahrzeugteile.
Die folgenden Beispiele erläutern in Verbindung mit
den Kontrollversuchen die vorliegende Erfindung
IO
weiterhin. Die Intrinsicviscositäten (η) wurden in diesen
Beispielen in Orthochlorphenol bei 35° C bei einer Polymerkonzentration von 1,2 g/100 ecm gemessen.
Sämtliche Teile sind auf das Gewicht bezogen.
70 Teile PBT mit einem Wert η von 1,1 und 30 Teile
pulverförmiger Feldspat (durchschnittlicher Teilchendurchmesser 4,5 Mikron) wurden durch einen Extruder
mit einem Schneckendurchmesser von 50 mm bei einer Zylindertemperatur von 26O0C zur Bildung von
Schnitzeln verknetet. Die Schnitzel wurden durch eine Spritzgußmaschine bei einer Formtemperatur von 60° C
geformt. Die Schlagfestigkeiten (ASTM D-256, Stärke 6,3 mm, gekerbt; falls nichts anderes angegeben ist,
wurden die gleichen Proben auch in den anderen Beispielen angewandt), und die Wärmeverformungstemperatur
(ASTM D-648, Stärke 6,3 mm, Belastung 18,5 atü; die gleichen Proben wurden auch in den
anderen Beispielen angewandt) der Formgegenstände wurden gemessen.
Flache Platten wurden unter Anwendung einer Spritzgußmaschine vom inneren Schneckentyp von 97 g
der Nikko Anker mit einer Formabmessung von 9,90 cm Länge, 10,35 cm Breite und 0,20 cm Dicke hergestellt.
Die prozentuelle Formungsschrumpfung der flachen Platten wurde gemessen. Wenn die prozentuelle
Formungsschrumpfungen der Formgegenstände in der Längs- und der Querrichtung enger beieinander liegen,
d. h. wenn das Verhältnis der prozentuellen Schrumpfungen sich an den Wert 1,0 stärker annähen, ist die
Verwerfung des Formgegenstandes gering, und die Spannung in den Formgegenständen verschiedener
Gestaltungen ist gering.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I enthalten.
Kontrolle I
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch Talk anstelle des pulverförmigen
Feldspats verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle I enthalten.
Schlag | Wärme- | Verhältnis |
festig | verfor- | der prozen |
keit | mungs- | tuellen |
tempe- | Formungs- | |
ratur | schrump | |
fungen | ||
(kg· cm/cm) | (0C) |
Beispiel 1 | I | 4,6 |
Kontrolle | II | 3,0 |
Kontrolle | III | 2,8 |
Kontrolle | IV | 2,4 |
Kontrolle | 5,2 | |
115,0
155,7
165,0
188,0
55,0
155,7
165,0
188,0
55,0
1,19
1,40
1,70
1,50
1,20
1,40
1,70
1,50
1,20
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch 60 Teile PBT mit einem Wert η von 1,1
und 40 Teile pulverförmiger Feldspat verwendet wurden. Die erhaltenen Formgegenstände hatten eine
Schlagfestigkeit von 4,0 kg · cm/cm, eine Wärmeverformungstemperatur von 119,0° C und ein Verhältnis der
prozentuellen Formungsschrumpfungen von 1,20.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch 68,5 Teile PBT mit einem Wert η von 1,1,
30 Teile pulverförmiger Feldspat und 1,5 Teile Kolophonium als Oberfiächenverstärkungsmittel verwendet
wurden. Der erhaltene Formgegenstand hatte eine Schlagfestigkeit von 6,3 kg · cm/cm, eine Wärmeverformungstemperatur
von 9O0C und ein Verhältnis der prozentuellen Formungsschrumpfung von 1,20.
B e i s ρ i e 1 4 und Kontrolle V
Zu 100 Gewichtsteilen eines Polybutylenterephthalats
mit einer Intrinsicviscosität 77 von 0,91 wurden die in Tabelle II aufgeführten Füllstoffe in den angegebenen
Mengen zugesetzt Das Gemisch wurde durch einen Extruder mit einem Schneckendurchmesser von 65 mm
bei einer Zylindertemperatur von 2400C schmelzverknetet
Die erhaltene Polyestermasse wurde zu Schnitzeln geformt Die Schnitzel wurden durch eine
Spritzgußmaschine von 28 g unter den folgenden Bedingungen spritzgußgeformt:
Zylindertemperatur:
240° C
240° C
Kontrolle III Formungskreislauf:
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde 55 Primärdruck (hydraulischer Druck 80 kg/cm*) 2
25
30
35
40
45
Kontrolle II
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch Wollastonit anstelle von
pulverförmigem Feldspat verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle I enthalten.
wiederholt, wobei jedoch Glimmer anstelle von pulverförmigem Feldspat verwendet wurde. Die Ergebnisse
sind in Tabelle I enthalten.
Kontrolle IV
Einhundert Teile PBT mit einem Wert 77 von 1,1 wurden in einem Extruder mit einem Schneckendurchmesser
von 50 mm bei einer Zylindertemperatur von 2600C zur Bildung von Schnitzeln verknetet Die
Schnitzel wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 geformt und untersucht Die Ergebnisse sind in Tabelle I
enthalten.
Sekunden, Sekundärdruck (hyraulischer Druck
50 kg/cm2) 8 Sekunden und Kühlzeit 25 Sekunden.
Formtemperatur:
60°C
60°C
60 Die Schlagfestigkeit die Bohrfestigkeit und die Wärmeverformungstemperatur der Fonngegenstände
wurden gemessen. Die Bohrfestigkeit wurde nach einem vereinfachten Verfahren festgestellt wobei ein Loch
von 4 mm Durchmesser in einem 6,3-mm-Teststück durch eine Bohrmaschine gebildet wurde, eine Holzschraube
mit einem Außendurchmesser von 4,5 mm und einer Länge von 5 cm eingesetzt wurde und die Tiefe
(cm) gemessen wurde, zu der die Schraube beim Bruch des Formgegenstandes eingesetzt war. Je größer dieser
Wert ist, desto höher ist die Bohrfestigkeit des
10
Formgegenstandes. Die Ergebnisse sind in Tabelle Il enthalten.
Beispiel (Bsp.) | Füllstoff | Menge | Eigenschaften | des Formgegenstandes | Verhältnis | Wärmever |
oder Kontrolle | (Teile) | der prozen | formungs | |||
(K.) | Art | Schlag | Prozentuelle Formungs- | tuellen Form- | temperatur | |
festigkeit | schrumpfung (%) | schrumpfung | (0C) | |||
(kg-cm/cm) | ||||||
Längs- Quer | ||||||
richtung richtung | ||||||
Bsp. 4
K. V.
Glasflocken (Aüfsichts- verhältnis 30) |
17 |
Talk | 10 |
Feldspat | 13 |
Glasfasern | 40 |
4,9
9,1
Zylindertemperatur:
2400C
2400C
Formungskreislauf:
Primärdruck (hydraulischer Druck 80 kg/cm2) 2
Sekunden, Sekundärdruck (hydraulischer Druck 50 kg/cm2) 8 Sekunden, Kühlzeit 20 Sekunden.
Formtemperatur:
600C
600C
30
45
Zu 100 Teilen PBT mit einer Intrinsicviscosität η von
0,89 wurden 10 Teile Polyhexamethylenterephthalat mit einem Wert η von 0,95 und 40 Teile pulverförmiger
Feldspat zugesetzt, und das Gemisch wurde durch einen Extruder mit einem Schneckendurchmesser von 50 nini
bei einer Zylindertemperatur von 2400C schmelzverknetet
Die erhaltene Polyestermasse wurde zu Schnitzeln verformt und durch eine Spritzgußmaschine von 28 g
unter den folgenden Bedingungen spritzgußgeformt
0,92
1,16
1,27
142
0,20
1,22
6,10
214
Aus den Werten der Tabelle II ist ersichtlich, daß die Polyestermasse gemäß der Erfindung Formgegenstände
mit verringerter Verwerfung, überlegener Schlagfestigkeit, Bohrfestigkeit und einer hohen Wärmeverformungstemperatur
ergibt
Zu 100 Teilen PBT mit einer IntrinsiGviscosität η von 0,91 wurden 13 Teile Glasflocken (Aufsichtsverhältnis
30), 10 Teile Talk und 17 Teile pulverförmiger Feldspat
zugesetzt. Das Gemisch wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 4 verarbeitet Die Eigenschaften des
erhaltenen Formgegenstandes wurden bestimmt und folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Schlagfestigkeit (kg - cm/cm): 5,5
Prozentuelle Formungsschrumpfung (%)
Längsrichtung: 0,90
Querrichtung: 1,11
Verhältnis der Schrumpfung: 1,23
Wärmeverformungstemperatur ("C): 138
60
65 Die Schlagfestigkeit des Formgegenstandes wurde gemessen und folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Schlagfestigkeit: 8,2 kg · cm/cm
Wärmeverformungstemperatur: 105,00C
Verhältnis der prozentuellen
Verhältnis der prozentuellen
Formschrümpfung: 1,25
03 Teile Kolophonium wurden in Aceton zur Bildung einer Acetonlösung mit einer Konzentration von
200 g/Liter gelöst Die Lösung wurde auf 30 Teile pulverförmigem Feldspat aufgesprüht, der ausreichend
bewegt wurde. Der behandelte pulverförmige Feldspat wurde getrocknet und dann mit 70 Teilen Polybutylenterephthalat
mit einer intrinsicviscosität η von 1,1 durch einen Extruder mit einem Schneckendurchmesser von
50 mm bei einer Zylindertemperatur von 240°C extrudiert und Schnitzel gebildet. Die Schnitzel wurden
in einer Spritzgußmaschine geformt Der erhaltene Formgegenstand hatte eine Schlagfestigkeit von
5,6 kg · cm/cm und einen guten Oberflächenglanz.
62 Teile eines Copolyesters mit einem Wert ij von 1,1,
der durch Copolymerisation von 95 Mol-% Dimethylterephthalat, 5 Mol-% 1,10-Decandicarbonsäure und 140
MöI-% 1,4-Bütsndiol in Gegenwart von Titar.tetrabutoxid
[Ti(OCiH9)J als Katalysator erhalten worden war,
wurde mit 10 Teilen pulverförmigem Feldspat (durchschnittlicher Teilchendurchmesser 4,5 Mikron), 8 Teilen
Talk und 12 Teilen indischem Glimmer in einem Extruder mit einem Schneckendurchmesser von 50 mm
bei einer Zylindertemperatur von 2400C zur Bildung von Schnitzeln vermischt Die Schnitzel wurden in einer
Spritzgußmaschine bei einer Formtemperatur von 600C
geformt Die Eigenschaften der erhaltenen Formgegenstände sind aus Tabelle III ersichtlich.
Kontrolle VI
Ein Polyester mit einem Wert -q von 1,1, der durch
Copolymerisation von 95 Mol-% Dimethylterephthalat, 5 Mol-% 1,10-Decandicarbonsäure und 140 Mol-%
1,4-Butandiol erhalten worden war, wurde in der
gleichen Weise wie in Beispiel 8 geformt und getestet. Die Eigenschaften des Formgegenstandes sind aus
Tabelle III ersichtlich.
Temperatur während 3 Stunden polymerisiert. Das erhaltene Copolymere wurde mit Wasser gewaschen
und in üblicher Weise getrocknet und in Form eines Pulvers erhalten.
Schlag | Wärme- | Verhältnis |
festig | verfor- | der prozen |
keit | mungs- | tuellen |
tempe- | Formungs- | |
ratur | schrump | |
fungen | ||
(kg · cm/cm) | (0C) |
Kontrolle VI
5,9
1,23
1,15
1,15
Bezugsbeispiel
(Herstellung des kautschukartigen Elastomeren)
(Herstellung des kautschukartigen Elastomeren)
(a) Ein Polymerisationsgefäß wurde mit 1 Teil disproportioniertem Kaliumrhodinat, 200 Teilen
Wasser, 0,19 Teilen Formaldehyd-natriumsulfoxylat-dihydrat, 0,005 Teilen Eisen-II-sulfat und 0,01
Teilen Dinatriumäthylendiamintetraacetat beschickt und die Materialien auf 600C im Stickstoffstrom
erhitzt. Unter Rühren wurde ein Gemisch aus 100 Teilen Butylacrylat, 0,5 Teilen Allylmethacrylat
und 0,2 Teilen Cumolhydroperoxid tropfenweise im Verlauf von 5 Stunden zugesetzt. Das
Gemisch wurde weiterhin auf 800C erhitzt und bei
dieser Temperatur während 3 Stunden umgesetzt, so daß ein Latex von Polybutylacrylat gebildet
wurde.
(b) Ein Polymerisationsgefäß wurde mit 60 Teilen (als Feststoffe) des erhaltenen Polybutylacrylats, 1 Teil
disproportioniertem Kaliumrhodinat, 200 Teilen Wasser (einschließlich des Wassers im Latex), 0,19
Teilen Formaldehyd-natriumsulfoxylat-dihydrat, 0,05 Teilen Eisen-U-suifat und 0,0i Teilen
Dinatriumäthylendiamintetraacetat beschickt und die Materialien wurden auf 70° C im Stickstoffstrom
erhitzt Unter Rühren wurde ein Gemisch aus 24 Teilen Methylmethacrylat, 8 Teilen Styrol, 8
Teilen Acrylnitril, 0,25 Teilen Triallylisocyanurat und 0,2 Teilen Cumolhydroperoxid tropfenweise im
Verlauf von 2 Stunden zugesetzt Das Gemisch wurde weiterhin auf 80° C erhitzt und bei dieser
Beispiele 9 bis 11
Zu 100 Teilen eines Polybutylenterephthalats mit einer Intrinsicviscosität η von 1,08 wurden die
ίο Glasflocken, anorganische Feststoffe und kautschukartige
Elastomere, die in Tabelle IV aufgeführt sind, in den angegebenen Mengen zugegeben. Die Gemische
wurden geschmolzen, verknetet und durch einen Extruder mit einem Schneckendurchmesser von 65 mm
ι·-, bei einer Zylindertemperatur von 250°C zur Bildung von Pellets extrudiert.
Probestücke für den Schlagfestigkeitstest wurden aus den erhaltenen Pellets hergestellt und untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle IV enthalten.
Wie sich aus den in Tabelle IV enthaltenen Ergebnissen zeigt, besitzen die Formgegenstände aus
den Polyestermassen gemäß der Erfindung sehr hohe Schlagfestigkeiten.
Scheiben mit einer Stärke von 6,3 mm und einem Durchmesser von 10 cm wurden aus den Pellets
hergestellt und untersucht. Eine »Verwerfung« wurde bei diesen Scheiben kaum festgestellt
Die Kugelfallschlagfestigkeiten gemäß Tabelle IV wurden entsprechend dem Kugelfallschlagtest nach JIS
K6745-1976 gemessen. Ein Probestück von 50 mm Breite, 150 mm Länge und 2 mm Dicke wurde
hergestellt und beide Enden des Probestückes am Testgerät befestigt. Eine Stahlkugel von 1 kg wurde von
einer Höhe von 10 bis 70 cm oberhalb des Probestückes fallengelassen, und der Bruch des Probestückes wurde
beobachtet. Die Ergebnisse wurden nach folgender Skala bewertet. Der Kugelfalltest wurde mit 10
Probestücken bei jeder fixierten Höhe ausgeführt:
O: keines der 10 Probestücke zerbrochen
O: ein bis zwei Probestücke von 10 waren zerbrochen
Δ: 3 bis 7 Probestücke von 10 waren gebrochen
X : 8 oder mehr Probestücke von 10 waren gebrochen
Zum Vergleich sind die Ergebnisse aus den Kontrollversuchen 7 bis 11, die dem Stand der Technik
entsprechen, in die Tabelle IV aufgenommen worden. Es ergibt sich aus der Tabelle IV, daß die erfindungs^emäßen
Beispiele 9 bis 11 mit den pulverförmigen Feldspat
so gegenüber den Vergleichsverbindungen deutlich überlegen sind.
Tabelle IV | Menge der | Anorganischer Fest | Kautschuk- | Schlagfestigkeit | Be | Festigkeit | Wärmever | Verhält |
Beispiel | Glasflocken | stoff (Teile) | artiges | wer | (kg - cm/cm) | formungs | nis der | |
(Aufsichts | Elastome | Höhe | tung | temperatur | prozen | |||
verhältnis | res des | (cm) | (0C) | tuellen | ||||
20-50) | Bezugsbei | Foim- | ||||||
(Teile) | spieles | O | schrump- | |||||
(Teile) | ® | 5,1 | fung | |||||
35 | Feldspat (35) | 4,5 | 50 | @ | 5,9 | |||
9 | 45 | 115,0 | 1,02 | |||||
35 | Feldspat (35) | 9 | 70 | 100,0 | 1,10 | |||
10 | ||||||||
Menge der | 13 | 28 49 593 | Schlagfestigkeit | Be | 14 | Wärmever- | Verhält | |
Glasflocken | wer | formungs- | nis der | |||||
Fortsetzung | (Aufsichts- | Anorganischer Fest | Höhe | tung | lemperalur | prozen | ||
Beispiel | vcrhüllnis | stoff (Teile) | Kaulschuk- | (cm) | (0C) | tuellen | ||
20-50) | artiges | Festigkeit | Form | |||||
(Teile) | Elastome | O | (kg· cm/cm) | schrump | ||||
res des | ® | fung | ||||||
35 | Bczugsbci- | 70 | ® | |||||
spieles | 65 | ® | 85,0 | 1,15 | ||||
35 | Feldspat (35) | (Teile) | 45 | ® | 98,0 | 1,16 | ||
11 | 35 | 20 | 55 | O | 6,5 | 110,0 | 1,27 | |
35 | Quarz (SiO2) | 50 | 4,1 | 113,0 | 1,31 | |||
Vergl. 7 | 35 | Ton [Al2(OH)4Si2O3] | 9 | 35 | 4,4 | 88,0 | 1,10 | |
Vergl. 8 | caicinierter Ton | 9 | O | 4,3 | ||||
Vergi. 9 | Aluminiumoxid | 9 | 3,5 | |||||
Vergl. 10 | 35 | hydrat | 9 | 50 | 90,0 | 1,08 | ||
(AI2O3 · 3 H2O) | ||||||||
Titandioxid (TiO2) | 4,4 | |||||||
Vergl. 11 | 9 | |||||||
Beispiele 12 und 13
Zu 100 Teilen PBT mit einer Intrinsicviscosität η von
0,91 wurde der pulverförmige Feldspat und ein Blockcopolymeres vom Polytetramethylenterephthalat-Typ
als kautschukartiges Elastomeres zugesetzt. Das Gemisch wurde schmelzverknetet und mit einem
Extruder mit einem Schneckendurchmesser von 50 mm bei einer Zylindertemperatur von 240° C unter Bildung
von Schnitzeln extrudiert Die Schnitzel wurden durch
eine Spritzgußmaschine von 28 g unter den folgenden Bedingungen geformt:
Zylindertemperatur:
240° C
240° C
Formungskreislauf:
Primärdrack (hydraulischer Druck 80 kg/cm2) 2
Sekunden, Sekundärdruck (hydraulischer Druck 50 kg/cm2) 8 Sekunden, Kühlzeit 25 Sekunden.
Formtemperatur:
60° C
60° C
Die Schlagfestigkeiten (ASTM D256, Stärke 6,3 mm, sowohl gekerbt als auch ungekerbt) der Formgegenstände
wurden gemessen.
Ferner wurden flache Platten von 9,90 cm Länge, 10,35 cm Breite und 0,2 cm Stärke aus den Schnitzeln
durch Anwendung eines Extruders vom inneren Schneckentyp von 98 g der Nikko Anker geformt und
die prozentuellen Schrumpfungen der flachen Platten wurden gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle V enthalten.
Beispiel | Menge (Gew.-%) | Kautschuk | Eigenschaften der | Formgegenstände | 98,0 | Prozentuelle | Formungs- | Verhältnis |
Pulver | artiges | Schlagfestigkeit | Wärmever- | 95,0 | Schrumpfung | (%) | der prozen | |
förmiger | Elastomeres | (ASTM D256 kg- | cm/cm) formungs- | tuellen | ||||
Feldspat | temperatur | längs | quer | Form- | ||||
gekerbt ungekerbt (DC) | schrumpfung | |||||||
5 | 1,20 | 1,50 | 1,25 | |||||
12 | 30 | 10 | 5,5 81,5 | 1,20 | 1,50 | 1,25 | ||
13 | 30 | 6,3 93,2 | ||||||
Es ist aus Tabelle V ersichtlich, daß die Formgegenstände
aus den Polyestermassen gemäß der Erfindung markant erhöhte Schlagfestigkeiten besitzen.
Beispiele 14undl5
Zu 100 Teilen PBT mit einer Intrinsicviscosität i\ von
031 wurden der pulverförmige Feldspat, flache
Glasflocken und das gleiche kautschukartige Elastome-
re wie in Beispiel 12 und 13 in den in Tabelle VI aufgeführten Mengen zugegeben. Jedes Gemisch wurde
schmelzverknetet und durch einen Extruder mit einem Schneckendurchmesser von 50 mm bei einer Zylindertemperatur
von 240° C zur Bildung von Schnitzeln extrudiert.
Die Schnitzel wurden durch eise Spritzgußmaschine von 28 g unter den folgenden BedL-^isgen geformt:
15
Zylindertemperatur: 2400C
Formungskreislauf: Primärdruck (hydraulischer Druck 80kg'cm2)
Sekunden, Sekundärdruck (hydraulischer Druck 50 kg/cm2) 8 Sekunden, Kühlzeit 25 Sekunden
Formtemperatur: 600C
Die Schlagfestigkeiten und Wärmeverformungstemperaturen der Formgegenstände wurden gemessen.
Flache Platten von 9,90 cm Länge, 10,35 cm Breite und 0,20 cm Dicke wurden durch eine Spritzgußmaschine
vom inneren Schneckentyp von 98 g der Nikko Anker hergestellt Die prozentuelle Schrumpfung der
flachen Platten wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI enthalten.
Beispiel | Zugesetzte | Menge (Teile) | Eigenschaften der Formgegenstände | Prozentuelle For | Verhältnis | Wärmever |
Pulver | Kautschuk- Glas | Schlagfestigkeit | mungsschrumpfung (%) | der prozen | formungs | |
förmiger | artiges flocken | (ASTM D256 | tuellen | temperatur | ||
Feldspat | Elasto | kg - cm/cm) | Form | (0C) | ||
meres | längs quer | schrump | ||||
gekerbt ungekerbt | fung | |||||
14
15
15
20 20
5 10
10 10
5,3 5,4
1.43
1,23
1,23
1,62
1,49
1,49
1,13
1,21
1,21
107
94
94
Die Ergebnisse in Tabelle VI zeigen, daß die Polyestermassen gemäß der Erfindung Formgegenstände erbringen,
die hohe Schlagfestigkeiten und Wärmeverformungstemperaturen und eine verringerte Verwerfung besitzen.
230 233/311
Claims (3)
1. Polyesterformmasse, bestehend aus A) 100 Gewichtsteilen eine, aromatischen Polyesters und
B) 5 bis 150 Gewichtsteilen eines pulverförmiger! Feldspates, der bis zur Hälfte durch einen weiteren
pulverförmigen anorganischen Füllstoff ersetzt sein kann sowie gegebenenfalls C) 5 bis 120 Gewichtsteilen
eines plattenartigen anorganischen Füllstoffes in Form von Glasflocken oder Glimmer und/oder
gegebenenfalls D) 1 bis 100 Gewichtsteilen eines kautschukartigen Elastomeren in Form eines Copolymeren
mit 30 bis 90 Gew.-°/o Acrylestereinheiten oder eines Poly-(ätherester)-elastomeren.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere pulverförmige anorganische
Füllstoff aus Talkpulver besteht.
3. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kautschukartige Acrylesterelastomere
aus einem Elastomeren besteht, welches durch Copolymerisation eines Vinylmonomeren mit einem
Acrylpolymeren mit einem Gehalt von mindestens 70% an wiederkehrenden Acrylestereinheiten mit
Alkylgruppen mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen erhalten worden ist, wobei der Gehalt an Acrylestereinheiten
30 bis 90%, bezogen auf Elastomeres, beträgt.
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