DE2817516A1

DE2817516A1 - Schutzwandkonstruktion

Info

Publication number: DE2817516A1
Application number: DE19782817516
Authority: DE
Inventors: Manfred Dipl Phys Dr Held
Original assignee: Messerschmitt Bolkow Blohm AG
Current assignee: Airbus Defence and Space GmbH
Priority date: 1978-04-21
Filing date: 1978-04-21
Publication date: 1979-10-25

Description

Schutzwandkonstruktion
Die Erfindung betrifft eine Schutzwandkonstruktion, insbesondere für Transportfahrzeuge.
Bei Kampfpanzern wird den bekanntlich hohen Durchschlagsleistungen von Hohlladungen mit aufwendigen Schutzwänden hohen Gewichts Rechnung getragen.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist die Entwicklung einer im Vergleich zu Schutzwänden vorerwähnter Zweckbestimmung wesentlich leichter ausfallenden Wandkonstruktion mit einer Schutzfunktion gegen Versuche, sie mittels Hohlladungen und/oder Druckladungen aufzusprengen.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zwischen einer leicht ausgebildeten Innenwand und einer ebensolchen Au-Benrand relativ hierzu bewegliches Schüttgut angeordnet ist, wobei der Außenwand vorzugsweise eine profilierte Ausbildung gegeben und/oder auf ihrer dem Schüttgut abgekehrten Seite mit Abstand zu letzterer eine Verkleidung in Leichtbauweise vorgeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Wandkonstruktion wird dem vor allem bei Fahrzeugen zum Transport radioaktiven Materials oder anderer vor Mißbrauch zu schützender Güter wachsenden Bedürfnis nach leichten, Aufsprengversuchen standhaltenden Raumbegrenzungen in optimaler Weise gerecht. Wesentliche Bedeutung kommt dabei dem Schnittgut zwischen Innenwand und Außenwand zu. Ein von einer Hohlladung in die Wandkonstruktion eschlagener Lochkanal wird nämlich durch nachrieselndes bzw. nachrutschendes Schüttgut sogleich wieder geschlossen. Damit entfällt die sonst bestehende Möglichkeit der Anordnung einer oder mehrerer Sprengladungen in solch einem relativ engen Lochkanal zum Zweck einer Querschnittserweiterung desselben auf ein gewünschtes Endmaß.
Um diese Möglichkeit sicher auszuschließen, braucht lediglich darauf geachtet zu werden, daß das verwendete Schüttgut weder zu den sperrigen noch zu den allzu feinkörnigen zählt, und zwar einfach und allein deshalb, weil sperriges Schüttgut zu keiner Rutsohbewegung zwischen den Wänden mehr in der Lage wäre und allzu feines Schüttgut über den Lochkanalquerschnitt in zu starkem Maße herausrieseln würde. Letzteres ließe sich bei allzu feinem Schüttgut auch nicht mit den ansonsten hierzu geeigneten und daher in Ausgestaltung der Erfindung empfohlenen Auflagen aus Gummi oder äquivalentem Material auf der Schüttgutseite von Innen- und Außenwand vermeiden, durch die es in dem von einer Hohlladung erzeugten Lochkanal zu Querschnittseinschnürungen kommt.
Liegen äußerst starke Gewichtslimitierungen vor, empfiehlt sich vorstehende Voraussetzung erfillendes Schüttgut aus Kunststoff, beispielsweise in Form von Ringen, Hohl- oder Halbkugeln. Keramikteilchen vergleichbarer Größenordnung oder Kies entsprechender Körnigkeit sind als zweckmäßiges Schüttgut zu nennen, wenn es darum geht, der gleichzeitigen Forderung nach einem wirksamen Hitzeschutz in unaufwendiger Weise genüge zu tun.
Vorteilhaft erweist sich die Anordnung in Rede stehenden Schttgut es zwischen Innenwand und Außenwand auch noch in anderer Hinsicht. Mit diesem Vorteil gemeint ist die hohe Resistenz der erfindungsgemäßen Wandkonstruktion gegenüber der Blastwirkung gebräuchlicher Druckladungen, zu der das eine andere Stoßwellenimpedanz als die angrenzenden Wände und deren Verbindungsstege aufweisende Schüttgut mit seinen ausgezeichneten stoßwellendämpfenden Eigenschaften wesentlich beiträgt. Als flankierende Maßnahme zur Abschwächung der Stoßwellenwirkung von Druckladungen empfiehlt sich eine Außenwand, die wellenförmig ausgebildet oder andersartig profiliert ist. Zum gleichen Zweck kann zusätzlich oder alternativ der Außenwand eine Verkleidung in Leichtbauweise, beispielsweise in Form eines engmaschigen Gitterwerkes oder einer lückenlosen Blechschürze, vorgeordnet werden. Es ist nämlich davon auszugehen, daß einem Täter in der Regel nicht genügend Zeit zur Verfügung st-eht, um zuerst solch eine Verkleidung mechanisch zu zerstören oder wegzusprengen und anschließend mit einer weiteren Sprengladung die eigentliche Wandkonstruktion zu belasten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Figuren verschiedene Wandausführungen mit einer Schutzfunktion 1 bis 3 gegen Versuche, sie mittels Hohlladungen und/oder Druckladungen aufzusprengen.
Gemäß Fig. 1 ist einer Innenwand 1 mit Abstand eine Außenwand 2 vorgeordnet. Zwischen Innenwand 1 und Außenwand 2 sind Verbindungsstege 5 und Füllmaterial 4 vorhanden. Bei letzterem handelt es sich beispielsweise um Schüttgut aus granuliertem Kunststoff. Auf der Seite dieses Schüttgutes 4 weist sowohl die innenwand 1 als auch die Außenwand 2 aus bereits an anderer Stelle aufgeführtem Grund eine Gummiauflage 5 bzw. 6 auf.
Der Außenwand 2 kann - wie aus Fig. 2 ersichtlich - ein Gitter 7 vorgeordnet sein. Statt solch eines Gitterwerkes 7 kommt als Verkleidung bereits erwähnter Zweckbestimmung auch eine lücken lose Blechschürze in Betracht.
Bei der Wandkonstruktion gemäß Fig. 5 ist analog zu den vorbeschriebenen Ausführungsformen mit Abstand zur Innenwand 8 eine Außenwand 9 und zwischen beiden Wänden eine Füllung aus Scnüttgut lo angeordnet. Im Unterschied zu der eben ausgebildeten Außenwand 2 gemäß Fig.l und 2 weist die Außenwand 9 ein Wellenprofil 11 auf. Bei dem Schüttgut lo handelt es sich diesmal um Keramikteilchen oder Kies entsprechender Körnigkeit.

Claims

Schutzwandkonstruktion Patentansprüche 1. Schutzwandkonstruktion, insbesondere für Transportfahrzeugaufbauten, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß zwischen einer leicht ausgebildeten Innenwand (1, 8) und einer ebensolchen Außenwand (2, 9) relativ hierzu bewegliches Schüttgut (4, lo) angeordnet ist, wobei der Außenwand (2, 9) vorzugsweise eine profilierte Ausbildung (11) gegeben und/ oder auf ihrer dem Schüttgut (4) abgekehrten Seite mit Abstand zu dieser eine Verkleidung (7) in Leichtbauweise vorgeordnet ist.
2 Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß als Schüttgut Ringe, Hohlkugeln oder dergleichen aus Kunststoff (4) oder anderem spezifisch leichten Material Verwendung finden.
3. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , da als Schüttgut Ringe, Hohlkugeln oder dergleichen aus Keramik (lo) oder anderem hitzebeständigen Material Verwendung finden.
4. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1> dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , da3 Innenwand (1) und Außenwand (2) auf der Seite des Schüttgutes (4) eine Auflage (5, 6) aus Gummi oder äquivalentem Material aufweisen.
5. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t fi daß ein engmaschiges Gitterwerk (7) als Verkleidung dient.
6. Schutzwandkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t n daß eine lückenlose Schürze aus Blech oder derglelchem als Verkleidung dient.