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Halbleitervorrichtung und Verfahren zu
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deren Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf eine Halbleitervorrichtung
und auf ein Verfahren zu deren Herstellung. Die Erfindung bezieht sich insbesondere
auf eine Solarzelle, auf ein Elektrodenmaterial, das zur Bildung von Elektroden
für die Solarzelle durch ein Siebdruckverfahren geeignet ist, und auf ein Verfahren
zur Herstellung der Solarzelle. Mit der Erfindung ist beabsichtigt, eine Halbleitervorrichtung
wie zum Beispiel eine Solarzelle zur Verfügung zu stellen, die einen hohen Energleumwandlungswirkungsgrad
zeigt und auf einfachere Weise billig hergestellt werden kann.
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Die Siliciumsolarzelle vom pn-Übergangs typ ist lange bekannt und
gegenwärtig im Hinblick auf die Lebensdauer und auf den Umwandlungswirkungsgrad
als Vorrichtung für die direkte Umwandlung der Sonnenenergie in elektrische Energie
in den Vorder grund getreten. Es ist jedoch notwendig, die Herstellungskosten
der
Siliciumsolarzelle drastisch zu senken, um diese Solarzelle mit einem vertretbaren
Preis im Handel erhältlich zu machen. Mit diesem Ziel sind im Hinblick auf die Verminderung
der Herstellungskosten der Siliciumsolarzelle in vielen Ländern Untersuchungen und
Versuche durchgeführt worden.
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Bisher war bei einem Verfahren zur Bildung von Elektroden auf einem
Siliciumsubstrat mit einem darin ausgebilteten pn-Ubergang hauptsächlich ein Vakuumverdampfungsverfahren
eingeführt worden. Bei einem solchen Vakuumverdampfungsverfahren wird üblicherweise
teures Au zusammen mit Al und Ag zur Abscheidung in einer Mehrschichtenstruktur
eingesetzt, was mit hohen Herstellungskosten verbunden ist. Außer~ dem werden, da
in vielen Fällen für die Vakuumverdampfung ein Maskierverfahren gewählt wird, an
die Apparatur und an die Werkzeuge, die bei diesem Verfahren verwendet werden, in
bezug auf die Präzision hohe Anforderungen gestellt. Des weiteren tritt oft ein
beträchtlicher Verlust an Elektrodenmaterial ein.
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Es ist außerdem notwendig, den Schichtenwiderstand des gebildeten
Films herabzusetzen, seine mechanische Festigkeit zu verstärken und eine Lötbeschichtung
für die Befestigung von Leitungsdrähten vorzusehen Da das Vakuumverdampfungsverfahren
ein Chargenverfahren ist, bei dem für einen Verfahrenszyklus einschließlich der
Evakuierung und der Wiederherstellung des Atmosphärendrucks viel Zeit benötigt wird,
ist im allgemeinen für die Automatisierung zu einem kontinuierlichen Verfahren eine
sehr komplizierte Ausrüstung notwendig, deren praktische Inbetriebnahme schwierig
ist.
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Vor kurzem ist man auf ein Siebdruckverfahren als Verfahren zur Bildung
von Elektroden der Solarzelle aufmerksam geworden. Bei dem Siebdruckverfahren wird
ein zähflüssiger Brei (der nachstehend auch als leitfähige Paste bezeichnet wird)
der durch Vermischen von Metallpulver und einer pulverisierten, glasartigen Substanz
und Dispergieren des Gemischs in einem organischen Lösungsmittel hergestellt wird,
auf ein Substrat
gedruckt, das mit Elektroden versehen werden soll,
wonach der Brei bei einer geeigneten Temperatur gebrannt wird, um die Elektroden
zu formen. Ein solches Druckverfahren wird allgemein zur Herstellung von integrierten
Dickfilm-Schaltkreisen angewandt, bei denen Widerstände und Kondensatoren in der
Anordnung eines integrierten Schaltkreises ausgeführt sind.
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Die Anwendung eines solchen Druckverfahrens auf die Bildung der Elektroden
für die Solarzelle erlaubt es, das Verfahren im Vergleich mit dem bisher eingeführten
Vakuumverdampfungsverfahren und dem Plattierverfahren in einer viel einfacheren
Weise durchzuführen. Natürlich kann die Automatisierung ein kontinuierlichen Verfahrens
viel leichter verwirklicht werden, während das Verfahren zur Bildung der Elektroden
bedeutend verbessert werden kann.
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Eines der wichtigsten Probleme im Zusammenhang mit der Solarzelle
ist zur Zeit die Verminderung der Herstellungskosten, dies stellt den kritischen
oder bestimmenden Faktor im Hinblick auf eine ausgedehnte Verwendung von Solarzellen
dar. -In diesem Zusammenhang sei angemerkt, daß ein großer Teil der Herstellungskosten
der Solarzelle für das Verfahren zur Bildung der Elektroden aufgewendet wird. Falls
das Siebdruckverfahren auf die- Bildung der Elektrode für die Solarzelle angewandt
werden könnte, würde dies demnach zu einer beträchtlichen Verminderung der Herstellungskosten
der Solarzelle führen.
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Wenn das Siebdruckverfahren zur Bildung der Elektrode der Siliciumsolarzelle
angewandt wird, ist es wichtig, sicherzustellen, daß die gebildete Elektrode in
bezug auf das Fotovolt-Halbleitersubstrat einen niedrigen Kontaktwiderstand zeigt
und fest auf dem Substrat abgeschieden werden kann, während das Elektrodenmaterial
mit Sicherheit daran gehindert wird,
durch eine DiffusionsschichthtndurchzudrLngendie
einen von dem Leitfähigkeitstyp des Substrats verschiedenen Leitfähigkeitstyp hat.
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Wie schon berichtet wurde, wird die Elektrode einer Solarzelle durch
das Siebdruckverfahren unter Verwendung einer Ag-Paste, die üblicherweise als Elektrodenmaterial
für Widerstände und Kondensatoren zur Bildung der Elektroden dieser Bauelemente
durch Druck- und Brennbehandlung angewandt wird, geformt. Des weiteren wird die
Verwendung von leitfähigen Pasten der Ag/Pd- oder Au-Reihe in Betracht gezogen,
die als Elektrodenmaterial für Widerstände und Kondensatoren verwendet werden. Die
elektrisch leitende Paste der Ag- oder Ag/Pd-Reihe enthält ein Ag-Pulver oder ein
Gemisch von Ag- und Pd-Pulver, zu denen eine pulverisierte, glasartige Masse, die
Blei als einen Hauptbestandteil enthält und einen niedrigen Schmelzpunkt hat oder
alternativ pulverisiertes Borosilicat-Blei-Glas hinzugefügt wurde, und zusätzlich
einen organischen Binder wie zum Beispiel Äthylcellulose und ein organisches Lösungsmittel
wie zum Beispiel Cellosolve, um die Viskosität der Paste beim Drucken einzustellen,
in einem schlamm- oder breiartigen Zustand.
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Nach wiederholten Untersuchungen wurde jedoch erfindungsgemäß gefunden,
daß das bloße Drucken einer solchen leitfähigen Paste auf das Halbleitersubstrat
und das anschließende Brennen zur Bildung einer Sperrschicht an der Grenzfläche
zwischen dem Substrat und der Elektrode führt, wodurch es schwierig wird, einen
zufriedenstellenden ohmschen Kontakt mit einem ausreichend niedrigen Kontaktwiderstand
zu erreichen.
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Um unter Anwendung der vorstehend beschriebenen Paste praktisch verwendbare
Elektroden für eine Solarzelle aus dem Fotovolt-Halbleitersubstrat zu formen, muß
die Fremdstoffkonzentration im Oberflächenanteil des Substrats höher als 1019com
3
liegen, so daß die Oberflachen, auf denen die Elektroden geformt
werden sollen, d. h die Oberfläche der Diffusionsschicht des Siliciumsubstrats,
die einen pn-Ubergang hat, sowie die Oberfläche des Substrats, vorn p+- bzw vom
Leitfähigkeitstyp sind, und zusätzlich muß die Brenntemperatur der aufgedruckten,
leitfähigen Paste relativ hoch sein.
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Tatsächlich wurde eine höhere Brenntemperatur als 8000C benötigt.
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In Verbindung mit einer so hohen Brenntemperatur ergibt sich das
weitere Problem, daß derpn-überga, der die Fotovolteigenschaft zeigt, durch die
Elektrode zerstört wird, die auf der Schicht ausgebildet wird, die den vom Substrat
verschiedenen Leitfähigkeitstyp hat Im Falle eines Substrats vom vom n-Typ, das
einen p n-Übergang aufweist, der durch Diffusion von Bor gebildet worden ist und
die Fotovolteigenschaft zeigt, durchdringt z. B. die Elektrode, die in der p+-Schicht
gebildet wird, diese Schicht und zerstört dabei den p+n-Ubergang.
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Auf diese Weise führt die bisher bekannte, leitfähige Paste bei der
Bildung einer Elektrode ffir die Solarzelle, die einen niedrigen Kontaktwiderstand
und gleichzeitig keinen Anteil hat, der durch die diffundierte Schicht hindurchdringt,
zu großen Schwierigkeiten. Dies gilt auch fiir die leitfähige Paste der Au-Reihe.
Außerdem werden bei der Herstellung der Elektrode unter Verwendung der Paste der
Au-Reihe die Herstellungskosten im Vergleich mit der Solarzelle, deren Elektrode
aus Ag gebildet worden ist, um einen Faktor von etwa 10 erhöht, wodurch es schwieriger
wird, eine billige Solarzelle zur Verfügung zu stellen.
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Im allgemeinen wird zu den leitfähigen Pasten des vorstehend beschriebenen
Typs als Bindemittel für das Metallpulver pulverisiertes, glasartiges Material in
einer geeigneten Menge hinzugefügt, um die Elektrode mechanisch fest und stabil
auf
dem Substrat abzuscheiden. Die Zusammensetzung eines solchen
glasartigen Materials in bezug auf die Bestandteile und deren relative Menge wird
im allgemeinen in .Abhängigkeit von dem Typ des Metallpulvers und von der Brenntemperatur,
die angewandt werden, variiert, Im Falle der leitfähigen Paste der Ag-Reihe, die
üblicherweise bei einer mittleren Temperatur in der Größenordnung von 5500C gebrannt
wird, wird im allgemeinen pulverisiertes Bleiglas, das einen niedrigen Schmelzpunkt
zeigt, als Hauptbestandteil des Bindemittels hinzugefügt, während im Fall einer
leitfähigen Paste, bei der eine hohe Brenntemperatur, die höher als 8000C liegt,
benötigt wird, Borosilicat-Blei-Glaspulver als Hauptbestandteil des glasartigen
Bindemittels eingesetzt wird. Mit anderen Worten ist in den bisher bekannten, leitfähigen
Pasten eine beträchtliche Menge eines glasartigen Bestandteils der Bloiglasreihe
enthalten, trotz des Unterschiedes in der Brenntemperatur und der Zusammensetzung
davon, was zu Schwierigkeiten bei der direkten Bildung einer Elektrode mit einem
guten ohmschen Kontakt auf einem Halbleitersubstrat wie z B. Silicium führt Dies
kann durch die Tatsache erklärt werden, daß der Bleibestandteil des Glaspulvers
dazu neigt, während des Brennverfahrens der leitfähigen Paste die Oxidation des
HaLbleitersubstrats wie z. B. des Siliciums zu beschleunigen. Als Ergebnis davon
bildet sich auf dem Halbleitersubstrat ein Oxydfilm, der sich zwischen dem Substrat
und der Elektrode befindet, wodurch ein hoher Widerstand hervorgerufen wird. Man
muß daher, um einen besseren ohmschen Kontakt zu erzielen, das Brennen der leitfähigen
Paste bei einer hohen Temperatur von 8000C oder mehr durchführen, wodurch der Metallbestandteil
thermisch durch den Oxidfilm zu dem Halbleitersubstrat getrieben wird.
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Wie aus der vorstehenden Diskussion hervorgeht, können die bisher
bekannten, leitfähigen Pasten, die üblicherweise zur Formung von Elektroden für
die Dickfilmwiderstände und -kondensatoren verwendet werden, in der Praxis nicht
als
Elektrodenmaterial für die Halbleitervorrichtung und insbesondere
für die Solarzelle aus dem Siliciumsubstrat übernommen werden. Die Verwendung einer
solchen leitfähigen Paste führt nur zu einer Solarzelle mit einem schlechten Wirkungsgrad.
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Im Hinblick auf den vorstehend dargelegten Stand der Technik ist
mit der Erfindung beabsichtigt, in einer einfacheren und billigen Weise unter Verwendung
einer neuartigen leitfähigen Paste, die die Nachteile der bisher bekannten Paste
nicht aufweist, und unter Anwendung des Siebdruckverfahrens Elektroden für eine
Halbleitervorrichtung mit einer relativ großen Dimension wie z. B. für eine Solarzelle
zu bilden.
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Die Erfindung bezieht sich demnach im allgemeinen auf eine Halbleitervorrichtung
und auf ein Verfahren zu deren Herstellung und insbesondere auf eine Solarzelle
mit einem hohen Umwandlungswirkungsgrad, die durch ein Siebdruckverfahren mit Elektroden
versehen wird, und auf ein Verfahren zur billigen und leichteren Herstellung einer
solchen Solarzelle.
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Aufgabe der Erfindung ist demnach die Bildung von Elektroden mit
ausgezeichneter Qualität für eine Solarzelle bei niedrigeren als den bisher dafür
angewandten Brenntemperaturen, ein Verfahren zur Bildung von Elektroden für eine
Solarzelle, bei dem das Hindurchdringen desElektrodenmaterials durch eine Diffusionsschicht
eines Halbleitersubstrats, die einen pn-Übergang aufweist, mit Sicherheit verhindert
wird, eine Elektrodenmasse, die ausgezeichnet geeignet ist, um das Herstellungsverfahren
einer Halbleitervorrichtung, bei der relativ große Elektroden benötigt werden, in
einer kontinuierlichen, automatisierten Weise wirtschaftlich durchzuführen, und
die billige und einfache Herstellung von Elektroden für eine Halbleitervorrichtung
mit einer relativ großen Dimension wie z.B.
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eine Solarzelle mit einem hohen Wirkungsgrad unter Verwendung einer
neuartigen,
leitfähigen Paste, die die Nachteile der bisher bekannten, leitfähigen Pasten nicht
aufweist, und unter Anwendung des Siebdruckverfahrens.
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Die Erfindung geht in Hinblick auf diese Aufgabe von einer leitfähigen
Paste der Ag-Reihe aus, die an das Brennen bei einer mäßigen Temperatur angepaßt
werden kann und daher nicht mit einer Zerstörung in dem in einem Izalbleitersubstrat
gebildeten pn-Übergang verbunden ist, obwohl die Paste einen relativ hohen Kontaktwiderstand
zeigt.
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Von einem Gesichtspunkt aus ist erfindungsgemäß eine elektrisch leitende
Paste vorgesehen, die als Metallpulverbestandteil unter den festen Bestandteilen
der Paste eine Pulvermischung von Ag und einem anderen metall oder einer intermetallischen
Verbindung, die in bezug auf die Halbleitersubstanz eine niedrigere, eutektische
Temperatur als Ag haben, und eine Glasmasse enthält, in der vorzugsweise überhaupt
kein Blei enthalten ist. Die erfindungsgemäße, leitfähige Paste wird dann auf beide
Oberflächen eines Halbleitersubstrats mit einem Fotovolt-pn-Ubergang, zum Beispiel
auf die Oberflächen von p+ - und n+-Diffusionsschichten, die in einem Siliciumsubstrat
vom n-Typ ausgebildet sind, durch ein Siebdruckverfahren aufgebracht und anschließend
in einer Inertgasatmosphäre, die eine außerordentlich kleine Sauerstoffmenge enthält,
gebrannt, wodurch in billiger und leichterer Weise eine Solarzelle mit einem hohen
Energieumwandlungswirkungsgrad erhalten werden kann.
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Für die Metallpulver, die mit Ag-Pulver vermischt werden und die
als Metallbestandteil in der leitfähigen Paste enthalten sind, werden pulverisiertes
Al, Au und Ti besonders bevorzugt.
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Weiterhin wird bevorzugt, daß alle glasartigen Bestandteile in der
leitfähigen Paste aus Pulver der Zinkglasreihe als Ersatz für das Pulver der Bleiglasreihe
bestehen. Die Elektroden für eine Solarzelle können erfindungsgemäß geformt werden,
indem man
die erfindungsgemäße Paste bei einer im Vergleich mit
der über 8000C liegenden Brenntemperatur, die im Falle der bisher bekannten, leitfähigen
Pastenmasse benötigt wird, bedeutend niedrigeren Temperatur von etwa 600°C brennt
Die Entfernung von organischen Bestandteilen wie z.B Äthylcellulose usw durch Oxidation
kann vorteilhafterweise während des Brennschrittes in der Inertgasatmosphäre, die
Sauerstoff in einer Menge von weniger als 1 Vol.% enthält, bewirkt werden. Unter
diesen Bedingungen wird das Metallpulver kaum einer Oxidation ausgesetzt, und man
kann auf diese Weise eine Elektrode mit einem niedrigen Kontaktwiderstand erhalten,
die für eine Solarzelle besonders geeignet ist.
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Wie man sehen kann, besteht ein wichtiges Kennzeichen der Erfindung
darin, daß ein Glaspulverbestandteil der Bleiglasreihe aus der pulverisierten, glasartigen
Substanz für die leitfähige Paste ausgeschlossen wird, wodurch jegliche Neigung
zur Beschleunigung der Oxidation des Halbleitersubstrats vermieden wird, selbst
wenn die leitfähige Paste, die auf das Substrat aufgebracht worden ist, in einer
Inertgasatmosphäre gebrannt wird, die eine kleine Sauerstoffinenge enthält, und
darin, daß ein anderes Metallpulver zu der Pastenmasse hinzugegeben wird, so daß
bei einer relativ niedrigen Brenntemperatur ein ohmscher Kontakt zwischen dem Substrat
und der Elektrode gebildet wird.
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Im Fall der Bildung des ohmschen Kontaktes auf dem Halbleitersubstrat
aus Silicium unter Anwendung von zum Beispiel der Ag-Paste wurde, wie vorstehend
beschrieben worden ist, eine Brenntemperatur benötigt, die nicht unter 8000C lag,
was im wesentlichen der eutektischen Temperatur von Silicium und Silber gleichkommt.
Erfindungsgemäß wird ein Metallpulver wie z Bo Al und Au hinzugefügt, dessen eutektischer
Punkt in bezug auf Silicium niedriger liegt als der eutektische Punkt von Silber,
wodurch man bei einer niedrigeren Brenntemperatur eine Elektrode
mit
ohmschem Kontakt bilden kann, die eine verbesserte Qualität hat. Des weiteren kann
die Möglichkeit mit Sicherheit ausgeschlossen werden, daß die Elektrode durch die
Diffusionsschicht hindurchdrìngtsselbst wenn die Tiefe der Diffusionsschicht gering
ist wie im Fall des Halbleitersubstrats für die Solarzelle, wenn man die Zusammensetzung
und das Mischungsverhältnis der hinzugefügten, pulverisierten Metallbestandteile
sowie die Brennbedingungen in geeigneter Weise wählt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Al- und/oder
Au-Pulver in einer Mischung mit Ag-Pulver hinzugefügt. Die eutektische Temperatur
von Al und Au in bezug auf Silicium beträgt 5700C bzw. 3700cm liegt demnach offensichtlich
tiefer als cer eutektische Punkt von Ag in bezug auf Silicium <8300C). Auf diese
Weise geht Al- oder Au-Pulver selbst bei einer relativ niedrigen Brenntemperatur
gegenüber Ag bevorzugt mit Silicium eine Leqierungsbildungsreaktion ein, und als
Ergebnis davon können in dem Siliciumsubstrat selbst bei einer Brenntemperatur,
die wesentlich niedriger als 8000C liegt, Elektroden mit einem niedrigen Kontaktwiderstand
gebildet werden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß die Bildung eines Ag-Films
mit einem niedrigen Widerstand während der Brennbehandlung auch einen Beitrag zur
Verbesserung der Qualität der geformten Elektrode leistet.
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Bei einer anderen bevorzugten Ansführungsform der Erfindung ist in
der auf ein Siliciumsubstrat aufgebrachten, leitfähigen Paste kein Pulver der Bleiglasreihe
enthalten.
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Unter diesen Bedingungen geht das Siliciumsubstrat während der Brennbehandlung
bei einer Temperatur, die nicht höher liegt als 65O0C, selbst in der Sauerstoff
enthaltenden Atmosphäre kaum eine Oxidation ein, was zur Verwirklichung eines weiter
verbesserten; ohmschen Kontaktes führt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung, bei der das Mischungsverhältnis
von Au oder Al relativ zu Ag in Kombination mit anderen Bedingungen geeignet ausgewählt
ist, tritt keine unerwünschte Erscheinung wie z.B. das Hindurchdringen der Elektrode
durch eine Diffusionsschicht auf, selbst wenn die Diffusionsschicht eine geringe
Tiefe hat wie im Fall eines Halbleitersubstrats für eine Solarzelle, bei dem die
Diffusionsschicht durch Diffusion eines Frenidstoffs von einem Leitfähigkeitstyp,
z. B. vom p-Typ, in das Substrat von einem anderen Leitfähigkeitstyp, z. B. vom
n-Typ, unter Bildung eines pn-übergangs gebildet wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Metallpulver,
das in bezug auf Silicium eine niedrigere eutektische Temperatur als Ag hat, wie
z. B. Al und Au, in einem ultrafein pulverisierten Zustand, bei dem die Größe der
primären Teilchen 0,5 Eum nicht überschreitet, hinzugefügt. Unter dieser Bedingung
wird die Bildung der Elektrode mit ohmschem Kontakt von hoher Qualität selbst bei
einer herabgesetzten Brenntemperatur durch den breiartigen Zustand der Paste, der
dem ultrafeinen Pulver zuzuschreiben ist, unterstiitzt. Außerdem kann durch eine
geeignete Wahl des Mischungsverhültnisses des Goldes und der Brennbedingungen die
Möglichkeit eines Hindurchdringens der Elektrode durch eine relativ flache Diffusionsschicht
wie z.B.
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in dem Siliciumsubstrat für eine Solarzelle mit Sicherheit vermieden
werden.
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Erfindungsgemäß werden die vorteilhaften Kennzeichen des Siebdruckverfahrens
angewandt. Zu diesem Zweck wird zuerst ein Metall, das den Effekt einer Erhöhung
der Fremdstoffkonzentration an der Oberfläche zeigt, durch eine Plattierungsbehandlung
auf einer Hauptoberfläche des nicht durch Diffusion behandelten Substrats abgeschieden,
und darauf wird sowohl auf die plattierte Hauptoberfläche als auch auf die andere
Oberfläche die der Diffusionsschicht, die leitfähige Paste aufgebracht. Dann können
die Elektrode für das Substrat sowie die Elektrode für
die Diffusionsschicht
gleichzeitig durch eine einzige Brennbehandlung gebildet werden. Für die Bildung
eines solchen, ohmschen Kontakts in dem Substrat in einer vereinfachten Weise kann
ein nichtelektrisches Plattieren von Ni durchgeführt werden, das im wesentlichen
im gleichen Maße wirtschaftlich ist wie das soeben erwähnte Difrurnsverfahren, Insbesondere
wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zuerst auf einer der Hauptoberflächen
des Halbleitersubstrats filr eine Halbleitervorrichtung mit großer Dimension wie
z. B. für eine Sonnenzelle usw., das eine andere EIauptoberfläche aufweist, in der
die Diffusionsschicht gebildet worden ist, Ni durch Plattieren abgeschieden, und
darauf wird sowohl auf die mit Ni plattierte Oberflache als auch auf die Diffusionsschicht
eine erfindungsgemäße, leitfähige Paste aufgebracht und schließlich der gleichzeitigen
Brennbehandlung unterzogen, wodurch in einem einzigen Verfahrens zyklus die für
eine Solarzelle benötigten Elektroden gebildet werden.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert: Fig. 1A bis 1C sind schematische Querschnittsansichten,
die die Strukturen von Solarzellen zeigen, die nach verschiedenen, exemplarischen
Ausführungsformen der Erfindung hergestellt worden sind.
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In Fig. 2 werden die Ausgangs- bzw. Leistungsabgabeeigenschaften
von erfindungsgemäßen Solarzellen im Vergleich mit denjenigen einer bekannten Solarzelle
graphisch dargestellt.
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Fig. 3 ist eine graphische Darstellung der Variation der Leerlaufspannung
(VOC), des Kurzschlußstroms (1 (ISc) und des Umwandlungswirkungsgrades einer nach
einer Ausführungsform der Erfindung hergestellten Solarzelle als Funktion des Mischungsverhältnisses
von Au in der leitfähigen Paste.
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Fig. 4 ist eine graphische Darstellung der Variationen des Kontaktwiderstandes,
des Schichtenwiderstandes und des Leckstroms einer nach einer Ausführungsform der
Erfindung hergestellten Solarzelle als Funktion der Brenntemperatur; wobei das Ausmaß
des Hindurchdringens der Elektrode durch eine Diffusionsschicht durch den Leckstrom
repräsentiert wird, und die Fig. 5R bis 5C zeigen Schritte für die Herstellung einer
fertigen Solarzelle durch einen einzigen Brennschritt.
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachstehenden Beispiele
näher erläutert.
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Beispiel 1 85,4 Teile von fein pulverisiertem Silberpulver (Ag) mit
einer Teilchengröße unter 0,1 pm, 8,5 Teile von Aluminiumpulver (Al) mit einer Teilchengröße
unter 0,1 pm und 6,5 Teile von Glaspulver der Zinkoxid-Boroxid-Silicat-Reihe, das
als Hauptbestandteil Zinkoxid mit einer Teilchengröße unter 0,5 Mm, jedoch kein
Bleioxid enthielt, wurden in einer Achat-Pulverisiermühle mit kleinen Mengen von
Äthylcellulose und Carbitol, die gleichzeitig hinzugegeben wurden,innig vermischt
und gerührt,um auf diese Weise eine leitfähige Paste in Form eines zähflüssigen
Breis mit einer Viskosität von etwa 300cP herzustellen. Um ein Halbleitersubstrat
für eine Solarzelle zur Verfügung zu stellen, wurde auf einer Hauptoberfläche eines
Siliciumsubstrats vom n-Typ mit einem Durchmesser von 50 mm und einem spezifischen
Widerstand von 0,5 .cm, wie in Fig. 1A gezeigt, durch Aufschleudern bzw. Aufspinnen
ein Borosiliciumdioxid-Film abge schieden, und die Diffusion wurde bei 11000C bewirkt
Anderer seits wurde auf der anderen Hauptoberfläche des Siliciumsubstrats durch
Aufsohleudern bzw. Aufspinnen ein Phosphosiliciumdioxid-Film abgeschieden, und die
Diffusion wurde bei 9500C
bewirkt. Als Ergebnis wurden eine p+-Schicht
2 und eine n+-Schicht 3 mit einer Dicke von jeweils etwa 1,5 pm gebildet.
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Anschließend wurde mittels eines Schablonensiebs mit einer lichten
Maschenweite von 58 tim auf jede der Diffusionsschichten 2 und 3 die leitfähige
Paste aufgedruckt und danach etwa 10 min lang in einem Heißluftofen auf 1200C erhitzt,
um auf diese Weise das organische Lösungsmittel durch Verdampfung zu entfernen.
Dann wurde das Substrat 20 min lang bei 6000C der Brennbehandlung unterzogen. Als
Ergebnis wurde auf der Schicht, die dazu vorgesehen ist, belichtet zu werden, ein
gitterartiger Kontakt 4 gebildet, während auf der Diffusionsschicht 3 vom n+-Typ
eine plattenförmige Elektrodenschicht 5 gebildet wurde (Fig. 1B). Schließlich wurden
Leitungsdrähte 7 und 8 mittels eines Ultraschall-Lötgeräts unter Verwendung eines
Lötmaterials 6 für Silber/Aluminium an die Elektroden 4 bzw. 5 angeheftet, wodurch
eine fertige Solarzelle (Fig. 1C) hergestellt wurde.
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Mit der auf diese Weise experimentell hergestellten Solarzelle wurden
hinsichtlich der Ausgangs- bzw.Leistungsabgabeeigenschaften unter Belichtung durch
einen Sonnensimulator AMO (140 mW/cm2) Messungen durchgeführt. Wie durch die Kurve
10 in Fig. 2 angedeutet wird, erhieltman eine Leerlaufspannung (VOC) von 0,63 V,
einen Kurzschlußstrom (ISc) von 580 mA, einen Füll-bzw. Leistungsnutzfaktor (FF)
von 72 % und eine optimale Leistung (pos) von 263 mW. Der Umwandlungswirkungsgrad
# der aktiven Fläche der Solarzelle betrug dann 10,5 %, was im Vergleich mit dem
Umwandlungswirkungsgrad (# = 1,6 %) einer Solarzelle, die in der gleichen Weise
wie vorstehend beschrieben hergestellt worden war, bei der jedoch eine bekannte
leitfähige Paste der Ag-Reihe für ein Brennen bei mäßiger Temperatur eingesetzt
wurde, einen in hohem Maße hervorragenden Wert darstellt.
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Man vergleiche die Kurve 10 mit Kurve 11. Es sei angemerkt, daß der
Umwandlungswirkungsgrad der in der vorstehend beschriez benen Weise hergestellten
Solarzelle mit dem Umwandlungswirkungs-
grad einer Solarzelle,
bei der bekannte Au-Al-Ag-Elektroden durch ein Verdampfungsverfahren abgeschieden
worden sind, gut übereinstimmt.
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Um aufzuklären, warum die Solarzelle einen so hohen Umwandlungswirkungsgrad
hat, wurden in bezug auf den Kontaktwiderstand zwischen dem Substrat und der Elektrode
und auf den Schichtenwiderstand der Elektrode, die einen großen Einfluß auf die
Eigenschaften der Solarzelle haben, sowie auf den Leckstrom, von dem der Füll- bzw.
Leistungsnutzfaktor und daher die optimale Ausgangsleistung in hohem Maße abhängen,
Messungen durchgeführt, indem ein Paar von gegenüberliegenden Elektroden verwendet
wurde, die auf jeder der Hauptoberflächen des Siliciumsubstrats gebildet wurden.
Der gemessene Kontaktwiderstand zwischen der Elektrode und dem Substrat war niedrig
und lag im Bereich von 1 o~2 und 10 3 §2-cm, während der Schichtenwiderstand der
Elektrode auch ausreichend niedrig war und in der Größenordnung von 3 x 10-3 # je
Quadratfläche lag.
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Außerdem betrug der Leckstrom, der beim Anlegen einer negativen Spannung
(umgekehrte Spannung -1 V) an die p+-Schicht erzeugt wird und ein Maß für das Hindurchdringen
derElektrode durch die P+-Schicht darstellt, 2 x 10 6 A/cm2, was bedeutet, daß das
Hindurchdringender Elektrode vernachlässigt werden kann. Die Solarzelle, deren Elektroden
aus der bekannten Paste der Ag-Reihe geformt waren, zeigte den hohen Kontaktwiderstand
von 10 . cm, obwohl der Schichtenwiderstand und der Leckstrom mit denen der erfindungsgemäß
hergestellten Solarzelle im wesentlichen identisch waren. Man kam zu der Überzeugung,
daß ein solch hoher Kontaktwiderstand eine Ursache für die Erhöhung des Reihenwiderstandes
der Solarzelle ist.
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Beispiel 2 In diesem Beispiel wurden unter Verwendung von leitfähigen
Pasten, die in der gleichen Weise, jedoch unter Variierung der Mischungsverhältnisse
des Silberpulvers, des Aluminiumpulvers
und des Glasmaterials hergestellt
wurden, die elektrischen Eigenschaften von Solarzellen wie zum Beispiel der Kontaktwiderstand
der leitfähigen Paste zu der Schicht, der Schichtenwiderstand und der Leckstrom,
der für denHindurchdringungsgrad der Elektrode kennzeichnend ist, gemessen.
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Die Ergebnisse werden In der nacklstehenden Tabelle aufgeführt, dabei
wurden die Veränderungen der elektrischen Eigenschaften beobachtet, wobei man das
Mischungsverhältnis von Ag und Al in den festen Bestandteilen der leitfähigen Pasten
willkürlich veränderte. Die Herstellung der leitfähigen Paste sowie das Drucken
und das Brennen der Paste wurden in der gleichen Weise wie im Falle des vorstehenden
Beispiels durchgeführt. Um das Mischungsverhältnis von Ag und Al in der Paste zu
variieren, wurde zuerst eine leitfähige Paste hergestellt, die kein Aluminium enthielt,
zu der eine gegebene Menge Aluminiumpulver zusammen mit Carbitol hinzugegeben wurde,
um die Viskosität auf 300 cP einzustellen, wobei man ausreichend vermischte.
Feste Bestandteile und deren Elektrische Eigenschaften |
Mischungsverhältnis |
Nr. der |
Pasten- Ag-Pulver Al-Pulver Glaspulver Kontaktwider- Schichtenwi-
Leckstrom *1 |
probe stand derstand |
Menge Menge Menge (##cm2) (# je Qua- (A/cm2) |
(Gew.-%) (Gew.-%) (Gew.-%) dratfläche) |
1 35,0 0 2,5 10 3 x 10-3 -2,5 x 10-6 |
93,3 0 6,7 |
2 35,0 1,75 2,5 1 3 x 10-3 -2,5 x 10-6 |
89,2 4,5 6,3 |
3 35,0 3,5 2,5 10-2 - 10-3 3 x 10-3 -2,5 x 10-6 |
85,4 8,5 6,1 |
4 35,0 5,5 2,5 10-2 - 10-3 5 x 10-3 -5 x 10-6 |
81,4 12,8 5,8 |
5 35,0 7,5 2,5 10-2 - 10-3 7 x 10-3 -8 x 10-6 |
77,4 17,1 5,5 |
6 35,0 10,0 2,5 10-2 - 10-3 8 x 10-3 -1 x 10-5 |
73,7 21,1 5,2 |
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Fortsetzung
7 35,0 12,5 2,5 10-2 - 10-3 1 x 10-2 -5 x 10-5 |
70,0 25,0 5,0 |
8 35,0 15,0 2,5 10-2 1 x 10-2 -1 x 10-4 |
66,7 28,0 4,7 |
9 35,0 20,0 2,5 10-1 - 10-2 5 x 10-2 -5 x 10-3 |
60,9 34,8 4,3 |
*1 Leckstrom: Stromdichte beim Anlegen von -1,0 V an die P+-Schicht
Wie
aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, zeigt eine Elektrode, die, wie im
Falle der Pastenprobe Nr. 1, ohne Zugabe von Aluminium unter alleiniger Verwendung
von Silber als metallischem Bestandteil gebildet wurde, in bezug auf die p+ -Diffusionsschicht
und die n+ -Diffussionsschicht den hohen Kontaktwiderstand von 10 # cm2, sie erweist
sich demnach als unbrauchbar. Damit die leitfähige Paste für die Solarzelle verwendet
werden kann, müssen die drei Anforderungen eines ausreichend niedrigen Kontaktwiderstandes,
Schichtenwiderstandes und Leckstroms erfüllt sein. Die relative Al-Menge, bei der
diese Anforderungen erfüllt werden, lag im Bereich von 5 Gew.% bis 30 Gew.%, bezogen
auf das Gewicht der festen Bestandteile.
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Bei der optimalen, relativen Al-llenge im Bereich von 10 Gew.% bis
25 Gew.% lag der Kontaktwiderstand zwischen 10 2 und 10 S?..cm2, der Schichtenwiderstand
zwischen 10-2 und 10'3 62 je Quadratfläche und der Leckstrom zwischen 10'5 und 10-6
A/cm2. Diese charakteristischen Werte sind mit den Werten in guter Übereinstimmung,
die bei bekannten Solarzellen erreicht werden können, deren Elektroden durch die
Vakuumverdampfung gebildet worden sind. Wenn das Mischungsverhältnis von Al kleiner
als 5 Gew.% ist, wird der Kontaktwiderstand höher als 1 # cm2. Wenn die relative
Al-Menge höher als 30 Gew.% liegt, wird der Schichtenwiderstand erhöht und neigt
auch der Leckstrom dazu, größer zu werden. Dies kann durch die Tatsache erklärt
werden, daß es eher zu einer Oxidation von Al in der leitfähigen Paste sowie zu
einem Eindringen in die Diffusionsschicht kommt, wenn die relative Al-Menge höher
wird.
-
Andererseits wird für das Glaspulver eine relative Menge zwischen
3 Gew.% und 10 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der festen Bestandteile, bevorzugt.
Wenn die relative Menge unter 3 Gew.% liegt, wird die Bindungsfestigkeit oder Adhäsion
der Elektroden an dem Substrat relativ schwach, was zu einem Problem hinsichtlich
der Verläßlichkeit über eine lange Lebensdauer führt.
-
Andererseits werden der Kontaktwiderstand und der Schichtenwiderstand
größer, wenn die relative Menge des Glaspulvers über 10 Gew.% liegt, wodurch entsprechenderweise
der Reinenwiderstand erhöht und die Gebrauchsleistung der Solarzelle verschlechtert
wird Beispiel 3 In diesem Beispiel wurde eine Au-Pulver enthaltende, leitfähige
Paste zur Bildung der Elektroden der Solarzelle verwendet Das Verfahren zur Herstellung
der leitfähigen Paste entsprach im wesentlichen dem Verfahren von Beispiel 1, jedoch
wurde Al-Pulver durch Au-Pulver mit einer Teilchengröße von weniger als 0,1 pm ersetzt.
Die elektrischen Eigenschaften der Solarzelle, deren Elektrode aus der leitfähigen
Paste der Ag/Au-Reihe geformt wurde, wurden in der gleichen Weise wie im Fall von
Beispiel 1 gemessen. rlan erhielt eine Leerlaufspannung (VOc) von 0,63 Vp einen
Kurzschlußstrom (ISc) von 580 mA und einen Füll- bzw Leistungsnutzfaktor (F.F) von
72 %. Der Umwandlungswirkungsgrad t der aktiven Zellenfläche betrug dann 10,5 %.
Diese Meßwerte entsprechen im wesentlichen den Ergebnissen, die bei der Solarzelle
von Beispiel 1 erhalten wurden.
-
Die elektrischen Eigenschaften der Solarzelle wurden als Funktion
der relativen Au-Menge in der Paste gemessen. Die Ergebnisse werden in Fig. 3 erläutert,
worin Kurve 20 die Variation der Leerlaufspannung (VOc) F Kurve 21 die Variation
des Kurzschlußstroms und Kurve 22 die Variation des Umwandlungswirkungsgrades zeigt.
Die Bildung der Diffusionsschichten in dem Substrat sowie die Herstellung der leitfähigen
Paste, das Drucken und das Brennen der Paste wurden in der gleichen Weise wie im
Fall von Beispiel 1 durchgeführt Um die relative Au-Menge in der leitfähigen Paste
zu variieren, wurde zuerst eine leitfähige Paste hergestellt, die kein Gold enthielt
Zu dieser
Paste wurden darauf gegebene Au-Mengen zusammen mit Carbitol
hinzugegeben, um die Viskosität auf etwa 300cP einzustellen, und innig vermischt
Wie man aus Fig. 3 sehen kann, hatte, als kein Gold zu der leitfähigen Paste hinzugegeben
wurde, die Solarzelle; deren Elektrode aus einer solchen Paste geformt worden war,
eine Leerlaufspannung von 0,5 V, während der Kurzschlußstrom 300 mA betrug. Dementsprechend
hatte der Umwandlungswirkungsgrad den niedrigen Wert von 1,6 %0 Dies kann dem hohen
Kontaktwiderstand von 10 ##cm2 zugeschrieben werden. im Gegensatz dazu führt die
Zugabe von nur 5 Gew.% Au zu einer bemerkenswerten Verminderung des Kontaktwiderstandes
zusammen mit einer bedeutenden Erhöhung der Leerlaufspannunq und des Kurzschlußstroms.
Die Erhöhung des Umwandlungswirkungsgrades bis zu einer Au-Menge von 20 Gew.% beruht
auf der Verminderung des Kontaktwiderstandes. Wenn die relative Au-Menge über 20
Gew.% hinausgeht, kommt es zu einemHindurchdringen von Audurch die Diffusionsschicht,
wodurch eine Erhöhung des Leckstroms herbeigeführt wird, was von einem verminderten
Füll- bzw. Leistungsnutzfaktor (F.F) und einer verminderten Leerlaufspannung (VOC)
begleitet ist und schließlich einen entsprechend verschlechterten Umwandlungswirkungsgrad
zur Folge hat. Auf diese Weise müssen die drei Anforderungen eines niedrigen Kontaktwiderstandes,
eines niedrigen Schichtenwiderstandes und eines vernachlässigbaren Leckstroms erfüllt
sein, damit man eine Solarzelle erhält, deren Elektrode aus der Au enthaltenden
Paste geformt wurde. Wie gefunden wurde, liegt die relative Au-Menge, durch die
die vorstehend angegebenen Anforderungen erfüllt werden, zwischen 5 Gew.% und 25
Gew.%, bezogen auf das Gewicht der festen Bestandteile. Bei der optimalen, relativen
Au-Menge zwischen 8 Gew.% und 15 Gew.% liegt der Kontaktwiderstand zwischen 10-2
und 10-3 ##cm2. der Schichtenwiderstand zwischen 10-3 und 10-4 # je Quadratfläche
und der Leckstrom zwischen 10-5 und 10-6 A/cm2. Wenn die relative Au-Menge unter
5 Gew.% liegt, beträgt der Kontaktwiderstand etwa 1 ##cm2, was einen für die Solarzelle
unvorteilhaften Wert darstellt.
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Es sollte erwähnt werden, daß die Paste, die Au-Pulver enthält, den
zusätzlichen Vorteil hat, daß das Lötverfahren für die Bildung eines Bauelements
und einer Tafel aus der Solarzelle in Vergleich mit dem Fall, daß die leitfähige
Paste der Ag/Al-Reihe angehört, in hohem Maße erleichtert wird. Es sei daran erinnert,
daß für das Befestigen der Leitungsdrähte an den aus Ag/Al-Paste gefornlten Elektroden
(Beispiel 1) ein für Aluminium spezifisches Lötmaterial sowie eine Ultraschall-Lötvorrichtung
benötigt werden. Wenn jedoch, wie im vorliegenden Beispiel, die Elektrode aus der
leitfähigen Paste gebildet wird, die Au enthält, können die Leitungsdrähte unter
Verwendung eines eutektiscilf-n Pb-Sn-Lötmittels und eines üblichen Lötwerkzeugs
auf vereinfachte Weise an den Elektroden befestigt werden.
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Beispiel 4 In diesem Beispiel wurde zur Bindung der Elektroden der
Solarzelle eine leitfähige Paste eingesetze, der pulverisiertes Ti beigemischt worden
war. Die leitfähige Paste wurde in genau der gleichen Weise wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellt, jedoch wurde Al durch Ti-Pulver mit einer Teilchengröße unter 0,1 um
ersetzt. In der Solarzelle; bei der die Elektroden aus der leitfähigen Paste der
Ag/Ti-Reihe geformt werden, kann ein ausreichend niedriger Kontakt- und Schichtenwinderstand
an der -Diffusionsschicht erreicht werden. Der Kontaktwiderstand an der ,@ p+-Schichtliegt
jedoch im Bereich von 0,1 bis 1 cm2, was einen um den Faktor 10 höheren Wert gegenüber
dem Kontaktwiderstand bedeutet, der mit der Elektrode der Ag/Al-Reihe erreichbar
ist, während die Eigenschaften der Solarzelle in bezug auf den Kurzschlußstrom und
den Füll- bzw. Leistungsnutzfaktor mit dem Ergebnis schlechter werden, daß der Umwandlungswirkungsgrad
auf 8 % herabgesetzt wird.
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Obwohl die leitfähige Paste, der Ti-Pulver beigemischt worden ist,
zu Schwierigkeiten bei der Formung einer Elektrode mit einem niedrigen Kontaktwiderstand
an der p+-Diffusionsschicht führt, wird durch diese leitfähige Paste ein ausreichend
niedriger Kontaktwiderstand für die n Diffusionsschicht gewährleistet. Des weiteren
ist ein erhöhter Ti-Gehalt im Gegensatz zu Al nicht mit einem entsprechend erhöhten
Schichtenwiderstand verbunden. Auf diese Weise ist die leitfähige Paste, die pulverisiertes
Ti enthält, zur Bildung der Elektrode für die n+-Diffusionsschicht verwendbar.
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Beispiel 5 In diesem Beispiel wurde zur Formung der Elektroden der
Solarzelle eine leitfähige Paste verwetidet, die Ag-Al-Ti-Metallpulver enthielt.
Die Paste wurde hergestellt, indem man die leitfähige Paste der Ag/Al-Reihe, die
in Beispiel 1 verwendet worden war, und die Ag/Ti-Paste, die in Beispiel 4 verwendet
worden war, im Verhältnis 1 : 1 unter Bildung eines homogenen Gemisches innig in
einer Mühle vermischte.
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Eine Solarzelle wurde - hergestellt, indem die Elektroden für die
p+- und die n+-Diffusionsschicht in der gleichen Weise wie vorstehend in Zusammenhang
mit Beispiel 1 beschrieben aus der auf diese Weise hergestellten, leitfähigen Paste
gebildet wurden. Der Umwandlungswirkungsgrad der hergestellten Solarzelle war um
1 bis 2 % höher als der Umwandlungswirkungsgrad der Zelle, deren Elektroden wie
im Fall von Beispiel 1 aus der leitfähigen Paste der Ag/Al-Reihe gebildet worden
waren. Eine solche Erhöhung des Umwandlungswirkungsgrades ist dem im Vergleich mit
der Elektrode aus der Ag/Al-Paste weiter herabgesetzten Schichtenwiderstand zuzuschreiben.
Der Kontaktwiderstand, der Schichtenwiderstand und der ieckstrom wurden in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 gemessen. Der Kontaktwiderstand lag zwischen 10 2 und 10-3
.S2.cm21 der Schichtenwiderstand betrug 2 x 10-3 p /Quadratfläche und der Leckstrom
hatte den Wert 2 x 10-6 A/cm2.
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Die leitfähige Paste, die das ternäre Metallpulvergemisch aus Ag,
Al und Ti enthält, ist nicht nur effektiv in bezug auf die Herabsetzung des Schichtenwiderstandes
der Elektrode, wodurch der Umwandlungswirki:ngsgrad in höherem Maße verbessert wird
als bei der naste der ]\g/Al-Reihe, sondern sie ist auch effektiv hinsichtlich
der Erleichterung des für den Bau von Bauelementen und Tafeln aus der Solarzelle
unerläßlichen Lötverfahrens. Insbesondere erlaubt es die aus der Paste der Ag-Al-Ti-Reihe
geformte Elektrode, die Leitungsdrähte unter Anwendung eines üblichen, eutektischen
Lötmittels und eines üblichen Lötwerkzeugs leicht an den Elektroden zu befestigen,
obwohl zur Befestigung der Leitungsdrähte an der aus der Paste der Ag/Al-Reihe geformten
Elektrode (bezugnehmend auf Beispiel 1) ein für Aluminium spezifisches Lötmaterial
und ein Ultraschall-Lötwerkzeug benötigt werden.
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Beispiel 6 ln der vorstehenden Beschreibung wurde vorausgesetzt, daß
die Brenntemperatur der leitfähigen Paste auf 6000C festgelegt wird. Diese Temperatur
ist für das Brennen der erfindungsgemäßen, leitfähigen Pasten am besten qeeignet
und wird bevorzugt.
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In diesem Zusammenhang wurden unter Verwendung der leitfähigen Paste,
die in Beispiel 1 beschrieben worden ist, die Beziehungen untersucht, die zwischen
der Brenntemperatur auf der einen Seite und dem Kontaktwiderstand zwischen der Elektrode
und dem Substrat der Solarzelle, dem Schichtenwiderstand der Elektrode und dem Leckstrom,
der ein Maß für das Hindurchdringen der Elektrode durch die entsprechende Diffusionsschicht
ist, auf der anderen Seite bestehen. Das Brennen wurde 20 min lang in einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt, die eine Fließge schwindigkeit von 1 1/min hatte und 0,8 % Sauerstoff
enthielt.
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Die Ergebnisse sind in Fig. 4 graphisch dargestellt. Wie aus
Kurve
30 ersichtlich ist, tritt beim Kontaktwiderstand in der Nähe von 55O0C eine große
Änderung ein Da der Kontaktwiderstand der Elektrode für eine Solarzelle einen Wert
von höchstens 10 2 S2wcm2 nicht überschreiten sollte, sollte die Brenntemperatur
der erfindungsgemäßen, leitfähigen Paste nicht unter 5500C liegen Andererseits hängt
der Schichtenwiderstand der Elektrode von dem Typ der Metallpulver sowie von der
hinzugesetzten Menge des Glaspulvers in der leitfähigen Paste ab Im Fall der leitfähigen
Paste, die ein Pulvergemisch von Ag und Al und 10 Gew, oder weniger Glaspulver enthält
(nach Beispiel 1 der Erfindung), kann der niedrigste Schichtenwiderstand bei einer
Brenntemperatur in der Nähe von 6000C erreicht werden, was durch die Kurve 31 angezeigt
wird Unterhalb von diesem Temperaturniveau findet kein zufriedenstellendes Brennen
statt, während oberhalb von diesem Temperaturniveau das Al in der Paste zur Oxidation
durch in der Atmosphäre vorhandenen Sauerstoff neigt.
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Eine Elektrode für eine Solarzelle muß eine weitere, wichtige Voraussetzung
erfüllen Die Elektrode muß nämlich einen niedrigen Kontaktwiderstand und einen niedrigen
Schichten widerstand in einem Profil verwirklichen, das nicht in die Diffusionsschicht
hinein- oder durch diese ilindurchdringt. Es wurde gefunden, daß ein solches Eindringen
in hohem Grade vernachlässigbar ist, wenn die Brenntemperatur nicht höher als 6500C
liegt, was aus der Kurve 32 ersichtlich ist, die das Verhalten des Leckstroms zeigt,
der für das Eindringen der Elektrode als Funktion der Brenntemperatur repräsentativ
ist.
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Im Hinblick auf die vorstehend beschriebene Untersuchung sollte die
Brenntemperatur zur Bildung der Elektrode für eine erfindungsgemäße Solarzelle vorzugsweise
zwischen 550°C und 660°C liegen. Das gleiche gilt auch für die Solarzelle nach Beispiel
3, in der die Au enthaltende Paste verwendet wird, sowie für die in Beispiel 5 beschriebene
Solarzelle, in der die leitfähige Paste das Metallpulvergemisch aus Ag, Al und Ti
enthält.
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Beispiel 7 In diesem Beispiel wurde der Glashestandteil in der für
die Herstellung der Solarzelle verwendeten, leitfähigen Paste untersucht. Erfindungsgemäß
sollte das glasartige Pulver in der leitfähigen Paste für die Elektrode der Solarzelle
überhaupt keinen Bleiglaspulverbestandteil, sondern ein Glaspulver des Zinksystems
enthalten. Das glasförmige Pulverige misch des vorliegenden Beispiels enthält jedoch
60 Gew.% Bleioxid (PbO), 10 Gew.% Boroxid (B203), 10 Gew.% Siliciumdioxid (SiO2),
10 Gew.% Cadmiumoxid (CdO), 5 Gew.% Wismutoxid (Bi203) und 5 Gew.% Natriumoxid (Na20).
6,5 Teile des glasförmigen Pulvergemischs wurden mit 85,4 Teilen Ag-Pulver und 8,5
Teilen Al-Pulver vermischt, während kleine Mengen von Äthylcellulose und Carbitol
hinzugefügt wurden, und die Bestandteile wurden in einer Achatmühle innig verrührt,
bis wie im Fall von Beispiel 1 ein breiartiger Zustand mit einer Viskosität von
etwa 300 cP erreicht worden war.
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Die auf diese Weise hergestellte, leitfähige Paste wurde dann in
einem gitterartigen Muster auf die n+ -Diffusionsschicht eines IIalbleitersubstrats
vom n-Typ rnit einem Durchmesser von 50 mm gedruckt, während bei der in dem Substrat
gegebildeten p+-Diffusinsschicht die Paste über die ganze Oberfläche dieser Schicht
gedruckt wurde. Anschließend wurde 20 min lang in einer 0,8 % Sauerstoff enthaltenden
Stickstoffgasatmosphäre unter Bildung der Elektroden für die Solarzelle bei 600°C
die Brennbehandlung durchgeführt. Schließlich wurde eine Antireflexionsbeschichtung
aus SiO2 abgeschieden. Die Ausgangs-bzw. Leistungsabgabeeigenschaften der auf diese
Weise hergestellten Solarzelle wurden mittels des Sonnensimulators AMO (140mW/cm2)
gemessen. Die Ergebnisse sind in Kurve 12 von Fig. 2 dargestellt.
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Man fand folgende Werte VOC = 0,6 V, ISC = 400 mA, F°F = 37,5 % und
POP = 90 mW.
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Für den Umwandlungswirkungsgrad 01 der aktiven Zellenfläche, der
auf der Grundlage dieser Werte berechnet wurde, wurde ein Wert von 4,8 % gefunden,
was weniger als die Hälfte des Umwandlungswirkungsgrades der Solarzelle ist, die
nach Beispiel 1 hergestellt worden war, wobei der Wert von 4,8 % trotzdem höher
liegt als der Wert, der mit der bisher bekannten Paste erzielbar ist.
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Der Grund für einen solchen verminderten Umwandlungswirkungsgrad
der Solarzelle, deren Elektroden aus der Pb-Glas enthaltenden Paste geformt wurden,
konnte durch die Untersuchung des Kontaktwiderstandes zwischen der Elektrode und
dem Substrat geklärt werden. Im einzelnen wurde ein Paar von einander gegenüberliegenden
Elektroden auf der p+ -Schicht und der n+ -Schicht des Zellensubstrats in genau
der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben gebildet, und die Beziehung zwischen
der Spannung und dem Strom wurde gemessen. Auf der Grundlage des ermittelten Widerstandswertes
wurde der Kontaktwiderstand berechnet, wobei das Profil der Elektrode berücksichtigt
wurde.
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Der so berechnete Kontaktwiderstand betrug 5 52 cm, was einen beträchtlich
hohen Wert für die Solarzelle darstellt.
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Aufgrund der vorstehenden Untersuchung wird angenommen, daß der erhöhte
Kontaktwiderstand der Elektrode für die Solarzelle, die aus der Pb-Glaspulver enthaltenden,
leitfähigen Paste gebildet wurde, der die Oxidation beschleunigenden Wirkung des
Bleis auf das Siliciumsubstrat zuzuschreiben ist. Mit anderen Worten neigt der Bleibestandteil
in der leitfähigen Paste dazu, die Oxidationsreaktion zwischen Silicium und dem
in der Atmosphäre enthaltenen Sauerstoff während des Brennverfahrens der leitfähigen
Paste zu unterstützen, was zur Bildung einer SiO2-Schicht mit einem hohen Widerstand
zwischen der Oberfläche des Substrats und den Elektroden führt.
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Aus dem vorstehend beschriebenen Grunde sollten erfindungsgemäß die
Elektroden der Solarzelle vorzugsweise aus einer leitfähigen Paste geformt werden,
die als glasartigen Bestandteil kein Bleiglas enthält Das Bleiglas sollte insbesondere
durch Glaspulver der Zinkreihe oder des Zinksystems ersetzt werden.
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Beispiel 8 Ein anderer, wichtiger Faktor bei der erfindungsgemäßen
Herstellung der Solarzelle ist der Sauerstoff, der während des Brennverfahrens der
leitfähigen Paste in der Brennatmosphäre enthalten ist. Im Falle der Verwendung
von Ag-Paste oder Ag/Pd-Paste für die Bildung von Elektroden für Dickfilmwiderstände
und/oder Dickfilmkondensatoren tritt kein Problem auf, selbst wenn die Brennbehandlung
in der Atmosphäre der Umgebungsluft durchgeführt wird. Bisher war man der Ansicht,
daß eine solche Brennbehandlung besser in einer Atmosphäre durchgeführt werden sollte,
die eine große Menge von Sauerstoff enthält, um dadurch die Beseitigung von organischem
Bindemittel wie z. B. Äthylcellulose durch Verbrennung zu beschleunigen. Da jedoch
die leitfähige Paste für die Elektroden der Solarzelle außer Ag anderes tletallpulver
enthält, das gegentiber Oxidation sehr empfänglich ist, führt es notwendigerweise
zur Bildung einer Elektrode mit einem erhöhten Schichtenwiderstand, verbunden mit
verschlechterten Ausgangs- bzw. Leistungsabgabeeigenschaften der Solarzelle, wenn
man die Brennbehandlung der Paste in einer Atmosphäre durchführt, die Sauerstoff
in einer Menge enthält, die der Sauerstoffmenge in Luft entspricht.
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Unter Berücksichtigung des vorstehend beschriebenen Gesichtspunktes
wurde im vorliegenden Beispiel die Beziehung zwischen dem Sauerstoffgehalt in der
Brennatmosphäre und den Eigenschaften der Solarzelle durch Variieren des Sauerstoffgehalts
in dem Strom des Stickstoffgases untersucht. Für diesen Zweck wurde die leitfähige
Paste in der gleichen Weise wie im
Fall von Beispiel. 1 beschrieben
hergestellt, auf die in einem Siliciumsubstrat vom n-Typ für eine Solarzelle gebildeten
p+- und n+- Diffusionsschichten gedruckt und bei 600°C der Brennbehandlung in einer
Stickstoffgasatmosphäre mit einer Fließgeschwindigkeit von 1,0 1/min unterzogen,
während der Sauerstoffgehalt in der Stickstoffatmosphäre variiert wurde. Als der
Sauerstoffgehalt dem Sauerstoffgehalt der Luft entsprach, also 20 Vol.% betrug,
erhöhte sich der Schichtenwiderstand der gebildeten Elektrode auf die Größenordnung
von 10 # je Quadratfläche, wobei n auf 5 % beschränkt war. In bezug auf ISC und
F-F wurde eine beträchtliche Verminderung beobachtet.
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Als der Sauerstoffgehalt auf 10, 5 und 1 Vol.% herabgesetzt wurde,
verminderte sich der Schichtenwiderstand fortschreitend auf 5, 1 bzw. 102 S2./Quadratfläche,
und ISc und F.F stiegen in entsprechender Weise an. Der tJmwandlungswirkungsgrad
R wurde auf etwa 10 % verbessert. Eine weitere, fortschreitende Verminderung des
Sauerstoffgehaltes auf 0,8 %, 0,5 % und 0,3 % führte zu einem niedrigen Schichtenwiderstand
im Bereich von 10-2 und 10 32/Quadratfläche, wobei R 10 % überschritt. Als der Sauerstoffgehalt
zwischen 0,8 und 0,3 Vol.% lag, blieben der Schichtenwiderstand sowie der Umwandlungswirkungsgrad
im wesentlichen konstant. Im Fall einer Brennatmo phäre, die gar keinen Sauerstoff
enthielt, konnte ein ausreichend niedriger Schichtenwiderstand im Bereich von 10-2
bis 10-3 #/Quadratfläche erhalten werden. Jedoch wurde die mechanische oder Bindungsfestigkeit
zwischen der Elektrode und dem Substrat in unvorteilhafter Weise geschwächt, was
zu einem Problem hinsichtlich der strukturellen Verläßlichkeit führte.
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Ein solcher Nachteil kann durch die Tatsache erklärt werden, daß das
organische Bindemittel in der Elektrodenstruktur zurück bleibt, ohne durch Verbrennung
entfernt zu werden.
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Als Schlußresultat wurde gefunden, daß der Sauerstoffgehalt in der
Brennatmosphäre aus einem Inertgas vorzugsweise zwischen 0,3 Vol.% und 1 Vol.% liegen
sorte. Dann kann in der hergestellten Solarzelle ein hoher Umwandlungswirkungsgrad
erzielt werden, während gleichzeitig eine befriedigende Haftfestigkeit erreicht
werden kann.
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In der vorstehenden Beschreibung wurde vorausgesetzt, daß das Siliciumsubstrat
vom n-Typ ist. Es sei jedoch angemerkt, daß die Erfindung in gleicher Weise auch
auf ein Siliciumsubstrat vom p-Typ angewandt werden kann.
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Beispiel 9 In dem vorliegender Beispiel wurde die Beziehung untersucht,
die zwischen der Teilchengröße der primären Metallteilchen in der für die Bildung
der Elektrode der Solarzelle verwendeten, leitfähigen Paste und den elektrischen
Eigenschaften der Solarzelle besteht. Das Metallpulver aus Ag, Al Ti und/ oder Au,
das in den leitfähigen Pasten enthalten ist, die in den vorstehenden Beispielen
beschrieben wurden, ist ein ultrafeines Pulver mit einer Teilchengröße unter 0,1
pm, das durch Verdampfung in Gas hergestellt worden ist. In dem vorliegenden Beispiel
wurde einerseits Silberpulver, dessen Teilchen eine Größe hatten, die das Fünf-
bis Dreißigfache der Größe der ultrafeinen Pulverteilchen betrug, in einem Reduktionsverfahren
her gestellt, bei dem zu der wäßrigen Lösung eines Silbersalzes ein Reduktionsmittel
wie Formalin usw. hinzugegeben wurde, um das Silber abzuscheiden, das dann getrocknet
und unter Zugabe von Fettsäure mechanisch pulverisiert wurde. Andererseits wurde
Goldpulver mit einer Teilchengröße zwischen 2 pm und 10 bam in einer Kugelmühle
mechanisch pulverisiert. Das auf diese Weise erhaltene Silberpulver und Goldpulver
wurden miteinander vermischt und in ähnlicher Weise wie im Fall von Beispiel 1 zur
Herstellung einer leitfähigen Paste, die darauf zur Formung einer Elektrode in dem
Siliciumsubstrat für eine Solarzelle
verwendet wurde, konditioniert.
Das Ergebnis war nicht zufriedenstellend. Die auf diese Weise hergestellte Solarzelle
war vollständig unbrauchbar. Zum Vergleich werden die Ausgangs- bzw. Leistungsabgabeeigenschaften
der auf diese Weise erhaltenen Solarzelle angegeben: VOC=0,5 V, ISC= 380 mA, FvF
= 40 % und R = 3,0 %. Der Kontaktwiderstand der Elektrode zu dem Siliciumsubstrat
hatte den hohen Wert von 1 x 10-1 s2cm2. Auf diese Weise wurde gefunden, daß auch
eine Teilchengröße der primären Teilchen der Metallpulvermischung, die 0,1 Mm nicht
überschreitet, ein wichtiger Faktor für die Erreichung einer zufriedenstellenden
Solarzelle ist.
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Beispiel 10 In diesem Fall wurde auf der Oberfläche des Substrats
zuerst ein Metallfilm abgeschieden, und im Anschluß daran wurde eine leitfähige
Paste sowohl auf den abgeschiedenen Metallfilm als auch auf die Oberfläche der Diffusionsschicht
gedruckt.
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Danach wurden die Elektroden für die Solarzelle durch eine einzige
Brennbehandlung gebildet, um eine fertige Solarzelle zu erhalten.
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Im einzelnen wurde unter Bezugnahme auf Fig. 5A ein Siliciumsubstrat
41 vom n-Typ (111) mit einem Durchmesser von 50 mm und einem spezifischen Widerstand
von 0,1 bis 1,2 Q cm bei 11000C in einer N2-Atmosphäre unter Verwendung von B2H4,
B2O3, BBr3 oder ähnlicher Verbindungen als Diffusionsquelle einer Diffusionsbehandlung
unterzogen, wodurch eine p+-Diffusionsschicht 42 mit einer Dicke von etwa 1,5 um
auf einer Hauptoberfläche des Substrats 41 gebildet wurde. Die Solarzelle wird durch
den pn-Übergang zwischen der Diffusionsschicht 42 und dem Substrat 41 gebildet.
Darauf wurde eine Schicht 43 aus Ni durch ein nichtelektrisches Plattierverfahren
auf der Oberfläche des Substrats 41,wie in Fig. 5B gezeigt, abgeschieden.
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Die Plattierungslösung enthält 16 g Nickelchlorid, 27 g Ammoniumchlorid,
32 g Ammoniumdihydrogencitrat, 12 g Ammoniumhypo-
phosphit, 7 g
Dinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure und 50 ml destilliertes Wasser. Der
pH der Plattierungslösung wurde mit Hilfe von Ammoniakwasser auf einen Wert von
9,2 bis 9,6 eingestellt. Die Plattierung wurde etwa 40 s lang bei 850C durchgeführt.
Im Anschluß daran wurde mittels eines Schablonensiebs mit einer lichten Maschenweite
von 58 µm eine leitfähi:3e Paste, die Ag und Al als Hauntbestanateil enthielt, auf
die p+ -DiffusionsschichL und den plattierten Ni-Film gedruckt, bei einer Temperatur
von 100 bis 4200C mehr als 10 min lang in einem Ofen getrocknet und dann 20 min
lang in einer 0,8 % 02 enthaltenden N2-Gasatmosphäre bei 6000C gebrannt, wodurch
auf der p+-Diffusionsschicht eine gitterartige Elektrode 44 gebildet wurde, während
auf der ganzen Oberfläche des mit Ni plattierten Substrats eine Plattenelektrode
45 gebildet wurde. Schließlich wurden Leitungsdrähte 47 und 48 an den entsprechenden
Elektroden 44 bzw. 45 befestigt, um eine fertige Solarzelle herzustellen, die in
Fig. 5C gezeigt wird.
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Die Ausgangs- bzw Leistungsabgabeeigenschaften der fertigen Solarzelle
wurden unter Anwendung des Sonnensimulators AMO (140 mW/cm2) gemessen. Als Ergebnis
erhielt man die durch Kurve 10 in Fig. 2 dargestellte Spannungs-Strom-Charakteristik
Der Umwandlungswirkungsgrad betrug 10,5 T. In diesem Beispiel ist es nicht notwendig,
auf dem Substrat eine Diffusionsschicht vom gleichen Leitfähigkeitstyp wie das Substrat
zu bilden, wodurch das Herstellungsverfahren entsprechend vereinfacht wird.
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Weil in diesem Beispiel die leitfähige Paste, die Ag und Al als hauptsächlichen
Metallpulverbestandteil enthält, verwendet wird, kann die Solarzelle mit Elektroden,
die einen niedrigen Kontaktwiderstand haben, bei einer Brenntemperatur von etwa
6000C mit einer hohen Ausbeute hergestellt werden.
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Das Brennen bei einer Temperatur von etwa 6000C ist auch von dem Gesichtspunkt
aus wichtig, daß zwischen dem Substrat und der plattierten Ni-Schicht ein ohmscher
Kontakt hergestellt wird, und daß zwischen dem Silicium und der Ni-Schicht ein
Nickelsilicidbereich
gebildet werden muß, damit eine feste Haftung zwischen diesen Schichten gewährleistet
ist.
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Die bei einer niedrigeren Temperatur als 5500C durchgeführte Brennbehandlung
ist mit einem erhöhten Kontaktwiderstand zwischen der Elektrode und der Diffusionsschicht
verbunden, und als Ergebnis davon werden der Kurzschlußstrom und der Füll- bzw.
Leistungsnutzfaktor herabgesetzt, was von einem entsprechend erniedrigten Umwandlungswirkungsgrad
begleitet ist. Andererseits führt eine Brennbehandlung bei einer über 6500C liegenden
Temperatur dazu, daß die Elektrode in die Diffusionsschicht hinein- oder durch diese
hindurchdringt, was mit einem erhöhten Leckstrom und einer verminderten Leerlaufspannung
und einem verkleinerten Füll- bzw.
-
Leistungsnutzfaktor verbunden ist, wodurch schließlich der Umwandlungswirkungsgrad
herabgesetzt wird.
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Wie erfindungsgemäß gefunden wurden, önnen bei Verwendung der Paste
aus Ag und-Au genau die gleichen Ergebnisse erhalten werden.