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1-Arylalkylimidazole, Verfahren zu ihrer Herstellung
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und diese Verbindungen enthaltende Formulierungen
Die
vorliegende Erfindung betrifft Imidazolderivate und Salze derselben, ihre Synthese
und Zwischenverbindungen für die Synthese, pharmazeutische Formulierungen, welche
derartige Verbindungen enthalten, und die Verwendung dieser Verbindungen in der
Medizin.
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Thromboxan A2 (TXA2), ein wirksamer Stimulator der Blutplättchen-Aggregation,
wird in den Blutplättchen aus den Prostaglandinendoperoxiden PGG2 und PGH2 gebildet.
Prostcyclin (PGI2), welches eine wirksame anti-aggregatorische Aktivität besitzt,
wird ebenfalls aus PGG2 und PGH2 (in den Blutgefäßwandungen) gebildet, und es wurde
bereits darauf hingewiesen, daß ein Gleichgewicht zwischen der Bildung von TXA2
und PGI2 der Kontrollfaktor der Thrombusbildung ist.
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Es wäre folglich erwünscht, wenn man bei der Behandlung und der Prophylaxe
von thrombo-embolischen Störungen imstande wäre, die TXA2-Synthese selektiv zu inhibieren,
und hierdurch die Bildung des anti-aggregatorischen Mittels PGI2 zu begünstigen.
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Von Imidazol und 1-Methylimidazol ist bekannt, daß sie die enzymatische
Umwandlung der Endoperoxide (PGG2 und PGH2) in Thromboxan A2 durch Plättchen-Mikrosomen
bis zu einem gewissen Ausmaß inhibieren (Moncada et al., Prostglandins, 13/4, 611-618,
1977). Von gewissen 1-n-Alkylimidazolen, insbesondere
1-n-Dodecylimidazol
und seinen höheren Homologen, wurde berichtet, daß sie imstande sind, Serumcholesterinspiegel
zu erniedrigen (GB-PS 1 364 312; Biochem. Pharmacol. 24, 1902-1903, 1975).
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Es wurde nun gefunden, daß die TXA2-Synthese durch 1-Arylalkylimidazole
der allgemeinen Formel I und deren Säureadditionssalze inhibiert werden kann. Die
Verbindungen der allgemeinen Formel I und deren Salze werden nachstehend als "aktive
Verbindungen" bezeichnet.
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Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind neu und haben die allgemeine
Formel
in welcher A eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkylengruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
oder eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkenylen- oder Alkinylengruppe mit
2 oder 3 Kohlenstoffatomen ist, der Index n eine ganze Zahl mit einem Wert von zumindest
1 bedeutet, und der oder jeder
Substituent R, welche in dem Falle,
wo der Index n größer als 1 ist, gleich oder verschieden sein können, eine gesättigte
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder eine ungesättigte Alkylgruppe mit
2 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen, unter der Bedingung, daß (a) in dem Fall,
wo A eine Methylen- oder Athylidengruppe ist, der Index n einen Wert von zumindest
2 besitzt, wenn R gesättigt ist; (b) in dem Fall, wo A eine verzweigtkettige Propylen-
oder geradkettige Propylidengruppe ist, der Index n einen Wert von zumindest 3 besitzt,
wenn R gesättigt ist; (c) in dem Fall, wo A ungesättigt ist, R auch ausgewählt sein
kann aus Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; wenn der Index n einen Wert von zumindest
2 besitzt, Alkylendioxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; Halogen; Trihalogenmethyl;
Hydroxy; Carboxyl; einem Salz einer derartigen Carboxylgruppe; Carboalkoxy; Carboaryloxy;
Carboarylalkyloxy; -NR6R7 oder -CoNR6R7, worin die Reste R6 und R7 gleich oder verschieden
sein können und Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind; unter
der weiteren Bedingung, daß, falls der Index n den Wert 1 besitzt, der Substituent
R keine gesättigte Alkylgruppe ist; oder ein Säureadditionssalz eines derartigen
1-Arylalkylimidazols.
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In der allgemeinen Formel I sind Beispiele für die Gruppe A: Methylen,
Propylen, und in der räumlichen Anordnung der allgemeinen Formel I: -CIS2-CH=CH-,
(cis oder trans oder Isomerenmischung davon).
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Eine wertvolle Klasse von Verbindungen der allgemeinen Formel I sind
solche, bei denen der aromatische Ring durch zumindest zwei gesättigte oder ungesättigte
Alkylreste substituiert ist, insbesondere wenn ein Substituent in der 4-Stellung
des Benzolrings steht und A entweder Methylen (-CH2-) oder, in der räumlichen Anordnung
der allgemeinen Formel I -CH2-CH=CH- (cis oder trans oder eine cis/trans-Mischung
- Cinnamyl-Verbindungen) ist. Wenn A ungesättigt ist, sind bevorzugte Verbindungen
solche, in denen der aromatische Ring Alkyl-, Chlor- oder Methoxysubstituenten enthält.
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Verbindungen der allgemeinen Formel I können ferner auch als Säureadditionssalze
derselben, insbesondere als pharmazeutisch verträgliche Säureadditionssalze verwendet
werden.
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Besonders bevorzugte Verbindungen sind:
1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol
1-(2,4-Dichlorcinnamyl)imidazol, d.h. 1-(3-C2,4-Dichlorphenyl)prop-2-enyl] imidazol
1-[3-(2,6-Dichlorphenyl)prop-2-enyl3imidazol, und Säureadditionssalze derselben.
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Andere bevorzugte Verbindungen sind: 1-(2,4,6-Trimethylbenzyl)imidazol
1-[3-(3,4,5-Trimethoxyphenyl)prop-2-enyl]imidazol 1-[3-(3,4-Dimethoxyphenyl)prop-2-enyl]imidazol
1-[3-(2-Hydroxyphenyl)prop-2-enyl]imidazol 1-[3-(3-Bromphenyl)prop-2-enyl]imidazol
l-C3-(-Chlorphenyl)prop-2-enyllimidazol 1-[3-(3,4-Dimethylphenyl)prop-2-enyl]imidazol
1-[3-(2-Methoxyphenyl)prop-2-enyl]imidazol, und Säureadditionssalze davon.
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Im Gegensatz zu Imidazol und 1-Methylimidazol sind die Verbindungen
der allgemeinen Formel I wirksame Inhibitoren der TXA2-Synthese. Viele der Verbindungen
(beispielsweise in der allgemeinen Formel I: R = 3,4-Dimethyl und A = -CH2-, oder
in der räumlichen Anordnung der allgemeinen Formel I, -CH2CH=CH-) sind auch selektiver
in ihrer Wirkung im Nichtinhibieren von anderen anti-aggregatorischen Prostaglandinerzeugenden
Enzymen. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I
zeigen auch
nicht die Nebenwirkungen, wie sie beim Imidazol bei der in vivo-Verabreichung gefunden
wurden. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind ferner imstande, die Plättchenaggregation
in vivo zu inhibieren und sie sind auch fähig, Plättchenklumpen zu disaggregieren,
wobei die Verbindungen 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol, 1-(2,4-Dichlorcinnamyl)imidazol
und 1-(2,6-Dichlorcinnamyl)imidazol, und deren Salze diese Eigenschaften besonders
entfalten.
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Die Imidazole der allgemeinen Formel I und die Säureadditionssalze
derselben können nach irgendeiner dem Fachmann für die Synthese von Verbindungen
analoger Struktur bekannten Art hergestellt werden. Ganz allgemein umfassen diese
Verfahren das Verbinden des Imidazolrings mit dem Rest des Moleküls; Umwandeln eines
Vorstufen-Moleküls durch Eliminierung einer funktionellen Gruppe; und Bildung der
gewünschten Verbindung aus einem entsprechenden Pyrazol, Imidazolin oder einer anderen
ungesättigten analogen Verbindung.
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Ein besonders geeignetes Syntheseverfahren umfaßt die Reaktion von
Imidazol der allgemeinen Formel II, oder eines Salzes davon mit einem arylalkylierenden
Mittel der allgemeinen Formel III
in welchen R, n und A die gleiche Bedeutung wie in der allgemeinen
Formel I besitzen und Z eine austretende Gruppe bedeutet. Diese Reaktion ist aus
der Literatur gut bekannt, und es kann die austretende Gruppe aus einer Vielzahl
von Substituenten ausgewählt werden, jedoch werden vorzugsweise Halogen, und besonders
bevorzugt Chlor- oder Brom-, oder p-Toluolsulfonyloxy- oder andere Arylsulfonyloxy-,
Alkansulfonyloxy- oder Arylalkylsulfonyloxyreste verwendet. Die Reaktion wird vorzugsweise
in Gegenwart eines Säureakzeptors durchgeführt, beispielsweise in Gegenwart eines
Alkalimetallalkoxids, wie Natriummethoxid oder Kalium-tert. -butoxid, in Gegenwart
eines Alkanols. Die austretende Gruppe Z selbst kann in situ aus dem entsprechenden
Alkanol (Z = OH) durch Reaktion mit einer Halogenwasserstoffsäure (z.B. Chlorwasserstoffsäure
oder einer Lewis-Säure, wie beispielsweise Aluminiumchlorid; vgl. japanische Patentschrift
Kokai No.
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131577/77) gebildet und das erhaltene Mittel der allgemeinen Formel
III direkt ohne vorherige Isolierung mit Imidazol umgesetzt werden. Wahlweise kann
ein Alkanol (Z = OH) oder ein Derivat davon (z.B.
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direkt mit Imidazol der Formel II durch Erhitzen in Gegenwart eines
dehydratisierenden Mittels, wie beispielsweise von Phosphorsäure, oder einem Phosphat
(vgl. japanische Patentveröffentlichung No. 51 105 060), Schwefelsäure oder Sulfaten
(vgl. japanische Patentveröffentlichung No. 51 105 061) umgesetzt werden.
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Unter den Vorstufen-Molekülen, die in eine Verbindung der allgemeinen
Formel I, oder in ein Säureadditionssalz davon umgewandelt werden können, sind substituierte
Imidazol-Derivate der allgemeinen Formel IV oder Säureadditionssalze davon
worin A, der Index n und R die gleiche Bedeutung wie in der 2, Q³ allgemeinen Formel
I besitzen und die Reste Q¹ ,Q²,Q³ und Q4 gleich oder verschieden sind, wobei zumindest
einer ein beispielsweise durch Reduktion oder Oxidation entfernbarer Rest ist, der
verbleibende Rest oder die verbleibenden Reste aus Wasserstoff oder einem in der
gleichen oder einer anderen Weise (z.B. eine durch Decarboxylierung entfernte Carboxylgruppe
- vgl. allgemeine Formel VI -) entfernbaren Rest ausgewählt sind, der Index y den
Wert 0 hat oder eine ganze Zahl ist, mit der Bediungung, daß die Summe der Indizes
y und n den Wert 5 nicht übersteigt. Die Reste Q¹, Q², Q³ und Q4 können beispielsweise
aus Thio (-SH), Alkylthio (-S-Alkyl, worin der Alkylrest 1 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweist), oder Halogen, vorzugsweise Chlor oder Brom, ausgewählt werden.
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Die Reaktionsbedingungen werden gemäß der Natur der Reste Q1, Q2,
Q3 und Q4 ausgewäht. Die Entschwefelung kann durch oxidative oder reduktive Verfahren
unter Verwendung von beispielsweise Salpetersäure oder Raney-Nickel durchgeführt
werden; und die reduktive Enthalogenierung unter Verwendung von Zink und Essigsäure,
oder Raney-Nickel oder anderen dem Fachmann bekannten oder in der Literatur beschriebenen
Reagenzien.
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Eine andere Klasse von Beispielen umfassen Carboxyimidazole oder Derivate
davon der allgemeinen Formel VI
worin A, der Index n und R die gleiche Bedeutung wie in der allgemeinen Formel I
besitzen, zumindest einer der Reste R1> R2 und R4 Carboxyl oder ein Derivat davon
(beispielsweise ein Ester, wie ein Alkylester, ein Säurehalogenid, wie beispielsweise
das Chlorid, oder das Nitril)ist und das oder die anderen Wasserstoff oder Carboxyl
oder ein Derivat wie beschrieben, ist beziehungsweise sind. Die Verbindungen der
allgemeinen
Formel VI können in die Imidazole der allgemeinen Formel I durch irgendwelche geeignete
decarboxylierende Bedingungen umgewandelt werden, die ganz einfach das Erhitzen
der Verbindungen mit oder ohne einen Katalysator, wie beispielsweise Kupfer, umfassen.
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Die Imidazole der allgemeinen Formel I können ferner auch aus einer
Verbindung der allgemeinen Formel VII
hergestellt werden, worin
1-Imidazolin, 1-Imidazol oder 1-Pyrazol ist, A1 einen geradkettigen oder verzweigtkettigen,
gesättigten oder ungesättigten acyclischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, der eine
Ketogruppe enthalten kann, und R3 einen Rest
darstellt, worin R und der Index n die gleiche Bedeutung wie in der allgemeinen
Formel I besitzen, und R ebenso auch eine Nitrogruppe sein kann, wenn A ungesättigt
ist, vorausgesetzt, daß zumindest einer der Reste
A1 und R3 ein anderer Rest als 1-Imidazol, eine gesättigte acyclische Kohlenwasserstoffgruppe
und ein Rest der Formel
gemäß der Definition in der allgemeinen Formel I ist. Demzufolge kann ein Imidazolin
der allgemeinen Formel VIII
worin eine der gestrichelten Linien eine besondere Bindung bedeutet und A, der Index
n und R die gleiche Bedeutung wie in der allgemeinen Formel I besitzen, zum entsprechenden
Imidazol in Gegenwart eines Katalysators, beispielsweise durch Erhitzen auf 2500
C in Gegenwart von Palladium, Nickel oder Platin unter Druck, oder durch Erhitzen
mit einem Dehydrierungsmittel, wie beispielsweise Selen- oder Kupferoxid, dehydriert
werden. 1-Pyrazolverbindungen (VII) können mit Ultraviolettstrahlen behandelt werden,
gegebenenfalls unter einer inerten Atmosphäre (z.B. Argon) in beispielsweise 1,2-Dimethoxyäthan
bei Raumtemperatur oder erhöhten Temperaturen (vgl. beispielsweise "Ring Transformations
of Heterocycles", herausgegeben von van der Plas, Academic Press, 1973> Seite
261). Die ungesättigten Imidazole der allgemeinen Formel I (in der allgemeinen Formel
VII sind A1 und/ oder R (im Rest R3) ungesättigtj können zu den entsprechenden weniger
gesättigten oder vollständig gesättigten Verbindungen (wobei jedoch der aromatische
Kern nicht reduziert wird) mit einem Edelmetall-Katalysator, beispielsweise mit
Platin
oder Palladium in einem Alkanol, reduziert werden.
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Wenn der Rest R in dem Endprodukt eine Aminogruppe ist, dann kann
seine Vorstufe eine zur Aminogruppe reduzierbare, Stickstoff-enthaltende Gruppe
sein, wie beispielsweise eine Nitrogruppe. Beispielsweise kann eine Verbindung der
allgemeinen Formel IX
in welcher R und der Index n die gleiche Bedeutung wie in der allgemeinen Formel
I besitzen, an der Ketogruppe zu einer -CH2-Gruppe, beispielsweise mittels einer
Clemmensen-Reduktion, reduziert werden. Wenn eine oder mehr der R-Gruppen eine gesättigte
oder ungesättigte Alkylgruppe ist, kann sie in den Phenylring durch eine Friedel-Crafts-
oder eine ähnliche, durch eine Lewis-Säure katalysierte Reaktion des nachfolgenden
Typs
eingeführt werden, worin A, R und der Index n die gleiche Bedeutung
wie in der allgemeinen Formel I besitzen, x eine ganze Zahl bedeutet, die kleiner
als oder gleich dem Index n ist und Z1 eine austretende Gruppe, z.B. Halogen, darstellt,
die für eine Verwendung in diesem Alkylierungstyp geeignet ist.
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Verbindungen der allgemeinen Formel I können ferner auch durch Cyclisieren,
vorzugsweise in Gegenwart eines Säureakzeptors, einerVerbindung der allgemeinen
Formel XI
hergestellt werden, in welcher A, R und der Index n die gleiche Bedeutung wie in
der allgemeinen Formel I besitzen und X2 eine austretende Gruppe ist.
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Verbindungen der allgemeinen Formel I können auch durch Umsetzen einer
Verbindung der allgemeinen Formel XII
in welcher A, R und der Index n die gleiche Bedeutung wie in der allgemeinen Formel
I besitzen, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel XIII
hergestellt werden, worin irgendeine der Gruppen X3 und eine austretende Gruppe,
wie beispielsweise Halogen oder Hydroxy, und die andere Wasserstoff ist, oder beide
Gruppen X3 und Y 3 Halogen sind oder zusammen eine Ketogruppe oder ein Acetalderivat
davon bilden, z.B. beide Gruppen X3 und Y3 Alkoxy sind, und die Gruppen X4 und Y4
die gleiche Bedeutung, wie sie für die Gruppen X3 und Y3 definiert wurde, besitzen,
obwohl sie die gleichen Gruppen, oder von X3 und 3 verschieden sein können.
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Ein Iminsalz von beispielsweise der allgemeinen Formel XIIIa
worin R und der Index n die gleiche Bedeutung wie in der allgemeinen Formel I besitzen,
xO ein Anion ist, A2 eine chemische Bindung oder einen geradkettigen oder verzweigtkettigen,
gesättigten oder ungesättigten acyclischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, der eine
Ketogruppe enthalten kann, A3 Wasserstoff oder ein gesättigter oder ungesättigter
acyclischer Kohlenwasserstoffrest ist, der eine Ketogruppe enthalten kann, unter
der Bedingung, daß A2 und A3 zusammen nicht mehr als 2 Kohlenstoffatome enthalten)
kann zu der entsprechenden Verbindung der Formel I beispielsweise /einer Mineralsäure,
z.B.
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mit Zink und Chlorwasserstoffsäure reduziert werden.
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Die Zwischenverbindungen für die Verwendung in den oben beschriebenen
Reaktionen können ebenso nach dem Fachmann bekannten, herkömmlichen Verfahren erhalten
werden. So können die 1-Pyrazol- und 1-Imidazolin-Zwischenverbindungen (allgemeine
Formel VII) durch Alkylierung von Pyrazol und
Imidazolin in einer
analogen Weise zu der oben für die Herstellung der entsprechenden Imidazole beschriebenen
hergestellt werden. Die Zwischenverbindungen der allgemeinen Formel III können in
bekannter Weise, vorzugsweise durch Halogenierung der entsprechenden Alkohole (allgemeine
Formel III, Z = -OH) hergestellt werden, wobei der Alkohol geeigneterweise aus Paraformaldehyd
und einem Vorstufen-Molekül mit einer ungesättigten Gruppe A, die zwei Kohlenstoffatome
enthält (vgl. Bull. Chem. Soc. Japan, 46/8, 2512-5, 1973), wo A in derartigen Verbindungen
ungesättigt ist. Die substituierten Imidazol-Zwischenverbindungen der allgemeinen
Formel IV können in bekannter Weise erhalten werden, vgl. beispielsweise "Imidazole
and its derivatives",Teil I, herausgegeben von K. Hofmann, Interscience Publishers
Inc., New York, 1973. Beispielsweise können die 2-Thioimidazole der allgemeinen
Formel IV durch Cyclisieren eines Acetals der allgemeinen Formel XIV
worin R5 Alkyl, Aryl oder Arylalkyl ist, mit Thiocyanat erhalten werden.
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Die pharmazeutisch verträglichen Säureadditionssalze der Verbindungen
der allgemeinen Formel I können nach einem beliebigen, dem Fachmann bekannten Verfahren
erhalten werden.
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Insbesondere können sie durch Behandeln der Stammimidazole mit der
geeigneten Säure hergestellt werden.
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Beispiele der Säureadditionssalze der Verbindungen der allgemeinen
Formel I schließen solche Salze ein, die sich von den nachfolgenden Säuren ableiten:
Oxalsäure, ChlorwasserstoffsSures Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure,
Perchlorsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Phosphorsäure, Glykolsäure, Milchsäure,
Salicylsäure, Bernsteinsäure, p-Toluolsulfonsäure, Weinsäure, Essigsäure, Citronensäure,
Methansulfonsäure, Ameisensäure, Benzoesäure, Malonsäure, Naphthalin-2-sulfonsäure
und Benzolsulfonsäure.
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Die Imidazole der allgemeinen Formel I können in Verbindung mit einem
Phosphordiesterase-Inhibitor verwendet werden, der einen weiteren synergistischen
Wirkungsanstieg liefert, da er gegen die Plättchenaggregation auf einem verschiedenartigen
Wege wirksam ist.
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Geeignete Phosphordiesterase-Inhibitoren für eine Verwendung zur Vergrößerung
der anti-aggregatorischen Wirkungen der aktiven Verbindungen schließen die nachfolgenden
Verbindungen
als solche, oder als pharmazeutisch verträgliche
Salze ein: (a) Xanthinderivate wie: Theophyllin (3,7-Dihydro-1,3-dimethyl-lH-purin-2,6-dion),
und Salze davon, 3-Isobutyl-1-methyl-xanthin, Coffein (3,7-Dihydro-1,3,7-trimethyl-1H-purin-2,6-dion),
und Salze davon, und Aminophyllin (Addukt von Theophyllin und 1,2-Äthandiamin C2:1)j;
(b) Isochinolinderivate, beispielsweise: Papaverin (6,7-Dimethoxy-1-(3,4-dimethoxybenzyl)-isochinolin),
und Salze davon, und 6,7-Diäthoxy-1-(4,5-diäthoxybenzyl)-isochinolin oder seine
Salze, z.B. sein Hydrochlorid; (c) Derivate von PyrimidoC5,4-dlpyrimidin, z.B.:
Dipyridamol (2,2', 2"- (4,8-Dipiperidino-pyrimido[5,4-d]-pyrimidin-2,6-diyldinitrilo-tetraäthanol)
und dessen Salze, 2,2',2"-{[4-(1-Piperidinyl)pyrimido[5,4-d]pyrimidin-2,6-diylldinitrilo)tetrakisäthanol
und seine Salze, und 2,4,6-Tri-4-morpholinyrimido[5,4-d]pyrimidin und seine Salze;
(d)
Derivate von Thieno(3,2-djpyrimidin, z.B.: [4-(4-Morpholinyl)thieno[3,2-d]pyrimidin-2-yl]-1,2-äthandiamin;
(e) Derivate von Pyrazolo[3', 4' : 2,3]pyrido[4,5-d][1,5]benzodiazepin-6-(3H)-on,
z.B.: 3-Äthyl-7,12-dihydro-7,12-dimethylpyrazolo[4', 3': 5,6]-pyrido[4,3-b]1,5-benzodiazepin-6-(3H)-on,
10-Chlor-3-äthyl-7,12-dimethyl 7,12-dihydropyrazolo-[4',3':5,6]pyrido[4,3-b][1,5]benzodiazepin-6-(3H)-on;
(f) Derivate von IH- oder 2-PyrazoloC3,4-blpyridin, z.B.: 4-(Butylamino)-1-äthyl-1H-pyrazolo[3,4-b]pyridin-5-carbonsäureäthylester,
4-(Butylamino)-1H-pyrazolo[3,4-b]pyridin-6-carbonsäure äthylester, 4-Chlor-1-äthyl-3-methyl-1H-pyrazolo[3,4-b]pyridin-5-acetonitril,
1-Xthyl-4-(isopropylidenhydrazino)-3-methyl-lH-pyrazoloC,4-blpyridin-5-carbonsäureäthylester
oder dessen Salze, wie beispielsweise dessen Hydrochlorid-Hemihydrat, und 2-Methyl-6-phenyl-4-(1-piperidinyl)-2H-pyrazolo[3,4-b]-pyridin
oder dessen Salze, z.B. sein Hydrochlorid;
(g) Derivate von 5H-Furo[3,4-e]pyrazolo[3,4-b]pyridin-5-on,
z.B: 4- (Butylamino)-1-äthyl-1 ,7-dihydro-7-hydroxy-5H-furo-[3,4-e]pyrazolo[3,4-b]pyridin-5-on;
und (h) Derivate von 1-(2H)-Naphthalinon, z.B.: 2-UCDimethylamino)methylj-3,4-dihydro-7-methoxy-i-C2U)-naphthalinon
oder seine Salze, z.B. sein 1:1 Hydrochlorid.
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Die aktiven Verbindungen sind besonders für die Behandlung und/oder
Prophylaxe von thrombo-embolischen Störungen bei Säugetieren, einschließlich des
Menschen, brauchbar. Es sei bemerkt, daß der Ausdruck thrombo-embolische Störungen"
diejenigen Störungen einschließt, deren Äthiologie mit Plättchenaggregation verbunden
ist.
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Die aktiven Verbindungen sind brauchbar, wo immer es gewünscht wird,
eine Plättchenaggregation zu inhibieren und/ oder den klebenden Charakter der Plättchen
zu verringern, und demzufolge die Bildung von Thromben bei Säugetieren, einschließlich
des Menschen, zu behandeln oder zu verhindern.
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Beispielsweise sind die Verbindungen für die Behandlung und Verhütung
von Myokardinfarkten, zerebro-vaskulären Thrombosen und ischämischer Periphergefäßkrankheiten
brauchbar;
zur Behandlung und Verhütung von post-operativen Thrombosen;
und zur Förderung des Durchgängigbleibens von GefäRtransplantaten im Anschluß an
die chirurgische Behandlung.
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Die aktiven Verbindungen sind ferner auch als Zusatz zu Blut, Blutprodukten,
Blutersatz und anderen Flüssigkeiten brauchbar, die im künstlichen, außerhalb des
Körpers gelegenen Kreislauf und zur Durchspülung von isolierten Körperteilen, z.B.
Gliedmaßen und Organen verwendet werden, und zwar gleichgültig, öb sie mit dem ursprünglichen
Körper verbunden oder davon abgelöst und konserviert oder für eine Transplantation
vorbereitet, oder mit einem neuen Körper verbunden sind. Sie können auch bei Laboratoriumstieren,
z.B. Katzen, Wunden, Kaninchen, Affen und Ratten für diese Zwecke eingesetzt-werden,
um neue Methoden und Techniken für Organ- und Glied-Transplantationen zu entwickeln.
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Die aktiven Verbindungen zeigen auch eine beträchtliche vasodilatorische
Wirkung auf Blutgefäße und sind daher als antihypertensive Mittel zur Behandlung
von hohem Blutdruck bei Säugetieren, den Menschen einschließend, brauchbar.
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Die für den therapeutischen oder prophylaktischen Effekt benötigte
Menge an aktiver Verbindung wird mit dem Verabreichungsweg und der Natur des unter
Behandlung stehenden
Zustands variieren. Gewöhnlich wird eine geeignete
Dosis für ein Säugetier, einschließlich des Menschen, an aktiver Verbindung im Bereich
von 0,1 bis 300 mg pro kg Körpergewicht, insbesondere von 0,5 bis 10 mg pro kg Körpergewicht,
beispielsweise 2 mg pro kg, liegen. Eine geeignete orale Einzeldosis liegt für einen
erwachsenen Menschen innerhalb des Bereiches von 50 bis 600 mg, beispielsweise bei
dreimal täglich verabreichten 150 mg.
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Obwohl es möglich ist, die aktiven Verbindungen in unverdünntem Zustand
zu verabreichen, wird es vorgezogen, dieselbe in Form einer pharmazeutischen Formulierung
darzureichen. Die Formulierungen der vorliegenden Erfindung, und zwar sowohl für
veterinär- als auch für human-medizinische Verwendung, enthalten eine aktive Verbindung
wie oben definiert, zusammen mit einem oder mehreren verträglichen Trägern dafür
und gegebenenfalls anderen therapeutischen Bestandteilen. Der oder die Träger müssen
"verträglich" in dem Sinne sein, daß sie mit den anderen Bestandteilen der Formulierung
verträglich und für den Empfänger nicht schädlich sind. Einheitsdosen einer Formulierung
können zwischen 60 mg und 1,5 g an aktiver Verbindung enthalten.
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Die Formulierungen schließen diejenigen ein, die für orale, rektale,
vaginale oder parenterale (einschließlich subkutane,
intramuskuläre
und intravenöse) Verabreichung geeignet sind.
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Bevorzugte Formulierungen umfassen Tabletten, Kapseln und injizierbare
Suspensionen oder Lösungen.
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Die Formulierungen können geeigneterweise in Form einer Einheitsdosis
dargeboten und nach irgendeinem beliebigen, dem Pharmazeuten bekannten Verfahren
hergestellt werden. Alle Verfahren schließen eine Stufe ein, in welcher die aktive
Verbindung (in Form der Base oder eines pharmazeutisch verträglichen Säureadditionssalzes)
mit dem Träger, der einen oder mehrere zusätzliche Bestandteile enthält, vereinigt
wird. Gewöhnlich werden die Formulierungen durch gleichmässiges und inniges Vereinigen
der aktiven Verbindung mit flüssigen Trägern oder fein zerteilten festen Trägern,
oder mit beiden, hergestellt, und anschließend, falls erforderlich, das Produkt
unter Formgebung in die gewünschte Formulierung überführt.
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Es ist aus dem vorstehenden abzusehen, daß die vorliegende Erfindung
folgende Gegenstände schafft: (a) Neue 1-Arylalkylimidazole der allgemeinen Formel
I, und Säureadditionssalze derselben.
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(b) Verfahren zur Herstellung von Imidazolen der allgemeinen Formel
I und von Säureadditionssalzen derselben.
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(c) Pharmazeutische Formulierungen, welche die Imidazole der allgemeinen
Formel I, oder ein pharmazeutisch verträgliches Säureadditionssalz derselben und
einen pharmazeutisch verträglichen Träger enthalten.
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(d) Verfahren zur Herstellung der pharmazeutischen Formulierungen,
welche die Imidazole der allgemeinen Formel I oder ein pharmazeutisch verträgliches
Säureadditionssalz derselben enthalten.
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(e) Ein Verfahren zur Behandlung oder Prophylaxe einer thrombo-embolischen
Störung bei einem Säugetier oder in einem Säugetiergewebe, einschließend Mensch
oder menschliches Gewebe, welches das Verabreichen einer aktiven Verbindung umfaßt.
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(f) Ein 1-Arylalkylimidazol der allgemeinen Formel I, oder ein Salz
desselben als aktives Mittel zur Behandlung einer thrombo-embolischen Störung bei
einem Säugetier oder in einem Säugetiergewebe, einschließend Mensch oder menschliches
Gewebe.
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Zusammenfassend betrifft die vorliegende Erfindung 1-Arylalkylimidazole
der allgemeinen Formel I
in welcher A eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkylengruppe
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, oder eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkenylen-
oder Alkinylengruppe mit 2 oder3 Kohlenstoffatomen ist, der Index n eine ganze Zahl
mit einem Wert von zumindest 1 bedeutet, und der oder jeder Substituent R, welche
in dem Falle, wo der Index n größer als 1 ist, gleich oder verschieden sein können,
eine gesättigte Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder eine ungesättigte
Alkylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen, unter der Bedingung, daß in
dem Fall, wo A ungesättigt ist, der Substituent R auch sein kann: Alkoxy mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen; (wenn der Index n einen Wert von zumindest 2 besitzt) Alkylendioxy
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; Halogen; Trihalogenmethyl; Hydroxy; Carboxyl; ein
Salz einer derartigen Carboxylgruppe; Carboalkoxy; Carboaryloxy; Carboarylalkyloxy;
-NR6R7 oder -CONR6R7, worin die Reste R6 und R7 gleich oder verschieden sein können
und Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind; oder ein Säureadditionssalz
eines derartigen 1-Arylalkylimidazols.
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Verfahren zur Herstellung dieser 1-Arylalkylimidazole sind offenbart.
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Die 1-Arylalkylimidazole haben wertvolle pharmakologische Eigenschaften
für die Medizin, insbesondere für die Behandlung oder Prophylaxe von thrombo-embolischen
Störungen.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der vorliegenden
Erfindung, sollen diese jedoch nicht beschränken.
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Alle Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben.
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Beispiel 1 Herstellung von I-(3 ,4-Dimethylbenzyl)imidazol 1-Chlormethyl-3,4-dimethylbenzol
(34,76 g, 0,225 Mol) wurden zu einer Mischung von Imidazol (13,6 g, 0,2 Mol) und
Natriumbicarbonat (16,8 g, 0,2 Mol) in trockenem Methanol (100 ml) zugegeben. Nach
Beendigung der Zugabe wurde die Reaktionsmischung gerührt und unter Rückfluß 3 Stunden
lang erhitzt.
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Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung filtriert und das Filtrat
unter vermindertem Druck zu einem gelben bl eingedampft. Der Rückstand wurde mit
Chloroform (3 x 100 ml) extrahiert und die vereinigten Extrakte mit gesättigter
Kochsalzlösung (100 ml) gewaschen. Die Chloroform-Lösung wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet und anschließend unter vermindertem Druck eingeengt. Das erhaltene Ol
wurde unter Verwendung einer Kieselgel-Säule und Äthylacetat/Methanol (9:1) als
Eluierungsmittel gereinigt. Die Produkt-Fraktionen wurden gesammelt, eingeengt und
das erhaltene öl destilliert.
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Man erhielt 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol; Siedepunkt: 1280 bis 1300/0,3
mm Hg.
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Beispiel 2 Salze von 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol A. Hydrogenfumarat
Eine Lösung von Fumarsäure (0,29 g, 0,0025 Mol) in heißem Äthanol (10 ml) wurde
zu einer gerührten Lösung von 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol (0,46 g, 0,0025 Mol)
in heißem Äthanol (10 ml) zugegeben. Es wurde 1/4 Stunde lang zum Sieden erhitzt
und die Lösung zu einem weißen Feststoff eingeengt.
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Umkristallisation des Feststoffs aus Äthylacetat lieferte /.1/6 Hydrat
1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol. Hydrogenfumarat als weißen Feststoff. Fp. 1380 bis
1400.
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B. Eydrogensuccinat Eine heiße Lösung von Bernsteinsäure (0,295 g,
0,0025 Mol) in heißem Äthanol (20 ml) wurde zu einer gerührten, heißen Lösung von
1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol (0,46 g> 0,0025 Mol) in heißem Äthanol (10 ml)
zugegeben. Es wurde 1/4 Stunde lang zum Sieden erhitzt und die Lösung unter vermindertem
Druck eingeengt, wodurch man einen weißen Feststoff erhielt.
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Umkristallisation des Fest stoffs aus Athylacetat/Petroläther (Kp.
40 bis 600) lieferte 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol. Hydrogensuccinat in Form weißer
Kristalle; Schmelzpunkt 1340 bis 1350.
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C. Hydrogenoxalat Eine heiße Lösung von Oxalsäure (0,225 g, 0,0025
Mol) in trockenem Äthanol (10 ml) wurde zu einer Lösung von 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol
(0,46 g, 0,0025 Mol) in heißem Äthanol (20 ml) zugegeben. Es wurde 1/4 Stunde lang
zum Sieden erhitzt und die Lösung dann zu einem weißen Feststoff eingedampft. Umkristallisation
des Feststoffs aus Äthanol/Petroläther (Kp. 40 bis 600) ergab 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol.Hydrogenoxalat
als weißen Feststoff; Schmelzpunkt 920 bis 930 Beispiel 3 Herstellung von 1-[3-(2,4-Dichlorphenyl)prop-2-enyl]imidazol
1-Chlor-3-(2,4-dichlorphenyl)prop-2-en (11,1 g, 0,05 Mol) wurde tropfenweise zu
einer gerührten Lösung von Imidazol C3,Lt g, 0,05 Mol) und Kalium-tert.-butoxid
<5>6 (5,6 g, 0,05 Mol) in Butan-1-ol (100 ml) zugegeben. Nach Beendigung der
Zugabe wurde die Reaktionsmischung gerührt und unter Rückfluß 3,5 Stunden lang erhitzt.
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Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung filtriert und das Filtrat
unter vermindertem Druck eingeengt. Dann wurde Chlorwasserstoffsäure (150 ml, 2molar)
zu dem Rückstand
zugegeben und die wässerige Mischung mit Äther
(1 x 60 ml) gewaschen. Die saure Lösung wurde dann mit Natriumhydroxid-Lösung (molar)
alkalisch gemacht und das erhaltene öl mit Chloroform extrahiert. Die Chloroform-Extrakte
wurden vereinigt und über Magnesiumsulfat getrocknet. Abdampfen des Chloroforms
unter vermindertem Druck lieferte ein hellgelbes öl, das unter Verwendung einer
Kieselgel-Säule und durch Eluierung mit Äthylacetat/Methanol (9:1) gereinigt wurde.
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Die Produkt-Fraktionen wurden gesammelt und zu einem b.l eingeengt,
das nach Destillation 1-L3-<2,Lt-Dichlorphenyl)prop-2-enyllimidazol ergab; Kp.
144 bis 1480/0,007 mm Hg.
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Beispiel 4 Herstellung von 1-[3-(2,6-Dichlorphenyl)prop-2-enyl]imidazol
1-Chlor-3-(2,6-dichlorphenyl)prop-2-en (11,1 g, 0,05 Mol) wurde tropfenweise zu
einer gerührten Lösung von Imidazol (3,4 g, 0,05 Mol) und Kalium-tert.-butoxid (5,6
g, 0,05 Mol) in Butan-1-ol (100 ml) zugegeben. Nach Beendigung der Zugabe wurde
die Reaktionsmischung gerührt und unter Rückfluß 3,5 Stunden lang erhitzt.
-
Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung filtriert und das Filtrat
unter vermindertem Druck eingeengt. Chlorwasserstoffsäure (150 ml, 2molar) wurde
dann zu dem Rückstand zugegeben
und die wässerige Mischung mit
Äther (1 x 60 ml) gewaschen. Die saure Lösung wurde dann mit Natriumhydroxid-Lösung
(molar) alkalisch gemacht und das erhaltene öl mit Chloroform extrahiert. Die Chloroform-Extrakte
wurden vereinigt und über Magnesiumsulfat getrocknet. Das Abdampfen des Chloroforms
unter vermindertem Druck lieferte ein hellgelbes öl, das unter Verwendung einer
Kieselgel-Säule und durch Eluierung mit Äthylacetat/Methanol <9:1) gereinigt
wurde. Die Produkt-Fraktionen wurden gesammelt und eingeengt. Man erhielt ein öl,
das nach Destillation 1-[3-(2,6-Dichlorphenyl)-prop-2-enyljimidazol lieferte; Kp.
156 bis 1580/0,02 mm Hg.
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Beispiel 5 Biologische Ergebnisse Durch Differentialzentrifugation
wurden Pferde-Plättchen aus gesundem Pferdeblut hergestellt. Annähernd 106 Plättchen
wurden in 1 ml 100 mM Tris-Puffer vom pH-Wert 7,4 homogenisiert.
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Es wurden verschiedene Konzentrationen an aktiver Verbindung zugesetzt
und die Reaktionsansätze 5 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Zu jedem Rohr
wurden 20 nM Arachidonsäure zugegeben, die markierte Arachidonsäure mit einer Zerfallsquote
von 106 pro Minute enthielt und die Röhrchen 3 Minuten lang bei 370 in einem Wasserbad
geschüttelt. Nach der Inkubation wurden die radioaktiven Produkte aus der angesäuerten
wässerigen
Phase mit Äthylacetat extrahiert und nach Einengen mittels Dünnschichtchromatographie
an Kieselgel mit Chloroform/Methanol/Essigsäure/Wasser (90:8:1:0:8) als entwickelndes
Lösungsmittel aufgetrennt. Die Menge an erzeugtem Thromboxan wurde durch Zusammenkratzen
der Thromboxan B2 entsprechenden radioaktiven Zone und Bestimmen der Radioaktivität
in einem Flüssigszintillometer gemessen.
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Die Konzentration an aktiver Verbindung zur Herabsetzung der Enzymaktivität
um 50 % <ED50) wurde bestimmt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
A niedergelegt.
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Die Selektivität der aktiven Verbindungen wurde in einer ähnlichen
Weise wie oben beschrieben gemessen, und die Menge an gebildetem PGE, PGF und PGD
bestimmt. Je größer die Selektivität, desto mehr der anti-aggregierenden Prostaglandine
wurden gebildet.
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Die ED50- und die Selektivitäts-Ergebnisse sind in der Tabelle A angegeben.
Die in dieser Tabelle angeführte Bewertung entspricht folgender Skala: O Keine Selektivität
+ Niedrige Selektivität ++ Mittlere Selektivität +++ Hohe Selektivität ++++ Ausgezeichnet
hohe Selektivität
Tabelle A Verbindung ED50 (Bezugsverbindung)
µg/ml Selektivität (Imidazol) 500 0 bis + (1-Methylimidazol) >200 ++ (1-(3,4-Dimethylbenzyl)-
6 ++ imidazol 1-[3-(2,4-Dichlorphenyl)- 4,1 + prop-2-enylj imidazol 1-[3-(2,6-Dichlorphenyl)-
1 + prop-2-enylj imidazol Beispiel 6 Tab lettenformulierung 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol
(als ein Salz).. 150 mg Stärke ................................... 25 mg Polyvinylpyrrolidon
..................... 2 mg Magnesiumstearat .............................. 3 mg
Das Imidazolsalz wird zu einem feinen Pulver gemahlen, mit der Stärke gemischt und
die Mischung dann mit einer wässerigen Lösung des Polyvinylpyrrolidons granuliert.
Das Granulat wird auf 1000 ij abgesiebt, getrocknet, erneut gesiebt und das Magnesiumstearat
zugesetzt. Die Mischung wird dann zu Tabletten verpreßt.
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In der gleichen Weise werden Tabletten von 1-[3-(2,4-Dichlorphenyl)prop-2-enyljimidazol
und 1-[3-(2,6-Dichlorphenyl)prop-2-enyl]imidazol hergestellt.
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Beispiel 7 Tab lettenformulierung Tabletten (150 mg) der in dem vorstehenden
Beispiel 6 angeführten Imidazole werden in der gleichen Weise aus den folgenden
Bestandteilen hergestellt: Die Imidazol-Verbindung (als ein Salz) ....... 150 mg
Lactose ........................... 100 mg Stärke .................................
30 mg Polyvinylpyrrolidon ..................... 2 mg Magnesiumstearat ...................
3mg Bei der Herstellung wird die Lactose mit der Stärke gemischt.
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Beispiel 8 Tablettenformulierung Tabletten (100 mg) der Imidazole
von Beispiel 6 werden in der gleichen Weise aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Die
Irnidazol-Verbindung (als ein Salz) ....... 100 mg Natriumstärkeglykolat ...................
10 mg Polyvinylpyrrolidon ................. 2 mg Magnesiumstearat ........................
3 mg B e i s p i e I 9 Tablettenformulierung Tabletten (150 mg) der Imidazole von
Beispiel 6 werden in der gleichen Weise aus den folgenden Bestandteilen hergestellt,
rnit der Ausnahme, daß die Stärke, vorgelierte Stärke und Imidazol-Verbindung vor
der Granulation alle zusammen gemischt werden: Die Imidazol-Verbindung (als ein
Salz) 150 Ing.
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Stärke ......................... 25 Ing Vorgelierte Stärke ...........................
5 mg Magnesiumstearat ............................. 3 mg Beispiel 10 Injizierbare
Formulierung Imidazol-Verbindung der allgemeinen Formel I 15,0 g Milchsäure B.P.*
.............. q.s. ** bis Wert 3,0 Wasser für Injektionen B.P.* ad 100,0 ml * British
Pharmacopoeia ** quantun. sufficit
Man suspendiert die Verbindung
in 3/4 der verfügbaren .iassermenge, füt ausreichend .Iilchsäure zur Auflösung der
Verbindung und zur Herabsetzung; des pH-Wertes auf 3,0 hinzu, und verdünnt das Volumen
mit Wasser für Injektionen.
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Die Lösung wird durch Durchgang durch ein rembranfilter mit einer
Porengröße von 0,22 µm sterilisiert.
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Verteilung der Lösung unter aseptischen Bedingungen in sterilisierte
Ampullen, 1 ml pro Ampulle. Verschließen durch Abschmelzen der Ampullen.
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Jede 1 ml-Ampulle enthalt 15G mg an Imidazol-Verbindung: 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol.Hydrogenfumarat.
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Beispiel 11 Injizierbare Formulierung Imidazol-Verbindung der allgemeinen
Formel I .... 15,0 g Citronensäure B.P. ..............q.s. bis pH-Wert 3,0 Chlorkresol
............................... 0,1 g Wasser für Injektionen ............... ad
100,0 ml Man suspendiert die Verbindung in der Hälfte des endgültigen Wasservolumens
für Injektionen, fügt ausreichend Gitronensäure in Form einer 10%igen Lösung in
Wasser für Injektionen
zur Auflösung der Verbindung und Verringerung
des pH-Wertes auf 3,0 hinzu und verdünnt auf das Volumen mit wasser für Injektionen.
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Man sterilisiert die Lösung durch Filtration über ein Membranfilter
mit einer Porengröße von 0,22 um.
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Die Lösung wird unter aseptischen Bedingungen in sterilisierte Phiolen
in einer Menge von 25 ml pro Phiole verteilt.
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Man verschließt mit sterilen Gummistopfen und dichtet mit einer Aluminiumkappe
ab.
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Jeweils 1 ml Lösung enthält 150 mg der Verbindung: 1-(3,4-Dimethylbenzyl)imidazol.
Hydrogenfumarat.
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Beispiel 12 Inj izierbare Formulierung In der in den vorstehenden
zwei Beispielen beschriebenen Weise wurden injizierbare Formulierungen von 1-[3-(2,4-Dichlorphenyl)prop-2-enyl]imidazol
und 1-[3-(2,6-Dichlorphenyl)prop-2-enyl]imidazol-Salzenhergestellt.
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B e i s p i e 1 13 Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
wurden die folgenden Verbindungen hergestellt: (a) 1-(2,4,6-Trimethylbenzyl)imidazolß
(b) 1-[3-t3,4,5-Trimethoxyphenyl)prop-2-enyllimidazol, (c) 1-[3-(3,4-Dimethoxyphenyl)prop-2-enyl]imidazol,
(d) 1-[3-(2-Hydroxyphenyl)prop-2-enyl]imidazol, (e) 1-[3-(3-Bromphenyl)prop-2-enyl]imidazol,
(f) 1-[3-(4-Chlorphenyl)prop-2-enyl]imidazol, (g) 1-[3-(3,4-Dimethylphenyl)prop-2-enyl]imidazol,
(h) 1-[3-(2-Methoxyphenyl)prop-2-enyl]imidazol,