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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
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Papier zu Plakatierungszwecken, bei denen ein Plakat mit einem das
Papier anweichenden Kleber auf eine Werbefläche geklebt wird.
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Werbeflächen werden häufig vom Regen benässt. Dabei hat es sich als
besonders störend bemerkbar gemacht, daß das jeweils dem Werbezweck dienende oberste
Plakat, das sich dem Blick des Beschauers darbieten soll, so feucht wird, daß das
das Plakat bildende Papier durchfeuchtet und auf diese Weise durchscheinend wird.
Auf der Sichtfläche des Plakates werden auf diese Weise Konturen und Darstellungen
sichtbar, die von dem anzuklebenden Plakat abgedeckt werden sollten. Im Regelfall
werden mehrere Schichten von Plakaten auf einer Werbefläche aufgeklebt,bevor sie
nach einer geraumen Zeit alle zusammen entfernt werden. Bei durchfeuchteten Plakaten
besteht die Gefahr, daß durch das oberste, sich dem Blick darbietenden Plakat die
Darstellung des nächst unteren Plakates hindurchschimmert. Auf diese Weise ist es
nicht ausgeschlossen, daß auf dem Plakat eines Werbenden der Werbetext seines Konkurrenten
erkennbar ist, der den Inhalt des nächst unteren Plakates bildet.
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Aufgabe der.vorliegenden Erfindung ist es daher, das Verfahren der
einleitend genannten Art so zu verbessern, daß durch das oberste Plakat Einzelheiten
des Untergrundes, auf den es aufgeklebt ist, nicht durchschimmern können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,-daß das Papier
auf seiner einem Beschauer zugewandten Sichtseite mit einer wasserunlöslichen Sperrschicht
versehen wird.
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Diese Sperrschicht verhindert, daß das Plakat bei auftreffender Feuchtigkeit
durchnässt wird. Es behält damit seine dem verwendeten Papier eigene Undurchsichtigkeit,
so daß unter dem Plakat vorhandene Konturen und Darstellungen nicht erkennbar sind.
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Die Sperrschicht ist farblos und behindert nicht die Erkennbarkeit
des auf ihm dargestellten Werbetextes. Die Sperrschicht kann bei der Herstellung
des Papiers sehr leicht und auf billige Weise hergestellt werden. Sie kann allerdings
auch erst später, beispielsweise nach der Vornahme des Druckes oder erst nach dem
Ankleben des Plakates an die Werbefläche vorgenommen werden. In jedem Fall ist die
Sperrschicht so wasserundurchlässig, daß das Papier auf seiner gesamten Fläche dauerhaft
gegen Feuchtigkeit geschützt ist.
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Die Sperrschicht ist wasserunlöslich, so daß sie auch bei stärkerer
Befeuchtung der Oberfläche nicht wieder abgelöst wird. Außerdem haftet auf der Sperrschicht
der für das Aufkleben des nächstfolgenden Plakates verwendete Kleber. Die Werbeflächen
können daher wie üblich in der Weise verwendet werden, daß auf das die Werbefläche
bedeckende alte Plakat ein neues geklebt wird. Schließlich ist die Sperrschicht
gut bedruckbar. Der Aufdruck haftet auf ihr so fest, daß er auch bei stärkerer Befeuchtung
keinen Schaden nimmt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Sperrschicht
als eine Lackschicht bei der Herstellung des Papiers aufgetragen. Diese Lackschicht
wird so dicht, daß sie feuchtigkeitsundurchlässig ist. Die Auftragung der Lackschicht
erfolgt unmittelbar auf die Papieroberfläche und kann daher billig in Bahnen hergestellt
werden. Es besteht die Möglichkeit, auch dünne Papiersorten mit einer feuchtigkeitsdichten
Lackschicht zu versehen. Das auf diese Weise behandelte Papiers ist ebenso teuer
oder sogar billiger als die zur Zeit verwendeten besseren Papiersorten, die ausschließlich
deswegen dicker gewählt werden, um ein Durchscheinen des Papieres zu verhindern.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung.
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Bei der Herstellung eines Plakates wird der Werbetext auf ein Papier
gedruckt, das anschließend auf eine Werbefläche aufgeklebt wird. Dieses Papier hat
eine dem Beschauer zugewandte Seite, auf die der Plakattext gedruckt wird. Diese
Sichtfläche wird mit einer Sperrschicht versehen. Bei dieser Sperrschicht kann es
sich beispielsweise um eine Lackschicht handeln, die bei der Herstellung des Papiers
auf die Sichtfläche aufgetragen wird. Es ist auch möglich, die Lackschicht erst
nach der Beendigung der Herstellung des Papiers aber vor dem Drucken auf die Sichtfläche
aufzutragen.
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Der Plakattext wird anschließend auf die mit der Sperrschicht versehene
Sichtfläche aufgebracht. Dabei werden Druckfarben verwendet, die fest auf der Lackschicht
haften und auch bei starker Befeuchtung der Sichtfläche nicht von dieser abgewaschen
werden. Insoweit wird es sich bei entsprechender Ausstattung der Druckerei empfehlen,
die Sperrschicht erst vor dem Drucken auf das für das Plakat zu verwendende Papier
aufzubringen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Papier
auf seiner Sichtfläche zunächst mit dem Plakattext gedruckt und anschließend mit
der Sperrschicht versehen. Auch in diesem Falle hängt es von der Ausstattung der
Druckerei ab, ob die Sperrschicht unmittelbar nach dem Drucken des Papieres oder
in einem gesonderten Arbeitsgang vorgenommen wird. Jedenfalls ist das die Druckerei
verlassende Plakat so mit einer dauerhaften Sperrschicht auf seiner Sichtseite versehen,
daß die Feuchtigkeit in das Papier nicht eindringen kann.
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Darüber hinaus ist es denkbar, die Sperrschicht erst beim Ankleben
des Plakates aufzubringen. Dabei wird im Regelfall ein im Wasser löslicher Kleber
verwendet. Dieser wird mit einem Pinsel oder Quast auf eine zu beklebende Werbefläche
aufgetragen. Der auf die Werbefläche aufgetragene Kleber verbindet sich mit der
obersten Schicht der Werbefläche.
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Das Plakat wird zuvor gut befeuchtet, so daß das Papier gut angeweicht
ist. In diesem Zustand ist es in bestimmter Weise zusammengefaltet. Es wird vom
Plakatankleber vor der zu beklebenden Werbefläche entfaltet und auf die feuchte,
bereits mit Kleber eingestrichene Werbefläche gedrückt. Dabei verbinden sich die
auf der Werbefläche haftenden Kleberteile mit jenen, die auf der Rückseite des Plakates
haften. Bei Aufwendung mäßigen Druckes auf das an die Werbefläche angeheftete Plakat
kommt eine intensive Verklebung der beiden mit Kleber benässten Flächen zustande.
Der Druck wird vom Plakatankleber zweckmäßigerweise dadurch erzeugt, daß er mit
dem Pinsel oder Quast über das bereits an die Werbefläche angeheftete Plakat streicht.
Dadurch wird nicht nur der zum Verkleben notwendige Druck erzeugt, sondern zugleich
wird auch überschüssiger Kleber, der sich an den Rändern des Plakates unter diesem
herausdrückt, gleichmäßig verteilt. Dadurch werden alle Ränder ausreichend mit Kleber
versorgt und außerdem trocknet der über eine größere Fläche verteilte Kleber wesentlich
besser an, als solcher, der sich in mehr oder minder großen Mengen unter dem Plakat
hervordrückt.
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Bevor das an der Werbefläche haftende Plakat mit dem Pinsel oder dem
Quast auf die Werbefläche gedrückt wird, wird der Pinsel oder Quast mit einem schnell
trocknden Lack getränkt.
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Dieser Lack ist wasserlöslich und kann auf diese Weise leicht über
die gesamte Fläche des Plakates verteilt werden.
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Er vermischt sich mit dem Kleber, der sich unter den Rändern des Plakates
hervordrückt, so daß dieses mit einem wässrigen Gemisch aus Kleber und Lack eingestrichen
wird, wenn das Plakat zum Zwecke des Andrückens an die Werbefläche mit dem Pinsel
oder Quast überstrichen wird.
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Aus diesem wässrigen Gemisch verdunstet das Lösungsmittel des Lackes
schnell, so daß dieser einen Schutzfilm über dem noch antrocknenden Plakat bildet.
Der beim Trocknen entstehende Wasserdampf kann aber durch diesen Schutzfilm nach
außen entweichen. Der Trockungseffekt wird durch den Schutzfilm nicht wesentlich
behindert.
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Andererseits wird der Schutzfilm auch bei kleiner Dicke so dicht,
daß von außen kein Wasser in Richtung auf das Plakat durch ihn hindurchdringen kann.
Das von außen in Richtung auf das Plakat gespritzte Wasser, beispielsweise Regen
perlt an der Plakatfläche ab, ohne das Papier des Plakates benetzen zu können.
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Dieses kann durch die sich ausbildende Lackschicht hindurch abtrocknen,
so daß das das Plakat bildende-Papier seine ursprüngliche Dichte zurückerhält, bei
der es nicht durchscheinend ist. Von außen auf die Lackschicht auftreffende Feuchtigkeit
kann bis zum Plakat nicht vordringen.
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Der zum Auftragen benötigte Lack wird vom Plakatankleber möglicherweise
in einem gesonderten Eimer mitgeführt. Sobald er die Werbefläche und das Plakat
mit Kleber befeuchtet und das Plakat vor die Werbefläche geheftet hat, benetzt er
einen Pinsel oder Quast mit dem sich in dem Eimer befindlichen Lack und drückt mit
dem auf diese Weise angefeuchteten Pinsel oder Quast das Plakat gegen die Werbefläche.
Dabei entfernt er gleichzeitig den sich unter den Rändern des Plakates herausdrückenden
Kleber und verteilt ihn gleichmäßig mit dem Lack über das angeklebte Plakat.
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Durch richtige Auswahl des Lackes kann erreicht werden, daß dieser
gleichzeitig mit dem Kleber trocken wird. Es ist aber auch möglich, einen schnell
trocknenden Lack zu nehmen, der schneller als der Kleber trocknet. Er bildet eine
semipermeable Lackschicht aus, durch die der beim Abtrocknen des Klebers entstehende
Dampf nach außen hindurchdringen kann.
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Andererseits ist die Lackschicht so dicht, daß keine Feuchtigkeit
von außen in Richtung auf das Plakat hindurchdringen kann.
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Darüber hinaus ist es möglich, die Standzeiten des Klebers und des
Lackes so zu wählen, daß der Lack gleichzeitig mit dem Kleber verarbeitet werden
kann. In diesem Falle wird in einem einzigen Gefäß ein Gemisch aus Lack und Kleber
mitgeführt. Dieses Gemisch wird auf die zu beklebende Werbefläche aufgetragen. In
entsprechender Weise wird mit der Rückseite des Plakates verfahren. Anschließend
überstreicht der Plakatankleber mit dem von diesem Gemisch getränkten Pinsel oder
Quast das auf die Werbefläche angeheftete Plakat und drückt dieses in Richtung auf
die Werbefläche. Dabei überstreicht er gleichzeitig das Plakat mit dem sich im Kleber
befindlichen Lack, so daß die Außenfläche des Plakates gut gegen Wasser abgedichtet
ist, das von außen in Richtung auf das Plakat sprüht.
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Schließlich ist es denkbar, den Lack auf das bereits angeheftete
Plakat zu sprühen. Dabei müssen aber Sprühdrücke Verwendung finden, die ausreichen,
um das Plakat mit dem zum Verkleben notwendigen Druck in Richtung auf die Werbefläche
zu drücken. Eine derartige Anlage wird im Regelfall zum Zwecke des Plakatanklebens
zu aufwendig sein.