DE3615319C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F11/00—Treatment of sludge; Devices therefor
- C02F11/18—Treatment of sludge; Devices therefor by thermal conditioning
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Konditionieren und
Hygienisieren von Klärschlamm, mit einem Reaktor zu Wärmebehandlung,
insbesondere zur biologischen Wärmebehandlung,
einem Faulraum zur Aufnahme des wärmebehandelten Klärschlamms,
sowie einer Vorrichtung mit mindestens drei praktisch konzentrischen
Kammern, um frischen Klärschlamm von der Einführung
in den Reaktor mit heißem Klärschlamm aus dem Reaktor und/oder
warmem Klärschlamm aus dem Faulraum vorzuwärmen und den aus dem
Reaktor abgeführten Klärschlamm vor der Weiterleitung in den
Faulraum abzukühlen und zu entgasen.
Die DE-AS 24 10 323 beschreibt eine Anlage dieser Art, die
einen Wärmetauscher zum Erhitzen von kontinuierlich gefördertem
Rohschlamm aufweist. Dieser wird nach dem Entseuchen auf
Faultemperatur abgekühlt und dann in Faulbehältern einem Faulprozess
unterworfen. Dem Wärmetauscher ist ein Mehrkammer-Verweilbehälter
mit drei übereinander angeordneten Kammern nachgeschaltet.
Diese Kammern werden auf Pasteurisiertemperatur
gehalten und können wechselweise mit dem genannten Wärmetauscher
und einem nachfolgenden Wärmetauscher verbunden
werden. Die das Heizmedium führenden Teile der Wärmetauscher
sind zu einem Kreislauf geschlossen, der mit einer Heizeinrichtung
versehen ist. Diese Anlage ist kompliziert im Aufbau
und erfordert relativ lange Verweilzeiten für den zu behandelnden
Schlamm.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anlage
dieser Art dahingehend zu verbessern, daß der Wärmeaustausch
beschleunigt wird.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß Pumpen
vorgesehen sind, um den in den Kammern enthaltenen Klärschlamm
umzuwälzen, daß die Einlässe in die äußere und die
mittlere Kammer der Vorrichtung tangential angeordnet sind,
um eine Drehbewegung des Kammerinhalts durch den einströmenden
Klärschlamm zu bewirken, und daß die äußere Kammer an
einem Ende über eine der Pumpen
und am anderen Ende über eine Leitung mit der zentralen Kammer
zu einem Kreislauf verbunden ist.
Bei dieser Anordnung haben
die äußere und mittlere konzentrische Kammer eine hohlzylindrische
Form. Dadurch wird eine Drehbewegung des Kammerinhalts
begünstigt. Klärschlamm hat Fließeigenschaften, die erheblich
von den Fließeigenschaften von Wasser abweichen. Bei einer
zylindrischen Kammer besteht daher die Gefahr, daß der Inhalt
in der Nähe des Zentrums an der Drehbewegung nicht teilnimmt,
sich verfestigt und einen praktisch stillstehenden
Propfen bildet. Dadurch wird aber der Wärmeaustausch behindert,
und es besteht auch die Gefahr von Betriebsstörungen
durch die Pfropfenbildung. Im Gegensatz dazu wird durch die Anordnung
eines zylindrischen Gegenstandes in einer Kammer die
Pfropfenbildung vermieden. Da zudem dieser zylindrische Gegenstand
in der Kammer eine zentrale Kammer bildet, durch welche
Klärschlamm aus der äußeren Kammer im Kreislauf zirkuliert
wird, erfolgt ein besonders rascher Wärmeaustausch.
Gemäß einer besonderen Ausbildung ist die Summe der Volumina
der zentralen und der äußeren Kammer gleich dem Volumen der
mittleren Kammer. Dies ermöglicht es, pro Zeiteinheit gleiche
Volumen von Klärschlamm durch die Vorrichtung durchzulassen.
Die Vorrichtung kann also auch die gleichen Abmessungen aufweisen
wie die bisher verwendeten Vorrichtungen.
Zweckmäßigerweise ist der Durchmesser der äußeren Kammer
etwa 8 bis 12 mal größer als der Durchmesser der zentralen
Kammer. Bei dieser Bemessung ergeben sich zweckmäßige Fließgeschwindigkeiten
durch die zentrale Kammer. Versuche haben
gezeigt, daß der Durchmesser der äußeren Kammer zweckmäßigerweise
etwa 10 mal größere ist als der Durchmesser der
zentralen Kammer.
Von Vorteil ist es, wenn die Einlässe in die äußere und die
mittlere Kammer so angeordnet sind, daß sie einander entgegengesetzte
Drehbewegungen in den Kammern bewirken. Dies begünstigt
den Wärmeaustausch.
Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Anlage und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung mit den
drei Kammern.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Anlage zum Konditionieren
und Hygienisieren von Klärschlamm besteht im wesentlichen
aus einem Reaktor 11 und einer Vorrichtung 13. Im Reaktor 11
wird frischer Klärschlamm aus einer Kläranlage 15 während
etwa 24 Stunden einer aerob-thermophilen oder thermischen Behandlung
bei < 60°C unterzogen; nach einer Abkühlung in der
Vorrichtung 13 erfolgt eine Faulung in einem Faulraum 17, bei der
Methan anfällt. Das so erzeugte Methan kann in bekannter
Weise zum Antrieb von Gasmotoren für die Stromerzeugung und/oder
Wärmegewinnung verwendert werden.
Wie bereits erwähnt wurde, dient der Reaktor 11 der Erwärmung
des frischen Klärschlamms auf eine Temperatur von < 60°C.
Bei dieser Temperatur findet eine Hydrolisierung der im Klärschlamm
enthaltenen organischen Stoffe statt. Diese Hydrolisierung
begünstigt die nachfolgende Faulung und Methangewinnung.
Durch eine Temperaturerhöhung auf < 60°C während etwa 12 bis
72 Stunden wird ferner eine Hygienisierung des Klärschlamms erreicht.
Bei diesen Temperaturen werden nämlich Wurmeier, Salmonellen
und Enterobakteriazeen abgetötet.
Die Erwärmung des Klärschlamms im Reaktor 11 kann durch Fremdwärme
erfolgen. Besonders vorteilhaft ist jedoch die Selbsterhitzung,
die durch Belüftung des Reaktors 11 erfolgen kann.
Durch die Belüftung werden ideale Bedingungen für die aerobthermophilen
Bakterien geschaffen, wobei deren Tätigkeit zu
einer Erwärmung des Klärschlamms auf Temperaturen von < 60°C
führt.
Die Vorrichtung 13 weist drei konzentrische Kammern 19, 21 und 23 auf. Von Bedeutung ist nun, daß deren Einlässe 25, 27
und 29 tangential angeordnet sind. Dadurch wird eine Drehbewegung
des Kammerinhalts durch den einströmenden Klärschlamm
bewirkt. Wie Fig.2 zeigt, sind die Einlässe 25 und 29 in
die äußere und die mittlere Kammer 21 einander entgegengesetzt
angeordnet, so daß sie einander entgegengesetzte Drehbewegungen
in den Kammern bewirken. Es ist zu beachten, daß
beide Kammern 21 und 23 einen ringförmigen Querschnitt besitzen.
Im Gegensatz zu einer zylindrischen Kammer kann sich
daher in keiner dieser Kammern eine Art Pfropfen in der Mitte
bilden, welcher an der Drehbewegung des Kammerinhalts nicht
oder praktisch nicht teilnimmt. Die Pfropfenbildung in Kammer
19 wird durch eine genügende Fließgeschwindigkeit des Klärschlamms
unterbunden.
Die äußere Kammer 23 ist an einem Ende über eine Pumpe 31 und
am anderen Ende über eine Leitung 32 mit der zentralen Kammer
19 zu einem Kreislauf verbunden. Der Inhalt der beiden Kammern
23 und 19 kann also durch die Pumpe 31 umgewälzt werden. Eine
entsprechende Pumpe 33 dient der Umwälzung des Inhalts der
mittleren Kammer 21
Die Summe der Volumina der zentralen und der äußeren Kammer
19, 23 entspricht dem Volumen der mittleren Kammer 21. Der
Durchmesser der äußeren Kammer 23 ist etwa 8 bis 10 mal
größer als der Durchmesser der zentralen Kammer 19. Bei einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung wurden gute Ergebnisse mit
einem Durchmesser der äußeren Kammer von 2500 mm und einem
Durchmesser der inneren Kammer von 250 mm und einer Höhe der
Kammern von 3550 mm erzielt. Die durch die Pumpe 31 erzeugte
Fließgeschwindigkeit in der zentralen Kammer 19 betrug dabei
etwa 1,5 m/s.
Eine Leitung 35 verbindet die Kläranlage 15 über eine Pumpe 37
mit der Vorrichtung 13. Eine Leitung 39 verbindet die Vorrichtung
13 mit dem Reaktor 11. Beim Reaktor 11 ist in bekannter
Weise eine Umwälzpumpe 41 und ein Injektor 43 zum Einführen
von Luft in den Klärschlamm beim Umpumpen im Kreislauf vorgesehen.
Eine Leitung 45 verbindet den Reaktor 11 mit der Vorrichtung
13. Von der Vorrichtung 13 führt über ein Ventil 51,
die Pumpe 33 und ein Ventil 52 eine Leitung 50 zum Faulraum 17.
Die Ventile 51 bis 58 sind vorgesehen, um die einzelnen Schritte
des Verfahrens zu steuern. Zweckmäßigerweise werden diese
Ventile durch eine Steuereinheit 62 gesteuert.
Leitungen 59, 60 und 61 dienen der Entlüftung. Ein Filter
63 ist vorgesehen, um störende Gerüche zu neutralisieren.
Im Betrieb arbeitet die Anlage wie folgt: Frischer Klärschlamm
aus der Kläranlag 15 wird mit der Pumpe 37 über die Leitung
35 und das offene Ventil 55 in die äußere Kammer 23 gepumpt.
Gleichzeitig wird warmer Klärschlamm aus dem Reaktor 11 über
die Leitung 45, das Ventil 53, die Pumpe 33 und das Ventil 54
durch den Einlaß 29 in die mittlere Kammer 21 eingelassen.
Dank der tangentialen Anordnung der Einlässe 27 und 29 werden
die Inhalte der Kammern 23 und 21, wie mit den Pfeilen in
Fig. 2 eingezeichnet, bewegt. Da auch die Pumpe 31 arbeitet,
fließt auch Klärschlamm im Kreislauf aus der Kammer 23 über
die Pumpe 31 und das Ventil 56 in die zentrale Kammer 19 und
von dort über die Leitung 32 wieder zurück in die äußere
Kammer 23.
Nachdem die Kammern der Vorrichtung 13 die gewünschten Chargen
enthalten haben, erfolgt eine Zirkulierung der Kammerinhalte.
Die Zirkulation in den Kammern 23 und 19 wurde bereits beschrieben.
Die Zirkulation des Inhalts der Kammer 21 erfolgt
über das Ventil 51, die Pumpe 33, das Ventil 54 und den Einlaß
29. Dank dieser Zirkulation erfolgt eine rasche Wärmeübertragung
von warmem Schlamm in der Kammer 21 auf den
frischen Klärschlamm in der Kammer 23.
Im Gegensatz zum bisherigen
Zweikammersystem kann mit der beschriebenen Anlage
die Wärmeübertragungszeit auf rund die Hälfte reduziert werden.
Von Bedeutung ist auch, daß während der Zirkulation in der
Kammer 21 der Klärschlamm aus dem Reaktor 11 weitgehend entgast
und abgekühlt wird, bevor er in den Faulraum 17 gelangt.
Dadurch wird der Faulprozess in dem Faulraum 17 begünstigt.
Zum Ablassen des Klärschlamms in den Faulraum wird das Ventil
54 geschlossen und die Ventile 51 und 52 geöffnet, so daß
die Pumpe 33 den Klärschlamm über die Leitung 50 in den Faulraum
17 pumpen kann. In entsprechender Weise kann der Inhalt
der Kammern 23 und 19 mittels der Pumpe 31 nach Schließen
des Ventils 56 und Öffnen der Ventile 57 und 58 in den
Reaktor 11 gepumpt werden.
Claims (5)
1. Anlage zum Konditionieren und Hygienisieren von Klärschlamm
mit einem Reaktor (11) zur Wärmebehandlung, insbesondere zur biologischen Wärmebehandlung, einem
Faulraum (17) zur Aufnahme des wärmebehandelten Klärschlamms,
sowie einer Vorrichtung (13) mit mindestens drei
praktisch konzentrischen Kammern (19, 21, 23), um frischen
Klärschlamm vor der Einführung in den Reaktor (11) mit
heißem Klärschlamm aus dem Reaktor (11) oder mit warmem
Klärschlamm aus dem Faulraum (17) vorzuwärmen und den aus
dem Reaktor (11) abgeführten Klärschlamm vor der Weiterleitung
in den Faulraum (17) abzukühlen und zu entgasen,
dadurch gekennzeichnet, daß Pumpen vorgesehen sind, um
den in den Kammern (19, 21, 23) enthaltenen Klärschlamm umzuwälzen,
daß die Einlässe (25, 27, 29) in die äußere und
die mittlere Kammer (23, 21) der Vorrichtung (13) tangential
angeordnet sind, um ein Drehbewegung des Kammerninhalts
durch den einströmenden Klärschlamm zu bewirken, und
daß die äußere Kammer (23) an einem Ende über eine (31)
der Pumpen und am anderen Ende über eine Leitung (32) mit
der zentralen Kammer (19) zu einem Kreislauf verbunden ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Summe der Volumina der zentralen und der äußeren Kammer (19,
23) dem Volumen der mittleren Kammer (21) entspricht.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der äußeren Kammer (23) etwa 8 bis
12 mal größer als der Durchmesser der zentralen Kammer (19)
ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser der äußeren Kammer (23) etwa 10 mal größer als
der Durchmesser der zentralen Kammer (19) ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlässe (25, 27, 29) der äußeren und
mittleren Kammer so angeordnet sind, daß sie einander entgegengesetzte
Drehbewegungen in den Kammern (23, 21) bewirken.
Applications Claiming Priority (1)
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CH672780A5 (de) * | 1987-04-15 | 1989-12-29 | Buchs Umwelttech Utb |
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DE544495C (de) * | 1929-07-25 | 1932-02-18 | Erich Grunewald Dipl Ing | Waermeaustauschvorrichtung zur Heizung von Abwasserschlamm |
DE630242C (de) * | 1931-06-02 | 1936-05-23 | Franz Fries | Vorrichtung zur Verwertung der UEberschusswaerme kuenstlich geheizter Faulraeume |
DE2410323B2 (de) * | 1974-03-05 | 1978-02-23 | Ausscheidung in: 24 62 638 Klöckner-Werke AG, 4100 Duisburg | Verfahren und anordnung zum behandeln von klaerschlamm |
DK15978A (da) * | 1977-04-18 | 1978-10-19 | Sulzer Ag | Varmeudveksler til med faste stoffer fyldte vaesker |
DE2821896C2 (de) * | 1978-05-19 | 1983-05-19 | Klöckner-Werke AG, 4100 Duisburg | Anlage zum Pasteurisieren von Schlamm |
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- 1985-06-13 CH CH2499/85A patent/CH663203A5/de not_active IP Right Cessation
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Also Published As
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