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Beschreibung
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Ob eine Wursthülle sich leicht vom Wurstinhalt entfernen läßt, ohne
daß die Oberfläche des Wurstinhalts unästhetisch und verlustreich beschädigt wird,
hängt*von der Art der Wurst und der Wursthülle ab, sondern auch davon, wie die Wursthülle
vor dem Entfernen geöffnet wurde. Wenn die Wursthülle durch einen Längsschnitt geöffnet
wird, wird leicht auch der Wurstinhalt mehr oder weniger eingeschnitten. Das Material
neben dem Einschnitt bleibt dann leicht an der Wursthülle hängen, wenn diese abgerissen
wird, weil seine Verbindung mit dem übrigen Wurstmaterial durch den Einschnitt geschwächt
ist. Will man den Einschnitt vermeiden, so wird man versuchen, mit dem Messer flach
unter die Wursthülle zu greifen, was aber den Nachteil hat, daß sie sich oftmals
nur in kleineren Stücken lösen läßt Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
die Lösbarkeit einer Wursthülle zu verbessern und erreicht dies dadurch, daß ihre
Naht mit einer Aufreißleine verbunden ist. Auf die Art des Darmmaterials kommt es
daher im allgemeinen nicht an. Es muß nicht textiles Hüllmaterial sein sondern es
kann sich auch um genähte Natur- oder Kunstdärme handeln.
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Aufreißleinen oder -Bänder sind an sich in der Verpackungstechnik
bekannt. Jedoch werden sie nur dort verwendet, wo das aufzureißende Verpackungsmaterial
keine innige Verbindung mit dem Verpackungsgut eingeht, wie es bei Wursthüllen der
Fall ist. Da beim Entfernen der Wursthülle sich die Aufmerksamkeit im allgemeinen
auf die Frage konzentriert, wie das Füllmaterial vom Wurstinhalt abgelöst wird,
maß man dem vorherigen Auftrennen der Wursthülle keine Bedeutung bei. Man hätte
daher auch nicht annehmen können,daß die Verwendung der an sich bekannten Aufreißleine
für Wursthüllen eine wesentliche Erleichterung bringen könnte.
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Der Verdienst der Erfindung besteht darin,erkannt zu haben,daß durch
das Auftrennen der Würsthülle mittels einer Aufreißleine und daher * nicht nur
ohne
Verletzung des Wurstinhalts das anschließende Ablösen der Wurstbülle vom Wurstinhalt
wesentlich erleichtert und verbessert wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Aufreißleine
in die Naht in solcher Weise mit eingenäht, daß die Naht stiche die dann zweckmäßigerweise
hand- oder litzenförmig flache Aufreißleine durchdringen, so daß die Nahtfäden beim
Abreißen der Aufreißleine zerstört werden.
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Bei starken Nähten kann es wichtig sein, die Aufreißleine so anzuordnen,
daß die Wursthülle trotz großer Umfangsfestigkeit leicht aufgerissen werden kann.
Erfindungsgemäß ist dies dadurch möglich, daß die Aufreißleine in die als Breitnaht
ausgeführte Naht zwischen den äußeren Stichreihen der Breitnaht und den diese verbindenden
überstichen einyeschlossen ist. Das bedeutet, daß beim Aufreißen lediglich ein Teil
der die Naht bildenden Fäden aufgerissen werden muß, nämlich die Uberstiche auf
einer Seite der Naht. Die Zahl dieser Fäden ist wesentlich kleiner als die Zahl
der die Festigkeit der Naht gegenüber dem Füllmaterial bestimmenden Fäden. Nach
dem Zerstören der Uberstiche lassen sich die das Füllmaterial durchdringenden Fäden
leicht herausziehen. Sie lösen sich im allgemeinen schon während des Aufreißvorganges.
Diese Anordnung der Aufreißleine hat somit den Vorteil, daß die Naht in einem Bereich
aufgetrennt wird, in welchem die Naht der Aufreißleine gegenüber geringere Festigkeit
besitzt, während sie im Verhältnis zum Füllmaterial große Festigkeit haben kann.
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Noch leichter läßt sich die Naht öffnen, wenn die Nahtfäden nicht
zerrissen sondern gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung durch Abziehen
der einen der Nahtfäden bildenden Aufreißleine auflösbar ist, indem sich die Fadenschlingen
der Naht ohne Fadenzerstörung auseinander lösen. Ein Beispiel für eine derart lösbare
Naht ist ein Doppelkettenstich.
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Vorteilhafterweise ist die Aufreißleine außerhalb des vernähten Wursthüllmaterials
derart eingeschlossen, daß sie zwischen den überstichen von außen her sichtbar ist.
Dadurch erkennt der Benutzer sogleich, daß es sich um eine Wursthülle mit Aufreißleine
handelt.
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Sehr zweckmäßig ist es, wenn die Aufreißleine auch um wenigstens ein
Stirnende der Wursthülle herumgeführt ist. Wenn die Wursthülle auch am Ende geöffnet
ist, läßt sie sich nämlich leichter vom Wurstinhalt abnehmen.
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Damit man das Ende der Aufreißleine bequem fassen kann, ist es zweckmäßigerweise
am Ende aus der Wursthülle herausgeführt.
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Zwar wird man im allgemeinen eine durchgehende Aufreißleine für die
gesamte Wurstlänge vorsehen, wobei es dem Benutzer überlassen ist, ob er sogleich
die gesamte Wurstlänge oder nur einen Teil derselben öffnet. Nach der Erfindung
ist es aber auch möglich, daß sich die Aufreißleine über die Wurstlänge aus mehreren
Leinenabschnitten zusammensetzt, deren Enden gesondert greifbar sind.
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Gemäß der Erfindung ist das herausgeführte Ende der Aufreiß-Zeine
mit einer Schlaufe und/oder Plombe versehen, an der man das Ende der Aufreißleine
besser greifen kann. Dabei kann die Plombe im Auftrittsbereich der Aufreißleine
aus der Wursthülle au-ch einen Teil des Wursthüllenmaterials umfassen.
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Einerseits wird dadurch die Aufreißleine gesichert und andererseits
wird dadurch die Wursthülle an der Austrittsöffnung in zweckmäßiger und einfacher
Weise geschlossen.
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Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert, die Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Darin zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Gesamtansicht einer Wurst mit erfindungsgemäß ausgerüsteter Wursthülle,
Fig.
2 eine Draufsicht auf die noch flach liegende, ungefüllte Wursthülle, Fig. 3 einen
Querschnitt durch den Nahtbereich im größeren Maßstab, Fig. 4 eine zweite Ausführungsform
der Naht und Fig. 5 eine dritte Ausführungsform.
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Die Wurst 1 besitzt eine Wursthülle 2, die aus einem üblichen Gewebe
in Leinenbindung besteht, wie es bei 3 schematisch angedeutet ist. Statt des Gewebes
könnte auch anderes natürliches oder künstliches Darmmaterial verwendet werden.
Sie ist zum Schlauch geformt, indem zwei einander gegenüberliegende Ränder eines
im wesentlichen rechteckigen Zuschnitts durch eine Naht 4 miteinander verbunden
sind, die auch um eine Schmalseite 5 herumgeführt ist, während die Schmalseite 6
als öffnungsseite offen bleibt. Sie wird nach dem Füllen beispielsweise mittels
eines Clips 7 verschlossen, wobei ggf. eine Aufhängeschlaufe in bekannter Weise
eingefügt werden kann.
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Gemäß Fig. 3 ist die Naht 4 als eine Breitnaht ausgeführt, die die
Ränder des Hüllenmaterials 8 sowie die Aufreißleine 9 umschließt. Unter einer Breitnaht
wird in diesem Zusammenhang eine Naht verstanden, in welcher Querfäden 1o, 11 zwei
im Abstand voneinander gelegene Stichreihen 12, 13 miteinander verbinden, wie beispielsweise
ein Überwendlingsstich oder ein Einfachkettenstich. Es handelt sich dabei um bekannte
und auch schon zum Verschließen von Wurstdärmen angewandte Nahtformen, die sich
dadurch auszeichnen, daß sie im Querschnitt quasi schlauchförmig sind und dadurch
die Aufreißleine 9 aufnehmen können. Beim Aufreißvorgang ist die Zahl der von der
Aufreißleine durchzutrennenden Fäden geringer als die Zahl der Fäden 12, die das
Hüllenmaterial 8 verbinden. Die zum Aufreißen erforderliche Kraft ist daher geringer
als die Kraft, mit der die Naht das Hüllenmaterial verschließt. (Ruf diese Weise
kommt man mit verhältnismäßig geringen Aufreißkräften aus. -
In
Fig. 2 erkennt man, daß das Ende der Aufreißleine in Form einer Schlaufe 14 aus
der Wursthülle herausgeführt ist, um als Handhabe zu dienen. Eine Plombe 16 sichert
den Bereich, in welchem die Aufreißleine aus der Wursthülle austritt.
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Man erkennt, daß die Naht zunächst im Bereich 5, dann im Längsbereich
4 aufgerissen wird, wenn an der Schlaufe 14 mit einer die Festigkeit der Naht übersteigenden
Kraft gezogen wird. Die Wursthülle ist dann aufgetrennt, ohne daß die Oberfläche
des Wurstinhalts beschädigt wurde. Sie kann nun leicht abgezogen werden, zumal die
getrennten Wursthüllenränder eine gute Handhabe bieten.
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In der Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind die Ränder des Hüllenmaterials
8 durch eine Einfachnaht 19 miteinander verbunden, die außer einem gewünschtenfalls
vorgesehenen Abdeckstreifen 17 eine litzenförmige Aufreißleine 18 umfaßt, die auf
der Nahtanordnung außen aufliegt und daher leicht erkennbar ist und am frei liegenden
Ende zum Aufreißen ergriffen wird.
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Bei der Naht gemäß Fig. 5 handelt es sich um einen Doppelkettenstich,
dessen aufeinanderfolgende Schlingen 20, 21, 22 durch den Faden 23 miteinander verbunden
sind. Man erkennt z.B., daß der Faden 23 und die Schlinge 21 sich gegenseitig an
den aus dem Gewebe 8 austretenden Stich der Schlinge 20 binden. Entsprechend binden
sich der Faden 23 und die Schlinge 22 an den Schaft der Schlinge 21 und so fort.
Die letzte Schlinge Wo liegt frei. Wird der Faden 23 in Pfeilrichtung von der Naht
abgezogen, so streift er sich gemeinsam mit der Schlinge 21 von der freien Schlinge
20 ab, danach mit der Schlinge 22 von der zuvor frei gewordenen Schlinge 21 und
so fort. Die Naht wird auf diese Weise mit geringem Kraftaufwand aufgelöst.
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