DE2834589C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum katalytischen Umwandeln eines kohlenoxyd- und wasser
stoffreichen, schwefelarmen Einsatzgasgemisches in ein
Methan und/oder höhere Kohlenwasserstoffe enthaltendes Gas
gemisch unter erhöhtem Druck in einem Mehrzonen-Reaktor mit
einer Reaktionszone, bei dem die Reaktionswärme mit Hilfe
eines verdampfenden Kühlmediums abgeführt und in eine an
dere Energieform umgewandelt wird.
Bei einem aus der DE-OS 26 51 567 bekannten Verfahren
dieser Art wird das Wasserstoff, Kohlenoxyd, Kohlendioxyd
und Stickstoff enthaltende Einsatzgasgemisch durch einen
Wirbelbettreaktor geleitet. Ein solcher Methanisierungsre
aktor kann mehrere Methanisierungszonen aufweisen. Bei der
Methanisierung laufen in einer Vormethanisierungsstufe und
einer Nachmethanisierungsstufe folgende Hauptreaktionen ab:
CO + 3 H2 → CH4 + H2O und
CO + H2O → CO2 + H2.
Diese Reaktionen verlaufen exotherm, so daß zur Vermeidung
von Übertemperaturen im Bereich der Methanisierungszone
eine Kühlung vorhanden sein muß.
Das sich im Kühler erwärmende, meist in Wasserdampf über
führte Kühlwasser wird entweder außerhalb des Wirbelbett
reaktors wieder heruntergekühlt oder als Dampf an einen
Dampfverbraucher gegeben. Nach der DE-OS 26 51 567 dient
ein aus Siederohren bestehendes Kühlsystem zum Abführen der
Reaktionswärme.
In der deutschen Offenlegungschrift 19 22 181 ist ein
zweistufiges Verfahren zur Methanerzeugung beschrieben.
Hierbei wird in einen Reaktor ein vorerhitztes Gemisch aus
Wasserdampf und dem Dampf eines überwiegend paraffinischen
Kohlenwasserstoff-Einsatzgutes in eine katalytische Re
aktionszone eingeleitet. In dieser Reaktionszone setzt sich
das Gemisch in Gegenwart eines Dampfreformierkatalysators
zu einem Gas um, das Methan, Wasserstoff, Kohlenoxyde und
Dampf enthält. Das Gas wird dann in einen weiteren kata
lytischen Reaktor eingeleitet, in dem sich seine Bestand
teile in Gegenwart eines Methanisierungskatalysators zwecks
Erhöhung der Methankonzentration miteinander umsetzen.
Beide Reaktoren werden mit Hilfe je eines Wärmeaustauschers
gekühlt. Dabei wird im einzelnen in dem ersten Reaktor eine
sogenannte Tieftemperaturvergasung der Kohlenwasserstoffe
mit dem Wasserdampf bei Temperaturen möglichst unter 500°C
durchgeführt, und auch die Methanisierungsreaktion läuft
bei möglichst niedrigen Temperaturen und hohen Drücken ab.
Dementsprechend sollen Methanisierungskatalysatoren einge
setzt werden, die das Reaktionsgleichgewicht vorzugsweise
auf der niedrigstmöglichen Temperatur gewährleisten. Die
Methanisierung läuft hier bei Temperaturen zwischen etwa
200 bis 250° und 350°C ab.
Das Produktgas der Methanisierungsstufe erhitzt Speisewas
ser, das im nachfolgenden Kühlsystem der Methanisierungs
stufe verdampft. Dieser Dampft strömt dann durch das Kühl
system des auf höherem Temperaturniveau als die Methanisie
rungsstufe betriebenen Tieftemperaturvergasungsreaktors.
Der hier erhitzte Wasserdampf verläßt den Tieftemperaturver
gasungsreaktor bei Temperaturen etwa um 450°C und dient zum
Erwärmen und Vorerhitzen des zu vergasenden Naphtas. Dem
nach dient der in der Methanisierungsstufe auf einem mög
lichst niedrigen Temperaturniveau gehaltene Wasserdampf zum
Kühlen eines auf einem höheren Temperaturniveau ablaufenden
chemischen Prozesses sowie anschließend zum Aufbringen der
Verdampfungswärme des eingesetzten Kohlenwasserstoffs. Wei
tere Verwendungsmöglichkeiten des erzeugten Wasserdampfs
sind nicht angegeben.
Wenn nun aber die Methanisierung, wie es wünschenswert ist,
bei höheren Gleichgewichtstemperaturen abläuft, so daß größ
ere Dampfmengen entstehen, an denen jedoch im Prozeß kein
Bedarf besteht, dann wird eine für die Energieausnutzung
sinnvolle Weiterverwendung des Kühldampfs der Methanisie
rungsstufe zu einem erheblichen technischen Problem, das
sich dadurch vergrößert, daß die Temperaturführung in der
Methanisierungszone - unabhängig von der Weiterverwendung
des Kühldampfes - den optimalen Methanisierungsbedingungen
entsprechen muß, d. h., daß in unterschiedlichen Höhen des
zumeist als Wirbelbett betriebenen Methanisierungsreaktors
ein ganz bestimmtes Temperaturgefälle eingehalten werden
muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei der Metha
nisierung anfallende Reaktionswärme mit möglichst großem
thermischen Wirkungsgrad in eine andere Energieform umzu
wandeln. Des weiteren sollen die Reaktoren zum Gewinnen von
Methan mit möglichst hohem thermischen Wirkungsgrad betrie
ben werden. Schließlich sollen die in den unterschiedlichen
Reaktionszonen erforderlichen Temperaturen eingehalten
werden, so daß im unteren Teil der Gasreaktionszone mit
höheren Temperaturen und im oberen Teil mit niedrigeren
Temperaturen gefahren werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß bei Verfahren der
eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß die Reaktionstem
peraturen in den Reaktionszonen mit Hilfe von in einem Ver
dampfer verdampfendem Speisewasser vorgegebenen Drucks und
durch Überhitzen des erzeugten Dampfes mit Hilfe eines
Überhitzers bei gleichbleibendem Druck unterschiedlich ein
gestellt werden.
Der Wasserdampf wird somit in der Zone des größten Reak
tionswärmeanfalls überhitzt. Dadurch werden nicht nur auf
wirksame Weise die in der Reaktionszone erforderlichen Tem
peraturen eingehalten, sondern es wird auch die Reaktions
wärme optimal genutzt. Darüber hinaus ergibt sich für die
Gasreaktion ein weiterer Vorteil dadurch, daß diese Zone
mit höherer Temperatur auf der Gasseite gefahren wird.
Die Erfindung stellt demzufolge einen wesentlichen Beitrag
zur wirksamen Ausnutzung der bei der Methanisierung frei
werdenden Wärme dar. Durch eine entsprechende Mengensteu
erung ist es beispielsweise möglich, bei der Methanisierung
in der heißesten Zone eine Temperatur von 820 K einzuhalten
und das überschüssige Wärmepotential zum Überhitzen von
Wasserdampf auszunutzen.
Zur Regelungder Temperatur in der heißesten Zone und des
erzeugten überhitzten Dampfes, kann dem Überhitzer vorzugs
weise vorgewärmtes Speisewasser zugeführt werden.
Der bei der Energieumwandlung teilentspannte Wasserdampf
kann hinter der Zone des größten Reaktionswärmeanfalls
zwischenerhitzt und anschließend wieder der Energieumwand
lung zugeführt werden. Des weiteren kann ein Teil des bei
der Energieumwandlung teilentspannten Wasserdampfes in die
Reaktionszone beispielsweise eines Wirbelbetts geführt
werden. Dadurch wird auf einfache Weise der für die Gas
reaktion erforderliche Wasserdampf geliefert.
Um eine weitere Wärmeausnutzung bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zu erreichen, kann das Einsatz
gasgemisch in einem Wärmeaustauscher von dem Produktgas
gemisch erhitzt werden. In der gleichen Weise kann das
Speisewasser in einem Wärmeaustauscher von dem Produktgas
erwärmt werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Be
reich des Wirbelbettreaktors eine über zwei Rohrleitungen
mit einer Wasserdampftrommel verbundene Wärmetauscherschlan
ge und im unteren Bereich des Wirbelbettreaktors ein mit
einer Speisewasserleitung verbundener Wasserdampfüberhitzer
angeordnet ist und daß eine Dampfturbine über eine Dampflei
tung mit dem Wasserdampfüberhitzer verbunden ist.
Durch das Überhitzen des Wasserdampfes im Reaktor läßt sich
der Wasserdampf wesentlich besser in der angeschlossenen
Dampfturbine oder gegebenenfalls auch in anderen Dampf
verbrauchern ausnutzen. Wegen der bei der Methanisierung
entstehenden hohen Temperaturen von beispielsweise 820 K
können die Überhitzerflächen gegenüber normalen Rauchgas
überhitzerflächen relativ klein sein, da die α-Werte in
Wirbelschichten auf der Gasseite bei etwa 500 W/m2 K liegen.
Oberhalb des Wasserdampfüberhitzers kann ein Zwischenüber
hitzer angeordnet sein, der zum Zwischenüberhitzen des in
der Turbine teilentspannten Wasserdampfes mit der Turbine
verbunden ist. Auf diese Weise läßt sich die Reaktionswärme
besonders günstig ausnutzen.
Vorteilhafterweise zweigt von der zu dem Zwischenüberhitzer
führenden Dampfleitung für den teilentspannten Wasserdampf
eine in die Einsatzgasleitung mündende Leitung ab. Durch
diese Leitung wird der für die Methanisierungsreaktion not
wendige Wasserdampf in den Wirbelbettreaktor eingeführt.
Des weiteren können sowohl die Produktgasleitung als
auch die Einsatzgasleitung durch einen Wärmetauscher führen.
Dadurch ist es möglch, gleichzeitig das Produktgas zu
kühlen und das Einsatzgas zu erwärmen. Aus ähnlichen Gründen
können durch einen weiteren Wärmeaustauscher sowohl die
Produktgasleitung als auch die Speisewasserleitung führen.
Auf diese Weise ist es möglich, das Produktgas noch weiter
zu kühlen und gleichzeitig das Speisewasser zu erwärmen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Über eine Einsatzgasleitung 1 strömt das Einsatzgasgemisch
aus Wasserstoff, Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd und Stick
stoff in einen Wärmetauscher 2, in dem es auf eine Tem
peratur von 500 K (227°C) erhitzt wird. Das erhitzte Einsatzgas
verläßt den Wärmetauscher 2 mit einem Druck von 60 bar und
strömt durch eine Leitung 3 von unten her in einen Wirbel
bettreaktor 4. Die Reaktionswärme ergibt im unteren Teil 5
des Wirbelbettreaktors 4 beispielsweise eine Temperatur
von 820 K (547°C). In diesem Reaktionsraum 5 befindet sich ein Wasser
dampfüberhitzer 6, in dem sich bei der genannten Temperatur
Dampftemperaturen von etwa 750 K (477°C) erreichen lassen.
Oberhalb des Wasserdampfüberhitzers 6 ist ein über Lei
tungen 8 und 9 mit einer Dampfturbine 10 verbundener Zwischen
erhitzer 7 angeordnet. Im oberen Bereich des Wirbelbett
reaktors 4 ist eine Wärmetauscherschlange 11 angeordnet,
die über die Leitungen 12 und 13 mit einer Wasserdampf
trommel 14 in Verbindung steht. Mit Hilfe der Wärmetauscher
schlangen 11 kann die Reaktion im oberen Bereich 15 des
Wirbelbettreaktors 4 auf eine Temperatur von etwa 525 K (252°C)
gehalten werden.
Das hier ebenfalls unter einem Druck von 60 bar stehende
Produktgas verläßt den Wirbelbettreaktor 4 durch eine an
seinem oberen Ende abgehende Produktgasleitung 16, die das
Produktgas durch den Wärmetauscher 2 führt, in dem es unter
gleichzeitigem Erwärmen des Einsatzgasgemisches abgekühlt
wird. Das Produktgas verläßt den Wärmetauscher 2 durch eine
Leitung 17 und gelangt von hier aus in einen weiteren
Wärmetauscher 18, in dem es durch gleichzeitiges Erwärmen
des durch eine Leitung 19 herangeführten Speisewassers
abgekühlt wird, um von hier aus durch eine Leitung 20
seiner weiteren Verwendung bzw. Behandlung zugeführt zu
werden. In dieser Leitung 20 befindet sich ein Regler 21,
der in den Leitungen 1, 17 und demzufolge auch im Wirbel
bettreaktor 4 sowie in den Einsatzgasleitungen 1 und 3 einen
Druck von ca. 60 bar aufrechterhält.
Über die Leitung 19, die durch den Wärmetauscher 18 führt
und diesen als Druckleitung 22 verläßt wird die Wasser
dampftrommel 14 mit Speisewasser versorgt. Von hier aus
zweigt eine Einspritzleitung 23 ab, die über ein Ventil
24 zu dem Wasserdampfüberhitzer 6 führt.
Um die gewünschte Wasserdampftemperatur an der Ausgangs
leitung 25 des Wasserdampfüberhitzers 6 einzuhalten, wird
über die Einspritzleitung 23 Speisewasser in den Wasser
dampfüberhitzer 6 eingespritzt. Auf diese Weise läßt sich
die Dampftemperatur bzw. die über die Leitung 25 der Dampf
turbine 10 zugeführte Dampfmenge regulieren. An der Dampf
turbine 10 wird der Wasserdampf mit niedrigem Druck über
die Leitung 8 dem hinter dem Wasserdampfüberhitzer 6 in dem
Wirbelbettreaktor 4 angeordneten Zwischenüberhitzer 7 geführt
und überhitzt durch die Leitung 9 zur weiteren Ausnutzung
zur Dampfturbine 10 geleitet. Von der Leitung 8 kann mittels
eines Reglers 26 über eine Wasserdampfleitung 27 der für
die Reaktion im Wirbelbettreaktor 4 erforderliche Wasser
dampf in die Einsatzgasleitung 3 eingeführt werden. Der
Abdampf der den Generator 28 antreibenden Turbine 10
kann über eine Leitung 29 verschiedenen in der Zeichnung
nicht dargestellten Verbrauchern als Heizdampf zugeführt
oder kondensiert werden.
Aus dem Wirbelbettreaktor 4 wird weitere Reaktionswärme
mittels der Wärmetauscherschlange 11 abgeführt. Die Wärme
tauscherschlange 11 ist über die Leitung 12 und 13 mit der
Wasserdampftrommel 14 verbunden. Die Leitung 12 führt
Kesselwasser aus der Wasserdampftrommel 14 in die Wärme
tauscherschlange 11, während die Leitung 13 das Wasserdampf
gemisch zur Wasserdampftrommel 14 zurückführt. Der Druck
in der Wasserdampftrommel 14 wird beispielsweise auf 90 bar
gehalten. Durch eine Leitung 30 wird mittels eines Reglers
31 der für den Wasserdampfüberhitzer 6 erforderliche Wasser
dampf eingespeist.
Claims (7)
1. Verfahren zum katalytischen Umwandeln eines kohlen
oxyd- und wasserstoffreichen, schwefelarmen Einsatz
gasgemischs in ein Methan und/oder höhere Kohlenwasser
stoffe enthaltendes Gasgemich unter erhöhtem Druck in
einem Mehrzonen-Reaktor mit einer Reaktionszone, bei
dem die Reaktionswärme mit Hilfe eines verdampfenden
Kühlmediums abgeführt und in eine andere Energieform
umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktionstemperatur in den Reaktionszonen mit Hilfe
von in einem Verdampfer verdampfenden Speisewassers
vorgegebenen Drucks und durch Überhitzen des erzeugten
Dampfes mit Hilfe eines Überhitzers bei gleichblei
bendem Druck unterschiedlich eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Überhitzer zur Temperaturregelung Speisewasser
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß während der Energieumwandlung teilentspannter
Wasserdampf hinter der Zone des größten Reaktionswär
meanfalls zwischenerhitzt und anschließend weiterer
Energieumwandlung zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des im Rahmen
der Energieumwandlung teilentspannten Wasserdampfes in
den Reaktionsraum geführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen
Bereich (15) des Wirbelbettreaktors (4) eine über zwei
Rohrleitungen (12, 13) mit einer Wasserdampftrommel
(14) verbundene Wärmetauscherschlange (11) und im
unteren Bereich (5) des Wirbelbettreaktors (4) ein mit
einer Speisewasserleitung (23) verbundener Wasserdampf
überhitzer (6) angeordnet ist und daß eine Dampftur
bine (10) über eine Dampfleitung (25) mit dem Wasser
dampfüberhitzer (6) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Wasserdampfüberhitzers (6) ein mit
der Turbine (10) über Dampfleitungen (8, 9) verbunde
ner Zwischenüberhitzer (7) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß von der von der Turbine (10) zu dem
Zwischenüberhitzer (7) führenden Dampfleitung (8) eine
in die Einsatzgasleitung (3) mündende Leitung (27)
abzweigt.
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