DE593865C - Verfahren zum Inbetriebsetzen langer Fernleitungen - Google Patents

Verfahren zum Inbetriebsetzen langer Fernleitungen

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DE593865C
DE593865C DES91142D DES0091142D DE593865C DE 593865 C DE593865 C DE 593865C DE S91142 D DES91142 D DE S91142D DE S0091142 D DES0091142 D DE S0091142D DE 593865 C DE593865 C DE 593865C
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H9/00Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
    • H02H9/005Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection avoiding undesired transient conditions

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  • Motor And Converter Starters (AREA)

Description

4itettcrempi
DEUTSCHES RElfcH
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 d 2 GRUPPE 42
Verfahren zum Inbetriebsetzen langer Fernleitungen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. April 1929 ab
.. Bei der Inbetriebnahme langer Hochspannungsfernleitungen treten insofern Schwierig-' keiten auf, als durch das plötzliche Einschalten der Leitung sehr große Ladestöße verursacht werden, die für den Schalter und die Maschinen gefährlich werden können. Außerdem treten beim Einschalten Wanderwellen auf, die Überspannungen hervorrufen und daher ebenfalls eine Gefahr bedeuten, wenn sie nicht schnell gedämpft werden.
Es ist bereits eine Anordnung bekannt, bei der die Fernleitung in zwei Hälften unterteilt ist, wobei an der Teilungsstelle ein Zwischenwerk mi't Blindleistungsmaschinen vorgesehen ist. Von der Generatorstation aus wird zunächst die erste Hälfte der Fernleitung unter Spannung gesetzt. Hierauf werden die Generatoren von der zu liefernden Blindleistung durch Anschluß der Blindleistungsmaschinen in der Zwischenstation an die unter Spannung stehende Leitung entlastet. Danach wird die zweite Leitungshälfte an die bereits unter Spannung stehende angeschlossen und die Generatorstation durch weitere Steigerung der Blindleistungsaufnahme der Zwischenstation von der bei der Verbindung der beiden Leitungsteile auftretenden Blindleistungssteigerung entlastet. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß der Ladestoß beim Anschluß eines Leitungsteiles zwar vermindert ist, jedoch immer noch gefährlich ist. Auch das Auftreten von Wanderwellen ist nicht verhindert.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Inbetriebsetzung langer Fernleitungen, das diesen Nachteil vermeidet. Die Leitung ist dabei ebenfalls in einzelne und mit je einer Blindleistungsmaschine (Station) ausgerüstete Abschnitte unterteilt, und diese Abschnitte werden nacheinander (staffelweise) an die speisende Zentrale angeschlossen. Erfindungsgemäß werden die einzelnen Leitungsabschnitte mittels ihrer Blindleistungsmaschine (zweckmäßig allmählich) unter Spannung gesetzt und an den vorhergehenden, bereits unter Spannung stehenden Leitungsabschnitt angeschlossen. Bei der bekannten Anordnung dient die Blindleistungsmaschine nicht zur Unterspannungsetzung des neuen Leitungsabschnittes, sondern zur Speisung des bereits unter Spannung stehenden Leitungsabschnittes mit Blindleistung und damit zur Entlastung des speisenden Generators. Die Erfindung eignet sich insbesondere für die Inbetriebnahme von solchen langen Hochspannungsfernleitungen, bei denen über die Leitung eine möglichst große Anzahl von Blindleistungsmaschinen bzw. -Stationen gleichmäßig verteilt ist.
Im folgenden ist die Erfindung an Hand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert. In Abb. ι ist 1 eine in Betrieb zu nehmende Hochspannungsfernleitung. Diese ist in einzelne Abschnitte unterteilt, die über Schalter 6, 7 und 8 miteinander verbunden werden. Diese Schalter sind in den über die Leitung verteilten Stationen für die Kompensationseinrichtungen untergebracht. Für die Kompensation sind synchrone Blindleistungsmaschinen 9, 10 und 11 vorgesehen, die mit-
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tels asynchroner Anwurfmotoren 12 hochgefahren werden. Bei der Inbetriebsetzung der Leitung sind zunächst die Schalter 6, 7 und 8 geöffnet und die Blindleistungsmaschinell stillgesetzt. Das Verbindungsstück der Leitung zwischen dem Schalter 6 und dem Generator 3 steht dabei bereits unter voller Spannung. Es wird nunmehr der asynchrone Anwurfmotor 12 der Blindleistungsmaschine 9 über einen nicht näher bezeichneten Transformator an dieses unter Spannung stehende Leitungsstück mittels eines ebenfalls nicht näher bezeichneten Schalters angeschlossen und die Blindleistungsmaschine 9 bis dicht an den Synchronismus hochgefahren. Dabei kann der unter Spannung zu setzende Leitungsabschnitt bereits an die Blindleistungsmaschine 9 angeschlossen und diese erregt sein, so daß nach dem Hochfahren der Blindleistungsrnaschine der anzuschließende Leitungsabschnitt bereits unter Spannung steht. Dieser Leitungsabschnitt wird dann mit dem Generator 3 verbunden bzw. synchronisiert, wobei man von der sogenannten Schnell- oder Bitsynchronisierung Gebrauch machen kann. In derselben Weise wird hierauf mittels der Blindleistungsmaschine 10 der nächstfolgende Leitungsabschnitt an den vorhergehenden angeschlossen.
Bei der Anordnung nach Abb. 2 ist von der Fernleitung 1 nur der dem Generator 3 benachbarte Teil bzw. die dazugehörige Blindleistungsmaschine 13 gezeichnet, jedoch dreimal untereinander zur Veranschaulichung der einzelnen Stadien der Inbetriebsetzung des Leitungsabschnittes. Es sind synchrone Blindleistungsmaschinen vorgesehen, die im Läufer eine Dämpferwicklung besitzen, so daß die Blindleistungsmaschine durch Anschluß der Ständerwicklung an das Netz angelassen werden kann (Abb. 2a). Mit der Blindleistungsmaschine ist außerdem noch ein als Synchronmotor ausgebildeter Antriebsmotor 14 gekuppelt. Beim Anschluß des dem Generator 3 benachbarten Leitungsabschnittes an diesen wird zunächst die Blindleistungsmaschine 13 von dem bereits unter Spannung stehenden Leitungsabschnitt aus über einen nicht näher bezeichneten Anlaßtransformator bei etwa 20 °/0 Anlaufleistung angelassen, hierauf wird der mit der Maschine 13 gekuppelte S3aichrone Antriebsmotor 14 mit dem bereits unter Spannung stehenden, zu dem Generator 3 führenden Leitungsabschnitt synchronisiert, und zwar zweckmäßig mittels sogenannter Grobsynchronisierung über einen ebenfalls nicht näher bezeichneten Transformator sowie nicht dargestellten Drosselspulen; hierauf wird die Blindleistungsmaschine 13 vom Netz abgeschaltet und in unerregtem Zustande an den in Betrieb zu setzenden Leitungsabschnitt angeschlossen (Abb. 2b). Dieser Leitungsabschnitt wird dann durch Erregung der Blindleistungsmaschine unter Spannung gesetzt und mit dem Generator 3 verbunden (Abb. 2c). Durch dieses Verfahren ist es möglich, den Antriebsmotor 14 sehr klein zu halten, andererseits aber dieselben günstigen Schaltbedingungen bei der Inbetriebsetzung der Leitungsstrecke zu erreichen wie bei regelrechten Anwurfmotoren.
Besonders einfach ist die abschnittsweise Inbetriebsetzung der Leitung bei Verwendung von asynchronen, im Zuge der Leitung verteilten Blindleistungsmaschinen, die durch besondere Kommutatorhintermaschinen erregt werden, sofern diese. Kommutatorhintermaschinen im normalen Betrieb ihre Erregung vom Netze aus beziehen. In diesem Fall kann man, nachdem die Blindleistungsmaschine mittels eines Anwurfmotors hochgefahren wurde, die Erregung der Kommutatorhintermaschine an den vorhergehenden, bereits unter Spannung stehenden Leitungsabschnitt anschließen, während die Blindleistungsmaschine selbst den unter Spannung zu setzenden Leitungsabschnitt speist. Dieser Leitungsabschnitt wird allmählich erregt und kann nunmehr mit dem vorhergehenden ohne besondere Synchronisierungsmaßnahmen bei Erreichung der Spannungsgleichheit und bei genügend geringem Schlupf der Blindleistungsmaschine unmittelbar verbunden werden, da man die Erregung der Kommutatorhintermaschine derart einstellen kann, daß die beiden zu synchronisierenden Spannungen außer in der Größe und in der Frequenz auch in der Phasenlage übereinstimmen. Die Anordnung und Schaltung der Kommutatorhintermaschine ist dabei etwa derart, daß sie mit der Blindleistungsmaschine mechanisch gekuppelt und im Läufer über Schleifringe mit Netzfrequenz erregt ist. Man kann auch hierbei den Antriebmotor sehr klein halten, wenn man, wie an dem Beispiel der Abb. 2 bei synchronen Blindleistungsmaschinen geschildert, die asynchrone Blindleistungsmaschine direkt zum Hochfahren benutzt.
Soll eine zu einer bereits in Betrieb stehenden Leitung parallel verlaufende Fernleitung neu in Betrieb genommen werden, so kann man von dem abschnittsweisen Zuschalten der einen Fernleitung an die andere Gebrauch machen, um Laständerungsstöße mögliehst klein zu halten.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Inbetriebsetzung langer Fernleitungen, die in einzelne und mit je einer Blindleistungsmaschine ausgerüstete Abschnitte unterteilt sind, bei
    dem diese Abschnitte nacheinander (staffelweise) an die speisende Zentrale angeschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Leitungsabschnitte mittels ihrer Blindleistungsmaschine (zweckmäßig allmählich) unter Spannung gesetzt und an den vorhergehenden, bereits unter Spannung stehenden Leitungsabschnitt angeschlossen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch ι für synchrone Blindleistungsmaschinen mit asynchronem Anwurfmotor, dadurch gekennzeichnet, daß die zweckmäßig bereits erregte und an den anzuschließenden Leitungsabschnitt angeschaltete Blindleistungsmaschine mittels des von dem unter Spannung stehenden Leitungsabschnitt gespeisten Anwurfmotors hochgefahren und hierauf die zuzuschaltende Leitungsstrecke mit der unter Spannung stehenden grob synchronisiert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 für Blindleistungsmaschinen mit synchronem Antriebsmotor, dadurch, gekennzeichnet, daß die Blindleistungsmaschine von dem bereits unter Spannung stehenden Leitungsabschnitt aus mittels des asynchron anlaufenden synchronen Antriebsmotors angelassen, hierauf der Antriebsmotor mit diesem Leitungsabschnitt synchronisiert (grobsynchronisiert), endlich der in Betrieb zu nehmende Leitungsabschnitt mittels der Blindleistungsmaschine zweckmäßig allmählich unter Spannung gesetzt und an den vorhergehenden Leitungsabschnitt angeschlossen wird.
  4. 4. Anordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 für asynchrone Blindleistungsmaschinen mit vom Netz aus erregter Kommutatorhintermaschine, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Unterspannungsetzung des in Betrieb zu nehmenden Leitungsabschnittes und vor dessen Verbindung mit dem bereits unter Spannung stehenden Leitungsabschnitt die Erregung der Kommutatorhintermaschine an diesen angeschlossen ist.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Inbetriebsetzung einer zu einer im Betrieb stehenden, parallel verlaufenden Leitung die in Betrieb zu setzende mit Hilfe der Blindleistungsmaschinen abschnittsweise an die in Betrieb stehende Leitung angeschlossen wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DES91142D 1929-04-15 1929-04-16 Verfahren zum Inbetriebsetzen langer Fernleitungen Expired DE593865C (de)

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