DE2829832C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Mehrkreis-Schutzventil nach der Gattung des Hauptanspruchs.

Ein derartiges Schutzventil ist bekannt (DE-OS 22 32 120).

Bei dieser bekannten Bauart wird die Drosselstelle durch einen in eine Bohrung eintauchenden zylindrischen Einsatzkörper gebildet, der mittels eines Sprengringes an den Ventilschließkörper angehängt ist. Eine solche Anhängung ist aber umständlich zu montieren und verhältnismäßig teuer. Außerdem hat sie den Nachteil, daß der Ein­ satzkörper nur gemeinsam mit dem Ventilschließkörper bewegbar ist.

Desweiteren ist durch die FR-PS 10 66 914 bereits ein Drosselkörper bekannt, der tulpenförmig ausgebildet ist. Dabei arbeitet aber nur der Schaft als Drossel, der Kopf dient als Ventilschließkörper.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und ein Mehrkreis-Schutzventil der eingangs genannten Gattung zu schaffen, dessen Drosselstelle sehr einfach und billig herzustellen und dessen Einsatzkörper leicht zu montieren ist.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem gattungsgemäßen Mehrkreis-Schutzventil durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Bei einem derartigen Mehrkreis- Schutzventil ist die Drosselstelle auch bei langem Betrieb weitge­ hend unveränderlich. Die einmal gewählte Einstellung der Drosselung bleibt für immer erhalten. Weiterhin ist die Drosselstelle sehr einfach herzustellen, weil keine Fluchtungspro­ bleme auftreten. Außerdem hat sie durch ihre ständige Bewe­ gung den Vorteil der Selbstreinigung.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein Mehrkreis-Schutzventil mit zwei Überströmventilen und

Fig. 2 ein Überströmven­ til im Schnitt.

Das dargestellte Mehrkreis-Schutzventil hat ein Gehäuse 1, in dem paral­ lel nebeneinander zwei Überströmventile 51 und 52 angeord­ net sind. Bei Bedarf können auch drei oder vier Überström­ ventile in beliebiger Anordnung im Gehäuse 1 vorgesehen sein.

Eines der Überströmventile ist in der Fig. 2 im Schnitt dargestellt. Es ist zu erkennen, daß es einen Einlaß 2 mit einem Gewindeanschluß 3 und auf der anderen Seite ei­ nen mit dem Einlaß 2 auf gleicher Achse liegenden Auslaß 4 mit einem Gewindeanschluß 5 hat. An den Einlaß 2 schließt sich rechtwinklig ein Lufteinlaßkanal 6 an, der gleichach­ sig zu einer mehrfach abgesetzten Gehäusebohrung 7 angeord­ net ist, deren Achse senkrecht auf der Achse Einlaß 2 - Auslaß 4 steht.

Im Lufteinlaßkanal 6 ist eine Schulter 8 vorgesehen, die einem Ringkörper 9 als Anlage dient. Der Ringkörper 9 ist ein Druckgußteil oder Spritzteil und ist außerhalb des Ge­ häuses fertig bearbeitet. Er hat an seiner Mantelfläche eine Ringnut 10, in die ein Dichtring 11 eingelegt ist. Mit die­ sem Dichtring 11 ist der Ringkörper 9 in eine Erweiterung 12 des Lufteinlaßkanals 6 eingesetzt und auf diese Weise abgedichtet.

An seinem dem Lufteinlaßkanal 6 abgekehrten Ende ist der Ringkörper 9 mit einem ringförmigen Ventilsitz 29 verse­ hen. Die Gehäusebohrung 7 nimmt ein Rohrstück 15 und eine Kappe 16 jeweils mit einem Flansch 17 bzw. 18 auf. Die bei­ den Flansche 17 und 18 sind zwischen einer Bohrungs-Schul­ ter 19 und einem Sprengring 20 in der Bohrung 7 befestigt.

In die Kappe 16 ist eine von außen betätigbare Schraube 21 eingesetzt. Auf das innere Ende der Schraube ist ein Feder­ teller 23 einer Feder 24 aufgesetzt, die das Rohrstück 15 durchdringt und die mit ihrem anderen Ende an einem topf­ förmigen Glied 25 angreift.

Dieses topfförmige Glied 25 ist ein metallarmiertes Kunst­ stoffteil, das an seinem Topfrand mit einer Ringdichtlippe 26 versehen ist, mit der es auf einer Außenfläche des Rohr­ stückes 15 gleitbar und abdichtend aufgesetzt ist. Eine Bodenfläche 25′ des topfförmigen Gliedes 25 ist Schließkör­ per des Überströmventils und ist zur Zusammenarbeit mit dem vom Ringkörper 9 getragenen Ventilsitz 29 bestimmt.

Bei Bedarf kann, wie gezeichnet, innerhalb des Ringkörpers 9 ein Rückschlagventil 27 vorgesehen sein. Das Rückschlag­ ventil 27 hat einen Schließkörper 28, der am Ringkörper 9 befestigt ist. Zu diesem Zweck ist der Schließkörper 28 ein kegelstumpfförmiger Weichkörper, der an seinem kleinen Durchmesser einen Ansatz 30 hat, mit dem er zentrisch in dem Ringkörper 9 unter Belassung von koaxialen Luftdurch­ gangskanälen 31 befestigt ist. An seinem großen Durchmes­ ser hat der Schließkörper 28 einen elastischen Ringrand 32, der gewöhnlich lippenartig auf der Schulter 8 aufliegt.

Der Ringkörper 9 ist koaxial zum Ventilsitz 29 mit einer zylindrischen Bohrung 33 versehen, in die ein tulpenförmi­ ger Einsatzkörper 34 eingesetzt ist, dessen Kopf 35 einen Durchmesser hat, der nur wenig kleiner ist als der Durch­ messer der Bohrung 33, so daß der Kopf 35 den Bohrungsdurch­ gang weitgehend ausfüllt. Der Einsatzkörper 34 ist vom Schließkörper 25′ des Überströmventils getrennt. Er hat seine Führung in der Bohrung 33 durch einen schlankeren Schaft 36, der mit vier Führungslappen 37 versehen ist, damit die Luft einen Durchgang hat.

Zwischen der Wand der zylindrischen Bohrung 33 und dem Kopf 35 des tulpenförmigen Einsatzkörpers 34 ist eine Dros­ selstelle 38 gebildet. Der Einsatzkörper 34 liegt mit sei­ nem Kopf 35 strömungsabhängig am Ventilschließkörper 25′ des Überströmventils an.

Die Wirkungsweise des dargestellten Mehrkreis-Schutzventils ist folgende:

Bei drucklosem Einlaß 2 nehmen die beweglichen Teile des Überströmventils die in der Zeichnung dargestellte Lage ein. Wird nun der Druck im Einlaß 2 gesteigert, so öffnet das Rückschlagventil 27 durch Abheben des Ringrandes 32 von der Schulter 8. Dann steht der Struck unter dem topf­ förmigen Glied 25 an. Je nach der über die Schraube 21 eingestellten Vorspannung der Feder 24 öffnet dann bei ei­ ner gewissen Druckhöhe des Eingangsdruckes das Überström­ ventil, indem sich das topfförmige Glied 25 von seinem Ventilsitz 29 abhebt. Zu Beginn des Abhebens ist durch die Drosselstelle 38 eine Drosselwirkung für den Luftdurchgang vorhanden. Im Verlauf des Abhebevorgangs vermindert sich die Drosselwirkung bis nahe Null.

Wenn das Überströmventil voll geöffnet ist, kann es von der Luft weitgehend ungehindert durchströmt werden; jedoch bleibt das Rückschlagventil 27 immer voll wirksam. Bei Druckabfall im Einlaß 2 schließt das Überströmventil wieder unter der Kraft der Feder 24.

Ein mit derartigen Überströmventilen bestücktes Mehrkreis- Schutzventil ist zwischen einen Kompressor und mehrere Druckluftvorratsbehälter eingeschaltet und hat eine der Zahl der zu schützenden Kreise entsprechende Anzahl von Überströmventilen, die ab einer bestimmten Druckhöhe den Luftdurchgang durch die Überströmventile freigeben und die mit je einer Drosselstelle sowie mit je einem Rück­ schlagventil ausgerüstet sind. Die Rückschlagventile sind dazu bestimmt, bei Ausfall der Druckversorgung den vollen Druck in den einzelnen Kreisen aufrechtzuerhalten. Außer­ dem dienen sie zum gegenseitigen Absichern der einzelnen Kreise bei einem Ausfall eines Kreises, damit der Druck nicht auf den Schließdruck des Überströmventils abfällt.

Claims (4)

1. Mehrkreis-Schutzventil für Druckluft-Bremsanlagen mit mehreren, mindestens zwei Betriebsbremskreise aufweisenden Bremskreisen, das zwischen einem Luftpresser und mehreren Behältern eingeschaltet ist und das eine der Zahl der zu schützenden Kreise entsprechende Anzahl von Überströmventilen hat, deren Ventilschließglieder von je einer Feder gegen ihre Ventilsitze gedrückt werden und die bei erreichtem Überströmdruck den Luftdurchgang durch die Überströmventile freige­ ben, sowie mit je einer Drosselstelle vor den Überströmventilen, die bei mindestens einem Teil der Überströmventile zwischen einer Wand einer zum jeweiligen Ventilsitz koaxialen zylindrischen Bohrung und einem Einsatzkörper gebildet ist, der als vom Ventilschließkörper getrenntes Bauteil ausgebildet ist und seine Führung in der Bohrung hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatzkörper (34) tulpenförmig ist und einen den Durchgang der Bohrung (33) weitgehend ausfüllenden Kopf (35) und einen wesentlich schlankeren Schaft (36) hat, wobei der Kopf (35) am Ventilschließkörper (25′) des Überströmventils (51; 52) strömungsabhängig anliegt.

2. Mehrkreis-Schutzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Schaft (36) des Einsatzkörpers (34) mindestens zwei, vor­ zugsweise vier Führungslappen (37) trägt, mit denen er gegenüber der Wand der zylindrischen Bohrung (33) geführt ist.

3. Mehrkreis-Schutzventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die den Einsatzkörper (34) aufnehmende zylindrische Bohrung (33) in einem Ringkörper (9) vorgesehen ist, der auf seiner dem Überströmventil (51; 52) zugekehrten Seite den jeweiligen Ven­ tilsitz (29) trägt.

4. Mehrkreis-Schutzventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkörper (9) auch noch den Schließkörper (28) eines dem Überströmventil (51; 52) und der Drosselstelle (38) vorgeschalteten Rückschlagventils (27) trägt.