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"Pflasterstein aus Beton oder ähnlichen Materialien,
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Pflasterung aus solchen Pflastersteinen sowie Verfahren zum Herstellen
der Pflasterung" Die Erfindung betrifft einen Pflasterstein aus Beton oder ähnlichen
Materialien, der im Grundriß die Form eines regelmäßigen Vielecks, insbesondere
eines Sechsecks aufweist, eine Pflasterung aus solchen Pflastersteinen sowie ein
Verfahren zum Herstellen einer Pflasterung, bei dem die einzelnen Pflaster steine
auf eine unverdichtete Kies schicht aufgelegt werden und diese erst danach mit Vibrationsgeräten
verdichtet wird.
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Pflastersteine aus Beton sind in den verschiedensten Ausführungsformen
bekannt. Da derartige Steine oft zur Befestigung von Verkehrswegen dienen, bei denen,
sofern sie von Kraftfahrzeugen befahren werden, Horizontalkräfte auftreten, muß
eine gewisse Verzahnung der Pflastersteine untereinander gewährleistet werden, damit
sich die einzelnen Steine
nicht gegeneinander verschieben können.Bekannte
einstückige Steine mit gezackten Rändern haben den Nachteil, daß sehr viele und
unregelmäßig verlaufende Fugen vorhanden sind, die das optische Bild einer mit solchen
Steinen ausgelegten Fläche beeinträchtigen. Regelmäßig geformte Steine, die vom
optischen Bild her günstig wären, haben wiederum den Mangel, daß sie sich nicht
mit gegenseitiger Verzahnung verlegen lassen.
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Um sowohl den Anforderungen an die notwendige Verzahnung zu genügen,
wie auch ein bei großflächiger Pflasterung optisch ansprechendes Bild zu erreichen,
besteht ein bekannter Stein dieser Art aus mindestens drei im Grundriß sechseckigen
Einzelelementen, die in einer Reihe nebeneinander zu einem einstückigen Pflasterstein
verbunden sind (DE-GM 69 42 620).
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Da dieser Stein zwei Einschnürungen besitzt, kann er eine Stoßfuge
zwischen zwei benachbarten Steinen formschlüssig überdecken und vermittelt auch
bei großflächiger Verlegung ein optisch ansprechendes Bild, da nicht der Stein als
solcher, sondern lediglich die gleichmäßig ausgebildeten Einzelelemente in der Ansicht
in Erscheinung treten.
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Wenn auch dieser bekannte Stein schon aus drei Einzelelementen besteht,
also gegenüber der Verlegung von Einzelelementen eine rationellere Verlegung gestattet,
so geht die Tendenz doch zur Zusammenfassung einer größeren Anzahl von Einzelelementen
zu plattenförmigen Verlegeeinheiten, die maschinell mit entsprechenden Verlegegeräten
verlegt werden. Um bei unterschiedlichen Belastungen oder unterschiedlichen Setzungserscheinungen
unregelmäßige Risse zu vermeiden und zumindest im Gebrauchszustand auch die konstruktive
Wirkung einer Pflasterung herbeizuführen, werden zwischen den Einzelelementen solcher
Verlegeeinheiten Sollbruchstellen bildende Stege angeordnet (DE-GM 75 24 202). Diese
Stege sind, da sie sich nur über einen geringen Teil der im Grundriß gesehenen Begrenzungslinien
zwischen den Einzelelementen erstrecken, verhältnismäßig
schwierig
herzustellen. Außerdem besteht die Gefahr, daß diese Sollbruchstellen, wenn sie
zu schwach dimensioniert sind, vorzeitig brechen.
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Es ist weiterhin ein Verbundstein mit zwei Quadrate umschreibender
Grundlinie bekannt, der an den gegenüberliegenden langen sowie kurzen Steinseiten
einander entsprechende Vor-und Rücksprünge aufweist und der mit Durchbrechungen
versehen ist (DE-AS 23 54 600). Bei diesem Verbundstein können auch am Umriß eine
oder mehrere Ausnehmungen vorgesehen sein, die im Grundriß einen Teil der Fläche
einer Durchbrechung überdecken.
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Diese Ausnehmungen sollen eine Möglichkeit für eine zusätzliche Horizontalverbundwirkung
durch hindurchwachsenden Rasen bzw. in die Durchbrechungen eingefüllten Kies, Asphalt
oder dergleichen geben.
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Die Form dieses bekannten Steins , insbesondere die große Anzahl
der Durchbrechungen und die voneinander unterschiedliche Ausbildung der Ausnehmungen
am Umriß, die dadurch bedingt ist, daß die Ausnehmungen auf die Anordung der Durchbrechungen
abgestimmt werden muß, nehmen auf den Werkstoff Beton für den Verbundstein nicht
Rücksicht, mit dem scharfe Ecken und Konturen, insbesondere hinterschnittene Flächen
schwer herzustellen sind und in der Praxis zu Beschädigungen neigen.
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Dazu kommt noch ein weiteres Problem, Pflasterungen aus Betonpflastersteinen,
Verbundsteinen oder dergleichen werden in der Landschaftsgestaltung in zunehmendem
Maße auch zur Befestigung von geneigten Flächen und Böschungen verwendet. Wenn für
die Aufnahme von in der Ebene der Pflasterung auftretenden Horizontalkräften, wie
z.B. Bremskräften von Kraftfahrzeugen auch der Verbund der Steine untereinander
ausreicht, so reicht diese Verbundwirkung doch dann nicht aus, wenn die Pflasterung
in geneigten Ebenen verläuft.
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Schließlich hat sich gezeigt, daß mit der zunehmenden Befestigung
von Verkehrsflächen ernsthaft in die Ökologie eingegriffen wird. Die Befestigung
von Verkehrsflächen fördert den raschen Abfluß von Niederschlagswasser in die öffentlichen
Sammler und die Vorflut und verhindert das Sickern des Niederschlagswassers im Erdreich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pflasterstein der
eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß er aus dem Werkstoff Beton leicht und
ohne Beschädigungen befürchten zu müssen, hergestellt werden kann und daß er nicht
nur in der Ebene der Pflasterung, sondern auch senkrecht dazu eine erhöhte Verbundwirkung
herbeizuführen geeignet ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß an den Ecken des Pflastersteins
über dessen gesamte Dicke reichende Ausnehmungen vorgesehen sind, wobei sich in
einer aus einer Mehrzahl gleichartiger Pflastersteine zusammengesetzten Pflasterung
die im Schnittbereich der Fugenflächen benachbarter Steine liegenden Ausnehmungen
zu jeweils einer Durchbrechung der Pflasterung ergänzen. Die Ausnehmungen sind zweckmäßig
von Teilkreisflächen begrenzt.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Pflastersteins liegt zunächst darin,
daß die zur Erzielung der Verbundwirkung erforderlichen Durchbrechungen nicht im
Bereich der Außenflächen der einzelnen Steine, sondern im Bereich der Ecken angeordnet
sind, so daß nicht nur keine hinterschnittenen Flächen entsteheu, die ungünstig
bei der Fertigung sind, sondern im Gegenteil vorstehende Kanten gebrochen werden,
also noch ein zusätzlicher Vorteil hinsichtlich der Sicherheit gegen Beschädigungen
gegeben ist. Außerdem werden dort die Durchbrechungen jeweils durch mehrere aneinander
angrenzende Pflastersteine gebildet, so daß
jede der Ausnehmungennur
einen geringen Teil der Fläche der jeweiligen Durchbrechung umfaßt.
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Wenn der Pflasterstein aus mindestens zwei Einzelelementen besteht,
die so zueinander angeordnet sind, daß mindestens eine Sechseckseite jeweils zwei
benachbarten Einzelelementen gemeinsam ist, kann der sechseckige Umriß der Einzelelemente
auf der Ansichtsseite des Pflastersteins durch Nuten markiert sein. Im Bereich der
Nuten können Sollbruchstellen zwischen den Einzelelementen gebildet sein und es
können auch an der Unterseite des Pflastersteins entsprechende Nuten vorgesehen
sein.
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Der Vorteil eines solchen Pflastersteins liegt darin, daß in den
einzelnen Pflastersteinen und demzufolge auch in der aus solchen Steinen gebildeten
Pflasterung Durchbrechungen vorhanden sind, die aber das durch die Pflasterung entstehende
einheitliche Bild nicht stören. Die Durchbrechungen liegen im Bereich der Begrenzungslinien
der Einzelelemente, die einerseits durch Nuten markiert sind und andererseits sowieso
Fugenflächen bilden, so daß sie im äußeren Bild zurücktreten.
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Gegenstand der Erfindung ist noch eine Pflasterung aus derartigen
Pflastersteinen, bei der die von den Ausnehmungen gebildeten Durchbrechungen mit
einem Pflanzsubstrat, z.B. Humus, ausgefüllt und von Pflanzen, insbesondere Gras,
bewachsen sind. Die Durchbrechungen können aber auch mit erhärtendem Material, z.B.
Mörtel, ausgefüllt sein. Schließlich können in die Durchbrechungen Dübel aus festem
Material, z.B.
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Holz, Beton, Kunststoff oder dergleichen, eingesetzt sein.
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Auf diese Weise läßt sich in der verlegten Pflasterung auf einfache
Weise ein Horizontalverbund erreichen, der, je nach den Eigenschaften des verwendeten
Materials, unterschiedlichen
Anforderungen genügt. Im einfachsten
Fall kann schon die Durchwurzelung der mit Humus ausgefüllten Durchbrechungen genügen.
Größeren Anforderungen genügt die Ausfüllung mit erhärtendem oder festem Material,
die eine Verdübelung in der Ebene der Pflasterung bewirkt.
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Für noch höhere Verbundanforderungen, insbesondere auch einen Verbund
mit dem Untergrund können nach dem Verlegen der Pflaster steine auf der Kiesschicht
im Bereich der Durchbrechungen Vertiefungen in die Kiesschicht eingedrückt werden.
Diese Vertiefungen, die zweckmäßig mit einem eine Anzahl von Dornen aufweisenden
Gerät erzeugt werden, können wiederum entweder mit Pflanzsubstrat oder mit erhärtendem
Material gefüllt werden, das dann auch in die unter der Pflasterung liegende Kiesschicht
eindringt oder es können Dübel aus festem Material in diese Vertiefungen eingedrückt
werden. Die Dübel werden zweckmäßig mit den Pflastersteinen verlegt und mittels
des Vibrationsgeräts beim Verdichten in die Kiesschicht eingedrückt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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es zeigen Fig. 1 einen im Grundriß sechseckigen Pflasterstein nach
der Erfindung, Fig. 2 einen aus drei im Grundriß sechseckigen Einzelelementen bestehenden
Stein, Fig. 3 einen Längsschnitt entlang der Linie III-III durch den Stein nach
Fig. 2, Fig. 4 einen Ausschnitt aus einem Pflaster mit gemäß Fig. 2 ausgebildeten
Steinen,
Fig. 5 einen größeren Ausschnitt aus einer Pflasterung
mit einem Werkzeug zum Eindrücken von Vertiefungen in die darunter liegende Kiesschicht,
Fig. 6 einen Teilquerschnitt durch eine Pflasterung, bei der die Durchbrechungen
bepflanzt sind, Fig. 7 einen Teilquerschnitt durch eine Pflasterung, bei der die
Durchbrechungen mit Mörtel ausgefüllt sind und Fig. 8 einen Teilquerschnitt durch
eine Pflasterung, bei der in die Durchbrechungen Dübel eingesetzt sind.
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Der in Fig. 1 in Draufsicht dargestellte Pflasterstein 1 hat die
Grundform eines gleichseitigen Sechsecks, bei dem an den Ecken Ausnehmungen 2 angeordnet
sind, die durch Teilkreise begrenzt sind. Die Länge der jeweiligen Kreisbögen entspricht
dem Bruchteil der Anzahl der in einem Kreuzungspunkt aneinanderstoßenden Anzahl
von Steinen. Die benachbarten Steine und die Bildung von Durchbrechungen aus den
Ausnehmungen benachbarter Steine an den Ecken sind gestrichelt angedeutet. Aus optischen
Gründen ist der Stein mit einer seiner Grundfläche einbeschriebenen kreisförmigen
Erhöhung 3 versehen.
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Während der in Fig. 1 dargestellte Pflasterstein so groß ist, daß
er allein verlegt werden kann, ist es auch möglich, entsprechend kleinere Einzelelemente
zu Einheiten zusammenzufassen, um sie gemeinsam verlegen zu können. Ein beispielsweise
aus drei Einzelelementen 4a, 4b, 4c bestehender Stein 4 ist in Fig. 2 dargestellt.
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Bei einem solchen Pflasterstein sind die jeweils zwei benachbarten
Einzelelementen 4a und 4b bzw. 4b und 4c gemeinsamen Sechseckseiten durch Nuten
5 markiert. Entsprechende Nuten 6 sind von der Unterseite her vorgesehen, so daß
zwischen den beiden Nuten 5 und 6 jeweils ein Steg 7 von verhältnismäßig geringer
Dicke bleibt, der eine Sollbruchstelle bildet.
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Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, nur zwei oder mehr
als drei Einzelelemente zu einer Einheit zusammenzufassen. So ist es insbesondere
bei Steinen geringer Dicke, wie sie für Gehwege verwendet werden, möglich, sechs,
neun oder zwölf Einzelelemente mit derartigen Sollbruchstellen zu großflächigen
Einheiten zusammenzufassen, die mit entsprechenden Geräten verlegt werden und die
beim nachträglichen Einrütteln an den Sollbruchstellen brechen, so daß ein aus entsprechend
kleineren Elementen bestehendes Pflaster entsteht.
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Ein Ausschnitt aus einem aus dreiteiligen Pflastersteinen 4 bestehenden
Pflaster ist in Fig. 4 angedeutet. Hier sind auch die jeweils aus mehreren Ausnehmungen
gebildeten Durchbrechungen 8 erkennbar.
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Im einfachsten Fall werden die Durchbrechungen 8 im verlegten Pflaster
mit Sand ausgefüllt, der in die durch die Durchbrechungen gebildeten Hohlräume eingekehrt
wird. Wenn dem Sand Zement beigemischt wird, dann entsteht entweder mit zugegebenem
Wasser oder mit dem Wasser des jeweils nächsten Niederschlags ein Mörtel, der erhärtet
und einen Dübel 9 bildet (Fig. 7).
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In die Durchbrechungen kann aber auch ein Pflanzsubstrat, wie z.B.
Humus 10, eingefüllt werden, das als Grundlage für einen Pfianzenbewuchs 11 dient.
Im Hinblick auf den
verhältnismäßig geringen Raum im Verhältnis
zu der großen Oberfläche der Steine empfiehlt sich für einen solchen Pflanzenbewuchs
Gras, insbesondere ein sogenannter Trockenrasen, der mit verhältnismäßig geringen
Niederschlägen auskommt.
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Um einen besonders innigen Verbund der Pflasterung mit der darunterliegenden
Kiesschicht 12 zu erreichen, ist es möglich, mit einem besonderen Werkzeug 13 (Fig.
5), das aus einer Leiste 14 mit einer Anzahl von Dornen 15 besteht, durch die Durchbrechungen
der Pflasterung hindurch Vertiefungen in die Kiesschicht 12 zu drücken. Wird danach
Humus eingefüllt, dann dringt dieser auch in die Vertiefungen 16 in der Kiesschicht
12 ein, was zur Folge hat, daß die Wurzeln der Bepflanzung 11 auch bis in die Kiesschicht
12 vordringen können. Wird in die Durchbrechungen Mörtel 9 eingefüllt, dann dringt
auch dieser bis in die Kiesschicht 12 vor und bildet dort eine Verdübelung 17.
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Es ist aber auch möglich, in die Durchbrechungen zwischen den Steinen
4 Dübel 18 aus einem festen Material einzusetzen. Diese Dübel 18 werden zweckmäßig
zusammen mit den Pflastersteinen 4 verlegt und dann mit einem Verdichtungsgerät
19, das nur in seinen wesentlichen Teilen angedeutet ist (Fig. 8), eingerüttelt.
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