DE2826747A1 - Verfahren zur kontinuierlichen darstellung von borhalogeniden - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen darstellung von borhalogeniden

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DE2826747A1 DE19782826747 DE2826747A DE2826747A1 DE 2826747 A1 DE2826747 A1 DE 2826747A1 DE 19782826747 DE19782826747 DE 19782826747 DE 2826747 A DE2826747 A DE 2826747A DE 2826747 A1 DE2826747 A1 DE 2826747A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B35/00Boron; Compounds thereof
    • C01B35/06Boron halogen compounds
    • C01B35/061Halides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuterlichen Serstellung von Borhalogeniden
  • Erfinder: Dr. H. Kral, 8963 Waltenhofen 2, Bergstr. 15 Es ist bekannt, Borhalogenide durch Umsetzung von Borcarbid mit Halogenen herzustellen, insbesondere von Bortrichlorid durch die Reaktion mit Chlor. Betreibt man diese Reaktion in einem Festbettreaktor' dann liegt die Borausbeute bei 10000C unterhalb von 50 %, d. h. bei dieser Reaktionstemperatur ist das Verfahren nicht wirtschaftlich.
  • Erst bei einer wesentlich höheren Temperatur von etwa 2000°C erreicht man eine Borausbeute von 80 - 90 *.
  • Bei diesen hohen Temperaturen besteht jedoch die Gefahr, daß das Borcarbid zusammensintert. Tritt dieser Zustand ein, dann wird der Gasstrom blockiert und die Reaktion muß abgebroehen werden. Dies führt zu Ausfallzeiten, die auch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinträchtigen.
  • Es ist fernerhin bekannt, wie im DOS 1 957 949 beschrieben, dem Borcarbid Boride der 1. bis 3. Hauptgruppe des Periodensystems zuzugeben, um sowohl die Reaktionstemperatur herabzusetzen als auch die autotherme Reaktionsbedingung zu erreichen. Trotz dieser Vorteile kann das Verfahren nicht realisiert werden, da die dabei anfallenden Halogensalze der l. bis 3. Hauptgruppe sowohl den Reaktor als auch die Leitungen verstopfen.
  • Einkontinuierlicher Betrieb ist deshlab nicht möglich.
  • Diese Ausfallzeiten belasten das Verfahren erheblich.
  • Weiterhin ist bekannt, wie im AP 3 025 138 bereits mitgeteilt, Borcarbid in einem Wirbelschichtreaktor in einem Temperaturbereich von 710 - lOOO C zu Bortrichlorid umzusetzen Bei diesem Verfahren liegt die Chlorkonzentration in Bortrichlorid um bzw. über 3 %, d. h. es wird in allen Bällen nur technische Qualität erreicht. Bei diesem Produkt muß deshalb eine Nachreinigung durchgeführt werden, um die technischen Anforderungen zu erfüllen. Außerdem wird Boroxid dem Ausgangsstoffen zugegeben. Durch die Anwesenheit von Boroxid (Schmelzpunkt von 4500C) verkieben die Borcarbidkörner und der Chlorstrom wird blockiert, was zu erheblichen Ausfallzeiten führen kann.
  • Anhand der aufgeführten Beispiele kann man entnehmen, daß man in einem Wirbeschichtreaktor bei einer Betriebstemperatur von 1000°C einen fast vollständigen Borumsatz erreicht, der unterhalb dieser Temperatur sehr stark abnimmt.
  • Wir haben nun gefunden, daß beim Einsatz von entsprechenden Katalysatoren in einem bewegten Bett die Borausbeute schon bei Temperaturen zwischen 600 und 10000C vollständig ist. Bevorzugt findet die Reaktion zwischen 700 und 10000C statt.
  • Obwohl Schwermetallverbindungen, insbesondere die Chloride nach H. Schäfer (Chemische Transportreaktionen, Verlag Chemie, 1962) sehr "transportaktiv" sind, was einen schnellen Austrag dieser Chlorierungskatalysatoren bedeutet, tritt dieser Effekt unter den erfindungungsgemäßen Maßnahmen bei der Herstellung von Borhalogeniden aus Borcarbid und Halogenen nicht in Erscheinung und das eingesetzte Borcarbid läßt sich überraschenderweise fast vollständig umsetzen. Die menge an Metallchloriden ( z.B. Nickelchlorid), die die Umsetzung von Borcarbid mit Halogenen katalysiert, beträgt 0,1 bis 30 Geu , vorzugsweise 1 - 10 Gew/O, bezogen auf das eingesetzte Borcarbid. Der Chlorierungskatalysator kann in fester Form beispielsweise als Pulver mit dem Borcarbid-zugemischt, oder aus einer Lösung aufgezogen werden. Das Borcarbid wird vorzugsweise als Pulver bzw. Feinkorn im Wirbelschicht-bzw. Rührreaktor kontinuierlich chloriert. Die Chlorierungsreaktion verläuft exotherm und kann deshlb autotherm betrieben werden.
  • Vor der Umsetzung wird die Reaktorfüllung durch Inertgas, z. B. mit Stickstoff, getrocknet und bis auf die Reaktionstemperatur aufgeheizt. Erst bei Erreichen der Reaktionstemperatur wird Chlor zugegeben. Das Verfahren kann wie folgt durchgeführt werden: Der Aufbau der Veisuüsanordnung ist in Abbildung 1 skizziert. Die Gasversorgung besteht aus einer Chlor-(l) und einer Stickstoffgasflasche (2), einem Manometer (3), das gleichzeitig als Überdruckventil wirkt, wenn ein Druckstau im Reaktor auftritt, einem Calciumchlorid gefüllten Trockenturm (4) und einem Rotameter (5). In dem senkrecht stehenden Reaktorrohr (6) aus Quarz- oder Aluminiumoxid - haltigem Material, das von außen elektrisch beheizbar ist, wird die Temperatur über einen Regler (7) konstant gehalten. Die Temperatur wird in der Heattionszone mit einem Thermoelement (8) überwacht. Durch die Borcarbidschüttung (9) im Reaktor, von einem Grafitpolster(10) gehalten strömt das getrocknete Chlor.
  • Bei allen Versuchen wird der Chlorgehalt im Bortrichlorid mit KJ - Papier überprüft. Die Ansprechempfindlichkeit dieser Meßstreifen liegt unter 0,l Chlor in Bortrichlorid. Der Chlordurchsatz selbst bestimmt die Betriebsart. Oberhalb 50 l/h hat man die Betriebsbedingung fur den Wirbeschichtreaktor, bei geringerem Durchsatz wurde in Jedem Fall der Rührreaktor betrieben.
  • Der wesentliche Vorteil dieser Reaktionsführung gegenüber.einem Festbettreaktor, bei dem sich nur eine schmale Reaktionszone ausbildet, ist die Verbreiturung der Reaktionszone mit einer sehr guten Temperaturverteilung.
  • Beispiel 1: Zur Ausführung dieses Beispielçdient die oben beschriebene Versuchsanordnung mit einem Quarzreaktor ( #i = 40 mm ) und einem Quarzrührer ( # = 10 mm).
  • Mit 50g Borcarbid ( Körnung 200 bis 1000 µ ) wurde der Reaktor gefüllt (Schichthöhe 3,5 bis 4 cm). Danach wird eine Stunde im Stickstoffstrom von 23 l/h auf 750 0C aufgeheizt. Anschließend wird Chlor durch die Reaktorfüllung geleitet. Betriebsdaten und Ergebnisse der Umsetzung sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
  • ChlFrdurchsatz Reaktortemperatur Chlorumsatz B-Umsatz 23 l/h 750°C 0% 0% Unter diesen Bedingungen wurde der Rührreaktor betrieben.
  • In Widerspruch zu AP 3 025 138 finden wir bei Fehlen von Chlorierungskatalysatoren bei 75O0C keinen Chlorumsatz.
  • Beispiel 2: 50 g Borcarbid (Körnung 200 - lOOovu) werden mit 5 g NiCl2 . 6 H20 vermischt und in den Reaktor gegeben und gemäß Beispiel 1 zur Umsetzung gebracht. Die Reaktion verläuft schon bei 6000C und erreicht bei 7000C eine Borausbeute von 91%.
  • Chlordurchsatz Reaktortemperatur Chlorumsatz B - Umsatz 23 l/h 7000C 99R9aSo 91% Beispiel 3: 50 g Borcarbid (Körnung 200 - 1000,41) werden mit 0,5 g NiC12 . 6 H20 vermischt und im Reaktor eingesetzt.
  • Betriebsdaten und das Ergebnis sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
  • Chlordurchsatz Reaktortemperatur Chlorumsatz B - Umsatz 23 l/h 70000 0% 0% Beispiel 4: 50 g Borcarbid (Körnung 200 - 1000 µ) werden mit 1,5 g NiC12 . 6 H20 vermischt und im Reaktor eingesetzt.
  • Bei dieser Konzentration von 3 Gew/O Nickel chlorid konnte fast das gleiche Ergebnis wie mit 10 GewO/o erzielt werden (Vergleiche Beispiel 1 ). Die Betreibsdaten und das Ergebnis der Umsetzung sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt, Chlordurchsatz Reaktortemperatur Chlorumsatz B - Umsatz 23 l/h 7000C 99,9% 90% Beispiel 5: 50 g Borcarbid (Körnung 200 - 1000 µ) werden mit 1,5 g CoCl2 . 6 H20 vermischt und im gleichen Reaktor eingesetzt. Der Reaktionsbeginn wurde schon bei 6500C beobachtet.
  • Die Betriegsdaten und das Ergebnis der Umsetzung sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.
  • Chlordurchsatz Reaktortemperatur Chlorumsatz B - Umsatz 23 l/h 7000C 99,9% 90% Bei deiser Konzentration von 3 Gewso Kobalt chlorid wird das gleiche Ergehnis erzielt wie mit Nickelchlorid (Beispiel 4) Beispiel 6: 50 g Borcarbid (Körnung 200 - 1000 µ) werden mit 1,5 g FeCl2 . 4 H20 vermischt und im gleichen Reaktor eingesetzt. Bei dieser Xonzen+,ration ?on 3 Ge < Eisenchlorid erhält man weder bei 6500 noch bei 7500C eine Umsetzung.
  • Eisenchlorid ist deshalb als Chlorierungskatalysator nicht geeignet.
  • Beispiel 7: 50 g Borcarbid (Körnung 200 - lOOO'u) werden mit 5 g CuC12 . H20 vermischt und in den Reaktor eingesetzt.
  • Beim Aufheizen auf 6500C beobachtet man, daß Kupferchlorid sublimiert und sich an den kälteren Stellen des Reaktors niederschlägt. Aus diesem Grunde ist hier keine katalytische Wirksamkeit zu beobachten.
  • Beispiel 8: 5Q g Borcarbid (Körnung 200 - 1000-u) werden ohne Katalysator eingesetzt. Bei 750 C setzt die reaktion ein. Damit man ein chlorfreies Produkt erhält, muß man die Reaktionstemperatur bis auf 890 0C erhöhen. Unter diesen Bedingungen erhält man folgende Ergebnisse: Chlordurchsatz Reaktionstemperatur Chlorausbeute Borausbeute 23 l/h 890°C 99,9% 90% Durch den Einsatz von Chlorierungskatalysatoren wird die Reaktionstemperatur um mindestens 1900C herabgesetzt. Dadurch wird die thermische Beanspruchung des Reaktors vermindert, die Standzeit der Anlage erhöht und die Betriebssicherheit wesentlich verbessert.
  • Beispiel 9: Es liegen die gleichen Versuchsbedingungen wie in Beispiel 4 vor. Lediglich die Chlordurchsatz wird variiert, um die Betriebsbedingungen des Wirbelschichtreaktors zu überprüfen. Je nach Chlordurchsatz stellen sich folgende Reaktionstemperaturen ein: Chlordurchsatz Reaktionstemperatur 75 l/h 8000C 69 l/h 7700C 50 l/h 7500c Mit dem Wirbeschichtreaktor wurden die gleichen Umsetzungen wie in Beispiel 4 erreicht.
  • Beispiel 10: In einem pilot - Reaktor aus Quarzglas mit einem Innendurchmesser von 50 mm und einer Höhe von 600 mm konnten die Wirbeschichtbedingungen noch deutlicher überprüft werden. Der Reaktor wurde mit drei Propanbrenner beheizt. Durch Zugabe von Chlorietungstatalysator { 3 Ge/7o Nickelchlorid) wird der Heaktinsbeginn auf 6500C herabgesetzt. Bei einem Chlordurchsatz für die Wirbelschichtbedingung erreicht man bei entsprechender Wärmeisolierung die autotherme Fahrweise.
  • Kenndaten und Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle zu entnehmen: Borcarbid:300 g (Körnung 200 t 1000-t) Chlor: 2 kg/h Reaktionstemperatur: 700 - 900°C Chlorausbeute: 99, ß Borausbeute: , 90%0 Leistung/Fläche : 0,1 C12 kg/h.cm2 (autotherm. Bed. ab 0,02 bei gut isoliertem Reaktor} Im Wirbelschichtreaktor bildet sich eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Reaktionsraum aus, die eine sehr gute Chlorausbeute gewährleistet. Das abreagierte Borcarbid schwimmt als Kohle auf der Wirbelschicht und kann deshalb sehr leicht ausgetragen werden (Überlaufrohr); Im Vergleich mit anderen Verfahren, wie mit einem Festbettreaktor der bei 10000C nur etwa 50% und erst bei 2000°C etwa lOOjo ßorausbeute erreicht oder einem Wirbelschichtreaktor der bei 10000C zwar eine fast 100* ige Borausbeute erreicht jedoch nur eine Ghlorausbeute von 96% ( siehe U.S. Pat. 3 025 138) muß man fetsstellen, daß schon bei wesentlich tieferen Temperaturen (ab 7000C) sowohl die Chlorausbeute als auch die Borausbeute wesentlich durch die Anwesenheit von Chlorierungskatalysatoren verbessert wird. Dadurch erhält man ein chemisch reines Produkt, das nicht mehr nachgereinigt werden muß.
  • Der kontinuierliche Betrieb wird einmal durch die niedrige Betriebstemperatur und durch den vereinfachten Austrag und zum anderen durch den Einsatz von 3203-freiem 23 (möglichst unter 0,5 Gew%) gewährleistet.
  • Beim Betreiben e-no3 Wirbelschichtreaktors ohne Chlorierungskatalysatoren verbleibt für die Reaktionstemperatur nur ein enger Bereich von 1000 - 11000C. Die obere Grenze wird hier vom Reaktormaterial eingegrenzt.
  • Dieses schmale Temperaturband ist bei der autothermen Fahrweise schwer zu beherschen, da mit dem Chlorstrom nicht nur die Reaktionstemperaiur sondern auch die Ausbeute verändert wird. Mit den Chlorierungskatalysatoren wird einmal der Temperaturbereich auf 700 - 10000C erweitert, die maximale Temperatur herabgesetzt und die Ausbeute noch verbessert.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Borhalogeniden durch Umsetzung von Borcarbid und/oder Borcarbid - enthaltenden Stoffgemischen mit Halogenen, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Anwesenheit von Halogeniden der Übergangselemente der Eisengruppe durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,1 bis/30 (;e# vorzugsweise 1 bis 10 Ge u Nickel(II)-chlorid und/oder Kobalt(II)-chlorid dem Borcarbid für die Umsetzung zu Bortrichlorid zugegeben wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 - 2, dadurch gekenzeichnet, daß im Ausgangsmaterial der Borsäuregehalt möglichst niedrig gehalten wird, vorzugsweise unter 0,5 Gew% Borsäure.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet daß die Reaktion zwischen 6000 - 1000°C, vorzugsweise zwischen 700 - 10000C durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem Reaktor mit bewegtem Bett ( z. B. Rührreaktor, Wirbelschichtreaktor, u. a. ) erfolgt.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2304104A (en) * 1995-08-12 1997-03-12 Epichem Ltd Process for producing boron trichloride
WO2005056475A1 (de) * 2003-12-10 2005-06-23 Basf Aktiengesellschaft Verfahren zur herstellung von bortrichlorid
WO2017221642A1 (ja) * 2016-06-23 2017-12-28 昭和電工株式会社 三塩化ホウ素の製造方法

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JPWO2017221642A1 (ja) * 2016-06-23 2019-04-11 昭和電工株式会社 三塩化ホウ素の製造方法

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