DE421470C - Verfahren zum Auslaugen von sulfathaltigen Nitraterzen - Google Patents

Verfahren zum Auslaugen von sulfathaltigen Nitraterzen

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DE421470C
DE421470C DEG57209D DEG0057209D DE421470C DE 421470 C DE421470 C DE 421470C DE G57209 D DEG57209 D DE G57209D DE G0057209 D DEG0057209 D DE G0057209D DE 421470 C DE421470 C DE 421470C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D9/02Preparation by working-up natural salt mixtures

Description

  • Verfahren zum Auslaugen von sulfathaltigen Nitraterzen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Auslaugen von Stoffen, die Nitrate neben Sulfaten enthalten (z. B. Caliche), bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur bis zu 58° C.
  • Beim Auslaugen solcher Stoffe reichern sich die Laugen bis zur Sättigung mit Natriumchlorid an, und die Anwesenheit von Natriumchlorid im L berschuß als feste Phase in dem Stoff braucht nicht berücksichtigt zu werden. Das in Abb. i dargestellte Diagramm zeigt die Löslichkeitsverhältnisse bei 2o° C von mit Natriumchlorid gesättigten Lösungen in Berührung und im Gleichgewicht mit festen Phasen, die Natriumsulfat und Natriumnitrat in verschiedenen Mischungsverhältnissen enthalten. Hierbei stellen die Abszissen die molekularen Prozentgehalte an Natriumnitrat in Mischungen beliebiger Art von Natriumnitrat und Natriumsulfat dar, während die Ordinaten der Natriumnitratkonzentrationen in Grammen auf den Liter für jede Lösung angeben, die sich im Gleichgewichtszustand mit diesen Gemischen befindet.
  • Die Löslichkeitsverhältnisse in Lösungen, wie sie gewöhnlich beim kalten Auslaugen von Caliche sich ergeben, sind derart, daß sie eine molekulare Verbindung von Natriumnitrat und Natriumsulfat beständig machen. Als feste Phase in Berührung mit der Lösung bei 20° C ist diese Verbindung gegenüber allen Lösungen beständig und darin unlöslich, die etwa 216 g oder mehr Nitrat im Liter enthalten, und es kann aus ihr daher kein Nitrat herausgelöst werden, da es gebunden und nicht frei ist. Gegenüber Lösungen, die weniger als etwa 216g Nitrat auf den Liter in Konzentration enthalten, ist die Verbindung dagegen unbeständig, und es wird daher so viel von ihr dissoziieren und sich zersetzen, bis der Nitratgehalt der Lösung etwa 216g im Liter beträgt. Bei dieser Konzentration hört die Dissoziation der Verbindung und die Lösung des Nitrats auf. Es wurde gefunden, daß ein zweckmäßiges Verfahren, die störende Einwirkung der Nitrat-Sulfat-Verbindung zu verhindern oder zu umgehen, in der Regelung des Gehalts der Erze und Laugen an gewissen Elementen oder Verbindungen besteht, die man bei dem bisherigen Verfahren als unwichtige Nebenbestandteile ansah, deren Anwesenheit keine Bedeutung in diesem Sinne beizumessen sei. Diese Elemente oder Verbindungen sind solche, die eine vorzugsweise Affinität i. für die Sulfatradikalgruppe (S04) und 2. für das Natriumsulfat (Na2S04) haben. Die wichtigsten Elemente der ersten Kategorie sind Calcium, Kalium und Magnesium, der zweiten Kategorie Magnesium und Calcium. Im allgemeinen bleibt beim Auslaugen eines Nitraterzes mit einer Lösung oder Mutterlauge, .die zu wenig an diesen Stoffen enthält, der Gehalt an Sulfat oder Sulfatradikal gebunden an oder verbindet sich mit dem in der Lauge oder Mutterlauge enthaltenen Calcium bis zur Grenze seiner Verbindungsfähigkeit, beispielsweise als Calciumsulfat oder Calciumnatriumsulfat, während das im überschuß zurückbleibende Sulfat sich mit dem Natriumnitrat zu der Natrium-Sulfat-Verbindung vereinigt, die in den beim kalten Auslaugen in der Regel verwendeten Laugen unlöslich ist. Die Ausbeute an Nitrat aus einem so behandelten Nitraterz ist auf das freie Nitrat beschränkt, das im Erz enthalten ist. Beispielsweise würde bei dem üblichen Auslaugen mit derartigen, an den genannten Stoffen zu armen Lösungen ein Nitraterz, das 15 Prozent Nitrat und i o Prozent Sulfat enthält, nur 9,(15 des Nitratgehalts abgeben, während die übrigen 6,`,j sich mit dem Natriumsulfat verbinden würden und daher unlöslich in den zyklisch angewendeten Lösungen oder Mutterlaugen wären.
  • Gemäß der Erfindung wird das Auslaugen des Calicheerzes mit einer Auslaugeflüssigkeit vorgenommen, die eine genügende Menge von solchen Stoffen enthält, welche einerseits die Nitrat-Sulfat-Verbindung zersetzen und dabei das Nitrat löslich machen, so daß es ausgelaugt werden kann, und anderseits das Sulfat in der Form einer unlöslichen Verbindung erhalten mit Ausnahme einer kleinen Menge, die in der Laugenflüssigkeit gelöst bleiben kann. Enthält die Auslaugeflüssigkeit solche Stoffe in genügender Konzentration, so wird die sonst unlösliche Nitrat-Sulfat-Verbindung unbeständig gemacht, so daß das Nitrat herausgelöst werden kann, während andere Sulfatverbindungen beständig gemacht werden, so da.ß sie ungelöst bleiben.
  • Bei der bevorzugten Durchführung der Erfindung werden die Lösungen dadurch auf dem größtmöglichen Gehalt der genannten Stoffe oder Schutzelemente erhalten, daß man ihre Entfernung aus dem Kreislauf des Auslaugens regelt, auf ein Minimum beschränkt oder vollständig vermeidet. Indem man den Gehalt der Lösung, insbesondere an Kalium und Magnesium, auf seinem Höchstwert ,erhält, erreicht man eine vollständige Stabilisierung der Verbindungen, die eine selektive Affinität für das Sulfat haben. Die wichtigsten dieser Verbindungen sind Syngenit, Calciumkaliumsulfat und Astrakanit, Magnesiumnatriumsulfat. Dadurch, daß man in den Lösungen einen Kaliumgehalt von etwa 2o,-im Liter aufrechterhält, wird von dem SO4-Radikal zweimal soviel, beispielsweise als Syngenit, gebunden, als Calciumsulfat allein binden würde. Wenn man einen Magnesiumgehalt von etwa 2 i g auf das Liter aufrechterhält, wird zweimal soviel von der molekularen Menge des Sulfats, beispielsweise als Astrakanit, gebunden, wie Magnesiununoleküle vorhanden sind. Bei diesem Verfahren kann man die Sulfatmienge, die übrigbleibt und sich mit dem Natriumnitrat verbindet, sehr verringern oder sogar vollständig beseitigen, was eine gute und industriell vollkommene Auslaugung des Nitraterzes ergibt.
  • Um diese günstigen Ergebnisse zu erzielen, wird erstens das Verfahren so durchgeführt, daß die Schutzmittel durch das Auslaugungsverfahren nicht in einem Betrage dauernd dem Kreislauf entzogen werden, der größer ist, als dem überschuß an solchen Stoffen in Erz entspricht. Zweitens werden Erze, die die Schutzmittel im überschuß enthalten, mit solchen, die arm an ihnen sind, im richtigen Verhältnis gemischt, so daß man ein Gemisch erhält, das beim Auslaugen kleinste Mengen an gebundenem Nitrat enthält, und eine gute und industriell befriedigende Auslaugung erreicht wird. Drittens werden Stoffe anderer Art als Nitraterz zugesetzt, die reich an Schutzmitteln sind, beispielsweise als Nebenprodukt gewonnenes oder aus anderer Quelle stammendes Magn@esiumsulfat oder Calciumsulfat.
  • Es wurde ferner gefunden, daß bei manchen Nitraterzen, namentlich bei solchen von geringem Nitratgehalt, die als Glauberit bekannte wasserfreie Verbindung von einem Molekül Natriumsulfat und einem Molekül Calciumsulfat vorkommt. Das Glauberit ist im Gegensatz zu .den übrigen ofengenannten Verbindungen (Syngenit, Astrakanit und der Verbindung von Natriumsulfat und Natriumnitrat) stets fertig vorhanden und entsteht nicht durch Einwirkung des Wassers so leicht wie die anderen Verbindungen, die beim Auslaugen von Nitraterz bei normaler Temperatur oder Lauwärme auftreten. Es ist aber unter diesen Verhältnissen beständig, wenn ein gewisser Gehalt von Chlornatrium und Natriumsulfat in der Lauge aufrechterhalten wird. Da . beim Auslaugen von Nitraterz die Lauge sich schnell mit Chlornatrium sättigt und dieser Zustand während der ganzen Auslaugung fortdauert, wurden die Untersuchungen über die Bedingungen, unter denen das Glauberit beständig ist, auf Lösungen beschränkt, die mit Chlornatrium gesättigt sind, aber verschiedene Mengen von Natriumnitrat und Natriumsulfat enthalten. Es wurde gefunden, daß in einer nitratfreien, mit Chlornatrium gesättigten Lösung von -Natriumsulfat die wasserfreie Form des Glauberits beständig ist, wenn die Lösung 3o g Natriumsulfat auf das Liter oder mehr enthält. In dem Maße, wie der Gehalt der Lösung an Nitrat zunimmt, nimmt der zur Erhaltung der Beständigkeit erforderliche Gehalt an Natriumsulfat ab, bis in einer mit Chlornatrium gesättigten Lösung, die ¢0o g Natriumnitrat auf das Liter enthält, ein Gehalt von nur 16g Natriumsulfat auf das Liter genügt. Man kann daher bei Erzen, die was- " serfreies Glauberit enthalten, dadurch, daß . man den richtigen Gehalt an Natriumsulfat in der Lauge und den Waschflüssigkeiten aufrechterhält, doppelt so viele Sulfatradikale dauernd binden, wie Calciummoleküle vorhanden sind. Freies Natriumsulfat ist in entsprechend kleinerer Menge vorhanden. Es kann die Nitrat-Sulfat-Verbindung im Verhältnis von einem Molekül Natriumnitrat und einem Molekül Natriumsulfat bilden. Dadurch würde verhindert werden, daß der Gehalt der konzentrierten Lösungen über z16 g auf das Liter steigt.
  • Die Untersuchungen haben weiter ergeben, daß bei geringer Erwärmung die Neigung der Nitrat-Sulfat-Verbindung zur Zersetzung bedeutend schneller zunimmt als die Löslichkeit des freien Nitrats. Infolgedessen kann der Nitratgehalt in der beim Auslaugen einer solchen Verbindung entstehenden Lösung sehr stark zunehmen. Beispielsweise wird in einer . Lösung, in der das Nitrat aus der Verbindung bei 2o° nur im Verhältnis von z16 g auf das Liter lösbar ist (g en 36o g bei: q.5°), bei i Temperaturen von 58° und darüber die Zersetzung der Verbindung vollkommen, indem I die Nitrate aus der Verbindung die gleiche Löslichkeit besitzen wie freies Nitrat, d. h. etwa 585 g auf das Liter. Es folgt hieraus, daß ein Nitraterz, das haup,#-ächlich aus der Nitrat-Sulfat-Verbindung be:#.2ht, beim Auslaugen bei ¢5° eine Lösung von etwa dem gleichen Gehalt ergibt wie Erz, das hauptsächlich freies Nitrat enthält, bei 2o°, während beim Auslaugen bei 58° alles Nitrat gelöst werden kann und Lösungen entstehen, I die ungefähr 585 g Nitrat auf das Liter enthalten. Die Verwendung der ob@enerwähnten Schutzmittel, von solcher Zusammensetzung, daß das Natriumnitrat aus dem Erz ausgelaugt werden kann, ohne ihm eine wesentliche Menge von Natriumsulfat zu entziehen, sind bei manchen Verfahren besonders vorteilhaft, weil das Natriumsulfat in dem ausgelaugten Rückstand ungelöst bleibt. Beispielsweise hat beim Klassieren und getrennten Auswaschen der beim Aufbereiten oder Zerkleinern des Erzes oder beim Auslaugen entstehenden Schlämme das in dem Rückstand ungelöst zurückbleibende Natriumsulfat usw. die Wirkung, daß die Schlämme bedeutend besser zur Filtrierung abgesetzt werden können, als wenn bei demselben Erz das Natriumsulfat usw. mit dem Natriumnitrat zusammen gelöst wird. Es wurde durch Vergleichsversuche nachgewiesen, daß die Schlämme beim Auslaugen von Nitraterz mit Schutzmitteln sich bedeutend leichter absetzen und bedeutend leichter filtern lassen als Schlämme des gleichen Erzes beim Auslaugen mit Lösungen, die keine Schutzmittel enthalten.
  • Die konzentrierten, durch das Auslaugen von Nitraterzen nach dem beschriebenen Verfahren :entstehenden Nitratlösungen können zur Gewinnung des Nitrats und Erzeugung einer zur Fortsetzung des Auslaugens geeigneten Mutterlauge künstlich gekühlt werden.
  • Die der Erfindung zugrunde liegenden chemischen Erscheinungen bei der Durchführung des. Verfahrens nach der Erfindung, insbesondere die Anforderungen des Kühlverfahrens, sind an Hand des Diagramms Abb.2 verständlich, welches die Ergebnisse der angestellten Versuche zeigt. Diese Versuche bezweckten, die Löslichkeit des Natriumnitrats in mit Chlornatrium gesättigten, mit festen, das Nitrat in molekularem überschuß über das Sulfat enthaltenden Körpern in Berührung stehenden Lösung zu ermitteln. Die Temperatur ist als Abszisse, der Gehalt an gelösten Stoffen als Ordinate aufgetragen. Mit sinkender Temperatur nimmt die Löslichkeit des Nitrats ab, die des Sulfats zu. Letztere erreicht bei etwa 7' einen Höchstwert. Diese Temperatur ist ein Übergangspunkt, an dem die .drei Körper (i. Natriumnitrat, 2. die aus einem Molekül Natriumnitrat und einem Molekül Natriumsulfat zusammengesetzte Verbindung und 3. das Hydrat des Natriumsulfats) in festem Zustand nebeneinander bestehen können. Oberhalb dieser Temperatur bleiben im allgemeinen nur das Natriumnitrat und die Verbindung fest, unterhalb derselben das Natriumnitrat und das Hydrat des Natriumsulfats.
  • Wie aus dem Diagramm hervorgeht, ist die Löslichkeitskurve des Hydrats des Natriurrtsulfats sehr steil und zeigt ein besonders schnelles Abnehmen der Löslichkeit des Natriumsulfats bei Temperaturen unter 7°. Die Löslichkeit des Natriumsulfats nimmt in gesättigten Lösungen zwischen 7° und 2° um ebensoviel ab wie insgesamt zwischen 70 und 320.
  • Im allgemeinen hat die Abkühlung einer ganz oder fast gesättigten Lösung in Gegenwart von N atriumnitrat und Natriumsulfat, wie sie beim Auslaugen eines hauptsächlich aus Natriumnitrat, Chlornatrium und Natriumsulfat bestehenden Erzes entsteht, eine Aus' fällung des Nitrats infolge der Abnahme seiner Löslichkeit zur Folge. Anderseits haben die Versuche gezeigt, daß infolge der Zunahme der Löslichkeit des Natriumsulfats dieses erst ausfällt, wenn ein Punkt unterhalb 7° .erreicht wird, bei dem die Löslichkeit des Hydrats des Salzes auf den Gehalt der Lösung an Natriumsulfat gesunken ist. Unterhalb dieser Temperatur hat die Abkühlung in der Regel die gleichzeitige Ausfällung von Natriumnitrat und dem Hydrat des Natriumsulfats zur Folge.
  • Weitere Versuche haben ergeben, daß man, indem man der Lauge gewisse Salze, namentlich Salze von Magnesium und Kalium, Bor- und Jodsalze zusetzt und darin erhält, die Menge von Natriumsulfat (d. h. die Menge von Natriumsulfat zum Unterschied von dem in Lösung befindlichen Gesamtsulfat) sehr beträchtlich herabsetzen kann. Weitere Versuche haben gezeigt, daß diese zusätzlichen Elemente oder Verbindungen keine entsprechende Verringerung der Löslichkeit des Hydrats des Natriumsulfats zur Folge haben. Folglich kann man durch Zusatz dieser Stoffe den Übergangspunkt um mehrere Grad herabsetzen und eine ,entsprechend tiefere Kühltemperatur anwenden, ohne daß das Hydrat des Natriumsulfats sich ausscheidet. In dieser Weise kann man die Kühltemperatur auf o° und noch tiefer herabsetzen und erheblich größere Ausbeuten an reinem Nitrat erzielen.
  • Bei der Durchführung der Erfindung ist es auch von Wichtigkeit, daß bei der Abkühlung die Temperatur nicht unter diejenige sinken darf, bei der der größte Teil der erwähnten wertvollen Nebensalze in Lösung bleibt, und auch nicht unter diejenige, bei der mehr an diesen Salzen ausgefällt werden würde, als man in zweckmäßiger und wirtschaftlicher Weise beim Auslaugen oder anderwärts wieder zusetzen kann.
  • Die Erfindung wird an folgenden Ausführungsbeispielen näher erläutert: Calicheerze aus verschiedenen Gegenden unterscheiden sich etwas in ihrer Zusammensetzung. Nachstehende drei Analysen zeigen die Zusammensetzung von einigen derselben. (Die Zahlen sind Durchschnittszahlen einer größeren Anzahl von Einzelanalysen von Calicliccrzen derselben Gegend.) Unlösliches .. 4390 46,72 5085 Na .......... 13,90 14,29 13,79 Ka .......... 1,37 o,86 o,69 Ca .......... 1,85 1,33 440 Mg .......... o,68 o,32 0,22 SO@ ......... 10,11 7,16 7,16 C1 .......... 12,40 13,49 13,72 N03 ......... 14,65 15,8O 11,86 Zum Auslaugen wurden etwa 165 bis Zoo t Auslaugeflüssigkeit auf 5o t Calicheerz verwendet. Die Auslaugeflüssigkeit muß, um eine genügende Menge an stabilisierenden Stoffen, beispielsweise 2o g Ka und 21g Mg auf den Liter, zu enthalten, etwa 3,5 bis 4 t Kalium und eine annähernd gleiche Menge Magnesium, beide als gelöste Verbindungen enthalten. Diese Menge übersteigt weit die im Calicheerz selbstenthaltene. Dagegen sind die im Calicheerz enthaltenen Mengen von Bestandteilen zur Bildung der Schutzstoffe gewöhnlich ausreichend und können auch größer sein, als erforderlich ist, um die obenerwähnten Sulfatverbindungen zu bilden, so daß, wenn die Auslaugeflüssigkeit genügende Mengen an Stabilisierungsstoffen enthält, diese Sulfatverbindungen beständig gemacht werden und beim Auslaugen des Erzes unlöslich in diesem verbleiben, dabei aber die Bildung der Sulfat-Nitrat-Verbindung verhindern bzw. sie unbeständig machen und das Auslaugen des nicht mehr gebundenen Nitrats gestatten, so daß stärkere Nitratlösungen erhalten werden können.
  • Bei der Ausführung des Auslaugeverfahrens im Kreislauf unter ständiger Verwendung derselben Flüssigkeit zum Auslaugen des Calicheerzes, Auskristallisieren des Nitrats aus dieser Flüssigkeit durch Abkühlung, worauf die Mutterlauge zu erneutem Auslaugen in den Prozeß zurückkehrt, kann die Auslaugeflüssigkeit beispielsweise 30o bis 310g Nitrat (berechnet als Natronsalz) neben 5o bis bog Sulfat und 21 g oder mehr Kalium sowie Magnesium als gelöste Salze im Liter enthalten. Die durch Auslaugen des Calicheerzes erhaltene Lösung kann beispielsweise im Liter 36o bis 370 g Nitrat neben Sulfat, Kalium- und Magnesiumsalzen in ähnlich großen Mengen, wie vorstehend angegeben, enthalten. Die Mengen an Kalium- und Magnesiumsalzen in der Auslaugeflüssigkeit können auch etwas größer sein, wenn die im Calicheerz vorhandenen Mengen die zur Bildung der gewünschten beständigen Sulfatschutzverbindungen erforderlichen übersteigen. Enthält das Calicheerz jedoch nicht genügend von diesen Stoffen, so muß der Fehlbetrag ausgeglichen werden, beispielsweise, wie oben angegeben, durch Zusatz eines an diesen Stoffen reicheren Caliche. erzes oder auch in anderer Weise. Wenn das Calicheerz und die Auslaugeflüssigkeit hiernach die genügenden Mengen an stabilisierenden oder Schutzstoffen enthalten bzw. ihnen dieselben zugesetzt worden sind, so wird das Nitrat nicht mehr als eine unlösliche Natrium-Nitrat-Sulfat-Verbindung zurückgehalten, sondern wird leicht von der Auslaugeflüssigkeit ausgelaugt, während der überschuß an Sulfat in unlöslicher Form als stabilisierte Sulfatverbindung zurückbleibt. Unterwirft man die durch den Auslaugeprozeß erhaltene Lösung dann einer Abkühlung, so kann ein Teil des gelösten Nitrats direkt in fast reiner Form gewonnen werden, ohne daß dabei der Lösung nennenswerte Mengen von Schutzstoffen entzogen werden; diese verbleiben vielmehr in der Mutterlauge, die zu erneutem Auslaugen weiteren Calicheerzes Verwendung finden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Auslaugen von sulfathaltigen Nitraterzen, wie z. B. Caliche, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur -in Gegenwart von solchen beson< ders zugefügten Stoffen ausgelaugt wer. den, die entweder eine größere Affinität als Natriumnitrat für das in dem Erz enthaltene Sulfat oder eine größere Affinität als Natriumnitrat für andere Bestandteile des Erzes, mit denen Natriumnitrat Verbindungen eingehen kann, oder aber beide Eigenschaften vereinigt besitzen und als Schutzstoffe ganz oder teilweise ungelöst bleiben, bis das nutzbare Nitrat ausreichend herausgelaugt ist. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Calicheerze, die einen überschuß an einem öder mehreren Stoffen haben, die mit Sulfaten bei Gegenwart von Nitraten beständige Verbindungen zu bilden vermögen, mit anderen Calicheerzen, welche arm an solchen Stoffen sind, in solchem Verhältnis mischt, daß die Mischung im Verhältnis zu ihrem Gehalt an Nitrat genügende Mengen der Stoffe enthält, welche mit den Sulfaten so beständige Verbindungen bilden, daß die Nitrate bei gewöhnlicher oder lauwarmer Temperatur ausgelaugt werden können, die Sulfate dagegen ungelöst zurückbleiben. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaugen des Nitraterzes bei Gegenwart von Magnesium- oder Kaliumsalzlösungen bzw. von Gemischen beider solcher Stärke erfolgt, daß die bei Anwesenheit von freiem Nitrat beständigen Verbindungen »Natrium-Magnesium-Sulfat« bzw. »Kalium-Calcium-Sulfat« bzw. Gemische von solchen gebildet, hingegen die Bildung von beständigen, Verbindungen aus i Teil Natriumnitrat und i Teil eines Sulfats verhindert bzw. gebildete Verbindungen dieser Art zerstört werden. ¢. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sulfatgehalt der Auslaugeflüssigkeit so bemessen wird, die wasserfreie Verbindung Natriumcalciumsulfat bei Gegenwart freien Natriumnitrats beständig bleibt. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Auslaugeflüssigkeit unter 58° gehalten wird, um die Löslichkeit des in dem Calicheerz gebundenen Nitrats auf einen Betrag zu erhöhen, der größer ist als der Nitratgehalt der im Kreislauf verwendeten Auslaugelösung. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, da, durch gekennzeichnet, daß die Abkühlung der Kristallisationslösungen behufs Abscheidung des Nitrats aus denselben nur insoweit erfolgt, als dadurch die Stoffe, welche mit den Sulfaten beständige Ver-Bindungen bilden und deren Anwesenheit die Bildung beständiger Nitrat-Sulfat-Verbindungen verhindert, nicht in unerwünsch# tem Maße aus der Lösung abgeschieden werden. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlen der Kristallisationslösungien bei Gegenwart von solchen Salzen oder Verbindungen, insbesondere des Magnesiums, Kaliums, Bors und Jods, erfolgt, welche die Löslichkeit von Natriumsulfat herabsetzen, zum Zwecke, den Temperaturbereich zu vergrößern, innerhalb dessen reines Natriumnitrat abgeschieden werden kann. B. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallisationslösungen nur so weit abgekühlt werden, daß ihr Gehalt an den im Anspruch 7 genannten Salzen nicht so weit herabgesetzt wird, daß derselbe nicht mehr in ausreichendem Maße die Löslichkeit des Sulfats beeinflußt.
DEG57209D 1921-11-07 1922-08-09 Verfahren zum Auslaugen von sulfathaltigen Nitraterzen Expired DE421470C (de)

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