DE2222106C3 - Verfahren zur Herstellung einer nicht reckbaren Kunststoffolie oder von silikonisiertem Papier mit aufgedruckten und durch Druckreiben auf eine Unterlage übertragbaren Zeichen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer nicht reckbaren Kunststoffolie oder von silikonisiertem Papier mit aufgedruckten und durch Druckreiben auf eine Unterlage übertragbaren ZeichenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer nicht reckbaren Kunststoffolie oder von silikonisiertem
Papier mit aufgedruckten und durch Druckreiben auf eine Unterlage übertragbaren Zeichen, bei welchem
die Zeichen durch ein geeignetes Druckverfahren aufgedruckt werden, die anschließend mit mikroverkapseltem
Lösungsmittel beschichtet werden.
Es sind bereits Folien mit aufgedruckten und auf eine Unterlage übertragbaren Buchstaben, Symbolen, Figuren
od. dgl. bekanntgeworden, welche im wesentlichen darin bestehen, daß die Buchstaben, Symbole, Figuren
od. dgl. mit einer geeigneten Farbe oder einem geeigneten Lack auf einer Kunststoffolie aufgedruckt sind,
auf der sie weniger haften als auf der Unterlage, auf welche sie, beispielsweise durch Druck und Reiben, von
der Folie übertragen werden. Hierzu ist ein Klebstoff auf die Buchstaben, Symbole. Figuren od. dgl., aufgetragen
und wird, beispielsweise durch Druck oder durch Druck und Reiben, aktiviert, so daß die zu übertragende
Farbe oder der zu übertragende Lack auf der Unterlage, beispielsweise einem Papier, festhält und die Folie
von dem so festgeklebten Teil abgelöst werden kann. Der Buchstabe, das Symbol, die Figur od. dgl. ist dann
auf die Unterlage, beispielsweise eine Papierfläche, aufgeklebt.
So ist in der deutschen Auslegeschrift 15 46 568 ein Übertragungsmaterial mit einem bahnen- oder blattförmigen
Träger, auf dessen einer Seite die Zeichen mit einer Farbe aufgebracht sind, die ein klebriges, druckempfindliches
Klebemittel und ein Pigment enthält, wobei eine Übertragung auf eine Aufnahmefläche nicht
unter normalem Fingerdruck, sondern erst unter wesentlichem Druck erfolgt, bekanntgeworden, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Farbenklebemittel eine klebrige, druckempfindliche Klebkomponente,
eine toachsartige nicht klebende Komponente und ein Polymerisat hoher Zugfestigkeit, bestehend aus einem
Vinylpolymeren, enthält.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 20 31 825 ist ferner ein Trockenübertragungsmaterial, bestehend aus
einer Trägerfolie, einem Bildzeichen, aus einer Druckfarbe und gegebenenfalls aus einer Klebemittelschicht,
bekanntgeworden, bei welchem die von der Trägerfolie «bgewandte Seite der Bildzeichen mit zahlreichen, festhaftenden
Mikrokapseln besetzt ist, deren Hülle dem Lösungsmittel der Druckfarbe sowie dem Kapselinhalt
gegenüber inert ist und deren Inhalt die Haftung der ('5
Bildzeichen an eine aufnehmende Fläche bewirkt, wenn er beim Druckreiben der Bildzeichen auf die aufnehmende
Fläche freigesetzt wird, jedoch weder das Bild
zeichen noch die Trägerfolie auflösen kann.
Die erstgenannten Folien weisen den Nachteil auf, daß die zu übertragenden Buchstaben, Symbole, Figuren
od. dgl. nur durch den an ihrer Oberfläche befindlichen Klebstoff haften und sich somit nicht ki atzfest auf
der Unterlage aufgedruckt befinden. Es ist zwar schon versucht worden, durch Verwendung von Spezialkiebern,
die nach einer bestimmten Zeit aushärten, die Haftfähigkeit der Buchstaben, Symbole, Figuren
od. dgl. zu vergrößern.
Bei dem vorbekannten Trockenübertragungsmaterial sind die Mikrokapseln nur auf einer Seite der aufgedruckten
Bildzeichen vorhanden und dringen etwa um die Hälfte bis ein Fünftel ihres Durchmessers tief in
die Bildzeichen ein. Die Bildzeichen sollen durch den Inhalt der Mikrokapseln jedoch nicht aufgelöst werden,
sondern der frei werdende Inhalt soll nur die Haftung der Bildzeichen an der aufnehmenden Fläche bewirken.
Damit ist aber in jedem Falle auch bei diesem vorbekannten Trockenübertragungsmaterial zumindest ein
Aufkleben der Bildzeichen erforderlich, wodurch sich ebenfalls die Probleme der nicht vorhandenen Kratzfestigkeit
auf der Unterlage ergeben.
Es war ferner bei den bisher bekannten Verfahren zum Bedrucken von Transferrasterbogen praktisch unmöglich,
scharf abgegrenzte Linienraster abzureiben, da die filmbildende Farbe Randstücke mitzog, die nicht
durch Anreiben auf der Unterlage hafteten.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, im Gegensatz zu den vorbekannten Übertragungsmaterialien,
bei welchen die Zeichen durch Klebewirkung auf die Unterlage übertragen werden, ein
Verfahren zur Herstellung einer nicht reckbaren Kunststoffolie oder von silikonisiertem Papier mit aufgedruckten
und durch Druckreiben auf eine Unterlage übertragbare Zeichen zu schaffen, welches im Hinblick
auf eine vereinfachte Herstellung, bessere Lagerhaltung und eine verbesserte Druckübertragung gegenüber
den vorbekannten Übertragungsmaterialien wesentliche Vorteile aufweist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer nicht
reckbaren Kunststoffolie oder von silikonisiertem Papier mit aufgedruckten und durch Druckreiben auf eine
Unterlage übertragbaren Zeichen, bei welchem die Zeichen durch ein geeignetes Druckverfahren aufgedruckt
werden, die anschließend mit mikroverkapselten Lösungsmitteln beschichtet werden, vorgeschlagen, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Druckfarbe verwendet wird, die bei der Druckübertragung durch
das frei werdende Lösungsmittel angelöst wird.
Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung werden mehrere Vorteile erzielt.
Während bei sämtlichen bekannten Übertragungsmaterialien die Zeichenübertragung durch einen Klebevorgang
bewerkstelligt wird, wird bei der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Folie die
Druckfarbe durch das frei werdende Lösungsmittel bei Anwendung eines Druckes auf die entgegengesetzte
Seite der Zeichen angelöst und kann in analoger Weise wie beim Offsetdruckverfahren dann mittels Druck auf
die Aufnahmefläche übertragen werden.
Ferner ist das Herstellungsverfahren gemäß der Erfindung gegenüber den bisher bekannten Verfahren
einfacher, da es zum Aufbringen der Schichten auf die Folie, wobei die Mikrokapseln beispielsweise auf die
noch weiche Farbschicht aufgestäubt werden, nur einen einzigen Arbeitsdurchlauf benötigt. Schließlich besteht
ein wesentlicher Vorteil darin, daß das nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung hergestellte gestapelte Fertigprodukt selbst noch längerem Lagern nicht zur
Blockbildung, d. h. zum bekannten Zusammenkleben der Folien, führt.
Bei der Anwendung der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Folie oder dem silikonisierten
Papier wird die Übertragung der Zeichen so vorgenommen,
daß, wie bei den bekannten Übertragungsmaterialien, die Folie mit den Zeichen auf die Unterla-
ge gelegt wird und anschließend durch Anwendung von Druck oder Druckreiben auf der Rückseite der Folie
oder des silikonisierten Papiers an der dem zu übertragenden Buchstaben entsprechenden Stelle Mikrokapseln
zerstört werden, wodurch das frei werdende Losungsmittel die Druckfarbe selbst anlöst oder anquellen
läßt, so daß dadurch die Übertragung auf die Unterlage ermöglicht wird. Die Farbe kann dann entweder in die
Unterlage eindringen oder an ihr haften bleiben.
Die erfindungsgemäße Folie weist zusätzlich noch den besonderen Vorteil auf, daß das nach Druckreiben
frei werdende mikroverkapselte Lösungsmittel die Farbe anlöst und diese dadurch die Eigenschaft einer normalen
Druckfarbe entwickelt und in die Unterlage eindringt oder auf ihr haftet, und zwar in genau der Umrißform
des zu übertragenden Zeichens.
Wenn dabei ein Eindringen, beispielsweise in ein Papierblatt als Unterlage, erfolgt ist, dann haftet das Zeichen,
ähnlich wie bei einem Schriftdruck, kratzfest auf der Unterlage. Während bei den vorbekannten Übertragungsmaterialien
das Lösungsmittel lediglich die Unterlage bzw. den aufliegenden Teil der Zeichen klebrig
macht, wodurch diese vom Träger abgezogen werden und damit auf der Unterlage haften bzw. kleben,
wird bei der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Folie oder dem silikonisierten Papier ein
vollständiges Übertragen der Farbe durch Anlösen bzw. Anquellen derselben bewirkt.
An Hand der Zeichnung soll das Verfahren gemäß der Erfindung beispielshalber erläutert werden. In der
Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Darstellung einer nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Folie
oder eines silikonjsierten Papiers mit aufgedruckten, auf eine Unterlage übertragbaren Zeichen.
F i g. 2 zeigt perspektivisch das Herstellungsverfahren durch Aufstäuben eines mikroverkapseiten Lösungsmittels
unmittelbar nach Aufdruck der Farbe.
Wie sich aus F i g. 2 ergibt, wird die Farbe der Buchstaben 2 unmittelbar aof die Folie oder das silikonisierte
Papier 1 aufgedruckt. Auf den noch frisch bedruckten Träger 1 mit der noch feuchten Farbe 2 wird das
mikroverkapselte Lösungsmittel 3 mit Hilfe einer Zerstäubervorrichtung 4 aufgebracht. Die Mikrokapseln 3
durchsetzen die noch feuchtt Farbe der Buchstaben 2 vollständig und werden durch diese nach dem Trocknen
der Farbe gehalten. Durch die Mikroverkapselung des Lösungsmittels bleibt die Farbe trocken, und die
Buchstaben haften, wie in F i g. 1 dargestellt , auf dem Träger 1.
Dadurch, daß eine Druckfarbe für die Buchstaben verwendet wird, die durch das frei werdende Lösungsmittel
angelöst wird, bleiben die Buchstaben so lange unverändert auf dem Träger, bis die Folie zur Anwendung
gelangt. In diesem Fall wird die Folie oder das silikonisierte Papier mit der Seite, auf der sich die
Buchstaben befinden, auf die Unterlage gelegt und so ausgerichtet, daß der zu übertragende Buchstabe an
der entsprechenden Stelle der Unterlage zu liegen kommt. Dann wird in an sich bekannter Weise mittels
eines festen Gegenstandes unter Druck über den Buchstaben gerieben. Durch den Druck platzen die Hüllen
der Mikrokapseln, und das Lösungsmittel tritt aus. Dieses Lösungsmittel löst nun die Farbe an, und die Farbe
dringt unter Beibehaltung ihre Umrißkonturen beispielsweise in eine saugfähige Unterlage ein und haftet
so an der Unterlage, als ob sie aufgedruckt wäre.
Das mikroverkapselte Lösungsmittel liegt im allgemeinen in sehr feiner Form vor. so daß es beispielsweise
die Form eines inaktiven Staubes aufweist. Erst wenn die Hüllen der Staubtröpfchen durch einen festen
Druck zerstört werden, können die einzelnen Flüssigkeits- oder Nebeltröpfchen austreten und die Farbe anlösen.
Beim Verfahren zur Herstellung der Folie bzw. des silikonisierten Papiers können beliebige und bekannte
mikroverkapselte Lösungsmittel und beliebige und bekannte durch das frei werdende entsprechende Lösungsmittel
anlösbare Farben aller Art verwendet werden, wobei jedoch Voraussetzung ist. daß diese, beispielsweise
im Siebdruck, auf eine entsprechende Unterlage aufgedruckt werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer nicht reckbaren Kunststoffolie oder von silikonisiertem Papier mit aufgedruckten und durch Druckreiben auf eine Unterlage übertragbaren Zeichen, bei welchem die Zeichen durch ein geeignetes Druckverfahren aufgedruckt werden, die anschließend mit mikroverkapselten Lösungsmitteln beschichtet werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckfarbe verwendet wird, die bei der Druckübertragung durch das frei werdende Lösungsmittel angelöst wird.'5
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722222106 DE2222106C3 (de) | 1972-05-05 | Verfahren zur Herstellung einer nicht reckbaren Kunststoffolie oder von silikonisiertem Papier mit aufgedruckten und durch Druckreiben auf eine Unterlage übertragbaren Zeichen | |
JP432273A JPS4922203A (de) | 1972-05-05 | 1972-12-27 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19722222106 DE2222106C3 (de) | 1972-05-05 | Verfahren zur Herstellung einer nicht reckbaren Kunststoffolie oder von silikonisiertem Papier mit aufgedruckten und durch Druckreiben auf eine Unterlage übertragbaren Zeichen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2222106A1 DE2222106A1 (de) | 1973-11-15 |
DE2222106B2 DE2222106B2 (de) | 1975-08-28 |
DE2222106C3 true DE2222106C3 (de) | 1976-04-08 |
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