DE2716139C2 - Verfahren zur Regelung des Zuflusses an Suspensionsflüssigkeit bei kontinuierlichen Suspensions-Waschsystemen - Google Patents
Verfahren zur Regelung des Zuflusses an Suspensionsflüssigkeit bei kontinuierlichen Suspensions-WaschsystemenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung des Zuflusses beim kontinuierlichen Waschen
von Suspensionen. Unter »Suspension« ist dabei eine Aufschlämmung fester Stoffe in einer Flüssigkeit, wie z. B.
Wasser, zu verstehen. Art und Form der festen Stoffe kann variieren; insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung jedoch auf das Waschen von Fasersuspensionen, vorzugsweise Zellulosepulpen (Halbstoffe), die
durch bekannte Verfahren hergestellt wurden. Beispiele für solche Pulpen sind Sulfitpulpe, Sulfatpulpe, chemimechanische,
semi-mechanische und mechanische Pulpen.
Zellulosepulpe wird nach dem Kochen aus verschiedenen Gründen gewaschen. Einer dieser Gründe ist, daß
die Pulpe relativ frei von Verunreinigungen sein muß, bevor sie in die nachfolgenden Behandlungsstufen, z. B. die
Bleichstufe, geleitet wird. Wird die Pulpe beim Waschen nicht vollständig oder zumindest teilweise von den
Verunreinigungen befreit, so ist das anschließende Bleichen sowohl unwirksam (d. h. die Helligkeit der Pulpe
wird beeinträchtigt) wie auch kostspielig, da die Verunreinigungen ebenfalls Bleichmittel verbrauchen. Die nach
dem Kochen in der Pulpe anwesenden Verunreinigungen bestehen unter anderem aus Koch-Chemikalien und
organischen, durch das Kochen aus dem Holz gelösten Substanzen. Diese Verunreinigungen sind in der Flüssigkeit
gelöst, die die Pulpe begleitet. Ein weiterer Grund zum Waschen der Pulpe besteht darin, daß man die
Koch-Chemikalien zurückgewinnen oder die latente Wärme des organischen Materials in der Kochlauge
ausnutzen will. Deshalb wird die Kochlauge (oder »Schwarzlauge«, wie sie auch bezeichnet wird) zuerst
eingedampft, um ihren Gehalt an trockenen Stoffen zu erhöhen, damit dieser anschließend in einem dafür
vorgesehenen Brenner verbrannt werden kann. Dieses Verbrennungsverfahren liefert Wärme und einen Rückstand,
der als »Schmelze« bezeichnet wird. Die Schmelze besteht aus anorganischem Material, das wieder zu
frischer Kochlauge verarbeitet wird. Außer Wasser enthält die Kochlauge organisches und anorganisches
Material. Man spricht auch von dem bestimmten Trockensubstanz-Gehalt einer Kochlauge; darunter ist die
anwesende Menge an organischem und anorganischem Material, dividiert durch die Gesamtmenge der Kochlauge,
zu verstehen.
Beschreibt man ein Waschsystem für Zellulosepulpe, so werden bestimmte, nachstehend definierte Bezeichnungen
angewendet:
Ursprüngliche Schwarzlauge
Die Flüssigkeit, die nach dem Kochen zusammen mit der Pulpe in dem Digestor vorliegt. Sie enthält die
Chemikalien, die bei der chemischen Aufbereitung bzw. Verpulpung verwendet wurden, sowie das aus den
Holzspänen gelöste organische Material.
Wiedergewonnene Lauge
Die Flüssigkeit, die nach dem Waschen der Pulpe erhalten wird und aus der Endlauge gewonnene Feststoffe
enthält. Diese, auch »Freisetzungslauge« genannte Flüssigkeit wird in die Verdampfungsstufe geführt. Nach
dem Eindampfen wird sie als »schwere Schwarzlauge« oder »dicke Lauge« bezeichnet.
Waschverluste
Die Menge an ursprünglicher Schwarzlauge, die die gewaschene Pulpe aus der Waschstufe begleitet. Bei
Kraft-Mühlen wird der beim Waschen auftretende Verlust häufig in kg NajSO4 pro Tonne Pulpe ausgedrückt.
Bei Sulfit-Mühlen wird der W.ischverlust in kg Na2O oder MgO pro Tonne Pulpe angegeben — je
nachdem, welche Base die betreffende Mühle in der Verpulpungslauge verwendete — oder auch als
Gesamtverlust an Trockensubstanz, d. h. an anorganischen und organischen Materialien. Eine weitere
Möglichkeit, den Waschverlust anzugeben, ist der BOD?- oder COD-Wert. »BOD7« ist eine Abkürzung für
den biochemischen Sauerstoff-Bedarf, d. h. den Verbrauch an biochemischen Sauerstoff; dieser Wert kann
gemäß dem Verfahren SCAN-W 5:71 ermittelt werden. Er zeigt, wieviel Sauerstoff = O2, biochemisch
gemessen, der Waschverlust (das organische Material) verbraucht, wenn er 7 Tage lang bei 20°C in einen
Behälter abgegeben wird.
»COD« steht für den chemischen Sauerstoff-Bedarf, d. h. die verbrauchte Menge an chemischem Sauerstoff.
Dieser Wert gibt an, wieviel Sauerstoff = O2, chemisch gemessen, der Waschverlust (das organische
Material und ein Teil des anorganischen Materials) verbraucht, wenn er in einen Behälter abgegeben wird.
Hieraus ergibt sich, daß die Definition der Bezeichnung »Waschverlust« variieren kann und davon abhängt,
was jeweils beschrieben werden soll. Die Höhe des Waschverlustes ist jedoch ein direkter Maßstab für die
Wirksamkeit eines Waschsystems, und es spielt keine Rolle, auf welche Weise der Waschverlust ausgedrückt
wird.
Verdünnung Die Differenz zwischen wiedergewonnener Lauge und ursprünglicher Schwarzlauge, d. h. die Menge an
Lauge, die über die urspi ünglich zur Erzielung der gewünschten Waschergebnisse eingeführte Schwarzlauge
hinausgeht. Die Verdünnung wird meist in t Flüssigkeit/t Pulpe angegeben.
Zelluiosepuipe wird in ein- öde:· mehrstufigen Verfahren gewaschen, normalerweise in mehrstufigen Verfahren.
Beim Waschen der Pulpe in mehreren Stufen wird mit einem Gegenstromverfahren gearbeitet, d. h. die
Waschflüssigkeit (häufig reines Wasser) wird in der letzten Vorrichtung einer Reihe von hintereinandergeschalteten
Vorrichtungen zu der Pulpe gegeben. Die Waschlauge und die aus der Pulpe ausgewaschene Trockensubstanz
fließen dann in einen Sammelbehälter und werden von dort in die vorletzte Vorrichtung gepumpt und so
weiter.
Unabhängig von dem angewendeten Waschverfahren sollen jedoch möglichst geringe Waschverluste mit
einer möglichst geringen Verdünnung erzielt werden. Je kleiner der Waschverlust, um so reiner ist die erhaltene
Pulpe und um so mehr Koch-Chemikalien und organisches Material werden wiedergewonnen. Eine möglichst
geringe Verdünnung ist erwünscht, weil beim Eindampfen größerer Volumen an wiedergewonnener Lauge auch
mehr Energie (Wasserdampf) verbraucht wird.
Bisher ist jedoch noch kein durchführbares Verfahren zur Bestimmung der Waschverluste bekannt, durch das
diese Verluste günstig beeinflußt werden könnten. In Papiermühlen werden der Pulpe im allgemeinen von Hand
Proben entnommen, wenn die Pulpensuspension die Waschanlage verlaß»; diese Proben werden dann im
Laboratorium auf den Gehalt an organischen und/oder anorganischen Stoffen untersucht, die in der Suspensionsflüssigkeit
gelöst sind. Da die meisten Anlagen zum Waschen von Pulpe aus Waschfiltern bestehen, werden
die Proben also sofort entnommen, wenn die Pulpensuspension das letzte Filter bzw. Endfilter einer Reihe von
Waschfiltern verläßt. Zu diesem Zeitpunkt enthält die Pulpensuspension 10% bis 15% Trockenstoffe, d.h. sie
liegt in Form einer Bahn oder als Vlies vor, aus dem die Proben entnommen werden können. Die Suspensionsflüssigkeit wird aus der Probe gepreßt, und der Gehalt an gelösten anorganischem Material wird im allgemeinen
gemäß SCAN-Verfahren C 30:74 ermittelt. Dieses Analyseverfahren bestimmt den Natriumgehalt der Probe
und eignet sich daher hauptsächlich für Zelluloseverarbeitungsverfahren, bei denen Natrium (Na) als Base
verwendet wird (Zellstoff verarbeitende Betriebe, die andere Basen, wie z. B. Kalzium oder Magnesium, verwenden,
müssen dieses Analyseverfahren modifizieren, so daß anstelle von Natrium die jeweils eingesetzte Base
bestimmt werden kann). Bei diesem Verfahren werden die Waschverluste in kg Natriumsulfat (Na2SO^) pro
Tonne trockene Pulpe ausgedrückt. Aus dem ermittelten Wert kann auf die gesamten Waschverluste geschiossen
werden, d. h. auf die Menge an zugesetztem organischem und anorganischem Material. Ist die Höhe der
Waschvcrluste annehmbar, so werden keine weiteren Maßnahmen ergriffen; bei übermäßig hohen Waschverlusten
wird jedoch eine größere Menge an Waschflüssigkeit in das letzte Waschfilter geleitet. Dieses Überwachungs-
und Regulierungsverfahren ist sehr unzuverlässig, da zwischen Entnahn,: der Probe und dem Bescheid
des Laboratoriums über die Waschverluste sehr viel Zeit vergehen kann, mainriinal mehrere Stunden. Dies
bedeutet, daß die Waschverluste zwischen den Zeitpunkten, an denen Proben entnommen werden, außerordentlich
hoch sein können, aber nicht gemessen werden. Auch die Art, in der die Proben entnommen werden, ki<nn zu
falschen Ergebnissen führen; besteht die Waschanlage aus Waschfiltern, so wird das Pulpenvlies häufig durch
überschäumende Flüssigkeit aus dem Filter erneut benetzt, während es von dem letzten Waschfilter abgezogen
wird. Da die Probe bereits vor dem Überschäumen entnommen wurde und die überschäumende Flüssigkeit
einen höheren Gehalt an gelöstem organischem und anorganischem Material aufweist als die Suspensionsflüssigkeit
in der Probe, wird bei der anschließenden Analyse ein Waschverlust ermittelt, der niedriger ist als der
tatsächliche Wert. Unterschiede in den Waschverlustcn können durch zahlreiche Faktoren hervorgerufen werden.
So kann z. B. die Menge an organischem Material, die mit der Pulpe in die Waschstufe gelangt, plötzlich
ansteigen, da in einer Kochstufe mehr organisches Material als üblich gelöst wurde. Außerdem lassen sich
Pulpen aus manchen Kochstufen schwerer waschen als andere, weil sie z. B. einen unterschiedlichen Delignifizierungsgrad
aufweisen. Hohe Waschverluste sind aus mehreren Gründen unerwünscht. Wie bereits oben erwähnt,
beeinflussen die Waschverluste, d. h. das organische und anorganische Material, die Wirtschaftlichkeit des
Verfahrens und sollten daher bei annehmbarer Verdünnung so niedrig wie möglich gehalten werden. Außerdem
führen hohe Waschverluste zu Problemen bei der Weiterbehandlung der Pulpe; begleitet eine übermäßig große
Menge an organischem und anorganischem Material die Pulpe aus der Waschstufe in die Siebstufe, so erschwert
dies den Umweltschutz und/oder das Bleichen. Es gibt zwei Arten von Siebanlagen, nämlich offene und relativ
geschlossene Siebvorrichtungen. Wird die Pulpe durch eine offene Siebvorrichtung gesiebt, so muß sie mit
großen Mengen Wasser bis zu einer geeigneten Konzentration verdünnt werden. Beim Verlassen der Siebstufe
wird die Pulpe bis zu einer Konzentration von 7 bis 15% entwässert, und ein großer Teil des anfallenden
Abwassers wird in die Kanalisation geleitet. Dieses Abwasser enthält eine große Menge der Waschverluste und
trägt somit zur Umweltverschmutzung bei. Verwendet man eine relativ geschlossene Siebvorrichtung, so bleibt
ίο eine große Menge der Waschverluste oder Verunreinigungen in der Pulpe zurück und fließt mit ihr in die
Bleichstufe. Es muß also mehr Bleichmittel eingesetzt werden, da die Verunreinigungen ebenfalls mit dem
Bleichmittel reagieren, das normalerweise aus Chlor oder einer Mischung von Chlor und Chlordioxyd besteht.
Wenn die Waschverluste nicht ständig überwacht werden, läßt sich auch ein plötzliches Ansteigen der Waschverluste
nicht vorhersehen, und es wird so lange eine beeinträchtigte Bleichwirkung erzielt, bis zusätzliches
Bleichmittel in das System gegeben worden ist. Bisher wurde daher häufig ein Überschuß an Bleichmittel in das
System geführt, um den gewünschten Bleichungsgrad der Pulpe auch dann aufrechtzuerhalten, wenn vorübergehend
hohe Waschverluste auftraten. Auf diese Weise war jedoch der Verbrauch an Bleichmitteln unnötig hoch,
und die Abwasser aus der Bleichstufe enthielten große Mengen an Bleichmittel. In den letzten Jahren wurden
jedoch die Umweltschutz-Bestimmungen in bezug auf verunreinigtes Material, das z. B. in Flüsse oder Seen
abgelassen werden darf, erheblich verschärft. Da, wie oben erwähnt, bisher noch kein Verfahren zur kontinuierlichen
Bestimmung dieser Waschverluste Anwendung gefunden hat, ist es für die Zellstoff verarbeitende Industrie
zu einem großen Problem geworden, den Verschmutzungsgrad der Abwasser unter einem bestimmten Maximalwert
zu halten. Weiterhin ist es wichtig, daß das Waschverfahren für die Pulpe wirtschaftlich ist, d. h., daß der
Feststoffgehalt der wiedergewonnenen oder dünnen Lauge bei jeder gewünschten Größenordnung der Wasch-Verluste
so hoch wie möglich ist.
Überraschenderweise wurde nun ein Verfahren gefunden, durch das die obengenannten Probleme überwunden
werden können. Dieses erfindungsgemäße Verfahren zur Regelung des Zuflusses an Suspensionsflüssigkeit
bei kontinuierlichen Waschverfahren für Suspensionen, insbesondere Fasersuspensionen, die gelöste Verunreinigungen
enthalten, wobei die gelöste Verunreinigungen enthaltende Suspensionsflüssigkeit allmählich durch
reine Suspensionsflüssigkeit ersetzt wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Menge an gelösten Verunreinigungen,
die die Suspensionsflüssigkeit nach Beendigung des Waschens begleiten (Waschverluste), kontinuierlich
mißt, indem man die volumetrische Fließgeschvvindigkeit der gewaschenen Suspension, ihren Flüssigkeitsgehalt
und die Menge der in dieser Flüssigkeit gelösten Verunreinigungen bestimmt und die Beschickung des
Systems mit frischer Suspensionsflüssigkeit (Waschflüssigkeit) auf der Basis der gemessenen Waschverluste so
regelt, daß die Waschveriuste auf der gewünschten Höhe gehalten werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die Figur näher erläutert, die das Blockschema eines Waschsystems
für chemische Pulpe zeigt. Die Waschvorrichtung der Figur besteht aus Waschfiltern. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist jedoch nicht auf Waschfilter beschränkt, sondern kann auf alle bekannten kontinuierlichen
Waschvorrichtungen, wie z. B. Radial- oder Druck-Waschvorrichtungen, angewendet werden. In der Figur sind
zwei Waschstjfen dargestellt, obwohl solche Systeme normalerweise drei bis vier Waschstufen umfassen; die
beiden dargestellten Waschstufen reichen jedoch völlig zum Verständnis der vorliegenden Erfindung aus. Die
ungewaschene Pulpe fließt aus dem Digestor durch Leitung 1 in einen Sammelbehälter 2, der mit einem
Rührwerk 3 versehen ist. In diesem Sammelbehälter wird die Pulpe mit Waschflüssigkeit verdünnt, die aus
Filtertank 4 herangepumpt wird. Dann wird die Pulpe in den Einlaßbehälter 5 geleitet und erneut mit Waschflüssigkeit
aus Tank 4 verdünnt. Beim Eintritt in den Sammelbehälter 2 hat die Pulpe eine Konzentration von etwa
12%. und sie wird in den Einlaßbehälter 5 bis zu einer Konzentration von etwa 1% verdünnt. In Waschfilter 6
wird ein Unterdruck erzeugt, so daß die Pulpe auf die Oberfläche des Filters, die mit einem Drahtgewebe
bedeckt ist, gezogen wird. Durch die Düsen 7 wird Waschflüssigkeit aus Behälter 8 auf das Pulpenvlies auf
Waschfiiter 6 gesprüht. Dann wird das Pulpenvlies mit einer Rakel von dem Drahtgewebe geschabt und fällt in
den Auslaßbehälter 9. der mit einer Förderschraube 10 versehen ist. Der Trockenstoffgehalt der Pulpe bei
Verlassen des Waschfilters 6 beträgt 12 bis 18%. Die in Filter 6 aus der Pulpe entfernte Waschflüssigkeit wird in
Filtertank 4 geleitet. Dann wird die Pulpe in dem Aulaßbehälter 9 erneut mit Waschflüssigkeit aus dem
Filtertank 8 bis zu einer Konzentration von etwa 1% verdünnt. Sie fließt in Einlaßbehälter 11 und von dort auf
das Waschfilter 12. Auf dem Waschfilter wird sie durch Düsen 14, die über Leitung 13 versorgt werden, mit
frischem Wasser und/oder Kondensat besprüht. Die von Filter 12 abgeschabte Pulpe fällt in den Auslaßbehälter
16,dereine Förderschraube 15 aufweist;zu diesem Zeitpunkt hat die Pulpe eine Konsistenz von 10 bis 15%. Die
aus Filter 12 gewonnene Lauge wird in den Fiitertank 8 geleitet. Die beiden Filtertanks 4 und 8 sind mit Sensoren
17 und 18 zur Bestimmung des Flüssigkeitsstandes versehen; diese Sensoren sind mit den Regelventilen 19 bzw.
20 an den Förderleitungen für die Waschflüssigkeit verbunden. Die wiedergewonnene oder dünne Lauge fließt
durch die Leitung 32 aus dem Filtertank zu einem Verdampfer. Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, daß die
Pulpe im Gegenstromverfahren gewaschen wird, d. h. sie wird auf dem letzten Waschfilter, wo sie bereits relativ
rein ist, mit reiner Waschflüssigkeit gewaschen, und die ungewaschene Pulpe wird mit einer Waschlauge
behandelt, die beträchtliche Mengen an organischem und anorganischem Material enthält. Dieses Verfahren ist
allgemein üblich und nicht Teil der vorliegenden Erfindung.
Das Kennzeichen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß die Waschverluste in der Pulpe
gemessen und geregelt werden, wenn die Pulpe das letzte Waschfilter 12 verläßt. Die Bezeichnung »Waschverluste«
wurde bereits oben erklärt.
Damit die Waschverluste kontinuierlich bestimmt werden können, müssen die folgenden drei Parameter
ständig gemessen werden:
A. Die volumetrische Fließgeschwindigkeit der Pulpensuspension. Der Fluß der Pulpe kann z. B. mit einem
magnetischen Durchflußmesser gemessen werden. Aber auch eine Reihe anderer Durchflußmesser liefern
zuverlässige Ergebnisse.
B. Der Flüssigkeitsgehalt der Pulpensuspension. Dieser Parameter kann nur schwer gemessen werden. Der
Flüssigkeitsgehalt der Pulpensuspension kann mit jedem Verfahren bestimmt werden, das zuverlässige
Ergebnisse liefert. Bevorzugt wird jedoch das nachstehend näher beschriebene Verfahren.
C. Die Menge an organischem und anorganischem Material, die in der Suspensionsflüssigkeit gelöst ist. Auch
dieser Wert kann durch unterschiedliche, nachstehend näher beschriebene Verfahren ermittelt werden.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform kann der Flüssigkeitsgehalt der Pulpensuspension auf zwei Arten
gemessen werden. In welcher Weise vorgegangen wird, hängt davon ab, ob die in das Waschsystem eintretende
Menge an Pulpe bekannt ist. 15 |;
1st nicht bekannt, wieviel Pulpe in das Waschsystem eintritt, so wird das folgende Verfahren angewendet: Die
gesamte, das Filter 12 verlassende Pulpe wird in Auslaßbehälter 16 gesammelt. Zu diesem Zeitpunkt hat die
Pulpe eine Konzentration von z. B. 12%. Sie wird in Auslaßbehälter 16 mit einer über Leitung 21 zugeführten
Lauge verdünnt. Es wurde gefunden, daß die Pulpe bis zu einer Konzentration von 1 bis 10%, zweckmäßigerweise
2 bis 5%, verdünnt werden sollte. Die Verdünnung kann auf einmal durchgeführt werden, am besten jedoch in
zwei Stufen, wie aus der Figur ersichtlich. In der ersten Stufe fließt die Verdünnungslauge durch Leitung 22 zu.
Diese erste Stufe bewirkt eine grobe Verdünnung und bedarf keiner genauen Kontrollmaßnahmen; sie kann von
dem Bedienungspersonal aufgrund von Erfahrungswerten durch manuelle Betätigung des Ventils 23 erfolgen.
Nach dieser groben Vorverdünnung fließt die Pulpe aus Auslaßbehälter 16 durch Leitung 24 ab. In einiger
Entfernung von Auslaßbehälter 16 mündet diese Leitung 24 in die Leitung 25, die mit einem Regelventil 26
versehen ist, das mit dem Pulpenkonzentrations-Meßgerät 27 verbunden ist. Mit Hilfe des Meßgerätes 27 und
des Ventils 26 kann die Pulpe nun weiter verdünnt und der Zufluß an Verdünnungslauge durch Leitung 25 so
geregelt werden, daß man die gewünschte Pulpenkonzentration erhält. Die Erfahrung hat gezeigt, daß die
Konzentration der Pulpe in Leitung 24 etwa 3% betragen sollte. Die für die gewünschte Konzentration
benötigte Menge an Verdünnungslauge wird mit Hilfe des Durchflußmessers 28 (z. B. ein magnetischer Durchflußmcsser)
in Leitung 21 kontinuierlich zugemessen. Der Gesamtfluß an Pulpensuspension in Leitung 24 wird
mit Durchflußmesser 29 ebenfalls kontinuierlich gemessen. Informationen über den Fluß in Leitungen 21 und 24
können in einem Signal-Umwandler 30 gesammelt werden und ermöglichen, zusammen mit dem jeweiligen
Wert der Pulpenkonzentration, die kontinuierliche Berechnung des Flüssigkeitsgehaltes der gewaschenen Pulpe,
d. h. der Pulpe die Endfilter 12 verläßt. Auf welche Weise dieser Flüssigkeitsgehalt berechnet wird, ist weiter
unten beschrieben.
Mit Hilfe des Signal-Umwandlers 30 kann die Menge an Waschlauge, die über Leitung 13 zugeführt wird,
durch das Regelventil 31 so bemessen werden, daß eine konstante Verdünnung der Pulpe erhalten wird.
1st bekannt, welche Menge an Zellulosepulpe (berechnet als völlig trockene Pulpe) durch das Waschsystem
fließt, indem man z. B. vor dem Waschsystem den Pulpenzufluß mißt, so braucht die Pulpenkonzentration nicht
bestimmt zu werden, und das Meßgerät 27 kann entfallen. Es besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen
Pulpenkoiizentration und dem Gesamtfiuß an Suspension, d. h. dem Fluß in Leitung 24. Bei einem
konstanten Pulpenfluß (berechnet als völlig trockene Pulpe) kann die Menge an Verdünnungsmittel, die durch
Leitung 21 zufließt, unmittelbar dadurch geregelt werden, daß man den Fluß der gesamten Suspension in
Leitung 24 auf einem konstanten Wert hält.
Die Flüssigkeitsmenge, die mit der gewaschenen Pulpe aus dem Waschsystem austritt, kann wie folgt berechnet
werden:
O = gesamte Fließvolumen pro Zeiteinheit,
V = Fließvolumen der flüssigen Stoffe pro Zeiteinheit.
Das Pulpenkonzentrations-Meßgerät 27 regelt den Verdünnungsmittelfluß V2, in solcher Weise, daß die
Konzentration der Pulpensuspension in Leitung 24 einen bestimmten, als m bezeichneten Wert zeigt. Dieser
Wert m kann von dem Pulpenkonzentrations-Meßgerät 27 abgelesen werden und liegt normalerweise bei 3%.
Mißt man nun den Suspensionsfluß Q24, so kann der Fluß an Zellulosefasern (berechnet als völlig trockene Pulpe)
als m χ Q21 errechnet werden. Der Fluß an flüssigen Materialien in Leitung 24 ist dann die verbleibende Menge
von Q24, die nicht aus Zellulosefasern besteht, d. h.:
IA4 = Q24-m χ Q24 = (1 — m) Q24
Der Flüssigkeitsgehalt der Pulpe beim Verlassen des letzten Waschfilters wird als Vpuip bezeichnet. Stellt man
ein Flüssigkeitsgleichgewicht her, so ergeben sich folgende Zusammenhänge:
Vpulp + V2, = V2A
Vp11,-, = V24 - V,,
V„um =
(1-/T7)Q24-K21
wobei /77 durch das Pulpenkonzentrations-Meßgerät 27 bekannt ist, und Q24 wird mit Durchflußmesser 29 und
V2, mit Durchflußmesser 28 gemessen. Auf diese Weise kann Vputp berechnet und ständig überwacht werden.
,: Wie bereits oben erwähnt, ist der Fluß an Zellulosefasern = m χ Q2A.
Hieraus läßt sich errechnen, welche Mengeneinheit Flüssigkeit pro Mengeneinheit Zellulosefasern das
; Waschsystem mit der gewaschenen Pulpe verläßt.
Ist die hergestellte Menge an Zellulosepulpe bekannt, z. B. durch Messungen vor dem Waschsystem, so
5 braucht, wie oben erwähnt, die Konzentration der Pulpe nicht gemessen zu werden, und das Meßgerät 27 kann
entfallen.
Die Flüssigkeitsmenge in der aus Waschfilter 12 erhaltenen Pulpe kann dann auf folgende Weise errechnet
werden:
V21 und ζ>24 werden gemessen,
i 10 V24 = Q24 — hergestellte Pulpe
i 10 V24 = Q24 — hergestellte Pulpe
Die hergestellte Pulpe wird, wie oben gezeigt, als Volumeneinheit pro Zeiteinheit ausgedrückt.
Vpuip = V24- V21, d.h.
15 Vpuip = (<?24 — hergestellte Pulpe) — V2i
15 Vpuip = (<?24 — hergestellte Pulpe) — V2i
f. Durch diese Berechnungen sind nun die volumetrische Fließgeschwindigkeit der Pulpensuspension sowie ihr
Flüssigkeitsgehalt bekannt. Es braucht nur noch die Verunreinigung der Suspensionsflüssigkeit durch organisches
und anorganisches Material, d.h. durch Reste der Koch-Chemikalien (anorganisches Material) und aus
,: 20 dem Holz gelöste Stoffe (organisches Material), ermittelt zu werden. Die Verunreinigungen können gemessen
werden, indem man sie mit einer oxydierend wirkenden Verbindung umsetzt. Beispiele für solche Verbindungen
sind unterchlorige Säure, Chlor-Wasser, Hypochlorit, Chlordioxyd, Wasserstoffperoxyd und Bichromat. Bevor-
! zugt wird unterchlorige Säure (HClO). Die Menge an vorhandenen organischen und anorganischen Stoffen kann
auch direkt, d. h. ohne Zusatz eines Oxydationsmittels, gemessen werden, z. B. mit ionenselektiven Elektroden,
' 25 durch Photometrie, Flammen-Photometrie, Konduktionsmetrisch- oder Dichte-Messung. Ein bevorzugtes Verfahren
zur Bestimmung der zurückgebliebenen Menge an Koch-Chemikalien und aus dem Holz gelösten Stoffen
besteht darin, daß man einen Überschuß einer HClO enthaltenden Lösung in eine Flüssigkeitsprobe gibt und
f nach Ablauf einer bestimmten Zeit den Oberschuß an unterchloriger Säure durch Jod-Titrierung, polarographi-
■> sehe Messung, Messung des Redox-Potentials, Photometrie, Colqmetrie od. dgl. ermittelt. Besonders geeignet ist
^ 30 jedoch das Verfahren, bei dem eine Flüssigkeitsprobe mit einem Überschuß an HClO-Lösung gemischt und dann
/ die Wärmeentwicklung gemessen wird, d. h. ein kalorimetrisches Verfahren. Überraschenderweise wurde gefun-
' den, daß die Verwendung von unterchloriger Säure (HClO mit pH-Wert von 5,5) zu wesentlich geringeren
Abscheidungen in der Analysevorrichtung führt als die Verwendung des entsprechenden Hypochlorits (ClO-,'
mit pH-Wert von 10), so daß auch weniger Schwierigkeiten auftreten und zuverlässigere Ergebnisse erhalten
35 werden. Es hat sich gezeigt, daß unterchlorige Säure (ebenso wie die anderen obengenannten Oxydationsmittel)
1 mit der organischen Substanz in der Suspensionsflüssigkeit und mit einem Teil der anorganischen Substanz,
nämlich dem als Sulfid oder Thiosulfat vorliegenden Material, reagiert. Der Rest des anorganischen Materials
(wahrscheinlich der größere Teil) reagiert nicht mit der unterchlorigen Säure. Es muß deshalb darauf hingewiesen
werden, daß durch die erfindungsgemäße Analyse nicht die gesamten Waschverluste, d. h. die Gesamtmenge
40 an organischem Material und die Gesamtmenge an anorganischem Material, ermittelt werden können. Wie
bereits oben erwähnt, informiert die Analyse gemäß SCAN-C 30:73 nur über die an Natrium (Na) gebundenen
Verunreinigungen, d. h. den Gehalt an anorganischem Material. Die beiden Analyseverfahren überschneiden
sich also bis zu einem gewissen Grad. Um die gesamten Waschverluste zu ermitteln, kann man daher nicht
einfach das Ergebnis der erfindungsgemäßen Analyse zu dem Ergebnis nach SCAN-C 30:73 addieren. Anderer-45
seits ist es dem Durchschnitts-Fachmann möglich, in jedem Fall, d. h. bei jeder Anlage, die gesamten Waschverluste
aufgrund der erfindungsgemäß oder nach SCAN-C 30:73 ermittelten Analysewerte annähernd zu schätzen.
Das Messen von Flüssigkeiten durch Kalorimetrie ist in der Zellstoff-Industrie bekannt; diese Patentschrift
.; beschreibt ein Verfahren zur Regelung des Zuflusses an Reaktions-Chemikalien bei der Delignifizierung und/
,.' oder dem Bleichen von Pulpe. Das oben beschriebene, bevorzugte Analyseverfahren kann auch bei der nach
f- 50 dem Waschen wiedergewonnenen oder dünnen Lauge angewendet werden. Außerdem eignet es sich, um die
ρ durch Eindampfen der dünnen Lauge erhaltene dicke Lauge zu analysieren, bevor sie in den Brenner geleitet
t; wird. Man kann hierbei den Heizwert der dicken Lauge bestimmen, der häufig von großem Interesse ist.
k Wo und wie der Gehalt der Suspensionsflüssigkeit an Verunreinigungen bestimmt wird, ist aus der Figur
4ΐ ersichtlich. Aus Leitung 24 wird kontinuierlich eine filtrierte Flüssigkeitsprobe abgezogen und über Leitung 34 in
|i| 55 eine kontinuierlich arbeitende Analysevorrichtung 35, z. B. ein Kalorimeter, geführt, wo der Gehalt an gelösten
If Verunreinigungen gemessen wird. Wie bereits ausgeführt, mißt der Durchflußmesser 29 den gesamten Suspen-
p sionsfluß in Leitung 24 = Q24. Ist die Pulpenherstellung bekannt, so errechnet man die Flüssigkeitsmenge in
;|| Leitung 24 = V24 wie folgt:
I 60 V24 = Q24- Pulpe
S; Wird die Pulpenkonzentration = m gemessen und durch das Konzentrations-Meßgerät 27 geregelt, so ergibt
ff sich die Flüssigkeitsmenge in Leitung 24 aus folgender Gleichung:
1 ;>i 65 V24 = Q2A X (1 — ITl)
fj; Der gesamte Abfluß an gelösten Verunreinigungen wird dann berechnet, indem man die Flüssigkeitsmenge
'?■„ mit dem Gehalt an gelösten Verunreinigungen multipliziert. Dies erfolgt kontinuierlich in einem Umwandler 37.
Besteht das Verdünnungsmittel in Leitung 21 und die Waschflüssigkeit in Leitung 13 aus reinem Wasser, so
entsprechen die Waschverluste (d. h. Verunreinigungen durch unvollständiges Waschen) der obengenannten
Menge an gelösten Verunreinigungen. In Wirklichkeit ist jedoch das Verdünnungsmittel (Leitung 21) kein reines
Wasser, sondern eine Flüssigkeit, die sowohl organisches wie auch anorganisches Material enthält. Die Waschflüssigkeit
(Leitung 13) besteht normalerweise aus reinem Wasser, aber auch hier kann eine Flüssigkeit verwendet
werden, die leicht durch organisches und/oder anorganisches Material verunreinigt ist. Daher muß der
Verunreinigungsgehalt des Verdünnungsmittels und auch der Waschflüssigkeit, falls d'ese nicht aus reinem
Wasser besteht, analysiert werden. In der Figur ist nur die Analyse des Verdünnungsmittels dargestellt. Hierbei
wird kontinuierlich eine Probe aus Leitung 21 abgezogen und über Leitung 33 in einen kontinuierlich arbeitenden
Analysator 31 — in diesem Falle ein Kalorimeter — geführt und dort auf ihren Gehalt an gelösten
Verunreinigungen untersucht. Wie bereits erwähnt, mißt der Durchflußmesser 28 den Gesamtfluß der flüssigen
Materialien in Leitung 21 = V21. Die Gesamtmenge der durch Leitung 21 zugeführten Verunreinigungen war
deshalb V21, multipliziert mit dem gemessenen Gehalt an gelösten Verunreinigungen. Diese Berechnung wurde
kontinuierlich in dem Umwandler 36 durchgeführt. Bestand die Waschflüssigkeit aus reinem Wasser, so entsprachen
die Waschverluste der Pulpe Tmder Menge an Verunreinigungen in Leitung 24 = T24, abzüglich der Menge
an Verunreinigungen in Leitung 21 = Γ2!, dividiert durch die hergestellte Pulpe = P. also:
τ T24-T2,
Tm
ρ
20 Diese Berechnung kann kontinuierlich mit Hilfe der Umwandler 30, 36 und 37 durchgeführt werden. Dann
kann ein Signal ausgesendet werden, um den Zufluß an Waschflüssigkeit in das System über das Regelventil 31
zu regeln.
Enthält auch die Waschflüssigkeit (Leitung 13) gelöste Substanzen, so werden entsprechende Messungen
vorgenommen, d. h. der Fluß in Leitung 13 und der Verunreinigungsgehalt der Flüssigkeit werden kontinuierlich
ermittelt. Die Waschvcrluste in der Pulpe können dann gemäß folgender Formel berechnet werden:
-τ- 724 — (7*2| + Tu)
Im = ρ
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Waschverluste kontinuierlich überwacht und, auf der
Basis der so ermittelten Werte, entsprechend geregelt werden. Auf diese Weise ist es zum ersten Male möglich,
Pulpe in einem wirtschaftlichen und zugleich umweltschützenden Verfahren zu waschen. Sind z. B. die Waschverluste
unerwünscht hoch, so wird die dem System zugeführte Menge an frischer Suspensionsflüssigkeit
(Waschflüssigkeit) so lange heraufgesetzt, bis die Waschverluste wieder auf den gewünschten Wert gesunken
sind. Unter »gewünschter Wert« ist hierbei eine, auf Erfahrungswerten basierende Größenordnung der Waschverluste
zu verstehen: diese Größenordnung hängt von der Kapazität des Waschsystems und des Verdampfers,
von den Emissions-Beschränkungen und einem wirtschaftlichen Verdünnungsgrad ab. Sind die Waschverluste
unerwünscht niedrig, so wird die Zufuhr an frischer Suspensionsflüssigkeit so lange eingeschränkt, bis die
Waschverlustc wieder auf den gewünschten Wert gestiegen sind. Im Hinblick auf den Umweltschutz und die
Reinheit der herzustellenden Pulpe sollten die Waschverluste so niedrig wie möglich gehalten werden; allzu
niedrige Waschverluste können jedoch zu sehr hohen Produktionskosten führen.
Die nachstehenden Beispiele, bei denen chemische Zellulosepulpe gewaschen wurde, erläutern das erfindungsgemäße
Verfahren.
45 Beispiel 1
In einer aus vier, in Reihe geschalteten Waschfiltern bestehenden Waschanlage wurde Sulfatpulpe gewaschen.
Die in der Figur dargestellte Meßvorrichtung wurde hinter dem letzten Filter oder Endfilter installiert. Da die
hergestellte Pulpe (in kg/min) vor der Waschanlage kontinuierlich gemessen wurde, war kein Pulpenkonzentrations-Meßgerät
27 erforderlich. Während der gesamten Testdauer variierte die Konzentration der Pulpensuspension,
die das letzte Waschfilter 12 verließ, zwischen 10 und 15%. Diese Pulpensuspension wurde mit
»Rückwasser« aus der Siebstufe bis zu einer Konzentration von 3 bis 4% verdünnt. Die Menge an Verdünnungsmittel
in Leitung 21 wurde mit dem Durchflußmesser 28 gemessen; mit einem Schreibgerät wurde diese
Verdünnungsmittelmenge V21 kontinuierlich aufgezeichnet. In ähnlicher Weise wurde mit dem Durchflußmesser
29 der Fluß der Pulpensuspension in Leitung 24 (Q24) gemessen und aufgezeichnet. Um die Menge der gelösten
Verunreinigungen in der Pulpensuspensions-Flüssigkeit zu bestimmen, wurde ein Strom der Suspensionsflüssigkeit
von Leitung 24 abgezweigt und über Leitung 34 in ein Kalorimeter 35 geführt. Dieser Flüssigkeitsstrom
wurde durch ein in Leitung 24 eingesetztes Filter abgeleitet Da als Verdünnungsmittel Abwasser aus der
Siebstufe verwendet wurde, enthielt diese Flüssigkeit ebenfalls gelöste Stoffe. Daher wurde auch von Leitung 21
ein Flüssigkeitsstrom abgezweigt und durch Leitung 33 zum Kalorimeter 35 geführt. Die Flüssigkeitsproben
wurden kontinuierlich durch das aus zwei Zellen bestehende Kalorimeter geleitet und dort mit einer Lösung von
unterchloriger Säure (HClO) vermischt; die Konzentration der Lösung betrug 5 g/l, berechnet als aktives Chlor.
Als Vergleichslösung diente destilliertes Wasser. Die Reaktionsschleifen in den Zellen waren so lang, daß die
Verweilzeit der Proben 1 Minute und 20 Sekunden betrug. Die Wärme, die durch Reaktion der in der Flüssigkeit
gelösten Verunreinigungen mit HClO erzeugt wurde, wurde mit einem Thermoelement in ein Signal umgewandelt,
das in Millivolt ausgesendet und kontinuierlich von einem Schreibgerät aufgezeichnet wurde. Es wurden
auch Versuche durchgeführt, bei denen man die Flüssigkeitsproben zwei- bis fünfmal mit Wasser verdünnte;
diese Versuche lieferten identische Analysewerte. Von dem Kalorimeter wurden zwei Signale erhalten, eines füi
jede Flüssigkeitsprobe. Es wuide gefunden, daß diese Millivolt-Signale in folgendem Verhältnis zu dem Gehall
der Flüssigkeit an gelösten Verunreinigungen standen:
C=OSOX-I-O1IO
In dieser Gleichung steht X für das Signal des Kalorimeters in Millivolt (mV) und Cfür die in der Flüssigkeil
gelöste Verunreinigungsmenge, die der verbrauchten Menge an Sauerstoff in g/l entspricht.
Wie diese Gleichung erhalten wurde, ist weiter unten beschrieben. Mit Hilfe dieser Gleichung kann man die
Menge an gelösten Verunreinigungen in dem Verdünnungsmittel = C>i und in der Pulpensuspensions-Flüssigkeit
= Cm errechnen. Da der Fluß des Verdünnungsmittels Vj1 und der Pulpensuspension Qt bekannt war
konnten die Waschverluste in der Pulpe = Tm in kg verbrauchter Sauerstoff pro Tonne Pulpe gemäß folgender
Gleichung kontinuierlich berechnet werden:
τ- (Qa — hergestellte Pulpe) χ C14 — V?i x C2[
M hergestellte Pulpe
Auf diese Weise konnten die Waschverluste in der Pulpe kontinuierlich berechnet und aufgezeichnet werden
Innerhalb des Testzei.traumes wurden der Pulpensuspension auch von Hand Proben entnommen, bevor man da;
Pulpenvlies von Waschfilter 12 entfernte. Bei diesen Pulpenproben wurde gemäß Verfahren SCAN-C 30:73 dei
Natriumgehalt ermittelt und in kg Natriumsulfat (Na2SC>4) pro Tonne Pulpe umgerechnet. Weiterhin wurde dei
chemische Sauerstoffbedarf der Flüssigkeitsproben, d. h. ihr COD-Wert, mit einem Verfahren der Swedish
Company IVL AB (lndustrins Vatten och Luftvard Aktiebolag) bestimmt, das auf dem ASTM-Verfahrer
D-1252-60 basiert. Elei diesem Verfahren werden die gelösten Verunreinigungen in der Flüssigkeitsprobe mi
0,250-n-Kaliumbichromat(K2Cr2O7) urngesetzt. Dieses Verfahren liefert Au">chluß über das gesamte organische
Material in der Flüssigkeitsprobe unci über einen Teil des anorganischen Materials (Sulfide). Der Gehalt ar
gelösten Verunreinigungen wird als COD in g Sauerstoff/l (gO2/l) angegeben, d. h. als die Menge an Sauerstoff
die das Material verbraucht, bis es vollständig oxydiert ist. Außerdem wurden die beiden beschriebenen Analyse
verfahren angewendet, um von Hand entnommene Proben des Verdünnungsmittels zu untersuchen. Im auge
meinen werden mit diesen Verfahren nicht die Flüssigkeiten in Waschsystemen analysiert, sondern die Ablauger
aus Zellstoff verarbeitenden Betrieben. Schließlich wurden die Zeitpunkte notiert, an denen Proben entnommer
wurden; die zu diesen Zeitpunkten mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Ergebnisse sind in Tabelle
zusammengefaßt.
35 | Tabelle | I | Pulpensuspension | Kalorim. | Verdünnungsmittel | C2, Fluß = V2, | Kalorim. | Gehalt = | Waschverluste |
Probe | Herges t. | Fluß = 0:i | mV | Gehalt = | mVmin | mV | gO2/l | C21 kg O2/i Pulpe | |
Pulpe | nvVmin | 0,57 | gOj/1 | 5,6 | 0,09 | 0,18 | |||
kg/min | 8,3 | 0,52 | 0,61 | 7,5 | 0,18 | 0,26 | 13 | ||
40 | 1 | 300 | 10.0 | 0,53 | 0,57 | 7,0 | 0 | 0,10 | 12 |
2 | 300 | 10,0 | 1,50 | 0,58 | 5,5 | 0,70 | 0,73 | 18 | |
3 | 300 | 7,5 | 1,17 | 1,45 | 5,9 | 0,38 | 0,44 | 18 | |
4 | 300 | 9,3 | 0,88 | 1,15 | 9,5 | 0,18 | 0,26 | 22 | |
45 | 5 | 360 | 12,0 | 0,70 | 0,89 | 6,0 | 0 | 0,10 | 22 |
6 | 360 | 9.6 | 1,20 | 0,73 | 6,8 | 0,16 | 0.24 | 18 | |
7 | 360 | 9,3 | 0,64 | 1,18 | 6,5 | 0 | 0,10 | 25 | |
8 | 360 | 8,3 | 1,95 | 0,68 | 6,7 | 0,68 | 0,71 | 15 | |
9 | 330 | 8,3 | 0,52 | 1,86 | 7,7 | 0,05 | 0,15 | 30 | |
50 | 10 | 330 | 10,3 | 0,55 | 0,57 | 7,5 | 0 | 0,10 | 14 |
11 | 330 | 10,3 | 0,88 | 0,60 | 8,0 | 0,16 | 0,24 | 16 | |
12 | 330 | 10,3 | 0,69 | 0,89 | 8,0 | 0,02 | 0,12 | 21 | |
13 | 330 | 10,3 | 1.31 | 0,72 | 6,2 | 0,58 | 0,62 | 19 | |
14 | 330 | 9,5 | 1,28 | 24 | |||||
55 | 15 | 330 | |||||||
Die Analysen von manuell entnommene Proben sind aus Tabelle II ersichtlich.
Pulpensuspension | Na2SO4 | 27 16 | 139 | Na^SO4 | Waschverluste | Na2SO4 | |
Tabelle Il | COD | g/i | g/l | COD | kg/t Pulpe | ||
Probe | gOj/1 | 0,65 | Verdünnungsmittel | 0,19 | kg O2A Pulpe | 13 | |
0,61 | 0,60 | COD | 0,28 | 13 | 13 | ||
0,57 | 0,63 | g/2/1 | 0,02 | 13 | 20 | ||
1 | 0,57 | 1,50 | 0,18 | 0,85 | 19 | 19 | |
2 | 1,31 | 1,31 | 0,26 | 0,52 | 18 | 25 | |
3 | 1,17 | 0,99 | 0,02 | 0,30 | 22 | 24 | |
4 | 0,90 | 0,80 | 0,73 | 0,10 | 22 | 20 | |
5 | 0,73 | 1,31 | 0,44 | 0,26 | 18 | 28 | |
b | 1,19 | 0,75 | 0,27 | 0,10 | 25 | 16 | |
7 | 0,68 | 2,10 | 0,09 | 0,82 | 16 | 35 | |
8 | 1,83 | 0,63 | 0,25 | 0,17 | 31 | 15 | |
9 | 0,58 | 0,66 | 0,08 | 0,11 | 14 | 17 | |
10 | 0,60 | 0,98 | 0,71 | 0,28 | 16 | 24 | |
11 | 0,89 | 0,79 | 0,15 | 0,13 | 20 | 21 | |
12 | 0,72 | 1,42 | 0,10 | 0,68 | 18 | 29 | |
13 | 1,28 | 0,25 | 25 | ||||
14 | 0,12 | ||||||
15 | 0,62 | ||||||
In Tabelle II wurden die Menge an hergestellter Pulpe und die voiumetrischen Fließgeschwindigkeiten nicht
angegeben, da sie bereits in Tabelle 1 enthalten sind. Vergleicht man die Waschverluste der Tabelle I mit den
entsprechenden Werten in Tabelle II, so zeigt sich eine sehr gute Wechselbeziehung zwischen den erfindungsgemäß
ermittelten Werten der Tabelle I und den bei manuell entnommenen Proben erhaltenen Werten der
Tabelle II (ermittelt gemäß SCAN-C 30:73).
Wie oben ausgeführt, verwendet man bei der erfindungsgemäßen Bestimmung der Menge an Verunreinigungen,
die in den Flüssigkeitsproben gelöst sind, als Reagenz unterchlorige Säure, während bei den von Hand
entnommenen Proben die gelösten Verunreinigungen (d. h. das organische Material und ein Teil des anorganischen
Materials) mit Hilfe von Kaliumbichromat bestimmt werden. Beide Reagenzien liefern gute Ergebnisse
und zeigen eine ausgezeichnete Übereinstimmung. Für kalorimetrische Analysen wird jedoch aus technischen
Gründen unterchlorige Säure bevorzugt.
Bei einer Regressions-Analyse, bei der der kalorimetrische Wert (in mV) dem gemäß IVL-Verfahren ermittelten
COD-Wert (in g O2/I) gegenübergestellt wurde, erhielt man die obengenannte Gleichung:
C= 0,9OX + 0,10
Auf diese Weise war es möglich, die Millivolt-Anzeigen in Angaben umzuwandeln, die sich auf den Gehalt der
Flüssigkeitsprobe an Substanzen beziehen, die chemischen Sauerstoff verbrauchen. Die Ergebnisse der manuell
durchgeführten Analysen gemäß Tabelle II wurden für diesen Zweck herangezogen. Außerdem kann man auch
die Waschverluste (d. h. die gelösten Verunreinigungen), die gemäß IVL-Verfahren als COD-Wert ermittelt
wurden, mit den Waschverlusten vergleichen, die gemäß SCAN-C 30:73 erhalten und als Na2SO4 ausgedrückt
wurden. Dieser Vergleich zeigt, daß das Verhältnis von Na-Menge (angegeben als g Na2SCVI oder kg Na2SO4Zt
Pulpe) zu COD-Wert (g O2/I) etwa 1:1 beträgt. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß weder dieses
Verhältnis noch die obengenannte Gleichung für alle Betriebe, die Sulfatpulpe herstellen, gleich sein muß. Sie
müssen in jedem einzelnen Fall, d. h. für jeden einzelnen Betrieb, überprüft und eventuell berichtigt werden.
Die in Beispiel 1 erfindungsgemäß ermittelten Waschverluste können jedoch im Verhältnis 1:1 umgewandelt
und, wie aus Tabelle III ersichtlich, in kg Na2SO4/t Pulpe angegeben werden:
Probe | Waschverluste |
kg Na2SO4/! Pulpe | |
1 | 14 |
2 | 13 |
3 | 20 |
4 | 20 |
5 | 24 |
6 | 24 |
7 | 20 |
8 | 28 |
9 | 16 |
10 | 34 |
11 | 15 |
12 | 18 |
13 | 23 |
14 | 21 |
15 | 27 |
40
50
60 65
Probe | Hergest | Pulpensuspension | i.iV | Verdünnungsmittel | C24 Fluß = V2, | Kalorim. | Gehalt = | Waschverluste |
Pulpe | Fluß = Q1A Kalorim. | 0,37 | Gehalt = | mVmin | mV | gOi/l | Cn kg O2A Pulpe | |
kg/min | mVmin | 0,32 | gCVl | 9,7 | 0,25 | 0,50 | ||
16 | 400 | 13,3 | 0,31 | 0,76 | 9,3 | 0,22 | 0,43 | 37 |
17 | 400 | 13,3 | 0,39 | 0,65 | 9,3 | 0,23 | 0,45 | 35 |
18 | 400 | 13,3 | 0,20 | 0,63 | 6,7 | 0,36 | 0,73 | 28 |
19 | 400 | 10,3 | 0,19 | 0,80 | 6,7 | 0,11 | 0,19 | 28 |
20 | 400 | 10,3 | 0,39 | 6,7 | 0,08 | 0,12 | 20 | |
21 | 400 | 10,3 | 0,36 | 20 |
Wie die obigen Ausführungen zeigen, kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens der Waschverlust in
einer Sulfatpulpe nach Beendigung des Waschens kontinuierlich bestimmt und in einer dem Fachmann bekannten
Weise angegeben werden. Aufgrund der ermittelten Werte können die Waschverluste dann auf der gewünschten
Höhe gehalten werden.
5
5
Bei diesem Beispiel wurde Sulfitpulpe in einer Reihe von Behältern gewaschen. Nach dem Waschen in
Behältern wurde die Pulpe in einen Sammelbehälter geleitet und von dort kontinuierlich zu einem End-Waschfilter
gepumpt. Wie in Beispiel 1 wurde hinter diesem Waschfilter die Meßvorrichtung der Figur installiert. Alle
weiteren Verfahrensschritte entsprachen dem Beispiel 1, außer daß es sich bei der zu waschenden Pulpe um
Sulfitpulpe handelte. Die Meßergebnisse sind aus Tabellen IV, V und VI zu ersehen.
Die Werte der Tabelle IV wurden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten. Sie wurden von den
Schreibgeräten, die das Waschverfahren kontinuierlich verfolgten zu den Zeitpunkten abgelesen, an denen von
Hand Proben der Pulpe entnommen wurden. Die Analyse der manuell entnommenen Proben lieferte folgende
Ergebnisse:
Ein Vergleich der erfindungsgemäß erzielten Werte in Tabelle IV mit den Werten der Tabelle V, die mit
manuell entnommenen und gemäß SCAN-C 30:73 analysierten Proben erhalten wurden, läßt eine sehr gute
Wechselbeziehung erkennen.
Die durch manuelle Analyse der Proben erhaltenen COD-Werte wurden Angaben in Millivolt gegenübergestellt,
die erfindungsgemäß durch ein kontinuierliches kalorimetrisches Verfahren ermittelt wurden; dabei wurde
5Q folgendes Verhältnis festgestellt:
C= 2,18A-- 0,05
In dieser Gleichung steht X für das Signal des Kalorimeters in mV, und C ist der Gehalt der Flüssigkeit an
gelösten Verunreinigungen, d. h. die verbrauchte Menge an Sauerstoff in g/l. Der Gehalt C24 bzw. Gi in Tabelle
IV wurde mit dieser Gleichung errechnet. Vergleicht man sie mit der beim Waschen von Sulfatpulpe gemäß
Beispiel 1 erhaltenen Gleichung, so ist ein krasser Unterschied erkennbar. Dies ist darauf zurückzuführen, daß
die in der Suspensionsflüssigkeit von Sulfitpulpe gelösten Verunreinigungen bei der Reaktion mit unterchlorigcr
Säure wesentlich weniger Wärme abgeben als die in Sulfatpulpe gelösten Verunreinigungen. Auch hier ist es
zweckmäßig, das genannte Verhältnis zwischen Millivolt-Anzeige und Gehalt der Flüssigkeit an gelösten Verunreinigungen
in jedem einzelnen Fall, d. h. für jeden Sulfitpulpe herstellenden Betrieb, zu überprüfen.
Das Verhältnis zwischen dem als COD-Wert und dem als Natriumgehalt ausgedrückten Waschverlust wurde
aus den Ergebnissen derTabelle V errechnet und führte zu folgender Gleichung:
b5 Na2O = COD χ 0,32
Probe | Pulpensuspension | Na2O | Verdünnungsmittel | Na2O | Waschverluste | Na2O |
COD | g/i | COD | g/l | COD | kg/t Pulpe | |
gO2/l | 0,23 | EO2/I | 0,17 | kg O2/t Pulpe | 12 | |
16 | 0,74 | 0,22 | 0,49 | 0,14 | 38 | 12 |
17 | 0,68 | 0,20 | 0,43 | 0,15 | 36 | 9 |
18 | 0,62 | 0,26 | 0,47 | 0,23 | 27 | 9 |
19 | 0,80 | 0,12 | 0,72 | 0,06 | 28 | 6 |
20 | 0,36 | 0.12 | 0,18 | 0,04 | 20 | 6 |
21 | 0,36 | 0,12 | 19 | |||
Es wird darauf hingewiesen, daß bei Sulfitpulpe die Waschvcrluste an Natrium als g Na3O/l oder kg Na2OA
Pulpe angegeben werden. Mit Hilfe der obigen Gleichung können also die erfindungsgemäß ermittelten Waschverluste
in kg Na20/t Pulpe umgerechnet werden; dabei werden folgende Ergebnisse erzielt:
Tabelle VI | Waschverluste |
Probe | kg Na2OA Pulpe |
12 | |
16 | 12 |
17 | 9 |
18 | 9 |
19 | 6 |
20 | 9 |
21 | |
10
15
Ebenso wie beim Waschen von Sulfatpulpe können auch beim Waschen von Sulfitpulpe durch das erfindungsgemäße
Verfahren die Waschverluste in der Pulpe kontinuierlich überwacht und in einer, dem Fachmann
bekannten Weise, angegeben werden. Aufgrund der ermittelten Werte kann man dann die Waschverluste auf
der gewünschten Höhe halten.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das eine kontinuierliche Verfolgung der Ergebnisse des Waschens, d. h. eine
kontinuierliche Messung der Waschverluste gestattet, wurde in der vorliegenden Beschreibung anhand des
Waschens von chemischer Pulpe erläutert. Es kann jedoch auch beim Waschen von semi-chemischer, chemi-mechanischer
oder sogar mechanischer Pulpe angewendet werden. Bei der Herstellung mechanischer Pulpen
werden zwar keine Chemikalien zur Entfaserung des Hohes eingesetzt, so daß die fertige Pulpe normalerweise
nicht gewaschen wird. Soll die mechanische Pulpe jedoch gebleicht und anschließend gewaschen werden, so ist
das erfindungsgemäße Verfahren auch hierfür geeignet.
Weiterhin ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf das Waschen von Zellulosepulpen beschränkt; es
eignet sich für jede Art von Suspensionen, z. B. den Schlamm aus Reinigungsanlagen oder die in Zuckerraffinerien
anfallenden Suspensionen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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40
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50
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Claims (8)
1. Verfahren zur Regelung des Zuflusses an Suspensionsflüssigkeit bei kontinuierlichen Waschverfahren
für Suspensionen, insbesondere Fasersuspensionen, die gelöste Verunreinigungen enthalten, wobei die in der
Suspensionsflüssigkeit gelösten Verunreinigungen allmählich durch reinere Suspensionsflüssigkeit ersetzt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Menge an Verunreinigungen,die nach dem letzten
Waschen in der Suspension gelöst sind (Waschverlutte), kontinuierlich bestimmt, indem man die volumetrische
Fließgeschwindigkeit der gewaschenen Suspension, ihren Flüssigkeitsgehalt und ihren Gehalt an gelösten
Verunreinigungen mißt und, auf der Basis der ermittelten Waschverluste, den Zufluß an frischer
Suspensionsflüssigkeit (Waschflüssigkeit) so regelt, daß die Waschverluste auf der gewünschten Höhe gehalten
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsgehalt der gewaschenen
Suspension gemessen wird, indem man die aus dem Waschsystem austretende Suspension ein- oder mehrmals
verdünnt, wobei die Menge an zugeführter Flüssigkeit gemessen wird, worauf man die volumetrische
Fließgeschwindigkeit des so erhaltenen Suspensionsflusses bestimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des erhaltenen Suspensionsflusses
bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt des Verdünnungsmittels
an gelösten Verunreinigungen bestimmt und den so erhaltenen Wert von dem Gehalt der fertig gewaschenen
Suspensionsflüssigkeit an gelösten Verunreinigungen subtrahiert.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt der frischen Suspensionsflüssigkeit
an gelösten Verunreinigungen bestimmt und den so erhaltenen Wert von dem Gehalt der
fertig gewaschenen Suspensionsflüssigkeit an gelösten Verunreinigungen subtrahiert.
6. Verfahren nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt der Suspensionsflüssigkeit,
des Verdünnungsmittels und/oder der Waschflüssigkeit au gelösten Verunreinigungen bestimmt, indem
man die Verunreinigungen mit einem Oxydationsmittel umsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel unterchlorige Säure
verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der Suspensionsflüssigkeil
an gelösten Verunreinigungen durch ein kalorimetrisches Verfahren bestimmt wird.
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