DE2807180C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08F14/04—Monomers containing two carbon atoms
- C08F14/06—Vinyl chloride
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Produktpolymerisats durch Polymerisieren von Vinylchloridmonomer
oder einem im wesentlichen aus Vinylchlorid bestehenden
Monomerengemisch in einem wäßrigen Medium, wobei man der
Polymerisationsmischung als üblichen Kettenüberträger eine
organische Substanz mit mindestens einer Mercapto-Gruppe und
mindestens einer Hydroxyl-Gruppe oder Carboxyl-Gruppe im
Molekül zusetzt. Dieses Verfahren dient insbesondere zur Herstellung
von Vinylchloridpolymerisaten mit einem relativ niedrigen
Polymerisationsgrad.
Es ist bekannt, zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten
mit relativ niedrigem Polymerisationsgrad in das
Polymerisationsreaktionsgemisch einen Kettenüberträger
einzuführen. Folgende Substanzklassen werden gebräuchlicherweise
als Kettenüberträger verwendet: (1) gesättigte Kohlenwasserstoffe,
wie beispielsweise n-Pentan oder n-Hexan;
(2) gesättigte und ungesättigte chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff, Trichlorethylen
oder Perchlorethylen; und (3) Aldehyde, wie
beispielsweise Propionaldehyd oder n-Butyraldehyd. Diese
Kettenüberträger weisen eine Reihe von Nachteilen auf.
So müssen beispielsweise die gesättigten Kohlenwasserstoffe
in einer Menge von immerhin 8 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des monomeren Vinylchlorids, in das Polymerisationsreaktionsgemisch
eingeführt werden, wenn Vinylchloridpolymere
bei ca. 60°C in einer wäßrigen Suspension
mit einem mittleren Polymerisationsgrad von ca. 700 erhalten
werden sollen. Dies führt dazu, daß erhebliche Mengen
des Kettenüberträgers im Verlauf der Polymerisationsreaktion
in die Umgebung entweichen. Außerdem absorbiert
das Produktpolyvinylchlorid größere Mengen des gesättigten
Kohlenwasserstoffs, der dann allmählich während der Lagerung
und Weiterverarbeitung des Polymerisats wieder abgegeben wird.
Auch dadurch wird eine unerwünschte Umweltbelastung hervorgerufen.
Durch dieses Entweichen der gesättigten, als
Kettenüberträger verwendeten Kohlenwasserstoffe wird
außerdem die durch die Toxizität des monomeren Vinylchlorids
verursachte Gesundheitsgefährdung der im Polymerisationsbereich
tätigen Arbeiter weiter erhöht.
Die erforderliche Menge des dem Reaktionsgemisch zuzusetzenden
Kettenüberträgers kann auf einen Bereich von ca.
0,7 bis 1,0 Gew.-% herabgesetzt werden, wenn die Polymerisation
unter den gleichen Bedingungen wie vorstehend
beschrieben durchgeführt wird und statt des gesättigten
Kohlenwasserstoffs ein gesättigter oder ungesättigter
chlorierter Kohlenwasserstoff als Kettenüberträger eingesetzt
wird. Der Nachteil bei der Verwendung der chlorierten
Kettenüberträger liegt darin, daß diese chlorierten
Kohlenwasserstoffe selbst relativ toxisch sind.
Bei Einsatz von Aldehyden als Kettenüberträger brauchen
diese unter den gleichen Bedingungen sogar nur in einer
Menge von 0,2 bis 0,5 Gew.-% zugesetzt zu werden. Der
Zusatz von Aldehyden zum Polymerisationsreaktionsgemisch
bewirkt jedoch eine spürbare Verminderung der Polymerisationsgeschwindigkeit,
die durch die thermischen Zersetzungsprodukte
der Aldehyde hervorgerufen wird, die
sich ihrerseits im Verlauf der Polymerisationsreaktion
bilden. Dabei sind sowohl die eingesetzten Aldehyde als
auch ihre thermischen Zersetzungsprodukte toxisch und
werfen daher arbeitshygienische Probleme auf.
Aus der GB-PS 5 79 353 ist weiterhin bekannt, Mercaptane als
Kettenüberträger einzusetzen. Ferner ist in der DE-OS 20 51 317
ein Verfahren zur Polymerisation von Monomeren oder Monomerengemischen
mit radikalischen Initiatoren in Gegenwart von Molekulargewichtsreglern
beschrieben, bei dem man als Molekulargewichtsregler
Verbindungen einsetzt, die eine Mercapto-Gruppe
und eine Hydroxy-Gruppe im Molekül enthalten.
Außerdem hat die Anmelderin bereits früher vorgeschlagen,
beispielsweise in der BE-PS 8 45 977, zur Herstellung von
Vinylchloridpolymerisation mit relativ niedrigem
Polymerisationsgrad der Polymerisationssuspension eine Substanz
zuzusetzen, die mindestens eine Mercapto-Gruppe und
mindestens eine Hydroxylgruppe oder Carboxylgruppe gleichzeitig
im Molekül enthält, beispielsweise 2-Mercaptoethanol,
Thiopropylenglykol, 2-Mercaptopropanol oder Thioglykolsäure.
Diese Substanzen werden in ein wäßriges Polymerisationsmedium
gegeben, das eine bestimmte Kombination wasserlöslicher
polymerer Substanzen als Dispergatoren enthält.
Das von der Anmelderin vorgeschlagene Verfahren weist folgende
Vorteile auf: (1) Die Aktivität der die Mercaptogruppen
enthaltenden und als Kettenüberträger eingesetzten Substanzen
ist sehr hoch, so daß die erforderliche Zusatzmenge an
Kettenüberträger erheblich gesenkt werden kann; (2) durch
den Zusatz dieses Kettenüberträgers wird die Polymerisationsreaktionsgeschwindigkeit
nicht vermindert; (3) die die
Mercaptogruppe enthaltenden Substanzen werden nicht vom
Produktvinylchloridpolymerisat absorbiert, so daß die
Verwendung dieses Kettenüberträgers die Qualität des Produktpolymerisats
nicht beeinträchtigt; (4) die erhaltenen
Produktpolymerisate weisen eine gut entwickelte Porosität
auf, so daß sie besonders gut verarbeitbar sind; und (5)
nach Beendigung der Polymerisationsreaktion können nichtumgesetzte
Monomere leicht und ohne Schwierigkeiten aus
dem Produkpolymerisat entfernt werden.
Eingehende Untersuchungen an diesem Verfahren haben jedoch
gezeigt, daß die Dispersion der Monomeren in wäßrigen
Polymerisationsmedium nicht zufriedenstellend ist. Dispersionsinstabilitäten
führen mitunter zu Produktpolymerisaten
minderer Qualität, vor allem zu Produktpolymerisaten
mit gröberer Korngrößenverteilung. Diese Schwierigkeiten
treten vor allem dann verstärkt auf, wenn zur Erzielung
einer höheren Produktivität der Polymerisationsreaktor
mit größeren Mengen des monomeren Vinylchlorids beschickt
wird.
Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von
Vinylchloridpolymerisaten und Vinylchloridcopolymerisaten
mit relativ niedrigem Polymerisationsgrad durch Suspensionspolymerisation
in einem wäßrigen Medium zu schaffen,
das die vorstehend erläuterten Probleme, die bei den
bekannten Verfahren angetroffen werden, zu vermeiden ermöglicht,
insbesondere die Erzielung einer besseren Teilchengrößenverteilung
des Produktpolymerisats schafft.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, das erfindungsgemäß durch
die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten
Merkmale gelöst ist.
Zusammengefaßt schafft die Erfindung also eine Lösung für
die bei den bekannten Verfahren zur Polymerisation von
Vinylchlorid in wäßriger Suspension in Gegenwart von
Kettenüberträgern angetroffenen Probleme. Speziell behebt
die Erfindung Schwierigkeiten, die beim Einsatz von
Mercaptogruppen enthaltenden organischen Verbindungen
als Kettenüberträger bei der Herstellung von Polymerisaten
mit relativ niedrigem Polymerisationsgrad auftreten. Insbesondere
werden der unerwünschte Verteilungszustand und
die Instabilität der Dispersion des Vinylchloridmonomers
im wäßrigen Reaktionsmedium, die zu einer größeren Teilchengrößenverteilung
des Polymerisatproduktes führen, verbessert.
Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß
eine organische Substanz mit mindestens einer Mercaptogruppe
und mindestens einer Hydroxylgruppe oder einer Carboxylgruppe
in ein und demselben Molekül zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt
innerhalb des Polymerisationsreaktionsablaufes in das
wäßrige Polymerisationsreaktionsmedium eingeführt wird,
nämlich dann, wenn die bereits erfolgte Umsetzung des
Monomers gerade innerhalb eines bestimmten Bereiches liegt.
Durch die verzögerte Zugabe des Kettenüberträgers kann
die Dispersion des Monomers im wäßrigen Medium ebenso gut
wie in Abwesenheit eines Kettenüberträgers aufrechterhalten
werden. Eine Verschiebung der Teilchengrößenverteilung
des Produktpolymerisats zu gröberen Teilchen hin kann
auf diese Weise wirksam unterdrückt werden, und zwar unabhängig
von der Intensität, mit der das Polymerisationsreaktionsgemisch
gerührt wird und unabhängig vom pH-Wert
des wäßrigen Mediums. Überraschenderweise zeigen außerdem
die unter Verwendung der nach dem Verfahren hergestellten
Vinylchloridpolymerisate ausgeformten Formkörper eine
deutlich verbesserte Wärmebeständigkeit.
Der für das Verfahren der Erfindung verwendete Kettenüberträger
ist eine organische Substanz, deren Moleküle sowohl
mindestens eine Mercaptogruppe als auch gleichzeitig mindestens
eine Hydroxylgruppe oder eine Carboxylgruppe tragen. Dieser
Kettenüberträger wird bei der Suspensionspolymerisation
von monomerem Vinylchlorid oder der Suspensionspolymerisation
eines Monomerengemisches, das im wesentlichen aus Vinylchlorid
besteht, dann in das Polymerisationsreaktionsgemisch
eingeführt, wenn bereits 1 bis 30% der Monomeren umgesetzt
sind.
Nach einer Verfahrensvariante wird der Kettenüberträger
dem Polymerisationsreaktionsgemisch in zwei Portionen
zugesetzt, wobei der erste Anteil dem Reaktionsgemisch
zugesetzt wird, bevor 1% der Monomeren umgesetzt sind,
während der zweite Anteil des Kettenüberträgers dem Polymerisationsreaktionsgemisch
zugesetzt wird, wenn 1 bis 30%
der Monomeren umgesetzt sind. In der ersten Zugabestufe
können 1 bis 50% des Kettenüberträgers, bezogen auf die
Gesamtmenge des zugesetzten Kettenüberträgers, eingetragen
werden. Durch diesen zweistufigen Zusatz des Kettenüberträgers
kann die Teilchengrößenverteilung des Produktpolymerisats
vor allem dann spürbar weiter verbessert werden, wenn der
Polymerisationsreaktor mit größeren und sehr großen Mengen
von monomerem Vinylchlorid beschickt wird.
In der vorstehend bereits definierten Weise ist der im
Rahmen des Verfahrens der Erfindung eingesetzte Kettenüberträger
eine organische Verbindung, und zwar eine hydrophile
organische Substanz, die in einem Molekül sowohl mindestens
eine Mercaptogruppe (-SH) als auch mindestens eine Hydroxylgruppe
(-OH) oder eine Carboxylgruppe (-COOH) gleichzeitig
aufweist. Von den in den Rahmen dieser Definition
fallenden Verbindungen werden vorzugsweise Substanzen mit
2 bis 7 Kohlenstoffatomen, insbesondere vorzugsweise 2 bis
4 Kohlenstoffatomen, verwendet. Hierzu gehören Thioalkohole,
vorzugsweise 2-Mercaptoethanol, 2-Mercaptopropanol, 2-Hydroxypropylmercaptan
und Thioglycerin, sowie Mercaptogruppen
enthaltende Carbonsäuren, vorzugsweise Thioglykolsäure,
Thiohydroacrylsäure, Thiomilchsäure und Thioäpfelsäure.
Substanzen mit mehr als 7 Kohlenstoffatomen im Molekül
weisen im allgemeinen für das Verfahren der Erfindung
eine nur geringere Aktivität als Kettenüberträger auf.
Dem Polymerisationsreaktionsgemisch werden üblicherweise
0,001 bis 0,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,005 bis 0,3 Gew.-%,
Kettenüberträger zugesetzt, bezogen auf das Gewicht des
Monomers oder Monomerengemisches im Polymerisationsreaktionsgemisch.
Im einzelnen ist die erforderliche Menge
an zuzusetzendem Kettenüberträger von den Polymerisationsbedingungen
abhängig, beispielsweise von der Polymerisationstemperatur
und den vom Produktpolymerisat geforderten
Eigenschaften, insbesondere vom geforderten mittleren
Polymerisationsgrad. Die genannten Kettenüberträger können
auch im Gemisch miteinander zu zweit oder zu mehreren eingesetzt
werden.
Erfindungswesentlich ist, daß die vorstehend definierten
als Kettenüberträger verwendeten organischen Substanzen
dem wäßrigen Polymerisationsmedium zumindest auch zu einem
Zeitpunkt zugesetzt werden, zu dem der Umsetzungsgrad der
Monomeren im Bereich von 1 bis 30%, vorzugsweise 2 bis
20%, liegt. Durch diese verzögerte Zugabe des Kettenüberträgers,
zumindest eines wesentlichen Teils des Kettenüberträgers,
werden Vinylchloridpolymerisate mit verbesserten
Kenndaten erhalten, insbesondere mit einer verbesserten
Teilchengrößenverteilung und verbesserter Wärmebeständigkeit.
Versuche haben dabei gezeigt, daß die Art der Zugabe des
Kettenüberträgers praktisch keine Auswirkungen auf das
mittlere Molekulargewicht des Produktpolymerisats hat,
daß also ein Polymerisat mit praktisch gleichem mittleren
Molekulargewicht erhalten wird, wenn der Kettenüberträger
insgesamt zu Beginn vor dem Einsetzen der Polymerisationsreaktion
dem Gemisch zugegeben wird, oder wenn er insgesamt
erste später ("verzögert") zugegeben wird.
Wenn die gesamte Menge der die Mercaptogruppen enthaltenden
organischen Substanz, also des Kettenüberträgers, dem
wäßrigen Reaktionsmedium zugesetzt wird, wenn die Umsetzung
der Monomeren noch kleiner als 1% ist, können
die Vorteile des Verfahrens der Erfindung hinsichtlich
der Teilchengrößenverteilung in den durch Suspensionspolymerisation
hergestellten Produkten nicht erzielt werden.
Der Zusatz des Kettenüberträgers erfolgt bei vollständiger
anfänglicher Zugabe zu einem Zeitpunkt, zu dem die suspendierten
Monomertröpfchen noch nicht ausreichend stabilisiert
sind. Wenn auf der anderen Seite der Kettenüberträger zu
spät zugesetzt wird, d. h. also nachdem bereits mehr als
30% der Monomeren umgesetzt sind, wird ein Vinylchlorid-Produktpolymerisat
erhalten, dessen mittlerer Polymerisationsgrad
höher als angestrebt liegt, da die zugesetzte
Substanz kaum noch als Kettenüberträger wirken kann.
Im einzelnen ist die Art und Weise des Zusatzes der organischen
Substanz zum Polymerisationsreaktionsgemisch nicht kritisch.
So kann der Kettenüberträger in einer Portion innerhalb
des vorstehend definierten Zeitraumes zugesetzt werden
oder kann in dieser Zeitspanne zwischen einer Monomerenumsetzung
von 1 bis 30% in mehreren einzelnen Anteilen
zugegeben werden. Alternativ kann der Kettenüberträger
über diesen Zeitraum auch kontinuierlich zum Reaktionsgemisch
gegeben werden.
Entsprechend der Weiterbildung der Erfindung kann anspruchsgemäß ein
Teil des insgesamt zuzusetzenden Kettenüberträgers dem
Polymerisationsreaktionsgemisch auch bereits zugesetzt
werden, bevor der Umsetzungsgrad der Monomeren 1% erreicht.
Ein Teil des Kettenüberträgers kann also auch bereits
dem Ausgangskomponentengemisch vor Beginn der Polymerisationsreaktion
zugesetzt werden. Entscheidend ist dabei,
daß zumindest 50% des insgesamt zuzusetzenden Kettenüberträgers
innerhalb des angegebenen Bereiches von 1
bis 30% umgesetzter Monomeren zugesetzt werden.
Dieses Verfahren der geteilten Zugabe des Kettenüberträgers,
das heißt der Zugabe von 1 bis 50% des Kettenüberträgers
zum Polymerisationsreaktionsgemisch bevor die Umsetzung
der Monomeren 1% erreicht, oder, vorzugsweise unmittelbar
zu Beginn oder vor Beginn der Polymerisationsreaktion, und
Zugabe des Restes des Kettenüberträgers sobald die Umsetzung
der Monomeren im Bereich von 1 bis 30% liegt, führt überraschenderweise
zu Produktpolymerisaten, die deutlich geringere
Anteile an nichtumgesetztem restlichen Monomer
enthalten.
Diese Verfahrensvariante der geteilten Zugabe des Kettenüberträgers
ist besonders dann vorteilhaft zur Verbesserung
der Produktteilchenverteilung, wenn der Polymerisationsreaktor
mit größeren Mengen Vinylchloridmonomer beschickt werden
soll. Grundsätzlich ist dabei zu beachten, daß bei Zugabe
zu kleiner Mengen Kettenüberträger im Anfangsstadium der
Polymerisationsreaktion, d. h. also, bevor mehr als 1%
der Monomeren umgesetzt sind, nicht den angestrebten Effekt
bewirken kann, während andererseits eine Zugabe zu großer
Mengen des Kettenüberträgers in diesem Anfangsstadium der
Polymerisationsreaktion die Teilchengrößenverteilung im
umgekehrten Sinne, also negativ beeinflussen kann.
Es wird daher bei geteilter Zugabe des Kettenüberträgers
im Anfangsstadium der Polymerisationsreaktion bzw. vor dem
Einsetzen der Polymerisationsreaktion, der Kettenüberträger
in einer Menge von 0,0005 bis 0,028 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht des Monomers oder Monomerengemisches, zugesetzt,
während der verbleibende Rest des insgesamt zuzusetzenden
Kettenüberträgers während des späteren Stadiums der Polymerisationsreaktion
zugesetzt wird, also wenn die Monomerenumsetzung
bis in einen Bereich von 1 bis 30% fortgeschritten
ist.
Abgesehen vom Einsatz der die Mercaptogruppe enthaltenden
organischen Substanz als Kettenüberträger und der speziellen
Art der Zugabe dieses Kettenüberträgers entspricht das Polymerisationsverfahren
der Erfindung im wesentlichen den bekannten
Polymerisationsverfahren zur Polymerisation von
Vinylchlorid in einem wäßrigen Medium. Insbesondere werden
wie bei den bekannten Verfahren auch Suspensionsmittel eingesetzt,
die vorzugsweise wasserlösliche Polymere sind, beispielsweise
partiell verseifter Polyvinylalkohol, Methylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon, Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymere,
Stärke oder Gelatine, wahlweise in
Kombination mit einer anionischen oder nichtionischen
grenzflächenaktiven Substanz. Als Polymerisationsinitiator
wird vorzugsweise ein im Monomer löslicher Initiator ausgewählt,
beispielsweise organische Peroxide, insbesondere
Diisopropylperoxydicarbonat, Acetylcyclohexylsulfonylperoxid,
tert.-Butylperoxypivalat oder Lauroylperoxid
sowie Azoverbindungen, insbesondere Azobisisobutyronitril,
α,α′-Azobis-2,4-dimethylvaleronitril oder α,α′-Azobis-4-methoxy-2,4-dimethylvaleronitril.
Das Verfahren der Erfindung ist besonders für die Suspensionspolymerisation
von Vinylchlorid oder einem Gemisch von Vinylmonomeren,
das größere Anteile von Vinylchlorid enthält,
vorteilhaft. Die mit dem Vinylchlorid copolymerisierbaren
Comonomeren sind vorzugsweise Vinylester wie insbesondere
Vinylacetat, Vinyläther, Acrylsäure, Methacrylsäure oder
deren Ester, Maleinsäure, Fumarsäure und deren Anhydride
oder Ester, aromatische Vinylverbindungen, insbesondere
Styrol, ungesättigte Nitrile, wie insbesondere Acrylnitril,
Vinylidenhalogenide wie insbesondere Vinylidenfluorid oder
Vinylidenchlorid, sowie Olefine, insbesondere Ethylen und
Propylen.
Das Verfahren der verzögerten Zugabe des Kettenüberträgers
zum Polymerisationsreaktionsgemisch ist aber auch für die
Emulsionspolymerisation von Vinylchlorid unter Verwendung
eines Emulgators einsetzbar.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Mengenangaben in Teilen beziehen
sich auf Gewichtsteile, und Konzentrationsangaben in Prozent
sind als Gewichtsprozent zu verstehen. Das mittlere Molekulargewicht,
die Menge an restlichem monomeren Vinylchlorid,
die Dioctylphthalatabsorption und die Wärmestabilität der
Produkte werden in der im folgenden näher beschriebenen
Weise geprüft.
Zur Bestimmung des mittleren Molekulargewichts wird das in
der japanischen Industrienorm JIS K 6721 beschriebene Verfahren
angewendet.
Zur Bestimmung des restlichen im Produkt verbleibenden
monomeren Vinylchlorids wird 1 g des Produktpolymerisats
in 25 ml Tetrahydrofuran gelöst. Die erhaltene Lösung wird
gaschromatographisch analysiert.
Die Dioctylphthalatabsorption wird wie folgt bestimmt:
20 g Dioctylphthalat werden mit 10 g des zu prüfenden Vinylchloridpolymerisats
vermischt. Das Gemisch bleibt 1 h bei
Raumtemperatur stehen. Anschließend wird das überschüssige,
nicht vom Polymerisat absorbierte Dioctylphthalat abzentrifugiert.
Die auf diese Weise ermittelte im Polymerisat absorbierte
Dioctylphthalatmenge wird in Gewichtsprozent,
bezogen auf die Menge des Polymerisats, ausgedrückt.
Die Wärmebeständigkeit wird wie folgt geprüft: 100 g des
zu prüfenden Vinylchloridpolymerisats, 0,5 g eines Organozinnmercaptids
und 0,5 g Stearinsäure werden 5 min auf einem
Walzenmischer vermischt und zu einem 0,8 mm dicken Prüfling
ausgeformt, wobei die Walzentemperatur 160°C beträgt. Der
so hergestellte Prüflappen wird 40 min bei 170°C in
einem Ofen aufbewahrt. Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen
wird der Prüfling nach Augenschein bewertet. Dabei werden
die folgenden fünf Bewertungsgrade zugrundegelegt: (A) der
Prüfling bleibt durch die Wärmebehandlung unverändert,
und zwar selbst dann, wenn die Verweilzeit im Ofen von
40 auf 60 min verlängert wird; (B) schwache Verfärbung;
(C) braunverfärbt; (D) dunkelbraune Verfärbung; (E) vollständig
schwarz verfärbt.
In den folgenden Tabellen werden folgende Abkürzungen benutzt:
DMVN für α,α′-Azobis-2,4-dimethylvaleronitril,
PV für tert.-Butyl-peroxypivalat, LPO für Lauroylperoxid
und DOP für Dioctylphthalat.
Ein 50-l-Polymerisationsreaktor aus Edelstahl wird mit
30 kg deionisiertem Wasser, 20 g partiell verseiftem
Polyvinylalkohol, 15 kg Vinylchloridmonomer und dem in
Tabelle 1 angegebenen Polymerisationsinitiator beschickt.
Die Polymerisationsreaktion wird durch Erwärmen gestartet.
Wenn die Monomerenumsetzung den in der Tabelle 1 angegebenen
Wert erreicht hat, wird die ebenfalls in der Tabelle 1 angegebene
Mercaptogruppen enthaltende organische Substanz dem
Polymerisationsreaktionsgemisch zugesetzt. Anschließend
wird die Polymerisation bei der in der Tabelle 1 angegebenen
Polymerisationstemperatur fortgeführt. Auch die
Gesamtzeit der Polymerisationsdauer ist in der Tabelle 1
angegeben. Nach dieser Zeit wird die Polymerisationsreaktion
unterbrochen, das nicht umgesetzte Vinylchloridmonomer
aus dem Reaktor entfernt, das Produktpolymerisat, das in
Form einer wäßrigen Aufschlämmung anfällt, entwässert und
getrocknet. Das so erhaltene trockene Produktpolyvinylchlorid
wird anschließend geprüft, und zwar werden folgende Werte
bestimmt: der mittlere Polymerisationsgrad, die Teilchengrößenverteilung,
die Vinylchloridmonomer-Restmenge, die
Dioctylphthalatabsorption und die Wärmebeständigkeit. Die
erhaltenen Prüfergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
Die in der Tabelle 1 mit aufgenommenen Versuche Nr. 9 und
10 sind Vergleichsversuche. In beiden Fällen werden dem
Polymerisationsreaktionsgemisch jeweils 10 g 2-Mercaptoethanol
zugesetzt. Beim Vergleichsversuch 9 wird die Gesamtmenge
des 2-Mercaptoethanols nach einem Monomerzusatz
von ca. 50% zugegeben. Beim Vergleichsversuch 10 wird die
Gesamtmenge des 2-Mercaptoethanols vor dem Starten der
Polymerisationsreaktion zusammen mit dem deionisiertem
Wasser, dem partiell verseiften Polyvinylalkohol, dem
Vinylchloridmonomer und dem Polymerisationsinitiator in
den Reaktor eingefüllt. Im übrigen werden die aus der
Tabelle ersichtlichen Versuchsparameter eingehalten, die
auch den für die anderen Versuche gewählten Parametern
entsprechen.
Die in der Tabelle 1 verwendeten Symbole für die Kettenüberträger
sind wie folgt zu verstehen: (a) 2-Mercaptoethanol,
(b) 3-Mercaptopropanol, (c) Thioglykolsäure und
(d) 2-Mercaptopropanol.
Es wird derselbe Polymerisationsreaktor aus rostfreiem
Edelstahl verwendet wie im Beispiel 1. Der Reaktor wird mit
30 kg deionisiertem Wasser, 20 g partiell verseiftem Polyvinylalkohol,
15 kg Vinylchloridmonomer und α,α′-Azobis-2,4-Dimethylvaleronitril
in der in Tabelle 2 angegebenen
Menge beschickt. Die Polymerisationsreaktion wird durch
Erwärmen gestartet. Während der Polymerisation wird 2-Mercaptoethanol
in der in Tabelle 2 angegebenen Menge zugesetzt.
Der Zusatz erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem der Monomerumsatz
den in der Tabelle angegebenen Wert erreicht hat. Die
Polymerisation wird bei 62°C oder 58°C durchgeführt.
Die Gesamtdauer der Polymerisation, gerechnet vom Beginn der
Polymerisationsreaktion, beträgt 8 h bzw. 9 h. Nach dieser
Zeit wird die Polymerisationsreaktion abgebrochen, das nichtumgesetzte
monomere Vinylchlorid aus dem Reaktor ausgetragen,
die erhaltene wäßrige Polymerisataufschlämmung entwässert und
zum Polyvinylchloridendprodukt getrocknet. Die Eigenschaften
der so erhaltenen Produktpolymerisate sind in der Tabelle 2
zusammengestellt.
Die in der Tabelle 2 aufgeführten Versuche Nr. 13 und 14 sind
Vergleichsversuche. Im Vergleichsversuch 13 wird das 2-Mercaptoethanol
zusammen mit dem deionisierten Wasser, dem teilweise
verseiften Polyvinylalkohol und dem Vinylchloridmonomer in
dem Reaktor eingeführt. Beim Vergleichsversuch 14 wird in
gleicher Weise verfahren, jedoch mit der Abänderung, daß
statt des 2-Mercaptoethanols Trichlorethylen als Kettenüberträger
eingesetzt wird. Auch die für die Vergleichspolymerisate
erhaltenen Daten sind in der Tabelle 2 angeführt.
Es wird derselbe Edelstahlpolymerisationsreaktor wie in den
Beispielen 1 und 2 verwendet. Der Reaktor wird mit 30 kg deionisiertem
Wasser, 20 g partiell verseiftem Polyvinylalkohol,
einem Monomergemisch aus 12,7 kg Vinylchloridmonomer und 2,3 kg
Vinylacetatmonomer sowie mit 7,5 g α,α-Azobis-2,4-dimethylvaleronitril
beschickt. Anschließend wird die Polymerisationsreaktion
gestartet. Nach Erreichen eines Monomerumsatzes von
12% werden 15,0 g 2-Mercaptoethanol dem Polymerisationsreaktionsgemisch
zugesetzt. Die Polymerisationsreaktion wird dann
fortgeführt. Nach einer Gesamtpolymerisationsdauer von 11 h
und 20 min, gerechnet von Beginn der Polymerisationsreaktion,
wird die Polymerisationsreaktion abgebrochen, werden die nichtumgesetzten
Monomeren aus dem Reaktor entfernt, die wäßrige
Aufschlämmung des erhaltenen Copolymers entwässert und getrocknet.
Die Eigenschaften des so erhaltenen und getrockneten Produktcopolymerisats
sind in der Tabelle 3 als Versuch Nr. 15
zusammengestellt.
Die in der Tabelle 3 weiterhin aufgenommenen Versuche 16 und 17
sind Vergleichsversuche. Im Vergleichsversuch 16 werden 15 g
2-Mercaptoethanol zusammen mit dem deionisiertem Wasser, dem
partiell verseiften Polyvinylalkohol, dem Vinylchloridmonomer
und den anderen Bestandteilen des Reaktionsgemisches in den
Reaktor gegeben. Die Gesamtpolymerisatdauer wird auf 12 h
ausgedehnt. Im Vergleichsversuch 17 werden statt der 15 g
2-Mercaptoethanol 200 g Trichlorethylen als Kettenüberträger
eingesetzt. Die Gesamtreaktionsdauer wird auf 12,5 h ausgedehnt.
Im übrigen werden dieselben Reaktionsbedingungen wie
in dem Versuch 15 und dem Vergleichsversuch 16 eingehalten.
Die für dieses Vinylchlorid-Vinylacetat-Produktcopolymerisat
erhaltenen Werte sind in der Tabelle 3 zusammengestellt.
Ein 1000-l-Polymerisationsreaktor aus Edelstahl wird mit
500 kg deionisiertem Wasser, 120 g partiell verseiftem
Polyvinylalkohol, 60 g Hydroxypropylmethylcellulose, 350 kg
Vinylchloridmonomer und einem Kettenüberträger sowie einem
Polymerisationsinitiator der in Tabelle 4 angegebenen Art
und in der in Tabelle 4 angegebenen Menge beschickt. Die
Polymerisation wird durch Erwärmen gestartet. Wenn der Monomerumsatz
den in der Tabelle 4 angegebenen prozentualen Wert erreicht
hat, wird eine zusätzliche Menge des gleichen Kettenüberträgers
zugesetzt wie er bereits vor Starten der Polymerisationsreaktion
dem Ausgangskomponentengemisch zugesetzt
worden ist. Nach dem zweiten Zusatz des Kettenüberträgers
wird die Polymerisationsreaktion bei der gleichen Polymerisationstemperatur
fortgesetzt, bis der Innendruck im Polymerisationsreaktor
auf einen Manometerdruck von 0,7 N/mm²
abgesunken ist. Bei diesem Wert wird die Polymerisationsreaktion
durch Ausspülen des nichtumgesetzten Vinylchloridmonomers
aus dem Reaktor abgebrochen.
Das erhaltene Vinylchloridpolymerisat wird entwässert und anschließend
20 min in einem Wirbelbetttrockner getrocknet. Der
Wirbelbetttrockner wird mit Warmluft von 75°C betrieben. Das
Polymerisat erreicht dabei eine Temperatur von 70°C.
Der ebenfalls in der Tabelle 4 mit aufgenommene Vergleichsversuch
25 wird unter den gleichen Bedingungen, jedoch mit der
Abänderung durchgeführt, daß das gesamte 2-Mercaptoethanol
dem Ausgangskomponentengemisch vor dem Starten der Polymerisationsreaktion
zugesetzt wird. In gleicher Weise wird der
Vergleichsversuch 26 durchgeführt, wobei jedoch der Zusatz des
Kettenüberträgers wie in den Versuchen 18 bis 24 in zwei Portionen
erfolgt. Im Gegensatz zu den Versuchen 18 bis 24 wird
jedoch der zweite Anteil des Kettenüberträgers bereits bei
einem Monomerumsatz von 0,5% zugegeben. Im Vergleichsversuch
27 wird wie im Vergleichsversuch 25 verfahren, jedoch
mit der Abänderung, daß statt des Mercaptogruppen enthaltenden
Kettenüberträgers Trichlorethylen als Kettenüberträger
vor dem Start der Polymerisationsreaktion dem Ausgangskomponentengemisch
zugesetzt wird.
In der Tabelle 4 ist der Kettenüberträger Trichlorethylen
durch (e) gekennzeichnet.
Es wird derselbe Polymerisationsreaktor wie im Beispiel 4
verwendet. Der Reaktor wird mit 600 kg deionisiertem Wasser,
120 g teilweise verseiftem Polyvinylalkohol, 60 g Hydroxypropylmethylcellulose,
250 g Vinylchloridmonomer sowie
dem Kettenüberträger und dem Polymerisationsinitiator in
der in Tabelle 5 angegebenen Art und Menge beschickt.
Die Polymerisationsreaktion wird durch Erwärmen gestartet.
Wenn der Monomerenumsatz den in der Tabelle 5 angegebenen
prozentualen Wert erreicht hat, wird eine zusätzliche Menge
desselben Kettenüberträgers zum Reaktionsgemisch zugesetzt,
der auch dem Ausgangskomponentengemisch zugesetzt worden ist.
Die Polymerisationsreaktion wird anschließend bei derselben
Polymerisationstemperatur solange fortgesetzt, bis der Innendruck
im Polymerisationsreaktor auf einen Manometerdruck
von 0,7 N/mm² abgesunken ist. Bei Erreichen dieses Druckes
wird die Polymerisationsreaktion durch Ausspülen des noch
nicht umgesetzten Vinylchloridmonomers aus dem Reaktor abgebrochen.
Das erhaltene Polymerisat wird in der gleichen
Weise wie im Beispiel 4 beschrieben behandelt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der Tabelle 5 zusammengestellt.
Im Vergleichsversuch 31 werden dieselben Bedingungen wie in
den Versuchen 28 bis 30 eingehalten, wobei lediglich mit der
Abänderung gearbeitet wird, daß das gesamte 2-Mercaptoethanol
vor dem Starten der Polymerisationsreaktion dem Ausgangskomponentengemisch
zugesetzt wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Produktpolymerisats durch
Polymerisieren von Vinylchloridmonomer oder einem im
wesentlichen aus Vinylchlorid bestehenden Monomerengemisch
in einem wäßrigen Medium, wobei man der Polymerisationsmischung
als üblichen Kettenüberträger eine organische
Substanz mit mindestens einer Mercapto-Gruppe und mindestens
einer Hydroxyl-Gruppe oder Carboxyl-Gruppe im Molekül
zusetzt,
dadurch gekennzeichnet,
daß man entweder
- a) die gesamte zuzusetzende Menge des Kettenüberträgers dem Polymerisationsreaktionsgemisch zu einem Zeitpunkt zusetzt, zu dem die Umsetzung des Monomers oder des Monomerengemisches einen Wert im Bereich von 1 bis 30% erreicht hat, oder
- b) den Kettenüberträger in zwei Anteilen zusetzt, wobei man 1 bis 50 Gew.-% des ingesamt zuzusetzenden Kettenüberträgers dem Polymerisationsreaktionsgemisch zugibt, bevor die Umsetzung des Monomers oder des Monomerengemisches 1% erreicht hat, und man die verbleibende Menge des Kettenüberträgers zu einem Zeitpunkt zusetzt, zu dem die Umsetzung des Monomers oder des Monomerengemisches eine Wert im Bereich von 1 bis 30% erreicht hat und die dem Polymerisationsgemisch vor einer Umsetzung des Monomers oder Monomerengemisches von 1% zugesetzte Menge des Kettenüberträgers im Bereich von 0,0005 bis 0,028 Gew.-% liegt, bezogen auf das Gewicht des Vinylchloridmonomers oder des im wesentlichen aus Vinylchlorid bestehenden Monomerengemisches.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Kettenüberträger eine organische Substanz einsetzt,
die 2 bis 7 Kohlenstoffatome im Molekül besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Kettenüberträger 2-Mercaptoethanol,
2-Mercaptopropanol, 2-Hydroxypropylmercaptan, Thioglycerin,
Thioglykolsäure, Thiohydroacrylsäure, Thiomilchsäure oder
Thioäpfelsäure einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Kettenüberträger in einer Menge von 0,001 bis
0,5 Gew.-% zusetzt, bezogen auf das Gewicht des
Vinylchloridmonomers oder des im wesentlichen aus Vinylchlorid
bestehenden Monomerengemisches.
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