DE2841825A1 - Verfahren zur herstellung von 1,2,3- thiadiazol-5-yl-harnstoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1,2,3- thiadiazol-5-yl-harnstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von 1,2,3-Thiadiazol-5-yl-harnstoffen.
Verfahren zur Herstellung von Harnstoffen der bezeichneten Art sind bereits bekannt (DE-OS 22 14 632, DE-OS 26 36 994). Diese Verfahren verwenden 5-Amino-1,2,3-thiadiazol als Ausgangsmaterial, eine Substanz, die nicht einfach zugänglich und nicht ganz ungefährlich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens, welches eine technisch einfache und sicherheitstechnisch unbedenkliche Herstellung von 1,2,3-Thiadiazol-5-yl-harnstoffen erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung von 1,2,3-Thiadiazol-5-yl-harnstoffen der allgemeinen Formel
I
gelöst, in der
R[tief]1 Wasserstoff oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochenes Alkyl, R[tief]2 ein gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochenes Alkyl, einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Alkyl substituierten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest, einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Alkyl und/oder Halogen und/oder Alkylthio und/oder Alkoxy und/oder Trifluormethyl und/oder die Nitrogruppe substituierten aromatischen Kohlenwasserstoffrest, einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen mindestens ein N-Atom enthaltenden Kohlenwasserstoffrest oder R[tief]1 und R[tief]2 gemeinsam mit dem N-Atom die Morpholino-, Piperidino- oder Pyrrolidinogruppe darstellen, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel
II
mit einem Amin der allgemeinen Formel
gelöst in einem inerten organischen Lösungsmittel umsetzt und das Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise isoliert, wobei R[tief]1 und R[tief]2 die oben angegebene Bedeutung haben.
Unter den in der allgemeinen Formel I bezeichneten Resten sind insbesondere solche zu verstehen, bei denen R[tief]1 Wasserstoff oder C[tief]1-C[tief]4-Alkyl, zum Beispiel Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl oder Butyl, R[tief]2 C[tief]1-C[tief]4-Alkyl, zum Beispiel Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl oder Butyl, C[tief]5-C[tief]8-Cycloalkyl, zum Beispiel Cyclopentyl oder Cyclohexyl, Methyl-C[tief]5-C[tief]8-cycloalkyl, zum Beispiel Methylcyclohexyl, Phenyl, Halophenyl, zum Beispiel 4-Chlorphenyl, C[tief]1-C[tief]4-Alkylphenyl, zum Beispiel 4-Methylphenyl, C[tief]1-C[tief]4-Alkoxyphenyl, zum Beispiel 4-Methoxyphenyl, Nitrophenyl, Trifluormethylphenyl, Pyridyl oder Pyrimidyl bedeuten.
Besondere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin,
daß die Umsetzung bei Temperaturen von 20° bis 180°C,
vorzugsweise von 50° bis 120°C, durchgeführt wird,
daß die Umsetzung bei der Siedetemperatur des Reaktionsgemisches durchgeführt wird,
daß äquimolare Mengen des Azids der Formel II und des Amins der allgemeinen Formel III umgesetzt werden,
daß die Umsetzung des Azids der Formel II mit dem Amin der allgemeinen Formel III in einer Stufe erfolgt und
daß ein 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel II verwendet wird, das nach an sich bekannten Verfahren hergestellt und aus den erhaltenen Reaktionsmischungen nicht isoliert ist, so daß auch eine kontinuierliche Verfahrensweise ermöglicht wird.
Das 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel II kann nach folgenden an sich bereits bekannten Verfahren hergestellt werden, indem man
a) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäure der Formel
IV
mit Chlorameisensäureestern der allgemeinen Formel
Cl - CO - OR[tief]3 V
in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart von säure-
bindenden Mitteln zu dem gemischten Anhydrid der allgemeinen Formel
VI
reagieren läßt und dann mit Lösungen von Alkaliaziden der allgemeinen Formel
MeN[tief]3 VII
umsetzt oder
b) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehalogenide der allgemeinen Formel
VIII
in inerten organischen Lösungsmitteln mit wässrigen Lösungen von Alkaliaziden der allgemeinen Formel
MeN[tief]3 VII
umsetzt oder
c) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehydrazid der Formel
IX
in inerten Lösungsmitteln mit Lösungen von Alkalinitriten der allgemeinen Formel
MeNO[tief]2 X
oder mit Alkylnitriten der allgemeinen Formel
R[tief]3-O-NO XI
in Gegenwart von Säure zum 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel
II
umsetzt, wobei
R[tief]3 einen C[tief]1-C[tief]6-Alkylrest, Me ein einwertiges Metalläquivalent, vorzugsweise ein Natrium-, Kalium- oder Lithiumatom und X ein Halogenatom, vorzugsweise ein Chloratom bedeuten.
Das hiernach erhältliche Azid der Formel II braucht aus den erhaltenen Reaktionsmischungen vorteilhafterweise nicht isoliert zu werden, sondern wird unter Verwendung dieser Mischungen direkt für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet.
Die als Ausgangsprodukte benötigte 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäure und ihre Derivate lassen sich ebenfalls in an sich bekannter Weise herstellen, indem man beispielsweise
a) Acylhydrazone des Propionaldehyds der allgemeinen Formel
XII
mit Thionylchlorid der Formel
SOCl[tief]2 XIII
zu 5-Methyl-1,2,3-thiadiazol der Formel
XIV
reagieren läßt und dieses dann mit gängigen Oxydationsmitteln wie Chrom-(VI)-oxid, Kaliumpermanganat und Salpetersäure zur 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäure der Formel IV
oxydiert oder
b) Acylhydrazone des Formylessigesters der allgemeinen Formel
XV
mit Thionylchlorid der Formel
SOCl[tief]2 XIII
zu 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureestern der allgemeinen Formel
XVI
umsetzt. Diese lassen sich dann mit Hydrazin der Formel
NH[tief]2 - NH[tief]2 XVII
gegebenenfalls in polaren organischen Lösungsmitteln, zum 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehydrazid der Formel
umsetzen oder in bekannter Weise mit geeigneten anorganischen Basen, wie Oxyden, Hydroxyden oder Carbonaten der Alkali- oder Erdalkalimetalle oder vorzugsweise Alkoholaten, gegebenenfalls in organischen Lösungsmitteln, in bekannter Weise zur 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäure der Formel IV
IV
verseifen, die dann sich wiederum mit gängigen Halogenierungsmitteln, wie Thionylchlorid und Phosphorpentachlorid, zum 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehalogenid der allgemeinen Formel
VIII
nach bekannten Verfahren umsetzen läßt.
Hierbei haben R[tief]3 und X die oben angeführte Bedeutung und R[tief]4 stellt einen Alkoxyrest, vorzugsweise einen C[tief]1-C[tief]4-Alkoxyrest, eine Aminogruppe oder eine Alkylaminogruppe, vorzugsweise eine C[tief]1-C[tief]4-Alkylaminogruppe, dar.
Das erfindungsgemäße Verfahren bedient sich also leicht zugänglicher Ausgangsstoffe und ermöglicht eine technisch einfache und ungefährliche Herstellung der gewünschten Verfahrensprodukte.
Von großem technischem Vorteil ist hierbei, daß das 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel II nicht aus den Reaktionsmischungen seiner Herstellung isoliert zu werden braucht, sondern in einem Eintopfverfahren unter Verwendung dieser Mischungen direkt mit einem Amin der allgemeinen Formel III umgesetzt werden kann.
Besonders überraschend ist, daß bei dieser Verfahrensweise das gewünschte Verfahrensprodukt entsteht und nicht, wie zu erwarten war, eine Substitution des Azidrestes durch das Amin zum 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureamid erfolgt.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beispielsweise erfolgen, indem man
die Rohlösung des Azids im Gemisch mit der äquimolaren Menge des Amins in ein inertes Lösungsmittel bei Rückflußtemperatur desselben tropfen läßt oder auch indem man
die Azidlösung zum mit Lösungsmittel verdünnten Amin bei Rückflußtemperatur des Gemisches gibt.
Die Rückflußintensität bietet eine Kontrollmöglichkeit
für den spontanen Reaktionsverlauf.
Das Azid kann aber auch im Gemisch mit dem Amin in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels erhitzt werden.
Die Temperaturen betragen zweckmäßigerweise 20° bis 180°C, vorzugsweise 50° bis 120°C. Am vorteilhaftesten wird die Umsetzung jedoch bei der Siedetemperatur des Reaktionsgemisches durchgeführt.
Als gegenüber den Reaktanten inerte Lösungsmittel seien folgende genannt: aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan, Heptan, Ligroin, Benzol, Chlorbenzol, Toluol und Xylol, Äther wie Dioxan, Tetrahydrofuran, Diisopropyläther, Ester wie Essigester und Malonester, Ketone wie Aceton, Methylisobutylketon, Isophoron und Cyclohexanon, halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff, Carbonsäurenitrile wie Acetonitril.
Nach erfolgter Reaktion wird das Reaktionsgemisch in an sich bekannter Weise aufgearbeitet, beispielsweise durch Abdestillation des eingesetzten Lösungsmittels bei normalem oder vermindertem Druck, durch Ausfällen mit Wasser oder in der Mehrzahl durch bloßes Abfiltrieren der gewünschten Reaktionsprodukte. Man erhält auf diese Weise 1,2,3-Thiadiazol-5-yl-harnstoffe in hervorragend reiner Form und in nahezu
quantitativen Ausbeuten und benötigt für weitere Verwendung keine anschließende Reinigungsoperationen. Trennprobleme, wie sie etwa bei der Reaktion von 5-Amino-1,2,3-thiadiazol mit Isocyanaten in Form der als Nebenprodukte anfallenden symmetrischen Harnstoffe auftreten, entfallen hierbei vorteilhafterweise.
Die folgenden Beispiele erläutern die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beispiel 1
Herstellung von 1-Phenyl-3-(1,2,3-thiadiazol-5-yl)-harnstoff aus 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurechlorid
In einem dreifach tubulierten 250 ml Rundkolben mit Rührer und Thermometer wird eine Lösung von 9,1 g (0,14 Mol) Natriumazid in 40 ml Wasser mit 40 ml Toluol versetzt. Dazu wird innerhalb von 15 Minuten bei 15 bis 20°C eine Lösung von 14,8 g (0,1 Mol) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurechlorid in 80 ml Toluol unter intensivem Rühren getropft. Dann rührt man 1,5 Stunden bei 15 - 20°C nach, trennt die Toluolphase ab und trocknet dieselbe über Magnesiumsulfat. Die getrocknete 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazidlösung wird bei Raumtemperatur mit 9,14 ml (0,1 Mol) Anilin versetzt.
Inzwischen werden in einem dreifach tubulierten 250 ml Rundkolben mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler 80 ml Toluol auf 110°C vorgeheizt. Hierzu wird die Carbonsäureazid/Anilinlösung innerhalb von 10 Minuten so zugetropft, daß die Innentemperatur bei 100 - 110°C gehalten wird. Unter starker Gasentwicklung scheiden sich sofort schwach gelbgefärbte Kristalle ab. Man rührt dann noch 5 Minuten unter Rückfluß nach, kühlt auf 5°C
und filtriert die Kristalle ab, die man im Vakuum bei 40°C bis zur Gewichtskonstanz trocknet.
Ausbeute: 19,5 g = 88,6 % der Theorie
Fp.: 217°C (Zersetzung)
DC: Laufmittel = Essigester R[tief]f-Wert: 0,25
Beispiel 2
Herstellung von 1-Phenyl-3-(1,2,3-thiadiazol-5-yl)-harnstoff aus 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehydrazid
In einem dreifach tubulierten 500 ml Rundkolben mit Thermometer und Rührer werden 14,4 g (0,1 Mol) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehydrazid in 100 ml Wasser und 12 ml konzentrierter Salzsäure gelöst; diese Lösung wird dann mit 200 ml Toluol versetzt. Zu dieser Mischung wird innerhalb von 30 Minuten bei 0 bis 5°C eine Lösung von 7,25 g (0,105 Mol) Natriumnitrit in 20 ml Wasser getropft. Man rührt 15 Minuten bei 0 bis 5°C nach, trennt die Toluolphase ab und trocknet diese über Magnesiumsulfat. Die getrocknete 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazidlösung wird bei Raumtemperatur mit 9,14 ml (0,1 Mol) Anilin versetzt.
In einem dreifach tubulierten 500 ml Rundkolben mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler werden inzwischen 50 ml Toluol auf 110°C vorgeheizt. Die getrocknete Carbonsäureazid/Anilinlösung wird hierzu innerhalb von 10 Minuten so zugetropft, daß die Innentemperatur bei 100° bis 110° gehalten wird. Gelblich gefärbte Kristalle scheiden sich sofort unter starker Gasentwicklung ab. Man rührt dann noch 5 Minuten unter Rückfluß nach, kühlt dann auf 5°C und saugt die Kristalle ab, die man im Vakuum bei 40°C bis zur Ge-
wichtskonstanz trocknet.
Ausbeute: 16,2 g = 73,6 % der Theorie
Fp.: 217°C (Zersetzung)
DC: Laufmittel = Essigester R[tief]f-Wert: 0,25
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der Ausgangsprodukte.
Beispiel 3
1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehydrazid
In einem dreifach tubulierten 100 ml Rundkolben mit Rührer und Thermometer werden 31,6 g (0,2 Mol) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureäthylester, gelöst in 50 ml Äthanol, mit 11,0 g (0,22 Mol) Hydrazinhydrat bei Raumtemperatur innerhalb von 5 Minuten versetzt. Unter langsamem Temperaturanstieg auf 50°C scheiden sich gelbe Kristalle ab. Man rührt eine Stunde bei Raumtemperatur nach und saugt dann die Kristalle ab, die bei 40°C im Vakuum bis zur Gewichtskonstanz getrocknet werden.
Ausbeute: 27,4 g = 95 % der Theorie
Fp.: 145 - 148°C
DC: Laufmittel = Essigester R[tief]f-Wert: 0,195
Beispiel 4
1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurechlorid
In einem dreifach tubulierten 250 ml Rundkolben mit Rührer, Kühler, Thermometer und Ableitung in den Abzug werden 30,0 g (0,23 Mol) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäure in 125 ml Thionylchlorid 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die klare bräunliche Lösung wird bei 40°C und 15 Torr eingedampft und der Rückstand fraktioniert destilliert.
Ausbeute: 25,0 g = 73,4 % der Theorie
Kp[tief]11: 73 - 76°C
Beispiel 5
1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureäthylester
In einem dreifach tubulierten 500 ml Rundkolben mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler, Trockenrohr und Gasableitung in den Abzug werden 50,1 ml Thionylchlorid (0,69 Mol) auf -15°C abgekühlt und dann innerhalb von 30 Minuten unter schwach vermindertem Druck mit 36,2 g (0,21 Mol) Formylessigsäureäthylestersemicarbazon bei einer Innentemperatur von -15° bis -10°C versetzt. Die braune Lösung wird noch eine Stunde bei -10°C nachgerührt und dann mit 130 ml Chloroform verdünnt. Das überschüssige Thionylchlorid wird vorsichtig mit 130 ml einer gesättigten Kaliumhydrogencarbonatlösung versetzt, wobei die Temperatur zwischen -10° und 20°C gehalten wird. Die Chloroformphase wird abgetrennt, mit 50 ml einer gesättigten Kaliumhydrogencarbonatlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und im Wasserstrahlvakuum bei 40°C eingedampft. Der Rückstand wird fraktioniert destilliert.
Ausbeute: 28,6 g = 86 % der Theorie
Kp[tief]11: 95° - 100°C
DC: Laufmittel = Essigester R[tief]f-Wert: 0,600
Beispiel 6
1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäure
In einem dreifach tubulierten 4 l Rundkolben mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler werden 152 g (1,1 Mol) Kaliumcarbonat in 1 l Wasser auf 90°C erwärmt und mit 50 g (0,5 Mol) 5-Methyl-1,2,3-thiadiazol versetzt. Hierbei wird dann innerhalb einer Stunde eine Lösung von 158 g (1,0 Mol) Kaliumpermanganat in 1,5 l Wasser bei 95 - 100°C getropft. Man erhitzt dann noch 30 Minuten unter Rückfluß bis zur vollständigen Entfärbung der Reaktionslösung, saugt das ausgefallene Mangandioxid ab und wäscht es mit 1 l heißem Wasser aus. Das Filtrat wird dann im Vakuum bei 50°C auf ca. 1 l eingeengt und bei 20°C mit 80 ml konzentrierter Schwefelsäure angesäuert. Dann wird 5 mal mit je 300 ml Essigester sorgfältig extrahiert. Die Essigesterextrakte werden über Magnesiumsulfat getrocknet und im Wasserstrahlvakuum bei 40°C zur Trockne eingedampft.
Ausbeute: 21,7 g = 33,3 % der Theorie
Fp.: 106°C (Zersetzung)
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,2,3-Thiadiazol-5-yl-harnstoffen der allgemeinen Formel
I,
in der
R[tief]1 Wasserstoff oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochenes Alkyl,
R[tief]2 ein gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochenes Alkyl, einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Alkyl substituierten cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest, einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach durch Alkyl und/oder Halogen und/oder Alkylthio und/oder Alkoxy und/oder Trifluormethyl und/oder die Nitrogruppe substituierten aromatischen Kohlenwasserstoffrest, einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen mindestens ein N-Atom enthaltenden Kohlenwasserstoffrest oder
R[tief]1 und R[tief]2 gemeinsam mit dem N-Atom die Morpholino-, Piperidino- oder Pyrrolidinogruppe darstellen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel
II
mit einem Amin der allgemeinen Formel
III
gelöst in einem inerten organischen Lösungsmittel umsetzt und das Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise isoliert, wobei R[tief]1 und R[tief]2 die oben angegebene Bedeutung haben.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei Temperaturen von 20° bis 180°C, vorzugsweise von 50° bis 120°C, durchgeführt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei der Siedetemperatur des Reaktionsgemisches durchgeführt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß äquimolare Mengen des Azids der Formel II und des Amins der allgemeinen Formel III umgesetzt werden.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung des Azids der Formel II mit dem Amin der allgemeinen Formel III in einer Stufe erfolgt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel II verwendet wird, das nach an sich bekannten Verfahren hergestellt und aus den erhaltenen Reaktionsmischungen nicht isoliert ist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel II hergestellt wird, indem man
a) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäure der Formel
mit Chlorameisensäureestern der allgemeinen Formel
Cl - CO - OR[tief]3 V
in einem inerten Lösungsmittel in Gegenwart von säurebindenden Mitteln zu dem gemischten Anhydrid der allgemeinen Formel
VI
reagieren läßt und dann mit Lösungen von Alkaliaziden der allgemeinen Formel
MeN[tief]3 VII
umsetzt oder
b) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehalogenide der allgemeinen Formel
VIII
in inerten organischen Lösungsmitteln mit wässrigen Lösungen von Alkaliaziden der allgemeinen Formel
MeN[tief]3 VII
umsetzt oder
c) 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäurehydrazid der Formel
IX
in inerten Lösungsmitteln mit Lösungen von Alkalinitriten der allgemeinen Formel
MeNO[tief]2 X
oder mit Alkylnitriten der allgemeinen Formel
R[tief]3-O-NO XI
in Gegenwart von Säure zum 1,2,3-Thiadiazol-5-carbonsäureazid der Formel
II
umsetzt, wobei R[tief]3 einen C[tief]1-C[tief]6-Alkylrest, Me ein ein-
wertiges Metalläquivalent, vorzugsweise ein Natrium-, Kalium- oder Lithiumatom und X ein Halogenatom, vorzugsweise ein Chloratom bedeuten.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin R[tief]1 Wasserstoff oder C[tief]1-C[tief]4-Alkyl, R[tief]2 C[tief]1-C[tief]4-Alkyl, C[tief]5-C[tief]8-Cycloalkyl, Methyl-C[tief]5-C[tief]8-cycloalkyl, Phenyl, Halophenyl, C[tief]1-C[tief]4-Alkylphenyl, C[tief]1-C[tief]4-Alkoxyphenyl, Nitrophenyl, Trifluormethylphenyl, Pyridyl oder Pyrimidyl darstellen.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von 1-Phenyl-3-(1,2,3-Thiadiazol-5-yl)-harnstoff.
Priority Applications (35)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782841825 DE2841825A1 (de) | 1978-09-22 | 1978-09-22 | Verfahren zur herstellung von 1,2,3- thiadiazol-5-yl-harnstoffen |
NL7905355A NL7905355A (nl) | 1978-09-22 | 1979-07-09 | Werkwijze ter bereiding van 1,2,3-thiadiazool-5-yl-urea. |
YU2027/79A YU40759B (en) | 1978-09-22 | 1979-08-20 | Process for obtaining 1,2,3-thiadiazole-5-yl-carbamide |
DK361579A DK361579A (da) | 1978-09-22 | 1979-08-29 | Fremgangsmaade til fremstilling af 1,2,3-thiadiazol-5-yl-urinstoffer |
ES483788A ES483788A1 (es) | 1978-09-22 | 1979-08-31 | Procedimiento para la preparacion de 1,2-3-tiadiazol-5-il- ureas |
BR7905614A BR7905614A (pt) | 1978-09-22 | 1979-08-31 | Processo para a preparacao de 1,2,3-tiadiazol-5-il-ureias |
ZA00794722A ZA794722B (en) | 1978-09-22 | 1979-09-06 | Process for the preparation of 1,2,3-thiadiazol-5-yl ureas |
FI792770A FI69838C (fi) | 1978-09-22 | 1979-09-06 | Foerfarande foer framstaellning av 1,2,3-tiadiazol-5-ylurinaemnen |
CA335,363A CA1131224A (en) | 1978-09-22 | 1979-09-11 | Process for the preparation of 1,2,3-thiadiazol-5-yl ureas |
BG7944862A BG30930A3 (en) | 1978-09-22 | 1979-09-14 | Method for obtaining of 1- phenyl- 3- (1, 2, 3- thiadiazol- 5- il)- carbamate |
PT70178A PT70178A (de) | 1978-09-22 | 1979-09-14 | Verfahren zur herstellung von 1,2,3-thiadiazol-5-yl-harnstoffen |
TR20895A TR20895A (tr) | 1978-09-22 | 1979-09-17 | 1,2,3-tiyadiyazol-5-yl uerelerinin hazirlanmasina mahsus usul |
EG555/79A EG14167A (en) | 1978-09-22 | 1979-09-18 | Process for preparing of 1,2,3-thiadiazol-5-yl ureas |
NZ191603A NZ191603A (en) | 1978-09-22 | 1979-09-18 | Production of 1,2,3-thiadiazol-5-yl ureas |
IL58274A IL58274A (en) | 1978-09-22 | 1979-09-19 | Process for the preparation of 1,2,3-thiadiazol-5-yl ureas |
DD215645A DD146184A5 (de) | 1978-09-22 | 1979-09-19 | Verfahren zur herstellung von 1,2,3-thiadiazol-5-yl-harnstoffen |
SU792811707A SU921466A3 (ru) | 1978-09-22 | 1979-09-20 | Способ получени 1,2,3-тиадиазол-5-ил-мочевин |
IT25880/79A IT1123731B (it) | 1978-09-22 | 1979-09-20 | Procedimento per la preparazione di 1,2,3-tiadiazol-5-il-uree |
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