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Transportfahrzeug
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Die Erfindung betrifft ein Transportfahrzeug, das im wesentlichen
aus einem zweirädrigen Motorteil und einem damit verbundenen, ebenfalls zweirädrigen
Lastteil besteht.
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Ein derartiges Transportfahrzeug, das im Untertagebau eingesetzt wird,
ist durch die DE-OS 24 50 573 bekannt. Dieses Transportfahrzeug hat ein mit Fahrerkabine
versehenes Motorteil und der Antriebsmotor treibt beide Räderpaare von Motorteil
und Lastteil an. Die Kupplung zwischen dem Motorteil und dem Lastteil ist als Knicklenkung
ausgebildet. Das Lastteil hat als Chassis eine nach hinten offene Gabel, in die
eine Transportmulde einhängbar ist.
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Ein derartiges Transportfahrzeug ist groß und teuer und läßt sich
auf unebenem Gelände nur schwer einsetzen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Transportfahrzeug so
abzuwandeln, daß es als einfaches und billiges Beförderungsmittel für die verschiedensten
Lasten auch auf unebenem Gelände eingesetzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Kombination folgender
Merkmale gelöst: a) das Motorteil ist mit einem an sich bekannten Handlenker mit
Schaltarmaturen versehen, b) das Lastteil besteht aus einer tiefliegenden, ebenen
Ladepritsche, c) das Motorteil ist über eine Kupplung mit dem Lastteil verbunden
und d) die Kupplung erlaubt zumindest eine begrenzte Verschwenkung zwischen dem
Motorteil und dem Lastteil um eine vertikale Schwenkachse und ebenfalls um eine
horizontale, in Längsrichtung des Fahrzeuges ausgerichtete Schwenkachse.
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Das gesamte Transportfahrzeug kann von einer stehenden Person bedient
und gefahren werden,wobei durch Umschaltung des Antriebes das Motorteil das Lastteil
entweder schiebt oder zieht. Das tiefliegende, ebene Lastteil kann bequem beladen
werden. Die Kupplung erlaubt eine ausreichende Lenkung und bei unebenem Gelände
eine Ausgleichsbewegung zwischen dem Motorteil und dem Lastteil mit ihren starr
angebrachten Raderpaaren.
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Die Lenkbarkeit des Transportfahrzeuges wird nach einer weiteren Ausgestaltung
dadurch noch verbessert, daß die beiden Räder der Ladepritsche der Kupplung abgekehrt
im Bereich der Längsseiten der Ladepritsche angebracht sind.
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Für die volle Ausnützung der Ladefläche der Ladepritsche ist eine
Ausgestaltung von Vorteil, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Räder so angebracht
sind, daß sie nicht über die Ladefläche der Ladepritsche vorstehen.
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Damit das Lastteil bei abgekuppeltem Motorteil standsicher aufgestellt
werden kann, ist weiterhin vorgesehen, daß die Ladepritsche der Kupplung zugekehrt
mit mindestens einem abklappbaren Stützbein bzw. Stützrad versehen ist.
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Bei leichtgewichtigem Ladegut hat sich eine Ausgestaltung bewährt,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Ladepritsche in der Länge und/oder Breite
vergrößerbar ist. Dabei kann diese Vergrößerung dadurch erreicht werden, daß der
Rahmen der Ladepritsche zumindest in einer Richtung als Teleskoprahmen ausziehbar
ist oder daß über Flansche und Schraubverbindungen zusätzliche Ladeflächen mit der
Ladepritsche verbindbar sind.
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Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Ladepritsche an der
Vorder- und an der Rückseite mit einer Kupplung zum Ankuppeln eines Motorteiles
versehen ist. Die Ladepritsche kann bei schwerer Beladung und in nachgiebigem Gelände
dann mittels zweier Motorteile gefahren werden.
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Ist die Ausgestaltung jedoch so, daß die Ladepritsche an der Vorderseite
mit einer Kupplung zum Ankuppeln eines Motorteiles
und an der Rückseite
mit einer Kupplung zum Ankuppeln eines weiteren Lastteiles versehen ist, dann kann
ein Motorteil auch zwei aneinandergekuppelte Ladepritschen schieben oder ziehen.
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Damit das von der Ladepritsche abgekuppelte Motorteil zusätzlich für
den Antrieb anderer Arbeitsgeräte verwendet werden kann, sieht eine Weiterbildung
vor, daß das Motorteil im Bereich der Kupplung mit einem Zapfwellenantrieb versehen
ist.
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Zur Sicherung der auf der Ladefläche der Ladepritsche abgestellten
Gegenstände kann nach einer Ausgestaltung vorgesehen sein, daß die Ladepritsche
mit Aufnahmen zum Aufstecken von Aufsätzen, wie Kastenwänden oder dgl., bzw.
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zum Einstecken von Fixierbolzen für aufzustellende Gegenstände versehen
ist.
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Zur Verbesserung der Fahreigenschaft gerade in unebenem Gelände ist
das Transportfahrzeug nach der Erfindung so ausgebildet, daß die Räder an der Ladepritsche
einzeln und federnd aufgehängt sind. Dabei ist dann zusätzlich vorgesehen, daß die
Räder des Motorteils und die Räder der Ladepritsche mit Gummireifen, vorzugsweise
luftgefüllten Gummireifen, ausgerüstet sind.
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Die geforderte Verschwenkbarkeit zwischen dem Motorteil und dem Lastteil
in den beiden Richtungen läßt sich einfach dadurch erreichen, daß die Kupplung als
Kugelgelenk ausgebildet ist, das einen um die beiden Schwenkachsen begrenzten Schwenkbereich
aufweist. Dieses Gelenk hat dann einen kegelförmigen Schwenkbereich ohne definierte
Schwenkachsen.
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Derselbe Schwenkbereich mit zwei definierten Schwenkachsen läßt sich
mit einer einfacheren Konstruktion dadurch erreichen, daß am Motorteil ein Kupplungsträger
mit vertikalem Schwenkzapfen angebracht ist, daß am Lastteil ein Kupplungsträger
angebracht ist, in dem mittels eines Lagerbolzens ein Einhängeteil um die horizontale,
in Längsrichtung des Fahrzeuges gerichtete Schwenkachse drehbar gelagert ist, daß
das Einhängeteil auf dem Schwenkzapfen drehbar gelagert ist und daß zumindest am
Einhängeteil Anschläge angebracht sind, die dessen Schwenkbewegung um den Schwenkzapfen
begrenzen. Die horizontale Schwenkachse wird dabei dadurch gebildet, daß der Kupplungsträger
des Lastteiles eine Lagerbuchse aufweist, in der der Lagerbolzen drehbar gelagert
ist und daß die Lagerbuchse in einem als U-Profilabschnitt ausgebildeten Kupplungsträger
festgelegt ist, daß das Einhängeteil und die Lagerbuchse sich über die Gleitplatten
gegenseitig drehbar abstützen und daß diese Gleitplatten-mittels einer am Einhängeteil
angebrachten Abdeckplatte abgedeckt sind.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in Seitenansicht das aus Motorteil und Lastteil
bestehende Transportfahrzeug, Fig. 2 in Seitenansicht teilweise geschnitten eine
Kupplung zwischen dem Motorteil und dem Lastteil und Fig. 3 in Draufsicht die Kupplung
nach Fig. 2.
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Das Transportfahrzeug besteht, wie Fig. 1 zeigt, aus einem zweirädrigen
Motorteil 10 und einem zweirädrigen Lastteil 20. Das Motorteil 10 besteht im wesentlichen
aus dem Schaltgetriebe 11, dem Motor 12 und im Falle eines Verbrennungsmotors einem
Brennstofftank 13. Selbstverständlich kann anstelle eines Verbrennungsmotors auch
ein Elektromotor mit Batterie eingesetzt werden. Die auf Achsen 19 gelagerten Räder
18 sind vorzugsweise, aber nicht ausschließlich, mit luftgefüllten Gummireifen ausgerüstet.
Die Räder 18 sind starr mit dem Schaltgetriebe 11 verbunden und können einzeln oder
gemeinsam angetrieben werden.
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An dem Schaltgetriebe 11 ist ein doppelarmiger Handlenker 14 angebracht,
der mit seinen beiden Handgriffn 15 soweit hochgezogen und abgebogen ist, daß das
Motorteil 10 darüber von einer stehenden Person leicht bedient und gelenkt werden
kann.
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Die Schaltarmaturen 17 mit den Schalthebeln 16 zur Steuerung des Motors
12 und zur Umschaltung des Schaltgetriebes 11 sind so am Handlenker 14 angebracht,
daß sie im Bereich der Handgriffe 15 liegen.
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Von dem Schaltgetriebe il geht zur anderen Seite des Motorteiles 10
ein Kupplungsträger 30 ab, an dem über eine Kupplung 24, wie sie anhand der Fig.
2 und 3 noch näher erläutert wird, das als Ladepritsche ausgebildete Lastteil 20
angekuppelt ist.
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Dieses Lastteil 20 besteht aus einer Ladepritsche 21, die als Rahmenkonstruktion
mit Brettern oder dgl. eine ebene tiefliegende Ladefläche bildet. Der Kupplung 24
abgekehrt sind die beiden Räder 23 angebracht. Diese Räder sind z.B. in einem Lagerbügel
:2 gelagert, der im Bereich der Längsseiten der Ladepritsche 21 so angebracht sind,
daß keine Teile über die
Ladefläche der Ladepritsche 21 vorstehen.
Auch diese Räder 23 des Lastteiles 20 sind mit luftgefüllten Gummireifen ausgerüstet
und können auch abgefedert an der Ladepritsche 21 befestigt sein.
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An der Rückseite der Ladepritsche 21 kann eine weitere Kupplung 24'
angebracht sein, so daß ein zweites Motorteil 10 an dem Lastteil 20 ankuppelbar
ist. Das Motorteil 10 kann aber auch nur an der Vorder- oder der Rückseite des Lastteiles
20 angekuppelt werden. Von Vorteil ist, wenn die Ladepritsche 21 im Bereich der
Kupplung 24 mindestens ein abklappbares Stützbein oder Stützrad afuweist, um das
Lastteil 20 ohne Motorteil 10 standsicher abstellen zu können.
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Die Ladefläche der Ladepritsche 21 kann'Aufnahmen, z.B. in Form von
Bohrungen, Durchbrüchen oder dgl. aufweisen, um abgestellte Gegenstände auf der
Ladepritsche 21 zu sichern.
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So kann der abgestellte Kühlschrank 60 an seiner Unterseite Steckbolzen
tragen,die in diese Aufnahmen eingeführt werden.
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Diese Steckbolzen ragen an der Unterseite der Ladepritsche 21 heraus
und können in bekannter Weise gegen Herausziehen gesichert werden. Damit wird der
abgestellte Kühlschrank 60 rutschsicher mit der Ladepritsche 21 verbunden. Die beiden
Türen 61 und 62 des Kühlschrankes 60 sind mittels der Verschlüsse 63 und 64 zu öffnen
und zu schließen, wobei die Ladepritsche 61 die Schwenkbewegungen der Türen 61 und
62 nicht beeinträchtigt.
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Selbstverständlich lassen sich auf der Ladepritsche 21 auch andere
Teile, wie Seitenwände oder dgl., festlegen, so daß ein Kastenaufbau entsteht.
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Die Ladepritsche 21 kann auch so ausgelegt sein, daß ihre Ladefläche
vergrößerbar ist. Dabei kann der Rahmen der Ladepritsche 21 zumindest in einer Richtung
teleskopartig ausziehbar sein. Der Rahmen der Ladepritsche 21 kann ringsum auch
Flansche aufweisen, so daß weitere Pritschenteile angeschraubt werden können und
so die Ladefläche vergrößert werden kann.
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Um eine ausreichende Lenkbarkeit und eine gute Geländegängigkeit für
das Transportfahrzeug zu erreichen, sind das Motorteil 10 und das Lastteil 20 über
die Kupplung 24 um eine vertikale Schwenkachse A und um eine horizontale, in die
Längsrichtung des Fahrzeuges ausgerichtete Schwenkachse B zumindest begrenzt verschwenkbar.
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Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, ist an dem Schaltgetriebe 11 des Motorteils
10 ein Kupplungsträger 30 über die Befestigungsplatte 31 starr angebracht. An dem
Kupplungsträger 30, der als U-Profilabschnitt ausgebildet sein kann, ist der Schwenkzapfen
32 angebracht. Dieser Schwenkzapfen 32 kann in einer Bohrung im Mittelsteg des Kupplungsträgers
30 eingeschweißt sein, wie die Schweißnaht 35 erkennen läßt. Auf dem Kupplungsträger
30 ist eine runde Gleitplatte 33 befestigt, auf der das Einhängeteil 41 der Kupplung
24 über die daran angebrachte runde Gleitplatte 34 aufliegt. Das Einhängeteil 41
und die Gleitplatten 33 und 34 weisen Bohrungen für den Schwenkzapfen 32 auf. Das
Einhängeteil 41 wird mittels der Beilagscheibe 36 und der Mutter 37, die auf das
Gewindeteil des Schwenkzapfens 32 aufgeschraubt ist, drehbar auf dem Schwenkzapfen
32 gehalten. Ein Sicherungsstift 38 oder dgl. legt die Mutter 37 unverdrehbar auf
dem Gewindeteil des Schwenkzapfens 32 fest. Da der Kupplungsträger 30
schmäler
als das Einhängeteil 41 ist, begrenzen die am Einhängeteil 41 angebracllten Anschläge
55 und 56 die Schwenkbewegung zwischen dem Kupplungsträger 30 und dem Einhängeteil
41, d.h. des Lastteils 20 und dem Motorteil 10, um den Schwenkbolzen 32.
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An dem Einhängeteil 41 ist am lastteilseitigen Ende eine Gleitplatte
43 mit einem Lagerbolzen 44 fest angebracht.
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Der Kupplungsträger 40 des Lastteils 40 ist ein U-Profilabschnitt,
der eine Lagerbuchse 57 mit einer Bohrung für den Lagerbolzen 44 aufnimmt. Diese
Lagerbuchse 57 weist Lager 46 auf und ist motorteilseitig mit einer Gleitplatte
45 abgeschlossen, die an der Gleitplatte 43 anliegt und mit dieser die Drehlagerung
bildet. Die beiden Gleitplatten 43 und 45 sind mittels einer an dem Einhängeteil
41 angebrachten Abdeckplatte 42 abgedeckt. Die Gleitplatte 45 verschließt auch die
Stirnseite des Kupplungsträgers 40. Die Lagerbuchse 57 ist mit dem Kupplungsträger
40 verschweißt.
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Der Lagerbolzen 44 ragt mit einem Gewindeteil aus der Lagerbuchse
57 und ist darüber noch einmal gelagert, wie der mit dem Kupplungsträger 40 verbundene
Lagersteg 50 erkennen läßt. Die beiden Muttern 47 und 51 legen den Lagerbolzen 44
axial unverschiebbar in der Lagerbuchse 57 fest, wobei die Beilagscheiben 48, 49
und 52 eine Gleitbewegung beim Verdrehen des Lagerbolzens 44 in der Lagerbuchse
57 und dem Lagersteg 50 zulassen. Die Muttern 47 und 51 sind wieder mittels Sicherungsstiften
53 und 54 oder dgl. unverdrehbar auf dem Gewindeteil des Lagerbolzens 44 festgelegt.
Die Schwenkbewegung des Lagerbolzens 44 kann ebenfalls mittels Anschläge im Bereich
der Gleitplatten 43 und 45 begrenzt werden.
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Wie Fig. 1 andeutet, kann im Bereich des Kupplungsträgers 30 an dem
Motorteil 10 ein Zapfwellenantrieb 39 angebracht sein, über den bei abgekuppeltem
Lastteil 20 andere Arbeitsgeräte in bekannter Weise direkt antreibbar sind.
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