DR. BERG DIPL.-ING. STAPF DIPL.-ING. SCHWABE DR. DR. SANDMAiR
PATENTANWÄLTE Postfach 860245 · 8000 München 86 2835706
Anwaltsakte: 29 1JIl 16.August 1978
Monsanto Company St.Louis, Missouri/USA
Selbstkräuselndes Garn und Verfahren zu seiner
Herstellung
β (089) 988272 Telegramme: ä U 3 ö ö Bankkonten: Hypo-Bank Manchen 4410122850
988273 BERGSTAPFPATENT München (BLZ 70020011) Swift Code: HYPO DE MM
988274 TELEX: Bayet Vereinsbank München 453100(BLZ 70020270)
983310 0524560BERGd Postscheck Manchen 65343-808 (BLZ 70010080)
CRIGlNAL INSPECTED
DR. BERG DIPL.-ING. STAPF DIPL.-ING. SCHWABE DR. DR, SANDMAI?
PATENTANWÄLTE
Postfach 860245 ■ 8000 München 86
Anwaltsakte: 29 frll 16.August 1978
Selbstkräuselndes Garn und Verfahren zu seiner
Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf neuartige Verfahren zur Herstellung
selbstbauschender Polyestergarne sowie auf die hieraus resultierenden Garne. Insbesondere bezieht sich der
auf ein Verfahren gerichtete Teil der Erfindung auf ein derartiges Spinnverfahren, bei dem zwei geschmolzene Ströme desselben
Polyesterpolymers miteinander kombiniert bzw. zusammengebracht und ausgesponnen werden, um neuartige und nützliche
Garne zu ergeben.
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P(0S9) 988272 Tdegranime: oft Q 0(18/1 042 Bankkonten: Hypo-Bank München 4410122850
988273 BERGSTAPFPATE* WlSbS, U ö / \ U «, L (ßL2 1Wi200U) Swift Code; HYPO DE MM
•j*8"4 TELEX: Bayer Vera»*-««* München 453100 (BLZ 70020270)
983310 05M«0 BERG d Post«!»=« Machen 65343-808 (BLZ 70OI0OSO)
ORIGINAL INSPECTED
Es ist bekannt, selbstkräuselnde Garne durch Kombinieren zusammenlaufender
Ströme mit unterschiedlicher Düsenstreckung (jet stretch) und Kühlen der kombinierten Ströme zu einem Elementarfaden
herzustellen, gefolgt von einem Streckvorgang. Derartige .Verfahren aus dem Stand der Technik sind in US-PS
3 387 327 (Privott et al) und 3 497 585 (Chapman et al) geoffenbart, und der Inhalt dieser Druckschriften wird durch die
Bezugnahme in die vorliegende Offenbarung mit aufgenommen.
Es wurde entdeckt, daß bei einem Betrieb bei Geschwindigkeiten, die weit über diesen liegen, die in den obengenannten
US-Patenten geoffenbart sind, ein verbessertes Verfahren und einzigartig zweckmäßige Erzeugnisse erzielt werden.
Gemäß einem ersten Hauptgesichtspunkt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines selbstkräuselnden Elementarfadens
bzw. Filaments vorgesehen; das Verfahren umfaßt die Erzeugung zweier individueller Ströme von'geschmolzenem Polyester
mit faserbildendem Molekulargewicht , wobei sich die Einzelströme mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fortbewegen,
das Zusammenführen der Einzelströme, bis sie aneinanderliegen, um einen kombinierten Strom zu bilden, das Abkühlen
bzw. Abschrecken des kombinierten Stromes, um einen kombinierten Elementar faden zu bilden, und das Abziehen des kombinierten
Elementarfadens vom kombinierten Strom mit einer Geschwindigkeit, die 2 500 m/min, übersteigt und derart gewählt ist, daß
eil Einzel-Elementarfaden, der aus einem der Einzelströme ab-
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geschreckt ist, eine Krumpfung aufweist, die um mindestens 10 Prozentpunkte höher ist als die eines Einzel-Elementarfadens,
der aus dem anderen der Einzelströme abgekühlt wurde. Gemäß einem anderen Gesichtspunkt der Erfindung weist einer
der Einzelströme eine Geschwindigkeit auf, die das 2- bis 7-fache
der Geschwindigkeit des anderen der Ströme beträgt. Gemäß einem anderen Gesichtspunkt der Erfindung weist einer der
Einzelströme eine Geschwindigkeit auf, die das 3,5- bis 5,5-fache der Geschwindigkeit des anderen Stromes beträgt. Gemäß
eines anderen Gesichtspunktes der Erfindung weist einer der Einzelströme eine kleinere Querschnittsfläche auf als der andere
der Ströme. Gemäß einem anderen Gesichtspunkt der Erfindung ist die Größe der Geschwindigkeit derart ausgewählt, daß
der kombinierte Elementarfaden eine Krumpfung aufweist, die kleiner ist als 30%. Gemäß einem anderen Gesichtspunkt der Erfindung
ist die Größe der Geschwindigkeit derart gewählt, daß der kombinierte Elementarfaden eine Krumpfung aufweist, die
kleiner ist als 10%.
Gemäß einem anderen Hauptgesxchtspunkt der Erfindung umfaßt die Erfindung das Extrudieren von geschmolzenem Polyesterpolymer
durch zwei Spinndüsenkanäle, die aufeinander zulaufen, um an einer Stelle, die mit der Stirnfläche der Spinndüse zusammenfällt,
ineinander überzugehen, um eine kombinierte Düsenöffnung zu bilden, wobei die Kanäle mindestens in der Nähe der
Stirnfläche unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen, man den sich ergebenden, zusammengeführten Strom zur BiI-
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dung eines Elementarfadens abschreckt, und man den Elementarfaden
vom zusammengeführten Strom mit einer Geschwindigkeit einer Größe abzieht, die über 3 000 m/min, liegt und
die derart gewählt ist, daß ein Elementarfaden, der lediglich
von dem größeren der Kanäle mit der gleichen Düsenstreckung für den größeren der Kanäle gesponnen wird, eine Krumpfung
aufweist, die mindestens um 10 Prozentpunkte kleiner ist als
die Krumpfung eines Elementarfadens, der lediglich vom kleineren
der Kanäle bei der gleichen Düsenstreckung für den kleineren der Kanäle ausgesponnen wurde.
Gemäß eines weiteren Hauptgesichtspunkts der Erfindung ist ein
Verfahren vorgesehen, das die Erzeugung zweier Ströme von geschmolzenem Polymer mit faserbildendem Molekulargewicht aufweist,
die sich unter unterschiedlichen Geschwindigkeiten voranbewegen, um an einer Stelle unterhalb einer Stirnfläche
einer Spinndüse zusammenzulaufen, wobei die Geschwindigkeiten und Bewegungsgrößen bzw. Impulse der Ströme und der Winkel,
unter denen die Ströme zusammenlaufen, derart gewählt sind, daß der erste der Ströme langsamer ist und nach dem
Punkt, an dem sich die Ströme zuerst berühren, sich im wesentlichen
geradlinig voranbewegt, und daß der zweite der Ströme
schneller ist und zwischen aufeinanderfolgenden Punkten, in denen ein Anhaften an den ersten Strom stattfindet, sinusförmige
Schleifen nach vorne und hinten bildet.
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Gemäß einem anderen Hauptgesichtspunkt der Erfindung ist ein Verfahren zur Erzeugung eines Elementarfadens mit veränderlichem
Titer vorgesehen und umfaßt die Erzeugung zweier Ströme aus geschmolzenem Polymer mit faserbildendem Molekulargewicht,
die sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten voranbewegen, um an einer Stelle unterhalb einer Spinndüsenstirnfläche
zusammenzulaufen, wobei die Geschwindigkeiten der Ströme und der Winkel, unter dem die Ströme zusammenlaufen, derart
gewählt sind, daß der erste der Ströme langsamer ist und sich nach der Stelle, an der die Ströme sich zuerst berühren
und aneinander anhaften, im wesentlichen geradlinig voranbewegt, und.daß der zweite Strom rascher ist und zwischen aufeinanderfolgenden
Anhaftpunkten- am ersten Strom sinusförmige Schleifen nach vorne und hinten bildet, das Ausziehen bzw. Verfeinern
des ersten der Ströme, wobei die sinusförmigen Schleifen geradegelegt werden und der zweite Strom in ständige Berührung
mit dem ersten Strom gebracht wird, und das Abschrecken des sich ergebenden kombinierten Stromes in einen Einzelfaden. Ge-*
maß einem weiteren Blickpunkt der Erfindung ist der erste Strom im Querschnitt größer als der zweite Strom. Gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der Erfindung ist ein Verfahren zur Erzeugung eines Mehrfachfaserfadens bzw. MuItifilaments mit
variablem Titer vorgesehen, das die gleichzeitige Durchführung des obenerwähnten Verfahrens unter Verwendung mehrerer kombinierter
Düsenöffnungen in einer gemeinsamen Spinndüse und unter Zufuhr von einer gemeinsamen Polymerquelle umfaßt, wobei
die Geometrien der kombinierten Düsenöffnungen und d:.e Spinn-
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bedingungen derart gewählt sind, daß die hiervon herrührenden Elementarfäden aufeinanderfolgende dicke und dünne Bereiche
aufweisen, die von Einzelfaden zu Einzelfaden p.hasenverschcben
sind.-
Gemäß einem weiteren Hauptgesichtspunkt der Erfindung ist ein ■
Garn vorgesehen, das mehrere Einzelfäden aufweist, die unrunde Querschnitte umfassen, die sich in der Fläche um mehr als
+_ 10% längs der Längenerstreckung der Einzelfäden wiederholt ändern und die einander abwechselnde, S- und Z-gezwirnte,
spiralgekräuselte Abschnitte aufweisen-, wobei die Änderungen in der Querschnittsfläche von Einzelfaden zu Einzelfaden phasenverschoben
sind und die spiralgekräuselten Abschnitte von Einzelfaden zu Einzelfaden phasenverschoben sind. Gemäß einem anderen
Gesichtspunkt der Erfindung ändern sich die Querschnitte in der Fläche wiederholt und um mehr als +25% (vorzugsweise mehr
als +_ 30%) längs der Längenerstreckung der Einzelfäden. Gemäß
eines anderen Gesichtspunktes der Erfindung weist das Garn eine Ungleichmäßigkeit mit einem Uster-Wert von mindestens
2,5% ü auf.
Gemäß einem anderen Hauptgesichtspunkt der Erfindung ist ein
Mehrfadengarn vorgesehen, das mehrere kontinuierliche Elementarfäden umfaßt, die unrunde Querschnittsflächen aufweisen,
die sich wiederholt längs der LängenerStreckung der Fäden verändern,
sowie S- und Z-gezwirnte, spiralgekräuselte Abschnitte mit veränderlicher Teilung, wobei die Abschnitte in Bereit
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chen mit großen Querschnittsflächen weniger eng gekräuselt sind als in Bereichen mit kleinen Querschnittsflächen. Gemäß
einem anderen Gesichtspunkt der Erfindung ist jeder der Elementarfäden aus einem einzigen geschmolzenen Polymer gebildet.
Gemäß einem anderen Gesichtspunkt der Erfindung ist eine Spinndüsenplatte
vorgesehen, die eine kombinierte Düsenöffnung aufweist, die ihrerseits eine Kapillare mit einer großen Querschnittsfläche
und eine Kapillare mit einer kleinen Querschnittsfläche umfaßt, wobei die Kapillaren eine Verbindung
zwischen der Stirnfläche der Platte und der gegenüberliegenden Seite der Platte herstellen und aufeinander zulaufen, wenn
sich die Kapillaren der Stirnfläche nähern, wobei die Längen der Kapillaren derart ausgewählt sind, daß die Kapillare mit
der kleinen Querschnittsfläche einen geringeren Widerstand gegenüber
der Polymerströmung aufweist als die Kapillare mit der großen Querschnittsfläche.
Es wird somit gemäß der vorliegenden Erfindung ein Polyesterpolymer
durch zwei aufeinander zulaufende Kapillaren mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten extrudiert, um zusammenzufließen
und einen kombinierten Strom zu bilden. Der Strom wird zur Bildung eines Elementarfadens gekühlt, der mit hoher Geschwindigkeit
abgezogen wird, um ein Garn zu ergeben, das sich bei Erhitzung.selbst kräuselt. In einigen Ausführungsbeispielen
weist das Garn einen variablen Titer auf.
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Andere Gesichtspunkte der Erfindung sind einerseits ohne weiteres ersichtlich und werden andererseits in der nachfolgenden
Beschreibung geoffenbart, die im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen vorgenommen wird, in denen:
Fig. 1 die Ansicht eines Vertxkalschnitts eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels einer Spinndüse ist, die gemäß der Erfindung verwendet werden kann,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Spinndüse der Fig. 1 von unten
her mit Blickrichtung nach oben ist,
Fig. 3 ein Diagramm der Krumpfung ist, die über der Spinngeschwindigkeit
aufgetragen ist und zur Erläuterung der Prinzipien verwendet wird, auf denen gewisse Ge-'
Sichtspunkte der Erfindung beruhen,
Fig. 4 eine Ansicht eines Querschnitts eines Elementarfadens gemäß gewisser Gesichtspunkte der Erfindung ist,
Fig. 5 eine Seitenansicht der geschmolzenen Ströme ist, die
aus der Spinndüse gemäß Fig. 1 entsprechend gewisser
Gesichtspunkte der Erfindung austreten,
Fig. 6 ein Diagramm ist, das die Veränderung des Titers längs eines repräsentativen Elementarfadens gemäß
gewisser Gesichtspunkte der Erfindung darstellt, und
Fig. 7 ein Diagramm ist, das die Verteilung der in Fig. 5 dargestellten Schwankungen für eine repräsentative
Spinndüse mit mehreren Düsenöffnungen gemäß gewisser Gesichtspunkte der Erfindung darstellt. '
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Die Erfindung wird insbesondere beispielsweise durch Verwendung eines Polyesterpolymers verdeutlicht, wobei darauf hingewiesen
wird, daß gewisse Gesichtspunkte der Erfindung auf die Klasse der schmelzspinnfähigen Polymere allgemein anwendbar
sind. Der Begriff "Polyester", wie er hier verwendet ist, bedeutet faserbildende Polymere, von denen mindestens 85 Gew.-%
durch die Reaktion eines zweiwertigen Alkohols mit Terephthalsäure gebildet werden kann. Polyester wird in typischer Weise
entweder durch unmittelbare Esterbildung von Äthylenglycol mit Terephthalsäure oder durch Umesterung zwischen Äthylenglycol
und Dimethylterephthalat gebildet.
Die Figuren 1 und 2 stellen das bevorzugte Ausführungsbeispiel eines Spinndüsenaufbaus dar, der verwendet werden kann,
um alle Gesichtspunkt der Erfindung zu realisieren. Die Spinndüse umfaßt eine große Anbohrung 20, die in der oberen Oberfläche
21 der Spinndüsenplatte 22 ausgebildet ist. Eine kleine Anbohrung 24 ist am Boden und auf der einen Seite der
großen Anbohrung 20 ausgebildet. Eine große Kapillare 26 erstreckt sich vom Boden der großen Anbohrung 20 an der Seite,
die der kleinen Anbohrung 24 gegenüberliegt, und verbindet den Boden der großen Anbohrung 20 mit der unteren Oberfläche
28 der Platte 22. Eine kleine Kapillare 30 verbindet den Boden der Anbohrung 24 mit der Oberfläche 28. Die Kapillaren
und 30 sind jeweils um 4° gegenüber der Vertikalen geneigt und schließen somit einen Winkel von 8° ein. Die Anbohrung
we.'.st einen Durchmesser von 1 ,588 mm auf, während die Anboh-
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rung 24 einen Durchmesser von 0,787 mm aufweist. Die Kapillare 26 weist einen Durchmesser von 0,419 mm und eine Länge von
3,81 mm auf, während die Kapillare 30 einen Durchmesser von 0,259 mm und eine Länge von 0,726 mm aufweist. Ein Steg 32
trennt die Kapillaren 26 und 30 an der Stelle, an der sie an der Oberfläche 28 austreten, und weist eine Breite von 0,142
mm auf. Die Platte 22 weist eine Dicke von 14,07 mm auf. Die Kapillaren 26 und 30 bilden zusammen mit den Anbohrungen 20
und 24 eine kombinierte Düse zum Spinnen verschiedenartiger neuartiger und zweckmäßiger Elementarfäden entsprechend der
Erfindung, wie nachfolgend noch detaillierter beschrieben wird.
Fig. 3 ist ein Diagramm und zeigt, wie sich die Krumpfung des
Polyester-Elementarfadens mit der Spinngeschwindigkeit für zwei kennzeichnende Fälle der Düsenstreckung verändert. Die
gestrichelte Kurve zeigt, daß die Krumpfung von etwa 65% bei etwa 3 100 m I min bis auf etwa 5% bei etwa 4 500 m / min '
abfällt, wenn man Spinndüsenkapillaren verwendet, die Durchmesser von 1,6 mm aufweisen/und wenn man gleichzeitig 34 derartiger
Elementarfäden ausspinnt und falschdraht-strecktextu-
riert, um ein texturiertes Garn mit 150 Denier zu erhalten.
Die ausgezogene Kurve zeigt, daß die Krumpfung bei höheren Geschwindigkeiten abfällt, wenn man Spinndüsenkapillaren verwendet, die
Durchmesser von 0,38 mm aufweisen, und wenn man gleichzeitig 34 derartiger Elementarfäden ausspinnt und falschdraht-strecktexturiert,
um ein texturiertes Garn mit 150 Denier zu erhalten. Die Verwendung unterschiedlicher Kapillarendurchmesser erzeugt nach
links und nach rechts von den dargestellten Kurven eine Schar zwischenliegender Kurven. Die Kurven können auch (für einen, vorgegebenen
Kapillardurchtnesser) durch Verändern des Polymerdurchsatzes verschoben werden. In anderen Worten, die Kurven können durch
Verändern der Düsenstreckung verschoben werden, . 909808/10 42
ORIGINAL INSPECTED
die das Verhältnis der Garngeschwindigkeit unmittelbar nach der Verfestigung zur mittleren Geschwindigkeit des geschmolzenen
Polymers in der Kapillare ist. Es ist somit möglich, eine kombinierte Düsenöffnung zum Spinnen eines Verbund-Elementarfadens
aus einem einzigen Polymer vorzusehen, wobei eine Seite des Elementarfadens eine viel höhere Krumpfung aufweist als
die andere Seite. Dies wird dadurch vorgenommen, daß man die Einzelkapillaren zum Erhalten unterschiedlicher Düsenstrekkungen
auswählt und auch die Spinngeschwindigkeit innerhalb des Bereiches auswählt, in dem ein Einzel-Elementarfaden, der
durch Abkühlung des einen Einzelstromes erhalten würde, eine Krumpfung aufwiese, die um mindestens 10.Prozentpunkte höher
liegt als die eines Einzel-Elementarfadens, der durch Abkühlung des anderen Einzelstromes erzielt würde. Unter den Spinnbedingungen,
die in Fig. 3 dargestellt sind, und bei einer Spinngeschwindigkeit von etwa 4 500 m / min würden die Einzelströme
Krumpfungen aufweisen, die sich um etwa 25 Prozentpunkte
unterscheiden. Das Zusammenführen dieser geschmolzenen· Ströme in eine aneinandergelagerte Ausbildung führt zu einem
hochgradig gekräuselten Elementarfaden in seiner noch nicht ausgesponnenen Form, ohne daß es notwendig wäre, das Garn zum
Entwickeln der Kräuselung zu strecken, wie dies bei den eingangs erwähnten US-Patentschriften der Fall ist. Ein derartiges Zusammenführen kann unter Verwendung eines Spinndüsenaufbaus
vorgenommen werden, der ähnlich dem ist, der in Fig. 1 geoffenbart ist, oder die Spinndüse kann die beiden Ströme am
Austritt oder unmittelbar vor dem Austritt der Ströme aus der
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ORIGINAL INSPECTED
Oberfläche 28 zusammenfuhren. In jedem Fall vereinen sich die
beiden Ströme an einer Stelle, die im wesentlichen mit der Stirnfläche der Spinndüse gemäß diesem Gesichtspunkt der Erfindung
zusammenfällt.
Vorteilhafterweise ist die Spinndüse derart ausgebildet, daß einer der Einzelströme in seiner Kapillare eine Geschwindig- .
keit aufweist, die das 2,0- bis 7-fache (vorzugsweise das 3,5-bis 5,5-fache) der Geschwindigkeit des anderen Stromes in seiner
Kapillare aufweist. Weitere Vorzüge werden erzielt, wenn
der schnellere der beiden Ströme eine kleinere Querschnittsfläche aufweist als der langsamere der Ströme, insbesondere
hinsichtlich der Kräuselung und des stabilen Spinnvorganges.
Die Leistungsfähigkeit wird erhöht, wenn die Spinngeschwindigkeit derart gewählt wird, daß der kombinierte Elementarfaden
eine Krumpfung unter 30% aufweist, und wird optimiert, wenn die
Krumpfung kleiner ist als 10%.
Weitere Gesichtspunkte der Erfindung, die auf die gesamte Klasse der schmelzspinnfähigen Polymere anwendbar ist, sind
durch die Verwendung von Spinndüsen erzielbar,bei denen sich
die Ströme außerhalb der Spinndüse schneiden bzw. kreuzen» Als spezielles Beispiel wird ein geschmolzenes Polyesterpolymer
mit einem für normale Textilien üblichen Molekulargewicht bei einer
Temperatur von 2900C durch eine Spinndüse zugemessen,
die 34 kombinierte Düsenöffnungen aufweist./ wie oben speziell
geoffenbart war. Der Polymerdurchsatz wird so eingestellt, daß
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— 21 — ORIGINAL INSPECTED
Elernentarfäden erzeugt werden, die durchschnittlich 4 Denier
pro Elementarfaden aufweisen, und zwar bei einer Spinngeschwindigkeit
von 4 75 0 m / min ', wobei die geschmolzenen Ströme auf herkömmliche Weise in Elementarfäden durch quergerichtete
Kühlluft abgekühlt werden.
Unter diesen Spinnbedingungen tritt eine bemerkenswerte Erscheinung
auf, die in Fig. 5 dargestellt ist. Infolge der Geometrie des Spinndüsenaufbaus weist das Polymer, das durch
die kleineren Kapillaren 30 strömt, eine höhere Geschwindigkeit auf als das, das durch die größeren Kapillaren strömt.
Die Geschwindigkeit und Geschwindigkeitsgrößen bzw. Trägheitsmomente der einander paarweise zugeordneten Ströme, die aus
jeder kombinierten Düsenöffnung austreten, und der Winkel, unter dem die Ströme außerhalb der Spinndüse zusammenlaufen,
sind derart gewählt, daß sich die langsameren Ströme 34 im wesentlichen geradlinig nach den Punkten, an denen die einander
paarweise zugeordneten Ströme einander das erste .Mal berühren
und aneinander haften, voranbewegen, während jeder der kleineren und schnelleren Ströme 36 sinusförmige Schleifen
nach vorne und nach hinten zwischen aufeinanderfolgenden Punkr ten 38 bildet, an denen ein Anhaften an den zugeordneten grösseren
Strömen stattfindet» Diese Wirkung kann ohne weiteres unter Verwendung einer Stroboskopbeleuchtung beobachtet werden,
die auf die Ströme unmittelbar unterhalb der Spinndüsenstirnfläche 28 gerichtet wird. Wenn sich die geschmolzenen
Ströme von der Spinndüse weg beschleunigen, dann wird der
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- 22-GRIGINAL INSPECTED
langsamere Strom zwischen den Anhaftpunkten 38 dünner, und die Schleifen des schnelleren Stromes werden geradegerichtet,
bis der schnellere Strom in kontinuierliche Berührung mit dem langsameren Strom gebracht ist. Der langsamere Strom wird zwischen
den .Punkten des ersten Anhaftens dünner als an diesen Punkten, so daß der resultierende kombinierte Strom einen
Querschnitt aufweist, der an den Punkten des ersten Anhaftens größer ist als in den Bereichen zwischen diesen Punkten. Der
sich ergebende kombinierte Strom wird dann noch etwas weiter ausgezogen bzw. verfeinert, bis er durch die querströmende
Kühlluft zu einem Elementarfaden 40 verfestigt wird.
Jeder verfestigte Elementarfaden 40 weist unrunde Querschnittsbereiche auf, die sich wiederholt längs seiner Längenerstrekkung
verändern, und weist, nachdem er unter einer geringen Zugspannung erwärmt wurde, spiralgekräuselte S- und Z-gezwirnte
Abschnitte· mit veränderlicher .Teilung auf, wobei die Abschnitte in den Bereichen großer Querschnittsfläche weniger
eng gekräuselt sind als in Bereichen kleiner Querschnittsfläche. Wie qualitativ in Fig. 6 dargestellt ist, verändert sich
die Querschnittsfläche des Elementarfadens bei Anwendung der obenerwähnten Spinnbedingungen wiederholt mit einer Wiederholungshäufigkeit
von etwa 1 pro m, obwohl dies durch Abwandeln der Spinnbedingungen und der Geometrie der Spinndüsenkanäle
verändert werden kann.
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Infolge geringer Unterschiede zwischen kombinierten Düsenöffnungen,
Temperaturabstufungen quer zur Spinndüse und anderen ähnlichen Abweichungen von genau der gleichen Behandlung
für jeweils zwei einander paarweise zugeordnete Ströme wird eine Spinndüse mit mehreren Spinndüsenöffnungen in
typischer Weise etwas unterschiedliche Wiederholungshäufigkeiten unter den vielen sich ergebenden Strömungen und Elementarfäden
aufweisen. Ein Beispiel hiervon ist qualitativ in Fig. 7 dargestellt, wo gezeigt ist, daß verschiedene
Düsenöffnungen etwas unterschiedliche Wiederholungshäufigkeiten erzeugen, wie es durch stroposkdpische Beobachtung
der kombinierten Ströme unmittelbar unterhalb der Spinndüsenstirnfläche bestimmt wurde. Bei dem sich ergebenden Mehrfadengarn
weisen die Elementarfäden unrunde Querschnitte auf, die um mehr als 10 % längs der LängenerStreckung der
Elementarfäden variieren, sowie abwechselnde S- und Z-gezwirnte, spiralgekräuselte Abschnitte, wobei von Elementarfaden
zu Elementarfaden sowohl die Unterschiede in den Querschnittsflächen
als auch die spiralgekräuselten Abschnitte phasenverschoben sind»
Das Mehrfadengarn weist verschiedenartige Fälle der Anwendung und endgültigen Benutzung auf. Wenn es zu einem Stoff
gewebt wird, dann weist der Stoff einen angenehmen, neuartigen Effekt auf, der in mancher Hinsicht an einen Stoff erinnert,
der Garne enthält, die aus Stapelfasern gesponnen sind. Andere neuartige Wirkungen können ohne weiteres durch
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geringfügige Abänderungen der Spinndüse und der Spinnbedingungen erzielt werden.
Für manche dieser Wirkungen ist es von Vorteil, daß sich die Elementarfäden in ihrer Querschnittsfläche wiederholt
längs ihrer Längenerstreckung um mehr als i 25 % (vorzugsweise um mehr als i 30 %) ändern. Die Wirkungen treten insbesondere
hervor, wenn das Garn eine Ungleichmäßigkeit mit einem Uster-Wert von mindestens 2,5 % U aufweist. Die Uster-Messung
ist unter Verwendung eines Uster-Gleichmäßigkeitsprüfers,
Modell C, vorgenommen, zusammen mit einem Integrierer ITG-101 für dieses Instrument. Die Garngeschwindigkeit
beträgt 182,8 m / min" , der Betriebsartwähler ist auf Normal eingestellt, und der Empfindlichkeitswähler ist auf
12,5 % eingestellt. Der prozentuale U-Wert wird vom Integrator
nach einer Probenlaufzeit von 5 Minuten abgelesen.
Die Krumpfung wird durch das in diesem Absatz geoffenbarte Verfahren bestimmt. Ganz allgemein wird die ursprüngliche
Länge LQ eines Probengarns bestimmt, während sich das Garn
unter einer Zugspannung von 0,1 g/den befindet. Das Garn wird dann einer Zugspannung von 0,0025 g/den ausgesetzt und
für 5 Minuten in einen Ofen mit 1200C gebracht. Das Garn
wird dann aus dem Ofen entnommen, wieder einer Zugspannung von 0,1 g/den ausgesetzt, und seine Länge L2 wird bestimmt.
Die. prozentuale Krumpfung entspricht
Lo " L2
100,
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