DE284768C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Ä 284768 KLASSE 27c. GRUPPE

Regelungsvorrichtung für mehrstufige Kreiselverdichter.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. September 1914 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verhinderung des Pumpens bei mehrstufigen Kreiselverdichtern. Sie kennzeichnet sich dadurch, daß der bei geringer Leistung über Bedarf ansaugende Verdichter mit einer oder, mehreren an einer oder mehreren Niederdruckstufen angeordneten Abblasevorrichtungen versehen ist, durch welche die über Bedarf angesaugte Luft abfließt.

Die Zeichnung zeigt den Erfindungsgegenstand in .beispielsweiser Ausführung. Fig. 1 stellt einen mehrstufigen Kreiselverdichter in Ansicht dar. Fig. 2 veranschaulicht einen Teilschnitt durch den Verdichter und die An-Ordnung eines Abblaseventils. Fig. 3 zeigt schematisch die Vorrichtung zur selbsttätigen Steuerung dieses Ventils.

α bezeichnet einen mehrstufigen Verdichter, der mit einem Einlaß b und einem Auslaß c versehen ist. d, d_x sind Laufräder, welche die Luft in die Ringräume e, e_x schleudern. f ist der Verbindungskanal zwischen der ersten und der zweiten Stufe d, e bzw. d_v e_v Der Raum e steht durch einen mittels Ventils g absperrbaren Kanal mit einer Kammer h in Verbindung, an die ein Abflußrohr i angeschlossen ist. Auf das Ventil g wirkt einerseits eine Schließfeder j, andererseits ein Hebel k, mit dem es entweder von Hand oder durch nachstehend beschriebene Vorrichtung selbsttätig geöffnet werden kann.

In die Ansaugeleitung b ist eine Venturi-Düse m eingebaut, in welcher die durchfließende Luft an Geschwindigkeit zu-, an Druck hingegen abnimmt, so daß ein Druckunterschied zwischen der in dem übrigen Teil der Ansaugeleitung und in der Düse befindlichen Luft entsteht. Dieser Druckunterschied pflanzt sich durch die Verbindungsleitungen η, ο auch auf beide Seiten einer in einem Gehäuse j> angeordneten Membran q fort. Die Verhältnisse sind derart gewählt, daß während des Ansaugens bei einer das Pumpen noch verhindernden Verdichterleistung der höhere Luftdruck auf der linken Seite der Membran der aus dem Druck der Luft und einer Feder r sich ergebenden Gesamtbelastung der anderen Membranseite das Gleichgewicht hält. Durch Gestänge s, t ist die Membran mit dem Hebel k verbunden.

Die Vorrichtung wirkt wie folgt: Wird die Druckluftentnahme bis zu dem Grade verringert, der bei nicht gemäß der Erfindung gebauter Maschine wegen des eintretenden Pumpens nicht unterschritten werden darf, dann nimmt der Druck der Luft auf beiden Seiten der Membran ab, wobei die Abnahme auf der linken Seite größer ist als auf der rechten. Das hat zur Folge, daß die Membran nach der linken Seite durch die jetzt überwiegende Kraft der Feder r durchgedrückt wird. Diese Bewegung verursacht ein öffnen des Ventils g,

so daß Luft aus der Stufe e entweder ins Freie oder nach irgendeiner Verbrauchsstelle hin abfließt. Hierdurch wird erreicht, daß die Lieferung am Ende des Verdichters unter die das Pumpen verursachende Minderleistung fällt, während die angesaugte Luft diese geringe Leistung übersteigt. Das Pumpen tritt bekanntlich nur dann ein, wenn das Ansaugen des Verdichters im Verhältnis zu seiner normalen Leistung unter einen gewissen Wert sinkt. Gemäß der Erfindung wird nun die Saugleistung über diesem Wert gehalten.

Mit Rücksicht auf die Verluste, die sich durch das Abströmen der Luft ergeben, empfiehlt es sich, das oder die Abblaseorgane soweit wie möglich an das Ansaugeende des Verdichters zu verlegen. So ordnet man sie bei einem drei- oder vierstufigen Verdichter zweckmäßig an der ersten Stufe, bei einem neunstufigen Verdichter an der dritten oder vierten Stufe an.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Regelungsvorrichtung für mehrstufige Kreiselverdichter, dadurch gekennzeichnet, daß möglichst nahe am Ansaugeende, und zwar an einer der Stufen des Verdichters eine oder mehrere Abblasevorrichtungen (g) angeordnet sind, durch welche die den Bedarf übersteigende Luft abgelassen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.