DE3249215C2 - Verfahren zur herstellung von humanem gamma-interferon. - Google Patents
Verfahren zur herstellung von humanem gamma-interferon.Info
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Description
Die Erfindung betrifft das im Anspruch 1 angegebene
Verfahren zur Herstellung von humamem gamma-Interferon.
Die Ansprüche 2 bis 9 betreffen Ausgestaltungen dieses Verfahrens.
Es ist bekannt, daß humane Leukozyten unter Einwirkung
von mitogenen Mitteln gamma-Interferon (Immuninterferon)
erzeugen. Das gamma-Interferon unterscheidet
sich von dem unter Einwirkung von Virus in den
Leukozyten gebildeten bzw. durch Virus oder synthetische
Polynukleotide induzierten in Fibroblastzellen produzierten
Leukozyteninterferon (alpha-Interferon) und
Fibroblastininterferon (beta-Interferon) sowohl in seinen
physikochemischen als auch biologischen Eigenschaften.
Die zellenteilungshemmende Aktivität und die Fiktion
der Zellen des Immunsystems beeinflussende Wirkung des
gamma-Interferons ist ausgeprägt günstiger als die
entsprechenden Aktivitäten des alpha- oder beta-Interferons.
Deshalb kann mit einer immer sehr verbreiteten
Verwendung des gamma-Interferons in der Therapie durch
tumoröse Krankheiten gerechnet werden [Nature 294,
7, (1981), Cellular Immunology 49, 390 (1980)].
Das gamma-Interferon wird auf bekannte Weise so
hergestellt, daß man die Leukozytenfraktion
des Blutes abtrennt, die Erythrozyten durch Gradientzentrifugieren
oder vorteilhaft durch Haemolyse mit
Ammoniumchlorid entfernt, die gereinigten Leukozyten
inkubiert, mit einem geeigneten aspezifischen mitogenen
Mittel behandelt und schließlich das erzeugte gamma-
Interferon aus der supernatierenden Flüssigkeit
isoliert. Als mitogenes Mittel kann Concanavalin A
[Infect. Immun. 26, 36 (1979)], Phytohaemagglutinin
[Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 1601 (1981) oder Enterotoxin
[Int. Res. Comm. Sys. Med. Sci., 7, 595 (1979)
eingesetzt werden.
Nach der Fachliteratur wurden zur Erhöhung der
durch mitogene Mittel stimulierten gamma-Interferon-
Produktion verschiedene Versuche durchgeführt. Nach
einer Methode wird die gamma-Interferon-Produktion durch
Vorbehandlung der Leukozyten mit 12-0-Tetradekanoyl-
phorbol-13-acetat erhöht [Vilcek und Mitarbeiter:
Biochemical Characterization of Lymphokines (Academia
New York), Seite 323 (1980)]. Der Nachteil dieses Verfahrens
besteht darin, daß das 12-0-Tetradekanoyl-phorbol-
13-acetat karzinogen ist und das unter dessen Verwendung
erzeugte gamma-Interferon zur Anwendung in der
Therapie kaum geeignet ist. Es wurde versucht, die
gamma-Interferon-Produktion durch Vorbehandlung der Leukozyten
mit Natriumbutylat oder Dexamethason zu steigern;
diese Versuche blieben jedoch ohne Erfolg. [Nature 292,
842 (1981)].
Das Ziel der Erfindung ist bei der aus Leukozyten
durch mitogene Mittel induzierte gamma-Interferon-Erzeugung
die Erhöhung der Produktion und die Steigerung
der Einheitzahl.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von humanem gamma-Interferon, durch Trennung
der Leukozytenfraktion des Blutes, Entfernung
der Erythrozyten, Suspendieren der Leukozyten in
einer geeigneten Nährlösung, Behandlung derselben mit
einem geeigneten mitogenen Mittel und Abtrennung der
interferonhaltigen Lösung von den Zellen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Leukozyten vor der Behandlung mit
dem mitogenen Mittel einer Vorbehandlung mit 200-20 000
IE/ml alpha- oder beta-Interferon unterwirft.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß
falls man die Leukozyten vor der Behandlung mit dem mitogenen
Mittel einer Vorbehandlung mit alpha- oder beta-Interferon
unterwirft, die gamma-Interferon-Produktion wesentlich
- um etwa 500-1000% - erhöht wird.
Das alpha- oder beta-Interferon kann in einer Menge
von 200-20 000 IE/ml eingesetzt werden.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Vorbehandlung mit
1000-2000 IE/ml - insbesondere 1500 IE/ml - alpha-Interferon
durchgeführt.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Vorbehandlung
mit 2000-3000 IE/ml - insbesondere 2500 IE/ml - beta-
Interferon durchgeführt.
Die Vorbehandlung kann vorteilhaft 1-12, besonders
vorteilhaft 2-8, insbesondere 4 Stunden vor der Behandlung
mit dem mitogenen Mittel durchgeführt werden.
Die Zeitdauer der Vorbehandlung mit alpha- oder
beta-Interferon beträgt 1-12 Stunden, insbesondere etwa
4 Stunden. Die Temperatur der Vorbehandlung liegt im
Bereich von 35-39°C, kann man besonders vorteilhaft
bei 37°C arbeiten.
Nach der Vorbehandlung und vor der Zugabe des
mitogenen Mittels wird das alpha- oder beta-Interferon vorteilhaft
entfernt (z. B. durch Waschen der Zellen). Zum
Auswaschen des alpha- oder beta-Interferons kann eine
Hanks-Lösung dienen. Das bei der Vorbehandlung verwendete
alpha- oder beta-Interferon kann jedoch auch in der
Nährflüssigkeit der Zellen bleiben. In diesem Falle muß
das erzeugte gamma-Interferon von dem bei der Vorbehandlung
verwendeten alpha- oder beta-Interferon nachträglich
getrennt werden.
Die obige Trennung kann in an sich bekannter Weise
durchgeführt werden (z. B. durch Glaschromatographie mit
CPG).
Bei dem Verfahren können als Nährflüssigkeit verschiedene
Aminosäuren und Vitamine enthaltende Gewebekulturnährlösungen
verwendet werden (z. B. Eagle-MEM, RPMI
1640, Dulbecco-MEM, Glasgow-modifizierte MEM usw.). Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann eine einfache, nicht kostspielige,
im Autoklav verwendbare Nährlösung folgender Zusammensetzung
Verwendung finden:
Komponente | |
Menge | |
Kalciumchlorid | |
175-350 mg/ml | |
Kaliumchlorid | 300-500 mg/ml |
Magnesiumsulfat oder eine äquivalente Menge Magnesiumchlorid | 175-500 mg/ml |
Natriumchlorid | 5000-7000 mg/ml |
Natriumbicarbonat | 200-3500 mg/ml |
Natriumdihydrogenphosphat | 30-150 mg/ml |
Glukose | 500-5500 mg/ml |
Ferrinitrat | 0-0,2 mg/ml |
Serum | 0,5-10% |
Die Erzeugung des gamma-Interferons wird in Anwesenheit
eines Serums durchgeführt. Zu diesem Zweck sind verschiedene
Seren menschlichen und tierischen Ursprungs geeignet.
Es kann auch ein gamma-globulinfreies Serum eingesetzt
werden. Die Menge des Serums liegt zwischen 0,5 und
10%.
Als Ausgangsstoff für das erfindungsgemäße Verfahren
dienen die aus einem in der Blutgerinnung gehemmten,
höchstens 72 Stunden lang bei 0-8°C gelagerten
menschlichen Blut gewonnenen Leukozyten.
Als koagulationshemmendes Mittel kann eine
ACD-Lösung (Zitronensäure und Dextrose enthaltende Lösung)
oder durch verschiedene Basen (z. B. Adenin oder
Guanin) ergänzte ACD-Lösung verwendet werden. Die gesammelten
Erythrozyten werden durch Gradientzentrifugieren
(z. B. mit Hilfe der durch die schwedische Firma
Pharmacia in Verkehr gebrachte Produkte Ficoll oder Percoll)
oder vorteilhaft durch Haemolyse mit Ammoniumchlorid
entfernt. Man kann vorteilhaft so verfahren, daß man
die konzentrierte Leukozytensuspension mit einer
0,5-1%igen - vorteilhaft 0,83%igen - Ammoniumchloridlösung
(Temperatur: 0-10°C) in einem Volumenverhältnis
zwischen 1 : 3 und 1 : 20 - vorteilhaft 1 : 5 - vermischt.
Die erhaltene Suspension wird 5-20 Stunden lang - vorteilhaft
etwa 10 Minuten lang - bei 0-8°C unter oder
ohne Rühren inkubiert. Die Leukozyten werden von den zerfallenen
Erythrozyten getrennt (z. B. durch Zentrifugieren).
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens
wird die Behandlung mit Ammoniumchlorid wiederholt und in
diesem Falle werden auf 1 Volumenteil der Zellensuspension
gerechnet, 10 Volumenteile Ammoniumchloridlösung
eingesetzt.
Die gereinigten Leukozyten werden in einer geeigneten
Zellenkulturnährlösung (z. B. Eagle-MEM, RPMI 1640, Dulbecco-
MEM, Glasgow-modifizierte MEM; oder die oben beschriebene
einfache, nichtkostspielige, keine Aminosäure und
Vitamine enthaltende Nährlösung) suspendiert und die
Zellenzahl wird auf 10⁶-10⁸ Zellen/ml eingestellt. Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird
zum wiederholten Suspendieren der Zellen und Einstellung
der Zellenzahl die oben erwähnte, einfache, nichtkostspielige,
keine Aminosäuren und Vitamine enthaltende Nährlösung
verwendet. Die eingesetzte Nährflüssigkeit bzw.
Nährlösung wird mit einem Serum menschlichen oder tierischen
Ursprungs oder einem gamma-globulinfreien Serum
- vorteilhaft mit menschlichem, gamma-globulinfreien Serum -
ergänzt. die Menge des Serums beträgt 0,5-10%. Der
Nährflüssigkeit oder Nährlösung kann vorzugsweise ein
Antibiotikum zugefügt werden. Zu diesem Zweck kann vorteilhaft
Neomycin Verwendung finden, und zwar in einer Menge
von etwa 10-50 µg/ml, insbesondere 25 µg/ml.
Danach werden die Zellen der erfindungsgemäßen
Behandlung mit alpha- oder beta-Interferon unterworfen.
Zu diesem Zweck kann induzerfreies (virus- oder polynukleotidfreies)
rohes oder gereinigtes alpha- oder beta-
Interferon verwendet werden. Die alpha- oder beta-Interferon-
Konzentration beträgt 200-20 000 EI/ml. Die Temperatur
der Vorbehandlung liegt zwischen 35°C und 39°C und
ist vorteilhaft 37°C. Die Zeitdauer der Vorbehandlung
liegt zwischen 1 und 12 Stunden und beträgt vorteilhaft
4 Stunden.
Das bei der Vorbehandlung eingesetzte Interferon kann
von den Zellen vorteilhaft durch Waschen abgetrennt werden.
Zum Waschen kann vorteilhaft eine Hankslösung verwendet
werden. Nach dem Auswaschen des alpha- oder beta-Interferons
wird die Zellenkonzentration auf den ursprünglichen Wert
eingestellt: diese Maßnahme wird in einer, ein Serum
menschlichen oder tierischen Ursprungs oder ein gamma-globulinfreies
Serum, vorteilhaft humanes gamma-globulinfreies
Serum enthaltenden Nährlösung durchgeführt.
Das Auswaschen des alpha- oder beta-Interferons
ist keine unbedingt notwendige Maßnahme, da die Anwesenheit
des alpha- oder beta-Interferons die Erzeugung des
gamma-Interferons nicht stört. In diesem Falle wird das
erzeugte gamma-Interferon von dem anwesenden alpha- oder
beta-Interferon nach bekannten Methoden getrennt.
Die Zellen werden danach mit einem Interferoninduzer
in Kontakt gebracht. Zu diesem Zweck können bekannte
und übliche Interferoninduzer verwendet werden (z. B.
Concanavalin A, Phytohaemagglutinin, Staphylococcus
enterotoxin usw.). Nach einer vorteilhaften Ausführungsform
des Verfahrens wird als Induzer Concanavalin A in
einer Konzentration von vorteilhaft 2,5-30 µg/ml
- insbesondere 15 µg/ml - eingesetzt.
Die Zeitdauer der Induktion beträgt 5-48 Stunden,
vorteilhaft 10-12 Stunden. Die Temperatur liegt zwischen
35°C und 39°C und beträgt vorteilhaft 37°C. Nach
Abklingen einer bestimmten Zeitdauer (z. B. eine Stunde)
kann das Induzer erwünschtenfalls durch Waschen entfernt
werden, Diese Maßnahme ist jedoch nicht obligatorisch,
da die Anwesenheit des Induzers die gamma-Interferon-Erzeugung
nicht stört. Im allgemeinen wird das Induzer nicht
entfernt.
Die Zellen werden danach von der supernatierenden
Flüssigkeit durch Zentrifugieren getrennt. Diese supernatierende
Schicht enthält das rohe gamma-Interferon und
kann bei niedriger Temperatur (etwa -20°C) gelagert oder
nach bekannten Methoden gereinigt werden.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß die mit alpha- oder beta-Interferon durchgeführte
Vorbehandlung eine fünffache bis zehnfache Erhöhung
der gamma-Interferon-Produktion zur Folge hat. Das nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte gamma-Interferon
ist mit den nach bekannten Methoden hergestellten
gamma-Interferonen sowohl in der physikochemischen Eigenschaft
(pH 2 Empfindlichkeit, bei 56°C und 37°C gemessene
Stabilität) als auch in der biologischen Aktivität
(antivirale und antizellulare Wirkung) vollständig
gleichwertig.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den nachstehenden
Beispielen zu entnehmen, ohne den Schutzumfang
auf diese Beispiele einzuschränken.
Das entnommene Blut wird in einer ACD-Lösung (Zitronensäure
und Dextrose enthaltende wäßrige Lösung)
bei +4°C 3 Stunden lang gelagert. Die Leukozytenfraktion
wird durch Zentrifugieren gesammelt und über
Nacht bei +4°C stehengelassen. 1 Vol.-Teil des so
erhaltenen Leukozytenkonzentrates wird mit 5 Vol.-Teilen
einer 0,83%igen wäßrigen Ammoniumchloridlösung (Temperatur
+4°C) vermischt. Die Suspension wird bis Auflösung
der Erythrozyten (5-10 Minuten) bei +4°C gehalten
und die Leukozyten werden durch Zentrifugieren
isoliert. Die Leukozyten werden in einer Nährlösung folgender
Zusammensetzung suspendiert:
Komponente | |
Konzentration, mg/l | |
Kalciumchlorid | |
265 | |
Ferrinitrat | 0,1 |
Kaliumchlorid | 400 |
Magnesiumsulfatheptahydrat | 200 |
Natriumchlorid | 6400 |
Natriumcarbonat | 2750 |
Natriumdihydrogenphosphat-dihydrat | 140 |
Glukose | 4500 |
Das Auflösen der Erythrozyten wird nach der obigen
Methode mit der Modifizierung wiederholt, daß 10 Vol.-
Teile einer 0,83%igen wäßrigen Ammoniumchloridlösung,
auf 1 Vol.-Teil Leukozytensuspension bezogen, verwendet
werden. Die Leukozyten werden in der Nährlösung obiger Zusammensetzung
suspendiert und die Zellenzahl wird auf 10⁷
Zellen/ml eingesetellt.
Die Nährlösung enthält 2 mg/ml humanes Agammaserum
und 25 µg/ml Neomycin. Die Zellen werden 4 Stunden lang
bei 37°C unter ständigem Rühren mit 1500 IE/ml konzentriertem
alpha-Interferon behandelt (bei pH 2 behandeltes,
vom Sendai-Virus freies Interferon). Danach wird das verwendete
alpha-Interferon durch zweimaliges Waschen mit
einer Hankslösung entfernt, die Zellen werden mit 15 µg/ml
Concanavalin A, bei 37°C, 12 Stunden lang unter ständigem
Rühren inkubiert. Der gamma-Interferon-Gehalt der supernatierenden
Schicht beträgt 50 000 IE/ml.
Als Vergleich wird das obige Verfahren mit der Modifizierung
wiederholt, daß die Behandlung der Leukozyten
mit alpha-Interferon vor der Zugabe des Induzers weggelassen
wurde. Der Titer des erhaltenen gamma-Interferons
beträgt nur 6500 IE/ml.
Man verfährt wie im Beispiel 1, mit dem Unterschied,
daß als Nährlösung eine Glasgow-MEM Nährflüssigkeit verwendet
wird (Virology 14, 359/1961/). Der Wirkstoffgehalt
des so erhaltenen rohen gamma-Interferons beträgt
48 000 IE/ml.
Das obige Verfahren wird so wiederholt, daß die
Behandlung mit alpha-Interferon weggelassen wurde. Der
Wirkstoffgehalt des so erhaltenen rohen alpha-Interferons
beträgt nur 6200 IE/ml.
Man verfährt wie im Beispiel 1, mit dem Unterschied,
daß das bei der Vorbehandlung verwendete alpha-Interferon
nicht entfernt wird. Nach der Behandlung mit alpha-Interferon
werden die Zellen mit 15 µg/ml Concanavalin A, bei
37°C, unter ständigem Rühren 12 Stunden lang inkubiert.
Die oben schwimmende (supernatierende) Flüssigkeit enthält
52 000 IE/ml Interferon.
Die so erhaltene, alpha, beta- und gamma-Interferon
enthaltende Mischung wird nach Glaschromatographie (CPG)
auf die Komponenten getrennt. Das Rohprodukt wird auf
eine mit CPG-Glas gefüllte Säule geführt. Das alpha-
Interferon und die Verunreinigungen gehen durch die
Säule und das gamma-Interferon bleibt an der Säule gebunden.
Das gamma-Interferon wird von der Säule mit
einer, 20 Vol.-% Äthylenglykol, 150 Millimol Natriumchlorid
und 20 Millimol Phosphatpuffer enthaltenden wäßrigen
Lösung eluiert.
Man verfährt wie im Beispiel 1, mit dem Unterschied,
daß man anstatt alpha-Interferon 2500 IE/ml beta-Interferon
verwendet. Der Interferongehalt des erhaltenen
Rohproduktes beträgt 56 000 IE/ml.
Zum Vergleich wird das obige Verfahren so wiederholt,
daß der Behandlung mit beta-Interferon weggelassen
wurde. Der gamma-Interferon-Gehalt des erhaltenen Rohproduktes
beträgt 6800 IE/ml.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von humanem gamma-Interferon durch
Trennung der Leukozytenfraktion des Blutes,
Entfernung der Erythrozyten, Suspendieren der Leukozyten
in einer geeigneten Nährlösung, Behandlung derselben mit
einem geeigneten mitogenen Mittel und Abtrennung der
interferonhaltigen Lösung von den Zellen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Leukozyten
vor der Behandlung mit dem mitogenen Mittel einer Vorbehandlung
mit 200-20 000 IE/ml alpha- oder beta-Interferon
unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Vorbehandlung mit
500-5000 IE/ml alpha- oder beta-Interferon durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Vorbehandlung
mit 1000-2000, vorteilhaft 1500 IE/ml alpha-Interferon
durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Vorbehandlung
mit 2000-3000, vorteilhaft 1500 IE/ml beta-Interferon
durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß man die
Vorbehandlung 1-12, vorteilhaft 2-8, insbesondere
4 Stunden vor der Behandlung mit dem mitogenen Mittel
durchführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß man das bei
der Vorbehandlung verwendete alpha- oder beta-Interferon
vor der Behandlung mit dem mitogenen Mittel durch Waschen
entfernt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß man als
mitogenes Mittel Concanavalin-A, Phytohaemagglutinin oder
Enterotoxin verwendet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß man aus der
Leukozytenfraktion die Erythrozyten durch Haemolyse mit
Ammoniumchlorid
entfernt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß man als
Nährlösung eine 175-350 mg/l Calciumchlorid, 300-500
mg/l Kaliumchlorid, 175-500 mg/ml Magnesiumsulfat oder
eine äquivalente Menge Magnesiumchlorid, 5000-7000 mg/l
Natriumchlorid, 200-3500 mg/l Natriumbicarbonat, 30-150
mg/l Natriumdihydrogenphosphat, 500-5500 mg/l Glukose
und gegebenenfalls 0,05-0,2 mg/l Ferrinitrat und 0,5-10
% Serum enthaltende wäßrige Nährlösung verwendet.
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