DE2817575C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines kristallinen Aluminosilicat-Zeoliths nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Zeoliths,
der auch als Zeolith vom ZSM-35-Typ bezeichnet wird, ist
aus der US-PS 40 16 245 bekannt. R ist dabei ein Kation,
das sich vom Ethylendiamin oder Pyrrolidon ableitet.
Der nach dem bekannten Verfahren hergestellte Katalysator
läßt hinsichtlich seiner Reinheit und katalytischen Aktivität
zu wünschen übrig. Auch ist die Bildungsgeschwindigkeit
des Zeolith nach dem bekannten Verfahren relativ
langsam.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, welches
bei erhöhter Bildungsgeschwindigkeit zu einem
kristallinen Aluminosilicat-Zeolithen erhöhter Reinheit,
katalytischer Aktivität und verbesserter Alterungseigenschaften
führt.
Dies wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete
Verfahren erreicht. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
wiedergegeben.
Die OH--Menge des OH-/SiO2-Verhältnisses des erfindungsgemäß
hergestellten Gemisches errechnet sich aus den
anorganischen Alkali-Quellen ohne irgendeinen Betrag des
Butandiamins als organischer Base. Danach werden die Kristalle
von der Flüssigkeit abgetrennt und gewonnen. Die
erforderlichen Reaktionsbedingungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens bestehen im Erwärmen des Reaktionsgemisches
auf eine Temperatur von 32 bis 204°C für 3 h bis etwa 100
Tage. Ein bevorzugterer Temperaturbereich liegt zwischen
66 und 204°C, wobei die Zeit bei einer solchen Temperatur
im Bereich von 6 h bis 80 Tage liegt.
Der Aufschluß der Gelteilchen erfolgt bis zur Kristallbildung.
Das feste Produkt wird vom Reaktionsmedium abgetrennt, z. B.
durch Kühlen des Ganzen auf Raumtemperatur, Filtrieren und
Waschen mit Wasser.
Es wird daran erinnert, daß bei der Berechnung des Molverhältnisses
von Hydroxidionen/Siliciumdioxid die Berechnung
des Hydroxids durch Summieren der OH--Mole üblich ist, ob
nun als NaOH, als Natriumsilicat (NaOH + SiO2), als Natriumaluminat
(NaOH + Al2O3), oder dergleichen, und von dieser
Summe die Mole zugesetzter Säure abzuziehen. Säure kann einfach
als HCl, NHO3, H2SO4, Essigsäure und dergleichen oder
als Aluminiumsulfat (Al2O3 + H2SO4), -chlorid (Al2O3 + HCl),
-nitrat (Al2O3 + HNO3) usw. zugesetzt werden. Jedes Mol
Al2O3 ist seinerseits 2 Mol Säure bei dieser Berechnung
äquivalent, da Al2O3 2 Mol Hydroxid bei seiner Umwandlung
in ein Gitter-Alumination verbraucht.
Insbesondere wird dem Butandiamin, bei dieser
Berechnung kein Betrag zugemessen. Das in dem Reaktionsgemisch
mit einem OH-/SiO2-Verhältnis von 0,01 vorhandene Butandiamin
wird bei weiterem Säurezusatz protoniert. Bis die zusätzliche
Säure über das vorhandene Amin hinausgeht, bleibt der
pH über 7.
Bei einer herkömmlichen Berechnung, die das Butandiamin nicht berücksichtigt,
konnte dadurch die gesamte Molzahl an Säure
die Mole an im Reaktionsgemisch ursprünglich vorhandenem
Hydroxid überschreiten, und daher würde eine Subtraktion zu
scheinbar negativen OH-/SiO2-Verhältnissen führen. Ein negatives
Verhältnis ist natürlich nicht möglich, da die tatsächliche
Molzahl an Hydroxid (pro Liter) in einem wäßrigen Gemisch
stets positiv und 10-14, dividiert durch die Mol pro
Liter Säure ist. Errechnet aus der tatsächlichen Molzahl an
Hydroxid umfaßt die Erfindung einen OH-/SiO2-Bereich von etwa
10-10 bis etwa 1,0.
Bleibt man bei der üblichen Praxis zur Beschreibung von Zusammensetzungen
von Reaktionsgemischen, wird ein Verhältnis
H⁺(zusätzlich)/SiO2, das gleich der Molzahl an H⁺, im Überschuß
zu den zur Herstellung des Reaktionsgemischs zugesetzten Molen
OH- zugesetzt, ist, definiert.
Folgt man dem erfindungsgemäß verbesserten Verfahren zur Herstellung
des ZSM-35, wird eine erhöhte Kristallisationsgeschwindigkeit
bei vorgegebener Reaktionstemperatur erzielt,
verglichen mit dem herkömmlichen Herstellungsverfahren; geringere
Mengen an stickstoffhaltiger organischer Verbindung sind
erforderlich, und häufig ergeben sich Produkte höherer kristalliner
Reinheit. Jeder dieser Faktoren führt zu verminderten
Kosten bei der Synthese wirksamen ZSM-35-Katalysatormaterials.
Die für die Kristallisation erforderliche Zeit kann in manchen
Fällen um einen Faktor 5-10 herabgesetzt werden; der Bedarf an
kostspieligen organischen Substanzen kann um einen Faktor von
2-4 gesenkt werden.
Die besondere Wirksamkeit eines Butandiamins, insbesondere
des 1,4-Butandiamins, im Vergleich mit anderen Diaminen, wie
Äthylendiamin, Propandiamin oder Pentandiamin, beruht vermutlich
auf der Fähigkeit, als Modellform bei der Keimbildung
und dem Wachstum der ZSM-35-Kristalle zu wirken.
Interessant ist die Feststellung, daß die erfindungsgemäß hergestellten
ZSM-35-Kristalle eine plättchenartige Gestalt zeigen,
die zuvor für in herkömmlicher Weise hergestellten ZSM-35 nicht
berichtet wurde. Der auf herkömmliche Weise hergestellte ZSM-35
neigt zur Ausbildung "lattenförmiger" Kristalle, deren Porenkanäle
parallel zur Längendimension liegen. Morphologische
Veränderungen können aufgrund ihres Einflusses auf die Diffusionsdimensionen
in einem Zeolith die katalytische Aktivität und
Alterungseigenschaften beträchtlich verstärken beziehungsweise
verbessern.
Das Gemisch für die Synthese des synthetischen ZSM-35 kann
unter Verwendung von Materialien hergestellt werden, die das
geeignete Oxid zu liefern vermögen. Solche Materialien sind z. B.
Aluminate, Aluminiumoxid, Silicate, Siliciumdioxid-Hydrosol,
Silicagel, Kieselsäure und Hydroxide. Natürlich kann jede
Oxidkomponente, die in dem Reaktionsgemisch zur Herstellung
von ZSM-35 verwendet wird, über eine oder mehrere notwendige
Reaktionskomponenten zugeführt werden, und sie können in jeder
Reihenfolge zusammengemischt werden. Beispielsweise kann ein
Oxid durch eine wäßrige Lösung, Natriumhydroxid oder durch
eine wäßrige Lösung eines geeigneten Silicats zugeführt
werden; das organische stickstoffhaltige Kation kann von
einer Verbindung des Kations geliefert werden, wie z. B.
dem Hydroxid oder einem Salz, sowie durch das angegebene
Amin. Das Reaktionsgemisch kann entweder ansatzweise oder
kontinuierlich hergestellt werden. Die Kristallgröße und
die Kristallisationszeit der ZSM-35-Zusammensetzung variiert
mit der Natur des verwendeten Reaktionsgemischs.
Das Verhältnis R/Al₂O₃ kann
in dem erfindungsgemäß hergestellten Zeolith aufgrund von Einschlüssen überschüssigen
Butandiamins (R) in den Poren des Zeoliths über den
Einheitswert hinausgehen.
Der so hergestellte ZSM-35 kann ferner durch seine Sorptionskapazität
bei 90°C, wie nachfolgend ausgeführt, charakterisiert
werden.
Der molare SiO2-Anteil x des erfindungsgemäßen Zeolith ist größer
als 8 und vorzugsweise höchstens 50.
Die ursprünglichen Kationen dss ZSM-35 in der hergestellten
Form können nach auf dem Fachgebiet gut bekannten Techniken
zumindest teilweise durch Ionenaustausch mit anderen Kationen
ersetzt werden. Bevorzugte ersetzende oder austauschende Kationen
sind z. B. Metallionen, Ammoniumionen, Wasserstoffionen und
deren Gemische. Besonders bevorzugte Kationen sind solche,
die den Zeolith insbesondere für Kohlenwasserstoff-Umwandlung
katalytisch aktiv machen. Hierzu gehören Wasserstoff, Seltene
Erdmetalle, Aluminium, Metalle der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA.
Der erfindungsgemäß hergestellte synthetische ZSM-35-Zeolith
besitzt eine festgelegte, unterscheidbare Kristallstruktur,
deren Röntgenbeugungsmuster im wesentlichen die in der Tabelle I
aufgeführten wichtigen Linien zeigt:
d (nm · 10-1) | |
relative Intensität I/Io | |
9,6 ±0,20 | |
sehr stark bis sehr, sehr stark | |
7,10 ±0,15 | mittel |
6,98 ±0,14 | mittel |
6,64 ±0,14 | mittel |
5,78 ±0,12 | schwach |
5,68 ±0,12 | schwach |
4,97 ±0,10 | schwach |
4,58 ±0,09 | schwach |
3,99 ±0,08 | stark |
3,94 ±0,08 | mittel-stark |
3,85 ±0,08 | mittel |
3,78 ±0,08 | stark |
3,74 ±0,08 | schwach |
3,66 ±0,07 | mittel |
3,54 ±0,07 | sehr stark |
3,48 ±0,07 | sehr stark |
3,39 ±0,07 | schwach |
3,32 ±0,07 | schwach-mittel |
3,14 ±0,06 | schwach-mittel |
2,90 ±0,06 | schwach |
2,85 ±0,06 | schwach |
2,71 ±0,05 | schwach |
2,65 ±0,05 | schwach |
2,62 ±0,05 | schwach |
2,58 ±0,05 | schwach |
2,54 ±0,05 | schwach |
2,48 ±0,05 | schwach |
Diese Werte wurden nach Standard-Techniken bestimmt. Die
Strahlung war die der Kupfer-Kα -Dublettlinie, und verwendet
wurde ein Scintillationszähler-Spektrometer mit einem Bandschreiber-
Aufzeichnungsgerät. Die Peak-Höhen, I, und die
Lagen als Funktion von 2 ϑ , wobei ϑ der Bragg'sche Winkel ist,
wurden von der Bandaufzeichnung abgelesen. Daraus wurden die
relativen Intensitäten, 100 I/I 0, wobei I 0 die Intensität der
stärksten Linie oder des stärksten Peaks und d (nm · 10-1) (beob.) der
interplanare Abstand in nm-Einheiten ist, entsprechend
den aufgezeichneten Linien berechnet. Es versteht sich, daß
dieses Röntgenbeugungsmuster für alle Arten von ZSM-35-Zusammensetzungen
charakteristisch ist. Ionen-Austausch des
Natriumions gegen Kationen zeigt praktisch das gleiche Muster
mit einigen geringfügigen Verschiebungen im interplanaren
Abstand und eine Veränderung der relativen Intensität. Andere
geringfügige Änderungen können in Abhängigkeit vom Silicium/
Aluminium-Verhält der besonderen Probe sowie davon, ob zuvor
eine Wärmebehandlung vorgenommen worden ist, auftreten.
Ein weiteres Merkmal des ZSM-35 ist das Sorptionsvermögen,
wonach der Zeolith eine gesteigerte Kapazität für 2-Methylpentan
(bezüglich der n-Hexan-Sorption nach dem Verhältnis
n-Hexan/2-Methylpentan) im Vergleich mit einer Wasserstofform
natürlichen Ferrierits aus dem Brennvorgang einer
ammoniumausgetauschten Form hat. Das charakteristische
Sorptionsverhältnis n-Hexan/2-Methylpentan für ZSM-35 (nach
dem Brennen bei 600°C) ist <10, während das Verhältnis für
den natürlichen Ferrierit erheblich größer als 10 ist, z. B.
sogar 34 oder darüber.
Während der verbesserte Zeolith ZSM-35 bei einer großen Zahl
von Umwandlungsreaktionen organischer Verbindungen, z. B. von
Kohlenwasserstoffen, eingesetzt werden kann, ist es besonders
brauchbar bei den Verfahren der Polymerisation, Aromatisierung
und beim Kracken. Zu weiteren Umwandlungsprozessen, für die
der verbesserte ZSM-35 in einer oder mehreren seiner aktiven
Formen eingesetzt werden kann, gehören z. B. das Hydrokracken
und die Umschaltung leichter aliphatischer Stoffe in Aromaten,
wie nach der US-PS 37 60 024.
Erfindungsgemäß hergestellte synthetische ZSM-35-Zeolithe
können entweder in der organischen Stickstoff enthaltenden
und Alkalimetall enthaltenden Form, der Alkalimetallform und
Wasserstofform oder einer anderen Form mit einwertigen oder
mehrwertigen Kationen verwendet werden. Sie können auch in
inniger Kombination mit einer hydrierenden Komponente, wie
Wolfram, Vanadium, Molybdän, Rhenium, Nickel, Kobalt, Chrom,
Mangan oder einem Edelmetall, wie Platin oder Palladium, verwendet
werden, wo eine Hydrier/Dehydrier-Funktion bewirkt
werden soll. Solche Komponenten können durch Austausch in
die Masse, durch Imprägnieren oder durch inniges physikalisches
Zusammenmischen eingebracht werden. Solche Komponenten
können auf oder in den ZSM-35 imprägniert werden, z. B., wie
im Falle von Platin, durch Behandeln des Zeoliths mit einem
platinmetallhaltigen Ion. So gehören zu für diesen Zweck
geeigneten Platinverbindungen Chloroplatinsäure, Platin(II)-
chlorid und verschiedene Verbindungen, die den Platinaminkomplex
enthalten. Auch Kombinationen von Metallen und von
Methoden zu ihrer Einarbeitung können verwendet bzw. angewandt
werden.
Synthetischer ZSM-35 sollte bei Verwendung entweder als
Adsorptionsmittel oder als Katalysator in einem Kohlenwasserstoff-
Umwandlungsprozeß zumindest teilweise dehydratisiert
sein. Dies kann durch Erwärmen auf eine Temperatur im Bereich
von 200 bis 600°C in inerter Atmosphäre, wie in Luft, Stickstoff
usw. und bei atmosphärischem oder unteratmosphärischem
Druck für eine Zeit zwischen 1 und 48 h geschehen. Die Dehydratisierung
kann auch bei niedrigerer Temperatur durch
einfaches Einbringen des Katalysators in ein Vakuum erfolgen,
doch ist mehr Zeit erforderlich, um ein ausreichendes Maß an
Dehydratisierung zu erreichen.
Bei einem erfindungsgemäß hergestellten synthetischen ZSM-35
können die ursprünglichen mit ihm verbundenen Kationen durch
eine Anzahl anderer Kationen nach auf dem Fachgebiet gut bekannten
Techniken ersetzt sein. Typische ersetzende Kationen
sind z. B. Wasserstoff, Ammonium und Metallkationen sowie deren
Gemische. Unter den Austausch-Metallkationen werden vor allem
Kationen von Metallen wie Seltenen Erden, Mn, Ca, Mg, Zn,
Cd, Pd, N, Co, Ti, Al, Sn, Fe und Co bevorzugt.
Typische Ionenaustauschtechniken bestehen im Kontakt des
synthetischen ZSM-35-Zeoliths mit einem Salz des gewünschten
Austausch-Kations oder Kationen. Obgleich eine große Vielfalt
von Salzen eingesetzt werden kann, werden besonders Chloride,
Nitrate und Sulfate bevorzugt.
Repräsentative Ionenaustauschtechniken sind in zahlreichen
Patentschriften offenbart, dazu gehören die US-PS′en 31 40 249,
31 40 251 und 31 40 253.
Nach dem Kontakt mit der Salzlösung des gewünschten Austausch-
Kations wird der Zeolith dann vorzugsweise mit Wasser gewaschen
und bei einer Temperatur im Bereich von 66 bis 316°C
getrocknet und kann dann in Luft oder einem
anderen Inertgas bei Temperaturen im Bereich von 260 bis
816°C für 1 bis 48 h oder mehr gebrannt
werden, um ein katalytisch aktives Wärmezersetzungsprodukt zu
liefern.
Unabhängig von dem das Alkalimetall in der synthetisierten
Form des ZSM-35 ersetztenden Kation bleibt die räumliche Anordnung
der Aluminium-, Silicium- und Sauerstoffatome, die
das Kristallgrundgitter des ZSM-35 bilden, im wesentlichen
unverändert durch den beschriebenen Austausch des Alkalimetalls,
wie durch Aufnahme eines Pulver-Röntgenbeugungsmusters
des ionenausgetauschten Materials bestimmt wurde.
Das erfindungsgemäß hergestellte Aluminosilicat bildet sich
in einer großen Zahl von Teilchengrößen. Allgemein ausgedrückt
können die Teilchen in Form eines Pulvers, eines Granulats
oder eines Formerzeugnisses, wie eines Extrudats, mit einer
Teilchengröße zwischen 0,037 und 9 mm vorliegen.
In Fällen, in denen der Katalysator einer Formgebung
unterliegt, wie z. B. durch Strangpressen, kann das Aluminosilicat
vor dem Trocknen stranggepreßt oder getrocknet oder
teilweise getrocknet und dann stranggepreßt werden.
Bei vielen Katalysatoren ist es erwünscht, den erfindungsgemäß
hergestellten ZSM-35 mit einem anderen Material zu kombinieren,
das Temperaturen und anderen bei organischen Umwandlungsprozessen
angewandten Bedingungen widersteht. Solche
Matrixmaterialien sind z. B. aktive und inaktive Materialien
und synthetische oder natürlich vorkommende Zeolithe sowie
anorganische Materialien, wie Tone, Siliciumdioxid und/oder
Metalloxide. Letztere können entweder natürlich vorkommend
oder in Form gelatinöser Fällungen, Sole oder Gele, einschließlich
Gemische von Siliciumdioxid und Metalloxiden,
sein. Die Verwendung eines Materials in Verbindung mit dem
ZSM-35, z. B. in Kombination damit, das aktiv ist, neigt zur
Verbesserung der Umwandlung und/oder Selektivität des Katalysators
bei bestimmten organischen Umwandlungsprozessen.
Inaktive Materialien dienen in geeigneter Weise als Verdünnungsmittel
zur Steuerung des Umwandlungsgrades in einem
gegebenen Prozeß, so daß Produkte wirtschaftlich und ordnungsgemäß
ohne Anwendung weiterer Maßnahmen zur Steuerung der
Reaktionsgeschwindigkeit erhalten werden können. Häufig wurden
Zeolith-Materialien in natürlich vorkommende Tone, z. B. Bentonit
und Kaolin, eingearbeitet. Diese Materialien, d. h. Tone, Oxide
usw., wirken teilweise als Bindemittel für den Katalysator.
Erwünscht ist die Schaffung eines Katalysators mit guter Bruchfestigkeit,
da in der Erdölraffination der Katalysator häufig
einer rauhen Handhabung unterworfen ist, die dazu führt, den
Katalysator zu pulverförmigen Materialien auseinanderzubrechen,
die Probleme bei der Weiterverarbeitung bieten.
Natürlich vorkommende Tone, die mit dem hiernach hergestellten
synthetischen ZSM-35-Katalysator zusammengestellt werden können,
sind solcher der Familien der Montmorillonite und Kaoline, wozu
die Subbentonite und die gewöhnliche als Dixie-, McNamee-,
Georgia- und Florida-Tone bekannten gehören, oder andere, in
denen der mineralische Hauptbestandteil Halloysit, Kaolinit,
Dickit, Nacrit oder Anauxit ist. Solche Tone können im Rohzustand,
wie sie ursprünglich abgebaut wurden, oder zunächst
einer Brenn-, Säurebehandlung oder chemischen Abwandlung
unterworfen werden.
Zusätzlich zu den vorstehenden Materialien kann der erfindungsgemäß
hergestellte ZSM-35 mit einem porösen Matrix-
Material zusammengestellt werden, wie mit Siliciumdioxid/
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid/Magnesiumoxid, Siliciumdioxid/
Zirkonoxid, Siliciumdioxid/Thoriumoxid, Siliciumdioxid/
Berylliumoxid, Siliciumdioxid/Titanoxid, sowie ternären
Mitteln, wie Siliciumdioxid/Aluminiumoxid/Thoriumoxid,
Siliciumdioxid/Aluminiumoxid/Zirkonoxid, Siliciumdioxid/
Aluminiumoxid/Magnesiumoxid und Siliciumdioxid/Magnesiumoxid/
Zirkonoxid. Die Matrix kann in Form eines Cogels vorliegen.
Ein Gemisch dieser Komponenten kann auch verwendet werden.
Die relativen Anteile an fein zerteiltem kristallinem Aluminosilicat-
ZSM-35 und anorganischer Oxidgelmatrix variieren
stark mit dem Gehalt an kristallinem Aluminosilicat im Bereich
von etwa 1 bis etwa 90 Gewichtsprozent und darüber, gewöhnlich
im Bereich von etwa 2 bis etwa 50 Gewichtsprozent der
Masse.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten ZSM-35-Katalysators
für die Polymerisation von olefinhaltigen flüssigen oder gasförmigen
Ausgangsmaterialien können diese bei Temperaturen
zwischen 288 und 454°C bei einer stündlichen
gewichtsmäßigen Raumströmungsgeschwindigkeit zwischen 0,5
und 50 und einem Druck zwischen 0,007 und 56 bar Manometer
polymerisiert werden.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten Katalysators für
die Aromatisierung gasförmiger oder flüssiger Ausgangsmaterialien,
die olefinisch oder paraffinisch mit oder ohne Aromaten
sein können, können solche Ausgangsmaterialien bei
Temperaturen zwischen 427 und 549°C und
Drücken von 1 bis 10 at sowie gewichtsmäßigen stündlichen
Raumströmungsgeschwindigkeiten zwischen 0,1 und 10 aromatisiert
werden.
Der weiteren Veranschaulichung der Art der Erfindung und
der praktischen Durchführung dienen die folgenden Beispiele.
Eine Reihe von Vergleichsversuchen wurde durchgeführt, um
die Möglichkeit der Kristallisation bei 100°C zu untersuchen.
In jedem Falle wurde ein Reaktionsgemisch hergestellt, in
ein Polypropylengefäß und dann in einem Dampfkasten zur
Kristallisation gebracht. Die Silicatquelle war Q-Brand
(27,8 Gewichtsprozent SiO2, 8,4 Gewichtsprozent Na2O und
63,8 Gewichtsprozent H2O) und die Quelle für Aluminat war
Al2(SO4)3 · 16H2O in jedem Falle. Bei etlichen dieser Versuche
wurde nach herkömmlichen Herstellungstechniken gearbeitet,
wobei Äthylendiamin oder Pyrrolidin umgesetzt wurde. Nach
einer bestimmten Anzahl von Tagen im Dampfkasten wurden Proben
entnommen und durch Röntgenbeugung analysiert, um Art und
Reinheit des gebildeten Zeoliths zu bestimmen. Produktzusammensetzung
wurden auch für eine Reihe von hergestellten
Zeolithen gemessen. Reaktions- und Produktdaten finden sich
in Tabelle II.
Eine Reihe von Vergleichsversuchen wurde durchgeführt, um
die Möglichkeit der Kristallisation bei 160°C zu untersuchen.
In jedem Falle wurde ein Reaktionsgemisch hergestellt, in einen
Teflonbehälter und dann in einen Dampfkasten zur Kristallisation
gebracht. Die Silicatquelle war Q-Brand (27,8 Gewichtsprozent
SiO2, 8,4 Gewichtsprozent Na2O und 63,8 Gewichtsprozent H2O),
und die Quelle für Aluminat war Al2(SO4)3 · 16H2O in jedem Falle.
In etlichen der Versuche wurde nach herkömmlichen Herstellungstechniken
gearbeitet, wobei Äthylendiamin oder
Pyrrolidin umgesetzt wurde. Nach einer bestimmten Anzahl von Tagen im
Dampfkasten wurden Proben entnommen und durch Röntgenbeugung
analysiert, um Typ und Reinheit des gebildeten Zeoliths zu bestimmen.
Produktzusammensetzungen wurden auch für eine Reihe
von hergestellten Zeolithen gemessen. Reaktions- und Produktdaten
finden sich in der folgenden Tabelle III.
Dieses Beispiel zeigt, daß nach dem erfindungsgemäß verbesserten
Verfahren verbesserte ZSM-35-Katalysatoren im Vergleich zu den
nach herkömmlichen Techniken, wie in der US-PS 40 16 245 beschrieben,
erhaltenen, erhalten werden. Zwei Proben ZSM-35
wurden nach der herkömmlichen Technik hergestellt, eine mit
Pyrrolidin und die andere mit Äthylendiamin als Modellform.
Die katalytische Aktivität einer jeden wurden getestet und mit
dem Zeolith-Produkt des Beispiels 19 (erfindungsgemäß verbessertes
Verfahren) verglichen. Die Aktivität wurde mit einem
Ausgangsmaterial gemessen, das gleiche Gewicht an n-Hexan
(nC6); 3-Methylpentan (3mp); 2,3-Dimethylbutan (2,3 dmb);
Benzol und Toluol enthielt. Die Reaktionsbedingungen waren
14 bar Manometer, ein Wasserstoff/Kohlenwasserstoff-Molverhältnis
von 4 und eine gewichtsmäßige stündliche Raumströmungsgeschwindigkeit
von etwa 4 h-1. Bei diesem Test zeigen Katalysatoren
sowohl ihre Aktivität als auch ihre Formselektivität
für Paraffinumwandlung. Zusätzlich zur möglichen Disproportionierung
von Toluol können die Katalysatoren auch die
Netto-Alkylierung von Aromaten durch olefinische Bruchstücke aus
dem Kracken bewirken, wobei die Benzinausbeute steigt.
Reaktionstemperatur und Ergebnisse finden sich in Tabelle IV.
Es ist leicht zu erkennen, daß der erfindungsgemäß hergestellte,
verbesserte ZSM-35 (Beispiel 19) viel aktiver, selektiver war
und mehr Ausbeute im Benzinbereich lieferte (durch Aromatenalkylierung)
als die nach herkömmlicher Technik hergestellten
ZSM-35-Proben.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines kristallinen Aluminosilicat-
Zeoliths folgender Zusammensetzung in wasserfreiem
Zustand, ausgedrückt in Molverhältnissen der
Oxide:
(0,3-5)R : (0-0,8)M2O : Al2O3 : xSiO2worin R ein Diamin oder ein davon abgeleitetes organisches
stickstoffhaltiges Kation, M ein Alkalimetallkation
und x < 8 ist, mit einem Röntgen-Pulverbeugungsmuster im
wesentlichen nach folgender Tabelle: -1 a-, wobei ein Gemisch hergestellt
wird, das Quellen für ein Alkalimetalloxid, ein
organisches stickstoffhaltiges Oxid, ein Oxid des Aluminiums,
ein Oxid des Siliciums und Wasser enthält und eine
in Molverhältnissen der Oxide ausgedrückte, innerhalb der
folgenden Bereiche liegende Zusammensetzung aufweist:SiO2/Al2O3 = 8,8-200
H2O/SiO2 = 5-100
OH-/SiO2 = 10-10-1,0
M/SiO2 = 0,1-3,0
R/SiO2 = 0,05-2,0worin R ein Diamin oder ein davon abgeleitetes organisches stickstoffhaltiges Kation und M ein Alkalimetallion ist und das Gemisch bei einer Temperatur von 32°C bis 204°C während eines Zeitraums von 3 Stunden bis 100 Tagen gehalten wird, um die Aluminosilicatkristalle zu bilden, dadurch gekennzeichnet, daß als Diamin Butandiamin eingesetzt wird.
H2O/SiO2 = 5-100
OH-/SiO2 = 10-10-1,0
M/SiO2 = 0,1-3,0
R/SiO2 = 0,05-2,0worin R ein Diamin oder ein davon abgeleitetes organisches stickstoffhaltiges Kation und M ein Alkalimetallion ist und das Gemisch bei einer Temperatur von 32°C bis 204°C während eines Zeitraums von 3 Stunden bis 100 Tagen gehalten wird, um die Aluminosilicatkristalle zu bilden, dadurch gekennzeichnet, daß als Diamin Butandiamin eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur zwischen 66 und
204°C gehalten wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Butandiamin
das 1,4-Butandiamin verwendet wird.
4. Verwendung des Aluminosilicat-Zeoliths gemäß den vorhergehenden
Ansprüchen als Polymerisations-, Aromatisierungs-
oder Crack-Katalysator, wobei man das
Kalzinierungsprodukt des Zeolithen einsetzt.
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