DE2822832C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zusammensetzung zur gere
gelten Freigabe von Wiederkäuern verabreichten aktiven Mit
teln, sowie einen Apparat
zur Verabreichung einer therapeutischen Zusammensetzung an
Widerkäuer.
In der AU-PS 4 49 029 wird eine Depotkapsel beschrieben, die im
Hinblick auf Größe und Gestalt geeignet ist, Wiederkäuern per
os verabreicht zu werden (z. B. Schafen und Rindern), die sich
nach der Verabreichung zu einer Größe und Gestalt öffnen kann,
die zu groß zum Erbrechen ist und somit während der gesamten
Wirkungsdauer im Pansen zurückgehalten wird. Diese Depotein
richtung kann verwendet werden, um ein System zur geregelten
Freisetzung von Antiblähdetergenzien, Magnesium zur Verhinde
rung der Grastetanie bei Rindern (Australische Patentanmeldung
55 556/73) und Jod zur Verhinderung der Hypothyreose bei Scha
fen und Rindern (Australische Patentanmeldung 69 779/74) be
reitzustellen.
Die US-PS 38 57 933 beschreibt eine Zusammensetzung zur gere
gelten Freigabe von Mitteln, die einen Glykolester einer
Wachssäure mit 22 bis 39 Kohlenstoffatomen und eine physiolo
gisch verträgliche oberflächenaktive Substanz in Form eines
Öl-in-Wasser-Emulgators enthält, wobei der Glykolester da
durch gekennzeichnet ist, daß er in dem Verdauungssystem ge
ringfügig löslich ist. Die in der US-PS 38 57 933 beschriebe
nen therapeutischen Zusammensetzungen werden durch Schmelzen
der Bestandteile der Zusammensetzung, Mischen derselben und
Gießen der Mischung zu kleinen Kügelchen hergestellt. Beim
Verabreichen wird das therapeutische Mittel langsam aus den
Kügelchen durch Elution extrahiert, wenn die Kügelchen durch
das Magen/Darm-System treten, wobei ein intaktes poröses Kü
gelchen zurückbleibt, das den geringfügig löslichen Glykol
ester enthält. Derartige Zusammensetzungen zur geregelten
Feigabe von therapeutischen Mitteln sind nur für solche ge
eignet, die entweder wasserlöslich sind oder in der oberflä
chenaktiven Substanz gelöst werden können. Zusätzlich fällt
die Freigabegeschwindigkeit des therapeutischen Mittels aus
derartigen Zusammensetzungen im Verlaufe der Zeit ab.
Vorteile würden daher bei einer Zusammensetzung vorzufinden
sein, die langsam gänzlich zerfällt, insbesondere wenn sie
benutzt wird, um ein wasserunlösliches therapeutisches Mittel
zu verabreichen. Zusätzlich wird die Geschwindigkeit, mit der
das therapeutische Mittel aus einer derartigen Zusammensetzung
bereitgestellt wird, durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit
der die Zusammensetzung zerfällt und nicht durch die Ge
schwindigkeit, mit der das therapeutische Mittel aus einem ge
ringfügig löslichen Träger gelöst wird.
Aus der DE-PS 8 76 033 ist auch bereits ein Verfahren zur Her
stellung von fettlöslichen, Vitamine enthaltenden Trockenprä
paraten zur Verwendung in Futtermitteln bekannt. Diese können
zwar als tierische Futtermittel Verwendung finden, sind aber
nicht geeignet, die speziell bei Wiederkäuern auftretenden
Probleme, wie sie erfindungsgemäß gelöst werden, zu lösen.
Der Gegenstand der Erfindung eribt sich aus den Patentan
sprüchen.
Die Zusammensetzung kann ein biologisch annehmbares festes
oberflächen- bzw. grenzflächenaktives Mittel enthalten, das
langsam in der Pansenflüssigkeit dispergiert werden kann, wo
bei es sich um solche festen oberflächenaktiven Mittel eines
HLG-Wertes (Maß für das hydrophil-lipophile Gleichgewicht) von
8,5 oder weniger handeln kann, z. B. N,N-Dihydroxyäthylocta
decylamin, d. h. mit 2 Mol Äthylenoxid äthoxyliertes Stearyl
amin, z. B. Teric 18M2 (Warenzeichen). Die Geschwindigkeit, mit
der das N,N-Dihydroxyäthyloctadecylamin in der Pansenflüssig
keit dispergiert wird, kann durch Veresterung entweder mit
organischen oder anorganischen Säuren verändert werden. Ande
re brauchbare feste oberflächenaktive Mittel stellen mit
2 Mol Äthylenoxid äthoxylierter Cetylalkohol, mit 2 Mol Äthy
lenoxid äthoxylierter Stearylalkohol, Polyoxyäthylensorbit
hexastearat und Sorbitanmonostearat dar. Diese oberflächenak
tiven Mittel sind im Handel unter den Namen Brÿ 52, Brÿ 72,
G1050 bzw. Span 60 bekannt. Alle Produkte
sind Warenzeichen.
Ein begrenzter Bereich von biologisch ungefährlichen oberflä
chenaktiven Mitteln, die zur Anwendung bei der vorliegenden
Erfindung geeignet sind und die von den dafür zuständigen
staatlichen Gesundheitsämtern akzeptiert werden, erfassen die
gerade beschriebenen oberflächenaktiven Mittel, nämlich
Brÿ 52, Brÿ 72, Span 60 und G1050, nicht jedoch Teric 18M2.
Die ersten vier Materialien sind für die vorliegende Erfin
dung nicht so gut anwendbar wie Teric 18M2. Sie werden am
besten in Mischungen verwendet, die mehr oder weniger die Kon
sistenz von Teric 18M2 wiedergeben. Im allgemeinen muß ein
hartes Material, z. B. Span 60 oder Tween, mit mindestens einem
der weichen Materialien, z. B. Brÿ 52, Brÿ 72 oder Brÿ 80
(Sorbitanmonooleat, ein biologisch ungefährliches flüssiges
oberflächenaktives Mittel) gemischt werden, um die gewünschte
Konsistenz zu erhalten, die z. B. durch den Schmelzpunktbe
reich oder mittels eines Penetrometers oder anderer rheologi
scher Messungen beurteilt wird.
Beispielsweise sind die folgenden Mischungen bei Versuchen in
vivo als zufriedenstellend aufgefunden worden:
Brÿ 72|83%, | |
Span 60 | 17% und |
Span 80 | 40%, |
Span 60 | 60%. |
Bei der Auswahl der Bestandteile derartiger Mischungen ist es
von Bedeutung, daß ihre HLG-Werte zusätzlich zu ihrer biolo
gischen Ungefährlichkeit nicht beträchtlich voneinander abweichen
sollten, weil dieses zu einer möglichen unterschiedlichen Auf
lösung führen würde, wobei der Bestandteil mit dem höheren
HLG-Wert vorzugsweise schneller als der mit dem niedrigeren
HLG-Wert diffundieren würde. Dieses kann Anlaß zu Freigabege
schwindigkeiten für den aktiven Bestandteil geben, die nicht
gleichmäßig sind. In gewissen Fällen könnte dies zu einer
nicht reproduzierbaren Wirksamkeit führen und sogar die Frei
gabe vor dem Ausschöpfen vollständig stoppen. Demzufolge soll
ten die HLG-Werte bei Zusammensetzungen mit einem gemischten
oberflächenaktiven Mittel ähnlich sein und nicht um mehr als
2 Einheiten voneinander abweichen. In den zitierten Fällen
sind die HLG-Werte des Brÿ 72, Span 60 und Span 80 4,9;
4,7 bzw. 4,3.
Die Zusammensetzung kann auch eine feste Zusammensetzung er
fassen, die für eine Erosion an der Grenzfläche zwischen der
Zusammensetzung und dem Panseninhalt einem Abtragen bzw. Zer
fressen zugänglich ist bzw. dafür anfällig ist. Das Abtragen
kann durch die direkte Wirkung der Pansenflüssigkeit auf die
Zusammensetzung, mechanisches Zerreiben an der Grenzfläche
als Ergebnis des normalen Verdauungsvorgangs des Pansens
oder infolge einer Kombination beider hervorgerufen werden.
Die Zusammensetzungen, die ein wasserunlösliches Wachs und
ein nicht-ionisches oberflächenaktives Mittel enthalten, sind
imstande, in dieser Weise zu wirken.
Demzufolge kann die Zusammensetzung ein biologisch akzeptab
les wasserunlösliches Wachs und ein biologisch akzeptables
nicht-ionisches oberflächenaktives Mittel enthalten, wobei
die Zusammensetzung einem Abtragen in dem Pansen eines Wieder
käuers zugänglich ist. Normalerweise ist die Abtraggeschwin
digkeit durch Veränderung des Aufbaus der genannten Zusammen
setzung einregulierbar. Das Wachs kann z. B. Stearinsäure,
Paraffinwachs, Bienenwachs oder irgendein anderes biologisch
akzeptables Wachs sein. Geeignete nicht-ionische oberflächen
aktive Mittel sind äthoxylierte Alkohole und Polyätherglykole,
z. B. Teric PE68, Teric 12A23 oder Teric 16A29. "Teric" ist ein
für I.C.I. Australia Ltd. registriertes Warenzeichen. Die Pro
duktziffern beziehen sich jeweils auf ein Blockmischpolymeri
sat des Polypropylenglykols mit einem Molekulargewicht von
1 750, das bis zu einem Molekulargewicht von 8 750 äthoxyliert
worden ist, auf einen synthetischen C12-15-Alkohol, der mit
23 Mol Äthylenoxid äthoxiliert worden ist, und einen syntheti
schen C16-18-Alkohol, der mit 29 Mol Äthylenoxid äthoxyliert
worden ist.
Die binären Zusammensetzungen enthalten ein wasserunlösliches
Wachs und ein nicht-ionisches oberflächenaktives Mittel.
Häufig gibt es einen Bereich der Zusammensetzungen, in dem
ein kleiner Anstieg des Gehalts an oberflächenaktivem Mittel
drastisch die Löslichkeit der Zusammensetzung anhebt. Jedoch
können durch in die Zusammensetzung eingeschlossene wasserlös
liche Polymerisate derartige drastische Veränderungen vermin
dert werden. Vorzugsweise werden daher derartige binäre Zusam
mensetzungen durch den Einschluß eines biologisch akzeptablen,
wasserlöslichen Polymerisats, wie Polyäthylenglykol mit einem
Molekulargewicht von 2000 oder mehr, modifiziert.
Die Erfindung stellt ebenfalls therapeutische Zusammensetzun
gen bereit, die eine Mischung aus einem therapeutischen Mit
tel und einer die Freigabe im Sinne der Erfindung einregelnden
Zusammensetzung enthält. Die therapeutische Zusammensetzung
wirkt durch ihren geregelten Zerfall in dem Pansen.
Die Geschwindigkeit der Freigabe des therapeutischen Mittels
aus der therapeutischen Zusammensetzung kann mittels einer
Vielzahl von Möglichkeiten eingeregelt werden. Zunächst kann
die Zerfallsgeschwindigkeit der therapeutischen Zusammensetzung
durch Veränderung der Bestandteile der Zusammensetzung angeho
ben oder herabgesetzt werden. Zweitens kann die Geschwindig
keit der Freigabe des therapeutischen Mittels dadurch verän
dert werden, daß der Bereich der therapeutischen Zusammen
setzung, der dem Pansenmilieu ausgesetzt wird, begrenzt wird.
In diesem Fall ist die Geschwindigkeit der Freigabe proportio
nal der Fläche der derartig einer Einwirkung ausgesetzten Zu
sammensetzung. Drittens kann die Geschwindigkeit der Freigabe
des therapeutischen Mittels aus der Zusammensetzung durch Ver
änderung der Konzentration des therapeutischen Mittels in der
Zusammensetzung verändert werden. Vorzugsweise enthält jedoch
die therapeutische Zusammensetzung nicht mehr als 50 Gew.-% an
therapeutischem Mittel. Das therapeutische Mittel braucht
nicht gleichmäßig in der Zusammensetzung verteilt zu sein.
Z. B. kann eine Folge von pulsierend wirkenden Dosen bereitge
stellt werden, indem die therapeutische Zusammensetzung in
einer solchen Weise hergestellt wird, daß sie Schichten der
Zusammensetzung aufweist, die das therapeutische Mittel zwi
schen Schichten, die wenig oder kein therapeutisches Mittel
enthalten, verteilt enthält. Günstig ist eine Zerfallsge
schwindigkeit von 0,01 bis 0,3 cm pro Tag. Es ist auch günstig, wenn
die Zusammensetzung die Feuchtigkeit aus der Pansenflüssigkeit auf
nehmen kann, was ihr Quellen an der Grenzfläche hervorruft und sie
dadurch dem Zerfall zugänglich macht.
Die therapeutischen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können mittels Kapseln veränderbarer Gestalt verabreicht wer
den, die in der AU-PS 4 49 029 (insbesonders in den Fig. 1
bis 3) gezeigt werden, deren Inhalt der Offenbarung der vor
liegenden Erfindung zuzuordnen ist.
Kurz gesagt enthalten die Kapseln mindestens einen Körperan
teil, der diese Zusammensetzung enthält oder erfaßt und zei
gen eine erste Gestaltung oder sind geeignet, zu einer ersten
Gestaltung angeordnet zu werden, wodurch sie zur Verabreichung
per os geeignet sind, um in den Pansen einzutreten, und sind
dann geeignet, in dem Pansen in eine zweite Gestaltung verän
dert zu werden, die ein Erbrechen dieser Einrichtung verhin
dert oder zumindest hemmt, wodurch diese Einrichtung in dem
Pansen zurückgehalten wird.
In diesem Falle wird die therapeutische Zusammensetzung ge
schmolzen in die Kapsel gegossen. Nachdem die therapeutische
Zusammensetzung erhärtet ist, wird die Kapsel, wie in der
obengenannten Patentschrift beschrieben, verabreicht. Wenn sie
auf diese Weise verabreicht wird, ist darauf hinzuweisen, daß
der Zerfall an den Öffnungen in der Kapsel auftritt, wo die
Zusammensetzung der Einwirkung des Pansenmilieus ausgesetzt
ist. Die Freigabegeschwindigkeit senkt sich gewöhnlich mit
der Zeit, da die zerfallene bzw. aufgelöste Zusammensetzung in
der Kapsel durch von dem Pansen herstammende Feststoffe er
setzt wird, die dazu neigen, als Barriere für einen weiteren
Zerfall zu wirken. Eine gleichmäßige Freigabe des therapeuti
schen Mittels kann erreicht werden, wenn dieses Verfahren der
Verabreichung angewandt wird, indem die Konzentration des
therapeutischen Mittels mit der Tiefe der Zusammensetzung un
ter den freien Teilen der Kapsel in einer Weise angehoben
wird, die den Abfall der Freigabegeschwindigkeit der Zusammen
setzung kompensiert.
Normalerweise haben die therapeutischen Zusammensetzungen ge
mäß der Erfindung einen Schmelzpunkt von mehr als 39°C. Wenn
jedoch die Zusammensetzungen mittels der in der obengenannten
Patentschrift erläuterten Kapseln veränderbarer Ausmaße verab
reicht werden, kann ein niedrigerer Schmelzpunkt toleriert
werden, was jedoch nur unter der Voraussetzung gilt, daß die
Zusammensetzung bei 39°C keine frei fließende Flüssigkeit ist.
Jedoch ist eine Zusammensetzung brauchbar, die bei dieser
Temperatur eine gelatinöse Masse ist.
Des weiteren befaßt sich die Erfindung mit einer Einrichtung
veränderbarer Ausmaße zur Verabreichung einer festen thera
peutischen Zusammensetzung, die gekennzeichnet ist durch
einen eine Öffnung auf
weisenden Hohlkörper, eine Vortriebseinrichtung zum
Drücken einer in der Einrichtung enthaltenen festen therapeu
tischen Zusammensetzung zur genannten Öffnung hin, eine Rück
halteeinrichtung zur Verhinderung des Ausstoßens der festen
therapeutischen Zusammensetzung durch die Vortriebseinrichtung,
ein federndes Teil, das eine erste Gestaltung mit dem Körper
bildet und das zur federnden Deformation fähig ist, um eine
zweite Gestaltung zu schaffen, durch die die Einrichtung einem
Wiederkäuer per os verabreicht werden kann, wobei das federnde
Teil in die erste Gestaltung zurückkehren kann, wenn die Ein
richtung den Pansen nach dem Verabreichen erreicht hat, wobei
die erste Gestaltung derartig ist, daß die Möglichkeit des
Ausstoßens vom Pansen (durch Erbrechen) im wesentlichen ausge
schlossen ist. Die Einrichtung veränderbarer Ausmaße kann
auch eine Einrichtung zum Einsetzen eines vorgefertigten bzw.
vorgegossenen Stopfens (precast plug) der therapeutischen Zu
sammensetzung in den Körper erfassen. Die Vortriebseinrichtung
kann ein abgedichteter dehnbarer Körper sein, der mit einer
verdampfbaren Flüssigkeit gefüllt ist, deren Dampfdruck bei
39°C mehr als 1 Atmosphäre beträgt. Die Vortriebseinrichtung
kann auch einen Preßkolben darstellen, der mittels eines
federnden Körpers, wie einer schwachen Spiralfeder, vorge
spannt worden ist, wobei es sich z. B. um eine Feder handelt,
die bei vollem Zusammendrücken einen Druck in dem Bereich von
50 g/cm² bis 500 g/cm² ausüben kann.
Vorzugsweise erfaßt der Hohlkörperteil ein an einem Ende offe
nes zylindrisches Rohr, wobei das andere Ende ein Unterteil
aufweist, das eine Spiralfeder trägt, an die ein Preßkolben
angefügt ist, der mittels der Feder zu der Öffnung hin gedrückt
werden kann.
Die Vortriebseinrichtung kann auch ein kleines Volumen einer
verdampfbaren Flüssigkeit enthalten, die hinter einem satt
anliegenden Preßkolben zurückgehalten wird, wobei diese Flüs
sigkeit bei den normalen Pansentemperaturen einen Dampfdruck
von mehr als 1 Atmosphäre hat. So kann z. B. Trichlorfluor
methan verwendet werden. Diese
Verbindung hat einen Siedepunkt von 23,8°C und bei der Pansen
temperatur von 39°C einen Dampfdruck von 1,65 Atmosphären. Je
doch muß bei der Auswahl des Materials bei dem Aufbau des Kör
pers sorgsam vorgegangen werden, wenn Trifluorchlormethan ver
wendet wird. Z. B. diffundiert Trichlorfluormethan durch Poly
propylen, was bei diesem eine Volumenzunahme hervorruft. Nylon
kann zusammen mit Trichlorfluormethan verwendet werden. Die
bevorzugte verdampfbare Flüssigkeit stellt jedoch Methyl
formiat dar, das sowohl mit Polypropylen als auch mit Nylon
verwendet werden kann.
Die Mittel, mit Hilfe derer es möglich ist, den vorgefertigten
Stopfen aus der therapeutischen Zusammensetzung in die Ein
richtung einzuführen, können dadurch bereitgestellt werden, daß
eine abnehmbar befestigte Unterlage in den Körper der Einrich
tung vorgesehen ist, wodurch der Stopfen und die Vortriebs
einrichtung eingeführt werden können, bevor die Unterlage in
Position befestigt wird. Alternativ kann die Rückhalteinrich
tung von einer derartigen Biegsamkeit sein, daß der Stopfen
manuell über die Rückhalteeinrichtung hinaus geschoben werden
kann, wobei die Rückhalteeinrichtung jedoch eine ausreichende
Steifigkeit zeigt, um die durch die Vortriebseinrichtung auf
den Stopfen ausgeübten Kräfte zu überwinden, sobald dieser
in Position ist.
Vorzugsweise erfaßt das federnde Teil ein oder mehrere Arme,
die mit dem Körper in eniem federnden Kunststoffmaterial inte
griert geformt sind.
Wenn die therapeutische Zusammensetzung in Position gelangt
ist, wird die Einrichtung durch das federnde Teil in der
zweiten Gestaltung gehalten und die Einrichtung per os dem
Wiederkäuer zugeführt. Beim Erreichen des Pansens kehrt die
Nebeneinrichtung wieder in die erste Gestaltung zurück, wo
durch ein Ausstoßen der Einrichtung infolge Erbrechens ver
hindert wird. Die Pansenflüssigkeiten treten an dem offenen
Ende ein und wirken dahingehend, daß die in der Einrichtung
enthaltene Zusammensetzung langsam zerfällt bzw. sich auf
löst. Während die Zusammensetzung fortschreitend zerfällt,
hält die Vortriebseinrichtung die Zusammensetzung in Kontakt
mit der Rückhalteeinrichtung, wodurch verhindert wird, daß
vom Pansen herstammende Feststoffe in die Einrichtung eintre
ten können und dadurch dazu neigen, als eine Barriere für den
weiteren Zerfall zu wirken. In diesem Fall schafft die erfin
dungsgemäße Einrichtung veränderlicher Ausmaße eine gleich
mäßige Zerfallsgeschwindigkeit der therapeutischen Zusammen
setzung.
Die erfindungsgemäße Einrichtung und die erfindungsgemäße Zu
sammensetzung zur geregelten Freigabe von Mitteln ist insbe
sondere nützlich zur Verabreichung von anthelmintisch wirksa
men Mitteln an Wiederkäuer. Z. B. sind therapeutische Zusam
nensetzungen, in denen das therapeutische Mittel Oxfendazol
darstellt, besonders wirksam gegen Ostertagia oster
tagi, wenn sie mittels der erfindungsgemäßen Einrichtung ver
abreicht werden. Die Verabreichung von Oxfendazol mittels des
erfindungsgemäßen Systems zur geregelten Freigabe bietet ge
gegenüber normalen Verabreichungsmethoden Vorteile, zu denen
auch die strategische Dosierung zählt. Diese Vorteile erfassen
insbesondere zuverlässigere Mittel zur Verhinderung der Oster
tagiasis vom Typ 2, die eine äußerst lebensgefährliche Folge
des plötzlichen Auftretens einer großen Zahl von verkapselten,
gehemmten Ostertagia der vierten Entwicklungsstufe ist, und auch
die Möglichkeit der Ausschaltung besonderer Würmer aus beson
deren Bereichen mittels einer vollständigen Hemmung der Ver
mehrung. Andere anthelmintisch wirksame Mittel können verwen
det werden, wie Albendazol.
Andere biologisch aktive Mittel, die entsprechend den Grund
sätzen der Erfindung verabreicht werden können, erfassen
Wachstumstimulantien, wie Natrium-Monesin
und Elfazepam und chemische Deflations
mittel (defleaing agents), wie Dexamethazon und Flumethazon.
Die Erfindung ist ebenfalls zur Verabreichung von radioaktiv
gekennzeichneten Verbindungen für experimentelle Zwecke ge
eignet, z. B. bei Verbindungen, die bei den Studien von Tier
ernährungsvorgängen als Kottrockensubstanzanzeiger verwendet
werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand der
Fig. 1 sowie einer Ausgestaltung noch näher erläutert.
Die Fig. 1 stellt einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung veränderbarer Gestalt dar. Die Vorrichtung 1 weist
einen rohrförmigen Körper 2 mit einer Öffnung 3 an einem Ende
auf, wobei diese Öffnung durch federnde Vorsprünge 4 begrenzt
wird. Vorzugsweise hat der Körper eine Länge von 14 cm und
einen Durchmesser von 2,8 cm bei Rindern und eine Länge von
9 cm und einen Durchmesser von 1,6 cm bei Schafen. Die Vor
sprünge 4 ragen von einem Ende des Körpers nach innen. Das
andere Ende des Körpers ist geschlossen. Der Körper enthält
einen ausgehöhlten Preßkolben 5, der längs von ihm gleiten
kann. Der Preßkolben ist mittels einer Spiralfeder 6 vorge
spannt. Die Spiralfeder ist aus einem Federstahldraht eines
kreisförmigen Querschnitts eines Durchmessers von 0,5 mm her
gestellt worden. Die Feder zeigt 20 bis 30 Gewinde und kann
vollständig zusammengedrückt werden, um einen Druck von etwa
100 g/cm² auszuüben. Der Körper hat zwei federnde Arme 7, die
an dem genannten Ende angebracht sind, wobei diese Arme in
einem Winkel von etwa 45° zur Seite des Körpers sich nach
außen erstrecken, um eine Gestaltung zu bilden. Bei der
ersten Gestaltung hat die Einrichtung die Gestalt einer Pfeil
spitze. Die Arme 7 können federnd zu einer Achse hin gebogen
werden, die etwa der Verbindung der Arme mit dem Körper ent
spricht, um eine zweite Gestaltung zu bilden, in der die Arme
im wesentlichen parallel zu der Länge des Körpers liegen, was
durch die gepunkteten Linien in der Fig. 1 gezeigt wird. Bei
in die zweite Ausgestaltung zurückgelegten Armen kann die
Einrichtung Rindern per os zugeführt werden. Wie es auch in
der Fig. 1 gezeigt wird, enthält der Körper einen zylindrischen
vorgefertigten bzw. vorgegossenen Stopfen 8 aus einer thera
peutischen Zusammensetzung. Die federnden Vorsprünge 4 sind
ausreichend flexibel, um den vorgefertigten Stopfen in die
Einrichtung einzuführen, haben jedoch eine ausreichende Stei
figkeit, um den Stopfen innerhalb der Einrichtung gegen den
durch die Feder ausgeübten Druck zurückzuhalten. Alternativ
kann ein eine Barriere verhinderndes Ausbringen des Stopfens
durch die Wirkung der Feder erreicht werden, nachdem der
Stopfen eingeführt worden ist, z. B. mittels eines Streifens
aus Polypropylen, der quer über die Öffnung 3 des Körpers auf
geschweißt ist. Der Körper 2, die Arme 7 und die Vorsprünge 4
können vollständig aus geeigneten Kunststoffmaterialien, wie
Polyäthylen, Polypropylen oder Nylon geformt werden. Durch die
Auswahl des geeigneten Konstruktionsmaterials kann eine Ein
richtung erhalten werden, die in dem Pansen unbegrenzt oder
kürzere Zeitperioden zurückgehalten werden kann. Z. B. wird eine
vollständig aus Polyäthylen niedriger Dichte und niedrigen Mo
lekulargewichts geformte Einrichtung schließlich nach etwa
270 Tagen in dem Pansen durch Reißen der Arme infolge Biegens
aussetzen. Auf der anderen Seite ist eine aus Polypropylen
vollständig geformte Einrichtung praktisch unzerstörbar.
Wenn therapeutische Zusammensetzungen mit einer Matrix aus N,N-
Dihydroxyäthyloctadecylamin mittels einer erfindungsgemäßen
Einrichtung veränderbarer Ausmaße verabreicht wird, nimmt die
Zusammensetzung Pansenflüssigkeit auf und schwillt dadurch,
wodurch sie veranlaßt wird, sich genau entgegengesetzt auszu
dehnen, und verhindert, daß zusätzliche Flüssigkeit zwischen
den Stopfen der therapeutischen Zusammensetzung und der inneren
Wand des Körpers eintritt. Somit bleibt lediglich ein Ende
des Stopfens dem Pansenmedium ausgesetzt, wodurch eine gleich
bleibende Zerfallsgeschwindigkeit gewährleistet ist.
Durch die Wahl einer geeigneten Feder kann die Zusammensetzung
einer Druckkraft ausgesetzt werden, die gerade die entschei
dende Fließspannung der Zusammensetzung überschreitet, wodurch
erreicht wird, daß die Zusammensetzung langsam extrudiert und
mechanischem Abtragen unterzogen wird. Alternativ wird bei
einer Zwei- oder Drei-Komponentenmatrix, bei der ein oder zwei
Bestandteile in Wasser dispergierbar sind, die Einwirkung der
Pansenflüssigkeiten ein wesentliches Anschwellen und Erwei
chen der Matrix hervorrufen, wodurch im Ergebnis die Extru
sion und Erosion der Zusammensetzung, wie oben beschrieben,
auftritt. Oder in einigen Fällen wird die Matrix langsam zusam
mengedrückt und der in Wasser dispersionsfähige Bestandteil
langsam herausgedrückt, was zusammen mit dem darin mitgeführ
ten therapeutischen Mittel geschieht. Auf der anderen Seite
wird die Zusammensetzung durch die Dispergierung der in der
Pansenflüssigkeit dispergierbaren Bestandteile zerfallen, da
diese als Bindemittel der Zusammensetzung dienen, wenn die
Zusammensetzung eine oder mehrere in Wasser langsam dispergierbare
Bestandteile vermischt mit ein oder mehreren in Wasser unlös
lichen Bestandteilen enthält und die in Wasser dispergierbaren
Bestandteile eine Matrix bilden, in der in Wasser unlösli
chen Bestandteile dispergiert sind.
Auf der anderen Seite bestimmt der Gehalt an wasserunlöslichen
Bestandteilen die Geschwindigkeit, bei der die Zusammensetzung
unter Anwendung dieses Mittels zerfällt.
Die Anwendung einer Einrichtung, wie der obenbeschriebenen zur
Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, setzt
des weiteren Beschränkungen im Hinblick auf die Zusammen
setzungen. Z. B. wird Brÿ 72 (Penetrometer-Ablesung bei 39°C
3 bis 4 kg/cm² bei Schubgeschwindigkeiten von 2,8 bis 7,0×
10-2 cm/Sek.) in Kapseln mit einer Feder, die bei 75%igem
Zusammendrücken eine Kraft von 300 g bei Rindern oder 160 g
bei Schafen zeigt, spontan mit einer viel zu hohen Geschwin
digkeit herausgedrückt und kann tatsächlich heraustreten, wäh
rend die Kapsel noch in ihrer Verpackung ist, wenn sie der
direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird. Die Zugabe von
Span 60 zur Bereitstellung einer Zusammensetzung mit einem Ge
halt von 17% Span 60 und 83% Brÿ 72 erhöht die Penetrometer-
Ablesung auf 6 bis 8 kg/cm², wobei es sich hierbei um zufrie
denstellende Werte handelt. Im allgemeinen kann festgestellt
werden, daß die Penetrometer-Ablesung bei oberflächenaktiven Mit
teln zwischen 5 und 40 kg/cm² bei den obengenann
ten Schubgeschwindigkeiten liegen sollte.
Es ist gefunden worden, daß bei der Verwendung von Zusammen
setzungen, die gegen die Seiten der erfindungsgemäßen Vorrich
tung abgedichtet sind, die nachfolgende Bewegung des Stopfens
mittels Einfluß der Federn den Gasdruck in der Federkammer reduziert.
Das Bewegen des Stopfens wird dann durch die Geschwindigkeit
festgelegt, mit der Gase (insbesondere Kohlendioxid) durch
die Zusammensetzung diffundieren. Somit wird die Gleichförmig
keit der Freigabe (die entscheidende Eigenschaft der mittels
einer Feder vorangetriebenen Kapsel) durch den Vorgang der
Diffusion des Gases durch die Zusammensetzung zur Federkammer
hinter der Zusammensetzung begünstigt. Um aus dieser Erschei
nung einen Vorteil zu ziehen, sollte das Ende der Federkammer,
das von dem Kolben entfernt liegt, abgedichtet sein. Der Preß
kolben sollte locker eingebaut sein und ein Spiel von 0,5 bis
1 mm zeigen, das zufriedenstellend ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Beispiele noch näher
erläutert.
Matrizes aus Stearinsäure, Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 6000)
und Teric 16A29 wurden geschmolzen in zylindrische Behälter,
die an einem Ende offen waren, gegossen. Die Behälter wurden
in den Pansen von mit Fisteln befallenen Rindern eingeführt,
die auf einem Weideland mit gemischtem Weidefutter grasten,
und zu verschiedenen Zeiten nach der Eingabe herausgenommen.
Die Menge der in den Behältern verbliebenen Matrix wurde
nach dem Trocknen bei 100°C und unter einem Vakuum von 700 mm
gemessen. Die Ergebnisse werden in der Tabelle 1 gezeigt.
Eine Matrix, die 50% Stearinsäure, 15% Polyäthylenglykol eines
Molekulargewichts von 6000 und 35% Teric 16A29 enthielt, wur
de geschmolzen zu Kapseln der in den Fig. 1 und 3 AU-
PS 4 49 029 gezeigten Art gegossen. Die Auflösegeschwindigkeit
der Matrix wurde wie bei dem zylindrischen Behälter des Bei
spiels 1 in vivo geprüft. Die Freigabegeschwindigkeit der
Matrix in q/Kapsel/Tag zur Zeit t wird in der Tabelle 2a ge
zeigt. Die Menge der freigesetzten Matrix in g/Kapsel als
Funktion der Zeit wird in der Fig. 2 dargestellt.
g/Kapsel/Tag | |
t (Tag) | |
3,3 | |
5 | |
2,3 | 10 |
1,6 | 20 |
1,3 | 30 |
1,2 | 40 |
1,0 | 60 |
Ein zylindrischer Matrixkern aus Stearinsäure (50%), Poly
äthylenglykol eines Molekulargewichts von 6000 (15%) und
Teric 16A29 (35%) eines Durchmessers von 2,5 cm und einer Län
ge von 10 cm wurde in eine Kapsel des in der Fig. 1 darge
stellten Typs eingesetzt und die Kapsel in dem Pansen einer
mit Fisteln verseuchten Kuh entsprechend den Beispielen 1 und
2 gelagert. Die Freigabe der Matrix wurde durch die Messung
der Federausdehnung, die in der Fig. 3 dargestellt wird, ver
folgt.
Kapseln veränderbarer Ausmaße des in den Fig. 1 bis 3 der AU-
PS 4 49 029 beschriebenen Art wurden mit einer Matrix gefüllt,
die aus Stearinsäure (32%), Polyäthylenglykol eines Molekular
gewichts von 6000 (53%) und Teric 16A29 (10%) bestand. Die
Matrix enthielt darin suspendiert pulveriges Oxfendazol (0,71%).
Sechs Kapseln wurden oral sechs jungen Ochsen zugeführt, die
natürlich mit Ostertagia ostertagi befallen waren. Die Kap
seln setzten 0,26 mm/kg Körpergewicht pro Tag während des Ver
suchs frei. Andere Behandlungsgruppen wurden zum Vergleich mit
0,625, 1,25, 2,5 und 5,0 mg/kg Körpergewicht/Tag behandelt.
Alle Tiere, einschließlich der unbehandelten Kontrolltiere,
wurden 8 Tage nach der Behandlung zur Bewertung des Wurmbe
falls getötet. Die Ergebnisse werden in der Tabelle 2b wieder
gegeben. Die prozentuale Wirksamkeit des anthelminthischen
Effekts wird wiedergegeben durch die Formel:
Die relativ wirksame Tötung der Larven im frühen 4. Stadium
durch Kapseln zeigt, daß dieses Behandlungsverfahren sich
als äußerst wirksam gegen Ostertagiasis des Typs 2 erweist,
insbesondere wenn die zeitliche Vornahme der Dosierung, die
in Beziehung zu der erwarteten Zeit des Aufbrechens der Lar
ven steht, höchstwahrscheinlich im Falle der Kapseln weniger
entscheidend ist.
Die Kapseln des Beispiels 4 wurden mit einer Matrix gefüllt,
die Stearinsäure (50%) Polyäthylenglykol eines Molekularge
wichts von 6000 (15%) und Teric 16A29 (35%) mit einem Gehalt
an darin suspendierten Oxfendazol (1,25%) enthielt. Die Kapseln
setzten Oxfendazol mit der in der Tabelle 3 gezeigten Ge
schwindigkeit frei.
Zeit (Tag) | |
Freigabe von Oxfendazol mg/kg/Tag | |
5 | |
0,23 | |
10 | 0,16 |
15 | 0,13 |
10 | 0,12 |
25 | 0,10 |
Fünf natürlich verseuchte junge Ochsen wurden mit Kapseln be
handelt. Koteierzählungen wurden wöchentlich während 70 Tagen
vorgenommen. Die Tiere wurden dann entfernt und ein wurmfreier
Bestand auf demselben Weideland gehalten, um das Ausmaß der
erneuten Verseuchung durch das Weidefutter zu bestimmen. Das
Leistungsvermögen der Kapseln wurde mit einer Einzeldosis von
2,5 mg/kg Körpergewicht an Oxfendazol am gleichen Tage der Be
handlung verglichen.
Die Zählungen an Eiern im Kot werden in der Tabelle 4 wieder
gegeben.
Kapseln nach der Fig. 1 wurden aus Terumo (Warenzeichen der
Terumo Australia Pty. Ltd.)-10-ml-Polypropylen-Spritzen eines
inneren Durchmessers von 1,5 cm und einer Länge von 10 cm mit
einem zylindrischen Kern aus Teric 18M2 eines Durchmessers
von 1,48 cm und einer Länge von 7 cm hergestellt. 24 cm lange
Federn wurden verwendet, um die Kerne gegen eine zylindrische
Öffnung eines Ausmaßes von 0,7×0,7 cm zu halten. Die Federn
hatten eine Kraft von 100, 200, 400, 600, 800 und 1000 g bei
einer zusammengedrückten Länge von 6 cm. Die Federkammer der
Kapseln war zur Außenseite hin offen. Die Freigabe in vivo
wird in der Fig. 4 gezeigt.
Kapseln wurden aus 10-ml-Terumo-Spritzen hergestellt und ent
hielten zylindrische Kerne aus Teric 18M2 plus 8% Mebendazol
(Warenzeichen für Johnson & Johnson). 24-cm-Federn mit einer
Kraft von 160 g bei einer zusammengedrückten Länge von 6 cm
hielten die Kerne gegen einen Rückhaltestab einer Weite von
1,2 mm quer zum Durchmesser des offenen Endes der Kapsel. Die
In-vivo-Freigabe von 4 Kapseln wird in der Fig. 5 gezeigt.
Eine Kapsel wurde wie im Beispiel 7 beschrieben hergestellt,
was jedoch mit der Ausnahme geschah, daß der zylindrische
Kern aus Stearinsäure (56%) und Teric 16A29 (44%) hergestellt
wurde. Die Kapsel zeigte eine konstante Freigabegeschwindig
keit in vivo während 26 Tagen. Dann wurde gestoppt. Der Kern
war anfänglich 6,5 cm lang. Dieser wurde auf 3,6 cm zur Zeit
des Entfernens und des Abbaus vermindert. Der Kern wurde in
drei gleiche Zylinder aufgeteilt, die die vorderen, mittleren
und hinteren Teile des Kerns darstellten. Diese wurden auf
Stearinsäure und Calciumstearat analysiert. Die Ergebnisse
werden in der Tabelle 5 wiedergegeben.
Zwei Kapseln wurden aus 50-ml-Terumo-Spritzen eines inneren
Durchmessers von 2,9 cm und 13 cm Länge hergestellt. Die Ker
ne aus Teric 18M2 eines Durchmessers von 2,84 cm und einer
Länge von 11 cm wurden eingesetzt und gegen die Schultern an
den offenen Enden der Kapseln durch die Einwirkung der 36-cm-
Federn mit einer Kraft von 160 g bei einer zusammengedrückten
Länge von 9 cm gehalten. Die Federkammern wurden abgedichtet.
Die In-vivo-Freigabe wird in der Fig. 6 gezeigt. Nach einem
Verbleiben von 28 Tagen in der Kuh wurde eine Kapsel ent
fernt, ein Loch eines Durchmessers von 6 mm in die Federkam
mer gebohrt und die Kapsel erneut eingesetzt. Die erhöhte
Freigabegeschwindigkeit nach dem Öffnen der Federkammer wird
aus der Fig. 6 deutlich.
Dieses Beispiel zeigt die Verwendung der durch eine Feder vor
getriebenen Kapsel zur geregelten Freigabe bei der Verabreichung
von Monensin-Natrium als ein Wachstums
stimulanz für Rinder.
30 Hereford-Jungkühe, denen die Eierstöcke entfernt worden
waren, wurden mit erfindungsgemäßen Kapseln behandelt, die
Monensin (24% Gew./Gew.) in einer Matrix aus Teric 18M2 ent
hielten . Es wurden im Juli 1977 Versuche mit 30 äquivalenten
unbehandelten Rindern zur Kontrolle durchgeführt. Das Weide
futter war unterirdischer Klee plus Roggengras und andere
Gräser und hatte einen hohen Gehalt an löslichem Protein. Es
lag jedoch niedrig im Hinblick auf die verfügbare Energie.
Die Kapseln setzten 200 mg/Dosis während 100 Tagen frei. Die
Versuchsdauer betrug 63 Tage.
Die Kapseln enthielten auch Chrom-EDTA, das mit radioaktivem
⁵¹Cr markiert worden war, einem Anzeiger für die Kottrocken
masse zur Messung der Geschwindigkeiten des Konsums des Wei
defutters. 10 der unbehandelten Kontrolltiere erhielten eben
falls eine Kapsel, die ledigleich das Anzeigematerial enthielt.
Das Körpergewicht wurde vor und nach der Vesuchsdauer gemes
sen. Die erhaltenen Ergebnisse waren die folgenden:
Die Körpergewichtszunahmen und die Kottrockensubstanzausstoß
werte werden bedeutsam durch die Behandlung (p<0,01) beein
flußt.
Claims (13)
1. Zusammensetzung zur geregelten Freigabe von Wieder
käuern verabreichten aktiven Mitteln, enthaltend eine
wirksame Menge von, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, bis zu 50 Gew.-% eines therapeutischen
Mittels in einer Matrix, bestehend aus einem biologisch
akzeptablen, wasserunlöslichen Wachs und einem biolo
gisch akzeptablen oberflächenaktiven Mittel, dadurch
gekennzeichnet, daß die Matrix mindestens zwei ober
flächenaktive Mittel eines HLG-Wertes von 8,5 oder
weniger enthält, wobei die HLG-Werte dieser Mittel
nicht mehr als zwei Einheiten voneinander abweichen,
und daß sie einen Schmelzpunkt von mehr als 39°C auf
weist.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die oberflächenaktiven Mittel aus der
aus Sorbitanmonostearat, Sorbitanmonooleat und mit
2 Mol Ethylenoxid ethoxyliertem Stearylalkohol be
stehenden Gruppe ausgewählt worden ist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
neet, daß sie etwa 80 Gew.-% Sorbitanmonostearat und
etwa 20 Gew.-% mit 2 Mol Ethylenoxid ethoxylierten
Stearylalkohol enthält.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1-3, dadurch gekenn
zeichnet, daß Schichten dieser therapeutischen Zusam
mensetzung zwischen Schichten der wenig oder kein the
rapeutisches Mittel enthaltenden Zusammensetzung zur
geregelten Freigabe von aktiven Mitteln angeordnet
sind.
5. Therapeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche
1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das therapeutische
Mittel Oxfendazol ist.
6. Apparat zur Verarbreichung einer therapeutischen Zusam
mensetzung nach Anspruch 1-5 an Wiederkäuer, gekenn
zeichnet durch eine Einrichtung (1) veränderbarer Geo
metrie mit einem eine Öffnung (3) aufweisenden Hohl
körper (2), eine Vortriebseinrichtung (6) zum Drücken
einer in der Einrichtung enthaltenden festen thera
peutischen Zusammensetzung zu der Öffnung hin, eine
Rückhalteeinrichtung (4) zur Verhinderung des Aussto
ßens der festen therapeutischen Zusammensetzung durch
die Vortriebseinrichtung (6), ein federndes Teil (7),
das eine erste Gestaltung mit dem Körper (2) bildet
und das zur federnden Deformation fähig ist, um eine
zweite Gestaltung zu schaffen, so daß die Einrichtung
(1) veränderbarer Geometrie dem Wiederkäuer per os
zugeführt werden kann, wobei der federnde Teil (7)
in die erste Gestaltung zurückkehren kann, wenn die
Einrichtung (1) den Pansen nach dem Zuführen erreicht
hat, und die erste Gestaltung derartig ist, daß die
Möglichkeit des Ausstoßens vom Pansen im wesentlichen
ausgeschlossen ist.
7. Apparat nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (1) eine Ein
richtung zum Einsetzen eines vorgefertigten Stopfens
aus der therapeutischen Zusammensetzung erfaßt.
8. Apparat nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zum Einsetzen
des vorgefertigten Stopfens durch Einbringen eines Unter
teils in den Körper der Einrichtung (1) bereitgestellt
wird, wobei dieser Unterteil an dem Körper (2) befestigt
werden kann, um die Vortriebseinrichtung (6) innerhalb
des Körpers hinter dem vorgefertigten Stopfen (8) zu
stützen und wobei die Vortriebseinrichtung (6) in den
Körper (2) eingelassen worden ist.
9. Apparat nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vortriebseinrichtung (6)
einen abgedichteten expansionsfähigen Körper dar
stellt, der eine verdampfbare Flüssigkeit eines Dampf
drucks von mehr als 1 Atmosphäre bei 39°C enthält.
10. Apparat nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vortriebseinrichtung (6) eine
schwache Spiralfeder darstellt, die, wenn sie voll
ständig zusammengedrückt ist, einen Druck in dem Bereich
von 50 bis 500 g/cm² ausüben kann.
11. Apparat nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hohlkörper (2) ein
zylindrisches, an einem Ende geöffnetes Rohr erfaßt und
das andere Ende eine Unterlage (5) aufweist, die die
Spiralfeder trägt, an die ein Preßkolben angebracht ist.
12. Apparat nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die verdampfbare Flüssigkeit
Methylformiat ist.
13. Apparat nach einem der Ansprüche 6 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß das fe
dernde Teil (7) eine oder mehrere Arme zeigt, die innen
mit dem Körper (2) in einem federnden Kunststoffmate
rial gebildet worden sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZ |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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8364 | No opposition during term of opposition |