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Anlage zum Patentgesuch des
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Vorrichtung zum partiellen Verdichten des Inhaltes eines Müllbehälters,
insbesondere eines Großraum-Müllbehälters Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Verdichten des Inhaltes eines Müllbehälters, insbesondere eines Großraum-Müllbehälters
mit einem insbesondere von Hand in dessen Inneren vom Einfüllbereich gegen den Innenraum
zu schwenkbaren Rahmen.
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Zur Lösung des Problems der Verdichtung von Abfällen am Ort des Anfalles,
insbesondere von Hausmüll in den zur Aufnahme vorgesehenen Behältern, ist bereits
eine Vielzahl von Vorschlägen, jedoch noch keine wirklich brauchbare Ausführung
oder Anwendung bekanntgeworden.
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Bei der hohen Aktualität der anstehenden Problemstellung ist dies
ein Indiz für die Schwierigkeit einer praxisnahen und wirtschaftlich tragbaren Lösung,
die den komplexen Anforderungen gerecht zu werden vermag.
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Beispielsweise ist durch die DE-OS 25 03 011 ein Müllbehälter mit
einer Pressvorrichtung bekanntgeworden, wobei der Deckel des Behälters als sogenannter
Pressdeckel ausgebildet ist, der das Gut von oben her in Richtung auf den Behälterboden
zusammendrückt.
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Diese Vorrichtung hat jedoch zumindest den Nachteil, daß sie erhebliche
Änderungen der Behälterbauart erforderlich macht, was in Anbetracht der Anzahl im
Umlauf befindlicher Behälter einen kaum tragbaren Aufwand sowohl für die Grundausstattung
als auch noch vielmehr für die Nachrüstung vorhandener Müllbehälter mit sich bringen
würde.
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Eine andere Vorrichtung gemäß DE-OS 22 24 311, bei welcher der Deckel
mit einer motor-pneumatisch angetriebenen Pressvorrichtung- ausgestattet ist, hat
den Nachteil eines nochgrößeren Aufwandes an Investition und Wartung und erfordert
darüberhinaus den Anschluß an ein elektrisches Netz. Damit kommt als weiterer Nachteil
ein Sicherheitsrisiko hinzu, ganz abgesehen davon, daß die wenigsten Aufstellorte
für Hausmüllbehälter über einen Elektroanschluß verfügen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht generell darin, eine unkomplizierte
Vorrichtung für die zumindest partielle Verdichtung von Haushaltabfällen, vorzugsweise
in den dazu vorgeseheneB
genormten Müll- und insbesondere Großraum-Müllbehältern
zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile bekannter Vorrichtungen vermeidet.
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Insbesondere sollen mit der Erfindung folgende Bedingungen erfüllt
werden: 1. Einbau entweder in einen neuen oder in einen vorhandenen Müllbehälter
soll im wesentlichen ohne bauliche Veränderung möglich sein.
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2. Die Vorrichtung selbst soll möglichst unkompliziert, und deren
Einbau mit möglichst geringenzAufwand durchführbar sein, gegebenenfalls im "do-it-yourself-Verfahren".
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3. Fremde Energiequellen, insbesondere elektrische oder hydraulische
Motorantriebe, sind zu vermeiden.
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4. Die Bedienung selbst muß übersichtlich, selbsterläuternd, "kinderleicht"
und "narrensicher" sein.
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5. Jegliche Möglichkeit einer Unfallgefahr ist mit absoluter Sicherheit
auszuschließen.
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6. Der Platzbedarf im Innenraum des Müllbehälters soll möglichst gering
sein.
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7. Der Entleerungs- und/oder Einfüllvorgang darf unter keinen Umständen
beeinträchtigt werden.
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8. Die Gefahr einer Verschmutzung beispielsweise durch Verklemmen
oder Hängenbleiben von Müllresten ist mit Sicherheit zu vermeiden.
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Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß der Rahmen eine Welle aufweist,
welche in dichtem Abstand zu einer Längswand und mindestens um das Maß der Rahmenbreite
unterhalb sowie annähernd parallel zur Einfüllkante des Müllbehälters drehbar angeordnet
ist, und daß die Welle mit mindestens zwei durch Drehung in den Bereich des Innenraumes
schwenkbaren Armen versehen ist, welche durch mindestens eine mit der Welle annähernd
parallel verlaufende Querverstrebung in der Weise miteinander verbunden sind, daß
die Querverstrebung in Ruhelage im Bereich der Einfüllkante an der Behälterinnenwand
zum Anliegen kommt, daß die Welle ferner zur Einleitung der Schwenkbewegung mindestens
eine von der Außenseite des Behälters betätigbare Hebelanordnung aufweist, und daß
sie schließlich mit einem Rückholmechanismus in Verbindung steht, welcher den Rahmen
in unbetätigtem Zustand in der Ausgangslage hält.
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Diese Lösung hat folgende Vorteile: 1. Mindestens partielle Verdichtung
der Abfälle am Beginn der Entsorgungskette reduziert die Kosten für Umtausch, Transport
und Behälterraum erheblich, 2. von jederman einfach und leicht zu bedienen, 3. hygienisch
einwandfrei, 4. unkompliziert im Aufbau, daher billig in Anschaffung und Montage.
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5. geeignet für Serienausstattung wie Nachrüstung ohne Änderung der
Behälterbauweise.
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6. ungefährlich im Betrieb, keine Unfallgefahr, 7. saubere Ausführung,
da Hängenbleiben von Müllresten vermieden, 8. unabhängig von Energiequellen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Welle
an der Außenseite der Längswand angeordnet ist und daß sich die Arme durch Schlitze
in der Längswand in das Behälterinnere erstrecken.
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Diese Anordnung hat den besonderen Vorteil, daß die Beanspruchung
von-Platz im Innern des Behälters äußerst gering ist. Es ist damit zugleich auch
eine hinsichtlich der Sauberkeit optimale Lösung.
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Eine andere, zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß die Welle
an der Innenseite der Längswand angeordnet ist, und daß mindestens ein mit dieser
verbundener Betätigungshebel durch einen Schlitz in der Längswand zur Außenseite
herausgeführt fst.
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Dabei sieht eine zweckmäßige Ausgestaltung vor, daß der Schlitz mit
einer vorzugsweise doppelten Gummilippendichtung ausgestattet ist.
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Der Vorteil besteht in dieser Anordnung darin, daß der Behälter trotz
des Schlitzes hermetisch geschlossen bleibt.
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Eine andere, vorteilhafte Ausführung ergibt sich dadurch, daß die
Welle an der Innenwand angeordnet ist und einen durch die
Stirnwand
des Behälters nach außen geführten Wellenstumpf aufweist, der mit einer Hebelanordnung
verbunden ist.
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Eine solche Hebelanordnung kann entweder als Handhebel und/oder als
Fußhebel ausgebildet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, daß die
Querverstrebung ein vorzugsweise die ganze Breite des Rahmens einnehmendes flächenhaftes
Element bildet.
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Dabei ist es von Vorteil, wenn die Arme mindestens zu beiden Seiten
des flächenhaften Elementes angeordnet sind und vorzugsweise dessen stirnseitigen
Abschluss bilden.
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Weiterhin ist es von Vorteil, daß die Längswand im Bereich der Einfüllkante
eine gegen das Behälter innere gerichtete Abkantung aufweist, welche die Schmalseite
der Querverstrebung in der Ruhelage mindestens teilweise von oben her überdeckt.
Diese Anordnung verhindert mit Vorteil ein Einklemmen von Abfällen beim Einfüllvorgang.
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Schließlich kann die Vorrichtung zweckmäßig auch so ausgestattet sein,
daß zwei an gegenüberliegenden Längswänden angeordnete Rahmen vorgesehen sind, deren
Bewegungen vorzugsweise durch ein Verbindungsgestänge miteinander gekoppelt sind.
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Diese Anordnung hat den Vorteil, daß ein relativ großer Bereich des
Behälterinnenraumes für die partielle Verdichtung des Inhaltes erfaßt wird.
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Eine andere zweckmäßige Ausgestaltung der Vorrichtung ergibt sich
dadurch, daß der Rahmen als vorzugsweise hohler Schwenkflügel ausgebildet ist, dessen
Basis von der Welle und dessen Stirnwände und/oder den Hohlraum des Schwenkflügels
durchsetzende Rippen von den Armen gebildet werden.
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Im weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in
der Zeichnung beschrieben und dabei näher erlåutert.
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Dabei werden Aufgabe und Lösung sowie Vorteile der Erfindung klarer
erkenntlich und besser verstanden bei Betrachtung von beispielhaften Äusführungen
in den Zeichnungen.
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Hierin zeigen: Fig. 1 bis 3: Die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem
Großraum-Müllbehälter, teils im Schnitt, teils in Ansicht, Fig. 4: einen einbaubereiten
Montage satz der Verdichtungsvorrichtung in perspektivischer Ansicht,
Fig.
5: einen als Drehflügel ausgebildeten schwenkbaren Rahmen, ebenfalls in Perspektive.
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Gemäß Fig. 1 besitzt der Großraum-Müllbehälter 1 in bekannter Weise
einen zum Öffnen von Hand nach rückwärts in Richtung den Pfeiles 2 schwenkbaren
Deckel 5. Die Darstellung zeigt den Müllbehälter 1 von der Seite mit teilweiserAnsicht
der Stirnwand 3. Man erkennt, teilweise im Schnitt, die vordere Längswand 4, deren
Oberkante 6 die Einfüllkante bildet, von deren Bereich sich der Einfüllbereich 7
ins Innere des Behälters 1 erstreckt.
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An der Innenseite 8 der Längswand 4 ist, etwa in deren halber Höhe
angiordnet, die Welle 9 in Seitenansicht erkennbar, ferner die an dieser fest angeordneten
Arme 10 und die Querverstrebung 11.
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An der Welle 9 sind in Richtung nach unten zwei Betätigungshebel 12
angeordnet und mit einem runden Handgriff 13 verbunden.
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Von den beiden Hebeln 12 ist jedoch infolge der Ansicht von der Seite
nur einer erkennbar. Zur besseren Vorstellung der mit der Welle 9 verbundenen Bauelemente
10, 11, 12, 13 wird auf die detailierte perspektivische Darstellung in Fig. 4 verwiesen,
welche die komplette Vorrichtung nach der Erfindung als fertig zum Einbau in den
Müllbehälter 1 vorgefertigte Baugruppe darstellt.
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Dabei sind die zur drehbaren Fixierung der Welle 9 an der Behälterlängswand
4 vorgesehene handelsüblichen Lager aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen,
deren Auswahl und
Befestigung eine rein handwerkliche Aufgabe darstellt.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die Welle 9 an der Innenseite
8 der Längswand 4 angeordnet, wobei die Betätigungshebel 12 durch Schlitze 14 hindurch
an die Außenseite 15 der Längswand 4 geführt, und dort mit dem Handgriff 13 verbunden
sind.
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Durch Aufwärtsziehen des Handgriffes 13 von Hand in Richtung des Pfeiles
16 wird eine Drehbewegung der Welle 9 verursacht, die sich auf die Arme 10 und die
von diesen getragene Querverstrebung 11 überträgt.
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Diese werden in Richtung des Pfeiles 17 in den Einfüllbereich 7 verschwenkt
und verdichten dabei die lose Schüttung 18 des Müll-Inhaltes, wie die Darstellung
deutlich zeigt, zumindest teilweise um einen Betrag, welcher ausreicht, um in dem
nur scheinbar gefüllten Müllbehälter 1 Platz zum Einlagern von weiteren Abfällen
zu schaffen. Dabei ist es von besonderem Vorteil, daß die Vorrichtung nach der Erfindung
gerade im Einfüllbereich 7 zur Wirkung gelangt, weil dort im allgemeinen und nach
der Erfahrung am ehesten der Zustand VOLL" erreicht wird, und die lose Packung der
Abfälle erfahrungsgemäß aflL lockersten ist, weshalb die Möglichkeit einer partiellen
Verdichtung hier auch am ehesten zum Erfolg führt.
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In Fig. 1 ins+ aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt,
jedoch mit der Erfindung vorgesehen, eine Abdeckung der Schlitze 14, beispielsweise
mit einseitigen oder doppelseitigen Dichtlippen aus elastischem Kunststoff oder
einem Gummiwerkstoff. Ebenfalls in Fig. 1 nicht dargestellt ist eine Rückholvorrichtung,
welche beispielsweise in an sich bekannter Weise aus einer Feder bestehen kann.
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Fig. 2 zeigt eine ähnliche Anordnung, wobei die Welle 9 durch die
Stirnwand 3 des Behälters 1 nach außen hindurchgeführt ist.
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Die Welle 9 ist dort mit dem Betätigungshebel 20 fest verbunden, der
seinerseits über die Zugstange 21 an den Fußhebel 22 angelenkt ist. Eine Rückholfeder
23 hält das Gestänge, bestehend aus den Teilen 10, 11, 20, 21, 22 in der Ruhelage.
Beim Einwirken einer Kraft K, beispielsweise durch den Fuß einer Person, wird der
Rahmen 9, 10, 11 in Richtung des Pfeiles 17 gegen den Innenraum 7 des Behälters
1 verschwenkt und verdichtet in diesem Bereich die lose Schüttung der Abfälle.
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Fig. 3 zeigt eine andere Ausführung, bei welcher die Welle 9 an der
Außenseite 15 der Längswand 4 des Behälters 1 angeordnet ist.
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Die Hebel 12 sind dabei durch Schlitze 14 in das Behälterinnere geführt,
und tragen - wie bei den Ausführungen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 - die Querverbindung
11 in Form eines rechteckigen Kastenprofiles. Die obere Kante 30 dieses Kastenprofiles
ist
nach außen zu einseitig abgeschrägt, so das ein Einklemmen von Abfällen zwischen
dem Kastenprofil und der Wand 4 nach Möglichkeit vermieden wird.
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Die Oberkante der Längswand 4, welche die sogenannte Einfüllkante
6 bildet, ist nach innen zu mit einer Abkantung 31 versehen, welche bei geöffnetem
Deckel 5 beim Einfüllvorgang das Hängenbleiben oder Verklemmen von Abfällen zwischen
der Querverstrebung 11 und der Wand 4 vollständig verhindert.
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Die in Fig. 3 gezeigte Vorrichtung wurde bereits weiter oben erläutert.
Dabei ist noch zu erwähnen, daß die Bauart des Rahmens, dessen Hauptelemente aus
der Welle 9, den Armen 10 und der Querverbindung 11 gebildet werden, in verschiedener
Weise ohne Abweichung vom Grundkonzept der Erfindung nach konstruktiv-handwerklichen
Gesichtspunkten modifiziert werden kann. Beispielsweise kann die Zahl und Anordnung
der Arme 10 und/oder der Querverbindung 11 geändert werden. Es ist auch vorstellbar,
die Welle 9 nur mit Armen 10 aus vorzugsweise starken Hohlprofilen aus Stahl auszustatten
und die Querverbindung 11 gänzlich wegzulassen.
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Eine andere funktionsäquivalente Ausführung des Rahmens ist in Fig.
5 gezeigt, wobei die Welle 9 mit den Armen 10, 10' und dazwischen angeordneten elliptoidischen
Profilen 50, 50' aus Stahlblech, welche Teile der Querverbindung 11, 11' darstellen
zu einem in sich geschlossenen flächenhaften Element
in Form eines
Drehflügels 21 ausgestaltet ist.
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Solche und ähnliche Ausführungen, welche als handwerklichkonstruktive
Ausgestaltungen anzusehen sind, fallen jedoch unter die Erfindung, sofern sie einem
der geltenden Patentansprüche genügen.