DE2821909A1 - Verfahren zum faerben von synthetischen polyamid- und polyurethanfasern - Google Patents
Verfahren zum faerben von synthetischen polyamid- und polyurethanfasernInfo
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Description
Verfahren zum Färben von synthetischen Polyamid- und Polyurethanfasern
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von synthetischen Polyamid- und Polyurethanfasern
mit Nachchromierfarbstoffen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das gefärbte Substrat im
sauren Medium mit einem Alkalichromat oder -dichromat im Molverhältnis Farbstoff:Chrom =2:1 bis 1,5:1 nachbehandelt
wird.
Das Färben von synthetischen Polyamid- und Polyurethanfasern mit Nachchromierfarbstoffen ist bekannt. Die
Farbstoffe werden aus wäßrigem Medium auf die Faser gebracht und dort in den 2:1-Farbstoff-Chrom-Komplex
überführt. Für diesen Chromierprozeß wird vorzugsweise Kalium- oder Natriumdichromat verwendet.
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Man arbeitet dabei mit einem hohen Überschuß an Chromiermittel und dehnt den bei Kochtemperatur stattfindenden
Chromierprozeß länger als in der Wollfärberei aus. Auf diese Weise gelingt es zwar/ den Farbstoff
auf der Paser zu komplexieren, aber es verbleiben erhebliche Mengen Chrom in der Chromierendflotte und gelangen
ins Abwasser.
Bereits in der DE-OS 2 542 007 wird ein Verfahren beansprucht, bei dem mit Nachchromierfarbstoffen gefärbte
10natürliche und synthetische Polyamidfasern, bevorzugt
natürliche Polyamidfasern, insbesondere Wolle, mit einem Chromiermittel im Molverhältnis Farbstoff:Chrom =
2:1 bis 1:2, insbesondere 2:1 bis 1:1, und einer wasserlöslichen Säure und/oder deren Salz mit Phosphor,
15Schwefel und/oder Chlor im Anion behandelt werden.
Es wurde nunmehr gefunden, daß auch beim Nachchromieren
von mit Nachchromierfarbstoffen gefärbten synthetischen
Polyamid- und Polyurethanfasern mit Chrommengen im Molverhältnis Farbstoff:Chrom = 2 bis 1,5:1 ausge-20zeichnete
färberische Ergebnisse, z.B. gute Naßechtheiten, erzielt werden, wenn in Abwesenheit der nach
dem Verfahren der DE-OS zwingend erforderlichen wasserlöslichen Säuren und Salze chromiert wird.
Als Farbstoffe für das neue Verfahren sind alle bekann-25ten
Nachchromierungsfarbstoffe, insbesondere ο-, ο'-Dihydroxy-
und o-Hydroxy-o-amino-azofarbstoffe, geeignet. Sie sind beispielsweise beschrieben in der Monographie
von H.R. Schweizer 'Künstliche organische Farbstoffe
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- y-
und ihre Zwischenprodukte1, Springer Verlag (1964) S.
464 - 470. Sie besitzen beispielsweise die folgenden Konstitutionen:
OH-HO^
N J
N J
OH
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"Χ-* 282190a
Die Farbstoffe tragen als löslichmachende Gruppe vorzugsweise eine Sulfogruppe. Die übrigen Wasserstoffatome
können z.B. durch Halogene, primäre oder sekundäre Amine,
Nitro- oder Hydroxylgruppen substituiert sein.
Als Chromiermittel kommen alle Salze des sechswertigen Chroms, vorzugsweise Kaliumdichromat, in Frage.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich zum Färben von
synthetischen Polyamid- und Polyurethanfasern in allen Verarbeitungszuständen wie Flocke, Kammzug, Garn, Gewirke,
Gewebe oder Gestricke anwenden. Unter synthetischen Polyamiden sind insbesondere solche, die aus c_-Caprolactam,
Hexamethylendiaminadipat oder U -Aminoundeeaiisäure
hergestellt sind zu verstehen. Geeignete Polyurethanfasern werden z.B. in "Ullmanns Encyklopädie der
technischen Chemie" 1976, Band 11, S. 312 - 32O, beschrieben.
Das Verfahren ist auch zum Färben von synthetischen Polyamidfasern
in Mischung mit Polyurethanfasern, z.B. von mit Polyamid umsponnenen Polyurethan-Elastomeren, geeignet.
Das Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt: Die Faser wird mit dem Nachchromierfarbstoff wie üblich gefärbt.
Nach dem Aufziehen des Farbstoffs gibt man dem Färbebad zum Einstellen des pH-Wertes auf 2,5 bis 3,5 Ameisenoder
Essigsäure zu und kocht die Faser in dieser Flotte etwa 1O-2O Min. Danach erhält sie die erfindungsgemäß einzusetzende
Menge an Chromiermittel, und die Faser wird nochmals etwa 30 - 60, insbesondere 45 Min. gekocht, dann aus
der Chromierflotte herausgenommen, heiß und kalt gespült und wie üblich weiterverarbeitet.
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2^23909
Das Chromieren kann sowohl in der Färbeflotte als auch im frischen Bade durchgeführt werden.
Das neue Verfahren besitzt gegenüber den bekannten
den Vorteil, daß Nachchromierfarbstoffe auf Polyamid-
und Polyurethanfasern mit der zur 2:1-Farbstoff-Chrom-Komplexbildung theoretisch erforderlichen Chrommenge
chromiert werden können,ohne daß ein nennenswerter Überschuß an Chromiermittel eingesetzt und der Chromierprozeß zeitlich länger als in der Wollfärberei durchgeführt
den Vorteil, daß Nachchromierfarbstoffe auf Polyamid-
und Polyurethanfasern mit der zur 2:1-Farbstoff-Chrom-Komplexbildung theoretisch erforderlichen Chrommenge
chromiert werden können,ohne daß ein nennenswerter Überschuß an Chromiermittel eingesetzt und der Chromierprozeß zeitlich länger als in der Wollfärberei durchgeführt
werden muß, und ohne daß bestimmte wasserlösliche Säuren oder deren Salze, wie sie in der DE-OS 2 542 OO7 beschrieben
werden, mitverwendet werden müssen. Hierdurch verbleibt weder ökologisch bedenkliches sechswertiges
Chrom in der Chromierendflotte noch tritt eine zusätzliehe Abwasserbelastung mit den wasserlöslichen Säuren oder deren Salzen auf.
Chrom in der Chromierendflotte noch tritt eine zusätzliehe Abwasserbelastung mit den wasserlöslichen Säuren oder deren Salzen auf.
überraschenderweise besitzen die erhaltenen Färbungen
keine verminderten Echtheitseigenschaften.
keine verminderten Echtheitseigenschaften.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Die Bezeichnungen der Farbstoffe beziehen sich auf die Angaben in Colour Index, 3. Aufl. (1971), Bände 3 bzw.
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400 Teile Polyamid 6-Fasergarn werden in 8000 Teilen einer wäßrigen Flotte gefärbt, die 12 Teile Essigsäure
60 %ig, 4 Teile Ameisensäure 85 %ig und 12 Teile CI. Mordant Black 11 (CI. Nr. 14 645) enthält. Nach 45
Min. Behandlungszeit bei 100°C ist das Färbebad fast
vollständig erschöpft. Zum Einstellen des für die Chromierung notwenigen pH-Wertes von ca. 3 erhält es einen
Nachsatz von etwa 4 Teilen Ameisensäure 85 %ig und zum chromieren des Farbstoffes 1,2 Teile Kaliumbichromat,
was einem Molverhältnis Farbstoff:Chrom von 2:1 entspricht.
Es wird 45 Min. bei 1000C chromiert. Nach dem
üblichen Spülen und Trocknen resultiert ein tiefes, naß-, reib- und lichtechtes Schwarz. Die Chromierendflotte
enthält kein Chromat mehr in nachweisbaren Mengen (^0,05 ppm) und ist frei von wasserlöslichen Säuren
oder Salzen mit Phosphor, Schwefel oder Chlor im Anion.
Zu gleichguten Ergebnissen wie in Beispiel 1 gelangt 20man beim Färben von Polyamid 6,6-Fasergarn mit CI.
Mordant Black 1 (CI. Nr. 15 710) und anschließendem Chromieren, wenn die im Beispiel 1 angegebenen Mengenverhältnisse
eingehalten werden.
500 Teile Wirkware aus Polyamid 6-Filamentgarn werden
45 Min. bei 96°C in einer Flotte gefärbt, die aus
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2500 Teilen Wasser, 15 Teilen Essigsäure 60 %ig und Teilen C.I. Mordant Black 17 (CI. Nr. 15 705) besteht.
Die Behandlungsflotte wird anschließend mit Ameisensäure auf pH 3,0'eingestellt, und das Färbgut wird weitere
15 Min. in diesem Bad behandelt. Es erhält dann einen Zusatz von 1,1 Teilen Kaliumbichromat, d.h. eine Menge,
die dem Molverhältnis Farbstoff: Chrom =2:1 entspricht. Nach 45 Minuten Chromierbehandlung bei 96 C und anschließendem
Spülen resultiert eine dunkelblaue Färbung mit sehr guten Trocken- und Naßechtheiten.
Statt der in Beispiel 3 genannten Wirkware aus Polyamid 6-Filamentgarn wird eine solche aus Polyamid 6,6-Filamentgarn
verwendet und unter gleichen Bedingungen wie in Beispiel 3 mit 10 Teilen Mordant Black 3 (CI.
Nr. 14 640) gefärbt und mit 1,1 Teilen Kaliumbichromat chromiert.
100 Teile Polyamid 6-Teppichgarn werden 75 Min. lang bei 96°C in einer Flotte gefärbt, die aus 2500 Teilen
Wasser, 3 Teilen Essigsäure 60 %ig und 2 Teilen Farbstoff gemäß folgender Tabelle besteht. Nach dieser Zeit
ist das Färbebad nahezu wasserklar. Zum Einstellen seines pH-Wertes auf ca. 3,0 erhält es einen Zusatz von
2 Teilen Ameisensäure 85 %ig, worauf 15 Min. bei 96°C weitergefärbt wird. Nunmehr wird der Flotte Kaliurabichromat
dem Molverhältnis Farbstoff:Chrom =2:1 entsprechend zugegeben. Das Garn wird 45 Min. bei 960C in dem
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-OJ •
Bad nachbehandelt, anschließend heiß und kalt gespült und getrocknet. Die Färbungen besitzen sehr gute Wasser-,
Wasch- und Schweißechtheiten. Enthält das Chromierbad gemäß DE-OS 2 542 00) 7,5 Teile Natriumsulfat
wasserfrei, so resultieren schlechtere Wasser- und Schweißechtheiten.
Farbstoff
Natriumbichromatmenge
C.I. Mordant Violet 5 (CI. Nr. 15 670)
C.I. Mordant Black 7 (CI. Nr. 16 505)
C.I. Mordant Black 9 (CI. Nr. 16 500)
CI. Mordant Black 15 (CI. Nr. 15 690)
CI. Mordant Black 33 (CI. Nr. 13 250)
0,20 Teile 0,22 Teile 0,21 Teile 0,24 Teile 0,22 Teile
1000 Teile Wirkware aus mit Polyamid umsponnenen PoIyurethan-Elastomer-Filamentgarn
werden in 40 000 Teilen einer wäßrigen Flotte gefärbt, die 40 Teile Essigsäure 60 %ig, 10 Teile Ameisensäure 85 %ig und 40 Teile CI.
Mordant Black 11 (CI. Nr. 14 645) enthält. Nach 45
Min. Behandlungszeit bei 95°C ist der Farbstoff fast
vollständig auf das Färbegut gezogen. Das Bad wird sodann mit 10 Teilen Ameisensäure auf pH ca. 3 eingestellt
und erhält einen Zusatz von 4 Teilen Kaliumbichromat. Die Wirkware wird 45 Min. bei 95°C chromiert,
heiß und kalt gespült, geseift und getrocknet.
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Claims (6)
1. Verfahren zum Färben von synthetischen Polyamid- und Polyurethanfasern mit Nachchromierfarbstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Aufziehen
des Farbstoffes auf die Faser die Faser mit einem Chromiermittel im Molverhältnis Farbstoff : Chrom
2 bis 1,5:1 behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren in Abwesenheit wasserlöslicher
Säuren und/oder Salze mit Phosphor, Schwefel und/oder Chlor im Anion durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Chromiermittel im Molverhältnis Farbstoff : Chrom
von 2 bis 1,5 : 1 verwendet werden, die Chrom in sechswertiger Form enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
synthetische Polyamidfasern in Mischung mit Polyurethanfasern gleichzeitig gefärbt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Färben und Chromieren in einer Behandlungsflotte
durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Fasergut vorfärbt und anschließend in frischer Flotte chromiert.
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Priority Applications (4)
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DE19782821909 DE2821909A1 (de) | 1978-05-19 | 1978-05-19 | Verfahren zum faerben von synthetischen polyamid- und polyurethanfasern |
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IT7922744A IT7922744A0 (it) | 1978-05-19 | 1979-05-17 | Procedimento per la tintura difibre poliammidiche sintetiche e di fibre poliuretaniche sintetiche. |
FR7912763A FR2426115A1 (fr) | 1978-05-19 | 1979-05-18 | Procede de teinture de fibres synthetiques en polyamide et polyurethanne |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19782821909 DE2821909A1 (de) | 1978-05-19 | 1978-05-19 | Verfahren zum faerben von synthetischen polyamid- und polyurethanfasern |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2542007C3 (de) * | 1975-09-20 | 1979-07-12 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zum Färben von natürlichen und synthetischen Polyamidfasern |
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- 1979-05-15 GB GB7916855A patent/GB2021650A/en not_active Withdrawn
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- 1979-05-18 FR FR7912763A patent/FR2426115A1/fr active Granted
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |