DE2817708A1 - Elektrochemisches festkoerperelement - Google Patents
Elektrochemisches festkoerperelementInfo
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Description
DR.-IN6. H. J. BROMMER PATENTANWÄLTE KARLSRUHE 1
P. R. MALLORY & CO. INC., 3029 East Washington Street, Indianapolis, Indiana 46206, USA
Elektrochemisches Festkorperelement
809843/ 1
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Die Erfindung bezieht sich auf elektrochemische Zellen
mit hoher Energiedichte, wobei Peststoff-Elektrolyte,
feste negative Elektroden aus einem Aktivmetall und neuartige positive Feststoff-Elektroden verwendet werden.
Sie bezieht sich insbesondere auf solche Zellen, t
in denen die positiven Elektroden ein Aktivmaterial enthalten, das sowohl Ionen als auch Elektronen leitet.
In der jüngeren Vergangenheit hat die Elektronik insbesondere im Hinblick auf integrierte Schaltkreise für
Quarzuhren, Taschenrecnner, Kameras, Herzschrittmacher u. dgl. eine stürmische Entwicklung durchgemacht. Die
Kiniaturisierung dieser Bausteine, der geringe Energieabfluß
und die hohe Lebensdauer verlangen nach Stromquellen, die sich durch robuste Konstruktion, lange
Lagerzeit, hohe Zuverlässigkeit und Energiedichte sowie
durch Einsatzbereitschaft über eineia. weiten Temperaturbereich
auszeichnen. Hinzu kommt, daß die Abmessungen dieser Stromquelle ebenfalls kleinstmöglich
ausfallen sollen. Diese Anforderungen sind bei den konventionellen Zellen, deren Elektrolyten in gelöster
oder in pastöser Form vorliegen, nur schwer zu erfüllen,
insbesondere hinsichtlich der Lagerzeit. Die Elektrodenwerkstoffe reagieren nämlich mit der Zeit mit
der Elektrolytlösung und neigen zum Selbstentladen,
wobei die Se.Tbstentladezeit relativ gering ist, verglichen
mit der potentiellen Lebensdauer von Peststoffbatterien. Ferner kann es zur Gasentwicklung kommen,
wodurch der Elektrolyt aus der Eatteriedichtung herausgedrückt wird und andere Nachbarteile beschädigt werden,
was vor allem bei hochwertigen Geräten sehr kostspielig wird. Die Erhöhung der Zuverlässigkeit der Zellenverschlüsse
erhöht sowohl deren Größe als auch deren Kosten und beseitigt doch nicht das Problem der Selbstentladung,
hinzu kommt, daß Zellen, die mit Lösungen
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arbeiten, einen durch die Temperatur begrenzten Betriebsbereich aufweisen, je nachdem, wo der Gefrier-
und der Siedepunkt der in der Zelle enthaltenen Lösung liegt.
Die zuvor geschilderten Probleme wurden durch Zellen mit festen Elektrolyten und Elektroden gelöst, die nicht
die Nachteile der mit gelöstem Elektrolyten arbeitenden Zellen aufweisen. Es kommt auch nicht zur Gasentwicklung
noch zur Selbstentladung bei langer Lagerzeit und auch nicht zu Problemen mit der Abdichtung des Elektrolyten.
Allerdings haben diese Peststoffzellen wiederum spezielle Nachteile oder Einschränkungen, die
bei den Zellen mit gelöstem Elektrolyten nicht vorliegen.
Ideal wäre eine Zelle mit hoher Spannung, hoher Energiedichte und hohem Leistungsvermögen. Die bekannten
Peststoffzellen sind jedoch in zumindest einem dieser
Punkte mangelhaft.
Ein Hauptgesichtspunkt, der für den Betrieb einer Peststoff
seile v/esentlich ist, ist die Wahl des festen Elektrolyten. Um ein hohes Leistungsvermögen sicherzustellen,
sollte der feste Elektrolyt eine hohe Ionen-Leitfähigkeit aufweisen, die den Ionentransport durch
Defektstellen in der kristallinen Elektrolytstruktur des Elektroden-Elektrolyten-Systems ermöglicht. Ein zusätzlicher
und sehr wesentlicher Gesichtspunkt für den festen Elektrolyten besteht darin, daß er nahezu ausschließlich
ein Ionenleiter sein muß. Die Leitfähigkeit aufgrund der Beweglichkeit von Elektronen muß vernachlässigbar klein
sein, denn sonst würde es zu einem teilweisen inneren Kurzschluß kommen und die Elektrodenwerkstoffe wurden
trotz offenen Kreislaufes an den Polklemmen aufgebraucht
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werden. Deshalb enthalten gewöhnlich Zellen mit gelöstem
Elektrolyten einen Separator zwischen den Elektroden, der keine Elektronen leitet und damit einen Kurzschluß verhindert,
während vei den Feststoffzellen der feste Elektrolyt
sowohl als Elektronensperre als auch als Ionenleiter
fungiert.
Die Erzielung hoher Ströme wurde ^bei Peststoffzellen durch
den Gebrauch von stoffen erreicht, die ausschließlich Ionenleiter sind, wie beispielsweise RbAg.JL (0,27 Ohm" cm
Leitfähigkeit bei Raumtemperatur). Diese Leiter sind jedoch nur dann als Electrolyte zu gebrauchen, wenn es sich
uir Zellen mit geringer Spannung und geringer Energiedichte
handelt. So ist beispielsweise die Feststoffzelle
bei 40 rr.A/cm" unter Raumtemperatur zu
c/bl,
entladen, bringe aber nur etwa 0,012 V,h/cnr (0,2 Wh/in5)
und eine offene Klemmenspannung von 066 V. Werkstoffe
für die negative Elektrode mit hoher Energiedichte und
hoher Spannung, wie etwa Lithium, beginnen, mit solchen Leitern chemisch zu reagieren, weshalb diese Kombination
nicht möglich ist. Elektrolyten, die chemisch verträglich sind mit Stoffen hoher Energiedichte und hoher Spannung
für die negative Elektrode, wie beispielsweise LiI, bringen
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bei Raumtemperatur nur eine Leitfähigkeit von 5.10 0hm cm selbst dann, wenn sie zwecks höherer Leitfähigkeit dotiert
sind. Das heißt, daß Zellen mit hoher Energiedichte, die bei 0,3 bis 0,6 Wh/cm5 (5 bis 10 Wh/in5) liegt und mit
einer Spannung von etv/a 1,9 V, wie sie bei dem laufend produzierten Typ Lil/Pbl, PbS, Pb vorliegt, keine höhere
Leistung erbringen können als etwa 50 liA/cm bei Raumtemperatur.
Ein weiterer Nachteil neben der geringen Stromstärke bei Zellen hoher Energiedichte Ist die geringe
Leitfähigkeit (sowohl hinsichtlich der Elektronen als auch der Ionen) der Aktivstoffe für die positive Elektrode.
Die Erhöhung der Leitfähigkeit durch beispielsweise Graphit für die Elektronenleitung oder durch den
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• 1-
Elektrolyten für die lonenleitung, wobei die Stromstärke auf den von der Leitfähigkeit des Elektrolyten erlaubten
Maximalwert angehoben werden kann, führt dazu, daß die Energiedichte der Seile abnimmt wegen der hinzu
kommenden Volumina.
Ein anderer wesentlicher Gesichtspunkt bei der Herstellung Ton Peststoffzellen ist die Eignung des Elektrolytmaterials.
So schließen die physikalischen Eigenschaften von Elektrolyten wie BaMg1-S,- und BaMg1-Se,-, die zwar
mit einer negativen Elektrode aus Magnesium, aber nicht aus Lithium verträglich sind, und von Natrium-Beta-Tonerde
wie Na^O.11 AIpO-, das mit einer negativen
Natriumelektrode verträglich ist, die Herstellung von Zellen mit hoher Energiedichte aus, selbst dann,
wenn kostspielige Produktionsmaßnahmen ergriffen werden. Denn diese Elektrolytem. weisen keramische
Eigenschaften auf, die ihre Bearbeitung sehr erschweren, insbesondere darin, wenn irr: Laufe der Herstellung
der Stoff gemahlen und pelletiert werden soll, wobei im allgemeinen ein Brennen notwendig ist, um
dem Stoff die gewünschte Struktur zu geben. Außerdem verhindert das derart hergestellte, glasierte
Material einen guten Oberflächenkontakt mit den Elektroden, woraus eine schlechte Leitfähigkeit
und somit eine geringe Zellenleistung resultiert. Diese Elektrolyten werden deshalb vor allem in
Zellen mit geschmolzenen Elektroden verwendet.
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Hiervon ausgehend, liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die leitfähigkeit der positiven Elektrode
in Peststoffzellen zu erhöhen, wobei für die negative Elektrode Stoffe hoher Energiedichte und die
hiermit verträglichen Elektrolyte verwendet werden sollen, so daß man eine Erhöhung der Energiedichte erhält,
ohne daß das Leistungsvermögen abnimmt. Die chemische Stabilität zwischen den Zellenbestandteilen
soll unbedingt gewährleistet sein.
Erfindungsgemäß enthält die Feststoffzelle eine negative,
feste Metallelektrode, einen Festkörperelektrolyt und eine feste, positive Elektrode, wobei die positive
Elektrode mindestens 90 Gewichtsprozent Aktivmaterial aufweist und ein Aktivmaterial enthält, das
bei Raumtemperatur eine Ionen- und Elektronen-Leitfä-
-10 2-1 —1 higkeit im Bereich von 10 und 10 0hm cm , sowie
ein kathodenaktives, nicht leitendes Chalcogenhat.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Verwendung eines Materials für die positive Elektrode einer Feststoff
zelle, das dadurch ausgezeichnet ist, daß es sowohl ionen- als auch elektronenleitend ist und das
gleichermaßen als Aktivmaterial für die positive Elektrode geeignet ist. Normalerweise verlangen die positiven
Elektroden die Zugabe einer nicht unerheblichen Menge (beispielsweise über 20 Gewichtsprozent) eines
Ionenleiters, wie er etwa als Elektrolyt verwendet wird, um den Ionenfluß innerhalb der positiven Elektrode
während der Zellenreaktion zu begünstigen. Dies gilt besonders, wenn das Material der positiven Elektrode
ein Elektronenleiter ist, da anderenfalls ein Reduktionsprodukt an der Berührungsfläche der positiven
Elektrode mit dem Elektrolyten entstehen würde, das
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möglicherweise den Jonenfluß während der Entladung erheblich
erschweren würde. In den vorbekannten Zellen
waren jedoch die zugefügten Ionenleiter im allgemeinen
keine Aktivstoffe der positiven Elektrode - mit dem Ergebnis eines erheblichen Kapazitätsverlustes. Hinzu
kommt, daß für die positive Elektrode geeignete Stoffe
mit schlechter Elektronen-Leitfähigkeit die Zugabe von
guten Elektronenleitern erfordern, wodurch sich die Zellenkapazität weiter vermindert. Durch die erfindungsgemäße Kombination der Elektronen- und der Ionenleitung
mit der-Aktivität der positiven Elektrode wird eine höhere Energiedichte und zugleich auch eine höhere
Stromstärke erreicht, ohne daß Raum für zusätzliche
Leiterstoffe benötigt wird.
Beispiele für Werkstoffe, die über die gewünschte Ionen-
und Elektronen-Leitfähigkeit verfügen und die als Aktivmaterial
für die positive Elektrode dienen und außerdem
mit den in Zellen hoher Energiedichte verwendeten Elektrolyten verträglich sind, beinhalten Metalloxide,
Jodide und Hydroxide sowie metallische und nicht-metallische Chalcogen^T Spezielle Beispiele solcher Materialien
sind die folgenden MetallehalcogenwT ΟοΤβρ,
Cr2S,, HfS2, HfSe2, HfTe2, IrTe2, MoS2, MoSe2, MoTe2,
NbS2, NbSe2, WbTe2, NiTe2, PtS2, PtSe2, PtTe2, SnS2,
SnSSe, SnSe2, TaS2, TaSe2, TaTe2, TiS2, tiSe2, TiTe2,
VS2, VSe2, VTe2, WSp, WSe2, WTe2, ZrS2, ZrSe2 und ZrTe2,
wobei das Ghalcogeni^ein Sulfid, Selenid, Tellurid oder
eine Kombination daraus ist.
Auch geeignet sind nicht-stöchiometrische Metallchalcogenfcrwie
Li TiS9, wobei x<1, das in einem gewissen
Ausmaß die komplexe Form eines der positiven Elektrodenwerkstoffe mit dem Kation der negativen Elektrode
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enthält und von denen can arnir.rr.t, daß sie .--"-■"'3 chenreaktionsprodukte
wahren"! der - ellenentla'j -τ. -ind.
V/eitere Materialien, die ionen- und elektr :: :eiten:.
sowie kathodenaktiv sind, enthalten nicht-stocniometrische
Metalloxide wie KnCu, TiO2, MoO_,
und V/0,; Metalljodide wie GdJ2, PeJ2, GeJ2, KnJ2,
TU2, VJ2 und YbJ2; Metallhydroxide wie Gd(OH)2, F
Mn(OH)2 und Ki(OH)2; nicht-metallische Chaleogen£*wie
SeTe2 und CSn, wobei η zwischen 0,001 und 1,0 liegt.
Die CS -Komponente wird gemäß einem Verfahren hergestellt,
das in einem Artikel durch R. C. Croft im Australian Journal of Chemistry, Vol. 9, pp. 201 bis
205, 1956 geschildert ist. Die dortige Offenbarung wird
zum hiesigen Gegenstand gemacht.
Damit das ionen- und elektronenleitende positive Aktivmaterial kommerziell für Zellen mit hoher Ausgangsspannung
mit negativen Lithiumanoden brauchbar ist, sollte es vorzugsweise in der Lage sein zu einer Spannungsverbindung mit Lithium bei einer Klemmspannung von mindestens
1,5 V und noch besser über 2 V.
Die Arbeitsspannung des ionen- und elektronenleitenden positiven Aktivmaterials sollte vorzugsweise im wesentlichen
entsprechend der Spannung des nicht leitenden positiven Aktivmaterials höherer Energiedichte sein,
das damit gemischt ist, um nachteilige Spannungsverluste zu vermeiden.
Ein weiteres Kriterium für das genannte positive Elektrodenmaterial
besteht darin, daß sowohl dessen lonenals auch dessen Elektronen-Leitfähigkeit im Bereich
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—10 2 —1 — 1 zwischen 10 und 10 Ohm cm liegen sollte, wobei
vorzugsweise die Ionen-Leitfähigkeit oberhalb 10~ und die Elektronen-Leitfähigkeit oberhalb 10 liegen sollte,
dies alles auf Eaumtemperatur bezogen.
Außerdem ist es besonders wichtig, daß die Ionen- und Elektronen-Leitfähigkeit des positiven Elektrodenmaterials
mit dem Pestkörperelektrolyten verträglich ist, der in dem Element hoher Energiedichte verwendet wird.
Ein besonders geeignetes Material ist Titaniumdisulfid
(TiS2).
Die Feststoffelektrolyte für Lithiumzellen hoher Energiedichte sind meist Lithiumsalze, die eine Ionen-Leit-
-9 -1 —1 fähigkeit oberhalb 10 0hm cm bei Raumtemperatur
aufweisen. Diese Salze können entweder in reiner Form vorliegen oder mit leitfähigkeitserhöhenden Zusätzen
versehen sein, um die Leistungsfähigkeit der Zelle zu verbessern. Beispiele von Lithiumsalzen mit der geforderten
Leitfähigkeit sind Lithiumiodid (LiJ) und Lithiumiodid,
das mit Lithiumhydroxid (LiOH) und Aluminiumoxid (AlpO_) vermischt ist, wobei die letztgenannte
Mischung als LLA bezeichnet wird und in dem US-Patent 3,713,897 beschrieben ist.
Pestkörperelektrolytelemente hoher Energiedichte können als ihre negativen Elektroden Materialien ähnlich
wie Lithium aufweisen, die eine hohe Spannung und ein niedriges elektrochemisches Äquivalentgewicht haben.
Geeignete negative Elektrodenmaterialien umfassen Metalle der Gruppen I A und II A des Periodensystems wie
Natrium, Kalium, Beryllium, Magnesium und Calzium ebenso wie Aluminium der Gruppe III A und andere Metalle
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oberhalb Wasserstoff innerhalb der elektrochemischen Spannungsreihe.
Zellen mit anderen Werkstoffen für die negative Elektrode können die entsprechenden Salze als Elektrolyt
verwenden, also beispielsweise ein Natriumsalz für eine Zelle mit einer negativen Natriumelektrode. Außerdem
können auch Elektrolytsalze mit geeigneter Leitfähigkeit und mit einem Kation eines Metalls mit geringerer
elektrochemischer Spannung als die des Metalls der negativen Elektrode verwendet werden.
Es wird davon ausgegangen, daß das zuvor erwähnte Aktivmaterial der positiven Elektrode, das sowohl ionenals
auch elektronenleitend ist, mit den Ionen der negativen Elektrode (beispielsweise Lithium-Kationen)
reagieren wird, um während der Zellenentladung einen nicht-stöchiometrischen Komplex zu bilden. Diese Komplexbildung der Kationen gestattet ihnen, ihren Sitz
zu verlagern und dadurch die erwünschte Ionenleitung herbeizuführen. Daneben liefern die oben erwähnten Verbindungen
freie Elektronen, die zur Elektronenleitung notwendig sind.
Die genannten leitenden und aktiven Komponenten werden mit anderen aktiven Komponenten oder Elementen gemischt,
die zu einer höheren Energiedichte führen, jedoch nicht allein verwendet werden können, weil sie nicht als
Ionen- und/oder Elektronenleiter wirken können. Daher steigert der Einschluß ionen- und elektronenleitenden,
positiven Elektrodenmaterials die Leistungsfähigkeit des Elementes unter Erübrigung nicht entladbaren Leitermaterials.
Wenn außerdem das leitende Aktivmaterial homogen mit der Komponente höherer Energiedichte ge-
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mischt ist, erreicht die realisierbare Nutzbarkeit eines so ausgebildeten Elementes den theoretischen Wert.
Eine Grenze bei der Ausbildung von Festkörperelementen ist die Leitfähigkeit der Reaktionsprodukte des Elementes.
Ein Produkt niedriger Leitfähigkeit besteht bei einem großen inneren Widerstandsverlust, der die
Brauchbarkeit des Elementes nachhaltig beeinträchtigt. Bei Elementen, die in der vorstehenden Weise ein ionen-
und elektronenleitendes, positives Elektrodenmaterial haben, erhält das komplexe Reaktionsprodukt die Leitfähigkeit
aufrecht, wodurch die volle Brauchbarkeit der anderen aktiven positiven Elektrodenmaterialien
aufrecht erhalten bleibt, die nicht leitende Reaktionsprodukte in ihrer Nähe haben. Ein Nachteil bei Elementen,
deren positiven Elektroden zur Bildung von Reaktionsprodukten niedriger Ionen-Leitfähigkeit führen,
insbesondere beim Übergang zwischen positiver Elektrode und Elektrolyt, besteht im Unterbinden von Reaktionsprodukten,
die den Weitergebrauch des Elementes gestatten. Demgegenüber sorgt der Einschluß ionen- und
elektronenleitenden positiven Aktivmaterials für eine gleichmäßigere Verteilung der Reaktionsprodukte über
die Struktur der Elektrode, was durch die Ionen-Leitfähigkeit begründet ist, die eine homogene Verteilung
gewährleistet. Soweit die Reaktionsprodukte der ionenleitfähigen Materialien die Leitfähigkeit einschränken,
ist ein Weitergebrauch des Elementes trotzdem mit den nicht leitfähigen Aktivmaterialien möglich, die sich
in leitfähiger Nähe zu den leitenden Aktivmaterialien befinden.
Beispiele für nicht leitende Chalcogenil als positive
Elektrodenmaterialien, die mit dem ionen- und elektronenleitenden positiven Material gemischt werden können,
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sind Silbersulfid (Ag3S), Bleisulfid (PbS), Kupfersulfid
(CuS), Bleiselenid (PbSe), Bleitellurid (PbTe), Antimonsulfid (Sb9S,- und Sb2S3}' Wismutsulfid (Bi2S3),
Zinntellurid (SnTg), Quecksilbersulfid (HgS), Arsensulfid (As2S,), Arsenselenid (As2Se3), Antimontellurid
(Sb2Te,) und Selensulfid (SeS2), vorzugsweise
As2S-, Sb2S5, Sb3S5 oder SeS3.
Außerdem kann eine kleine Menge des Elektrolyten in die positive Elektrode eingeschlossen sein, um den
Übergang zwischen Elektrode und Elektrolyt zu verwischen bzw. zu überbrücken, indem ein engerer elektrischer
Kontakt zwischen positiver Elektrode und Elektrolyt hergestellt wird. Dies befähigt das Element,
längere Zeit bei hoher Stromabgabe zu arbeiten. Außerdem kann der Elektrolyteinschluß in der positiven Elektrode
deren Ionen-Leitfähigkeit heraufsetzen für den Fall, daß die Ionen-Leitfähigkeit des Aktivmaterials
der positiven Elektrode eine geringere Leitfähigkeit als der Elektrolyt hat. Sollte aber ein solcher Elektrolyteinschluß
gemacht werden, so sollte er nicht höher als 10 Gewichtsprozent sein, da größere Mengen
lediglich die Energiedichte des Elementes bei - wenn überhaupt - geringer weiterer Verbesserung der Stromabgabefähigkeit
herabsetzen. Deshalb sollen die Aktivmaterialien der positiven Elektrode mindestens 90 Gewichtsprozent
ausmachen.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die hohe Energiedichte und Brauchbarkeit einer positiven Elektrode,
die ein nicht leitendes Chalcogen4- in Verbindung mit
einem ionen- und elektronenleitenden Material als aktives positives Elektrodenmaterial enthält.
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Bei den nachfolgenden Beispielen wie auch sonst innerhalb der gesamten Beschreibung und der Ansprüche- sind
alle Anteile und Prozente Gewichtsprozente, wenn es nicht ausdrücklich anderweitig gesagt ist. Die Beispiele
sind lediglich zur Veranschaulichung gedacht und ihre Einzelheiten sollen keine Einschränkung des Gegenstandes
der Erfindung darstellen.
Pestkörperelement aus einer Lithiumscheibe mit 1,47 cm Oberfläche und 0,01 cm Dicke; eine positive Elektroden-
2 scheibe mit einer Oberfläche von 1,82 cm und 0,02 cm Dicke, bestehend aus 50 $ TiS2 und 50 $ As2S, mit
einem Gewicht von 100 mg; und ein Festkörperelektrolyt dazwischen mit den gleichen Abmaßen wie die positive
Elektrode und bestehend aus LiJ, LiOH, AIpO, im Verhältnis 4!1ϊ 2. Ein solches Element ist durch Zusammenpressen
von Elektrolyt und positiver Elektrode bei
O ρ
einem Druck von etwa 6,8 χ 10 N/m hergestellt, wobei anschließend die negative Elektrode auf die andere
Seite gepreßt wird mit einem Druck von etwa 3,4 x 10 N/m . Das Element wurde bei 72 C bei einer
Belastung von 188 ^A entladen. Das Element liefert
2ty*A Stunden (mAH) bei 2 V, etwa 31 mAH bei 1,5 V und
etwa 38 mAH bei 1 V.
Ein Eestkörperelement entsprechend Beispiel I wurde
bei Raumtemperatur mit einer Belastung von 36 ^uA entladen.
Das Element lieferte etwa 22 mAH bei 1,5.V und etwa 27 mAH bei 1 V.
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Ein Festkörperelement wurde gemäß Beispiel I hergestellt, aber mit SbpS, anstelle von AspS~. Das Element
wurde bei Raumtemperatur unter einer Belastung von 36 ^uA entladen. Das Element lieferte etwa 22 mAH bei
1,5 V und etwa 32 mAH bei 1 V.
Ein Festkörperelement wurde entsprechend Beispiel I hergestellt, jedoch mit Sb2S1- anstelle von AspS, und
mit einem positiven Elektrodengewicht von 200 mg. Es wurde bei Raumtemperatur entladen mit einer Belastung
von 27 /iA. Das Element lieferte etwa 7 mAH bei 2 V und etwa 11 mAH bei 1,5 V und etwa 14 mAH bei 1 V.
Ein Festkörperelement, hergestellt gemäß Beispiel I, jedoch mit SeSp anstelle von AspS-, und mit einem positiven
Elektrodengewicht von 50 mg wurde bei 600C mit
einer Belastung von 180 uA entladen. Das Element lieferte etwa 5 mAH bei 2 V, etwa 18 mAH bei 1,5 V und
etwa 22 mAH bei 1 V.
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Claims (8)
- DIPL-ΙΝΘ. R. LEMCKE - i/- 2817703DR.-IN6. H. J. BROMMER
PATENTANWÄLTEKARLSRUHE 1PatentansprücheFestkörper element mit einer festen, positiven Elektrode, wobei diese Elektrode ein nicht leitendes Aktivmaterial und ein leitendes Material enthält, dadurch gekennzeichnet,daß die positive Elektrode aus mindestens 90 fi Aktivmaterial besteht und als Leitermaterial ein kathodenaktives Material enthält, das bei Raumtemperatur eine Ionen- und Elektronen-Leitfähigkeit im Bereich zwischen— 10 2 —1 — 110 und 10 0hm cm aufweist, und daß das positive, nicht leitende aktive Elektrodenmaterial ein Chalcogenid ist. - 2. Festkörperelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das leitende, aktive positive Elektrodenmaterial aus Metalloxiden, Metalljodiden, Metallhydroxiden und metallischen und nicht-metallischen Ghalcogeniden ausgewählt ist«
- 3. Festkörperelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aktive, leitende positive Elektrodenmaterial ein Metallchalcogenid ist.
- 4. Festkörperelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aktive, leitende positive Elektrodenmaterial Titandisulfid ist.ORIGIiNAL INSPECTS 809843/1020
- 5. Festkörperelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht leitende aktive Chalcogenid ausgewählt ist aus Silbersulfid (Ag2S), Bleisulfid (PbS), Kupfersulfid (CuS), Bleiselenid (PbSE), Bleitellurid (PbTe), Antimonsulfid (Sb2S5 und Sb3S5), Wismutsulfid (Bi2S5), Zinntellurid (SnTe), Quecksilbersulfid (HgS), Arsensulfid (As3S Arsenselenid (As2Se5), Antimontellurid (Sb2Te5) und Selensulfid (SeS2).
- 6. Festkörperelement nach einem der Ansprüche 1 bis5, dadurch gekennzeichnet, daß die negative Festkörperelektrode Lithium enthält.
- 7. Festkörperelement nach einem der Ansprüche 1 bis6, dadurch gekennzeichnet, daß der Festkörperelektrolyt Lithiumiodid enthält.
- 8. Festkörperelement nach Anspruch 6, wobei das aktive, leitende positive Elektrodenmaterial Titaniumdisulfid ist, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht leitende Chalcogenid ausgewählt ist aus AspS-,, SbpS_, SbpS,- und SeS2.8098^3/1020
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