DE2838553C2 - Vorrichtung zum Kühlen von langgestreckten, erwärmten Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zum Kühlen von langgestreckten, erwärmten WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen von langgestreckten, erwärmten Werkstücken, wie
Strängen runden oder vieleckigen Querschnitts od. dgl., insbesondere aus Aluminiumlegierungen, mit einer
Kühlkammer, einer Transportvorrichtung zur Aufnahme einzelner Stücke des Gutes und deren Beförderung
innerhalb der Kühlkammer sowie mit Einlaß- und Auslaßöffnungen für ein Kühlmedium, wobei die
Transportvorrichtung eine zentral in der Kühlkammer angeordnete, mit einstellbarer Transportgeschwindigkeit
drehbare Welle und auf dieser in Längsabständen befestigte Gruppen von am Umfang der Welle
gleichmäßig verteilten Tragkörpern, insbesondere Tragringen, für das Gut umfaßt, wobei entsprechende
Tragkörper der einzelnen Gruppen in Längsrichtung der Welle fluchten, nach Patent 27 42 320. Die
genannten Merkmale sind auch beim Hauptpatent 42 320 zur Lösung der Aufgabe verwirklicht, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der in Anpassung an die Abmessungen des Werkstückes und an dessen Zusammensetzung
hinsichtlich Abkühlgeschwindigkeit und Kühlzeit eine exakte steuerbare, von Stück zu Stück
reproduzierbare Kühlung erzielbar ist, wodurch hohe Qualitätskonstanz erreicht werden soll.
Die Lösung nach dem Hauptpatent verwendet ein den Kühlluftstrom durch die Einlaß- und Auslaßöffnungen
regelndes Gebläse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung nach dem Hauptpatent hinsichtlich der
Regelung des Kühlluftstromes einfacher bzw. noch vielseitiger auszugestalten.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung
ίο vorgesehen, daß die Ein- und Auslaßöffnungen so
dimensioniert und angeordnet sind, daß eine ausreichende Kühlung mittels des in freier Konvektionsströmung
strömenden Kühlmittels ohne Zuhilfenahme eines Gebläses erzielbar ist
Zur Lösung der gestellten Aufgabe liegt die in zahlreichen Versuchen gewonnene Erkenntnis zugrunde,
daß in vielen Fällen die Aufgabe des Hauptpatentes auch ohne Verwendung eines Gebläses allein durch
geeignete Dimensionierung der Ein- und Auslaßöffnungen lösbar ist, die bereits einen ausreichenden
Kühlmediumdurchsatz und damit eine Abkühlung der Werkstücke auf eine gewünschte Temperatur in der zur
Erzielung der angestrebten metallurgischen Umwandlungen erforderlichen Zeitspanne bewirkt.
Hierbei wird der natürliche Auftrieb des Kühlmediums ausgenutzt, der sich beispielsweise bei Anordnung
der Kühlmediumein- und Auslaßöffnungen' im unteren und oberen Teil der Kühlkammer durch Erhitzen des an
den warmen Werkstücken vorbeistreichenden Kühlmediums
ergibt.
Eine erste Regelmöglichkeit für den Abkühlvorgang ist durch Verändern der Drehgeschwindigkeit der Welle
und somit der Verweilzeit des Werkstücks in der Kühlkammer gegeben.
Ist der natürliche Auftrieb zur Aufrechterhaltung des benötigten Kühlmediumdurchsatzes ungenügend, so
wird als zweite Regelmöglichkeit zweckmäßig mindestens ein Gebläse in den Ein- oder Auslaßöffnungen
vorgesehen, dessen Durchsatz vorzugsweise regulierbar ist, z. B. kontinuierlich oder durch intermittierendes Ein-
und Ausschalten.
Ist dagegen der natürliche Auftrieb zu stark und daher die gewünschte Temperatur so schnell erreicht,
daß die angestrebten metallurgischen Umwandlungen sich nicht genügend entwickeln können, so können als
dritte Regelmöglichkeit die öffnungen, vorzugsweise die Auslaßöffnungen, mil Drosselklappen, Schiebern
od. dgl. zur steuerbaren Reduzierung des Kühlmediumdurchsatzes versehen werden.
Ferner können sowohl Gebläse wie auch Drosselklappen, Schieber od. dgl. eingebaut werden, wodurch
sich alle im Betrieb denkbaren Situationen, inklusiv Änderungen in der abzukühlenden Charge und folglich
in ihrem Wärmepotential berücksichtigen lassen.
Vorzugsweise sind die Drosselklappen, Schieber od. dgl. einstellbar, so daß neben der Regelung des
Kühlmediumstromes mittels des oder der Gebläse(s) eine zusätzliche Reguliermöglichkeit gegeben ist, was
ein sehr genaues Abstimmen des Kühlmediumstromes auf die Betriebsbedingungen und die Abmessungen und
Wärmepotential der zu kühlenden Werkstücke ermöglicht.
Als Werkstücke kommen vor allem Stränge in Betracht, die in einer späteren Arbeitsstufe zu
Strangpreßbolzen aufgeteilt werden. Die Praxis hat gezeigt, daß bei sonst gleichen Bedingungen Stränge
kleinerer Durchmesser schneller abkühlen als dickere Stränge. Wird in diesem Fall die Abkühlzeit so kurz, daß
sich die gewünschten metallurgischen Effekte nicht entwickeln können, dann wird man den Kühlmittelstrom
durch Zustellen der Drosselklappen, Schieber od. dgl. verringern. Wird dagegen bei dickeren Strängen die
Abkühlzeit auf vorgegebene Temperatur zu lang, so wird man den Kühlmediumdurchsatz durch Zuschalten
der Gebläse vergrößern.
Somit ergibt sich durch die beschriebenen wahlweise oder gemeinsam anwendbaren Regelmöglichkeiten eine
exakte, reproduzierbare Kühlung, wie sie je nach der Legierung, den Abmessungen und der nachfolgenden
Weiterbehandlung zweckmäßig ist. Zur Kühlung kommunizieren die Ein- und Auslaßöffnungen der Kühlkammer
vorzugsweise mit der Umgebungsatmosphäre, was mit geringem Aufwand verbunden und hinsichtlich der
Kühlwirkung ausreichend ist Es kann aber auch ein geschlossener Luftkreislauf z. B. mit Wärmeaustauscher
angewendet werden, um einerseits die Temperatur des Kühlmediums und andererseits dessen Feuchtigkeitsgrad über längere Zeit möglichst konstant zu halten.
Damit sich die Stränge in die Tragringe leicht einführen lassen, sind die Tragringe im lichten
Querschnitt, bzw. Innendurchmesser, größer als der Querschnitt, bzw. Durchmesser der dicksten abzukühlenden
Stränge. Es ergibt sich daraus, daß durch Abrollen in den Tragringen die Stränge bei einer
Umdrehung der Welle sich um mehr als eine Umdrehung drehen, und daß die Stränge kleineren
Querschnitts sogar bis zu zwei Umdrehungen oder mehr um sich selbst machen. Dies ist besonders günstig, weil
die kleineren Stränge stärker zur Durchbiegung neigen als die dickeren.
Die Welle kann über eine übliche Lagerung mit Loslager an einem Ende und Festlager am anderen Ende
gelagert sein. Zur Abstützung von bis zu mehreren Tonnen schweren Chargen ist es jedoch gemäß einer
weiteren Ausbildung der Erfindung zweckmäßig, wenn die vorzugsweise an einem Ende in einem Festlager
gelagerte Welle mittels mindestens eines drehbar gelagerten Stützrings unterstützt ist, welcher mit der
Welle verbunden ist, die Tragringe umschließt und auf zwei an einem Traggestell gelagerten Tragrollen
abwälzt. Der Stützring, der wie eine Loslager wirkt, kann dabei direkt über Speichen oder aber durch die
Tragringe mit der Welle verbunden sein. Es können auch mehrere solche Stützringe in gewünschter Anzahl
über die Länge 4er Welle verteilt sein. Wenn ein einziger Stützring ausreicht, kann er etwa in der Mitte
der Wellenlänge plaziert sein oder vorzugsweise dort, wo statisch die größte Belastung zu erwarten ist, d. h.
axial außermittig in Richtung zum ungelagerten Ende der Welle hin. Bei Verwendung eines über zwei Rollen
abgestützten Stützringes ist eine Dreipunktabstützung der Welle erreicht. Zusätzlich zur Verwendung eines
oder mehrerer Stützringe kann die Welle auch an ihrem anderen Ende in einem Lager, vorzugsweise einem
Loslager, unterstützt sein.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich vorzugsweise als zusätzliche Station in einer kontinuierlichen
Hochglühanlage verwenden, wie sie im Schweizer Patent 5 79 153 und in den deutschen Patentanmeldungen
P 22 56 978.4 oder P 23 49 765.6 beschrieben ist. In diesem Anwendungsfall wird die Vorrichtung in
Materialflußrichtung gesehen hinter dem Hochglühoder Warmhalteofen und vor der Abschreckvorrichtung
wie einer Wasserdusche, angeordnet. Das Kühlen in der Vorrichtung während der ersten Kühlstufe, das im
folgenden auch als »Vorkühlen« bezeichnet ist, läßt sich dabei im Zuge der Wärmebehandlung des Werkstückes
derart durchführen, daß das Vorkühlen keine zusätzliche Zeit beansprucht und folglich den Materialfluß
durch die kontinuierliche Hochglühanlage nicht hemmt Dabei ist die beschriebene Vorkühlvorrichtung vorteilhafterweise
mit ihrer Eingangstür in kurzem Abstand zur Ausgangstüre des Warmhalteofens angeordnet, so
daß das Werkstück ohne unkontrollierten Temperaturabfall vom Warmhalteofen in die Kühlkammer überführt
werden kann, was eine reproduzierbare Abkühlung und somit eine Qualitätskonstanz günstig ist
Es sind jedoch auch andere Anwendungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung denkbar.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand schematischer
Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung, wobei in der linken Hälfte ein
Schnitt nach der Linie D-D und in der rechten Hälfte ein Schnitt nach der Linie E-Em F i g. 2 dargestellt ist,
F i g. 2 eine teilweise geschnittene Längsansicht durch die Vorrichtung F i g. 1 in kleinerem Maßstab, wobei im
linken Teil ein Schnitt nach der Linie A\-A2, im mittleren
Teil ein Schnitt nach der Linie B-A2 (mit Ausnahme der Absaugvorrichtung) und im rechten Teil eine Ansicht in
Richtung des Pfeiles Cin F i g. 1 dargestellt sind,
F i g. 3 eine Teilansicht wie F i g. 1 eines abgewandelten Tragringes für das Werkstück,
F i g. 4 eine Ansicht nach Linie FFvon F i g. 3.
Die gezeigte Kühlvorrichtung zum gesteuerten Ab- bzw. Vorkühlen weist eine zylindrische Kühlkammer 1
mit einem wärmeisolierten Mantel 2 auf. Der Mantel 2 ist ortsfest über beidseitig daran vorgesehne Flanschen
3, Längsbalken 4 und Säulen 5 auf einem Grundrahmen 6 am Boden in horizontaler Lage abgestützt.
Das Isolationsmaterial des Mantels 2 besteht im wesentlichen aus einem Mineralstoffgranulat 7 und im
Bereich der Tragrollen 8, deren Funktion noch beschrieben wird, aus selbsttragenden Isolierformstücken 9. Die
horizontale Längsmitte der Kühlkammer 1 ist von einer Hohlwelle 10 durchsetzt, welche an ihrem Außenumfang
mit einer wärmeisolierenden Schicht 11 umkleidet ist und innen durch zirkulierende Luft gekühlt werden
kann. Die Hohlwelle 10 trägt axial im Abstand angeordnete Gruppen 12 von in gleichen Umfangsabständen
angeordneten radialen Stegen bzw. Speichen 13 und 14. Zwischen diesen Stegen bzw. Speichen sind
Tragringe 15 für das Werkstück befestigt, gemäß dem in F i g. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel fünf
Tragringe 15 über den Umfang jeder Gruppe derart, daß die jeweiligen Tragringe der verschiedenen
Gruppen in Längsrichtung der Kühlkammer aufeinander in Reihen ausgerichtet sind. Der Abstand zwischen
den einzelnen Tragringgruppen 12 wird im Hinblick auf die Länge der zu behandelnden Stücke so gewählt, daß
diese mit Sicherheit durch mindestens zwei Ringe getragen werden. Bei relativ zur Kühlkammerlänge
kurzen Stücken, können in einer Tragringreihe auch mehrere Stücke stirnseitig hintereinander chargiert
werden.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat eine der Tragringgruppen längere, radiale Speichen 14, über
welche der Stützring 16 mit der Welle 10 fest verbunden ist. Es wäre aber auch möglich, diese Tragspeichen 14
zwischen zwei Tragringgruppen 12 anzuordnen. Ferner ist es auch denkbar, den Stützring 16 nur an die
Tragringe 15 einer Gruppe, d. h. ohne Tragspeichen, zu befestigen.
Die Hohlwelle 10 ist an ihrem in F i g. 2 linken Ende in einem als Festlager wirkenden Pendelrollenlager 17
gelagert, das auf einem aus einem Querträger und zwei Säulen bestehenden Joch 18 montiert ist. Außerdem ist
die Hohlwelle gegen ihr anderes Ende über den Stützring 16 auf einem Paar Tragrollen 8 abgestützt, die
auf Konsolen 19 drehbar gelagert sind und durch Durchbrüche 20 im Mantel 2 der Kühlkammer 1 kontakt
mit dem Außenumfang 21 des Stützrings 16 finden. Hierdurch ist eine Dreipunktabstützung für die Hohlwelle
10 geschaffen. Beim Umlauf der Hohlwelle 10, welche durch einen insgesamt mit dem Bezugszeichen
22 bezeichneten Kettenantrieb und einem Getriebemotor 23 in Richtung des Pfeiles a in F i g. 1 angetrieben ist,
wälzt der Außenumfang 21 des Stützringes 16 auf den Tragrollen 8 ab, welche somit gegensinnig zur
Drehrichtung a in Richtung der Pfeile b mitlaufen. Nötigenfalls können in gleicher Art zusätzliche
Stützringe 16 bei weiteren Ringgruppen 12 oder dazwischen vorgesehen werden. Dabei kann die Welle
am rechten Ende auch noch mit einem Loslager abgestützt sein.
Die Kühlkammer 1 hat in ihrem unteren Teil einen über ihre ganze Länge gehenden Längsschlitz 24, der
mindestens örtlich zum Durchlaß von Rollen 25 einen Rollgangs ausreichend breit bemessen ist. Die Rollen 25
bilden mit ihrem Umfang ein stumpfwinkliges V-Profil 26, das zur Aufnahme von Strängen, z. B. unterschiedlicher
Durchmesser 27 bzw. 28 geeignet ist. Die Rollen 25 sind auf heb- und senkbaren Hubbalken 29 gelagert,
welche durch Führungsschienen 30 in vertikaler Richtung geführt sind und mittels eines Hubantriebes
mit Hubzylinder 31 und eines auf einer am Grundrahmen befestigten Stützachse 32 gelagerten Kniehebelgestänges
33 betätigt werden. Der Hubweg ist derart, daß die Rollen 25 aus einer abgesenkten, in Fig. 1 links
dargestellten Lage 34 in eine angehobene, in F i g. 1 rechts dargestellten Lage 35 durch den Längsschlitz 24
hindurch bewegbar sind. In der auch in F i g. 2 gezeigten angehobenen Lage liegen die Scheitelpunkte der Rollen
25 und somit daraufliegende Rundbarren 27 bzw. 28 oberhalb der tiefstgelegenen Stelle der Innenumfänge
von in Position 1 unmittelbar über dem Längsschiitz befindlichen Tragringen 15. Ferner sind die Rollen 25
des Rollganges mittels eines gemeinsamen Antriebsmotors 36 und Kettentrieben 37 angetrieben. Es reicht aus,
wenn nur einige der Rollen 25 angetrieben werden. Der untere Längsschlitz 24 dient als Einlaß für das
Kühlmedium ζ. B. Umgebungsluft Ein Auslaß in Gestalt eines ebenfalls durchgehenden Längsschlitzes 38 durchsetzt
den Scheitel des Mantels 2 der Kühlkammer 1. Oberhalb dieses Län^sschützes 38 ist ™jp^»"~— -'■-Absaugtrichter,
beim gezeigten Ausführungsbeispiel insgesamt drei Absaugtrichter 39, über die Länge der
Kühlkammer 1 verteilt angeordnet, die oben in Absaugkanäle 40 münden. In diesen Absaugkanälen 39
ist jeweils eine Drosselklappe 41 und ein Ventilator 42 angeordnet, der von einem Elektromotor 43 angetrieben
wird. Die Luft wird auf diese Weise durch den Längsschlitz 24 am unteren Ende der Kühlkammer 1
eingesaugt, passiert die Kühlkammer 1 längs der angedeuteten Strömungspfeile in Fig. 1, streicht dabei
in einem regelmäßig verteilten Fluß an den Werkstükken vorbei — was für eine gleichmäßige Kühlung der
Werkstücke besonders vorteilhaft ist — and tritt oben durch den Längsschlitz 38 wieder ans. Durch Steuerung
der Ventilatoren 42 und/oder der Drosselklappen 41 läßt sich der Kühlstrom nach Bedarf regulieren. Wenn
infolge der Dimensionierung der Ein- und Auslaßöffnungen, der Isolierwirkung der Mantelisolierung (Wärme
geht ja auch von den Bolzen zum Mantel durch Strahlung und Übertragung durch die Luft über) sowie
der Umgebungsbedingungen, der natürliche Luftauftrieb innerhalb der Kühlkammer gerade für die
erwünschte Abkühlung der Bolzen ausreicht, dann können die Ventilatoren 42 abgeschaltet werden und die
Drosselklappen 41 offengehalten bleiben, bzw. es sind sowohl Ventilatoren 42 wie auch Drosselklappen 41
entbehrlich.
Insbesondere bei natürlichem Auftrieb ist eine nötigenfalls vorzunehmende Anpassung an unterschiedliche
Bolzengrößen (Durchmesser und/oder Länge) durch Regelung der Verweilzeit der Bolzen in der
Kühlkammer möglich. Diese Regelung erfolgt durch Veränderung der Drehgeschwindigkeit des Antriebes
22 und 23 für die Hohlwelle 10 die Umlaufgeschwindigkeit der Tragringe 15 und somit die Verweilzeit der
Rundbarren 27/28 in der Kühlkammer, die gemäß Fig. 1 die Positionen 1, 2, 3, 4 und 5 nacheinander
durchlaufen, bis sie wieder in Position 1 oberhalb des unteren Längsschlitzes 24 angelangt sind. Es steht nichts
im Wege, falls ein einziger Umlauf für die angestrebte Kühlwirkung zu kurzzeitig oder zur Vermeidung von
Verkrümmungen ungenügend ist, ein weiterer oder noch mehrere Umläufe vorzusehen. Die Drehgeschwindigkeit
der Hohlwelle 10 kann jedoch vorteilhafterweise so eingestellt sein, daß jeweils ein Umlauf zum Kühlen
genügt. Zur Ermittlung der Kühlbedingungen (Luftstromsatz/Drehgeschwindigkeit)
für eine bestimmte Art der Werkstücke kann der Verlauf der Temperatur dieser Werkstücke z. B. mit einem Pyrometer verfolgt
werden. Es genügen darauf meistens Stichprobenmessungen am austretenden Werkstück zur Entscheidung
über allfähig vorzunehmende Korrekturen z. B. des Kühlmediumdurchsaizes.
Die Beschickung der Tragringe 15 erfolgt mittels des Rollgangs über eine in F i g. 2 rechts erkennbare Tür 44,
die sowohl zum Einfahren als auch zum Ausfahren der Rundbarren dienen kann. Selbstverständlich läßt sich
aber durch Vorsehen einer weiteren Tür 45 am in F i g. 2 linken Ende der Kühlkammer ein Ausbringen des
gekühlten Werkstückes auf der anderen Seite der Vorrichtung realisieren, was zweckmäßig ist, wenn die
Vorrichtung unmittelbar in Linie mit einem Warmhalteofen angeordnet ist.
Soll das Werkstück jeweils nur einen Umlauf in der Kühlkammer machen und sollen sämtliche fünf Tragringe
jeder Gruppe beschickt sein, so muß jeweils nach einer Drehung um 72°, d. h. an jeder der Positionen 1
bis 5 angehalten «»erden, um ein Ausbringen der
gekühlten Barren und ein Einbringen neuer zu kühlender Barren zu ermöglichen. Dies ist die
bevorzugte, die Kapazität der Vorrichtung voll ausnutzende Arbeitsweise.
Die Ringgestalt der Tragkörper 15 sorgt dafür, daß sich darin eingelegte Rundbarren während des Umlaufes
in der Kühlkammer selbsttätig stets in die tiefste Lage in den Tragringen 15 rollen. Durch diese
progressive Drehung der heißen Rundbarren wird ein Verkrümmen derselben während des Abkühlvorganges
vermieden, wobei auch zu diesem Zweck gegebenenfalls mehrere Umläufe von Vorteil sein können.
An Stelle des in Fi g. 1 und 2 dargestellten heb- und
senkbaren Rollgangs mit Rollen 25 kann eine Rollenanordnung nach F i g. 3 und 4 angewandt werden:
Gemäß F i g. 3 und 4 ist jeder Tragring 15 mit einem
Gemäß F i g. 3 und 4 ist jeder Tragring 15 mit einem
axialen Schlitz 46 versehen, der beidseitig durch vom Tragring nach außen gebogene Flansche 47 begrenzt ist.
Die Flansche 47 dienen zur Lagerung einer den axialen Schlitz 46 ausfüllenden Rolle 48 derart, daß ihr
Außenumfang 49, der entsprechend der Innenumfangsfläche 50 des Tragringes gewölbt ist, innen mit dieser
Innenumfangsfläche fluchtet. Die Rollen 48 können z. B. über Kettenräder 51 durch eine endlose Rollenkette 52
mit Kettenführungsvorrichtung 53 angetrieben werden, wozu das erste bzw. letzte Kettenrad 51 über eine
Antriebswelle verfügt, die an einem Ende einen z. B. quadratischen Kopf aufweist, welcher in der Ladeposition
durch eine Tür oder durch einen sonstigen Durchbruch des Kühlkammermantels z. B. mittels einer
angetriebenen Kardanwelle angezapft werden kann.
Bei der gezeigten Ausführung wird das Werkstück wie bei der zuerst beschriebenen Ausführung über eine
Tür 44 in die eine Reihe von miteinander fluchtenden Tragringe 15 der verschiedenen Gruppen eingeführt. In
der Ausführung nach Fig. 3, befindet sich die Be- und
Entladeposition, d. h. die Position 1 etwa in der Lage der Position 2 von Fig. 1,d. h.seitlich der Hohlwelle,so daß
die Rollen und ihre gegebenenfalls vorhandenen Antriebmittel im zwischen zwei Tragringen und dem
Kühlkammermantel vorhandenen freien Raum Platz finden.
Selbstverständlich können die Rollen 48 auch an einem anderen Punkt der Tragringe 15 angeordnet sein,
wobei nötigenfalls ein größerer Abstand zwischen Tragringe 15 und Mantel 2 vorgesehen werden kann.
Wesentlich ist jedoch jedenfalls, daß in der ausgewählten Ladeposition die Rollen 48 stets im unteren Teil der
Tragringe 15 sind. Somit lassen sich die Werkstücke 27, bzw. 28, reibungsarm auf den Rollen 48 in die
Kühlkammer 1 befördern. Wegen der weitgehenden Anpassung ihrer Umfangsgestalt an den Innenumfang
50 der Tragringe 15 stören Schlitze 46 und Rollen 48 beim Umlaufen der Welle und damit Drehen des
Werkstückes in den Tragringen 15 praktisch nicht. Es ist aber möglich, die Rollen 48 als lose, unangetriebene
Rollen in den Schlitz 46 zu montieren, wobei dann eine zusätzliche, in der Zeichnung nicht dargestellte Einschieb-
oder Stoßvorrichtung für das Werkstück erforderlich wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Kühlen von langgestreckten, erwärmten Werkstücken, wie Strängen runden oder
viereckigen Querschnitts od. dgl., insbesondere aus Aluminiumlegierungen, mit einer Kühlkammer,
einer Transportvorrichtung zur Aufnahme einzelner Stücke des Gutes und deren Beförderung innerhalb
der Kühlkammer sowie mit Einlaß- und Auslaßöffnungen für ein Kühlmedium, wobei die Transportvorrichtung
eine zentral in der Kühlkammer angeordnete, mit einstellbarer Transportgeschwindigkeit
drehbare Welle und auf dieser in Längsabständen befestigte Gruppen von am Umfang der
Welle gleichmäßig verteilten Tragkörpern, insbesondere Tragringen, für das Out umfaßt, wobei
entsprechende Tragkörper der einzelnen Gruppen in Längsrichtung der Welle fluchten, nach Patent
27 42 320, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- und Auslaßöffnungen (24, 38) so dimensioniert
und angeordnet sind, daß eine ausreichende Kühlung mittels des in freier Konvektionsströmung
strömenden Kühlmittels ohne Zuhilfenahme eines Gebläses erzielbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmediumstrom mittels in den
Ein- und/oder Auslaßöffnungen (24 und 38) angeordneter Regelvorrichtungen (42) steuerbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtungen je eine
Drosselklappe, einen Schieber und/oder ein Gebläse mit regelbarem Durchsatz umfassen.
4. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einer kontinuierlichen Anlage
zur Wärmebehandlung von Metallen, wobei die Vorrichtung in unmittelbarem Anschluß an einen
Warmhalteofen angeordnet ist, derart, daß das Werkstück aus dem Warmhalteofen direkt in die
Abkühlvorrichtung überführt werden kann.
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