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BEZEICHNUNG: Tragbare Drehvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine tragbare Drehvorrichtung, die in erster
Linie zum Nach- oder Abdrehen Verschleiß aufweisender Bremsscheiben an mit Bremsen
versehenen Fahrzeugradachsen geeignet und mit einer zum Drehantrieb einer fest mit
einer Fahrzeugradachse verbundenen Bremsscheibe nach Abnehmen des zugeordneten Rades
dienenden, tragbaren Antriebsvorrichtung und einem neben dieser angeordneten Werkzeughalter
mit Vorschub versehen ist.
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Bei der Überholung von Fahrzeugbremsen war es bis jetzt nicht nur
erforderlich, die Bremsklötze auszutauschen, sondern auch die Bremsscheibe, wenn
diese starken Verschleiß aufwies, abzubauen, und die Bremsscheibe einer mit entsprechenden
Einrichtungen zum Nachdrehen der Bremsscheibe ausgerüsteten Werkstatt zu übergeben.
Zu diesem Zweck muß das Fahrzeug für einige Zeit stillgelegt werden, welche unter
Umständen auch von dem Arbeitsanfall der das Abdrehen ausführenden Werkstatt abhängig
ist.
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Daher wurden bereits kleine, tragbare Drehvorrichtungen, die sich
insbesondere zum Abdrehen von Bremsscheiben eignen, entwickelt. Bei diesen bekannten
Vorrichtungen ist jedoch erforderlich, die Bremsscheibe abzubauen. Die Anlieferung
an eine Spezialwerkstatt, welche das Nachdrehen ausführt, ist nicht mehr erforderlich.
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Durch die Erfindung soll nunmehr eine tragbare Drehvorrichtung geschaffen
werden, welche ohne Ausbau der Bremsscheiben das Nachdrehen derselben im am Fahrzeug
eingebauten Zustand gestattet, und darüber hinaus einfach in ihrer Handhabung und
von niedrigen Gestehungskosten ist, welche ihren Einsatz auch für kleine Werkstätten,
Tankstellen und dgl. ermöglichen.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene tragbare Drehvorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter einen zu seiner Befestigung an den Befestigungspunkten
für die vom Fahrzeug abgenommene Bremszange dienendenBefestigungsarm, sowie zwei
getrennt voneinander einstellbare, für jeweils die beiden Seiten der Bremsscheiben
vorgesehene Drehwerkzeuge umfaßt und in bezug auf die Bremsscheibe radial verstellbar
ausgelegt ist.
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Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche
2 bis 5.
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Die erfindungsgemäße Drehvorrichtung ist im nachfolgenden anhand der
beiden in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der
Zeichnung ist Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform,
und Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Drehvorrichtung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Ausführunqsform der Drehvorrichtung umfaßt
eine Antriebsvorrichtung 1, die beispielsweise aus einem Elektromotor mit Schneckenradgetriebe
besteht.
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Der Motor wird vermittels einer Stütze 2 an der Ausführung einer Drehbewegung
gehindert und treibt seinerseits über eine Kupplung die nach wie vor fest mit der
Radachse verbundene Bremsscheibe 3 in Pfeilrichtung A an. Die Kupplung 4 ist mit
der Bremsscheibe über eine Schraubverbindung 5 verbunden, die in Bohrungen der Bremsscheibe
oder Führungsspindeln eingreift, vermittels welcher ein Rad mit seiner Felge an
der Bremsscheibe befestigt wird.
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Die Bremszange ist zusammen mit den Bremsschuhen, den Bremskolben
und den Bremsklötzen von der Radachse abgenommen, wobei ein Befestigungsarm 7 vermittels
Bolzen 8 in den zur Aufnahme der Bremszange bestimmten Bohrungen befestigt wird.
Der Befestigungsarm 7 ist über Bolzen 9 mit einem Werkzeughalter verbunden, der
eine Bodenplatte 10 umfaßt, welche Führungen aufweist, entlang welchen eine Drehwerkzeuge
14 tragende Tragplatte 11 in Pfeilrichtung B verschiebbar geführt ist. Die Tragplatte
11 läßt sich vermittels eines Handrads 12 über ein entsprechendes Getriebe verstellen.
Die Drehwerkzeuge 14, von denen jeweils eines für jede Seite der Bremsscheibe vorgesehen
ist, sind beide jeweils vermittels einer zugeordneten Stellschraube 13 einzeln in
seitlicher Richtung verstellbar. Die Bodenplatte 10 läßt sich in bezug auf den Befestigungsarm
7 links- oder rechtsseitig anbringen, wodurch die Überholung von Bremsscheiben auf
beiden Seiten eines Fahrzeugs ermöglicht wird.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Drehvorrichtung sind der Ausführungsform nach Fig. 1 entsprechende Teile jeweils
mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Figur 2 zeigt eine Antriebsvorrichtung 1, die gegen Drehung gesichert
ist. Die Bremsscheibe 3 wird vermittels der Antriebsvorrichtung 1 in Pfeilrichtung
A angetrieben, wobei die Antriebsvorrichtung 1 aus einem Motor mit Schnekkenradgetriebe
oder dgl. bestehen kann und mit der Bremsscheibe über eine Kupplung 4 in Eingriff
steht, welche hier aus einer Montageplatte besteht, die vermittels einer Schraubverbindung
5 an den Befestigungsbohrungen oder Führungsspindeln der Bremsscheibe befestigt
ist, die normalerweise zur Aufnahme einer Felge mit Reifen dienen. Das eine Ende
eines Befestigungsarms 7 ist vermittels Bolzen 8
an den Bohrungen
für die Bremszange befestigt, und das andere Ende des Befestigungsarms ist mit dem
einen Ende eines Tragarms15 verbunden, dessen anderes Ende sich an dem die Tragplatte
haltenden Befestigungsarm 7 befindet.
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Die Tragplatte weist an ihrer Unterseite Gleitführungen auf und ist
in Pfeilrichtung B entlang der Führungen axial verstellbar. Die Tragplatte trägt
Drehwerkzeuge 14, die vermittels Stellschrauben 13 einzeln seitlich einstellbar
sind. Die Tragplatte 11 läßt sich in Pfeilrichtung C um 1800 verschwenken und in
beiden Lagen verriegeln. Außerdem läßt sich die Tragplatte auf einfache Weise und
auf beiden Fahrzeugseiten so anpassen, daß sie für Bremsscheiben jeder Ausführung
geeignet ist. Der Tragarm 15 ist auf seiner von der Tragplatte 11 weg weisenden
Seite mit der Antriebsvorrichtung 1 über ein Verbindungsstück 16 verbunden, das
vermittels Klemmarmen 17 an dem Tragarm lagefest gesichert werden kann. Die gegenüberliegende
Seite des Tragrms 15 ist bei 18 mit der Antriebsvorrichtung 1 verbunden. Der Tragarm
15 weist ein Getriebe und Führungen auf, und die Tragplatte läßt sich vermittels
des an dem von ihr abgewandten Ende des Tragarms angeordneten Handrades 12 über
ein in den Tragarm eingebautes Getriebe in Pfeilrichtung B verlagern. Die Kupplung
4 umfaßt bei dieser Ausführungsform eine Montageplatte 19, die an der Bremsscheibe
durch Schrauben oder Muttern 5 in den Ausnehmungen für die Felgenbolzen befestigt
ist. Außerdem umfaßt die Kupplung mehrere Führungszapfen und Klemmschultern 20,
die an der Montageplatte 19 bei 21 vermittels entsprechender Teile befestigt werden,
wobei die Klemmschultern 20 dazu dienen, die Montageplatte zu verriegeln, sobald
beim Anziehen der Mittelschraube 6 Klemmstäbe 22 zur Wirkung gelangen. Auf diese
Weise wird eine Zentrierung von Antriebsmotorwelle und Bremsscheibe erhalten. Die
Hauptaufgabe der Mittelschraube 6 besteht entsprechend der Ausführungsform nach
Fig.
1 darin, das Getriebe der Antriebsvorrichtung zu halten, und hat bei der Ausführungsform
nach Fig. 2 die weitere Aufgabe einer Klemm- oder Feststellvorrichtung.
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Beide in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ausführungsformen der tragbaren
Drehvorrichtung weisen im wesentlichen die gleiche Arbeitsweise und die gleichen
Vorteile auf. Nach dem Aufbocken eines Fahrzeugs, an dem die Bremsscheiben nachgedreht
werden sollen, und Abnehmen der Räder, sowie der Bremszangen mit den Bremsschuhen
und den Bremskolben wird der Befestigungsarm 7 an den Bohrungen für die Bremszange
befestigt. Die Kupplung 4 wird dann zentriert und vermittels der Schraubverbindung
5 an der Bremsscheibe fixiert. Dann wird die Tragplatte 11 des Werkzeughalters in
bezug auf die Bremsscheibe in die richtige Lage gebracht, wonach die Drehwerkzeuge
14 vermittels der Handräder 13 einzeln für sich in die genaue Drehstellung eingestellt
werden. Dann wird der Motor der Antriebsvorrichtung 1 angeschaltet und versetzt
die Bremsscheibe über das eingebaute Getriebe in Umlauf. Die Drehwerkzeuge 14 stehen
dabei fest, abgesehen von ihrer Einstellmöglichkeit in seitlicher Richtung und in
der durch den Pfeil B angedeuteten Vorschubrichtung. Der Vorschub der Drehwerkzeuge
in Radialrichtung der Bremsscheibe erfolgt von Hand durch Drehen des Handrads 12,
wobei dieses Handrad jedoch auch mit einer druckluftbetriebenen Bohrmaschine geringer
Drehzahl oder dgl. verbunden sein kann, um auf diese Weise einen gleichförmigeren
Vorschub der Drehwerkzeuge zu erzielen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 verhindert
der Befestigungsarm 7 außerdem, daß sich der Antriebsmotor verdreht,und übt somit
die Funktion der Stütze 2 bei der Ausführungsform nach Fig. 1 aus.
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