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Selbstklebe-Etikett und Verfahren zu dessen Herstellung Die Erfindung
betrifft ein Selbstklebe-Etikett und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Selbstklebe-Etiketts.
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Selbstklebe-Etiketts sind bisher schon zu verschiedenen Zwecken eingesetzt
worden, beispielsweise zur Preismarkierung von Brotverpackungen. Zur bequemen Handhabung
werden diese Selbstklebe-Etiketts in Rollenform geliefert.
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Bisher ist es dabei erforderlich gewesen, in den Rollen ein Zwischenblatt
bzw. Zwischenwand zwischen je zwei Etikettlagen vorzusehen, um zu verhindern, daß
die klebende Seite
des Etiketts mit der bedruckten Seite eines anderen
Etiketts zusammenklebt. Diese Anordnung hat verschiedene Vorteile, es ist jedoch
notwendig, das Zwischenblatt nach Verwendung der Etiketts zu entfernen. Weiterhin
steigert dieses Zwischenblatt die Kosten desEtiketts,ohne dass der Verbraucher einen
Vorteil davon hat.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein mit Klebmittel versehenes
Selbstklebe-Etikett zu schaffen, bei dem besondere Zwischenblätter oder Trennblätter
zwecks Verhinderung des Anklebens nicht mehr notwendig sind, wenn die Etiketts in
Rollenform vorliegen.
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Das erfindungsgegässe Selbstklebe-Etikett ist dadurch gekennzeichnet,
dass es aus einem Papierblatt besteht, welches auf einer Seite ein unter Druckeinwirkung
haftendes Klebemittel und auf der anderen Seite eine Ablöseschicht aus einem wärmegehärteten
Silikonharz aufweist. Bei einer Ausführungsform dieses Etiketts ist ein Papierblatt
mit den üblichen Markierungen, beispielsweise Buchstaben und Zahlen, bedruckt.
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Die bedruckte Fläche ist mit einer Schicht aus einem Nitrozelluloselack
überzogen, und auf dieser Lackschicht befindet sich die Ablöseschicht aus dem Silikonharz.
Das wärmegehärtete Silikonharz gestattet ein leichtes Ablösen von der Klebeschicht
eines anderen Etiketts,mit dem es in Berührung steht, und ein leichtes Abrollen
der Etiketts von der Rolle. Bisherige Versuche, gewöhnliches Silikon als Trennmittel
zu verwenden,
waren nicht erfolgreich, da sich das Silikon auf die
Klebmittelschicht überträgt und deren Klebwirkung herabsetzt, wenn die Etiketts
aufgerollt sind.
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Die Aufgaben, welche sich die Erfindung gestellt hatte, waren die
folgenden: Herstellung eines neuen und verbesserten klebmittelbeschichteten Etiketts
und ein neues Verfahren zu dessen Herstellung; Herstellung eines unter Druckeinwirkung
haftenden Etiketts, welches kein trennendes Zwischenblatt benötigt; Herstellung
eines Selbstklebe-Etiketts mit einer Ablöseschicht auf dessen bedruckter Seite,
die sich nicht auf die Kiebmittelschicht überträgt, wenn die Etiketts aufgerollt
sind; und Herstellung von Selbstklebe-Etiketts, die zur Verwendung in Etikettiermaschinen
geeignet sind.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnung näher erläutert werden, welche
bevorzugte Ausführungsformen darstellt. In der Zeichnung stellen dar: Fig. 1 ein
vergrösserter Querschnitt durch ein erfindungsgemässes Selbstklebe-Etikett; Fig.
2 und j Verpackungen, bei denen das erfindungsgemnsse Selbstklebe-Etikett verwendet
werden kann; Fig. 4 und 5 Verfahrensanordnungen zur Herstellung des erfindungsgemässen
Selbstklebe-Etiketts.
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In Fig. tweist das Etikett 1 eine Trägerschicht 2 aus gewöhnlich
verwendetem Papier auf, die bei 5mit einer geeigneten Druckfarbe bedruckt ist. Vorzugsweise
verwendet man
ein Papier mit einer Stärke von 59-90 vom2, welches
den üblichen Oberflächenstrich aufweist, um die erforderliche Haftfestigkeit für
Druckfarbe und Lack zu gewährleisten.
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Das Papier 2 ist mit einer wärmebeständigen Nitrozellulose-Druckfarbe
bedruckt, die Weichmacher aufweisen kann, welche das Aushärten der später aufgebrachten
Silikonschicht jedoch nicht beeinträchtigen dürfen. Das Etikett ist dann auf der
bedruckten Seite mit einem Ueberzug 4 aus einem temperaturfesten Nitrozelluloselack
versehen, wodurch eine unerwünschte gegenseitige Einwirkung von Trennmittel und
Papier verhindert werden soll. Der Nitrozelluloselack dient als Trennschicht zwischen
dem äusseren Ablösemittel und der Streichmasse auf dem Papier, die das Aushärten
des Harzes ungünstig beeinflussen könnte.
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Vorzugsweise wird das Papier mit der Druckfarbe und der Lackschicht
im flexographischen Druckverfahren versehen.
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Wie in Fig. 1 gezeigt ist, befindet sich auf der Lackschicht 4 die
Ablöseschicht 5. Die Ablöseschicht soll ein Ankleben einer Klebmittelschicht 6 an
die Oberfläche des bedruckten Papiers verhindern. Die Ablöseschicht besteht aus
einem wärmegehärteten Silikonharz und ist auf der Nitrozellulose-Lackschicht 4 angebracht.
Geeignete wärmehärtbare Silikonharze sind Silikonkautschuks (beispielsweise "Syl-oft23"
der DOW Corning), die in einem geeigneten Lösungsmittel wie Xylol oder
Toluol
in einer Konzentration von etwa 7 bis % vorliegen.
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Als Härtungskatalysator bei der Härtung des wärmehärtbaren Silikonharzes
kann ein organischer Metallkatalysator, beispielsweise die Kobaltkatalysatoren 23a,
XY 139 oder XY 170 der DOW Corning, in einem geeigneten Lösungsmittel wie Toluol,
verwendet werden.
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Die Silikonharzechicht wird beispielsweise durch einen Rasterzylinder
7 (Fig. 4) aufgebracht, vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,75 vm2 der Papieroberfläche.
Nach dem Beschichten wird das Silkonharz in einem Ofen 8 bei einer Temperatur zwischen
175 und 260 0C etwa 4 - 6 Sekunden lang ausgehärtet.
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Nach dem Härten bringt man die Klebmittelschicht 6 auf die Unterseite
des Papier. Die Klebmittelschicht haftet unter Druckeinwirkung.
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Geeignete unter Druckeinwirkung haftende Klebmittel können durch
Vermischen von filmbildenden Stoffen, flebeharzen und Weichmachern hergestellt werden.
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Vorzugsweise verwendet man als Filmbildner Copolymere aus Aethylen
und Vinylacetat. Derartige Copolymere weisen einen Acetatgehalt zwischen 14 und
40% auf sowie Sohmelzindices zwischen 2,4 und 350 auf und wurden zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Als Klebeharze kann man entweder ein einziges Harz oder mehrere Harze
verwenden. Bei Verwendung nur eines Harzes zieht man ein solches vor, das bei Zimmertemperatur
flüssig'ist. Klebeharze sind beispielsweise Kolophoniumderivate, Terpene, Phenolharze
oder Kohlenwasserstoffharze. Bevorzugt verwendet man eine Formulierung, die man
durch Vermischen eines Staybeliteharzes und eines Triaethylenglycolesters von hydriertem
Kolophonium erhält.
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Als Weichmacher in der flebmittelzubereitungkann man beispielsweise
Dibutyltartrat, Glycerinmonoricinoleat, Mineralöle, Senticizer HB-40, Plastolein
971 (ein Polyester), Tricresylphosphat, Dibutylphthalat und Santicizer 8 (N-Aethylo-
und -p-toluolsulfonamide) einsetzen.
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Es wurden verschiedene Klebmittelzubereitungen bei der Ausfiihrung
der Erfindung auf Ihre Eignung untersucht.
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Der Anteil des filmbildenden Stoffes wurde zwischen etwa 15 % und
60* der Zubereitung geändert, und die Menge der anderen Zusätze wurden in Abhängigkeit
der Menge an Filmbildner ebenfalls geändert. Der Anteil des Weichmacher8 schwankt
zwischen 0 und 40 % und derjenige des Klebeharzesvon 5 bis 70 %. In diesen Bereichen
wurde-eine>»guteRlebekraft beobachtet.
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Fig. 4 und 5 zeigandas bevorzugte Verfahren zur Herstellung der Selbstklebe-Etiketts
der Erfindung.
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Wie in Fig. 4 gezeigt ist, ist die Papierschicht 2 mit Markierungen
bedruckt worden und mit der Nitrozellulose-Lackschicht 4 versehen worden. Auf diese
Lackschicht bringt man den Ueberzug 5 des wärmehärtbaren Silikonharzes unter Verwendung
des Rasterzylinders 7. Die Etikettbahn 1 durchläuft dann einen Trockner 5, worin
die Silikonharzschicht bei Temaperturen zwischen 175 und 2600C etwa 5 Sekunden lang
ausgehärtet wird. Nach dem Aushärten wird die Etikettbahn 1 auf der anderen Seite
mit der Klebmittelschicht 6 überzogen, wobei durch Einwirkung des Egalisierstabes
9 gleichmässige Klebeeigenschaften auf der Bahnoberfläche erzeugt werden.
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Zum Aufbringen der Klebeschicht kann man einen geeigneten Zylinder
10 vorsehen, der in einem Vorratsgefäss 11 für die Klebmittelzubereitung rotiert.
Nach Aufbringen der Elebmittelschicht kann man die Etikettbahn durch den Spalt zwischen
zwei Kühlwalzen 12 leiten.
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Zum Schluss kann man die Bahn in einzelne Streifen schneiden, die
dann zum Verbraucher verschickt werden. In Fig. 2 und 3 sind Verpackungen 14 und
15 gezeigt, bei denen das erfindungsgemässe Selbstklebe-Etikett in Form eines Verschlussetiketts
16 oder eines gewöhnlichen Aufklebers 17 verwendet ist (Fig. 2). Das erfindungsgemässe
Selbstklebe-Etikett kann auch als Falt-Etikett 18 zum gleichzeitigen Verechluss
und zur Preisaufzeichnnng eines Xunststoffbehälters
(üblicherweise
Polyaethylen) für Brot dienen.
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Aus den eben beschriebenen Ausführungsformen gehen die Vorteile der
Erfindung hervor. Es wurde gezeigt, dass dieses neue Selbstklebe-Etikett kein Zwischenblatt
benötigt und leicht hergestellt und appliziert werden kann.