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Gerät zum Schneiden von Fliesen
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Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Schneiden von Fliesen, mit einem
auf einer horizontalen Führung oberhalb einer Fliesenauflage verschiebbaren Schlitten,
an welchem ein Winkelhebel angelenkt ist, dessen nach unten gerichteter Arm ein
Schneidrad trägt, während sein anderer in Führungsrichtung sich erstreckender Arm
als Betätigungsarm ausgebildet ist, wobei an dem Schlitten das Unterteil eines Fliesenbrechkopfes
angeordnet ist, dessen Oberteil am Betätigungsarm des Winkelhebels lose angelenkt
ist0 Es ist ein Gerät zum Schneiden von Fliesen bekannt, bei dem der Schlitten auf
zwei parallelen zylindrischen Führungsstangen verschiebbar gelagert isto Das Unterteil
des Brechkopfes ist auf dem hinteren, der Betätigungsstange gegenüberliegenden Teil
des Schlittens angebracht, während das obere
Teil des Brechkopfes
auf dem Rücken der Betätigungsstange angelenkt ist. Nach Durchschneiden der Glasur
der Fliese mit dem Schneidrad wird die Fliese auf das Unterteil des Brechkopfes
aufgesetzt, wonach der Betätigungshebel nahezu um 1800 verschwenkt werden muß, um
das Oberteil des Brechkopfes auf die Fliese aufzubringen. Damit die genaue Lage
der Fliese in dem Brechkopf kontrolliert werden kann, muß dabei entweder das ganze
Gerät um seine vertikale Achse um 1800 gedreht werden, oder die das Gerät betätigende
Person muß Stellung an dem anderen Ende des Gerätes einnehmen.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, die Handhabung des Gerätes
zum Schneiden von Fliesen zu vereinfachen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
der Brechkopf in dem vom Winkelhebel definierten Winkelraum angeordnet ist. Infolge
dieser Maßnahme braucht jetzt nach dem Durchschneiden der Glasur der Betätigungsarm
nur um einen kleinen Winkel aus der Horizontalen angehoben zu werden, um die Fliese
auf das Unterteil des Brechkopfes auflegen zu können und das Oberteil darauf aufzusetzen.
Das Gerät und die Bedienungsperson können dabei in der Lage verbleiben, die zuvor
zum Durchschneiden der Glasur eingenommen wurde.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das
Unterteil des Brechkopfes aus einer prismatischen Hülse, welche als Schlitten auf
einer einzigen prismatischen Führungsstange verschiebbar ist. Diese Anordnung von
Führungsstange und Schlitten ermöglicht es, ein einfach zu handhabendes, leichtes
und preiswertes Gerät mit guten Führungseigensdaften zu schaffen.
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In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß die Führungsstange
und die Hülse quadratischen Querschnitt haben und auf Eck gestellt sind0 Die derart
angeordnete Hülse übernimmt unmittelbar die Funktion des Unterteils des Brechkopfes,
was zu einer weiteren Vereinfachung und damit Verbilligung des Gerätes führte Der
Erfindung zufolge kann ferner vorgesehen werden, daß am hinteren Ende der Hülse
zwei aufwärts gerichtete, mit fluchtenden Lagerbohrungen versehene Lagerarme angeformt
sind, zwischen denen der Winkelhebel drehbar gelagert ist, wobei der das Schneidrad
tragende Arm seitlich versetzt neben der Führungsstange liegt0 Eine durchzutrennende
Fliese läßt sich in dem Gerät leicht und exakt einrichten, da der zu führende Schnitt
nicht von der Führungsstange verdeckt wird.
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In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß der Schneidradarm
zusammen mit einem Fußstück des Betätigungsarmes ein Druckgußteil ist, an welchem
das Oberteil des Brechkopfes angelenkt ist und eine den Hauptteil des Betätigungsarmes
bildende Stange eingeschraubt ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 ein Gerät
nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung und Fig. 2 einen Schnitt durch
das Gerät gemäß der Linie II-II nach Fig. 1, aus der Richtung des Benutzers her
gesehen.
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Figo 1 zeigt ein Gerät zum Schneiden von Fliesen, auf dessen rechteckiger
Fliesenauflage 1 an den Schmalseiten Lagerböcke 2, 3 mit Schrauben 4 befestigt sind0
Auf den aus Druckguß gefertigten Lagerböcken stützt sich eine Führungsstange 5 ab,
die einen quadratischen Querschnitt besitzt und auf Eck gestellt isto Auf der Führungsstange
5 läuft ein hülsenförmiger, im Querschnitt ebenfalls quadratischer Schlitten 6,
an dessen hinterem Ende zwei aufwärts gerichtete Lagerarme 7
angeformt
sind0 In den Lagerarmen 7 sind fluchtende Bohrungen zur Aufnahme einer Achse 8 vorgesehen,
auf der ein Winkelhebel 9 drehbar gelagert ist. Der Winkelhebel 9 weist einen nach
unten gerichteten Arm 10 auf, an dessen Ende ein drehbares und auswethselbares Hartmetallschneidrad
11 mittels einer lösbaren Achse 12 befestigt ist. Der Arm 10 ist einstückig mit
einem Fußstück 13 gegossen, in das eine Stange 14 als Hauptteil des Betätigungsarmes
eingeschraubt ist. Der Betätigungsarm ist etwa so lang wie die Führungsstange 5
und weist an seinem freien Ende einen kugelförmigen Knopf 15 auf, In dem von dem
Schneidradarm 10 und dem Fußstück 13 gebildeten Winkelraum ist an dem FuBstück 13
das Oberteil 16 eines Brechkopfes angelenkt0 Das Oberteil 16 besitzt eine etwa dachförmige
Platte, die mittels eines senkrecht nach oben abragenden Schenkels an einer in Lagerarmen
des FuB-stückes 13 gelagerten Achse 17 drehbar befestigt ist0 Der vordere freie
Teil des Schlittens 6 und das Oberteil 16 bilden zusammen den Brechkopf.
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Auf der Fliesenauflage 1 ist in Nähe des Lagerbockes 2 eine Skalenleiste
18 angebracht, deren Nullinie mit der Linie zusammenfällt, die das Schneidrad 11
bei einem Verschieben des Schlittens 6 beschreibt. Da sich der Schneidradarm seitlich
neben der Führungsschiene 5 erstreckt und das Schneidrad
auf der
Längsmittellinie der Grundplatte 1 verfahren wird, sind die Lagerböcke 2, 3 neben
der Längsmittellinie angebracht. Die Skalenleiste 18 ist an ihrem Nullpunkt mit
einer rechtwinkligen Kerbe 19 versehen, in die eine Fliese mit einer Ecke angelegt
werden kann, wenn beispielsweise ein Diagonalschnitt vorgenommen werden soll. Zur
Erzielung einer besseren und rutschfesten Auflage sind an der Unterseite der Fliesenauflage
1 Gummifüße 20 vorgesehen.
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Das Teilen einer Fliese zerfällt in zwei Schritte, den Schneidvorgang
und den Brechvorgang. Wenn der Schlitten mit Hilfe des Betätigungshebels 14 nach
hinten an den Lagerbock 3 gezogen ist, wird die Fliese 21 an die Skalenleiste 18,
die gleichzeitig das Widerlager bildet, angelegt, Die Skaleneinteilung ermöglicht
ein schnelles und genaues Einrichten der Fliese ohne umständliches Messen. Wenn
die Fliese 21 positioniert ist, wird das Schneidrad 11 durch Verschieben des Schlittens
6 an den Fliesenrand herangeführt. Unter Ausübung eines senkrechten Drucks auf den
Betätigungshebel 14, der über das Paßstück 13 und den Schneidradarm 10 auf das Schneidrad
11 übertragen wird, wird der Schlitten 6 in Richtung des Lagerbockes 2 auf der Führungsstange
5 verschoben. Das Schneidrad 11 durchschneidet die Glasur der Fliese und hinterläßt
eine Rille 22.
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Figo 2 zeigt die für den Brechvorgang vorbereitete Fliese.
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Die Fliese 21 wird von der Fliesenauflage 1 abgenommen und der Betätigungsarm
13, 14, 15 so weit angehoben, bis ein für die Fliese ausreichender Raum zwischen
der Oberkante des Schlittens 6 und der Unterseite der dachförmigen Platte des Brechkopfoberteils16
frei wird. Die angeritzte Fliese wird so auf die Kante des Schlittens 6 gelegt,
daß Schneidrille 22 und Schlittenkante genau übereinander liegen. Bei Herabdrücken
des Armes 14 legen sich die Kanten des Brechkopfoberteils 16 jeweils auf eines der
durch die Rille 22 getrennten Fliesenteile, und die Fliese wird entlang der Rille
22 in die gewünschten zwei Teile gebrochen.