DE2819860A1 - Verfahren zur regelung der zufuehrung von reaktionschemikalien bei der delignifierung von zellulosematerial - Google Patents
Verfahren zur regelung der zufuehrung von reaktionschemikalien bei der delignifierung von zellulosematerialInfo
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Description
Dlp!,lng. P. WIRTH · Dr. V. SCHMIED-KOWARZIK
Dip.-ing. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
335024 SIEGFRIEDSTRASSE 8
8000 MÖNCHEN
Case: 1371
TELEFON: C089J
535025 8000 MÖNCHEN
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Fack
Verfahren zur Regelung der Zuführung von Reaktionschemikalien bei der Delipnifierunp: von Zelluloseinaterial.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Zuführung von Heaktionschemikalien bei der
ijelignifierung von ligninhaltigera Zelluioseinaterial, wie
Holz und Holzfaserstoff, in der Zelluloseindustrie. Die Erfindung beziehe sich insbesondere auf solche Regelungsverfahren,
bei denen ein lignin enthaltendes Zellulosematerial mit Resktionschemikalien versetzt und einer Behandlungsstufe
zugeführt wird, in der die xieaktionschemi-■·.
kalien ganz oder teilweise verbraucht werden und der ■ Chemikalienzusatz anhand des Volumsstromes in der Behandlung
sstufe, Chemikalienstromes zur Behandlungstufe, xveaktionstemperatur in der Behandlungsstufe sowie
eines während und/oder nach der Reaktion gemessenen Wertes des Gehaltes an Reaktionschemikalien geregelt
wird.
Mit dem Ausdruck Zellulosestoff sind hier alle Formen von ligninhaltigem Zellulosematerial (Lignozellulosematerial),
wie Holz, Hackschnitzel, chemischer Stoff und Hochausbeutezellstoff, wie mechanischer Stoff,
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therinomechanischer Stoff, chemomechanischer Stoff u.dgl.
gemeint. Mit dem Aufdruck Stoffsuspension sind solche
Stoffe gemeint, die in Form einer Wassersuspension aufgeschlämmt worden sind. Weiter sind im Ausdruck
"Delignifierung" alle chemischen Behandlungen inbegriffen,
die bezwecken, solche Zellulosestoffe zu deli^nifieren,
d.h. Aufschluß, Delignifierung zu verschiedenen Delignifierung-sgraden
und Bleichung.
hit "Delignifierungsstufe" ist gemäß der Erfindung
jede Behandlung von Lignozellulosematerial gemeint, die einen Aufschluß, eine Delignifierung und/oder
Bleichung bezweckt, wobei Chemikalien zugesetzt werden und unter Verbrauch der Chemikalien mit dem Zellulosematerial
reagieren können. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die genannten Beispiele und Kombinationen von
solchen Behandlungsstufen beschränkt, sondern gilt allgemein.
Bei der Delignifierung von Holz in verschiedenen Formen bezweckt man bei Herstellung von chemischen
Stoffen die Entfernung der Ligninanteile aus dem Zellulosematerial
auf eine möglichst schonende Weise sowie die Schaffung eines möglichst homogenen Produktes. Die
hiefür angewendeten Verfahren sind- beispielsweise Sulfit-, Sulfat- und Sauerstoffdelignifierungsmethoden,
doch kommen auch andere Prozeßtypen vor. Bei mechanischen Stoffen, wie Holzschliff, Raffinatorstoffen
und thermomechanischen Stoffen, wünscht man den größt-
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möglichen Ligningehalt im Material beizubehalten, jedoch gleichzeitig eine hohe Helligkeit zu erreichen. Bei Delignifierung
von chemischen Zellulosestoffen bezweckt man in den meisten Fällen die Beseitigung jener Ligninreste,
die bei der ersten Chemikalienbehandlung des Holzes nach Sulfit-, Sulfat-, Sauerstoff- oder anderen Aufschlußmethoden
nicht ausgelöst worden sind. Keben der Herauslösung des Lignins beim Bleichen will man außerdem die Helligkeit
des Stoffes erhöhen. Dies wird bei fabriksmäßigen Stoffbleichprozessen durch schrittweise Behandlung mit
Reaktionschemikalien, wie Ohlor, Chlordioxid, Hypochlorit,
Peroxiden, Natriumhydroxid, Natriumkarbonat, Natriumwasserstoffkarbonat
und Sauerstoff bewirkt. Beim Bleichen von mechanischem Zellulosestoff bezweckt maiij wie oben erwähnt,
in den meisten Fällen eine Erhöhung der Helligkeit, während das Lignin im Stoff verbleibt. Bei fabriksmäßigen
Bleichprozessen v/erden Reaktxonschemikalxen c3.es Typs anorganischer und organischer Peroxide sowie Dithionit
angewendet.
Bei der Delignifierung von Holz zu chemischem
Stoff werden die zugesetzten Chemikalien oft mit einem gut ausgebauten Rückgewinnungssystem rückgewonnen. Der
für die Abdeckung der Verluste bei der Rückgewinnung erforderliche Zuschuß stellt die Chemikalienkosten dar.
Ss ist wichtig, daß die Delignifierung soweit wie möglich getrieben werden kann, weil dadurch die zugeführten Chemikalien
am besten ausgenützt werden. Dies bringt nämlich
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mit sich, daß der Chemikalienbedarf bei Delignifierung und Bleichung in der Bleichabteilung geringer wird. Die für
den Aufschluß des Holzes notwendige Cheraikalienraenge
wird in hohem Grad von der chemischen Zusammensetzung des Holzes beeinflußt, was Schwierigkeiten bei der Regelung
des Zusatzes mit sich bringt, v/eil die Zusammensetzung des Holzes während des Prozesses variiert.
Der Verbrauch an Bleichchemikalien bringt hohe Kosten mit sich, die einen sehr wichtigen Teil der
beweglichen Kosten bei der Herstellung von gebleichtem Zellulosestoff
darstellen. Die in einer Stufe eines Bleichprozesses zugeführte wenge an Bleichchemikalien wirkt
sich außerdem auf die Qualität des Endproduktes aus.
Beim Bleichen von Zellulosestoff ist es deshalb wichtig, daß die richtige Menge an Chemikalien dosiertwerden kann.
Die Schwierigkeiten dabei hängen damit zusammen, daß der Ligningehalt und damit der Chemikalienbedarf im zugeführten
Stoff variiert. Weitere Schwierigkeiten entstehen aufgrund der langen Aufenthaltszeit des Stoffes in der Bleichstufe.
Umwelt schützende Kiaßnahmen bringen mit sich, daß
der Schließungsgrad in der Sieberei und Wäscherei zunimmt, wobei Verunreinigungen und waschreste in erhöhtem Ausmaß
mit dem Stoff zur Bleicherei mitfolgen, anstatt in den Abfluß zu gehen. Änderungen im Waschungsgrad und in der
Kochung bringen daher mit sich, daß der zur Bleicherei kommende Stoffstrom beträchtliche Variationen aufweist,
u.zw. einerseits im totalen Ligninstrom und anderseits
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-fr-
in der Verteilung zwischen in Flüssigkeit gelöstem Lignin und an Zellulosefasern gebundenem Lignin. Auch andere
mitfolgende Chemikalien, z.B. unvollständig ausgewaschene
Kochchemikalien, verbrauchen Bleichmittel.
Bei der Delignifierung von Zellulosestoff setzt man Chemikalien zu, die teils mit in der Flüssigkeit gelösten
Chemikalien verbrauchenden Stoffen und teils mit an die Zellulose gebundenem Lignin reagieren. Bisher angewendete
hethoden zur Anpassung des Zusatzes an Chemikalien an den Bedarf des Zellulosestoffes haben im wesentlichen
eine der folgenden Alternativen ausgenützt:
a) Der Zusatz an Chemikalien zur otoffsusi:ension
wird anhand des Restchemikalienpehaltes in der Stoffsuspension nach Durchführung der Delicnifierung geändert.
Die Bestimmung der Restchemikalien, z.B. in der restlichen Flüssigkeit gelöste aktive Chlorverbindungen,
erfolgt manuell und mit gewissen Zeitzwischenräumen. Aufgrund der Variationen der Eigenschaften der zugeführten
Stofjsjspension und der normalerweise langen Aufenthaltszeit
muß der Zusatz an Chemikalien etwas zu hoch gemacht werden, um einen zufriedenstellenden Delignifierungsvorgang
zu gewährleisten, was negative Auswirkungen auf die Stoffqualität und unnötig hohe Delignifierungskosten
ergibt.
b) Der Zusatz an Chemikalien zur Stoffsuspension
wird anhand des Restchemikaliengehaltes in der Stof&ispension kurz nach Beginn der Delignifierung geändert.
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Hiebei wird der Chemikalienzusatz so durchgeführt,
daß der erhaltene heßwert, z.B. ein Restgehalt, ein Redoxpotential,
ein polarografischer Analysenwert oder ein auf
optischem Weg erhaltenes Signal, bei der Keßstelle konstant p-ehalten wird (sogenannte Sollwertregelung). Der gewünschte
Sollwert kann dabei bei Bedarf auch anhand von nach der Delignifierung manuell durchgeführten Restchemikalienanalysen
korrigiert werden. Diese nethode ergibt eine raschere Korrektur als die unter a) genannte, berücksichtigt
jedoch die Variationen der Eigenschaften der zugeführten Stoffsuspension nicht ausreichend, v/eil das
heßresultat dadurch gestört wird, daß Reaktionschemikalien
nicht nur vom Stoff selbst sondern auch von in der Flüssigkeitsphase gelösten Substanzen verbraucht
werden.
c) Der Zusatz an Chemikalien zur Stoffsuspension wird anhand der Sollwertregelung nach b) geändert, jedoch
wird der Sollwert bei Bedarf anhand der Keßwerte von einer automatischen Analyse der ReaktionschemikaJJan nach
Beendigung der Delifinifieruns geändert.
Diese Methode bedeutet eine Verbesserung im Vergleich mit den bereits erwähnten Alternativen,
doch werden die Variationen der Eigenschaften der zugeführten Stoffsuspension nach wie vor nicht ausreichend
berücksichtigt.
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-ψ-
d) Der Zusatz an Chemikalien zur Stoffsuspension wird anhand des vor dem Ghemikalienzusatz bestimmten Bedarfes an Reaktionschemikalien zur Suspensionsflussigkeit sowie des nach dem Gheiaikalienzusatz bestimmten Ge-
haltes an restlichen unverbrauchten Reaktionschemikalien
nach einer gewissen xteaktionszeit geändert (schwedische
Auslegeschrift Kr. 584 884).
Durch dieses Verfahren wurde im Vergleich zu den Methoden a) bis c) ein wesentlicher Portschritt erzielt,
weil eine genauere Zugabe von Heaktionschemikalien ermöglicht wird.
Bei den Methoden b), c) und d) waren die Bedingungen so vorausgesetzt, dafi Temperatur und Aufenthaltszeit
bei der Bleichung entweder konstant gewesen sind oder daß es möglich war, ünderungen dieser Variablen
auf zweckmäßige V;eise zu korrigieren.
Die Methoden a).bis d) ergeben in der nunmehr
genannten Ordnung allmählich bessere Resultate. Bereits bekannt sind auch die nachstehenden Methoden e) und f),
bei denen die Nachteile der Methoden a) bis c) verringert werden, doch haben diese Methoden nach wie vor wesentliche
Nachteile·
e) Der Zusatz an Chemikalien zur Stofikispension
wird anhand eines erhaltenen Wertes für den Ligningehalt
des eintretenden Stoffes und des eintretenden Stoffstromes geregelt.
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Die erforderliche Regelung erfolgt dadurch, daß ein Sollwert nach b) oder c) laufend mit Hilfe von durchgeführten
Analysen korrigiert wird. Normalerweise ist ein xiechner erforderlich, damit die komplizierte Berechnung
und Regelung rasch und kontinuierlich ausgeführt werden kann· Die Methode erfordert dennoch hohen Personalaufwand,
wenn die Bestimmung des Ligningehaltes mit ausreichender
Dichte und Genaxiigkeit geschehen soll. Es ist außerdem
sehr schwierig, die Stoffkonsistenz in einer strömenden
Stoffsusperision mit ausreichender Genauigkeit su bestimmen.
Hiedurch haften der Hethode Fehler an, die sie nahezu unmöglich
praktisch anwendbar machen, wenn die jeweiligen Genauigkeitsforderungen eingehalten·werden sollen.
f) Der Zusatz an Chemikalien zur Stoffsuspension
wird anhand des Verhältnisses zwischen zwei Werten für
den Gehalt an restlichen unverbrauchten Chemikalien, z.3. dem Restchiorii-ehalt, geregelt* die nach einer gewissen
Reaktionszeit gemessen wurden (schwedische Auslepeschrift
71 12476-2).
Diese Methode hat jedoch den Nachteil, daß zwei sehr genaue Bestimmungen kontinuierlich gemacht werden
müssen. Normalerweise sinkt die Reaktionsgeschwindigkeit zu Beginn der üelignifierungsreaktion sehr rasch, weshalb
die gemessenen Werte einander in ihrer Größe sehr nahe kommen, was die Genaugkeitsanforderungen an die Analysen
methoden erhöht, so daß diese Forderungen fast nicht mit bekannter Analysentechnik zu erfüllen sind. Weiter ist
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das angegebenen Verhältnis kein guter Steuerungsparameter (siehe das folgende Ausführungsbeispiel 2, Versuch IV).
Es liegen auch Kombinationen der oben angegebenen Methoden vor, doch haben sich auch diese als mit beträchtliehen
Nachteilen behaftet erwiesen. Beispielsweise wird in Tappi 58, Kr. 3 (März 1975), Seite 91-94 eine Methode
angegeben, welche zwei Bestimmungen des Restchlorgehaltes kombiniert mit Coinputerberechnung des ligningehaltes des
eintretenden Stoffes anwendet, um den Chlorstrom zu regeln (Methode c) + Methode e)). In diesem Fall wurde
angenommen, daß es möglich ist, den Stoffstrom ausreichend
genau regeln zu können. Dies hat sich jedoch mit der derzeitigen Qualität von Meßgebern für Stoffkonsistenzbestiinmung
als nicht möglich erviesen.
Bei der Regelung der Zuführung von Chemikalien nach den obenstehenden bekannten Methoden wird in der
Realität" nicht das v/irkliche Resultat der Behandlung des Zellulosestoffes gemessen. Dies beruht darauf, daß
eine Analyse des Zellulosestoffes äuße3?st schwierig auf exakte Weise durchzufuhren ist, ohne großen Personalaufwand
mit sich zu bringen. Üs wird daher vorausgesetzt, daß man bei der Regelung der Zuführung von Reaktionschemikalien gemäß a) bis d) anstrebt, den Keaktionschemikalienstrom
im Verhältnis zum Zellulosestoffstrom auf solche Weise zu regeln, daß ein gewünschtes Endergebnis
zustande kommt. Die Methoden a) bis c) und e) bis f) sind dabei jedoch mit dem großen Fehler behaftet,
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daß keine dieser Methoden jenes Faktum kompensiert, das nicht nur der Inhalt an Reaktanten im Zellulosestoff
den Ghernikalienverbrauch beeinflußt, sondern auch der Inhalt an Chemikalien verbrauchenden Substanzen in der
Suspensionsflüssigkeit. Bei den Methoden a) bis c) besteht
außerdem das Ziel, bei der Keßstelle einen konstanten iiestgohalt aufrechtzuerhalten, was ein vollkommen
falsches Steuerungsprinzip ist. Diese Methoden ergeben somit keine ausreichende Genauigkeit. Bei dex*
hethode d) wird im Gegensatz zu den anderen berücksichtigt,
daß auch die Suspensionsflüssigkeit Chemikalien verbrauchende
Substanzen enthält. Mit Hilfe der hethode d) ist es deshalb gut möglich, eine exakte Bestimmung
des wirklichen Bedarfes an -ieaktionschemikalien in der Zellulosemasse durchzuführen und sodann die richtige
Zusetzung zu bewirken.
Vorliegende Erfindung bezweckt, die Kachteile der bekannten Verfahren a) bis d) und e) bis f) zu beseitigen
sowie eine wesentliche Vereinfachung im Vergleich mit dem Verfahren d) zu schaffen.
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung ein neues Verfahren zur Regelung der Zuführung von
Reaktionschemikalien bei der Delignifierung von Zellulosematerial in der ZelluloseIndustrie, wobei
eine Stoffsuspension, die Chemikalien verbrauchende
Substanzen enthält, mit Reaktionschemikalien versetzt und einer Delignifierungsstufe zugeführt wird, wo die
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Reaktionschemikalien ganz oder teilweise verbraucht werden und der Chemikalienzusatz anhand von während und/oder
nach der Reaktion gemessenen Werten des Gehaltes an Reaktionschemikalien geregelt wird, welches Verfahren
durch die Kombination gekennzeichnet ist, daß man
a) fortlaufend den zugeführten Gewichtssuom an -ieaktionschemikalien
feststellt, daß man b) den Gehalt an restlichen unverbrauchten Keaktionschemikalien während
und/oder nach äer Delignifierunt;sreaktion bestimmt,
daß man c) den Volumensstrom der Stoffsuspension bestimmt,
der bei der Delignifiei'ungsreaktion herrscht,und
d) den relativen Verbrauch an -feaktionschemikalien
während der Delignifierungsreaktion bestimmt und daß
man e) anhand der gemessenen Werte für diese Variablen
I^ den Strom an Reaktionschemikalien so korrigiert, daß
der angesti'ebte Delignifierungsgrad erhalten wird.
Gemäß dem Verfahren ist es wesentlich, daß der Gehalt an restlichen, unverbrauchten Reaktionschemikalien irgendwann nach der Zugabe der Reaktions-
chemikalien bestimmt wird, weil ein gewisser Verbrauch derselben unmittelbar stattfindet. Die Probenentnahme
zur Erhaltung dieses Meßwertes kann somit nahezu direkt nach der Zugabe durchgeführt werden. Es ist auch möglich,
die Probenentnahme während der Delignifierungsstufe
selbst durchzuführen, sobald die Reaktion auf markante Weise in Gang gekommen ist. Die Probenentnahme
kann dabei zu Beginn, während oder am Ende der
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At
Delignifierungsstufe durchgeführt werden, wobei es besonders
zweckmüßig ist, dieselbe zu Beginn der Delignifierungsstufe durchzuführen, um die Werte für den Restgehalt an
Heaktionscheinikalien von der Stufe so rasch wie möglich zu bekommen und den Cheuiikalienzusatz ohne größere
Zeitverschiebung regeln zu können. Falls die xieaktionschemikalien
während der Delignäfierungsstufe nicht ganz
verbraucht werden, ist es auch möglich, die Probenentnahme für den Gehalt an restlichen unverbrauchten
IG Reaktionschemikalien nach der Stufe durchzuführen. Die
Probenentnahme soll in einem Bereich erfolgen, v.ro der
relative Verbrauch (RF) 1,0-99^9 :«, zv.-eckraLißigerweise
25,0-99,5 /J und vorzugsweise 40,0-99,0 }>
der ursprünglich zugesetzten Chemikalienmenge beträgt.
Die Zuführung an Chemikalien zur Stoffsuspension wird beim Verfahren nach der Erfindung so geregelt, daß
ein vorbestimnter V/ert für den relativen Verbrauch RP,
d.h. ein Sollwert (set point) für den relativen Verbrauch, konstant gehalten wird. Der Sollwert für den
relativen Verbrauch (KF^-™) wird aus einem normalerweise
empirisch festgestellten Zusammenhang zwischen dem relativen Verbrauch und dem gesetzten Ziel der
Behandlung festgestellt. Siehe hiezu Beispiel 1. Solche Ziele werden beispielsweise als bestimmte
Kappazahl, Chlorzahl oder andere ähnliche Zahlen zur Angabe des Ligningehaltes im Zellulosestoff
oder als Helligkeit oder Lichtabsorptionskoeffizient
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des Stoffes angegeben.
Bei Durchführung der Regelung gemäß der Erfindung wurde vorausgesetzt, daß die Bedingungen so waren, daß
Temperatur und Aufenthaltszeit bei der Delignifierung entweder konstant gewesen sind oder daß man . nderungen
dieser Variablen auf an sich bekannte weise zweckmäßig korrigiert hat. ^ine derartige Korrektur kann auf
mathematischen Modellen basieren, die aus der Theorie über chemische Reaktionskinetik erhalten wurden, oder
es können auch rein empirische mathematische liodelle angewendet
werden.
Bei Durchführung der Regelung gemäß der Erfindung wird, wie oben erwähnt, die Zuführung von
Chemikalien so geregelt, daß ein bestimmter Sollwert für den relativen Verbr£uich HFQ,..m konstant gehalten
Di-J J.
wird. Der Istwert für den relativen Verbrauch, der zu einem gewissen Zeitpunkt gilt (HF..) , wird als Quotient
zwischen verbrauchter Chemikalienmenge und ursprünglich zugesetzter Menge berechnet. Bei Berechnung von RF..
nach der Erfindung bestimmt man den Quotienten zwischen der Differenz des zugeführten Gewichtsstromes an Reaktionschemikalien (F) und dem unverbrauchten Gewichtsstrom an
Reaktionschemikalien (V.C) sowie dem zugeführten Gewichtsstrom an Reaktionschemikalien (F). Hier ist C der Gehalt
an restlichen, unverbrauchten Reaktionschemikalien während und/oder nach der Reaktion und V der Volumensstrom der Stoffsuspension während der Reaktion.
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Vereinfacht ist somit
- V . O
Nachdem vom Zeitpunkt des Zusatzes an lieaktionscheraikalien
mit dein Strom F zur Stoffsuspension und dem entsprechenden Analysenresultat G der Stoffsuspension
eine gewisse Zeit verstreicht, muß man das Analysenresultat abwarten, bevor die Berechnung von lü?, durchgeführt
wii'd. In jenen Fällen, wo die Analyse kontinuierlich
durchgeführt wird, kann man als Annäherung jenen Pehler vernachlässigen, der bei der Berechnung entsteht,
wenn man jenes Analysenresultat anwendet, das gleichzeitig mit der Zuführung des Stromes F zur Stoffsuspension
voi\Liegt. Dies kann normalerweise zu Zeitpunkten zwischen der Zuführung des Stromes F zur Stoffsuspension
und dem entsprechenden Analysenresultat C gemacht werden,
Vielehe Zeit weniger als fünf hinuten beti'tgt.
Das Verfahren nach der Erfindung bietet überraschenderweise eine neue und verbesserte Möglichkeit,
durch direkte Steuerung das gewünschte Resultat der Delignifierungsstufe zu bewirken. Beim Aufschluß von
Holz mit chemischen Prozessen kann man somit gemäß der Erfindung einen homogenen LigningeTialt im Zellulosestoff
gleichzeitig mit einer optimalen Ausbeute und optimalen Festigkeitsdaten erhalten. Bei Delignifierung von mechanischen
und halbchemischen Stoffen erzielt man gemäß der Erfindung eine gleichmäßige Helligkeit des Zellulose-
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stoffes. Bei Delignifierung von chemischen Stoffen erhält man gemäß der Erfindung einen Ausgleich der Variationen
des Ligningehaltes des behandelten Stoffes und, bei Bleichung, der Helligkeit des Stoffes.
Das Verfahren nach der Erfindung ist, wie oben erwähnt, besonders geeignet für Holzmaterial, das mittels
chemischer Prozesse, wie Sulfit-, Sulfat-, Sauerstoff/ Alkali-, Bisulfit- und Sodaprozeß, aufgeschlossen worden
ist. Besonders zweckmäßig ist es, das erfindungsgemäße Verfahren bei chemisch hergestellten Stoffen mit einem
Ligningehalt anzuwenden, der einer Kappazahl im Bereich ca 100 - ca 1, zweckmäßigerweise 50 - 2 und vorzugsweise
40 - 2,5 entspricht, v/obei das Verfahren vorzugsweise in einer einleitenden Bleichstufe angewendet wird und
man außer einer Helligkeitsverbesserung auch eine fortgesetzte Delignifierung erzielt. Das Verfahren nach der
Erfindung ist auch bei solchen Delignifierungsstufen anwendbar, die in mehrere Phasen aufgeteilt sind, z.B.
eine Bleichstufe mit Anwendung verschiedener Bleichchemikalien, wie z.B. Chlor und Chlordioxid, in aufeinanderfolgende
Phasen innerhalb der selben Stufe ohne dazwischenliegende Extraktion oder Waschung.
Es ist auch möglich, die vorliegende Erfindung bei gleichzeitiger Anwendung mehrerer Reaktionschemikalien
anzuwenden, z.B. in Bleichstufen mit Mischungen von Chlor und Chlordioxid als Bleichmittel. Das Verfahren
nach der Erfindung sowie die Anwendung der Meßausrüstung
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wird nachstehend anhand einer einleitenden Bleichstufe in einer Zellstoffabrik mit Chlor als Reaktxonscheinikalie
beschrieben, um die Methode unter Bezugnahme auf Fig. 1
prinzipiell zu erläutern. Von der Kocherei-Sieberei kommt eine otoffsuspension durch die Leitung 1 mit einer
Konzentration an Zellulosestoff von 2-4- %. Der Volumensstrom der Stoffsuspension (V) wird mit einem Durchflußmesser
J festgestellt. Einem Hischorgan 2, wo die Stoffsuspension
mit Chlor gemischt wird, wird durch die Leitung 11 ein Chlorstrom (F) zugeführt, der mit der
otoffsuspension vormischt wird. Die Homogenität der
Zumischunr wird durch einen starken j-.jektorstrom von
Wasser (V ) verbessert, der durch die Leitung 12 zuf.;eführt
wird. Hach der Zumischung von Chlor wird während einer gewissen Zeit beim Transport der Stoffsuspension
zu einer Position 4-, wo die Bestimmung des Restchlorgehaltes
erfolgt, Chlor verbraucht. Darauf kann die Reaktion beim weiteren Transport der Stoffsuspension.
durch den Behälter 5 fortsetzen. Bei der 3. ο sit ion M-ist
eine Probenentnahmevorrichtung 6 vorhanden, in
welcher eine faserfreie Plüssigkeitsprobe vom Stoff abgeschieden wird. Ein Strom der Frobe wird durch
die Leitung 7 zu einem Analysator-8 geführt, in welchem der Gehalt an Restchlor (C) bestimmt wird. Die Temperatur
(T) der Stoffsuspension wird in der Nähe der Position 4- mittels eines Temperaturmessers 13 gemessen.
Die Signale vom Durchflußmesser 3, Restchloranalysator
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und Temperaturmesser 13 werden zu einer Recheneinheit
übertragen, welche in der Fig. mit strichlierten Linien angedeutet ist. Mit Hilfe der durchgeführten Messungen
wird in der Recheneinheit 9 eine Steuerinstruktion berechnet. Der Ligningehalt (L) nach Beendigung der Chlorbleichung
ist geinilß der Erfindung eine Funktion des
relativen Chlorverbrauches (RF), der neaktionsteraperatur (T) sowie der Reaktionszeit (t), d.h. L = (fj RF, T, t). Bei
konstanter Temperatur und Zeit ist L = fp (Ri1). Der Ligningehalt
nach der Chlorbleichung wird somit nach der Chlorbleichung konstant, wenn RF konstant ist. Der anzuwendende
Wert für RF hängt auch von der Reaktionszeit und .Reaktionstemperatur ab. Während die Temperatur T und
die Reaktionszeit t bekannt sind - die Reaktionszeit kann ja berechnet v/erden, weil sie umgekehrt proportional
zum Stoffsuspensionsstrom V ist - kann ein Sollwert für den relativen Chlorverbrauch (KFr,--m) mit Hilfe einer
mathematischen Berechnung festgestellt werden (Steuermodell). Das Steuermodell kann dabei ein Aussehen von
beispielsweise folgender Art haben, wobei V der Volumensstrom der Stoffsuspension in der Reaktionsphase, T die
Temperatur in der Reaktionsphase und Lo-,m der gewünschte
Ligningehalt als Kappazahl ausgedrückt und K-, _g Konstante
sind.
KFSi,T = K1 + K2 * ^ + K3 * ^2 + K4 · T + K5 -j
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Der jeweilige Istwert für den relativen Verbrauch RFj,. wird berechnet. Der Volumensstrom der Staffs'
suspension in der Reaktionsphase wird in V nr/niin gemessen.
Der Chlorstrom zur Stoffsuspension ist F kg/min. Der Restchlorgehalt in der Probe wird in C g/l bestimmt.
Daraus wird
RF = F - V * C
erhalten.
Die Steuerinstruktion zur Jinaerung des Chlorstromes
wird anhand des Zusammenhanges
— Ti1 V *
M "~
erhalten, wobei Fg^ der einzustellende Chlorstrom,
Fr der Istwert des Chlorstromes und K eine Konstante ist.
IU
Dieser Zusammenhang wird angewendet, um den Chlorstrom zum Kischorgan 2 zu regeln, indem das Steuerventil 10
für den Chlorstrom geöffnet oder geschlossen wird, u.zw. auf solche V/eise, daß RFTv7 = RFctrrT1, was gilt, wenn Fr. = F
Der auf diese V/eise erhaltene Chlorstrom ist genauso groß, daß der Ligninstrom nach der Behandlung der gewünschte
wird. Durch Regelung der Chemikalienzuführung auf obenstehende Weise hat man eine beträchtliche Verbesserung
in der Exaktheit erzielt und dies lediglich mit einer einzigen Analyse der Stoffsuspension. Es ist auch möglich,
einen gesamten Ligninstrom zur Chlorbleichung festzustellen, weil der Chlorstrom eine eindeutige Funktion
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des Ligninstromes ist. Die Regelungsweise kann, wenn die
Stoffkonsistenz konstant ist, zur Feststellung des Ligningehaltes
angewendet werden, d.h. man hat erstmals einen automatischen Kappazahlanalysator erhalten, was im
sehr Vergleich mit manuell entnommenen Proben ein/großer Vorteil ist. Die Analyse des Restgehaltes an Reaktionschemikalie
in der ßtoffsuspension nach Hicchung des
Zellulosematerials und der Heaktionschemikalien und nach Beginn der Reaktion kann auf mehrere Arten erfolgen.
Die normalen Methoden sind Redoxpotentialmessung, polarografische Hessung, Kessung des LeitungsVermögens
oder pH, manuelle oder automatische Jodtitrierungen.
sowie manuelle oder Süurebasentitrierungen für den Gehalt
an restlichem Reaktionsrnittel. Vorzugsweise erfolgt die Analyse kontinuierlich und ist spezifisch für jene
Keaktionschcmikalien, die man zu analysieren wünscht. ±)s wurde besonders vorteilhaft befunden, eine faserfreie
irobe der Suspensionsflüssigkeit in Position 4-zu
entnehmen, die man mit geeigneter Reagenz unter Wärmeentwicklung reagieren läßt, und die entwickelte
Wärme als ein reproduzierbares Haß für den Restgehalt an Bleichmittel anzuwenden. Durch geeignete Heagenzwahl
kann auf diese V/eise eine Analyse von beispielsweise Natriumhydroxid, Natriumsulfid, Natriumkarbonat,
Natriumhypochlorit, Chlor, Chlordioxid und Wasserstoffperoxid sowie andere Reaktionschemikalien gemacht
werden. Bei gewissen Delignifierungsprozessen werden
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Mischungen von Delignifierungsmitteln angewendet und man kann beispielsweise mit Vorteil Chlor und Chlordioxid in
der 1-iischung analysieren.
Die Erfindung wird weiter durch die folgenden praktischen Inrcchführungfibeispiele erläutert, u.zw. bei
Steuerung des Chlor-stromes zur Chlorierungsstufe für
gleichmäßigen Ligningehalt in der ötoffsuspension aus der
Stufe bei Chlorierung von Kiefernsulfatstoff (Beispiel 1)
und Sulfitstoff (Beispiel 2) und bei Steuerung des Alkalistromes
zur alkalischen Sauerstoffdelignifierung von
Kiefernsulfat stoff (Beispiel 5) sowie bei Gulfatkochun^;
von Birkenhackschnitzeln (Beispiel 4-). Das Ergebnis der Chlorierungssteuerungen nach der Erfindung wurde in den
Beispielen mit Jenen Ergebnissen verglichen, die man erhält, wenn die Steuerung so durchgeführt wird, daß der
kestchlorgehalt teils kurz nach dem Chlorzusatz, in diesem i?all drei Linuten, teils am Ende der Chlorierung
konstant gehalten wird und teils ein konstantes Verhältnis zwischen zwei itestchlorgehalten nach einer gewissen
Reaktionszeit eingehalten wird. Die Methoden werden in den Beispielen wie nachstehend bezeichnet:
I Steuerung mit konstantem relativen Chlorverbrauch, RF1 gemäß der Erfindung.
II Steuerung durch konstanten Restgehalt an aktivem Chlor kurz nach dem Chlorzusatz (hethode b) oder
c) Seite 6).
III Steuerung durch konstanten Restgehalt an aktivem
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Chlor beim Ende der Chlorierung (Methode a)
Seite 5).
IV Steuerung mit konstantem Verhältnis zwischen zwei Restchlorgehalten nach einer gewissen Reaktionszeit (lediglich in Beispiel 2 gezeigt,
IV Steuerung mit konstantem Verhältnis zwischen zwei Restchlorgehalten nach einer gewissen Reaktionszeit (lediglich in Beispiel 2 gezeigt,
Methode f) Seite 8).
Beisp iel 1
In einer fabrik wurde ungebleichter Kiefernsulfat
st off gemäß der in I'ig. 1 mit zugehörigem Text beschriebenen hethode chloriert. Die Kappazahl der ungebleichten
Sulfatstoffe variierte zwischen 27,1 und 38,6 und der Ligningehalt nach der Chlorierung wurde
durch Kappazahlanalyse bestimmt. Versuche wurden während
einer Periode von drei 'iagen durchgeführt, um die Chlorstufe
bei CEHDJiD-BIe ichuna" von Kiefcrnsulfatstoff gemäß
den oben erwähnten kodellen I-III zu steuern, wobei
während.des ersten Tages die Steuernngsalternative I
nach der Erfindung angewendet wurde. V/ährend des zweiten Tages wurde die Steuerungsalternative II mit konstantem
Hestchlorgehalt kurz nach dem Chlorzusatz und während
des dritten Tages die Steuerungsalternative III mit konstantem Restchlorgehalt zum iCnde der Chlorierung
angewendet.
Der Volumensstrom des Stoffes betrug 15«C00 l/min,
die Stoffkonzentration 3,5 ^ und die Temperatur 26° C in
der Chlorstufe und diese Verte wurden während der gesamten Versuchsperiode konstant gehalten. Die Aufent-
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haltszeit in der Ghlorstufe war 45 Hinuten und der Chlorstroia
variierte zwischen 33 und 43 kg/rain. Bei sämtlichen
Steuerur^salternativen wurde jede 15· Minute eine Probe
von ungebleichtem (Position 1) und chloriertem otoff (Position 2) in der Chlorstufe zwecks Bestimmung des
Lignineehaltes (oiehe Fi^. 2) entnommen. Der otoff von
Position 2 wurde bei 12 ,> Stoffkonzentration und 65° G
während zwei Stunden bei pH 11 alkaliextrahiert. Der
Ligningehalt wurde durch Kappazahlanalyse ^.eniüß
SGAi; C 1:59 bestimmt. Fifj. 2 stellt scheinst ir-ch dar,
wie die Ghlorstufe und die Keßappsiratur angeordnet
waren. In der Fig. ist irdt 6 ein Chlorierunr;sturm,
mit 7 oin Chlo3?niixer, mit 8 ein nach dem Chlorierun^sturm
angeordnetes Abwasserfilter, mit 9 ein manuell oder automatisch regelbares Ventil für die Chlorsu-
führunj; und mit 10 ein ^odoxpotentialmesser bezeichnet.
3?olgende Maßnahmen wurden getroffen. 1. Tap; (24 Stunden)
Der Restchlorgehalt (C) wurde in losition 23 jede fünfte Kinute durch manuelle jodometrische Nitrierung bestimmt. Zu den selben Zeitpunkten wurde in Position 4 der Strom an Chlor zur Ghlorstufe, F ^, bestimmt. Durch Anwendung des Volumensstromes der Stoffsuspension (V), der konstant gehalten wurde, und der gemessenen Werte für den Chlorstrom und Hestchlorgehalt wurde der relative Chlorverbrauch (HF) gemäß
Der Restchlorgehalt (C) wurde in losition 23 jede fünfte Kinute durch manuelle jodometrische Nitrierung bestimmt. Zu den selben Zeitpunkten wurde in Position 4 der Strom an Chlor zur Ghlorstufe, F ^, bestimmt. Durch Anwendung des Volumensstromes der Stoffsuspension (V), der konstant gehalten wurde, und der gemessenen Werte für den Chlorstrom und Hestchlorgehalt wurde der relative Chlorverbrauch (HF) gemäß
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100
errechnet. Der vorgesehene Wert für RF war 75 /■>· Bei Tendenzen
zu steigendem '.,ert v/urde der Chlorzusatz durch
manuelle öffnung des Ventils D erhöht und bei Tendenzen zu sinkendem Wert für RF wurde der Chlorzusatz gesenkt,
indem das Ventil etwas geschlossen wurde. Auf diese V/eise wurde der RF-1./ert auf 75 £ gehalten.
2.
vorhandene Bei dieser Steuerungsweise konnte die/Regeiausrüstung
für den Versuch angewendet werden. Die vorhandene Ausrüstung funktionierte so, daß der gemessene
Redoxpotentialv;ert in Position 3 das Ventil 9 regelte.
Bei sinkendem oder steigendem Redoxwert wurde der Chlorzusatz automatisch erhöht bzw. gesenkt. Auf diese V/eise
wurde das riedoxpotential bei Position 3 konstant gehalten.
Eine Kontrolle des Restgehaltes durch manuelle jcdometrische
Titrierung jede 15· Minute zeigte, daß der
Restchlorgehalt in Position 3 während der Versuchs-■ periode konstant v/ar.
3.
Der Restchlorgehalt, der in diesem Fall zum Ende der Chlorierung konstant gehalten werden sollte, wurde
jede fünfte Minute durch manuell jodometrische Titrierung in Position 5 bestimmt. Auf Basis des erhaltenen Restgehaltes
wurde der Chlorzusatz mit dem Ventil D manuell
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so eingestellt, daß in Position 5 ein Restchlorgehalt
von 0,1 -/j erhalten wurde, u.zw. so gut dies aufgrund der
langen Zeitverschiebung (45 min) vom Chlorzunatz bis zur
heßstelle möglich war. Bei zu niedrigem liestchlorgohalt
in Position 5 'wurde der Zusatz erhöht, indem das Chlorventil
mehr geöffnet wurde, und bei zu hohem i-;estgehalt
wurde der Ghlorzusatz herabgesetzt, indem da;:; Ventil D
etwas geschlossen wurde.
I'Olgendo Resultate wurden bei den verschiedenen
lü Dteuerungsalternativen für die sich ergebende Kappo.zahl
erhalten:
Tag Steuerung?- llappazahi bei hin- Lappaaahl bei Ausalternative
tritt in die Chlor- tritt :us der Chlorsture stufe
I | Kittel- v/ert |
Streuung | i-.ittel- wert |
streuung | |
1 | II | 32,0 | 4,5 | 5,6 | 0,1 |
2 | III | 55,1 | 4,1 | 5,4 | 0,9 |
5 | 51,7 | 5,9 | 5,5 | 0,6 | |
Wie aus der obigen Tabelle hervorgeht, wurde das mit Abstand beste Steuerungsresultat bei Steuerung
mit Alternative I nach der Erfindung erhalten. Die Streuung der Kappazahl bei Kintritt in die Chlorstufe
war während aller drei Tage ungefähr gleich, während die Streuung der Kappazahl nach der Chlorstufe bei
Steuerung nach der Erfindung lediglich _+ 0,1 Einheiten
im Vergleich mit +0,9 Einheiten bei Steuerung mit
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konstantem Restchlor -unmittelbar nach dem Chlorzusatz
(Alternative II) und +0,6 Einheiten bei Steuerung mit
konstantem Restchlor zum Ende der Chlorierimg (Alternative
III) betrug.
Beispiel 2
Beispiel 2
In einer Fabrik wurde ungebleichter Sulfitstoff
auf entsprechende Weise wie in Beispiel 1 angegeben chloriert, was schematisch in j?ig.2 gezeigt wird.
Die Öteuerungsversuche wurden nach den Iieihoden I (gciaüß
der ^rfindunr), II und III des Beispiels 1 durchgeführt.
Deiters vrurden 3teuerun^cversuche nach der auf Seite 21
angegebenen Alternative IV durchgeführt. Der Ligningehalt
beim eintritt in die Chlorstufe wurüe durch
Kappazahlanalyse und der· .l.igningehalt nach der Chlorig
stufe vmrde nach Alkaliextraktion durch die sogenannte "F 205-Analyse" bestimmt, wobei der Stoff in Phosphorsäure
aufgelöst und die Lösung im 3pektrofotomoter analysiert
wird. Bei Steuerung nach Stexierungsalternative IV
wurde der Hestchlorgehalt jede fünfte i'jinute durch
manuelle jodometrische Titrierung bestimmt, u.zw. teils bei Position 5 und teils bei Position 11 an einer für
den Versuch speziell angeordneten Prüfstelle ein Stück innerhalb des Ghlorierungsturmes. -Die beiden gemessenen
Restchlorgehalte wurden miteinander dividiert gemäß: 2c Restchlorgehalt in Position 11
Restchlorgehalt in Position 3
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Der Quotient zwischen den beiden gemessenen Restchlorgehalten
wurde so gewühlt, daß er bei 0,8 konstant gehalten wurde. Der Chlorzusatz wurde darauf manuell durch
Einstellung des Ventils auf solche Weise geregelt, daß eine erforderliche Änderung jede fünfte I-iinute mit Hilfe der
Formel Δ PC = γ%?. - 0,8 berechnet wurde, wobei Δ PC =
Änderung des Chlorzusatzes in kg/min. Bei zu niedrigem
Verhältnis zwischen RHp und RH-, wurde eine negative Zahl erhalten, wobei der Chlorzusatz durch manuelle Einstellung des Ventiles 9 gesenkt wurde. Bei zu hohem Verhältnis
Verhältnis zwischen RHp und RH-, wurde eine negative Zahl erhalten, wobei der Chlorzusatz durch manuelle Einstellung des Ventiles 9 gesenkt wurde. Bei zu hohem Verhältnis
wurde eine positive Zahl erhalten, wobei der Chlorzusatz durch manuelle Einstellung erhöht wurde. Es war üußerst
schwierig, zwischen den beiden Reetgehalten ein konstantes Verhältnis von 0,8 aufrechtzuerhalten, u.zw. einerseits
aufgrund dessen, daß zwei Restgehaltsbestimmungen erforderlich waren, und anderseits aufgrund dessen, daß die
gemessenen Restgehalte größenordnungsmäßig sehr nahe
beisammen lagen, d.h. ca. 0,3-0,5 g/l in Position 3 und ca. 0,25-0,4 g/l in Position 11. Die Steuerungsversuche ergaben nachstehende Ergebnisse.
gemessenen Restgehalte größenordnungsmäßig sehr nahe
beisammen lagen, d.h. ca. 0,3-0,5 g/l in Position 3 und ca. 0,25-0,4 g/l in Position 11. Die Steuerungsversuche ergaben nachstehende Ergebnisse.
Steuerungs- Kappazahl beim Eintritt P 205 beim Austritt
alternative in die Chlorstufe aus der Chlorstufe
Mittel wert |
Streuung | Mittel wert |
Stre | |
I | 11,5 | 5,2 | 6Ο5 | 8 |
II | 10,9 | 2,7 | 595 | 57 |
III | 11,4 | 5,1 | 611 | 55 |
IV | 11,1 | 2,9 | 575 | 49 |
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Wie aus der obigen Tabelle hervorgeht, wurde das beste Resultat bei Steuerung nach der Erfindung (I) erhalten,
bei der die Streuung in F 2G5 mit Abstand am geringsten war. Auch in diesem Fall wurde das zweitbeste
Ergebnis mit Steuei-ungsalternative III erhalten,
während die Gteuerunysalternativen II und IV das schlechteste
Bteuerungsresultat ergaben. Beispiel 3
In diesem Beispiel wird gezeigt, daß sich die Erfindung auch gut bei Steuerung des Delignifierungsgrades bei der Sauerstoff blei ellung von Kiefernsulfatstoff eignet. Das Wuterial wurde von zahlreichen Daten aus sowohl in Laboratoriumsmaßstab als auch in fabriksmäßigem Haßstab durchgeführten Bleichungen gesammelt. Der relative Chemikalienverbrauch wurde bei den Versuchen dadurch gebestimmt, daß während der Bleichung verbrauchtes Alkali (NaOH) durch zugesetztes Alkali beim Start dividiert wurde. Unverbrauchtes Alkali zum Schluß der Bleichung wurde durch potentiometrische Titrierung bestimmt. Der Ligningehalt vor und nach der Sauerstoffstufe wurde durch Kappazahlanalyse bestimmt. Bei sämtlichen Versuchen wurde Zellulosestoff 35 Minuten bei 100° 0 und bei 6 kp/cm Op-Druck sauerstoffgebleicht. Die Kappazahl des ungebleichten Stoffes betrug 35 + 6· Die Resultate von diesen Versuchen wurden in Fig. 3 grafisch veranschaulicht, in welcher die Kappazahl nach der Sauerstoffstufe auf der Abszisse und der relative NaOH-Verbrauch
In diesem Beispiel wird gezeigt, daß sich die Erfindung auch gut bei Steuerung des Delignifierungsgrades bei der Sauerstoff blei ellung von Kiefernsulfatstoff eignet. Das Wuterial wurde von zahlreichen Daten aus sowohl in Laboratoriumsmaßstab als auch in fabriksmäßigem Haßstab durchgeführten Bleichungen gesammelt. Der relative Chemikalienverbrauch wurde bei den Versuchen dadurch gebestimmt, daß während der Bleichung verbrauchtes Alkali (NaOH) durch zugesetztes Alkali beim Start dividiert wurde. Unverbrauchtes Alkali zum Schluß der Bleichung wurde durch potentiometrische Titrierung bestimmt. Der Ligningehalt vor und nach der Sauerstoffstufe wurde durch Kappazahlanalyse bestimmt. Bei sämtlichen Versuchen wurde Zellulosestoff 35 Minuten bei 100° 0 und bei 6 kp/cm Op-Druck sauerstoffgebleicht. Die Kappazahl des ungebleichten Stoffes betrug 35 + 6· Die Resultate von diesen Versuchen wurden in Fig. 3 grafisch veranschaulicht, in welcher die Kappazahl nach der Sauerstoffstufe auf der Abszisse und der relative NaOH-Verbrauch
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e& -
während der Sauerstoffstufe in Prozent auf der Ordinate
aufgetragen vmrden. Wie aus der Fig. hervorgeht, wurde
ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Kappazahl nach der Sauerstoff stufe und dew relativen ITaOH-Verbrauch in der
Sauerstoffstufe erhalten,d.h. die Punkte für die Kappazahl
fielen alle auf eine Kurve, die der Gleichung X- = K1 (IiF)2 - K2 folgt. Hieraus folgt, daß das
Hegelungsverfahren nach der Erfindung besonders gut zur Anwendung auch bei Sauerstoffdelignif ioi-unj; von
Zellstoff geeignet ist.
Beispiel 4-
Beispiel 4-
In diesem Beispiel wird gezeigt, dai^ sich die
Erfindung gut für die Anwendung auch bei steuerung des
Delignifierungsgrades bei der ßulfatkochung von Birkenh&.ckschnitzeln
eignet. Die Kochungen wurden bei verschiedenen Zusetzen an wirksamem Alkali durchgeführt.
Der Zusatz wurde zwischen 17 und 25 >->, auf trockenes
Holz gerechnet, variiert. Nach I5 Minuten Kochzeit bei
15c0 0 wurden Proben der Kochlauge entnommen und der
Gehalt an restlichem wirksamem Alkali wurde durch
potentiometrxsche Titrierung bestimmt. Die Hackschnitzel wurden bei I5O0 G bis zu einer totalen Kochzeit von
70 Minuten weitergekocht. Der relative Alkaliverbrauch
wurde dadurch bestimmt, daß verbrauchtes Alkali (zugesetztes Alkali minus dem Gehalt an restlichem Alkali
nach 15 I-iinuten) durch zugesetztes Alkali dividiert
wurde. Der Ligningehalt in den fertiggekochten Hack-
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281986G
schnitzeln wurde durch Kappazahlanalyse bestimmt.
Das Ergebnis der Versuche wurde in Pig. 4 grafisch veranschaulicht, in welcher die Kappazahl nach der
Kochung auf der Abszisse und der relative Alkaliverbrauch auf der Ordinate aufgetx^agen wurden. Wie aus
der Figur hervorgeht, wurde ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Kappazahl nach der ILochung und dem relativen
"Verbrauch an Chemikalien erhalten, d.h. die Punkte für die Kappazahl fielen alle auf eine Kurve, die der
Gleichung it « K1 (HF) - K0 folgt . Hieraus geht hervor,
daß das Jkegelungsverfahren nach der Erfindung
besonders gut zur Anv/endung auch bei Steuerung des Uelignifierungsgrades beim Aufschluß von Holz nach der
Sulfatmethode geeignet ist.
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Claims (4)
- Patentansprüche :fl/. Verfahren zur Regelung der Zuführung von .Reaktionschemikalien bei der Delignifierung von Zellulosematerial in der Zelluloseindustrie, wobei eine Stoffsuspension, die Chemikalien verbrauchende Substanzen enthält, mit Heaktionschemikalien versetzt und einer Delignifierungsstufe zugeführt wird, wo die Reaktionschemikalien ganz oder teilweise verbraucht werden und der Chemikalienzusatz anhand von während und/oder nach der Reaktion gemessenen Werten des Gehaltes an Reaktionschemikalien geregelt wird, gekennzeichnet durch die Kombination, daß mana) fortlaufend den zugeführten Gewichtsstrom an Reaktionschemikalien feststellt,b) den Gehalt an restlichen unverbrauchtenReaktionschemikalien während und/oder nach der Reaktion bestimmt,c) den Volumensstrom der Stoffsuspension während und/oder nach der Reaktion bestimmt,d) anhand der Bestimmungen a), b) und c) den relativen Verbrauch an Reaktionschemikalien berechnet unde) anhand der erhaltenen Heßwerte den Strom an Reaktionschemikalien so korrigiert, daß ein gewisser, vorausbestimmter Delignifierungsgrad erhalten wird.809348/0857ORIGINAL INSPECTED
- 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung des Gehaltes an restlichen unverbrauchten Keaktionschemxkalien in einer !hase der Reaktion erfolgt, in der der relative Verbrauch an Keaktxonschemikalxen (RP) 1,0 bis 99,9 £>, zweckmäßigerweise 25,0 bis 99,5 £» und vorzugsweise 40,0 bis 99,0 >j der ursprünglich zugesetzten Chemikalienmenge beträgt.
- 5· Verfahren nach Patentanspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß es bei chemischen Stoffen mit einer Kappazahl von 100 bis 1, zv/eckmäßigerweise 50 bis 2, und vorzugsweise 40 bis 2,5 angewendet wird.
- 4. Verfahren nach Patentanspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß es in einer einleitenden Bleichstufe angewendet wird.809846/08B7
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