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Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Humaninterferon
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Die Herstellung von Humaninterferon aus Zellen humanen Ursprungs hat
aufgrund der medizinischen Bedeutung der Interferone bei der Behandlung akuter und
chronischer Virusinfektionen sowie bei der Krebstherapie an Menschen und Tieren
weltweite Beachtung gefunden. Die hierfür benötigten Mengen von Interferonen können
jedoch durch die bisher bekannten Verfahren zu ihrer Herstellung nicht zur VerfUgung
gestellt werden, da bei dieser nach Induktion der Gewebekulturzellen nur eine niedrige
Konzentration von Humaninterferonen erreicht werden kann.
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Die Herstellung der Interferone erfolgt bei den bisher bekannten Verfahren
durch Inkubation mit einem Interferoninduktor, z . B.
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einem viralen Induktor oder einem NukleinsMureinduktor behandelter
Zellen in einem Zellkulturmedium. Anschließend werden die Zellen abgetrennt und
gegebenenfalls die verwendeten Induktor-Viren durch Zugabe einer Mineralsäure und
Stehen während mehrerer Tage zerstört. Die so gewonnene Lösung von Rohinterferon
wird anschließend mittels herkömmlicher Reinigungsschritte konzentriert und gereinigt
(siehe beispielsweise DE-OS 2 724 918).
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Als Zellen für die Interferoninduktion werden hierbei üblicherweise
entweder eine permanent kultivierbare Zellinie lymphoblastoiden Ursprungs, z.B.
Namalwa-Zellen (siehe G. Klein et al.
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in Intern, J. Cancer 10, 44-57 (1972)), oder menschliche Fibroblastenzellen
entweder mit diploidem Chromosomensatz und beschrAnkter Lebensdauer unter Zellkulturbedingungen
oder mit heteroploidem Chromosomensatz und permanenter Teilbarkeit verwendet.
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Pls Induktor-Viren werden Ublicherweisen Paramyxoviren, z.B. vesiculäres
Stomatitis-Virus, Haemagglutinierendes Virus Japan (VJ = Sendai-Virus) oder Newcastle
Disease-Virus, und Nukleinsäureinduktoren, z.B. eine doppelstrMngige RihonukleinsSure
wie poly I:C, gegebenenfalls in Kombination mit metabolischen Inhibitoren und/oder
Polykationen, verwendet.
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berraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Zugabe einer sogenannten
Stimulatorsubstanz oder eines Gemisches derartiger Substanzen zu geeigneten Zellen
zu einer Steigerung der produzierten Interferonmenge auf ein Vielfaches, z.B. auf
das 4- bis 60-fache, der Ausbeute ohne Vorbehandlung führt. Die Zugabe des Stimulators
erfolgt hierbei vorzugsweise vor der Interferonherstellung mit Interferoninduktoren,
diese kann jedoch auch bevor und wShrend der Zugabe des Stimulators erfolgen. Ilierbei
ist es besonders fiberratschend, daß die erfindungsgemMBe Ausbeutesteigerung an
Interferon sowohl auf einer Erhöhung des Prozentsatzes an Interferon-produzierenden
Zellen als auch auf einer Steigerung der Interferonausbeute pro Zelle beruht.
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Als Stimulatoren haben sich hierbei insbesondere solche Substanzen
bewEhrt, durch deren Zusatz zum Zellkulturmedium der Prozentsatz derjenigen Zellen,
welche Interferon Droduzieren, erhöht wird.
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Hierunter sind solche Substanzen zu verstehen, deren Zusatz zum Zellkulturmedium
bewirkt, daß Zellen, welche sich in logarithmischer Wachstumsphase befinden, bei
optimalen Wachstumsbedingungen aus der Wachstumsphase in eine Ruhephase übergehen,
welche dadurch definiert ist, daß die Zellen bezüglich ihres Desoxyribonukleinsäure
(DNA)-Gehalts postmitotischen (Gl-Phase) Zellen entsprechen und keine DNA-Synthese
abläuft.
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Als Stimulatoren haben sich insbesondere gesättigte und ungesättigte
aliphatische Carbonsäuren, z.B. Alkansäuren und Alkensäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen
wie Propionsäure, n-Buttersäure, Isobuttersäure, n-ValeriansSure, Acrylsäure, CrotonsSure,
Angelicasäure oder Tiglinsäure und deren Salze mit anorganischen oder organischen
Basen, N,N'-diacetylierte Diamine mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, insbesondere jedoch
deren a ,(Ar -Derivate wie beispielsweise Pentamethylenbisacetamid, Hexamethylenbisacetamid
oder Heptamethylenbisacetamid, heteroaromatische Carbonsäureamide, z.B. Pyridincarbonsäureamide
wie Nicotinamid, Antimetaboliten wie 9-ß-D-arabinofuranosylcytosin oder organische
Schwefelverbindungen, z.B. deren Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid, als geeignet erwiesen.
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Die Endkonzentration dieser Stimulatoren beträgt zweckmäßigerweise
0,1 pMol - 250 mMol. Die bevorzugte Endkonzentration bei einer als Stimulator verwendeten
Alkan- oder Alkensäure beträgt jedoch 0,5 -5 mMol, bei einem diacetylierten Diamin
1-10 m Mol, bei einem heteroaromatischen Carbonsäureamid 10 - 50 mMol, bei einem
Antimetaboliten 0,1 - 2 rMol und bei einer organischen Schwefelverbindung wie Dimethylsulfoxid
50 - 250 mMol.
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Als besonders geeignete Stimulatoren haben sich hierbei Propionsaure,
n-Buttersäure, n-Valeriansäure und deren Alkalisalze wie die Natriumsalze, Hexamethylenbisacetamid,
Cytosinarabinosid oder Dimethylsulfoxid erwiesen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird jedoch wie folgt besonders bevorzugt
durchgeführt: Namalwa-Zellen werden in einem Wachstummedium, vorzugsweise dem Medium
RPMI 1640 (Firma Gibco, USA, oder Firma Flow, Großbritannien) vermehrt, welches
als Zusätze 10 - 25 Vol. X, vorzugsweise jedoch 20 Vol. %, Tryptosephosphat-Broth
und 1-10 Vol %, vorzugsweise jedoch 2-6 Vol. %, vorgereinigtes Humanserum enthält.
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Hierbei kann alternativ zu Humanserum auch ein Zusatz von Serum oder
Serumfraktionen anderer Species verwendet werden, z.B. foetales Rindserum in einer
Konzentration von 5-15 Vol. %.
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Die derart kultivierten Zellen werden in Suspension bei einer Dichte
von 0,2 - 5 x 106 Zellen/ml, vorzugsweise aber bei einer 6 Dichte von 0,5 - 1 x
106 Zellen/ml, mit einer Stimulatorverbindung, z.B. einem Alkalisalz der n-Buttersäure,
in einer Endkonzentration von zweckmäßigerweise 1 mMol> versetzt und zweckmäßigerweise
bei einer Temperatur von 35-37°C inkubiert. Nach einem Zeitraum von 6 - 72 Stunden,
vorzugsweise jedoch von 24-48 Stunden, werden die Zellen durch Zentrifugation gewonnen
und zweckmäßigerweise bei 6 einer Dichte von 50 x 10 Zellen/ml Medium, mit oder
ohne Stimulatorsubstanz, suspendiert. Diese Suspension wird beispielsweise mit HVJ-Virus
als Interferoninduktor infiziert und inkubiert. Nach ungefähr 1-3 Stunden werden
die infizierten Zellen durch Zentrifugation gesammelt und bei einer Dichte von 5-10
x 106 Zellen/ml in einem serumfreien Zellkulturmedium, z.B. in nMinimum Essential
Medium-Eagle"- Zellkulturmedium (Firma Gibco, USA, oder Firma Flow, Großbritannien),
für einen Zeitraum von 15-24 Stunden, vorzugsweise aber 18-20 Stunden, in Gegenwart
oder Abwesenheit der Stimulatorsubstanz bei 35-37 0C und einem pH-Wert des Gewebekulturmediums
von 6,7 - 8,0, vorzugsweise jedoch von 7,3, inkubiert. Die erhaltene Lösung des
lymphoblastoiden Rohinterferons wird durch Zentrifugation von den Namalwa-Zellen
abgetrennt und zur Inaktivierung restlicher Induktor-Viren durch Zugabe von Mineralsäure,
beispielsweise von Salzsäure auf ein pH-Wert von vorzugsweise 2,0 eingestellt und
mehrere Tage, z.B. 3-5 Tage, bei 0-4 0C inkubiert.
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Zur weiteren Reinigung kann die so gewonnene Lösung von lymphoblastoidem
Rohinterferon beispielsweise folgenden Reinigungsschritten unterzogen werden: a)
Die erhaltene Lösung wird beispielsweise mit Natronlauge neutralisiert und das Interferon
mit einem Zinksalz, z.B, Zinkacetat, gefällt und mittels Zentrifugation abgetrennt.
Das erhaltene Präzipitat wird in kalter verdünnter Salzsäure, z,B.
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0,1 N Salzsäure, in Lösung gebracht.
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b) Nach Klärung der salzsauren Lösung mittels erneuter Zentrifugation
wird diese mit einem Ionenaustauscher, vorzugsweise Ionenaustauscher SP-Sephadex
C-25 der Firma Pharmacia Fine Chemicals (Uppsala) je Liter Rohlösung, versetzt und
mehrere Stunden gerührt. Nachdem das Interferon vom Ionenaustauscher aufgenommen
wurde, wird dieser mehrmals zur vollständigen Entfernung der Zinkionen mit einem
Puffer gewaschen, z.B. 3-mal mit 0,1 M Glycin/Salzsäure-Puffer pH 2,5 und dreimal
mit 0,1 M Kaliumzitrat pH 4,0, dem 0,005 M Dinatriumäthylendiamin-tetraacetat zugesetzt
war. Anschließend wird der Ionenaustauscher mit dem Zitratpuffer in eine Chromatographiesäule
gefüllt und das Interferon mit einem schwach basischen Puffer, z.B. mit 0,1 M Kalium-phosphat
pH 8, dem 1 M Kaliumchlorid zugesetzt war, eluiert.
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c) Die gesammelten proteinhaltigen Eluate werden mit Salzsäure bei
niederen Temperaturen zweckmäßigerweise auf pH 3,5 eingestellt und nach Entfernung
der entstandenen Trübung mittels Zentrifugation wird zur Fällung des Interferons
eine Lösung von Kaliumthiocyanat zugesetzt. Der gebildete Niederschlag wird absitzen
gelassen, durch Zentrifugieren gesammelt und in einem möglichst kleinen Volumen
eines schwach basischen Puffers, z.B. 0,1 M Kaliumphosphat pH 8, aufgenommen und
die Lösung ultrazentrifugiert.
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d) Die so gewonnene Lösung wird über eine Chromatographiesäule weiter
gereinigt. Hiersu wird zweckmäßigerweise ein Molekularsieb wie Sephadex G-100 der
Firma Pharmacia Fine Chemicals (Uppsala) mit der Teilchengröße 40-120 P und als
Eluens Phosphat-gepufferte physiologische Koehsalzlösung, der 0,001 M Dinatrium-athylendiamintetraacetat
zugegeben ist, verwendet.
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Hierbei ist es zweckmäßig, vor Verwendung der Säule diese mit Proteinen
von bekanntem Molgewicht zu eichen. Es werden die Fraktionen des Eluates gesammelt,
die einem Molekulargewicht von 10.000 - 35.000 Daltons entsprechen.
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e) Die gesammelten Fraktionen werden mittels Salzsäure vorzugsweise
auf pH 3 eingestellt und Uber eine kleine Säule, gefüllt mit einem Ionenaustauscher
wie SP-Sephadex C-25 (siehe Punkt b), geleitet, welche zweckmäßigerweise mit 0,1
M Kaliumzitrat pH 3,0 vorgewaschen wird. Bei diesem pH wird das Interferon von der
Säule festgehalten und anschließend nach kurzem Waschen mit dem Zitrat-Puffer mit
einem Phosphat-Puffer, z.B.
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0,1 M Kaliumphosphat pH 8, eluiert. Die proteinhaltigen Fraktionen
werden gesammelt und gegen Phosphat-gepufferte physiologische Kochsalzlösung dialysiert.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Vorbemerkung: Die "Namalwa-Zellen" werden in Suspensionskultur in einem Fermentor
vermehrt. Hierbei wird als Wachstumsmedium das Medium RPMI 1640, dem 20 Vol % Tryptose-Phosphat-Broth
und 2-4 Vol % vorgereinigtes Humanserum beigegeben ist, verwendet. Das vorgereinigte
Humanserum wird durch Fällung eines Teiles der Serumproteine mit 6 % Polyäthylenglykol
6000 hergestellt (siehe Inglot et al. in Acta Virol 19, 250 - 254 (1975)). Die erreichten
Zelldichten liegen bei 2 - 7 x 106 Zellen/ml.
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Das Sendai-Virusn wird in embryonierten HUhnereiern vermehrt die Reinigung
erfolgt mittels einer High-Speed Zentrifuge und die Suspension im Wachstumsmedium
mittels Ultraschall Behandlung. Das "Sendai-Virusn wird bei -700C aufbewahrt.
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Beispiel 1 Namalwa Zellen, in exponentiellem Wachstumsstadium wurden
in 85 1 Wachstumsmedium bei einer Dichte von 5 x 105 Zellen/ml suspendiert.
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Die Stimulatorsubstanz wurde für einen Zeitraum von t Stunden bei
37°C in einer Konzentration von c mMol zum Zellkulturmedium zugesetzt. Während dieser
Vorbehandlungszeit geht die Rate der DNA-Synthese bezogen auf die DNA-Synthese in
unbehandelten Zellen auf unter 2 % zurück und die Zellen sind in einem, bezüglich
der DNA-Synthese definierten, Ruhezustand, welcher der G-1 Phase des Zellzyklus
entspricht. Nach der Vorbehandlungszeit wurden die Zellen durch Zentrifugation (700
x g, 15 Minuten) gesammelt und bei einer Dichte von 5 x 107 Zellen/ml in 1,7 Litern
Wachstumsmedium bei 37°C 2 Stunden in Rollkulturflaschen mit 2 Haemagglutinationseinheiten
HVJ/ml inkubiert. Die auf diese Weise induzierten Zellen wurden durch Zentrifugation
gesammelt und bei einer Dichte von 6 5 x 106 Zellen/ml in 17 Litern serumfreiem
Eagle's-Minimum Essential Medium (mit Earle Salzlösung) bei 35,50C 20 Stunden lang
bei pH 7.3 inkubiert. Hierzu wurden 20 1 Rührkolben eingesetzt. Die Rohlösung (:Zellüberstand)
wurde nach Abzentrifugieren der Zellen (2000 x g,30 Minuten) bei einer Temperatur
von maximal iOOC mit 5N Salzsäure auf pH 2 eingestellt und 3-5 Tage bei 40C zur
Inaktivierung des verwendeten HVJ gelagert.
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Die nachfolgende Tabelle enthält die gefundene Ausbeutesteigerung
an Interferon bei Zugabe von c mMol n-Buttersäure als Stimulator:
Konzentration Dauer der Vorbehandlung IE/lO6Z+ Faktor |
c mMol t Stunden |
O 280 1 |
1 26 7 270 26 |
0 1 480 1 |
2 40 55 550 38 |
0 1 100 1 |
i 48 36 000 33 |
2,5 48 65 520 60 |
o 1 630 1 |
1 68 44 000 27 |
Internationale Einheiten Interferon pro 106 Zellen.
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Beispiel 2 Namalwazellen wurden als Suspensionskultur in 85 1 Wachstumsmedium
bis zum Erreichen einer Zelldichte von 5 x 105 Zellen/ml kultiviert.
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In diesem Stadium befinden sich die Zellen in der exponentiellen Wachstumsphase,
welche sich durch ein Maximum an DNA-Synthese pro Zelle auszeichnet. Die Stimulatorsubstanz
wurde nun als wässrige Lösung für einen Zeitraum von t Stunden bei 35,5 - 370C in
einer Konzentration von c mMol zum Zellkulturmedium zugesetzt. Nach dieser Vorbehandlungszeit,
innerhalb derer die DNA-Syntheserate auf weniger als 12 % einer nicht mit Stimulatorsubstanz
behandelten Kontrollkultur gesunken war und der Großteil der Zellen in einer der
G1-Phase des Zell zyklus entsprechenden Ruhephase angesammelt war, wurden die Zellen
durch Zentrifugation bei 700 x g in einem kontinuierlichen Durchflußzentrifugationsverfahren
sedimentiert.
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Die derart gesammelten Zellen wurden bei einer Dichte von 1 x 107
Zellen/ml in 9 1 Wachstumsmedium, welches c mMol Stimulatorsubstanz
enthielt,
suspendiert und 4 Stunden lang bei 35,5 - 37°C in einem Rührkolben mit 28 HBmagglutinationseinheiten
HVJ/ml inkubiert. Die auf diese Weise induzierten Zellen wurden durch Zentrifugation
gesammelt und bei einer Dichte von 5 x 106 Zellen/ml in 18 1 serumfreien Eagle's
Minimum Essential Medium (mit Earle Salzen) suspendiert und bei 360C 24 Stunden
lang bei pH 7.1 in einem 20 1 Rührkolben inkubiert. Nach Abzentrifugieren der Zellen
(2000 x g, 30 min) stellt der Zellüberstand die Interferonrohlösung dar, Diese wurde
mit 5 N Salzsäure auf pH 2 eingestellt und 3-5 Tage bei 40C zur Inaktivierung des
viralen Induktors gelagert.
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Die nachfolgende Tabelle enthält die gefundene Ausbeutesteigerung
an Interferon bei Zugabe von c mMol Hexamethylenbisacetamid als Stimulator:
Konzentration I Dauer der Vorbehandlung IE/106Z Faktor |
c mMol t Stunden |
2 2 400 1 |
2,5 72 10 400 4 |
0 1 480 1 |
O 1 480 1 |
5 40 29 800 20 |
+ Internationale Einheiten Interferon pro 106 + Internationale Einheiten Interferon
pro 10 Zellen.
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Beispiel 3 Namalwazellen wurden als Suspensionskultur in 85 1 Wachstumsmedium
bia zum Erreichen einer Zelldichte von 1 x 106 Zellen/ml kultiviert, Die Zellen
befinden sich in der exponentiellen Wachstumsphase, welche sich durch optimale DNA-Syntheserate
auszeichnet.
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Stimulatorsubstanzen wurden in Form einer neutralen Lösung für einen
Zeitraum von 48 Stunden bei 35.5 - 370C in folgender Mischung zum Wachstumsmedium
zugegeben: Propionsäure 2,5 mMol>
Cytosinarabinosid 0,1 pMol.
Die Syntheserate war innerhalb der 48-stUndigen Behandlungszeit auf weniger als
5 % einer nicht mit dem Stimulatorsubstanzengemisch behandelten Kontrollkultur gesunken
und der Großteil der Zellen in einer der G1-Phase des Zellzyklus entsprechenden
Ruhephase angesammelt. Nach der Vorbehandlungszeit wurden die Zellen bei 700 x g
in einem kontinuierlichen Durchflußzentrifugationsverfahren sedimentiert. Die derart
gesammelten Zellen wurden bei einer Dichte von 4,5 x 107 Zellen/ml in 2 1 Wachstumsmedium
suspendiert und 2 Stunden lang mit 210 Haemagglutinationseinheiten HVJ/ml in Rollkulturflaschen
bei 370C inkubiert. Nach dieser Zeit wurden die Zellen gesammelt und bei einer Dichte
von 1 x 106 Zellen/ml in 85 1 serumfreien Wachstumsmedium suspendiert und 36 Stunden
bei pH 7.3 in Suspensionskultur bei 35,5 - 370C gehalten. Nach Abtrennen der Zellen
bei 2000 x g in einem kontinuierlichen Durchflußzentrifugationsverfahren wurde der
Zellüberstand angesammelt, mit 5N Salzsäure bei höchstens 100C ° auf pH 2 eingestellt
und 3-5 Tage bei 4 C gelagert. Die so gewonnene Rohinterferonlösung zeichnet sich
durch einen um einen Faktor 18 gegenüber einer nicht vorbehandelten Kontrollkultur
aus (Kontrollkultur: 1230 IE Interferon) 106 Zellen; mit Propionsäure und Cytosinarabinosid
behandelte Kultur: 22850 IE Interferon/106 Zellen).
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Beispiel 4 Analog den vorstehenden Beispielen wurde bei einer Zelldichte
von 5 x 105 Namalwazellen/ml und einer Vorbehandlungszeit von 48 Stunden mit folgenden
Stimulatorsubstanzen eine Ausbeutesteigerung um den Faktor X gegenüber Kontrollkulturen
erzielt:
Konzentration Stimulator Faktor (X) |
1 mMol Propionsäure 3 |
mMol n-Buttersäure 22 |
1 mMol n-Valeriansäure 1 2 |
2,5 mMol Propionsäure 8 |
5 mMol Propionsäure 25 |
5 mMol n-Buttersäure 22 |
5 mMol n-Valeriansäure 14 |
20 mMol Nicotinamid 8 |
40 mMol Nicotinamid 10 |
0,3 uMol Cytosinarabinoxid 6 |
1,5 uMol Cytosinarabinoxid 10 |
50-250 mMol Dimethylsulfoxid 10 |
Das gemäß den Beispielen 1-4 hergestellte Interferon kann beispielsweise wie folgt
abgetrennt und/oder gereinigt werden: a) Konzentration mit Zinkacetat 17,2 Liter
Rohinterferon werden mit 2N Natronlauge neutralisiert, 1 m Zinkacetat bis zu einer
Konzentration von 0,02 m unter Rühren zugegeben, und das pH mit Natronlauge auf
7,2 eingestellt. Das entstandene Präzipitat enthält das Interferon. Es wird 2 Stunden
absitzen gelassen und der überstand so weit als möglich abgesaugt. Der Niederschlag
wird sodann durch Zentrifugieren gewonnen und mit 640 ml eisgekühlter 0,1 M Salzsäure
bis zur Lösung digeriert, wobei das pH auf 2,5 eingestellt wird. Die trübe Lösung
wird in der Zentrifuge geklärt (bei 2000 g, 60 Minuten).
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b) 1. Chromatographie am Ionenaustauscher Zu 653 ml der sauren Lösung
des Interferons werden 25,8 g Ionenaustauscher SP-Sephadex C-25 (Pharmacia Fine
Chemicals, Uppsala) zugegeben und die Mischung über Nacht im Kühlraum gerührt, Das
Interferon wird dabei vom Ionenaustauscher aufgenommen. Er wird sodann 3-mal mit
jeweils 1 Liter 0,1 M Glycin/ Salzsäure-Puffer pH 2,5 und anschließend 3-mal mit
jeweils 1 Liter 0,1 M Kalium-zitrat pH 4,0 (dem 0,005 M Dinatriumäthylendiamin-tetraacetat
zugesetzt sind) dekantiert, bis keine Zinkionen mehr mit Dithizon im Waschwasser
nachweisbar sind.
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Der Ionenaustauscher wird sodann mit dem Zitratpuffer in eine Chromatographiesäule
gefüllt und das Interferon mit 0,1 M Kalium-phosphat pH 8,0, welches 1 M Kaliumchlorid
enthält, eluiert. Die proteinhaltigen Fraktionen werden gesammelt (210 ml), wobei
als Indikator die Extinktion bei 280 nm (E280 nm) verwendet wird.
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c) Konzentrierung mit Kalium-thiocyanat Die gesammelten Fraktionen
(210 ml) werden mit Salzsäure bei 40C auf pH 3,5 eingestellt und die entstandene
Trübung durch Zentrifugieren entfernt. Zu der Lösung werden hierauf 1/10 des Volumens
an 10 M Kalium-thiocyanat zugesetzt. Der entstehende Niederschlag, der das Interferon
enthält, wird 30 Minuten absitzen gelassen, durch Zentrifugieren gesammelt, und
in 3 ml 0,1 M Kalium-phosphat pH 8 aufgenommen. Die Lösung wird durch Ultrazentrifugieren
geklärt (bei 70 000 g, 80 Minuten).
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d) Gelfiltration Eine Chromatographiesäule von 5 x 50 cm wird mit
Sephadex G-100 (Teilchengröße 40-120 p, Firma Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala)
gefüllt, welches mit Phosphat-gepufferter physiologischer Kochsalzlosung (PBS) unter
Zusatz von 0,001 M Dinatriumsãthylendiamin
-tetraacetat gequollen
wurde. Die Chromatographie erfolgt im Kühlraum mit Phosphat gepufferter physiologischer
Kochsalzlösung/tthylen-diamitetraacetat als Eluiermittel und 40 ml/ Stunde Flußgeschwindigkeit.
Jede neugefüllte Säule wird vor Verwendung mit Proteinen von bekanntem Molgewicht
geeicht. Das Interferon-Konzentrat (3,5 ml) wird unter denselben Bedingungen nach
der Molekülgröße der Komponenten fraktioniert und die Fraktionen des Eluates, die
einem Molekulargewicht von 10.000 -35.000 Daltons entsprechen, gesammelt (30,5 ml).
In diesem Bereich ist die gesamte Interferon-Aktivität enthalten (Molgewicht etwa
22.000).
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e) 2. Chromatographie am Ionenaustauscher Die gesammelten Fraktionen
(50,5 ml) werden mit Salzsäure auf pH 3 eingestellt und über eine kleine (1 x 7
cm) Säule von SP-Sephadex C-25 gepumpt, welche mit 0,1 M Kalium-zitrat pH 3,0 vorgewaschen
wurde. Das Interferon wird bei diesem pH von der Säule festgehalten. Nach kurzem
Waschen mit dem Zitratpuffer wird das Interferon mit 0,1 M Kalium-phosphat pH 8
eluiert.
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Die proteinhaltigen Fraktionen werden nach der E280 nm des Eluates
gesammelt, gegen Phosphat-gepufferter physiologischer Kochsalzlösung dialysiert
und bei -200C aufgehoben. Das Volumen des gereinigten Konzentrats beträgt 3,9 ml.