DE2847282A1 - Methode zur bestimmung der anwesenheit eines analyten in einer koerperfluessigkeit und analysensystem hierfuer - Google Patents
Methode zur bestimmung der anwesenheit eines analyten in einer koerperfluessigkeit und analysensystem hierfuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Methode zur Bestimmung der Anwesenheit von ausgewählten immunochemisch reaktionsfähigen
Substanzen, beispielsweise Antikörpern oder Antigenen, in Körperflüssigkeiten. Diese ausgewählten
Substanzen werden nachstehend als Analyte bezeichnet.
Die Bestimmung dieser Analyte läßt viele wertvolle medizinische Aussagen zu. Beispielsweise werden der
Schwangerschaftstest, der Syphillistest und der Blutfaktortest sämtlich nach üblichen immunochemischen
Methoden durchgeführt. Bei den meisten dieser Methoden
erfolgt eine visuelle Überprüfung auf Bildung von ausgefällten oder agglutinierten Antigen-Antikörper-Komplexen.
Diese Methoden erfordern zuweilen mehrere Wiederholungen mit verschiedenen Verhältnissen der
Reagentien, um Genauigkeit sicherzustellen, sowie eine individuelle visuelle Überprüfung jedes Testergebnisses.
Ferner werden radioaktive und fluoreszierende Markierungsstoffe verwendet, um die subjektive visuelle
Bestimmung zu vermeiden. Diese Methoden werfen jedoch zuweilen Probleme entweder hinsichtlich der Verwendung
teurer oder instabiler Markierungsr.toffe oder hinsichtlich
der Empfindlichkeit oder Sicherheit und Handhabung radioaktiver Materialien auf. Bei der Methode
gemäß der Erfindung werden Immunreagentien verwendet, die mit Teilchen, beispielsweise magnetischen Materialien,
die sicher in der Handhabung sind und leicht mit hochempfindlichen und leicht erhältlichen elektronischen
Geräten nachweisbar sind, markiert sind. Diese Methode kann leicht an automatisierte und halbautomatisierte
Arbeitsweise angepaßt werden.
Die Verwendung von magnetischen Teilchen bei der sero-
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logischen Testung ist bekannt, jedoch wurden die magnetischen
Teilchen vor der Erfindung nur zur Entfernung oder zur Komplexbindung verschiedener Komponenten aus
einer Fliissigkeitsprobe verwendet. Beispielsweise beschreiben die US-PSen 4 018 886 und 3 970 518 die
Verwendung von magnetisch aktiven Teilchen zur Isolierung ausgewählter Proteine mit anschließender Abspaltung
der Proteine von den Magnetteilchen und eine visuelle Überprüfung auf ausgefällte Proteine. Die
US-PS 3 933 997 beschreibt die Verwendung von magnetischen Teilchen zur Konzentrierung von radioaktiven
Markierungsstoffen auf einer Testsubstanz.
Keine der genannten Veröffentlichungen beschreibt die
Anwendung der magnetischen Bestimmung zur Erzielung des gewünschten Ergebnisses.
Die Anwesenheit oder Abwesenheit eines Analyten, beispielsweise eines spezifischen Antigens oder Antikörpers,
in einer Körperflüssigkeit kann festgestellt werden, indem eine Probe der Körperflüssigkeit auf eine
Oberfläche aufgebracht wird, die mit einem Rezeptorreagens, das mit dem Analyten spezifisch reaktionsfähig
ist, bedeckt ist. Wenn der Analyt vorhanden ist, bildet er mit dem Rezeptorreagens einen Komplex. Die
Oberfläche wird dann mit einem Immunreagens zusammengeführt, das eine Immunkomponente enthält, die entweder
mit dem Rezeptorreagens oder mit einem Komplex des Rezeptorreagens und des Analyten spezifisch reaktionsfähig
ist. Das Immunreagens enthält ferner Teilchen, die Eigenschaften aufweisen, die die elektrische
Reaktanz zu beeinflussen vermögen. Sie sind winzige Fragmente, die die Dielektrizitätskonstante, die Leitfähigkeit
oder magnetische Permeabilität der Oberfläche verändern. Diese Teilchen werden in diesem Fall als
Reaktanzmarkierungsteilchen bezeichnet. Metall- oder Metalloxydteilchen werden bevorzugt und magnetisch
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aktive Teilchen besonders bevorzugt. Das Immunreagens wird im allgemeinen als flüssige Suspension auf die
Oberfläche aufgebracht. Nicht umgesetztes Immunreagens wird dann von der Oberfläche entfernt und die Oberfläche
auf Änderungen der Dielektrizitätskonstante, der Leitfähigkeit oder magnetischen Permeabilität
untersucht. Bei einem direkten Test ist das Immunreagens mit dem Rezeptorreagens-Analyt-Komplex reaktionsfähig,
und wenn festgestellt wird, daß die Reaktanzmarkierungsteilchen an die Oberfläche gebunden sind,
so zeigt dies die Anwesenheit des Analyten in der Körperflüssigkeit an. In ähnlicher Weise ist bei einem
indirekten Test das Immunreagens mit dem Rezeptorreagens, jedoch nicht mit dem Rezeptorreagens—Analyt-Komplex
reaktionsfähig. Wenn keine Reaktanzmarkierungsteilchen
auf der Oberfläche nachgewiesen werden, zeigt dies die Anwesenheit des Analyten in der Körperflüssigkeit
an. Bei einem Konkurrenztest werden die Körperflüssigkeit und das Immunreagens gleichzeitig auf die
Oberfläche aufgebracht. Die Menge von Reaktanzmarkierungsteilchen auf der Oberfläche ist ein Maß der Analytmenge
in der Körperflüssigkeit. Dieses System kann manuell verwendet werden, läßt sich jedoch leicht an
automatisierte Arbeitsweise anpassen.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
Abbildungen beschrieben.
Fig.l ist eine Abbildung einer Testkarte, die für die
Zwecke der Erfindung geeignet ist.
Fig.2 ist eine schematische Darstellung der im Rahmen
der Erfindung stattfindenden Reaktionen.
Übliche Mittel können zur Feststellung der Anwesenheit der Reaktanzmarkierungsteilchen auf der Testfläche
verwendet werden. Wenn beispielsweise die Reaktanzmarkierungsteilchen die dielektrischen Eigenschaften
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der Oberfläche beeinflussen, zeigt eine Kapazitanzmessung
an, ob die Teilchen vorhanden sind. Wenn, um ein weiteres Beispiel zu nennen, die Teilchen magnetisch
sind, können magnetische Tonköpfe, wie sie in üblichen Tonaufzeichnungsgeräten vorhanden sind, verwendet
werden. Messungen der kapazitiven, konduktiven und magnetischen Permeabilität, die keine direkte
Berührung mit der Testoberfläche erfordern, werden bevorzugt, jedoch sind Messungen mit direktem Kontakt
zwischen der Oberfläche und dem Detektor nicht ausgeschlossen. Damit die Anwesenheit der Teilchen festgestellt
wird, ist die Testoberfläche vorzugsweise indifferent
gegenüber der zu messenden Eigenschaft. Es ist jedoch möglich, das Rezeptorreagens auf der Ober—
fläche in Streifen anzuordnen oder eine periodische Magnetisierung auf der Oberfläche zu induzieren, wie
sie durch ein Magnetbandaufzeichnungssystem erzeugt wird, und dann die Oberfläche mit einer bestimmten
Geschwindigkeit an einem Detektor vorbeizubewegen, der die Frequenz überwacht. Die festgestellte Frequenz ist
eine Funktion der Anordnung der Streifen des Rezeptorreagens oder der induzierten periodischen Magnetisierung
und der Bewegungsgeschwindigkeit der Oberfläche. Die Testoberfläche selbst muß somit nicht völlig frei
von elektrischer Reaktanz sein, um als indifferent für die Zwecke der Erfindung angesehen zu werden. Bei
einem bevorzugten System zur Feststellung der Anwesenheit der magnetischen Markierungsteilchen ist die Testoberfläche
einer Bezugsoberfläche, die mit magnetischen Teilchen bedeckt ist, benachbart. Nach den Immunreaktionen
kann sowohl die Testoberfläche als auch die Bezugsoberfläche in periodischer Weise magnetisiert
werden. Der Detektorkreis kann so ausgebildet werden, daß er nur den Teil des Signals von der Testoberfläche
aufnimmt, der mit dem Signal von der Bezugsoberfläche
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in Phase ist. Diese Anordnung verringert die Effekte des Apparaterauschens und ergibt erhöhte Empfindlichkeit.
Die Testoberfläche muß ferner das Rezeptorreagens zu
binden vermögen und darf das Testergebnis nicht verfälschen. Die Oberfläche kann flach sein oder Vertiefungen
aufweisen, in denen jeder Test durchgeführt wird. Zahlreiche Werkstoffe sind für die Testoberflächen
geeignet, jedoch werden Kunststoffkarten oder -bänder bevorzugt. Die Testoberfläche, an die das Rezeptorreagens
gebunden wird, kann sich in geschlossenen Kunststoffpackungen oder -beuteln befinden. Diese
Packungen können außerdem die Immunreagentien in einem getrennten Bereich enthalten, der für die Aufbringung
auf die Testoberfläche nach Zusatz der Probe bestimmt ist.
Eine Änderung der elektrischen Reaktanz, beispielsweise der magnetischen Aktivität, kann bestimmt werden, auch
wenn nur eine sehr geringe Menge der Reaktanzmarkierungsteilchen vorhanden ist. Daher erfordert jeder Test
gewöhnlich nur einen Tropfen Körperflüssigkeit, und die Testoberfläche kann sehr klein sein. Demzufolge
kann eine große Zahl von gesonderten Testflächen und, falls gewünscht, Bezugsflächen auf einer einzelnen
Karte oder einem einzelnen Band angeordnet werden. Die gesonderten Flächen können entweder für eine Reihe von
Tests für verschiedene ausgewählte Proteine oder eine Reihe von Tests für das gleiche Protein dienen, wenn
die Konzentration des Immunreagens auf der Testoberfläche über einen bestimmten Bereich verändert wird,
um eine Aussage nicht nur über die Anwesenheit des ausgewählten Proteins, sondern auch seine ungefähre
Konzentration in der Körperflüssigkeit zu erhalten.
Das Rezeptorreagens kann durch Oberflächenadsorption,
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Geleinschließung, kovalente Bindung oder nach anderen ähnlichen Methoden an die Testoberfläche gebunden
werden. Hiervon wird die kovalente Bindung bevorzugt. Jedes System der Rezeptorbindung, das die Reagens—
moleküle auf der Testoberfläche so zu orientieren vermag,
daß sie maximale Aktivität aufweisen, wird ebenfalls bevorzugt. Als Rezeptorreagenzien kommen nicht
nur Antikörper, sondern auch Gewebe oder Zellrezeptorproteine, Serumtransportproteine und Lectine (Ringertive
u. Savate "Cell Hybrids", Academic Press 1976, S. 55 und
247). in Frage.Hiervon haben die Antikörper wahrscheinlich die größte Anwendungsmöglichkeit. Andere Klassen von
Verbindungen, beispielsweise Chelatbildner, können ebenfalls als brauchbare Rezeptorreagenzien dienen, wenn
sie mit der in der Körperflüssigkeit zu bestimmenden Substanz mit genügender Spezifität reagieren, um
fälsche Ergebnisse, die durch Konkurrenzreaktionen verursacht werden, zu vermeiden.
Als Materialien, die sich als Reaktanzmarkierungsteilchen eignen, die sich mit Immunverbindungen unter Bildung
der Immunreagenzien verbinden, kommen Verbindungen in Frage, die die elektrische Reaktanz der Testoberfläche
verändern, d.h. diese Materialien verändern, wenn sie als feines Pulver auf der Testoberfläche ver—
teilt werden, die dielektrischen, konduktiven oder magnetischen Eigenschaften der Oberfläche. Der Vorteil
der Erfindung liegt darin, daß Teilchen verwendet werden, die in sehr geringen Mengen durch sehr empfindliche,
aber gut entwickelte und leicht erhältliche elektrische Geräte festzustellen und nachweisbar sind.
Ferner werden durch Verwendung dieser Mateiialien die
Probleme der unbeständigen Aktivität und die Handhabungsrisiken, die bei Verwendung von radioaktiven
Indikatoren auftreten, ausgeschaltet. Bevorzugt als Reaktanzmarkierungsstoffe werden Metalle und Metalloxyde.
Besonders bevorzugt werden Metalle und Metall-
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oxyde, die Ferromagnetismus aufweisen. Diese Materialien können mit den Antikörpern umgesetzt und auf die
Testoberfläche im entmagnetisierten Zustand aufgebracht
werden. Nach der Aufbringung kann die gesamte Oberfläche einem Magnetfeld ausgesetzt werden, um die
Teilchen für Bestimmungs- und Nachweiszwecke zu magnetisieren. Diese magnetische Aktivität ist dann leicht
mit verschiedenen bekannten Mitteln, beispielsweise einem üblichen Magnetbandsystem oder einem Halleffekt-Detektor,
festzustellen und nachzuweisen. Als Beispiele geeigneter magnetischer Werkstoffe sind Metalle
und Legierungen wie Eisenpulver, Nickel, Kobalt, CrO„,
die ferromagnetische Flüssigkeit "Ferrofluid" (Hersteller Ferrofluids Corp.), CoO, NiO, Mn2O-, Magnetoplumbite,
magnetische Eisenoxyde und das Produkt "Alnico", eine Legierung von Aluminium, Nickel, Kobalt
und Kupfer, zu nennen. Geeignet sind ferner organische Ladungskomplexe mit hoher elektrischer Leitfähigkeit,
beispielsweise N-Methylphenazinumtetracyanchinodimethan
/Ce(NO3)6Mg(H2O)g J3.6H2O-Kristalle, Bi2Se3-
Kristalle und Tetrahiofulvalenkomplexe mit Tetrocyanp-chinodimethan
oder K„Pt(CN.)BrO-.H~0 und amorphe
Materialien mit magnetischen Eigenschaften, beispielsweise die Chalkogenide, z.B. die Europiumchalkogenide
und Chalkogenid-Glasteilchen.
Bevorzugt als magnetische Materialien werden die magnetischen Oxyde von Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom und
Mangan und mit Oxyd umhüllte Teilchen von Eisen oder Nickel.
Um eine genügend große Oberfläche für die Bindung der Immunverbindungen zu erhalten, werden Reaktanzmarkierungsstoffe
mit großer Oberfläche von wenigstens
2
100 m /g bevorzugt. Besonders bevorzugt werden Teilchen einer Größe im Bereich von 0,01 bis 50 um Durchmesser.
100 m /g bevorzugt. Besonders bevorzugt werden Teilchen einer Größe im Bereich von 0,01 bis 50 um Durchmesser.
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Diese Materialien können nach bekannten Methoden an Immunverbindungen gebunden werden. Die Reaktanzmarkierungsstoffe
können in ein organisches Polymerisat, an das Immunverbindungen gebunden werden können, eingebettet
werden, oder die Oberfläche kann nach üblichen Methoden silanisiert werden. An die Silanbindung
können dann organische Verbindungen gebunden werden. Die US-PS 3 954 666 beschreibt die Einbettung von
Kernmaterialien in Polymerisate, und die US-PS 3 983 beschreibt die Verwendung von Silanbindungen, um organische
Verbindungen an anorganische Teilchen zu binden. Methoden zur Immobilisierung von Enzymen an magnetischen
Trägern, die ebenso auf Antikörper anwendbar sein wurden, werden unter "Methods in Enzymology" XLIV,
Seite 324-326, beschrieben. Die Art der Bindung der reaktionsfähigen organischen Verbindungen an die Reaktanzmarkierungsstoffe
bildet nicht die Grundlage der Erfindung. Auch andere Bindungsmethoden können angewendet
werden, so lange sie die Komplexbildungsfähigkeit der Immunverbindungen nicht beeinträchtigen. Die Immunverbindungen
werden gewählt, um entweder mit den Rezeptorreagentien oder mit dem Komplex des Rezeptorreagens
mit der zu bestimmenden Substanz in der Körper— flüssigkeit spezifisch reaktionsfähig zu sein.
Da die Untersuchung oder Überprüfung bei der Methode gemäß der Erfindung elektronisch und nicht visuell
erfolgt, läßt sich die Methode leicht an automatisierte Ausführungen anpassen. Der hier gebrauchte Ausdruck
"automatisiert" soll nicht die Möglichkeit ausschliessen, daß einige der Arbeitsgänge manuell durchgeführt
werden können. Fig.l zeigt eine bevorzugte Testkarte 1 mit mehreren Flächen oder Feldern 2, an die Rezeptorreagenzien
gebunden sind. Getrennte Felder mit verschiedenen Rezeptorreagenzien können vorgesehen werden,
oder das gleiche Rezeptorreagens kann an jedes Feld in
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verschiedenen Konzentrationen gebunden werden. Die Karte hat eine gedruckte Testbezeichnung 3 sowie einen
mit der Maschine lesbaren Code 4, der die notwendigen Angaben für automatisiertes Arbeiten enthält. Wahlweise
kann die Karte einen Raum 5 zum Eintragen eines Patienten-Identifizierungscode aufweisen.
Fig.2 veranschaulicht schematisch ein Testfeld 2 der
in Fig.l dargestellten Testkarte. Rezeptorreagenzien sind an das Testfeld gebunden. Körperflüssigkeit des
Patienten, die die Antikörper 11 enthält, deren Anwesenheit zu ermitteln ist, wird auf jedes Testfeld
gegeben. Der Antikörper 11 bildet, wenn er vorhanden ist, mit dem Rezeptorreagens einen Komplex 12. Das
Testfeld wird dann einem Immunreagens 13 ausgesetzt, das aus einer Immunverbindung 14, die an einen Reaktanzmarkierungsstoff
15 gebunden ist, besteht. Dieses Immunreagens bildet mit dem Rezeptorreagens-Patientenantikörper—Komplex,
falls er vorhanden ist, auf dem Testfeld den Komplex 16.
Zu einem bevorzugten System für die Durchführung der Erfindung würde eine Station zum Eingeben,
der notwendigen Testkarten für die gewünschten Tests gehören. Die Karten können einzeln oder in
Gruppen nach Bedarf eingegeben werden. Die Karten werden automatisch zu einer Probenzusatzstation geführt,
wo ein Tropfen der Körperflüssigkeit eines Patienten auf jedes Testfeld auf der Karte aufgebracht
wird. Zu einer automatisierten Vorrichtung können eine Temperaturregelung und eine Station zur Äquilibrierung
der Körperflüssigkeit auf den Testfeldern für vorbestimmte
Zeiten gehören. Die Karte wird dann zu einer Station geführt, wo das Immunreagens auf jedes Testfeld
aufgebracht wird. Auch diese Station kann Temperaturregelungs- und Äquilibfierungssysteme einschließen.
Anschließend wird überschüssiges Immunreagens entfernt
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und die Karte dann auf Anwesenheit von Reaktanzmarkierungsstoffen,
die im Test geblieben sind, durch Messung von Veränderungen der elektrischen Reaktanz der
Testfelder der Karte geprüft.
Es ist zu bemerken, daß die Testkarte bei der beschriebenen besonderen Ausführungsform durch jede
Station geführt wird. Andere Ausführungsformen, bei denen jede Operation an einer Karte durchgeführt wird,
die an einer einzigen Stelle in einer automatisierten oder halbautomatisierten Vorrichtung gehalten wird,
sind ebenfalls möglich.
^ie Methode gemäß der Erfindung ist auf die Bestimmung
der verschiedensten Materialien einschließlich der Antigene und Antikörper, deren Ursprung bei Viren,
Bakterien, Zellen und Menschen liegt, sowie auf Hormode, Metaboliten von Medikamenten und spezielle
Proteine anwendbar. Beispielsweise eignet sich die Methode zur Bestimmung von menschlichen Autoantikörpern,
beispielsweise Antithyroglobulin, antigenen Proteinen wie Komplementfaktoren, Proteinhormone, Immunoglobuline
und freie leichte und schv/ere Ketten (free light and heavy chains), z.B. Thyroxinbindungsglobulin,
und verschiedenenen Arten von Mikroorganismus-Antigenen und -antikörpern, beisoielsweise Hepatitis-A-
und -B-Virus. Die Anwendung dieser Methode hängt in erster Linie von der Verfügbarkeit eines geeigneten
Materials ab, das als Rezeptorreagens dient und mit der zu bestimmenden Substanz spezifisch reaktionsfähig
ist.
^O Zur Bestimmung eines menschlichen Antikörpers IgG kann
eine Serumprobe mit einer Proteinpufferlösung, die 0,12% Rinderseruiualbumin und phosphatgepufferte Kochsalzlösung
bei pH 7,7 + 0,2 enthält, vor-
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verdünnt werden. 0,1% Natriumazid, ein antimikrobielles Mittel, kann im Verdünnungsmittel als Konservierungsmittel
zugesetzt werden.
Die verdünnte Patientenprobe kann quantitativ auf eine Testreaktionskarte überführt werden. Der in der festen
Phase vorliegende Träger, der aus Anti-Human-IgG besteht, das kovalent an derivatisierte Polyamidfolien
gebunden ist, wird wie folgt hergestellt:
10 g Folie aus Nylon-6 wird in 300 ml 3n-HCl suspendiert und 4 Stunden bei 30°C gerührt, aus der Lösung
genommen und erschöpfend mit Wasser, Äthanol und Äther gewaschen. Der Carboxylgehalt einer 4 Stunden hydrolysierten
Folie aus Nylon-6 beträgt etwa 30 bis 90 AjMol/g.
Die Kupplung des Antikörpers an den Träger aus depolymerisiertem
Nylon-6 kann durch Aktivierung mit Carbodiimid durchgeführt werden. Die Gesamtreaktion besteht
aus der Kondensation zwischen der Carboxylgruppe auf dem Träger und den Amingruppen des Antikörpers.
Die Reaktion wird in zwei Stufen durchgeführt.
Zu einer Lösung von 50 mg l-Cyclohexyl-3-(2-morpholinoäthyl)-carbodiimid-metho-p-toluolsulfat
in 10 ml Wasser wird 1 g der säurebehandelten Nylon-6-Folie
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird mit 6n-HCl auf pH 4 bis 5 eingestellt und 2 bis 4 Stunden der Reaktion
bei 300C überlassen. Die Folie wird dann herausgenommen
und zur Entfernung des überschüssigen Carbodiimide mehrmals mit Wasser gewaschen.
Die aktivierte Folie wird dann in eine Lösung eingeführt, die im Handel erhältliches Anti-Human-IgG
in Konzentrationen von 1 bis 50 mg Protein in 10 ml Wasser enthält. Nach Einstellung der Lösung auf
einen pH-Wert zwischen 4 und 5 wird die Reaktion
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2 bis 4 Stunden bei Raumtemperatur oder über Nacht bei 4°C fortgesetzt. Die Reaktionslösung wird dann dekantiert
und die Folie mit Wasser oder Puffer gewaschen.
Die Testoberflache wird dann mit der verdünnten Probe
während einer genügenden Zeit äquilibriert, um die Antikörperbindung stattfinden zu lassen. Die erste
Äquilibrierung kann im allgemeinen etwa 30 Minuten bei 32°C dauern. Die Reaktionszonen können dann mit der
gleichen Proteinpufferlösung gewaschen und geschüttelt
werden, um nicht absorbiertes Antigen von der Oberfläche zu spülen.
Die Testreagenszonen können dann in überschüssiges Ziegen-Anti-Human-igG, das mit magnetischen Teilchen
markiert ist, getaucht werden. Für die Äquilibrierung auf der Karte werden die Immunteilchen in Phosphat-Kochsalzlösung-Puffer,
der 0,12% Rinderserumalbumin enthält, bei pH 7,5 +_ 0,5 in geeigneter Weise verdünnt.
Nach der Äquilibrierung können die Testreaktionsflächen mit dem BSA-Phosphatpuffer bei pH 7,7 +_ 0,2 gewaschen
werden.
Die Reaktionsflächen werden in einem Magnetfeld magnetisiert,
worauf die Testkarte durch einen Detektor gegeben wird, der die Anwesenheit von Magnetteilchen
zu bestimmen vermag.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Bestimmung von Antikörpern, die gegen spezifische Antigene gerichtet
sind.
Eine Serumprobe wurde mit einer Proteinpufferlösung,
die 0,1% Rinderserumalbumin und Tris-Chydroxymethyl)-aminomethan
(Tris) enthielt und bei pH 6,5 _+ o,4 gepuffert war, vorverdünnt. 0,1% Natriumazid, ein mikro-
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bentötendes Mittel, wurde im Verdünnungsmittel als Konservierungsmittel zugesetzt.
Die verdünnte Probe wurde quantitativ auf eine Testreaktionsfläche
überführt. Der in fester Phase vorliegende Träger, der aus Ilumanserumalbumin
bestand, das kovalent/an derivatisiertes Polyamid oder Polymethacrylsaurepolymere gebunden war, wurde wie
folgt hergestellt:
Die Gesamtkupplungsreaktion zwischen Albumin und Folien kann mit einer Vernetzung zwischen den Aminogruppen
oder Carboxylgruppen der Folie und dem Protein verbunden sein. Die Vernetzung kann durch Verwendung eines
polyfunktionellen Aziridinreagens, das mit Materialien, die aktive Wasserstoffatome enthalten, äußerst reaktionsfähig
ist, erreicht werden.
Die Folien für die Bindung des Ilumanserumalbumins
wurden zuerst in 1%iger Lösung von polyfunktionellen Aziridin XAIlA (Cordova Chemical, Sacramento,
California) suspendiert, die Suspension wurde 30 Minuten bei 27°C gerührt, worauf die Folien aus der Lösung
genommen und mit destilliertem Wasser gewaschen wurden.
Die gewaschenen Folien wurden dann in einer Lösung, die Humanserumalbunin enthielt (1 mg/ml),
12 Stunden bei 4°C gerührt. Das Reagens aus immobilisiertem Albumin und Folie wird dann wiederholt mit
Tris-Puffer (pH 6,5 _+ 0,4) bei 4°C gewaschen. Das
Waschen wird fortgesetzt, bis kein Albumin mehr von der Folie freigegeben wird. Repräsentative Konzentrationen,
in denen das Albumin an die Folien gebunden wird, sind nachstehend genannt.
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2 Folie ug/cm
Oberflächengruppen
Surlyn 3,3
Ionomerharz "Mylar"
Polyester (flammenbehandelt) 7,3
Polyester (flammenbehandelt) 7,3
Keine Oberflächengruppen
Polycarbonat
Polycarbonat
Nylon (HCl-behandelt) 16,0
Aktivierte Oberflächengruppen
Äthylen-Maleinsäureanhydrid <_1,0
Äthylen-Maleinsäureanhydrid <_1,0
Die Testoberfläche für Anti—HSA wurde mit der verdünnten
Probe so lange verdünnt, daß die Anti-HSA-Bindung stattfinden konnte. Die Reaktionsoberfläche wurde dann
mit der gleichen Tris-Pufferlösung (pH 7,4 _+_ 0,4), die
bei dem in Beispiel 1 beschriebenen Versuch verwendet wurde, gewaschen, um nicht gebundene Probenreste von
der Oberfläche zu entfernen.
Die Testreagenskarte wurde dann in überschüssiges Ziegen-Antihumanserumalbumin getaucht, das mit magnetischen
Teilchen markiert war. Für die Äquilibrierung wurden die Immun-anti-HSA-Teilchen in einem Tris-Puffer
(pH 6,5 _+ 0,5), der 0,12% Ziegenserumalbumin enthielt,
in geeigneter Weise verdünnt. Nach der Äquilibrierung wurden die Testreaktionsflächen mit dem Ziegenserumalbumin-Tris-Puffer
gewaschen, um nicht gebundene Teilchen zu entfernen.
Die auf der Reaktionsoberfläche verbleibenden magnetischen
Teilchen können durch ein magnetisches Signal von bekannter Frequenz magnetisiert werden. Die Testkarte
kann dann in einem Detektor, der die Anwesenheit von magnetischen Teilchen festzustellen vermag, verarbeitet
werden. Die Feststellung der Reaktanzeigenschaften der Testfl"che kann durch Instrumententechniken,
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z.B. die Technik der Phasenverriegelung (phase lock application), phasenempfindliche Gleichrichtung und
andere übliche elektronische Verstärkungssysteme, die dem Fachmann bekannt sind, erleichtert werden.
Der hier gebrauchte Ausdruck "bestehend im wesentlichen aus" soll nicht die zusätzlichen Arbeitsschritte oder
Elemente ausschließen, die die Verwirklichung des Vorteils der Erfindung nicht verhiindern.
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Leerseite
Claims (10)
1.J Methode zur Bestimmung der Anwesenheit eines Analyten
in einer Körperflüssiqkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß man
a) eine Oberfläche, die mit Rezeptorreagenzien bedeckt ist, die mit dem Analyten spezifisch reaktionsfähig
sind, mit der Flüssigkeit in Berührung bringt,
b) die bedeckte Oberfläche mit eimern Immunreagenz in
Form einer Imrr.unverbindung in Berührung bringt, die mit den Rezeptorreagenzien oder mit einem
Komplex des Analyten und des Rezeptorreagenz spezifisch reaktionsfähig ist und auf Reaktanz-Markierungsstoffe
aufgebracht ist, die die Form von Teilchen haben, die die elektrische Reaktanz zu
beeinflussen vermögen,
c) nicht umgesetztes Immunreagenz von der Oberfläche entfernt und
d) die elektrische Reaktanz der Oberfläche mißt.
2. Methode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktanz-Markierungsstoffe magnetisch empfindlich
sind.
3. Methode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktanz-Markierungsstoffe eine starke kapazitive
Reaktanz aufweisen.
4. Methode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktanz-Markierungsstoffe leitfähig sind.
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5. Methode nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktanz-Markierungsstoffe im wesentlichen
aus Metall- und/oder Metalloxydteilchen bestehen.
6. Methode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,daß
die Teilchen aus magnetischen Oxyden von Eisen, Kobalt, Chrom, Nickel oder Mangan bestehen oder von
Oxyd umhüllte Teilchen aus Eisen oder Nickel sind.
7. Methode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rezeptorreagenz durch Adsorption, Geleinschliessung
oder kovalente Bindung an die Oberfläche gebunden wird.
B. Methode nach" Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rezeptorreagenz kovalent an die Oberfläche gebunden wird.
9. Methode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Testoberfläche an maschinenlesbaren Testinfonmationen
befestigt ist.
10. Automatisiertes Analysensystem mit einer Testoberfläche, an die ein Rezeptorreagenz gebunden ist, das
mit einer Komponente einer Körperflüssigkeit spezifisch reaktionsfähig ist, einer Station zum Aufbringen
einer Probe einer Körperflüssigkeit auf die Testoberfläche, Bauteilen zum Aufbringen eines Immunreagenz
auf die Testoberfläche, wobei das Immunreagenz Immunverbindungen enthält, die mit dem Rezeptorreagenz
oder mit einem Komplex des Rezeptorreagenz mit der Komponente der Körperflüssigkeit spezifisch
reaktionsfähig und auf Reaktanz-Markierungsstoffe
aufgebracht sind, die die Form von Teilchen haben, die die elektrische Reaktanz zu beeinflussen vermögen,
Bauteilen zur Entfernung von überschüssigem Immunreagenz und Bauteilen, die die Anwesenheit von
Reaktanz-Markierungsstoffen auf der Testoberfläche feststellen.
909819/0 7 46
Applications Claiming Priority (2)
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US84821777A | 1977-11-03 | 1977-11-03 | |
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