DE2807048A1 - Verfahren und vorrichtung zum behandeln von geschmolzenem metall mit zuschlagstoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum behandeln von geschmolzenem metall mit zuschlagstoffenInfo
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Description
G 51 333 ■ ^ *
Anmelder: Materials and Methods Limited, Meerion House, 38 Albert Road North, Reigate, Surrey (England)
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von geschmolzenem Metall mit Zuschlagstoffen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von
geschmolzenem Metall, bei dem mit dem geschmolzenem Metall reagierende Zuschlagstoffe in dasselbe eingegeben v/erden.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Behandeln von strömendem geschmolzenen Eisen, welches den
Kohlenstoff in Form von lamellenförmigem Graphit enthält, wobei das lamellenförmige Graphit in kugelförmiges Graphit
umgewandelt wird. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
■*o
Bei der Herstellung von sogenanntem Kugelgraphit-Gußeisen wird eine das Ausgangsprodukt bildende Gußeisenschmelze
mit Kugelbildner wie Mg, Ca, Na, Li, Sr, Ba, Ce, Dy, La und Y oder Legierungen oder Mischungen dieser Metalle behandelt«
Diese Behandlungsmaterialien sind hochgradig reaktiv und oxydieren entweder leicht bei der Temperatur
des geschmolzenen Gußeisens oder sind bei dieser Temperatur leicht flüchtig, so daß es schwierig ist, zuverlässige und
wirksame Ausbeuten bzw. Ergebnisse bei einer derartigen Behandlung von geschmolzenem Metall zu erzielen. Da diese
Kugelbildner sehr kostspielig sind, ist eine Behandlung mit schlechtem.Wirkungsgrad sehr unerwünscht. Es ist bekannt,
die Behandlungsmaterialien wie Kugelbildner in das geschmolzene Gußeisen einzuführen, um einen übermäßigen Verlust
des Kugelbildners entweder durch Oxydation oder durch
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Verflüchtigung zu vermeiden und eine möglichst hohe Ausnutzung des Behandlungsmittels zu erreichen. So ist es
bekannt, den Kugelbildner mit Hilfe einer durch Gas erzeugten Bewegung der Schmelze zuzugeben, den Kugelbildner
in die Schmelze untertauchend zuzugeben oder den Kugelbildner unter derSchmelzenoberf lache einzuspritz en, was
mit Hilfe von aus Graphit oder feuerfestem Material bestehenden Lanzen geschieht. Alle diese Verfahren haben
jedoch ihre Grenzen, denn die Zuverlässigkeit der Behandlung ist bei spiel sv/ei se gering, was dazu führt, daß man
eine sogenannte Überbehandlung anwendet.
Neben den durch Überbehandlung entstehenden unnötigen Kosten für das Behandlungsmittel können die Gußstücke hart und
brüchig sein, weil die Kugelbildner Karbidstabilisierer
sind und bei überschüssiger Benutzung unerwünschte Eigenschaften
der Gußstücke hervorrufen. Auch führt eine übergroße
Anwendung von Kugelbildnern zu einem Anstieg der Bildung von Oxjrden und/oder Silikaten, welche in der
Schmelze eingeschlossen werden und schmutzige Gußstücke oder Schlacke- bzw. Schaumfehler erzeugen, ebenso wie
dadurch unter der Oberfläche befindliche Lunker und "Elefantenhaut"
entstehen können und das Schrumpfen des geschmolzenen Eisens beim Verfestigen verstärkt v/erden kann,
wodurch die Gefahr von Schrumpfungsfehlern ansteigt. Bei anderen bekannten Behandlungsarten kann zwar ein bestimmter
Grad an Zuverlässigkeit erzielt werden, jedoch sind dazu aufwendige und kostspielige Einrichtungen notwendig, jedoch
wird auch in diesen Fällen der Kugelbildner im Eisen selten zu mehr als hO % ausgenutzt.
Die US-PS 3 819 565 beschreibt ein Verfahren zum Eingeben
reaktiver Zuschlagstoffe in geschmolzenes Metall, bei dem die Schmelze aus einem Behälter durch eine Reaktionskammer,
die mit einem Einlaß und einem Auslaß versehen ist, hin-
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durchströmt, wobei sich in der Reaktionskammer der Zuschlagstoff befindet und diese so ausgebildet ist, daß für eine
bestimmte Strömungsrate des geschmolzenen Metalls stets eine ausreichende Menge Schmelze in der Kammer ist, um
wenigstens den Zuschlagstoff zu bedecken. Mit diesem Verfahren kann man unter bestimmten Arbeitsbedingungen sehr
befriedigende Ergebnisse erzielen, jedoch hat es sich gezeigt, daß diesem Verfahren unter bestimmten Umständen auch
Nachteile anhaften. Insbesondere ist die Größe der Reaktions kammer v/eitgehend durch die Behandlungsbedingungen und die
Eigenschaften des zu behandelnden Metalls festgelegt, so daß man eine Anzahl von Behandlungsvorrichtungen mit unterschiedlich
großen Reaktionskammern benötigt, wenn man die Möglichkeit der Anpassung an sich ändernde Betriebsbedingungen
haben möchte. Auch besteht bei diesem bekannten Verfahren die Möglichkeit, daß sich, in der Behandlungsvorrichtung
ein auf die Verdampfung des reaktiven Zuschlagstoffes zurückzuführender Gasdruck aufbaut, der das geschmolzene
Metall durch den Einlaufkanal der Vorrichtung selbst gegen eine Drucksäule bzw. einen Druckkopf der
Schmelze, welche den Durchstrom aufrecht zu erhalten versucht, ausblasen kann. Dieses Problem kann besonders dann
schwerwiegend werden, wenn die Behandlungsvorrichtung ununterbrochen über eine längere Zeitspanne benutzt wird und
sehr heiß wird, weil dadurch die Verdampfung des reaktiven Zuschlagstoffes in der Reaktionskammer verstärkt wird.
Es wird angenommen, daß der Grund für dieses Problem darin zu suchen ist, daß die vorbekannte Behandlungsvorrichtung
eine verhältnismäßig tiefe Reaktionskammer auf v/ei st, deren Einlaß und Auslaß sich jeweils am oberen Ende befindet. Bei
einer derartigen Reaktionskammer kann die Schmelze leicht
und schnell durch den oberen Teil der Reaktionskammer
zwischen dem Einlaß und dem Auslaß strömen, während sie in Bereichen, die vom Einlaß und Auslaß weiter entfernt liegen,
langsamer strömt und sogar zum Stillstand kommen kann. Es wurde gefunden, daß es wichtig ist, solche Zonen, in welchem
die Schmelze statisch wird, in der Reaktionskammer vermieden v/erden müssen, um das Problem eines durch Verdampfung
des Zuschlagstoffes entstehenden Rückdruckes zu vermeiden, und daß, wenn die gesamte Masse der Schmelze strömt, das
gebildete Gas bzw. der gebildete Dampf aus der Vorrichtung herausgeschwemmt wird und keinen Rück - Druck aufbauen
kann.
Ein weiteres Problem des Verfahrens aus US-PS 3 819 365 besteht
darin, daß sich Schmutz in der Vorrichtung unmittelbar vor.der Reaktionskammer bzw. den Reaktionskammern, in welchen
sich der reaktive Zuschlagstoff befindet, ansammeln kann, so daß schmutzige Gußstücke entstehen. Daher sind spezielle
Vorkehrungen erforderlich, um die Vorrichtung zu reinigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die in Verbindung mit der US-PS 3 819 365 erläuterten Probleme und Nachteile
zu beheben oder wenigstens zu verringern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zum Behandeln von geschmolzenem Metall durch Eingeben
eines mit diesem reagierenden Zuschlagstoffes in die Schmelze vorgeschlagen, bei dem das geschmolzene Metall in die Reaktionskammer
durch wenigstens einen Einlaufkanal, der eine
Seite der Reaktionskammer überlappt und dadurch wenigstens eine schlitzförmige Öffnung in die Kammer über wenigstens
einen größeren Teil der Länge dieser Seite der Reaktionskammer bildet, eingegeben wird, wobei der Metallstrom wenigstens
eine nach unten in die Reaktionskammer fließende Kaskade bzw. einen freien Metallschmelzenstrom bildet, wobei
der Zuschlagstoff in die Kammer oberhalb der Kaskade eingegeben und dadurch aufgrund der Strömungsbewegung der
Kaskade schnell unter bzw. in die Schmelze eingezogen wird, woraufhin man das so behandelte geschmolzene Metall ableitet
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und einer weiteren Verarbeitung zuführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den weiteren Vorteil, daß eine extrem genaue Steuerung und Überwachung des Ver™
fahrensablaufes erzielt werden kann, was bei dem Verfahren
gemäß US-PS 3 819 365 nicht vorgesehen ist. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es möglich, kontinuierlich die zugegebene Menge bzw. die Zugaberate des reaktiven
ZuEchlagmittels einzustellen bzw. nach zixs teil en, um eine
Anpassung beispielsweise bei Anstieg des Schwefelgehaltes der» geschmolzenen Metalles vornehmen zu können. Eine derartige
kontinuierliche Anpaßbarkeit ist mit bekannten Verfahren
nicht erreichbar.
Allgemein gesprochen hat die Reaktionskammer einen rechteckigen
horizontalen Querschnitt, und es sind vorzugsweise zwei oder mehr in die Reaktionskammer führende
Schlitze vorgesehen. Falls zwei Schlitze vorhanden sind, werden diese vorzugsweise an einander gegenüberliegenden
Seiten der Kammer angeordnet.
Das geschmolzene Metall fließt durch horizontal verlaufende
Kanäle, welche die Seiten der Reaktionskammer überlappen, wodurch die Schlitze entstehen, welche sich vorzugsweise
über die Länge der betreffenden Seitenwände der Reaktionskammer erstrecken. Im Falle von zwei Schlitzen sind die
horizontalen Kanäle so ausgebildet, daß sie wenigstens auf einen Teil ihrer Länge parallel zu einander gegenüberliegenden
Seiten der Reaktionskammer verlaufen.
Durch einen horizontalen Kanal fließendes geschmolzenes Metall wird daher zur Seite kaskadenförmig in die Reaktionskammer
stürzen. Eine ähnliche Kaskade geht von der gegenüberliegenden Seitenwand der Reaktionskammer aus. Diese
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beiden Kaskaden fließen zusammen und vereinen sich in der Reaktionskammer. Reaktionsfähiger Zuschlagstoff wird oberhalb
der beiden Kaskaden zugegeben und trifft auf ihre Oberflächen auf. Der Fluß des geschmolzenen Metalls in den
Kaskaden ist derart, daß der Zuschlagstoff sehr schnell in das geschmolzene Metall gezogen bzw. von diesem aufgesaugt
oder untergesaugt wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung endet ein horizontaler Kanal in einen erweiterten Kanal, der seinerseits
mit der Reaktionskammer derart überlappt, daß ein schmaler in die Reaktionskammer führender Schlitz gebildet ist. In
diesem Falle fließt geschmolzenes Metall durch den horizontalen Kanal in den erweiterten Kanalabschnitt und durch
diesen Abschnitt in die Reaktionskammer, ohne daß die Fließrichtung
geändert wird. Das durch den Schlitz fließende geschmolzene Metall fällt dann praktisch senkrecht nach
unten. Diese Ausführungsform ist besonders dann zweckmäßig, wenn nur ein Schlitz oder drei Schlitze vorgesehen sind,
jedoch ist sie auch für Ausführungsformen mit beispiels-r
weise zwei oder vier Schlitzen anwendbar.
Vorzugsweise überlappen die horizontalen Kanäle nicht vollständig mit der Reaktionskammer. Es ist bevorzugt, daß die
Kanäle mit der Reaktionskammer nur für einen Bruchteil ihrer Breite, jedoch über die gesamte oder wenigstens den größten
Teil der Länge der betreffenden Seiten an der Kammer überlappen. Auf diese Weise wird ein Wehr- oder Dammeffekt erzeugt,
wobei die Schlitzbreite die Fließrate des geschmolzenen Metalls steuert. ^
Vorzugsweise besteht die Vorrichtung aus zwei Teilen, wobei sich die Kanäle im Oberteil oder in der Oberform befinden
und mit der im Unterteil oder Unterkasten befindlichen Reaktionskammer überlappen, wodurch die Schlitze
entstehen.
Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zum Behandeln von geschmolzenen
Metall durch Einführen eines reaktiven Zuschlagstoffes in den Strom des geschmolzenen Metalles gelöst, welche eine
Reaktionskanimer, einen Einlauf kanal für das geschmolzene
Metall, welcher mit der Reaktionskammer überlappt und dadurch! eine schlitzförmige Öffnung in die Reaktionskammer über die ;
gesamte oder einen wesentlichen Teil der Länge einer Seiten- ■
wand der Kammer bildet, eine oberhalb des Schlitzes ange- J ordnete Einrichtung zum Zugeben des reaktiven Zuschlagstoffes!
zum geschmolzenen Metall und einen Auslaßkanal zum Abführen des behandelten geschmolzenen Metalles aufweist.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform dieser
Vorrichtung beschrieben.
Geschmolzenes Metall wird in einen locker angeordneten Einguß gegossen, welcher sich beispielsweise auf der Oberseite i
der Oberform bzw. des Oberteiles der Vorrichtung befindet oder nach einer anderen Ausführungsform in der Oberseite
versenkt derart angeordnet sein kann, daß seine Oberkante in einer Ebene mit der Oberseite des Oberteiles liegt. Von
diesem Einguß verlaufen zwei parallele Kanäle senkrecht nach unten und sind am unteren Ende abgewinkelt, um zwei
parallele horizontale Kanäle zu bilden, welche parallel zueinander gegenüberliegenden Seiten einer einen rechteckigen
horizontalen Querschnitt bzw. Grundriß aufweisenden
Reaktionskainmer verlaufen. Diese horizontalen Kanäle überlappen mit der Reaktionskammer und bilden dadurch
Schlitze, die sich über die Länge der Seiten der Reaktionskammer erstrecken, wobei sich diese Schlitze etwa in halber
Höhe der Reaktionskammer befinden. Die horizontalen Kanäle sind an den dem Einguß abgewandten Enden geschlossen. Etwa
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zentral in die Reaktionskammer mündet ein Aufgäbetrichter,
der sich über bzw. am oberen Ende der Reaktionskammer befindet und zum Zugeben von reaktivem Zuschlagstoff dient.
Der untere Teil der Reaktionskammer ist verjüngt, beispielsweise pyramidenstumpfförmig verjüngt und mündet in einen
Auslaßkanal, der das behandelte geschmolzene Metall aus der Vorrichtung herausführt, vorzugsweise durch einen
Spinner, in dem das Metall umgewirbelt wird, bevor es die Vorrichtung endgültig verläßt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Schlitze, durch vrelche das geschmolzene Metall kaskadenförmig oder
wasserfallartig in die Reaktionskammer fließt, über dem Auslaß der Reaktionskammer angeordnet, so daß irn Betrieb
ein Kopf bzw. eine Säule aus geschmolzenem Metall in der Reaktionskammer aufgebaut v/erden kann. Dementsprechend ist
ein kontinuierlicher Fluß von geschmolzenem Metall durch die Kammer sichergestellt, wodurch die Gefahr, daß irgendwelche
Teile des Metalls zum Stillstand kommen und sich dementsprechend ein GasrUckdruck aufgrund der Reaktion
mit den Zuschlagstoffen aufbaut, auf ein Minimum herabgesetzt wird.
Um den gewünschten Kopf flüssigen Metalles in der Reaktionskammer zu erzeugen, ist es vorteilhaft, den Durchfluß des
Metalls durch die Vorrichtung vor und hinter der Reaktionskammer zu drosseln. Dadurch ergibt sich ein stetiger und
fortschreitender Fluß der gesamten Schmelze durch die Vorrichtung,,
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Strömungspfad des Metalles
innerhalb der Vorrichtung hinter der Reaktionskammer zum Auslaß verlängert, um die für die Reaktion des Zuschlagstoffes
mit dem Metall zur Verfügung stehende Zeit zu strecken. Zweckmäßig wird der Strömungspfad dadurch ver-
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A "-
längert, daß ein erster und gegebenenfalls auch ein zweiter Sumpf vorhanden ist, in denen sich jeweils eine Metallsäule
oder ein Metallkopf aufbaut und aufrecht erhalten wird, indera man den Auslaßquerschnitt aus diesem Sumpf begrenzt.
Beispielsweise ist die offene Querschnittsfläche der Drossel am Auslaß aus dem ersten Sumpf zweckmäßig gleich der Querschnittsfläche
der Drossel am Einlaß in die Reaktionskammer, so daß gleiche Druckköpfe an diesen Stellen aufrecht erhalten
werden, was einen gleichförmigen kontinuierlichen Fluß von
flüssigem Metall durch die Reaktionskammer gewährleistet. Um zu Beginn eines Behandlungsvorganges zunächst in der
Reaktionskammer einen Kopf aus flüssigem Metall aufzubauen,
wird die engste Drossel der Vorrichtung nahe dem Auslaß aus der Vorrichtung am Ausfluß des zweiten Sumpfes vorgesehen,
wobei es als besonders zweckmäßig gefunden wurde, die freie Durchflußfläche dieser Drossel 10 % kleiner als
die freie Durchflußfläche der Drossel am Auslaß aus dem ersten Sumpf zu wählen. Dadurch ist sichergestellt, daß sich das
Metall bis zu einem gewissen Grade in der Vorrichtung rückstaut, wobei durch richtige Ausbildung der Sümpfe kein
Teil des fließenden Metalles zum Stillstand kommen kann. Wenn kurz nach Beginn eines BehandlungsVorganges flüssiges
Metall durch die Vorrichtung fließt, hat sich ein gleichförmiger Zustand aufgebaut, wobei die Druckköpfe des Metalls
oberhalb bzw. vor jeder Drossel sich automatisch derart einstellen, daß die Strömungsrate des durchfließenden flüssigen
Metalles an allen Stellen in der Vorrichtung gleich ist. Wenn aus irgendweichen Gründen eine Schwankung im Durchfluß des
Metalls eintritt, werden derartige Schwankungen von den Sümpfen mit dem darin vorhandenen Metallkopf ohne weiteres
absorbiert. Das Metall fließt dementsprechend sowohl gleichförmig als auch gesteuert durch die Vorrichtung.
Der reaktive Zuschlagstoff wird bequem mit der auf die Fließrate des geschmolzenen Metalles abgestimmten gewünschten
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Rate mittels des oberhalb der Reaktionskammer und insbesondere
oberhalb der sich in die Reaktionskammer öffnenden Schlitze in die Reaktionskammer eingegeben.
Falls zwei Kaskaden aus geschmolzenem Metall in die Reaktionskammer
fließen, wird der Zuschlagstoff oberhalb und zwischen den zusammenlaufenden Kaskaden in die Reaktionskammer eingegeben und wird von dem Fluß der herabstürzenden
Metallkaskaden schnell in das Metall hineingezogen.
Es ist sehr zweckmäßig, das Auslaßende des Trichters eine gewisse Strecke über der Stelle anzuordnen, an der der
Zuschlagstoff auf das Metall fällt, wobei es auch zweckmäßig ist, den Zuschlagstoff durch ein Rohr frei in die
Reaktionskammer oder in den Metalleinlaß der Reaktionskammer fallen zu lassen. Dadurch wird vermieden, daß der
Zuschlagstoff im Trichter, weil er sich zu nahe am geschmolzenen Metall befindet, zu heiß wird und deshalb zu
Klumpen zusammenbackt oder zusammenschmilzt. Die Zugabe des Rann to
ZuschlagstoffesVmittels eines am Auslaß des Trichters befindlichen
entsprechenden Ventils gesteuert werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung steuern die Schlitze den Fluß des geschmolzenen Metalls in die Reaktionskammer, Für
die Herstellung der Vorrichtung ist es vorteilhaft, diese aus zwei Teilen zusammenzusetzen, nämlich einem Unterteil
und einem Kopfstück oder Oberteil» Der im Kopfstück befindliche
obere Teil der Reaktionskammer hat einen rechteckigen horizontalen Querschnitt bzw. Grundriß. Die horizontalen
Kanäle können sich am unteren Ende des Kopfstückes befinden und überlappen mit dem unteren Teil der Reaktionskammer
derart, daß in die Reaktionskammer führende Schlitze gebildet sind. Der untere Teil der Reaktionskammer befindet sich im
Unterteil der Vorrichtung und verjüngt sich nach unten zu einem Auslaßkanal, der durch einen Spinner aus der Vorrichtung
hinausführt. -11-
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Die Anordnung der Schlitze, wodurch geschmolzenes Metall zunächst im wesentlichen horizontal fließt und dann zur
Seite kaskadenförraig in die Reaktionskammer stürzt, erzeugt
einen "Wasserfall-Effekt", so daß reaktiver Zuschlagstoff, der von oben im freien Fall zugegeben wird, sehr schnell
in die Hasse des geschmolzenen Metalles eingezogen wird. Dies hat große wirtschaftliche Bedeutung.
Es wurde gefunden, daß es mit der Erfindung möglich ist,
reaktive Zuschlagstoffe schnell in geschmolzenes Metall einzuführen, ohne daß sich Flammen bilden. Hingegen ist die
Ausbeute des Zuschlagstoffes bzw. dessen Ausnutzung verbessert. Die Eildung von herabstürzenden Kaskaden aus geschmolzenem
Metall gewährleistet, daß der Zuschlagstoff schnell unter das Metall gezogen wird. Es geht deshalb
sehr wenig Zuschlagstoff durch Verdampfung oder Verflüchtigung verloren, was den v/eiteren Vorteil hat, daß sich j
kein Druck an der Zugabestelle des Zuschlagstoffes aufbaut. Außerdem ergibt sich kein Blockieren von res.ktivem Zuschlagstoff
an der Zugabestelle, v/eil der Zuschlagstoff so schnell von der Kraft der herabstürzenden Kaskaden in
den Metallstrom eingesaugt wird.
Auch wurde gefunden, daß es aufgrund der Erfindung möglich ist, feinteiligere reaktive Zuschlagstoffe zu verwenden,
d.h. geringere Partikelgrößen der Zuschlagstoffe, was die Lösungsgeschwindigkeit der Zuschlagstoffe im Metall vergrößert.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Unterseite der Oberform bzw. des Kopfstückes einer ersten Ausführungsforn
der Vorrichtung,
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Fig. 2 einen Längsschnitt nach Linie Y-Y in Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie X-X in Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Unterkasten bzw. den Unterteil der Vorrichtung, auf den das in Fig. 1 bis 3
dargestellte Kopfstück paßt,
Fig. 5 einen Längsschnitt nach Linie Y'-Y1 in Fig. 4,
Fig. 6 einen Querschnitt nach Linie X1-X' in Fig. 5,
Fig. 7 ein Detail einer Draufsicht einer zweiten Ausführung sforrn des Kopfstückes der Vorrichtung und
Fig. 8 ein Detail einer Draufsicht einer dritten Ausführungsform
des Kopfstückes«
Die Vorrichtung ist aus zwei Teilen, nämlich einem a\ich
als Oberform oder Kopfstück zu bezeichnenden Oberteil 1 und einem auch als Unterkasten zu bezeichnenden Unterteil 2 zusammengesetzt,
wobei der in Fig. 1 bis 3 dargestellte Oberteil 1 in eine entsprechende Ausnehmung an der Oberseite
des in Fig. 4 bis 6 dargestellten Unterteiles eingesetzt werden kann. Auf dem Oberteil 1 ist locker ein Einguß 3
für geschmolzenes Metall aufgesetzt, von dem senkrecht zwei Kanäle 4 parallel nach unten führen, welche in rechtwinklig
hierzu und damit horizontal verlaufende Kanäle 5, die ebenfalls parallel zueinander verlaufen, münden. Die
Kanäle 5 laufen zu einander gegenüberliegenden Seiten einer Reaktionskammer 6, deren oberer Teil sich im Oberteil 1 befindet.
Etwa in der Mitte ist ein automatisch arbeitender Trichter 7 zum gesteuerten Zugeben eines reaktionsfähigen
Zuschlagstoffes durch ein Rohr 8 in die Reaktionskammer 6
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ORIGINAL INSPECTED
.4Co-
vorgesehen.
Der im Unterteil 2 befindliche Teil der Reaktionskammer 6
verjüngt sich nach unten und führt zu einem unteren Kanal 9, der in einen Spinner 10 mündet, in welchem eine Umwirbelung
des geschmolzenen Metalles entsprechend den in Fig. angedeuteten Pfeilen stattfindet. Durch einen Auslaufkanal
11 wird das geschmolzene Metall aus dem Spinaler 10 abgeleitet.
Die Reaktionskammer 6 hat im Unterteil 2 in Querrichtung eine größere Breite wie im Oberteil 1, so daß, wenn der
Oberteil 1 in den Unterteil 2 eingesteckt worden ist, die Kanäle 5 den unteren Teil der Reaktionskammer 6 teilweise
überlappen und dementsprechend an gegenüberliegenden Seiten der Reaktionskammer Schlitze 12 bilden, wie in Fig. 1 angedeutet.
Im Betrieb der Vorrichtung wird durch den lose aufgesetzten Einguß 3 geschmolzenes Metall eingegossen, das durch die
Kanäle 4 in die Kanäle 5 fließt. Aus diesen Kanälen 5
stürzt das flüssige Metall in kaskadenförmigen Strömen durch die Schlitze 12 in die Reaktionskammer 6. Dabei werden
zwei zusammenlaufende Kaskaden aus geschmolzenem Metall erzeugt, welche in der Kammer 6 zusammenlaufen. Vom Trichter
7 wird ein mit dem geschmolzenen Metall reagierender Zuschlagstoff zugeführt, der schnell unter die kaskadenförmigen
Ströme des geschmolzenen Metalles gezogen wird. Das den Zuschlagstoff enthaltende geschmolzene Metall verläßt
die Reaktionskammer 6 durch den Kanal 9, den Spinner 10 und den Auslaufkanal 11.
Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung, bei der sich drei Schlitze in die Reaktionskammer 6 öffnen. Bei
dieser Ausführungsform verlaufen horizontale Kanäle 15 und 16 praktisch parallel zu einander gegenüberliegenden
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Seiten der Reaktionskammer 6 und überlappen mit diesen Seiten, so daß zwei Schlitze 13 und 14 an diesen gegenüberliegenden
Seiten der Reaktionskammer 6 vorhanden sind. Ein dritter horizontaler Kanal 17 verläuft parallel und zwischen
den Kanälen 15 und 16 und öffnet sich in eine Erweiterung 18, welche mit einer dritten Seite der Reaktionskammer 6 überlappt
und dadurch einen dritten Schlitz 19 bildet, der sich über einen größeren Teil der Länge dieser einen Seite der
Reaktionskammer 6 erstreckt.
Fig. 8 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung, wobei vier Schlitze in die Reaktionskammer 6 münden.
Dabei sind zwei über einen größeren Teil ihrer Länge parallel zueinander verlaufende horizontale Kanäle 20 und 21 vorgesehen,
die an ihren Enden in entgegengesetzter Richtung abgewinkelt sind und dementsprechend Abschnitte 22 bzw. 23
bi3.den, welche praktisch parallel zu aneinanderstoßenden
Seiten der Reaktionskammer 6 verlaufen. Diese Abschnitte 22
und 23 überlappen die Reaktionskammer an den entsprechenden
Seiten und bilden zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Schlitze 24 und 25, welche sich in die Reaktionskammer 6
öffnen. Zwei weitere, über einen wesentlichen Teil ihrer Länge parallel zueinander verlaufende Kanäle 26 und 27
sind auf den Außenseiten der Kanäle 20 und 21 angeordnet und weisen zueinander abgewinkelte Abschnitte 28 und 29 auf,
die praktisch parallel zu den beiden anderen aneinanderstoßenden Seiten der Reaktionskammer 6 verlaufen und diese
überlappen, so daß sie in die Reaktionskammer 6 mündende,
rechtwinklig zueinander liegende Schlitze 30 und 31 bilden.
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L e e r s e ι ι 9
Claims (10)
1. Verfahren zum Behandeln von geschmolzenem Metall durch
Eingeben von mit ihm reagierenden Zuschlagstoffen, dadurch gekennzeichnet , daß das geschmolzene Metall in eine Reaktionskammer durch
wenigstens einen Zulauf kanal eingeleitet v/ird, welcher mit einer Seite der Reaktionskammer überlappt, um wenigstens
eine schlitzartige öffnung in die Reaktionskammer über die gesamte oder einen wesentlichen Teil der Länge
der Seite der Reaktionskammer zu bilden, so daß aus dem geschmolzenen Metall wenigstens eine nach unten in
die Reaktionskammer fließende Kaskade gebildet wird, wobei der reaktive Zuschlagstoff in die Kammer über der
Kaskade eingegeben und vom Strom der Kaskade schnell unter das geschmolzene Metall gezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das geschmolzene Metall in eine einen rechteckigen
horizontalen Querschnitt aufweisende Reaktionskammer geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das geschmolzene Metall durch zwei an einander gegenüberliegenden Seiten der Reaktionskammer befindliche
Schlitze in die Reaktionskammer geleitet wird.
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4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das geschmolzene Metall durch wenigstens einen Schlitz in die Reaktionskammer geleitet
wird, der sich über die Länge der betreffenden Seite der Reaktionskammer erstreckt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das geschmolzene Metall geschmolzenes
Eisen ist, welches durch Zugeben eines Kugelbildners behandelt wird, der Mg, Ca, Na, Li, Sr, Ba, Ce, Dy,
La oder Y oder eine Legierung oder ein Gemisch davon enthält.
6. Vorrichtung zum Behandeln von geschmolzenem Metall durch Zugeben von reaktiven bzw. mit ihm reagierenden Zuschlagstoffen
in das geschmolzene Metall, zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Reaktionskammer (6) mit
wenigstens einem Zulaufkanal (4,5;15,16,17;2O,21,26,27) aufweist, der mit einer Seite der Reaktionskammer überlappt,
um wenigstens eine schlitzartige Öffnung (12; 13,14,19,·24,25,30,31) in die Reaktionskammer über die
gesamte oder einen wesentlichen Teil der Länge der betreffenden Seite der Kammer zu bilden, daß ferner eine
Einrichtung (3) zum Einleiten von geschmolzenem Metall in wenigstens einen Einlaßkanal vorgesehen ist, wodurch
das geschmolzene Metall durch die Schlitze hindurchströmt und wenigstens eine Kaskade bildet, welche nach
unten in die Reaktionskammer strömt, und daß eine Einrichtung (7) zum Zugeben eines reaktiven Zuschlagstoffes
über der bzw. den Kaskaden und eine Einrichtung (9,10,11) zum Abführen des behandelten Metalls vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionskammer (6) einen rechteckigen horizontalen
Querschnitt aufweist.
ö.uäö3A/0779
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei Einlaufkanäle (4,5) aufweist,
die zwei Schlitze (12) an einander gegenüberliegenden Seiten der Reaktionskammer (6) bilden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie drei oder mehr Einlaufkanäle (15,16,
17;20,21,26,27) aufweist, von denen jeder eine einen
in die Zwischenkammer (6) führenden Schlitz (13,14,19; 24,25,30,31) bildenden Abschnitt (18;22,23,28,29) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich der bzw. die Schlitze (12;13,
14,19;24,25,30,31) über die Länge einer Seite der
Reaktionskammer (6) erstrecken.
G/I-M
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB7576/77A GB1530763A (en) | 1977-02-23 | 1977-02-23 | Method of treating molten metal |
Publications (1)
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