DE2811123A1 - Verfahren zum anfahren eines synchronmotors mit hilfe eines umrichters - Google Patents
Verfahren zum anfahren eines synchronmotors mit hilfe eines umrichtersInfo
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Description
b a r m a g
Banner Maschinenfabrik
Aktiengesellschaft
Sitz Remscheid-Lennep
"Verfahren zum Anfahren eines
Synchronmotor mit Hilfe eines Umrichters"
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zun Anfahren
eines Synchronmotor und auf eine Vorrichtung zur Durchführung
d·· Verfahrene.
Synchronraotoren werden üblicherweise in Spülmaschinen zum
Antrieb der Treibwalzen benutzt. Ihre Drehzahl wird durch Einstellen der Frequenz an einem Umrichter bestimmt.
Bisher war es üblich, die Synchronmotoren bei der der Betriebsdrehzahl entsprechenden Frequenz aus dem Stillstand einzuschalten. Dies· Frequenz lag üblicherweise über 100 Hz. Dementsprechend
war der Anlaufstrom des Synchronmotors 10-bis 20-fach größer als
der Nennstrom. Demzufolge wurden die Umrichter stark belastet und mußten wegen des hohen Anlaufstroms im Gegensatz zum Betriebsstrom sehr stark überdimensioniert werden.
Bei Anlagen mit vielen Synchronrootoren mußte auch aus Sicherheitsgründen der Umrichter so groß ausgelegt werden, daß der
höh« Anlaufetrom eines Motors als Leistungsreserve in dem Umrichter bereits vorhanden war.
Dieses Verfahren konnte solange angewendet werden, als Betriebsdrehzahlen von ca. 4.OOO m/rain gefordert wurden.
Neuerdings werden jedoch Aufwickelgeschwindigkeiten von 5.OOO
and 6.000 n/Min verlangt. Würden hierbei die Motoren bei der dieser Drehzahl entsprechenden Frequenz eingeschaltet, so wftre
der Anlaufs troaa so hoch, daß bei der verlängerten Anlaufzeit die Motoren zerstört würden.
Deshalb ist »an dazu übergegangen, Hochlaufumrichter zusätzlich
tu den bisherigen Umrichtern zu verwenden. Die Hochlaufumrichter
werden nur zun Anlaufen der Motoren benutzt. Hierbei werden die
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Motoren mit einer niedrigeren als der Betriebsfrequenz eingeschaltet .
Diese Hochlaufumrichter lassen die Motoren bei einer geringen Frequenz anlaufen und synchronisieren, ändern dann etwa zeitlinear die Frequenz und übergeben nach Erreichen der Betriebsdrehzahl dann den Motor an den Betriebsumrichter.
Auch bei der hierfür verwendeten niedrigeren Drehzahl wird immer noch ein hoher Strom zum Synchronisieren (ca. 8- bis 10-facher Nennstrom) benötigt. Hierbei findet nämlich ein"mechanisches - in-den-Synchronismus-Fallen" statt, das unter Umständen
noch durch vorhandene Permanentmagnete erschwert wird. Diese Einrichtungen haben also den Nachteil, daß auch der Hochlaufumrichter für sehr hohe Ströme ausgelegt werden mußte.
Werden jedoch nur wenige Synchronmotoren von einem Leitungsnetz
versorgt (Versuchs-, Laboranlagen), so muß der Umrichter (eventuelle mit Hochlaufumrichter) wegen des hohen Stroms zum
Synchronisieren überproportional stark ausgelegt werden, wodurch kleine Anlagen nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können.
Aufgab« der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
«ur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen, bei dem Synchronmotor* bei einem Strom, der die Größe des Nennstromes nicht überschreitet, synchronisiert werden können und mit den auch kleine
Anlagen Mit geringer Anzahl von Synchronmotoren ohne technischen und wirtschaftlichen Aufwand betrieben werden können.
Die Lösung des Verfahrens ergibt sich aus den Merkmalen des Kennzeichens des ersten Anspruchs. Der Vorteil der Lösung besteht
darin, daß hierbei zum Synchronisieren nur noch ein Stroa in
der Größenordnung des Nennstromes benötigt wird. Hierdurch ist es
Möglich, jedes einzelnen Motor einen Umrichter zuzuordnen,
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der dessen Betriebsenergiebedarf deckt. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann jedoch auch in Hochlaufunrichtern verwendet werden. Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß beim
Anfahren des Motors mit sehr geringer Frequenz und vor Erreichen der dieser Frequenz entsprechenden Drehzahl durch
da* Herunterschalten der Frequenz der zum Motor fließende Stro* auf den Leerlaufwert herabfällt und der Motor bei etwas
geringerer Frequent elektrisch in den Synchronismus fällt. Hierzu bleibt der von Motor aufgenommene Strom in der Größenordnung des Leerlaufstromes. Dadurch ist es möglich, den Umrichter alt einer Strombegrenzung auszurüsten, bzw. nur für
den Nennstrom des Motors auszulegen. Nach dem Synchronisieren kann der Motor mit seinem sehr geringen Strom- der den Nennstroa nicht überschreitet - auf Betriebsdrehzahl synchron
hochgefahren werden (Anspruch 2).
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß durch das kurzzeitige Herabsetzen der Frequenz der Motor Energie in den
Zwischenkreis surückspeist, wodurch die Zwischenkreisspannung
ansteigt und ein kurzzeitig höheres Spannungs-Frquenzverhältnis erreicht wird, was den Synchronisationsvorgang unterstützt.
Di· Anspruch· 3 bis 6 geben Vorrichtungen zur Durchführung des
Verfahrens wieder. Hierbei wurde insbesondere aaf Wirtschaftlichkeit und aOglichst einfach· Bedienung wertgelegt. Durch Verwendung «Ines Integrators 1st es möglich, das erfindungsgemäße
Verfahren nur alt zwei wechselweise alt den Integrator zu verbindende Sollwertgeber durchzuführen. Hierbei hat der Integrator die Aufgabe, den Motor von der einen Drehzahl zur anderen,
neu vorgegebenen Drehzahl zu führen, ohne daß hierbei der Motor außertritt fällt.
Durch Anspruch 4 wird erreicht, daß der Synchronisierungsvorgang
voll automatisch abläuft.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines ausgesuchten
Beispiels näher erläutert.
Es stellen dart
Es stellen dart
Fig. 1 einen schematisierten Schaltplan zum
Anlauf und Betrieb eines Synchronmotors;
Fig. 2 den zu Fig. 1 gehörenden Stromlaufplan; Fig. 3 eine Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie des
AnlaufVorganges nach der Erfindung; Fig. 4 die Integratorkennlinie vom Stillstand
bis zum Erreichen der Betriebsdrehzahl des
Motors.
In Fig. 1 wird der Synchronmotor 1 über einen Umrichter 2, einen Schütz 3 und eine Sicherung 4 an das Versorgungsnetz
angeschlossen. Der Umrichter 2 hat die Aufgabe, die vom Versorgungsnetz
konstant angelieferte Frequenz einstellbar bereitzustellen. Dazu wird der vom Versorgungsnetz angelieferte Drehstrom
in einem Zwischenkreis in einen Gleichstrom übergeführt und von dort wieder zurück in einen Drehstrom mit einstellbarer
Frequenz.
Um die Höhe der Ausgangsfrequenz des Umrichters einzustellen,
ist an dem Zwischenkreis ein Integrator 5 angeschlossen. Dieser Integrator ist Über ein Relais 6 wahlweise mit einem Betriebssollwertgeber 7(veränderbar) oder mit einem Anlaufsollwertgeber
8 (fest eingestellt) verbunden. Der Integrator 5 fährt den Motor anhand einer, dessen Charakteristik berücksichtigenden Kennlinie
auf jede gewünschte Drehzahl, die an dem Betriebssollwertgeber 7 eingestellt wird.
Zum Anlaufen des Synchronmotors 1 wird der Drucktaster I (Fig. 2)
betätigt. Dadurch wird das selbsthaltende Schütz 3 eingeschaltet,
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wodurch der Umrichter mit Energie versorgt wird. Gleichzeitig
werden dadurch die Relais 9 und 10 mit Energie versorgt, wobei sie jedoch mit einer Anzugsverzögerung ausgestattet sind.
Die Anzungsverzögerung ist derart ausgelegt, daß das Relais 9 vor dem Relais 10 schaltet (Fig. 4), wobei zu berücksichtigen
ist, daß auch das Relais 9 aufgrund seiner Anzugsverzögerung nicht sofort schaltet. Die Schaltelemente der beiden Relais
sind in Reihe in dem Strompfad zu dem Relais 6 geschaltet. Hierbei ist der Schalter 91 des Relais 9 in Ruhestellung geöffnet,
während der Schalter 10' des Relais 10 in Ruhestellung geschlossen ist.
Nach Ablauf der vorbestimmten Anzugsverzögerung schaltet der Schalter 9." des Relais 9, wodurch das Relais 6 erregt wird. Dadurch
wird der Anlaufsollwertgeber 8 mit dem Integrator 5 verbunden, wodurch der Betriebssollwertgeber 7 abgeschaltet wird.
Durch den Anlaufsollwertgeber 8 wird die Synchronisation des Motors 1 erreicht.
Wenn der Motor angelaufen ist und synchronisiert hat, muß er durch den Betriebssollwertgeber 7 auf die Betriebsdrehzahl hochgefahren
werden. Dazu muß dieser mit dem Integrator verbunden werden. Dies geschieht durch das Zeitrelais 10, das nach der
empirisch ermittelten Anlauf- und Synchronisierzeit schaltet. Dadurch schaltet der Schalter 10' des Zeitrelais 10, wodurch
der Stromfluß zu dem Relais 6 unterbrochen wird. Dadurch fällt das Relais 6 ab, wodurch der Anlaufsollwertgeber 8 vom Integrator
5 getrennt und der Betriebssollwertgeber 7 wieder mit dem Integrator 5 verbunden ist.
Anhand der Kennlinie in Fig. 3, 4 soll der Synchronisiervorgang des Motors 1 näher erläutert werden. Die Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie
in Fig. 3 entspricht der eines Asynchronmotors, dessen Drehzahl durch Einstellen der Frequenz gesteuert wird. Zur Ver
einfachung sei hier angenommen, daß die erreichbare Enddrehzahl
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auf der Kennlinie A bei einer Frequenz von f = 6 Hz erreicht
wird. Ferner wird angenommen, daß das Außertrittfallmoment
des Synchronmotors 1,35-mal dem Nennmoment entspricht (Punkt A2). Ferner wird angenommen, daß sich bei Vorgabe einer Frequenz
von f s* 5 Hz" die Kennlinie C ergibt.
Der Synchronmotor kann anhand dieser Drehmoment/Drehzahlkennlinie angefahren werden, wenn er sich wie ein Asynchronmotor
verhalten kann. Dies wird erreicht, wenn der Motor unbelastet angelassen wird.
Zum Anfahren wird das Schütz 3 (Fig. 2, 4) betätigt. Aufgrund der Zeitverzögerung der Relais 9 und 1o ist der Betriebssollwertgeber
7 mit dem Integrator 5 verbunden. An dem Betriebssollwertgeber 7 ist ein der Betriebsdrehzahl entsprechender Wert
eingestellt. Aufgrund der Kennlinie des Integrators 5 läuft der Motor asynchron an. Er läuft auf der in Fig. 3 dargestellten
Drehmoment/Drehzahlkennlinie A bis zum Punkt A., der durch die Drehzahl n^ und 0,25-faches Nennmoment gekennzeichnet ist-
Hat der Motor diese Drehzahl n3 erreicht - der Motor zeigt immer
noch asynchrones Verhalten - , so ist die Zeit t- verstrichen.
In diesem Zeitpunkt schaltet das Relais 9 (Fig. 4). Dadurch wird das Relais 6 mit Strom versorgt, wodurch der Betriebεsollwertgeber
7 vom Integrator 5 getrennt und der Anlaufsollwertgeber
8 mit dem Integrator 5 verbunden wird. Damit ist in diesem Beispiel die Kennlinie C (f = 5 Hz) vorgegeben, was einer Enddrehzahl
von n2 entspricht. Der Motor läuft nun mit der Drehzahl n^
leer, da er nicht mehr beschleunigt wird. Dadurch fällt der vom Motor aufgenommene Strom auf die Höhe des Leerlaufstromes ab. Da
der Motor nun kein Moment mehr aufbringen muß, erreicht er sehr schnell den Punkt B1.. Hierbei gibt er Energie an den Zwischenkreis
ab. Dadurch wird dort die Spannung erhöht und damit der Strom, der zu dem Motor 1 zurückfließt.
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Durch die Vorgabe der neuen Frequenz von f «■ 5 Hz durch den
Anlaufsollwertgeber 8 ändert der Integrator 5 die dem Motor 1 aufgegebene Frequenz stetig. Wird diese Änderung schneller
durchgeführt als der Motor von Punkt A- nach dem Punkt B1 gelangt,
so kann der Motor in den Generatorbereich gelangen, von wo er dann den Punkt B_ ansteuert. Anderenfalls gelangt
der Motor auf der Drehzahlachse vom Punkt B- zum Punkt B^,
Im Punkt B ist er synchronisiert, da er dort die ihm vorgegebene
Drehzahl erreicht hat. Er ist also elektrisch in den Synchronismus gefallen. Dies wurde durch die Rückspeisung von
Energie durch den Motor in den Zwischenkreis und das dadurch kurzzeitig erhöhte Spannungs/Frequenz-Verhältnis noch unterstützt.
Die Zeit bis zum Erreichen der Drehzahl n- entspricht der Zeitdifferenz
t2 - t1 in Fig. 4. Bei Erreichen der Zeit t„ schaltet
das Relais 10 ein, wodurch das Relais 6 stromlos wird und abfällt (Fig. 2, 4). Damit 1st der Anlaufsollwertgeber 8 vom Integrator
5 getrennt und der Betriebssollwertgeber 7 wieder mit dem
Integrator 5 verbunden.
Die Zeit t? wird empirisch ermittelt. Hierbei ist in diesem Beispiel
noch eine Zeitreserve eingeplant worden (Parallelverlauf der Kennlinie zur Zeitachse in Fig. 4), um absolut sicher auszuschließen,
daß der Motor bei einem weiteren Hochlauf bzw. bei Aufbringen einer Last noch nicht synchronisiert hat.
Der Motor läuft nun (Fig. 4) auf einer parallel zur ersten Kennlinie
verschobenen Kennlinie im Integrator 5 auf die der Betriebsdrehzahl entsprechende Frequenz hoch.
Das Hochfahren bedeutet in Fig. 3, daß die Kennlinie B2 t B^,
die bei einer Drehzahl n2 bis auf die Höhe des 1,35-fachen
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Nennmoinentes vom Motor in seinem synchronen Arbeitsbereich
erreicht werden kann, parallel verschoben wird. Hierbei kann der Motor auch schon belastet werden.
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Claims (6)
- β.,. ,οβ5 26Π123Ansprüche/ 1. ', Verfahren zum Anfahren eines Synchronmotorsv_ mit Hilfe eines Umrichters, dadurch gekennzeichnet , daß der Motor am Umrichter asynchron bis nahe zu der Drehzahl, welche einer vorgegebenen, geringen Anlauffrequenz entspricht, hochfährt und daß die Frequenz eodsnn so weit abgesenkt wird, daß der Motor synchronisiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor nach dem Synchronisieren synchron durch stetige Erhöhung der ümrichterfrequenz auf Betriebsdrehzahl hochgefahren wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Umrichter (2) ein Integrator (5) zur stetigen Erhöhung der Frequenz auf einen Sollwert zugeordnet 1st, der wahlweise mit einem veränderbaren Betriebssollwertgeber (7) und mit einem fest eingestellten Anfahreollwertgeber (8) verbindbar ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Umschalten von dem Betriebssollwertgeber (7) auf den fest eingestellten Anfahrsollwertgeber (8) und zurück Zeitrelais (9, 10) benutzt werden.Μ» Ο mmORIGINAL INSPECTED 90S 341/00152$1123Bag. 1O65
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daft di· von Anfahrsollwertgeber (8) vorgegebene Frequenz geringfügig unter der Frequenz beim Umschalten von dem Betriebssollwertgeber (7) auf den Anfahrsollwertgeber (8) liegt.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bia 5,dadurch gekennzeichnet, daß der Umrichter (2) mit einer Strombegrenzung auf die Höhe des Nennstromes des Synchronmotors ausgerüstet ist.90 3 841/0015
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