DE2807394A1 - Verfahren zum konzentrieren und reinigen von waessrigen schwefelsaeureloesungen - Google Patents
Verfahren zum konzentrieren und reinigen von waessrigen schwefelsaeureloesungenInfo
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Description
DR. STEPHAN G. BESZEDES PATENTANWALT
8060 DACHAU BEI MO
POSTFACH 1168
Konto-Nr. 138871
iptrkMM Dachau-Indersdorf (BLZ 7005154O)
(VIA Bayerisch· Landesbank
P 1 046
zur Patentanmeldung
MONTEDISON S.p.A.
Milano, Italien
und
ESCHER WYSS Aktiengesellschaft
Zürich, Schweiz
betreffend
Verfahren zum Konzentrieren, und Reinigen γόη wäßrigen Schwefelsäurelösungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konzentrieren
und Reinigen von wäßrigen Sehwefelsäurelösungen
909813/0638 " 2
mit einem Gehalt an Magnesium und gegebenenfalls anderen Verunreinigungen, insbesondere Aluminium,
Eisen, Chrom, Vanadium und/oder
Mangan.
Mangan.
Wäßrige Schwefelsäurelösungen, beispielsweise mit Konzentrationen von mehr als 65 Gew.-%, können durch Eindampfen von
verdünnten schwefelsäurehaltigen Lösungen jeglichen Ursprunges und jeglicher Konzentrationen erhalten werden.
Im allgemeinen sind die am häufigsten verfügbaren Lösungen diejenigen, welche von Verfahren zur Herstellung von Titandioxyd
über das Sulfat oder von Beizbehandlungen von Metallen herkommen.
Solche Lösungen enthalten üblicherweise 5 bis 25 Gew.-%
Schwefelsäure sowie verschiedene Verunreinigungen, wie Magnesium und gegebenenfalls Aluminium, Eisen, Calcium,
Chrom, Vanadium und/oder Mangan.
Beispielsweise haben die von der Herstellung von Titandioxyd über das Sulfat herkommenden Lösungen im allgemeinen
die folgende Zusammensetzung:
15 bis 23 Gew.-% H2SO4 ,
0,07 bis 0,4 Gew.-% Mg ,
1 bis 5 Gew.-% Pe und 0,06 bis 0,6 Gew.-%
sowie auch andere Verunreinigungen, wie Calcium, Mangan, Aluminium, Vanadium und Chrom.
- 3 909813/0638
Wenn eine verdünnte wäßrige Schwefe]£äureilDaing mit einem bestimmte!
Gehalt an Magnesium unter Verwendung von irgendwelchen bekannten Verfahren (beispielsweise durch Konzentrieren durch
Eindampfen unter Vakuum oder mittels einer Unterwasserflamme)
über 65 Gew.-% konzentriert wird, ergibt sich, daß die Fällung des Magnesiums mit der Zeit sehr langsam
erfolgt. Dieselbe Erscheinung kann, obschon in kleinerem Ausmaß, beobachtet werden, wenn Aluminium, Eisen,
Vanadium, Chrom und/oder Mangan zugegen sind.
Im besonderen wird, wenn Aufschlämmungen mit einer
Schwefelsäurekonzentration von 65 bis 75 Gew.-%, welche
0,1 bis 0,5 Gew.-% Magnesium enthalten, filtriert werden, ein Filtrat, welches am Ende des Filtrierarbeitsganges klar
erscheint, jedoch anschließend wieder trüb wird und oft sogar eine gelartige Konsistenz annimmt, erhalten. Im
Filtrat fallen nämlich fortgesetzt während mehrerer Tage feste Stoffe, welche überwiegend aus Magnesiumsulfaten
bestehen, aus.
Die so ausgefallenen festen Stoffe sind in Form von Kristallen mit einer Höchstgröße von nicht über 10 /u, das
heißt sie sind äußerst fein und voluminös, weshalb ein etwaiges Filtrieren sich als schwierig erweisen und Kuchen
mit einer sehr ausgeprägten Quellung ergeben würde«
Andererseits ist die konzentrierte Schwefelsäure praktisch unbrauchbar, wenn das in der Suspension vorliegende
feste Material nicht abgetrennt wirdc
•Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter
Behebung der Nachteile des Standes der Technik ein Verfahren
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zu schaffen, welches das Filtrieren der wäßrigen Schwefelsäureaufschlämmungen
mit einem Gehalt an Magnesium und gegebenenfalls anderen Verunreinigungen, insbesondere Aluminium,
Eisen, Chrom, Vanadium und/oder Mangan, und so die Herstellung von Schwefelsaurelosungen, beispielsweise mit Konzentrationen
von 65 bis 70 Gew.-%, gestattet, welche Lösungen
zeitlich beständig klar bleiben.
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß die obige Aufgabe gelöst werden kann, wenn passend gesteuerte
Zeiten und Temperatürstufen zum Verringern der Temperatur
der durch das Konzentrieren erhaltenen Aufschlämmung von der Temperatur des Konzentrierens (welche vorzugsweise größer
als 1000C ist) auf die Filtriertemperatur sowie zweckmäßig
auch beim Filtrieren der Aufschlämmung selbst und beim Herabsetzen der Temperatur des Filtrates von der«, Filtriertemperatur
auf die Lagertemperatur eingehalten werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Konzentrieren und Reinigen von wäßrigen Schwefelsäurelösungen
mit einem Gehalt an Magnesium und gegebenenfalls anderen Verunreinigungen, insbesondere Aluminium,
Eisen, Chrom, Vanadium und/oder Mangan, durch Eindampfen und Filtrieren der dabei erhalten Aufschlämmungen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß vor dem Filtrieren der Aufschlämmung
m. 5 m,
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a) die durch, das Konzentrieren erhaltene
Aufschlämmung auf eine Temperatur von 10 "bis 25°C abgekühlt wird und
b) diese Aufschlämmung während einer Zeit
dauer von mindestens 12 Stunden auf einer Tem]
ten wird.
ten wird.
einer Temperatur von 10 bis 25°C gehal-
Das erfindungsgemäße Verfahren bringt vor allem den großen technischen Fortschritt mit sich, daß es zeitlich beständig
klare Scnwefelsäurelösungen, beispielsweise mit Konzentrationen
voü 65 bis 70 Gew.-%, erreichen läßt. Außer dem Vorteil
der Erzielung eines zeitlich beständig klaren Filtrates gestattet das erfindungsgemäße Verfahren als weiteren Vorteil
die Durchführung des Filtrates mit einer ziemlich hohen Geschwindigkeit in irgendeiner bekannten Art von
Vorrichtungen; so werden in der Praxis Filtriergeschwindig-
keiten von mindestens 3OO l/Stunde · m Filterfläche erzielt.
Vorzugsweise wird das Abkühlen der Aufschlämmung auf 10 bis 25°C während einer Zeitdauer von mindestens 3 Stur
durchgeführt.
Es ist auch bevorzugt, das Halten der Temperatur der 3chlämmung auf 10 bis 25°C währer
mindestens 20 Stunden durchzuführen.
Aufschlämmung auf 10 bis 25°C während einer Zeitdauer von
Vorzugsweise wird als Temperatur, auf welche die Auf= schlämmung abgekühlt wird, und als Temperatür, auf welcher
sie gehalten wird, 15 bis 200C gewählt„
Das Abkühlen der obigen Stufe a) kann durch Übergehen von der Temperatur des Konzentrieren auf die Temperatur
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- S-
von 10 bis 25 C in einer einzigen Stufe durchgeführt werden1,
wobei besonders bei dieser Alternative vorzugsweise dafür Sorge getragen wird, daß die Dauer des Abkühlens mindestens
3 Stunden beträgt, oder es kann in mehreren Stufen durchgeführt werden.
So wird nach einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens das Abkühlen der Aufschlämmung
von deren Anfangstemperatur auf 10 bis 25°C in der Weise durchgeführt, daß sie zunächst in höchstens 1 Stunde auf
40 bis 50°C abgekühlt wird, diese Temperatur während
mindestens 3 Stunden gehalten wird und dann die Aufschlämmung in höchstens 1 Stunde auf 10 bis 25°C abgekühlt wird.
Das Filtrieren der Aufschlämmung kann entweder bei
10 bis 25°C oder vorzugsweise bei höheren Temperaturen durchgeführt werden. Nach dieser letzteren Alternative wird
zweckmäßigerweise die Aufschlämmung vor dem Filtrieren erhitzt
und nach dem Filtrieren das Filtrat in höchstens 1 Stunde auf 10 bis 25°C abgekühlt. Anders ausgedrückt
wird also in diesem letzteren Fall nach der Stufe b) die Aufschlämmung erhitzt, das Filtrieren bei der so erreichten
Temperatur durchgeführt und das Filtrat in einer Zeit von höchstens 1 Stunde auf 10 bis 25°C abgekühlt. Vorzugsweise
wird als Temperatur, auf welche die Aufschlämmung vor dem Filtrieren erhitzt wird, 40 bis 500G gewählt. Zweckmäßig
werden das nach der Stufe b) durchgeführte Erhitzen und das anschließende Filtrieren in kurzer Zeit, insbesondere
während einer Zeit von höchstens"1 Stunde, durchgeführt.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher
erläutert·
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-sr- ■
-3-
Beispiel Es wurde eine Lösung der folgenden Zusammensetzung:
55,0 Gew.-% H2SO4 ,
0,20 Gew.-% Mg ,
0,20 Gew.-% Fe ,
0,26 Gew.-% Al.,
0,04 Gew.-% V ,
0,04 Gew.-% Cr und
0,05 Gew.-96 Mn
durch Eindampfen bei 115°C konzentriert, bis eine Aufschlämmung erhalten wurde. Die Flüssigkeit dieser Aufschlämmung
hatte die fo.lgende Zusammensetzung;
72,83 Gew.-% H2S04
0,19 Gew.-% Mg ,
0,12 Gew.-% Fe ,
0,33 Gew.-% Al ,
0,06 Gew.-% V ,
0,06 Gew.-% Or und
0,02 Gew.-% Mn .
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Die so erhaltene Aufschlämmung wurde in 15 Minuten auf 4-5 C abgekühlt und dann 3 Stunden lang auf dieser Temperatur
gehalten, worauf sie in 15 Minuten auf 15°G weitergekühlt
und 20 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten wurde. Schließlich wurde die Aufschlämmung 15 Minuten lang auf
4-50C erhitzt und in 30 Minuten filtriert.
Das in 15 Minuten auf 200C gekühlte Filtrat hatte die
folgende Zusammensetzung:
72,75 Gew.-% H2SO4.,
0,12 Gew.-% Mg ,
0,067 Gew.-% Fe ,
0,30 Gew.-% Al ,
0,05 Gew.-% V ,
0,06 Gew.-% Cr und
0,007 Gew.-% Mn .
Seine Trübung begann erst nach etwa 100 Stunden, es blieb aber in einem Zustand, der als im wesentlichen klarer
Das Beispiel wurde unter Verwendung derselben Verfahrensweise bis zur Erzielung der Aufschlämmung wiederholt.
Sie so erhaltene Aufschlämmung wurde in 20 Minuten auf
15°0 abgekühlt und dann 1 Stunde lang auf dieser Temperatur
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gehalten. Daraufhin wurde sie 20 Minuten lang auf 4-50C
erhitzt und dann in 30 Minuten filtriert.
Die Filtriergeschwindigkeit ergab sich zu 0,4· nr/Stunde · m Filterfläche. Schon nach etwa 3 Stunden
nach dem Filtrieren begann die Trübung des Filtrates und nach 12 Stunden nahm es eine gelartige
Konsistenz an.
Das Beispiel wurde unter Verwendung derselben Verfahrensweise bis zur Erzielung der Aufschlämmung wiederholt.
Die so erhaltene Aufschlämmung wurde in 10 Minuten auf 4-50C abgekühlt und dann 3 Stunden lang auf dieser Temperatur
gehalten, worauf sie in 10 Minuten auf 15°C abgekühlt und 1 Stunde lang auf dieser Temperatur gehalten wurde. Schließlich
wurde die Aufschlämmung in 10 Mim und dann während 4Φ Minuten filtriert.
lieh wurde die Aufschlämmung in 10 Minuten auf 4-50C erhitzt
JL ρ
Die Filtriergeschwindigkeit betrug 0,6 nr Stunde . m Filterfläche.
Schon nach etwa 4· Stunden nach dem Filtrieren begann die Trübung des klaren Filtrates und nach
12 Stunden war eine häufige Menge von abgeschiedenem festem Material vorhanden.
Patentansprüche
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Claims (6)
1.) Verfahren zum Konzentrieren und Reinigen von wäßrigen Schwefelsäurelösungen mit einem Gehalt
an Magnesium und gegebenenfalls anderen Verunreinigungen, insbesondere Aluminium, Eisen, Chrom,
Vanadium und/oder Mangan, durch Eindampfen und Filtrieren der dabei erhaltenen AufschTämmuDgen, dadurch
gekennzeichnet, daß man vor dem Filtrieren der Aufschlämmung
a) die durch das Konzentrieren erhaltene Aufschlämmung auf eine Temperatur von
10 bis 250C abkühlt und
b) diese. Aufschlämmung während einer Zeitdauer von mindestens 12 Stunden auf einer
Temperatur von 10 bis 25°C hält.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abkühlen der Aufschlämmung auf
10 bis 25°C während einer Zeitdauer von mindestens 3 Stunden durchführt.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Halten der Temperatur der Aufschlämmung auf 10 bis 25°0 während einer Zeit
dauer von mindestens 20 Stunden durchfuhr^,
- 11 -
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- rf.
4.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß man als Temperatur, auf welche man die Aufschlämmung abkühlt, und als Temperatur, auf
welcher man sie hält, 15 bis 200C wählt.
5.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abkühlen der Aufschiämmung
auf 10 bis 25°C in der Weise durchführt, daß man sie zunächst in höchstens 1 Stunde auf 40 bis 500C abkühlt,
diese Temperatur während mindestens 3 Stunden hält und dann die Aufschlämmung in höchstens 1 Stunde
auf 10 bis 25°C abkühlt. .
6.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5i dadurch gekennzeichnet,
daß man die Aufschlämmung vor dem Filtrieren erhitzt und nach dem Filtrieren das Filtrat in
höchstens 1 Stunde auf 10 bis 25°C abkühlt.
7«) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Temperatur, auf welche man die Aufschlämmung vor dem Filtrieren erhitzt,
40 bis 5O0C wählt und dieses Erhitzen und das
Filtrieren während einer Gesamtdauer von höchstens 1 Stunde bewerkstelligt·
909813/0638
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