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Verfahren zum Färben von Kunstseide aus umgefällter Cellulose mit
Beizenfarbstoffen Es wurde gefunden, daß, Kunstseide aus umgefällter Cellulose vorteilhaft
mit B,eize.nfarbstoffen gefärbt werden kann, wenn man in einem einzigen Bade den
Farbstoff und Chromichromat .oder ein Gemisch eines Chromat,es mit einem Chromisalz
auf die Faser zur Einwirkung bringt. Es kann als überraschend bezeichnet werden,
daß bei dieser Färbeweise im Färbebad keine Lackbildung eintritt.
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In gewissen Fällen ist ges jedoch zweckmäßig, dem Färbebad ein Alkalisalz
einer Oxyfettsäure, um Fällungen zu vermeiden, zuzugeben. Die Oxyfettsäure kann
auch in das Färbebad gebracht werden, indem man von vornherein das Chromisalz einer
Oxyfettsäure, z. B. Chromilactatoder Chromitartrat, verwendet. ' -Zum Beizen von
Baumwolle wurde Chromichromat vor dem Färben bereits verwendet (vgl. »Ratgeber für
das Färben von Baumwolle und anderen Fasern pflanzlichen Ursprungs<; der Farbwerke
vorm. Meister Lucius und Brüning. Höchst, 4. Auflage, 1921, S. 78 und 79; ferner
auch »Revue Genrale des Mati@res Colorantes«, Bd.4o, 1936,
S. 234). Nach diesem
Verfahren wird jedoch die Faser in seinem ersten Bade mit Chromichromat, darauf
zum Zwecke der Fixierung des Chromoxydes in einem zweiten, natriumcarbonäthaltig,en
Bade behandelt, und dann erst wird in einem dritten Bade mit dem "Beizenfarbstoff
gefärbt. Ferner ist es bekannt, Baumwolle mit Chromichromatlösungen, die Chromlactat
@enthalten können, zu beizen, leicht zu. dämpfen oder in einem feuchtwarmen Raum
zu verhängen und dann zu färben (vgl. die Patentschriften 45 998
und 9236o).
Demgegenüber wird das vorliegende Verfahren in einem Arbeitsgang durchgeführt. Dias
bedeutet einen wesentlichen technischen Fortschritt, um so mehr, als die nach dem
vorliegenden Verfahren erhältlichen Färbungen in ihrer Waschechtheit den nach den
bisher bekannten Arbeitsweisen erhältlichen Färbungen auf Kunstseide aus. Cellulose
nicht nachstehen.
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Dias Verfahren wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
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Beispiel r Es wird eine Chromichromatlösung wie folgt hergestellt:
4o Teile Natriumbichromat (wasserfrei |
Mol.-Gewicht 262), |
32 - Chromichlorid (wasserfrei Mol.- |
Gewicht 1 58,4), |
68 - Wasser |
r 4o Teile. |
Es wird ferner ein Färbebad von nachfolgender Zusammensetzung bereitet:
In das anfangs bei Zimmertemperatur gehaltene Bad geht man mit i o Teilen Viscosekunstseidestr:ang
ein, zieht einige Minuten um und ,erhöht dann. im Verlauf von 3/4 Stunden die Temperatur
auf 9o° C. Nachdem man unter fortwährendem Umziehen diese Teniperatur i Stunde beibehalten
hat, wird kräftig bespült und gegebenenfalls geseift.
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Es wird eine echte gelbbraune Färbung .erhalten.
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Beispiel 2 In einem Färbebad, das aus 0,2 Teilen des nach Beispiel
i: der Patentschrift 6o 1 7 18 erhältlichen Farbstoffes, 0,3 Teilen Chromichromatlösung
(s. iobig-es Beispiel 1), 3 Teilen Natriumchlorid und 296,5 Teilen Wasser zusammengesetzt
ist; werden io Teile Viscosekunstseidestrangeinige Minuten bei Zimmertemperatur
umgezogen:' Innerhalb 3/4 Stunden wird die Temperatur des Bades auf 9o° C gebracht.
Die Viscosekumstseide wird fortwährend umgezogen und die Temperatur von 9o° C 1/2
Stunde beibehalten. Dann werden , 2,5 Teile Essigsäure 8o %ig (i : i o) zugefügt,
und das Färben wird noch 30 Minuten fortgesetzt. Schließlich wird gespült
und geseift.
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Man erhält eine echte grüne Färbung. Beispiel 3 Es wird ein Färbebad
bereitet, das wie folgt zusammengesetzt ist:
o;2 Teile des Farbstoffs Erio-Chrom- |
azurol S. (Schultz, Farb- |
stöftabellen, 7. Auflage, Nr. |
841), |
o, i 2 5 - Natriumtartrat, . |
0,3 - Chromichromatlösung (siehe |
obiges Beispiel i), |
269,375 - Wasser |
270 Teile: |
In diesem Bade werden io Teile Viscosekunstseide, wie in Beispie12 beschrieben,
gefärbt. Nach dem Färben während 112 Stunde bei 9o° C werden 3 Teile Natriumchlorid
hinzugefügt. Dann wird die Viscosekunstseide ,abermals 1/2 Stunde bei 9o° C umgezogen,
'und schließlich werden 2,5 Teile Essigsäure #8#%ig (i : i o) zugegeben: Darauf
wird #löchmals 1/2 Stunde gefärbt. Zum Schluß wird gespült und bei 6o bis
70'C geseift.
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Es wird eine lebhafte blaue Färbung erhalten.
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In diesem Beispiel isst der Zusatz von Natriumtartrat notwendig; um
Ausfällungen im Färbebad zu verhindern.
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Beispiel 4 Es werden 84;4 Teile Natriümchromat wasserfrei (450/0 Cr.
0,3) und 140,7 Teile Chromilactat (27% Cr2 03) als Pulver gemischt. Dieses Gemisch
bildet die Chrombeize.
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Ferner wird ein Färbebad hergestellt, enthaltend
o, z Teile des Farbstoffs (Na-Salz), er- |
hältlich nach Beispiele der |
Patentschrift 557 304, |
0,3. - der vorerwähnten Chrombeize, |
3 - Natriumchlorid, |
266,5 - Wasser |
27o Teile. |
Mit io Teilen Viscosekünstseidestrang wird bei Zimmertemperatureingegangen undvinige
Minuten umgezogen. Man erhöht die Temperatur während 3/4 Stunden auf 9o° C. Die
Viscosekünstseide wird fortwährend umgezogen und die Temperatur von go° C 3o Minuten
eingehalten. Es werden dann 3 Teile Essigsäure 8o%ig (i : io) zugegeben. Darauf
wird weitere 3o Minuten bei 9o° C gefärbt. Zum Schluß wird gespült und geseift.
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Man erhält eine rotbraune Färbung.