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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Autoklav, der mit Einführ-
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und Ablaßleitung zum Erzeugen einer durch den Autoklav gehenden Flüssigkeitsströmung
versehen ist und zu dem ein um eine Achse rotierender Rotor gehört, w4t einem Träger
für Gegenstände, die im Autoklav behandelt werden sollen, wie z.B. für zu sterilisierende
Konservenbüchsen.
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Autoklaven sind gewöhnlich aus Stahl gefertigte Behälter, in denen
man Vorgänge ausführt, die hohen Druck oder hohe Temperatur erfordern. In der Lebensmittelindustrie
verwendet man Autoklaven allgemein zum Sterilisieren von Konservendosen durch Erhitzen.
Die Dosen werden dabei auf ein Gestell aufgelegt, das man im Autoklav einsetzen
kann. Das Erhitzen geschieht mit Hilfe von heißem Wasser, das durch den Autoklav
fließt, und die erforderlichen Zuführ- und Ablaßrohre können zu einem geschlossenen
Kreis verbunden werden, in dem das Wasser zirkuliert werden kann. Die Erhitzung
des Wassers kann mittels im Autoklav untergebrachter Wärmeübertragungsglieder erfolgen,
oder alternativ z.B. durch elektrischen Strom.
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Es ist heutzutage bekannt, einen Autoklav zum Sterilisieren mit einem
Rotor zu versehen, an dem das die Dosen tragnde Gestell so befestigt ist, daß das
Gestell während der Erhitzungsbehandlung rotiert. Auf diese Weise kann man beträchtlich
die Wärmeübertragung vom heißen Wasser zu den Dosen effektivieren. Um den Rotor
in Drehung zu versetzen, ist dessen Welle durch den Deckel des Autoklavs hindurch
geführt und an enen ausserhalb des Autoklavs plazierten Motor angeschlossen worden.Der
besagte zuvor bekannte Autoklav hat indessen den Nachteil, daß das Durchführen der
rotierenden Welle durch den Deckel hindurch Abdichtungs -schwierigkeiten herbeiführt.
Die Welle und der daran angeschlossene Motor können auch das Beschicken und Entleeren
des Autoklavs behindern.
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Die vorliegende Erfindung dient dem Zweck, einen mit um eine Achse
rotierendem Rotr versehenen Autoklav darzustellen, bei dem die beschrieb&en
Nachteile vermieden werden. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Ende
der Zuführleitung mit der Rotorwelle verbunden ist und daß zum Rotor eine turbinenähnliche
Zuführvorrichtung gehört, aus dessen Uffnungen die Flüssigkeit austritt und dabei
zugleich den Rotor in Drehbewegung versetzt. Ein Motor zum Treiben der Rotorwelle
ist in einem derartigen Autoklav völlig unnötig, und derselbe ist daher wesentlich
einfacher und preiswerter als die zur Zeit bekannten Autoklaven.
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Eine günstige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotor mitsamt seiner Welle in seiner Gesamtheit im Autoklav untergebracht
ist. Das Durchführen der rotierenden Welle durch den Autoklavdeckel und die damit
verknüpften Abdichtugsprobleme werden dann völlig vermieden. Auch Leckflüsse, die
u.U. an der Anschlußstelle zwischen der Zufuhrleitung und der Rotorwelle auftreten,
sind nicht schädlich. Ferner ist das Beschicken und das Entleeren eines Autoklavs
nach dieser Ausfuhrungsform äußerst leicht, denn die Rotorwelle behindert das Uffnen
des Autoklavdeckels in keiner Weise. Das Einbringen des die zu sterilisierenden
Konservendosen tragenden Gestells im Autoklav und dessen Herausnehmen geschehen
genau so einfach wie in denjenigen allgemein verwendeten Autoklaven, zu denen überhaupt
kein Rotor gehört.
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Eine zweite günstige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführvorrichtung aus zur Rotorwelle senkrechten Rohren besteht, an deren
Enden die Flüssigkeitsaustrittöffnungen liegen. Die Rohre arbeiten als möglichst
einfache, zu den Austrittöffnungen Flüssigkeit zuführende Glieder, und durch Plazieren
der Uffnungen an den Enden der Rohre erzielt man die höchste mögliche Rotationsleistung.
Aus dem gleichen Grunde werden die Austrittöffnungen an den Rohren so geformt, daß
die Flüssigkeit aus den Uffnungen zu den Rohren senkrecht austritt.
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Die Erfindung wird im folgenden eingehend mit Hilfe eines Beispiels
mit Hinweis auf die beiliegende Zeichnung erläutert, worin Fig. 1 einen erfindungsgemäßen
Autoklav mit Einfuhr- und Austrittleitung darstellt, und Fig. 2 den Schnitt längs
der Linie II-II in Fig. 1 darstellt.
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In Fig. 1 ist eine Apparatur gezeigt, die zum Sterilisieren von Konservendsen
mit Hilfe von heißem Wasser beabsichtigt ist. Die Ap -paratur umfaßt einen Warmwasserspeicher
1, einen Autoklav 2 sowie ein Heißwasser-Rohrsystem,mit dem man ein dauerndes Fließen
durch den Autoklav hindurch während der Sterilisationsbehandlung erzeugt.
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Zum genannten Rohrsystem gehört noch ein den Warmwasserspeicher 1
mit dem Autoklav 2 verbindendes,mit einer Pumpe 3 ausgestattdes Zuführrohr 4, ein
mit Drossel ventil 5 versehenes Austrittrohr 6 sowie ein zwischen dem Zuführ- und
dem Austrittrohr eingesetztes, mit Rückschlagventil 7 ausgestattetes Rohr 8 zum
Zirkulieren der Flüssigkeit.
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Der Autoklav 2 besteht aus einem aus Stahl gefertigten zylindrischen
Behälter, in dem ein um eine vertikale Welle 9 rotierender Rotor eingebracht ist.
Das Zuführrohr 4 ist durch den Boden lo des Autoklavs hindurchgeführt und innerhalb
des Autoklavs an die Rotorwelle 9 angeschlossen worden. Zum Rotor gehört eine turbinenartige,
aus zwei zur Welle 9 senkrechten Rohren bestehende Zuführvorrichtung ii, in der
sich das durch das Zuführrohr 4 angelangte Wasser in den Autoklav 2 ergießt. Die
Austrittöffnungen 12 für das Wasser befinden -sich an den Enden 5 der Rohre der
Zuführvorrichtung 11, wobei das austretende Wasser den Rotor in Drehung versetzt,
wie in Fig. 2 gezeigt ist. Zum Rotor gehört ferner ein Traggestell 13, auf dem die
zur Behandlung kommenden Konservendosen aufgelegt werden. Zum Beschicken und Entleeren
des Autoklavs 2 ist dessen Deckel 14 zum Uffnen eingerichtet, und am Deckel sind
fernerhin ein Entlüftungshahn 15 und ein Sicherheitsventil 16 vorgesehen.
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Die Sterilisationsbehandlung der auf dem trägergesteil 13 in den Autoklav
eingebrachten Konservendosen wird eingeleitet durch öffnen der Regelventile 17 und
18 und durch Pumpen aus dem Warmwasserspeicher 1 von etwa 95 0C warmem Wasser durch
das Zuführrohr 4 in den Autoklav 2. Das Warmwasser, das sich aus der Zuführvorrichtung
11 in den Autoklav ergießt, versetzt den Rotor und das dazugehörige Traggestell
13 mitsamt Dosen in Drehbewegung. Anschließend geht man zum Zirkulieren des Wassers
über, indem man das Ventil 17 schließt und das dreiwegventil 19 so umstellt, daß
das durch das Ablaßrohr 6 aus dem Autoklav kommende Wasser durch die Rohre 8 und
4 zurück in den Auto -klav gepumpt wird. Zugleich beginnt man mit dem Erhitzen des
Zirkulationswassers mit Hilfe von einem elektrischen Heizer, der in den Wänden des
Autoklavs 2 eingebaut ist. Man fährt mit der Erhitzung fort, bis das Wasser eine
Temperatur von etwa 120°C hat. Wegen der Wärmeausdehnung des Wassers ist an das
Ablaßrohr 6 ein E*ansionsgefäß angeschlossen.
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Nach Beendigung der Erhitzungsphase beginnt man, die Dosen abzukühlen,
indem man langsam die Temperatur des Zirkuiationswassers erniedrigt.
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Hierbei muß man besonders dafür Sorge tragen, daß der Druck im Autoklav
nicht zu schnell abfällt. Ein plötzlicher Druckabfall würde nämlich Blähung und
im schlimmsten Fall zu Bruchgehen der Dosen verursachen. In der Apparatur gemäß
Fig. 1 ist die Gethr der Blähung der Dosen vermittels des im Ablaßrohr 5 eingesetzten
Drosselventils5ausgeschaltet, das einen Druckverlust herbeiführt und damit einen
gewissen Minimal druck im Autoklav aufrechterhält. Das Abkühlen des Zirkulationswassers
geschieht mittels eines im Autoklav untergebrachten Wärmewechslers 21, und man kann
die verwahrte Wärme zum Erwärmen des Wassers benutzen, daß zum Sterilisieren der
nächsten Dosenpartie benötigt wird.
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Der beispielgemäße Autoklav eignet slch besonders gut zum Sterilisieren
von Fischkonserven. Infolge der niedrigen Kosten ist er besonders für kleine Hersteller
geeignet, die als Rohmaterial die gegenwärtig als wertlos erachteten Kleinfische
benutzen. Es ist dem Fachmann jedoch einleuchtend, daß man mit dem erfindungsgemäßen
Autoklav auch andere Lebensmittelkonserven ebenso wie beliebige Gegenstände sterilisieren
kann, die sich auf dem an einen rotierenden Rotor angeschlossenen Träger einsetzen
lassen. Auch die Bauweise
des Autoklavs ist nicht auf die in den
Figuren gezeigte Ausführung allein beschränkt und kann vielmehr im Rahmen der vorsteknden
Patentansprüche variieren. Man kann beispielsweise die turbinenartige Zuführvorrichtung
im oberen Teil des Autoklavs unterbringen, wobei dann die Strömung des Wassers von
oben nach unten erfolgt.
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Ferner kann die Drossel im Ablaßrohr ein beliebiges, den Querschnitt
des Rohrs verkleinerndes Glied sein, mit dem sich ein Druckverlust erzielen läßt.
Die Patentansprüche schränken auch die Lage des Autoklavs in keiner Weise ein und
derAutoklav kann somit vom oben Dargestellten abweichend auch eine waagerechte Lage
haben.
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