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Bezeichnung : 11verriegelungseinrichtung mit einer Kurzzeit-
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Entriegelungsvorrichtung für einen Wertbehälter"
Die
Erfindung richtet sich auf eine Verriegelungseinrichtung mit einer Kurzzeit-Entriegelungsvorrichtung
für einen Wertbehälter, insbesondere Tagestresor, mit einem von einem Schlüssel
in die Verriegelungsstellung bewegbaren, in dieser Stellung in einen Riegeleinschluß
am Behältergehäuse eingreifenden, an einer Riegelplatte angeordneten Riegel und
einem innerhalb des Gehäuses der Verriegelungseinrichtung angeordneten Zeitwerk
und einer Anzahl von vom Schlüssel beeinflußbaren Zuhaltungen Eine derartige Verriegelungseinrichtung
kommt insbesondere bei Tagestresoren zum Einsatz, die beispielsweise vom Kassierer
einer Bank, eines Filialbetriebes o. dergl.
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durch einen Geldscheineinwurfschlitz gefüllt werden können, deren
Öffnung aber durch Beeinflußung des Zeitwerkes zeitverzögert ist. Wird beispiesweise
der Kassierer bei einem Überfall gezwungen, das in seinem Verfügungsbereich vorhandene
Geld dem Täter auszuhändigen, so kann er dem Täter nur das ihm offen verfügbare
Geld direkt ausliefern Besteht ein sogenannter Blitztäter auf Öffnung des Tresores,
so verhindert das Zeitwerk beispielsweise 10 Minuten lang das Öffnen der Tür, wenn
das Schluß durch den Schlüssel entsperrt ist. Da Blitztter in der Regel eine derart
lange Zeit nicht abwarten, ist das in dem Tagestresor befindliche Geld weitestgehend
vor unbefugten Zugriffen geschützt.
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Bei einem bekannten Sdlüsselschloß für einen derartigen
Tagestresor
ist innerhalb des Schloßgehäuses eine Zeitschaltvorrichtung und ein vom Schlüssel
betätigbarer Schwenkhebelmechanismus angeordnet Durch die Öffnungsbewegung des Schlüssels
wird der Riegel aus dem Riegeleinschluß zurückgezogen und mit dieser Bewegung das
Zeitwerk gespannt, wobei gleichzeitig ein zweiter, vom Schaltwerk beaufschlagbarer
Sperrhebel in eine weitere, am Tresorrahmen vorgesehene Ausnehmung in Sperrstellung
gebracht wird. Das Zeitwerk zieht den zweiten Sperrmechanismus nach der eingeschalteten
Verzögerungszeit aus der Sperrstellung zurück und gibt danach die Tresortür frei.
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Die bekannte Verriegelungseinrichtung ist konstruktiv sehr aufwendig
und daher gegen Funktionsstörungen bei längeren Betriebszeiten sehr anfällig. Zum
anderen ist ein Nachrüsten bereits vorhandener Tresore mit sehr großem Aufwand verbunden,
da beispielsweise im Tresorrahmen eine zusätzliche Öffnung für das weitere, neben
dem Riegel vorgesehene Sperrelement eingebracht werden muß.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, mit welcher
der konstruktive Aufbau einer Verriegelungseinrichtung mit Kurzzeit-Entriegelungsvorrichtung
sehr stark vereinfacht wird, und bei der zusätzliche Verriegelungselemente neben
dem ohnehin am Schloß vorhandenen Riegel entbehrlich sind.
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Bei einer Verriegelungseinrichtung der eingangs bezeichneten Art wird
diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei Verdrehung des Schlüssels
in die ÖfNhungsstellung der in Sperrstellung befindliche Riegel direkt kraftschlüssig
mit einem das Zurückziehen des Riegels aus dem Riegeleinschluß bewirkenden Schwenkhebel
des von einer Feder beaufschlagten Zeitwerkes verbunden ist.
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Damit lassen sich bereits im Einsatz befindliche Wertbehälter auch
nachträglich mit einer zeitverzögerten Verriegelungseinrichtung gemäß der Erfindung
ausrasten9 ohne daß es dazu besonderer konstruktiver Maßnahmen am Rahmen des Behälters
bedarf.
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Zur Entlastung der das Zeitwerk beaufschlagenden Feder sieht die Erfindung
vor, daß die Zurückziehbewegung des Riegels in der Sperrstellung durch die Zuhaltungen
blockiert ist.
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Eine weiterhin einfache und vorteilhafte Ausbildung ergibt sich dabei,
wenn die RiegeSatte mit einem die Zuhaltungen durchsetzenden Sperrbolzen ausgerüstet
ist, der in der blockierten Stellung des Riegels an Flanken der Zuhaltungen anliegt
und in der Offnungsstellung in einem von allen Zuhaltungen dann gemeinsam gebildeten
Schlitz bewegbar geführt ist. Damit lassen sich in einfacher Weise zwei Funktionen
erfUllen,
einmal die Blockierung des Riegels gegen die Zurückziehkraft
der Feder, so daß die Feder und damit das Zeitwerk in dieser Stellung entlastet
werden und zum anderen, durch die gemeinsame Bildung eines Schlitzes in den Zuhaltungen,
die genaue Führung des Sperrbolzens sowie damit die Verhinderung des ungewollten
Einfallens einer Zuhaltung in die Sperrstellung, wenn nach dem Aufschließen der
Schlüssel aus dem Schloß gezogen wird. Der Riegel wird dann im Zeittakt des Zeitwerkes
langsam zurückgezogen und gibt nach der eingestellten Zeit, beispielsweise nach
3 - 10 Minuten, die Tresortür frei.
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Erfindungsgemäß ist darüber hinaus vorgesehen, daß die Riegelplatte
mit einer am Schwenkhebel des Zeitwerkes kraftshlüssig drehbar verbundenen Schubstange
ausgerüstet ist. Diese mechanische Ausgestaltung des Hebetriebes zwischen Zeitwerk
und Riegelplatte bildet eine äußerst robuste Bauweise, die praktisch störunanfällig
ist.
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Ein weiteres erfindungsgemäßes Merkmal der Verriege lungseinrichtung,
dem selbstständige Bedeutung zukommt, besteht darin, daß die Verriegelungseinrichtung
eine zwischen Riegelplatte und Gehäuse in Zurückziehrichtung des Riegels wirkende,
das Zeitwerk indirekt betreibende Feder aufweist. Dies bedeutet, daß das Zeitwerk,
in der Regel ein Kurz-Zeitwerk, keine eigene Uhrfeder benötigt, sondern von einer
Fremdfeder betrieben wird. Damit ist
es möglich, beispielsweise
sehr robuste Zugfedern, die sich zudem einfach montieren lassen, in die Verriegelungseinrichtung
einzubauen, so daß das Zeitwerk konstruktiv sehr stark vereinfacht ist und im wesentlichen
nur noch aus der Zentralwelle mit daran angeschlossenem Schwenkhebel und dem Unruheteil
besteht.
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Um die Verriegelungseinrichtung an eine verschiedenlange Öffnungszeitdauer
anpassen zu können, ist gemäß einem selbstständigen Teil der Erfindung der Sperrbolzen
an einem in einer Ausnehmung der Riegelplatte verschiebbaren und an dieser festlegbaren
Riegelplattenelement vorgesehen. Durch diese Maßnahme läßt sich die Eingrifftiefe
des Riegels in den Riegeleinschluß am Rahmen des Tresores in einfacher Weise verändern,
indem der Abstand zwischen Vorderkante des Riegels und des Sperrbolzens vergrößert
oder verkleinert wird. Da das Zeitwerk pro Zeiteinheit den Riegel jeweils um die
gleiche Strecke zurückzieht, wird durch die Veränderung der Eingrifftiefe auch die
Zeitdauer verändert, die benötigt wirdsum den Riegel bis in die Öffnungsstellung
zurückzuziehen.
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Um dem Benutzer eines mit der Erfindung ausgerüsteten Tresores die
Möglichkeit zu geben, nachträglich> je nach seinen Wünschen, die Entriegelungszeit
einstellen zu können, sieht die Erfindung vor, daß das Riegelplattenelement mit
einem von der Außenseite des Gehäuses betä tigbaren Klemmelement an der Riegelplatte
festlegbar ist.
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Beispielsweise handelt es sich hierbei um eine Rändelschraube, die
das Riegelplattenelement durch ein Langloch durchsetzt und an der Riegelplatte verschraubt
ist, so daß durch Lokkern
dieser Schraube das Riegelplattenelement
verschoben werden kann und anschließend durch Anziehen der Schraube an der Riegfplatte
festlegbar ist.
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Zur leichteren Handhabung während des Verstellvorganges sieht die
Erfindung auch vor, daß der Sperrbolzen das Gehäuse zur Bildung einer das Verschieben
des Riegelplattenelementes ermöglichenden Handhabe nach außen durchsetzt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Riegelplatte
undloder das Riegelplattenelement mit einer vom Schlüssel beaufschlagten, den Riegel
in die Verriegelungsstellung bewegenden Arbeitsflanke ausgerüstet ist, wobei in
Weiterbildung die das Zeitwerk indirekt betreibende Feder durch die Bewegung des
Riegels in die Verriegelungsstellung gespannt wird. Durch diese Maßnahme ergibt
sich ein ausgesprochen einfacher, d.h. robuster Schloßaufbau, der eine hohe Funktionsfähigkeit
und Betriebssicherheit der Verriegelungseinrichtung gewährleistet.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine Seitenansicht der Verriegelungseinrichtung
in Verriegelungsstellung, Fig. 2 eine Seitenansicht der Verriegelungseinrichtung
in Öffnungsstellung, Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 5,
Fig.
4 einen Schnitt gemäß Linie IV-IV in Fig 1 und in Fig. 5 eine Detailzeichnung der
Riegelplatte mit verstelltem Riegelplattenelement zur Verkürzung der Eingrifftiefe
des Riegels In einem Gehäuse 1 das in der Gebrauchslage beispielsweise auf der Innenseite
einer Tresortür montiert ist, ist eine einen Riegel 2 tragende Riegelplatte 3 verschiebbar
gelagert. Die Riegelplatte 3 ist mit einer Ausnehmung 4 ausgerüstet, deren zum Riegel
2 zugewandte Vorderflanke 5 vom Schlüssel 6 zur Bewirkung des Schließvorschubes
beaufschagt werden kann, wie dies aus Fig. 2 hervorgeht Die Vorderflanke 5 wird
im dargestellten Beispiel von einem Riegelplattenelement 3a bereitgestellt, das
in der gleichen Ausnehmung 4 der Riegelplatte 3 vorgesehen ist.
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Wie aus den Figuren hervorgeht, trägt das Riegelplattenelement 3a
einen Sperrbolzen 8, der in das Innere des Gehäuses einragt und Zuhaltungen 7 durchsetzt,
von denen lediglich eine in den Figuren gestrichelt dargestellt ist.
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Die Zuhaltungen 7 übergreifen in der Sperrstellung den Sperrbolzen
8 und blockieren mit ihren Anlage flanken 7a (Fig. 1) die Rückzugbewegung der Riegelplatte
3 bzw. des damit fest verbundenen Riegelplattenelementes 3a.
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Alle Zuhaltungen 7 sind mit einem Schlitz 9 versehen, der in der Öffnungsstellung
in der Bewegungsrichtung des Riegels verläuft.
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Zwischen dem Gehäuse 1 und der Riegelplatte 3 ist im dargestellten
Beispiel eine Zugfeder 10 angeordnet, die zwischen den riegelplattenseitigen Stift
11 und dem gehäuseseitigen Stift 12 eingespannt ist. Zum Durchtritt des Stiftes
12 ist die Riegelplatte 3 mit einem Langloch versehen. An der dem Riegel 2 abgewandten
Seite ist an der Riegelplatte 3 eine Schubstange 13 angeordnet, die kraftschlüssig
und verdrehbar mit einem Schwenkhebel 15 in einer Öffnung 14 verbunden ist. Der
Schwenkhebel 15 ist mit einer Zentralwelle 16 eines nicht näher dargestellten Zeitwerkes
17 verbunden, welches sich ebenfalls innerhalb des Gehäuses 1 befindet.
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Die Funktionsweise der Verriegelungseinrichtung ist die folgende:
Wird der Schlüssel 6 zum Öffnen des Tresores in die Verriegelungseinrichtung gemäß
Fig. 1 eingeführt und verschwenkt, so werden alle Zuhaltungen in der Weise angehoben,
daß der Sperrbolzen 8 in den Schlitz 9 der gehäusefest gelagerten Zuhaltungen einfahren
kann.
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Die Feder 10 versucht die Riegelplatte 3 im dargestellten Beispiel
nach rechts zu bewegen. Aufgrund des Spieles im Zeitwerk 17 ist ein geringfügiges
Eingleiten des Sperrbolzens 8 in den von den Zuhaltungen 7 gebildeten Schlitz möglich,
in der Praxis ist dies etwa ein Einfahren von 2 mm. Durch die Hemmung der Unruhe
des Zeitwerkes ist ein weiteres Verschwenken des Schwenkhebels 15 nur noch in dem
von dem Zeitwerk vorgegebenen Takt möglich. Das über die Feder 10 indirekt getriebene
Zeitwerk
17 läuft nun langsam ab, in der Praxis sind dabei die übertragungs- und Hebelverhältnisse
zwischen der Schubstange 13 und dem Schwenkhebel 15 so gewählte daß pro Minute etwa
1 mm Zurückziehbewegung vollführt wird, so daß bei einer Eintauchtiefe des Riegels
2 von 10 mm in den mit 20 bezeichneten Riegeleinschluß eine öffnung des Tresores
nach 10 Minuten möglich ist.
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Der Verriegelungsvorgang der Tresortür kann in jeder Zeit wieder vorgenommen
werden. Durch Verdrehen des Schlüssels 6 nach links im dargestellten Beispiel, arbeitet
ein Schlüsselteil gegen die Vorderflanke 5 und treibt damit den Riegel 2 gegen die
Kraft der Feder 10 in Sperrstellung. Damit ist quasi gleichzeitig das Federwerk
17 über die Feder 10 erneut gespannt und der Öffnungsvorgang in Zeittakt des Federwerkes
17 kann wiederholt werden.
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Zur Veränderung der Eintauchtiefe des Riegels 2 in den Riegeleinschluß
20, und damit zur Veränderung der Offnungszeitdauer ist der Abstand zwischen der
Vorderkante des Riegels 2 und des Sperrbolzens 8, wie insbesondere aus den Fig.
3 - 5 hervorgeht, veränderbar. Zu diesem Zweck ist das Riegelplattenelement 3a mit
einer Abkröpfung 21 versehen, die die Riegelplatte 3 übergreift.
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Die Abkröpfung 21 ist mit einem Langloch 22 ausgerüstet, welches vom
Gewindeteil einer Rändeischraube 18 durchsetzt ist. Um das Verstellen des Riegelplattenelementes
3a
zu erleichtern, ist, wie aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, der Sperrbolzen 8 nach
außen zur Bildung einer Handhabe 19 verlängert.
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Soll beispielsweise der Abstand zwischen der Vorderkante des Riegels
2 und dem Sperrbolzen 8 verkürzt werden, wodurch sich gleichzeitig eine Verkürzung
der Eingrifftiefe des Riegels 2 in den Einschluß 20 ergibt, wird bei geöffneter
Tresortür, d.h. bei einer Riegelstellung gemäß Fig. 2, die Rändelschraube 18 gelöst,
die Handhabe 19 ergriffen und in Richtung auf den Riegel verschoben (Fig. 3 und
5). Da sich an der sonstigen Geometrie nichts ändert, endet die Rückzugbewegung
des Riegels 2 nach ausgelöstem Zeitwerk nunmehr bereits nach einer kürzeren Zeit.
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An der Außenseite, in der Nähe der Rändelschraube 18, kann das Gehäuse
mit Markierungen versehen sein, die dem Benutzer kenntlich machen, bei welcher Einstellung
sich eine bestimmte Offnungszeit ergibt. Auch kann, wie bereits bekannt, über das
Zeitwerk eine nach außen im Teilbereich sichtbare Farbschablone gedreht werden,
die optisch die noch verbleibende Sperrzeit anzeigt.
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Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So kann
beispielsweise statt der in den Figuren dargestellten Zugfeder 10 eine Druckfeder
oder aber auch eine im Zeitwerk integrierte
Feder vorgesehen sein,
wenngleich die dargestellte Lösung demgegenüber Vorteile aufweist. Auch kann vorgesehen
sein, die Länge der Schubstange 13 und/oder des Schwenkhebels 15 veränderbar zu
gestalten, um die übersetzungsverhältnisse, je nach der gewünschten Öffnungszei-t,
werksseïtig verändern zu können
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