DE2828552A1 - Verfahren zur herstellung lichtstabilisierter polyaetherester - Google Patents

Verfahren zur herstellung lichtstabilisierter polyaetherester

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zur Herstellung lichtstabilisierter
  • Polyätherester Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von linearen mattierten Polyätherestern aus Terephthalsäure und Glykolen mit bis zu etwa 15 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Polyätheresters, eines Polyethylenglykols, wobei dem Reaktionsgemisch nach der Umesterungs- oder Veresterungsstufe zur Lichtstabilisierung eine Sauerstoffverbindung des Phosphors zugesetzt wird.
  • Die seit langem bekannten und industriell hergestellten Polyester haben im allgemeinen eine für die praktischen Verwendungszwecke gute oder sehr gute Lichtbeständigkeit. Die für den textilen Bereicn verwendeten synthetischen linearen Polyester auf Basis von Terephthalsäure und Glykolen, z.B. das Polyethylenterephthalat und das Polybutylenterephthalat, besitzen in der Form von Fasern, Fäden und Folien ebenfalls eine recht gute Lichtbeständigkeit.
  • Polyester der Terephthalsäure, wie z.B. das Polyethylenterephthalat, können durch einen Einbau von anderen Dicarbonsäuren oder Diolen chemisch nodifiziert werden, um für bestimmte Einsatzzwecke gezielte Eigenschaftsänderungen von z.B. Fasern, Fäden oder Folien zu erhalten. Durch einen Einbau von begrenzten Mengen Polyethylenglykolen als zweiter Diolkomponente werden Polyätherester erhalten, die noch in genügendem Ausmaß die vorteilhaften Polyester-Eigenschaften besitzen, gleichzeitig aber Vorteile insbesondere im Hinblick auf die Anfärbbarkeit daraus hergestellter Fasern und Fäden ergeben, siehe Chemiefasern/Textil-Industrie 22/74, 388 (1972); 27/79, 336, 452 (1977); Melliand Textilber.
  • 58, 420, 495 (1977).
  • Zusätzlich zu den Polyethylenglykolen können andere Polyester-Modifizierungskomponenten verwendet werden, beispielsweise solche mit Sulfonatgruppen oder stickstoffhaltige Verbindungen zur Herstellung von basisch oder sauer anfärbbaren Polyestern (siehe H. Büttner, Angew. Makromol. Chem. 40/41, 57 (1974)).
  • Pillarme, leicht anfärbbare Polyester-Fasern und -Fäden können des weiteren durch Verwendung von geringen Mengen an Permanentvernetzern oder Temporärvernetzern hergestellt werden.
  • Nun zeigen häufig modifizierte Polyester, und insbesondere die Polyätherester, gegenüber den nicht modifizierten Polymeren eine etwas verringerte Lichtbeständigkeit. Dies macht sich z.B. in einer stärkeren Veränderung der textilen Eigenschaften von aus den Polyestern erzeugten Fasern und Fäden bemerkbar, d.h.
  • die ReiBfestigkeiten und die Reißdehnungen nehmen in Abhängigkeit von der Belichtungszeit stärker ab. Die Ursache kann in den andersartigen einkondensierten Struktureinheiten der Modifizierungskomponente liegen, wenn diese gegenüber photochemischen oder photooxidativen bzw. auch hydrolytischen Einflüssen empfindlicher sind.
  • Als Mattierungsmittel werden Polyestern im allgemeinen Titandioxid-Pigmente zugesetzt, wenn keine glänzenden Fasern und Fäden gewünscht werden. Es können als Pigmente sowohl Anatas- als auch Rutil-Typen eingesetzt werden, wobei für Fasern und Fäden im allgemeinen Anatas-Typen bevorzugt werden, da die härteren Rutil-Pigmente zu einem erhöhten Abrieb an Fadenleitorganen und Walzen bei der Verspinnung und Verstreckung führen.
  • Es ist bekannt, daß Titandioxid-Pigmente den Lichtabbau von vielen Polymeren sowie von Farbstoffen durch katalysierte Photooxidation fördern. Bei dem nicht modifizierten handelsüblichen Polyethylenterephthalat, das über Dimethylterephthalat hergestellt worden ist, ist der photochemische Einfluß der Titandioxidpigmente gering, d.h. es bestehen praktisch keine Unterschiede in der Lichtbeständigkeit von mattierten Fasern und Fäden mit den in der Praxis üblichen bis zu 2 Gew.% TiO2-Gehalten gegenüber unmattierten Fasern und Fäden.
  • Bei chemisch modifiziertem Polyethylenterephthalat tritt häufig bei Verwendung von TiO2-Mattierungsmitteln ein verstärkter Lichtabbau ein, d.h. daß die mattierten Fasern und Fäden eine geringere Lichtbeständigkeit aufweisen als die entsprechenden unmattierten Fasern und Fäden. Die Lichtbeständigkeit ist deshalb auch abhängig von der Menge des zugesetzten TiO2-Pigmentes, d.h. je höher der Mattierungsgrad ist, desto stärker ist der Lichtabbau des modifizierten Polyesters. Eine besonders starke Abhängigkeit der Lichtbeständigkeit vom TiO2-Gehalt der Fasern und Fäden tritt auf, wenn Heteroatome in die Polyesterkette eingebaut sind, die gegenüber photcoxidativen Einflüssen empfindlich sind. Dies ist der Fall bei Polyestern, die mit Polyethylenglykolen modifiziert sind, also Äther-Sauerstoffatome in der Polymerkette enthalten. Infolge der Neigung von Äther-Sauerstoffatomen zur Peroxid-Bildung sind die Polyätherester gegenüber oxidativen und photooxidativen Einflüssen empfindlich.
  • In der DE-OS 2 640 043 werden beispielsweise Polyätherester aus Terephthalsäure, 1,4-Cyclohexandimethanol und Polyethylenglykolen beschrieben. Diese werden durch Zusatz eines Stabilisators (phenolisches Antioxidans) und durch Phosphor-Verbindungen unterschiedlicher Art gegenüber den verschiedenen schädlichen Einflüssen geschützt, so daß leicht anfärbbare Textilfasern mit guten Lichtbeständigkeits- und Lichtechtheitseigenschaften erhalten werden. Mattierungsmittel werden in dem Verfahren der obengenannten OS nicht verwendet.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lichtstabilisatoren für Polyätherester der Terephthalsäure mit Glykolen und Polyethylenglykolen zu finden, die insbesondere die photochemische Aktivität von TiO2-Pigmenten blockieren und außerdem eine nur sehr geringe Flüchtigkeit während des unter Vakuum stattfindenden Polykondensationsprozesses aufweisen. Außerdem sollen sie leicht zu handhaben und zu dosieren sein, keine Ablagerungen in den Reaktoren bilden, zu thermisch stabilen und farblich einwandfreien Endprodukten führen, die Rückgewinnung des Glykols nicht erschweren und keine den Prozeß ablauf störende Substanzen in das Reaktionsgemisch ein schleppen.
  • Es wurde nun gefunden, daß ein Zusatz von schwer flüchtigen Estern der Phosphorsäure eine Lichtstabilisierung der gegen die Einwirkung von Licht empfindlichen, mit Titandioxid mattierten Polyätherester bewirken kann.
  • Als allgemeine Polyesterstabilisatoren zur Blockierung.
  • des Umesterungskatalysators zum Zwecke der Thermostabilisierung sind in vielen Patentschriften neutrale und saure Ester der Phosphorsäure und der phosphorigen Säure beschrieben, z.B. in der DE-AS 1 152 259 und der DE-OS 2 154 503. Die sauren Phosphorsäureester, das sind nur teilweise veresterte Phosphorsäuren, sind zwar nicht flüchtig, haben aber erhebliche Nachteile als Polyester-Zusatzmittel, da sie als Säuren die Bildung von Diethylenglykol aus dem Ethylenglykol fördern. Dieses ist als Nebenprodukt unerwünscht, da es als Diol ebenfalls in das Polyestermolekül eingebaut wird und die Polyester-Eigenschaften, z.B. den Schmelzpunkt, negativ beeinflußt. Außerdem verursachen Phosphorsäure und deren saure Ester insbesondere bei kontinuierlichen Produktionsprozessen unerwünschte Ablagerungen in den Reaktoren durch die schnelle Bildung von schwerlöslichen Phosphaten und führen bei einer überschüssigen Anwendung zur Agglomeration des TiO2-Pigmentes, wenn dieses als Mattierungsmittel zugesetzt wird.
  • Die neutralen Alkylester der Phosphorsäure reagieren zwar auch mit den zweiwertigen Metallionen der Umesterungskatalysatoren genauso wie die Phosphor säure selbst zu schwer löslichen Metallphosphaten, allerdings ist die Reaktionsgeschwindigkeit der Umsetzung mit den Phosphorsäureestern erheblich, d.h. um Größenordnungen, geringer, da dies keine schnelle Ionenreaktion mehr ist.
  • Deshalb sind unter den angewandten Betriebsbedingungen die neutralen Ester der genannten Gattung bereits merklich flüchtig, wie auch in der DE-OS 2 412 216 ausgeführt. Bei einer Lichtstabilisierung von modifizierten Polyestern bzw. Polyätherestern ist das Problem der Flüchtigkeit der zugesetzten Stabilisatorverbindung noch erheblich verstärkt, da eine wesentlich höhere Menge eines Phosphorsäureesters zugesetzt werden muß, als zur alleinigen Thermostabilisierung des Polyester notwendig wäre.
  • Es wurde nun gefunden, daß alle gewünschten Vorteile für eine Lichtstabilisierung von mit Titandioxid mattierten Polyätherestern erhalten werden, wenn nach der Umesterungs- oder Veresterungsstufe oder während der Polykondensationsreaktion Phosphorsäuretriester.
  • zugesetzt werden, die 1 oder 2 niedere Alkylgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise mit 1 bis 2 C-Atomen, sowie gleichzeitig 2 oder 1 Alkylenglykol- oder Polyalkylenglykol-Gruppen enthalten, wobei die Alkylengruppen aus 2 bis 4 C-Atomen bestehen. Alkylenglykole und Polyalkylenglykoläther mit 2 bis 4 C-Atomen pro Alkylengruppe sind z.B. Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol sowie deren di-, oligo-und polymere Äther. Die bevorzugte Ausführungsform verwendet Mischungen von Phosphorsäuretriestern, die außer 1 oder 2 niederen Alkylgruppen Mono- bis Polyethylenglykolgruppen als Ester-Gruppen enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen gemischten Phosphorsäureester werden bevorzugt hergestellt durch Umsetzung eines sauren Mono- oder Dialkylphosphats oder einer Mischung derselben mit einem Alkylenoxid mit 2 bis 4 C-Atomen nach bekannten Verfahren ohne Verwendung eines Lösungsmittels oder Katalysators. Das Alkylenoxid addiert sich an die freien Hydroxylgruppen der sauren Alkylphosphate unter Bildung von 2-Hydroxyalkyl-Estergruppen. Die Alkylenoxid-Addition bleibt aber nicht bei dieser Monoaddition stehen, sondern solange die Reaktionsmischung durch noch freie Säuregruppen sauer reagiert, addiert sich das Alkylenoxid auch an die endständigen Hydroxylgruppen der schon addierten Alkylenoxid-Einheiten (siehe Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Stuttgart 1964, Bd. XII/2, S. 307). Dadurch entstehen Polyalkylenglykoläther als Ester-Gruppen von verschiedener Kettenlänge. Wenn gegen Ende der Reaktion die Konzentration der Säuregruppen stark abnimmt, bilden sich nur noch Monoadditionsprodukt2, die analytisch durch Verseifung und gaschromatographische Bestimmung in Mengen von einigen Gew.% nachweisbar sind. Die Alkylenoxidaddition wird so lange fortgesetzt, bis das entstehende Phos- phorsäureester-Gemisch eine Säurezahl kleiner als 1 aufweist, d.h. praktisch kaum noch Alkylenoxid aufnimmt. Die Säurezahl (SZ) ist definiert als die Menge Kaliumhydroxid in mg, die zur Neutralisation von 1 g Substanz erforderlich ist (siehe Römpp, Chemie Lexikon, 6. Aufl., Stuttgart 1966, Bd. II, Sp.2037/8).
  • Die durch das bevorzugte Herstellverfahren der erfindungsgemäßen gemischten Phosphorsäureester erhaltenen Oligo- und Polyalkylenglykoläthergruppen bewirken den Vorteil, daß der zugesetzte Stabilisator während des Polyester-Polykondensationsprozesses nur eine sehr geringe Flüchtigkeit aufweist und somit der (analytisch bestimmbare) Phosphor-Gehalt im Polyester nur geringfügig unter dem aufgrund der Einsatzmenge berechneten liegt.
  • Die erfindungsgemäß als Lichtstabilisatoren verwendeten gemischten Phosphorsäureester können auch auf anderen Wegen als dem beschriebenen, der eine bevorzugte Ausführungsform darstellt, hergestellt werden.
  • Zum Beispiel können die Mono- oder Dialkylphosphorsäurechloride mit Glykolen bzw. Mischungen von Glykolen, unter Zusatz eines tertiären Amins als Base zu Phosphorsäuretriestern umgesetzt werden. Anschließend muß aber das entstandene Aminhydrochlorid quantitativ abgetrennt werden, da sonst Störungen bei der Polyesterherstellung auftreten und die Polyester-Eigenschaften negativ beeinflußt werden. Auf ähnliche Weise können durch Reaktion von Phosphoroxychlorid, POCl31 mit Glykolen, Polyglykolen oder Mischungen derselben und gleichzeitiger Anwesenheit von Alkanolen - oder auch in einer nachfolgenden Reaktionsstufe -bei gleichzeitiger Anwesenheit einer Base als Chlorwasserstoffakzeptor die oben beschriebenen erfindungsgemäßen gemischten Phosphorsäuretriester hergestellt werden (vgl. JA-PS 64 30 154; C.A. 62,11737a).
  • Eine weitere Möglichkeit ihrer Herstellung besteht in einer Umesterungsreaktion eines niederen Trialkylphosphats mit Glykolen. Diese Reaktion erfolgt auch bei höheren Temperaturen ohne einen Katalysator nur partiell und sehr langsam unter gleichzeitiger partieller Hydrolyse. Für eine brauchbare Umesterungsreaktion mit höheren Alkoholen bzw. Glykolen und Polyglykolen sind deshalb basische Katalysatoren erforderlich (siehe Houben-Weyl, Bd. XII/2, S. 371). Zur Verwendung so hergestellter gemischter Phosphorsäuretriester als Polyester-Stabilisatoren müssen die basischen Zusatzmittel vorher aus der Reaktionsmischung entfernt bzw. abgetrennt werden.
  • In der schon oben erwähnten DE-AS 1 152 259 ist als Polyester-Stabilisator zur Stabilisierung nach der Umesterung von Dimethylterephthalat das "Tris-(2-hydroxyethyl) -phosphat" aufgeführt. Diese Verbindung hat bei einer Verwendung zur Lichtstabilisierung von modifizierten Polyestern bzw. Polyätherestern aber wesentliche Nachteile. Da sie drei endständige, primäre Hydroxylgruppen besitzt, kann sie bei dem Polykondensationsprozeß als trifunktionelle Verbindung reagieren und als Verzweigungs- bzw. Vernetzungspunkt in den Polyätherester eingebaut werden (vgl. M.C. St.Cyr, SPE Transactions 1, No.1,47-51 (1961)). Dies führt bekanntermaßen je nach Menge an zugesetzter trifunktioneller Verbindung zu modifizierten Polyestern mit deutlich veränderten Eigenschaften, z.B. einer höheren Schmelzviskosität, geringerer Festigkeit und höherer Quersprödigkeit der Fäden, alles Eigenschaften, die nur in Spezialfällen als Polyester-Eigenschaften gewünscht werden. Die erfindungsgemäßen Stabilisatoren sind aber in bezug auf dic Hydroxylgruppcn mono- oder bifunktionell, können also in die lineare Polyesterkette eingebaut werden oder sich als Endgruppe am Polyestermolekül befinden. Infolge der geringeren Stabilisatorkonzentration tritt auch praktisch keine Störung der Polykondensationsreaktion durch Kettenabbruch ein.
  • Bei einer Herstellung von "Tris-(2-hydroxyethyl)-phosphat" durch Ethylenoxid-Addition an Phosphorsäure kann aus den oben erläuterten Gründen keine reine, definierte Verbindung erhalten werden, da Polyethylenglykoläther-Einheiten unterschiedlicher Kettenlänge als Estergruppen entstehen. Dadurch hat dieser Stabilisator gegenüber den erfindungsgemäßen Mischestern den zusätzlichen Nachteil eines erheblich geringeren Phosphorgehaltes im Molekül, so daß entsprechend eine größere Menge Stabilisator dem Polyester zugesetzt werden müßte, wenn zur Erzielung des gewünschten Stabilisierungseffektes eine bestimmte Phosphor-Konzentration im Polyester erforderlich ist. Dadurch könnan dann die oben erwähnten Nachteile als trifunktionelle Verbindung verstärkt auftreten.
  • Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Phosphorsäuretriester verwendeten sauren Alkylphosphate sind bevorzugt Methylphosphate, d. h. Monomethylphosphat, Dimethylphosphat oder auch Mischungen aus beiden. Es können aber auch Ethyl-, Propyl- oder Butylphosphate verwendet werden. Diese sauren Alkylphosphate können beispielsweise gewonnen werden durch Umsetzung einer Polyphosphorsäure mit bestimmtem P205-Gehalt mit einer bestimmten berechneten Menge eines Alkanols mit 1 bis 4 C-Atomen, bevorzugt mit Methanol. Durch Oxidation von Dialkylphosphiten zu Dialkylphosphaten können ebenfalls Ausgangsverbindungen für die erfindungsgemäßen gemischten Phosphorsäureester erhalten werden.
  • Die zur Addition an die sauren Alkylphosphate verwendeten Alkylenoxide können Ethylenoxid, Propylenoxid oder Butylenoxid sein. Bevorzugt wird Ethylenoxid verwendet.
  • Die Menge des zur Lichtstabilisierung der Polyätherester zugesetzten erfindungsgemäßen Stabilisators hängt zum einen von der Art und Menge des verwendeten Polyethylenglykols und zum anderen vom Mattierungsgrad des Polyesters ab, d.h. wieviel TiO2-Pigment im Polyester inkorporiert ist. Es können bis zu etwa 15 Gew.% Polyethylenglykole, bezogen auf das Gewicht des Polyätheresters eingesetzt werden, um noch in der Praxis brauchbare, zu Fasern und Fäden verarbeitbare Polyätherester zu erhalten.
  • Da die Polyethylenglykole mit unterschiedlichen Molekulargewichten hergestellt werden können, sind die Eigenschaften der hiermit modifizierten Polyesterfasern nicht nur von der Gewichtsmenge der einkondensierten Polyglykole sondern auch von derem mittlerem Molekulargewicht, d.h. der Kettenlänge der einkondensierten Polyäthersegmente abhängig. Bevorzugte Polyethylenglykoläther sind solche mit mittleren Molekulargewichten von 400 bis 3 000.
  • TiO2-Mattierungsmittel werden bei Polyester-Fasern und -Fäden in Mengen von etwa 0,04 bis etwa 2 Gew.% eingesetzt. Beides erfordert naturgemäß eine ähnliche Variation in der zugesetzten Stabilisatormenge. Für die Stabilisierungswirkung ist hauptsächlich die zugesetzte Menge an fünfwertigem Phosphor maßgebend.
  • Deshalb ist auch der Phosphorgehalt der Stabilisator-Verbindung zu berücksichtigen. Je höher der Gehalt an Alkylgruppen, insbesondere an Methylgruppen, desto höher ist der Phosphor-Gehalt der Mischester und um so weniger Stabilisator wird im Polyätherester benötigt. Die zugesetzten Stabilisatormengen werden deshalb auf den Phosphor-Gehalt bezogen, den sie im fertigen Polyätherester bewirken. Dieser kann im Bereich von 20 ppm bis 800 ppm Phosphor, insbesondere aber bei den meisten praktischen Anwendungszwecken zwischen 30 und 300 ppm Phosphor liegen.
  • Das zur Polyätheresterbildung mit der Terephthalsäure verwendete niedrigmolekulare Glykol als der Hauptglykolkomponente kann ein Polymethylenglykol mit 2 bis 10 C-Atomen sein, aber auch ein cyclisches Glykol wie 1,4-Cyclohexandimethanol und ähnliche Verbindungen. Besonders bevorzugt wird Ethylenglykol verwendet.
  • Die Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Tabelle hervor. Hierin sind die Lichtbeständigkeit von Polyethylenterephthalat-Filamentgarnen verglichen, und zwar unmodifiziertes Polyethylenterephthalat (PET) und mit verschiedenen Polyethylenglykolen modifiziertes Polyethylenterephthalat ohne und mit erfindungsgemäßen Lichtstabilisatoren.
  • Belichtungsprüfung in einem Xenotest-Gerät (1)
    Polyester-Filamentgarne vom Polyätherkomponente TiO-(3) Ausgangswerte 1500 Wlst.(4)
    Titer dtex 56 f 24 Substanz Gew.%(2) Geh.² Reiß- Reiß- RRF(5) RRD(5)
    Gew.% fest. dehn. % %
    cN/tex %
    1. PET(6) - - - 52,9 21,6 79,8 74,5
    2. PET - - 0,38 53,4 19,4 76,2 76,8
    3. PET-Modif.(6) Polyethylen-(9) 6 - 38,8 37,6 65,3 61,8
    glykol 600
    4. PET-Modif. " 6 0,36 33,9 40,1 53,7 50,9
    5. PET-Modif., " 6 0,36 35,1 40,2 71,2 66,3
    + 0,14 Gew.% Phosphor-
    säure-Ester(8) mit
    7,7 Gew. % P
    6. PET-Modif. Polyethylen-(9) 6 0,36 32,2 52,4 53,0 46,8
    glykol 1500
    7. PET-Modif., " 6 0,36 33,6 45,0 70,8 68,6
    + 0,10 Gew.% Phosphor-
    säure-Ester(7) mit
    11,1 Gew.% P.
  • Erläuterungen zu der Tabelle im einzelnen.
  • Es bedeuten: (1) Die Belichtungsprüfung erfolgte in einem Xenotest-Gerät der Firma Quarzlampen GmbH, Hanau, Typ Xenotest 450, bei 65 % relativer Luftfeuchtigkeit und einer Probenraumtemperatur von 30 bis 35°C. Die Temperatur der Proben selbst, d.h. die Schwarztafeltemperatur (black panel temperature"), betrug etwa 400C.
  • (2) Gew.% der Modifizierungskomponente ist bezogen auf das Gewicht des Polyätheresters.
  • (3) Das in den Polyestern während des Herstellprozesses eingearbeitete TiO2-Pigment vom Anatas-Typ ist das Kronos AD" der Kronos-Titan-GmbH, Leverkusen. Die Gew.% beziehen sich auf den Gehalt im fertigen Polyester.
  • (4) Die Belichtung erfolgt im Wendelauf (Tag-Nacht-Rhythmus), so daß die reine Belichtungszeit nur 50 % der Probenlaufzeit betrug.
  • (5) RRF bedeutet die Restreißfestigkeit, RRD die Restreißdehnung, und zwar angegeben in Prozent bezogen auf die Ausgangsreißfestigkeit und die Ausgangsreißdehnung.
  • (6) Sämtliche Polyethylenterephthalat(PET)-Polyester bzw. Polyätherester wurden nach dem Dimethylterephthalat-Umesterungsverfahren mit Ethylenglykol bzw. mit gleichzeitigem Zusatz der Polyethylenglykole in der angegebenen Menge hergestellt.
  • Umesterungs-Katalysator: Mn(II)-acetat; Polykondensations-Katalysator: So 203 Thermostabilisator zur Blockierung des Mn2+ : H3PO3 (nur bei den ohne Zusatz eines Phosphorsäureesters hergestellten Polyestern).
  • Die Phosphorsäureester (7) und (8) wurden nach der Umesterungsstufe zugesetzt.
  • (7) Als Phosphorsäureester wurde ein Produkt eingesetzt, das aus einer Mischung von Mono- und Dimethylphosphat durch Umsetzung mit Ethylenoxid bis zu einer Säurezahl 0,5 erhalten wurde und einen Phosphorgehalt von 11,1 Gew.% besaß.
  • (8) Als Phosphorsäureester wurden Produkte eingesetzt, die aus technischem Monomethylphosphat, CH3O-P(=O) (OH)2, durch Umsetzung mit Ethylenoxid bis zu einer Säurezahl < 0,5 erhalten wurden und einen Phosphorgehalt von 7,2 Gew.% bzw. 7,7 Gew.% besaßen.
  • (9) Polyethylenglykoläther mit mittleren Molekulargewichten von 600 bzw. 1500.

Claims (5)

  1. Patentansprüche Verfahren zur Herstellung mattierter linearer lichtstabilisierter Polyätherester aus Terephthalsäure und Glykolen mit bis zu etwa 15 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Polyätheresters, eines Polyethylenglykols, wobei dem Reaktionsgemisch eine Sauerstoffverbindung des Phosphors zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Umesterungs- oder Veresterungsstufe oder während der Polykondensationsreaktion Phosphorsäuretriester zugesetzt werden, die 1 oder 2 Alkylgruppen mit 1 bis 4, vorzugsweise 1 bis 2, C-Atomen sowie gleichzeitig 2 oder 1 Alkylenglykol- oder Polyalkylenglykol-Gruppen enthalten, wobei die Alkylengruppen aus 2 bis 4 C-Atomen bestehen, und daß die Polyätherester mit TiO2 mattiert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphorsäuretriester erhalten werden durch Umsetzung eines sauren Alkylphosphates, das 1 bis 2 Alkylgruppen mit 1 bis 4, vorzugsweise 1 bis 2, C-Atomen enthält, mit einem Alkylenoxid mit 2 bis 4 C-Atomen, bis das entstandene Produkt eine Säurezahl kleiner als 1 aufweist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das saure Alkylphosphat ein Methylphosphat mit 1 bis 2 Methylgruppen pro P-Atom ist.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkylenoxid Ethylenoxid ist.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugesetzten Phosphorsäuretriesters einem Phosphor-Gehalt im Polyester von 20 bis 800 ppm, bevorzugt von 30 bis 300 ppm, bezogen auf den fertigen Polyester, entspricht.
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