DE3434122A1 - Verfahren zur herstellung von interferon - Google Patents
Verfahren zur herstellung von interferonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Interferon, in dem Interferon-produzierende Säugerzellen
in einem Zellkulturmedium gezüchtet werden, welches mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe Ascorbinsäure, Ascorbinsaurederivat und einer Vanadiumverbindung, enthält.
Interferon wurde von Nagano et al (Comnt. Rend. Soc.
Biol., Bd. 148, S. 1700, 1954) entdeckt; es wird beschrieben, dass es zusätzlich zu dem antiviralen
Effekt (Gressor, I. et al, B.B.A., Bd. 516, S. 231, 1978) eine Antitumorwirkung besitzt. Somit ist die
Möglichkeit einer Verwendung von Interferon als Arzneimittel von Interesse.
Gegenwärtig erfolgt eine grobe Einteilung der Interferone in drei Gruppen, die jeweils als Interferon-<?6
(IFN-06), Interferon-ß (IFN-ß) und Interferon-^"
(IFN-/·") bezeichnet werden (Nature, Bd. 286, S. 110,
1980). IFN-0G wird in der Hauptsache hergestellt durch Stimulierung von Leukocyten mit einem Virus.
IFN-ß wird in der Hauptsche hergestellt durch Stimulierung von Fibroblasten mit doppelstrangiger RNA
oder einem Virus, und IFN-oO wird in der Hauptsache
0 hergestellt durch Stimulierung von Lymphocyten mit
einem Mitogen.
Es besteht ein Bedarf nach einem Verfahren zur Herstellung von Interferon in grosser Menge, um dieses
als Arzneimittel einsetzen und untersuchen zu können. Hierzu wurden Herstellungsverfahren beschrieben, wie
z.B. ein Super-Induktions-Verfahren (Antimicrob. Ag.
Chemother., Bd. 2, S. 476, 1972), bei welchem IFN-ß in grosser Menge hergestellt wird. Ausserdem kommt
der sogenannte Primer-Effekt, bei welchem Interferon
in grosser Menge hergestellt wird, indem man die produzierenden Zellen mit einer kleinen Menge Interferon
bereits vor der Interferonproduktion behandelt, praktisch
bei der IFN-06- und IFN-ß-Herstellung im
grossen Massstab zur Anwendung.
Eine zufriedenstellende Interferonherstellung im
grossen Massstab konnte durch diese Verfahren jedoch noch nicht realisiert werden. Somit besteht noch immer
ein Bedarf nach einem ausgezeichneten Verfahren zur Interferonherstellung mit hoher Ausbeute.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Interferonherstellung zur Verfugung .zu.
stellen.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch ein Verfahren gelöst, welches die Züchtung von Ihterferon-produzierenden
Säugerzellen in einem Zellkulturmedium, das mindestens eine Verbindung, ausgewählt
aus der Gruppe Ascorbinsäure, Ascorbinsäurederivat und einer Vanadiumverbindung, enthält.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren kann Interferon
in einfacher Weise in grossen Mengen hergestellt werden.
Als Ergebnis ausgedehnter Untersuchungen zur Interferonherstellung
in grossem Massstab wurde gefunden, dass man grosse Mengen an Interferon herstellen kann,
indem man eine Interferon-produzierende Säugerzelle in einem Zellmedium züchtet, welches mindestens eine
Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe Ascorbinsäure, Ascorbinsäurederivat und einer Vanadiumverbindung,
enthält.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Interferonherstellung, das gekennzeichnet ist durch
Züchten einer Interferon-produzierenden Säugerzelle in einem Zellkulturmedium, welches mindestens eine
Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe Ascorbinsäure, Ascorbinsäurederivat und einer Vanadiumverbindung,
enthält.
Die vorliegende Erfindung wird im allgemeinen in folgender
Weise ausgeführt. Entsprechend der konventionellen Züchtung von Interferon-produzierenden Säugerzellen
in einem Wachstumsmedium, einem Primer-Medium, einem Induktionsmedium oder einem Produktionsmedium,
wird ein Medium, welches mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe Ascorbinsäure, Ascorbinsaurederivat
und einer Vanadiumverbindung, enthält, anstelle eines üblichen Mediums verwendet.
L-Ascorbinsäure wird gemäss der Erfindung als Ascorbinsäure
bevorzugt. Als Ascorbinsaurederivat ist es möglich, einwertige Metallsalze von Ascorbinsäure zu
verwenden, z.B. Lithiumsalze, Kaliumsalze und Natriumsalze, sowie zweiwertige Metallsalze von Ascorbinsäure,
z.B. Magnesiumsalze, Kalziumsalze,-Strontiumsalze und Bariumsalze; einwertige Metallsalze
sind jedoch bevorzugt. Von diesen einwertigen Metallsalzen ist besonders das Natriumsalz bevorzugt.
Der Gehalt an Ascorbinsäure und dessen Derivaten in dem Zellkulturmedium liegt bevorzugt im Bereich von
bis 500 mg/1, besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 100 mg/1.
Bevorzugte Beispiele von Vanadiumverbindungen umfassen Vanadylsulfat, einwertige Metallsalze von
Orthovanadat, wie z.B. Kalium-orthovanadat und Natrium-orthovanadat,
einwertige Metallsalze von Metavanadat, wie z.B. Kalium-metavanadat und Natrium-metavanadat,
einwertige Metallsalze von Decavanadat und Ammonium-metavanadat, wobei einwertige Metallsalze
von Orthovanadat besonders bevorzugt sind. Von den
einwertigen Metallsalzen wiederum ist das Natriumsalz besonders vorteilhaft. Der Gehalt an Vanadiumverbindungen
in dem Zellkulturmedium liegt vorteilhafterweise in einem Bereich von 0,01 bis 100 mg/1, besonders
bevorzugt in einem Bereich von 0,1 bis 10 mg/1.
Die Ascorbinsäure, die Ascorbinsaurederivate und die Vanadiumverbindungen können jeweils einzeln in dem
Zellkulturmedium vorliegen; die Verwendung dieser Verbindungen in Kombination ergibt jedoch eine stärkere
Wirkung.
Jedes beliebige Wachstumsmedium, Primer-Medium, Induktionsmedium oder Produktionsmedium kann als Medium
1S verwendet werden, in welches die Ascorbinsäure, Ascorbinsaurederivate
und/oder die Vanadiumverbindungen inkorporiert werden. Ausserdem können Ascorbinsäure,
Ascorbinsaurederivate und/oder Vanadiumverbindungen auch in diesen Medien in Kombinationen von zwei oder
mehr inkorporiert werden.
Als Medien, in welche Ascorbinsäure, Ascorbinsaurederivate
und/oder Vanadiumverbindungen inkorporiert werden, verwendet man im allgemeinen Eagle-MEM- und
RPMI-1640-Medien; es können jedoch auch andere Medien,
wie z.B. ein 199-Medium, ein Ham-F12-Medium, ein L15-Medium, ein modifiziertes Dulbecco-Medium und
dergleichen verwendet werden.
Ascorbinsäure, Ascorbinsaurederivate und Vanadiumverbindungen, die gemäss der Erfindung verwendet werden,
stellen im Handel erhältliche Verbindungen dar.
Zum Beispiel können L-Ascorbinsäure-, Natrium-L-ascorbat, Natrium-orthovanadat und Natrium-metavanadat,
hergestellt von Wako Pure Chemical Industry Co., Ltd. (Tokyo, Japan), verwendet werden.
5
Als Interferon-produzierende Säugerzellen kann man menschliche diploide Zellen verwenden, wie z.B.
MRC-5-Zellen, WI-38-Zellen, Flow 1000-Zellen, Flow
4000-Zellen etc., und menschliche periphere Leukocyten.
Ausserdem ist es möglich, Human-induzierte heteroide
Zellen einzusetzen, wie z.B. Namalwa-Zellen, MG-63-Zellen, CCRF-SB-Zellen, CCRF-CEM-Zellen, sowie
auch Zellen, die von anderen Tieren induziert sind, z.B. RK-13 (induziert von Kaninchen), MDCK-Zellen
(induziert vom Hund), L929-Zellen (induziert von der Maus) und primäre Kulturzellen verschiedener Tiere
etc. .
Diese Zellen sind z.B. über die American Type Culture Collection oder Dainippon Pharmaceutical Co., Ltd.
(Osaka, Japan) erhältlich.
Als Induktionsmittel zur Interferoninduktion nach dem
Züchten der Interferon-produzierenden Säugerzellen können übliche Induktionsmittel verwendet werden,
z.B. Poly (I), Poly (C), Sendai-Virus, Newcastle-Disease-Virus, Concanavaline A und andere Induktionsmittel, wie z.B. Chlamydia, Rickettsia, Mitogen, Lipopolysaccharide
etc..
Die Kulturbedingungen in einem Wachstumsmedium, einem Primer-Medium, einem Induktionsmedium oder einem Produktionsmedium
entsprechen im wesentlichen den bisher bekannten Bedingungen.
3A34122
Im folgenden wird die Erfindung durch Versuche und Beispiele näher beschrieben; sie ist jedoch nicht auf
dieselben beschränkt.
Versuch 1
MRC-5-Zellen (menschlicher diploider Zellstamm) wurden
in einer Plastik-Petrischale mit einer Inokula-
4 2 tionsmenge von 3x10 -Zellen/cm zusammen mit
10 ml Eagle-MEM (Wachstumsmedium), welches 10 % Rinderserum
enthielt/ inokuliert und anschliessend bei 37°C unter einer 5 %-igen CO^-Atmosphäre gezüchtet.
Nachdem die Zellen konfluent waren, wurde das Medium durch 5 ml Eagle-MEM (Primer-Medium), welches zusätzlich
0,1 % (W/V) Humanserumalbumin mit 100 Einheiten/ml IFN-ß enthielt, ausgetauscht und über Nacht
gezüchtet.
Dann wurden dem Medium Poly (I):Poly (C) und Cycloheximid in Endkonzentrationen von jeweils 30 mg/1 und
2 mg/1 zugegeben. Es folgte 5-stündiges Züchten. Im weiteren wurde Actinomycin D in einer Endkonzentration
von 1 mg/1 zugegeben und weitere 2 Stunden gezüchtet. Nachdem die Zellen zweimal mit PBS gewaschen
wurden, erfolgte ein Austausch mit 5 ml Eagle-MEM (Produktionsmedium), welches mit 0,1 % (W/V) Humanserumalbumin
ergänzt war. Nach Züchten über Nacht wurde der Interferontiter in dem Kulturmedium bestimmt.
Der Interferontiter wurde mit Hilfe der CPE-Methode bestimmt, wobei FL-Zellen und Sindbis-Virus
- 12 -
verwendet wurden; der Titer wurde ausgedrückt mittels internationalem Bezugsstandard (G023-902-527) von Interferon
als Standard.
Es erfolgte eine Untersuchung des Einflusses auf die Interferonproduktion durch Inkorporieren von 20 mg/1
Natrium-L-ascorbat und/oder 1 mg/1 Natrium-orthovanadat in ein Wachstumsmedium, ein Primer-Medium, ein
Induktionsmedium und/oder ein Produktionsmedium. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
ZUSATZ UND MEDIUM
Wachstumsmedium
Primer Medium
Induktions
medium
medium
Produktionsmedium
hergestellte Menge an Interferon-ß (Einheit/ml)
kein Zusatz
Natrium-L-ascorbat
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz kein Zusatz
Natrium-L-ascorbat
kein Zusatz kein Zusatz
Natrium-ortho- kein Zusatz vanadat
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
Natrium-orthovanadat
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz kein Zusatz
kein Zusatz
Natrium-L-ascorbat
kein Zusatz kein Zusatz kein Zusatz
Natrium-orthovanadat
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
Natrium-L-ascorbat
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
kein Zusatz
Natrium-orthovanadat
12.500 18.200
17.600 16.500 16.100 19.300 19.000 18.400
18.000
FORTSETZUNG Tabelle 1
Wachstums medium |
Primer- Medium |
Induktions medium |
Produktions medium |
hergestellte Menge an Interferon-ß (Einheit/ml) |
Natrium-L- ascorbat und Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | kein Zustz | kein Zusatz | 23.800 |
kein Zusatz | Natrium-L- ascorbat und Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | kein Zusatz | 22.200 |
kein Zusatz | kein Zusatz | Natrium-L- ascorbat und Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | 21.000 |
kein Zusatz | kein Zusatz | kein Zusatz | Natrium-L- ascorbat und Natrium-ortho- vanadat |
19.500 |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
27.600 |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
kein Zusatz | 25.500 |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
kein Zusatz | Natrium-L- ascorbat |
24.900 |
FORTSETZUNG Tabelle 1
Wachstums- medium |
Primer- Medium |
Induktions medium |
Produktions medium |
hergestellte Menge an Interferon-ß- (Einheit/ml) |
Natrium-L- ascorbat |
kein Zusatz | Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
23.900 |
kein Zusatz | Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-L- ascorbat |
23.300 |
Natrium-ortho- vanadat |
Natrium-ortho- vanadat |
Natrium-ortho- vanadat |
Natrium-ortho vanadat |
29.300 |
Natrium-ortho- vanadat |
Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | kein Zusatz | 25.200 |
Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | 24.700 |
Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | kein Zusatz | Natrium-ortho- vanadat |
24.300 |
kein Zusatz | Natrium-ortho- vanadat |
Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | 23.100 |
kein Zusatz | Natrium-ortho- vanadat |
kein Zusatz | Natrium-ortho- vanadat |
22.700 |
kein Zusatz | kein Zusatz | Natrium-ortho- vanadat |
Natrium-ortho- vanadat |
21.500 |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-ortho- vanadat |
Natrium-L- ascorbat |
Natrium-ortho- vanadat |
28.900 |
FORTSETZUNG Tabelle 1
Wachstumsmedium
Primer-Medium
Induktionsmedium
Produktionsmedium
hergestellte Menge an Interferon-ß-(Einheit/ml)
Natrium-L-ascorbat und
Natrium-orthovanadat
Natrium-orthovanadat
Natrium-L-ascorbat und Natrium-orthovanadat
Natrium-L-ascorbat und Natrium-orthovanadat
Natrium-L-ascorbat und
Natrium-orthovanadat
Natrium-orthovanadat
35.500
343412
Versuch 2
4 In einen Spinner-Kolben wurden 5x10 -Zellen/ml von Namalwa-Zellen zusammen mit 200 ml RPMI 1640-Medium
(Wachstumsmedium), welches 5 % Rinderserum enthielt, inokuliert. Nach 3-tägigem Züchten erfolgte über
Nacht das Priming unter Verwendung von 200 ml RPMI 1640-Medium (Primer-Medium), welches 100 Einheiten
/ml Interferon-oC und 0,1 % (W/V) Humanserumalbumin
enthielt. Daraufhin wurde zu dem Medium Sendai-Virus in einer Endkonzentration von 100 HAU/ml zugegeben.
Nach Züchten über Nacht wurde das Sendai-Virus bei pH 2,0 inaktiviert und der Interferon-tfO-Titer in dem
Medium bestimmt. Der Titer wurde mit Hilfe des CPE-Verfahrens bestimmt und mit Hilfe des internationalen
Bezugsstandards (G023-901-527) von Interferon als Standard ausgedrückt.
Der Einfluss verschiedener Konzentrationen an Natrium-metavanadat,
welche in das Wachstumsmedium inkorporiert wurden, auf die gebildete Menge an Interferon-cL'
wurde bestimmt; die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben. Ausserdem wurde der Einfluss
verschiedener Konzentrationen an L-Ascorbinsäure, die
in das Primer-Medium inkorporiert wurden, auf die
Produktionsmenge an IFN-O^ bestimmt. Diese Ergebnisse
sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
Endkonzentration an Natrium- metavanadat zugegeben zum Wachstumsmedium (mg/1) |
hergestellte Menge an Interf eron-oC (Einheit/ ml) |
0 (Kontrolle) | 2.410 |
0,001 | 2.520 |
0,01 | 3.310 |
0,1 | 4.180 |
1 | 4.740 |
10 | 4.260 |
100 | 3.640 |
1000 | 2.190 |
Endkonzentration an L- Ascorbinsäure zugegeben zum Primer-Medium (mg/1) |
hergestellte Menge an Interferon-cO (Einheit/ ml) |
0 (Kontrolle) | 2.230 |
0,1 | 2.320 |
1 | 3.130 |
10 | 4.870 |
30 | 5.310 |
100 | •4.990 |
500 | 3.720 |
2000 | 1 .950 |
Versuch 3
In einen Kunststoffkolben mit einer Kulturfläche von
150 cm wurden 3x10 L929-Zellen zusammen mit 50 ml eines 199-Mediums (Wachstumsmedium), welches
10 % (V/V) an Fötalkälberserum enthielt, inokuliert und bis zur Konfluenz 4 Tage lang gezüchtet. Das Medium
wurde dann gegen 50 ml eines 199-Mediums ausgetauscht, welches 100 mg/1 Poly (I); Poly (C) und
0,01 % (W/V) Humanserumalbumin enthielt; dieses wurde nach 5 Stunden gegen 25 ml eines 199-Mediums (Produktionsmedium),
welches 0,01 % (W/V) Humanserumalbumin enthielt, ausgetauscht. Nach 18-stündigem Züchten
wurde der Interferontiter im Produktionsmedium be-
15 stimmt.
Es wurde der Einfluss verschiedener Vanadiumverbindungen, die in das Wachstumsmedium inkorporiert wurden,
auf die Produktionsmenge an Interferon untersucht; die Ergebnisse sind in Tabelle 4 wiedergegeben.
in dem Wachstumsmedium ent haltene Vanadiumverbindung (mg/1) |
2 mg/1 | hergestellte Menge an Interferon (IU/ml) |
keine (Kontrolle) | 2 mg/1 | 630 |
Natrium-ortho- vanadat |
2 mg/1 | 2.500 |
Vanadylsulfat | 2 mg/1 | 1 .120 |
Natrium-deca- vanadat |
1 .730 | |
Ammonium-meta- vanadat |
1 .570 | |
BEISPIEL 1 Herstellung von
Namalwa-Zellen wurden in einer Konzentration von 3x10 -Zellen/ml in ein RPMI-1640-Medium, welches
mit 5 % (V/V) Kälberserum ergänzt wurde und 40 mg/1 L-Ascorbinsäure und 3 mg/1 Natriumvanadat enthielt,
inokuliert.
Nach 3-tägigem Züchten der Zellen bei 370C in einem
Spinner-Kolben wurden die Zellen durch Zentrifugieren
gesammelt. Die Zellen wurden in einem RPMI-1640-Medium,
welches 0,1 % (W/V) Humanserumalbumin, 40 mg/1 L-Ascorbinsäure, 3 mg/1 Natrium-metavanadat und 100
Einheiten /ml IFN-o6 enthielt, suspendiert und anschliessend über Nacht gezüchtet. Sendai-Virus wurde
zu dem Medium in einer Endkonzentration von 100 HAU/ml zugegeben und anschliessend wiederum über
Nacht gezüchtet. Durch Zentrifugieren wurden die Zellen eliminiert und der pH des erhaltenen Uberstandes
auf 2,0 eingestellt. Durch Stehenlassen und Absitzen bei 4°C über Nacht wurde das Sendai-Virus inaktiviert.
Der IFN-t^O-Titer in dem Medium betrug 3.340
Einheiten/ml. Der IFN-oO-Titer betrug 1.820 Einheiten/ml,
wenn das Medium weder L-Ascorbinsäure noch Natrium-metavanadat enthielt.
Herstellung von IFN-ß:
MRC-5-Zellen (menschlicher diploider Zellstamm) wur-
MRC-5-Zellen (menschlicher diploider Zellstamm) wur-
den in einer Konzentration von 4x10 -Zellen/ml in Eagle-MEM, welches 10 % (V/V) Kälberserum, 20 mg/1
L-Ascorbinsäure und 1 mg/1 Natrium-orthovanadat enthielt, inokuliert und 4 Tage lang bei 37°C gezüchtet.
Das Medium wurde gegen ein Eagle-MEM-Medium, welches
0,1 % (W/V) menschliches Serumalbumin, 20 mg/1 Natrium-L-ascorbat, 1 mg/1 Natrium-orthovanadat und 100
Einheiten/ml Interferon-ß enthielt, ausgetauscht und anschliessend über Nacht gezüchtet. 30 mg/1 Poly (I);
Poly (C) und 2 mg/1 Cycloheximid wurden zu dem Medium zugegeben. Nach 5-stündigem Züchten wurden 2 mg/1 Actinomycin
D zu dem Medium zugegeben und das Züchten weitere 2 Stunden fortgesetzt.
Die gezüchteten Zellen wurden zweimal mit PBS gewaschen, ein Eagle-MEM-Medium, welches 0,1 % (W/V)
menschliches Serumalbumin enthielt, wurde zu den Zellen zugegeben und diese über Nacht gezüchtet. Der
IFN-ß-Titer im Medium betrug 35.300 Einheiten /ml.
Der IFN-ß-Titer betrug 10.200 Einheiten/ml, wenn das verwendete Medium weder Natrium-L-ascorbat noch Natrium-orthovanadat
enthielt.
Herstellung von IFN-
fz
Lymphocytenhaltige Fraktionen wurden aus dem periphären Blut freiwilliger erwachsener Spender mit Hilfe
der Ficoll-Hypaque-Gradientenmethode gesammelt. Nach dem Züchten dieser Zellen in einer Plastik-Petrischale
wurden nicht-anhaftende Zellen gesammelt. Die gesammelten Zellen wurden in einer Konzentration von
2x10 -Zellen/ml in einem RPMI-1640-Medium, welches
mit 0,1 % (W/V) Humanserumalbumin ergänzt war und 20 mg/1 Natrium-L-ascorbat und 2 mg/1 Natrium-metavanadat
enthielt, suspendiert. Zu der Suspension wur-
15 de Concanavaline A in einer Konzentration von
5 /Ug/ml zugegeben und anschliessend 48 Stunden lang
gezüchtet. Nach Beendigung der Züchtung wurden die Zellen durch Zentrifugieren entfernt. Der IFN-^-
Titer in dem Medium wurde mit Hilfe der CPE-Methode unter Anwendung des internationalen Bezugsstandards
(G023-901-527) von IFN-^aIs Standard bestimmt. Es ergab sich in dem Medium ein IFN-/"-Titer von 2.930
Einheiten /ml. Ausserdem betrug der IFN-^-Titer Einheiten/ml, wenn ein Medium verwendet wurde, welches
weder Natrium-L-ascorbat noch Natrium-metavanadat "enthielt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Interferon, gekennzeichnet durch Züchten von Interferon-produzierenden
Zellen eines Säugers in einem Zellkulturmedium, wobei das genannte ZeIlkulturmedium
mindestens eine Verbindung aus der Gruppe bestehend aus Ascorbinsäure, Ascorbinsäurederivat
und einer Vanadiumverbindung umfasst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η · zeichnet, dass die genannte Ascorbinsäure
L-Ascorbinsäure umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Ascorbin,-säurederivat
ein einwertiges Metallsalze von L-Ascorbinsäure umfasst.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration von
Ascorbinsäure von 1 bis 500 mg/1 des genannten Kulturmediums beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Konzentration des
Ascorbinsäurederivates von 1 bis 500 mg/1 des genannten Kulturmediums beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Vanadiumverbindung
Vanadylsulfat umfasst.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vanadiumverbindung
ein einwertiges Metallsalz von Orthovanadat umfasst .
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vanadiumverbindung
ausgewählt wird aus der Gruppe Natrium-orthovanadat und Kalium-orthovanadat.
9, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Vanadiumverbindung
ein einwertiges Metallsalz von Metavanadat umfasst.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vanadiumverbindun-g
aus der Gruppe Ammonium-metavanadat, Natrium-metavanadat und Kalium-metavanadat ausgewählt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Vanadiumverbindung
ein einwertiges Metallsalz von Decavanadat umfasst.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Vanadiumverbindung
von 0,01 bis 100 mg/1 beträgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass das genannte Zellkulturmedium
mindestens ein Zellkulturmedium umfasst, das ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus
einem Wachstumsmedium, einem Primer-Medium, einem Induktionsmedium und einem Produktionsmedium.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die genannten Inter-
feron-produzierenden Zellen von Säugern menschliehe
Zellen darstellen.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Interferon-produzierenden
Säugerzellen mindestens Säugerzellen umfassen, die ausgewählt sind aus der
Gruppe MRC-5, WI-38, Flow 1000, Flow 4000, Namalwa, MG-63, CCRF-SB und CCRF-CEM.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die genannten Interferon-produzierenden
Säugerzellen ausgewählt sind aus der Gruppe RK-13, MDCK und L929.
10 15 20 25 30
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