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Verfahren zum Übertragen einer Anriß-Zeichnungsvorlage
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auf ein zu bearbeitendes Werkstück Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Übertragen einer Anriß-Vorlage auf ein zu bearbeitendes Werkstück,
wobei von einer von Hand oder maschinell gefertigten Zeichnungsvorlage des Anrisses
ausgegangen wird.
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Bei Fertigungsvorgängen, bei denen aus Werkstücken gewisse Konturöffnungen
herausgeschnitten werden müssen, wobei es sich nicht nur um einen Schneidvorgang,
sondern auch um einen Fräsvorgang o. dgl. handeln kann, ist es Jeweils erforderlich,
die Umrißkontur der Öffnung auf das Werkstück von Hand oder maschinell zeichnerisch
von einer vorher angefertigten maßgenauen Zeichnung zu übertragen. So wird z. B.
beim Herstellen von Strangpreßmatrizen für Aluminiumprofile die Kontur eines Preßkanals
unmittelbar von einer Zeichnungsvorlage auf die das Preßwerkzeug bildende Matrize
durch einen Anriß auf derselben übertragen, um entsprechend der Anrißkontur dann
den Preßkanal in der Matrize auszuarbeiten. Das Übertragen des Anrisses auf die
Matrize
von der vorher gefertigten Maßzeichnung ist aber zeitaufwendig
und kann zu Übertragungsungenauigkeiten und Übertragungsfehlern führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und eine Übertragungsweise zu schaffen, die es ermöglicht, unmittelbar das Zeichnungsoriginal
auf das Werkstück zu übertragen, ohne daß dazu eine nochmalige manuelle oder maschinelle
Zeichnungsanfertigung auf dem Werkstück selbst z. B. in Form eines Anrisses erforderlich
ist. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zunächst die Zeichnungsvorlage
auf eine Trägerfolie mittels eines Trockenkopierverfahrens übertragen und danach
das Werkstück auf seiner anzureißenden Oberfläche mit einer Kleberschicht beschichtet
und auf diese Kleberschicht die Trägerfolie mit ihrer die Kopie aufweisenden Seite
aufgebracht und danach von dem Werkstück abgezogen wird. Dabei erfolgt das Auflegen
der Trägerfolie zweckmäßigerweise auf den noch nicht abgebundenen Kleber, und mit
einer Druckwalze wird die Folie aufgedrückt, wodurch ein gleichmäßiger Andruck und
das Verdrängen von überflüssigem Kleber erreicht wird. Nach dem Abziehen bzw. Abreißen
der Trägerforlie von der Kleberschicht, was bereits nach relativ kurzer Zeit erfolgen
kann, verbleibt die vorher auf der Trägerfolie befindliche Kopie auf dem Kleber
haften und wird somit auf einfache Weise von der Trägerfolie auf das Werkstück übertragen.
Dabei ist trs erfindungsgemäß erforderlich, daß die Adhäsionskraft der die Kopie
ausmachenden Toner-Teilchen auf der Trägerfolie geringer ist als zu der Kleberschicht
und überdies die Adhäsion zwischen der Trägerfolie und der Kleberschicht ebenfalls
geringer ist als zwischen den Tonerpartikeln und der Kleberschicht. Bei dem angewendeten
Trockenkopierverfahren
handelt es sich zweckmäßigerweise um ein
auf der Basis der elektrostatischen Aufladung arbeitendes Verfahren, wobei auf einem
elektrostatisch aufgeladenen Master, der eine Zinkoxyd-Schicht aufweist, ein latentes
Bild durch Belichtung des zu kopierenden Originals erzeugt wird. Dieses latente
Bild wird dann mittels einer Magnetbürste entwickelt. Auf der Magnetbürste haftet
feinstes Eisenpulver, das als Träger für ein Tonerpulver dient. Jedes Eisenteilchen
des Eisenpulvers überträgt Tonerpartikel auf den aufgeladenen Master.
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Danach wird der Master in Berührung gebracht mit einer Toner-Entwickler-Mischung
in Bürstenform, wobei nur noch der Toner an den geladenen Zonen des Masters haften
bleibt und das Eisenpulver durch magnetische Anziehung in der Entwicklereinheit
zurückbleibt. Mit dem derart entwickelten Master wird nun die Trägerfolie in Verbindung
gebracht, wobei das Tonerbild auf die Trägerfolie übertragen wird. Anschließend
wird die Trägerfolie durch Hitzeeinwirkung fixiert, wobei ein gewisser Einbrand
des Toners auf der Trägerfolie erfolgt. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich
insbesondere für derart erzeugte Tonerbilder, jedoch sind auch andere Kopierverfahren
möglich, die auf einer ähnlichen Basis arbeiten. Zweckmäßigerweise wird als Trägerfolie
eine durchsichtige Kunststoffolie verwendet, wodurch es besonders einfach ist, die
die Kopie tragende Folie auf dem Werkstück auszurichten. Dabei handelt es sich zweckmäßigerweise
um Kunststoffmaterialien, wie sie bei Projektionsfolien oder Offsetfolien Verwendung
finden. Allerdings sind auch Selbstklebefolien oder auch Folien aus Transparentpapier
unter Umständen geeignet. Um eine besonders gute Haftung des Klebers auf dem Werkstück
zu erreichen, ist es weiterhin zweckmäßg, wenn das Werkstück vor dem Auftragen der
Kleber-
schicht gereinigt und insbesondere entfettet wird. Als Kleber
wird vorteilhafterweise ein farbloser, lösungsmittelfreier, schnell polymerisierender,
kalthärtender Kleber verwendet. Dabei kann zweckmä!jigerweise ein Einkomponenten-Cyanacrylat-Kleber
Verwendung finden.
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Ein derartiger Kleber härtet in kurzer Zeit ohne Anwendung von Druck
und Wärme zu einem transparenten Klebstoffilm. Derartige Kleber zeichnen sich durch
besonders kurze Aushärtezeiten aus, so liegen Aushärtezeiten zwischen etwa 10 und
180 sec vor, so daß bereits nach kurzer Zeit die Trägerfolie abgezogen werden kann,
und zwar bereits schon nach 1 bis 3 min.
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Um einen besonders guten Kontrast zwischen der auf das Werkstück aufgebrachten
Kontur und der Werkstückoberfläche zu erhalten, was aus bearbeitungstechnischen
Gründen zweckmäßig sein kann oder aber auch aus anderen optischen Gründen vorteilhaft
sein kann, kann erfindungsgemäß vor dem Aufbringen der Kleberschicht die Werkstückoberfläche
mit einer Farbschicht versehen werden. Dabei wird als Material zweckmäßigerweise
ein Sprühfarblack auf Kunstharzbasis verwendet.
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Wenn zu befürchten ist, daß bei dem Trockenkopierverfahren ein zu
starkes Einbrennen beim abschließenden Fixiervorgang der Tonerpartikel auf der Trägerfolie
erfolgt, kann es erfindungsgemäß zweckmäßig sein, wenn die Trägerfolie vor dem Kopierverfahrensgang
mit einem dünnen Ölfilm versehen wird. Dieser Ölfilm dient dann als Puffer und vermindert
die Einbrennwirkung des abschließenden Fixiervorgangs.
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Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, wird erfindungsgemäß also ein
einfaches Verfahren zum Übertragen des
manuell oder machinell beispielsweise
mittels Computer angefertigten Zeichnungsoriginals auf das zu bearbeitende Werkstück
geschaffen, ohne daß eine nochmalige Anfertigung bei der Übertragung erforderlich
wäre. Dabei ist es auch möglich, durch die Zwischenschaltung des Kopierverfahrens
beispielsweise eine Verkleinerung des Originals vorzunehmen. Ein weiterer Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß nicht nur ebene Flächen, sondern
auch zylindrische oder unebene Flächen auf diese Weise ohne weiteres mit dem jeweiligen
An- bzw. Aufriß versehen werden können. Als Werkstückmaterialien sind sowohl Metall,
Kunststoff als auch Holz einsetzbar.