DE2806043A1 - Verfahren und zweiflammiger brenner fuer analysezwecke - Google Patents
Verfahren und zweiflammiger brenner fuer analysezweckeInfo
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Description
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DR. CLAUS REINLÄNDER DIPL.-ING. KLAUS BERNHARDT
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Verfahren und zweiflammiger Brenner für Analysezwecke
Priorität: 28. Februar 1977 - USA - Ser. No. 772,710
Zusammenfassung
#
In einem flammenfotometrischen Detektor wird zur Analyse eines Probenmaterials ein zweiflammiger Brenner verwendet.
Das Probenmaterial wird über eine erste Leitungsstruktur in eine wasserstoffreiche erste Flamme
eingeführt, und die Verbrennungsprodukte und der überschüssige Wasserstoff von der ersten Flamme werden I
durch eine zweite Leitungsstruktur in eine sauerstoffhaltige Umgebung geleitet. Eine zweite Flamme wird am
Austrittsende der zweiten Leitungsstruktur aufrechterhalten.
Die beiden Leitungsstrukturen sind aus Werkstoffen zusammengesetzt, die während des Betriebs
des Detektors nicht zur Färbung der zweiten Flamme
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beitragen. Spezielle Bestandteile des Probenmaterials
werden dadurch, detektiert, daß das Vorhandensein 'von Färbungen in der zweiten Flamme beobachtet wird, die
die Bestandteile anzeigen. Beispielsweise wird das Vorhandensein von Schwefel durch eine blaue Färbung
angezeigt, und das Vorhandensein von Phosphor durch eine grüne Färbung. Das Vorhandensein von Stickstoff
wird durch eine Färbung der zweiten Flamme angezeigt, die aus einer chemolumineszenten molekularen Rekombination
von Stickoxyd und Sauerstoffatomen resultiert,
durch die Stickstoffdioxydmoleküle gebildet werden. Das Vorhandensein irgendeines Kohlenwasserstoffs kann
durch, eine Flammenfärbung angezeigt werden, die aus einer chemischen Reaktion resultiert, die elementaren
Kohlenstoff anzeigt.
Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung auf dem
Gebiet des flammenfotometrischen Detektierens und bezieht sich auf einen zweiflammigen Brenner zur Verwendung
bei dem flammenfotometrischen Detektieren von chemischen Substanzen. Eine spezielle Anwendung der
Erfindung ist das Detektieren von Verbindungen im Eluat eines Gaschromatographen.
Wie in der Flammenfotometrie bekannt ist, besteht ein typischer flammenfotometrischer Detektor aus einer
Brennerstruktur, der eine Flamme erzeugt, einem
Flammenbetrachtungsfenster, einem optischen Filter zur spektralen Selektion von Licht aus der Flamme und
einer Fotovervielfacherröhre. Das Detektieren von chemischen Verbindungen durch die flammenfotometrische
Technik hängt von der chemischen Reaktion solcher Verbindungen mit H-, OH- und O-Radikalen in einer
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Flamme ab, die durch die Verbrennung einer Mischung von Wasserstoff und Sauerstoff, oder einer Mischung von
Wasserstoff und Luft, erzeugt wird. Die primären Ep- und Op-Verbrennungsgase reagieren in der Flamme,
so daß das Verbrennungsprodukt Η~Ο und die Radikale H,
OH und 0 entstehen. Die verschiedenen chemischen Reaktionen, die in einer H2/02-Flamme auftreten, schließen die
folgenden ein:
(D | H2 | + O2 | = H2O η |
(2) | H2 | + O2 | = OH H |
(3) | 3H2 | + O2 | = 2H2O η |
W | H2 | + OH | = H2O η |
(5) | H2 | + 0 | = OH H |
(6) | OH | + 0 | - O2 H |
l· 0 | |||
H OH | |||
ν 2H | |||
h H | |||
ι- Η | |||
- H |
Es wird angenommen, daß die Konzentration dieser H-, OH- und O-Radikale in der Flamme hauptsächlich für die
chemische Zersetzung von organischen Molekülen verantwortlich ist, die in die Flamme eingeführt werden
können, und für die Prozesse, die in dem Erscheinen von Färbungen in der Flamme resultieren, die für die Bestandteile
solcher Moleküle charakteristisch sind.
Die physikalische und chemische Umgebung einer Flamme kann als Gasvolumen gekennzeichnet werden, das räumliche
Variationen sowohl hinsichtlich der Gastemperatur als auch der chemischen Spezies enthält. Dementsprechend
zeigt eine Flamme sehr häufig mehr als einen Färbungsbereich. Wenn eine Flamme beim flammenfotometrischen
Detektieren verwendet wird, kann das Licht, das durch die Zersetzung einer bestimmten chemischen Spezies
erzeugt wird, oft durch Störlicht von einer anderen
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chemischen Spezies maskiert werden. Die Größe dieses Störlichtes hängt von den Gasarten ab, die in der
Flamme gemischt werden, den Strömungsraten dieser Gase, der Geometrie und den Abmessungen des Plammenbrenners,
und den Baumaterialien des Flammenbrenners.
Wenn ein flammenfotometrischer Detektor in Verbindung
mit einer gaschromatographischen Säule verwendet wird, muß auch die Tatsache berücksichtigt werden, daß Verbindungen
im Eluat vom Gaschromatographen häufig Moleküle
hochkomplexer Struktur sind. Beim Eintritt in die Flammenumgebung können diese Moleküle die Temperatur- und
Spezies-Gradienten in der Flamme so stören, daß die Erzeugung von Licht der gewünschten Färbung ungünstig
beeinflußt wird.
Die meisten Anwendungen von flammenfotometrischen Detektoren mit GasChromatographen waren bisher auf das
selektive Detektieren von nur schwefelhaltigen oder phosphorhaltigen Verbindungen gerichtet. Wenn ein
schwefelhaltiges Molekül in eine wasserstoffreiche Hp/Op- oder /Luft-Flamme eingeführt wird, erscheint in
der Flamme eine blaue Emission. Diese charakteristische blaue Emission ist auf die Anregung des Sp-Moleküls
zurückzuführen. Wenn auch die chemischen Mechanismen für die Bildung des Sp-Moleküls noch nicht absolut
bestätigt sind, so legen kinetische Daten jedoch nahe, daß schwefelhaltige Verbindungen beim Zusammentreffen
mit H-, OH- und/oder O-Radikalen in der Flamme zersetzt
werden, so daß H^S als primäres Verbrennungsprodukt
entsteht. HpS wird dann in einer Reihe von Reaktionen in S2 umgewandelt, beispielsweise:
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(7) H2S + H —*■ SH + H2
(8) SH + H *-S + H2
(9) SH+S —»· S2 + H
Das S-Molekül wird daraufhin angeregt und fällt anschließend ab, so daß die charakteristische blaue Schwefelemission
in einer Reaktion wie
(10) H+H+S2 = S2* + H2
entsteht. Das Η-Radikal ist bei der Bildung der blauen
Schwefelemission notwendig.
Wenn ein phosphorhaltiges Molekül in eine wasserstoffreiche
H2/O2~ oder /Luft-Flamme eingeführt wird, wird
eine grüne Emission beobachtet. Diese charakteristische grüne Emission ist dem HPO-Molekül zuzuschreiben. Wenn
auch die chemischen Mechanismen für die Bildung des HPO-Moleküls nicht absolut bestätigt sind, so legen kinetische
Daten doch nahe, daß phosphorhaltige Verbindungen beim Zusammentreffen mit H-, OH- und 0-Radikalen in der
Flamme zersetzt werden, so daß das P0-Radikal als primäres Verbrennungsprodukt entsteht. Zwei unterschiedliche
Mechanismen, die für die Bildung des angeregten HPO-Moleküls vorgeschlagen wurden, sind:
(11) H + PO + M = HPO * + M, wobei M irgendeine andere Spezies repräsentiert, und
(12) OH+PO+H2 = HPO * + H3O
Die H- und OH-Radikale sind bei der Bildung der grünen
Phosphoremission notwendig.
Die in den US-Patentschriften 3 489 498 und 3 213 747
beschriebenen Brenner repräsentieren zwei verschiedene
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bekannte Techniken für das flammenfotometrische Detektieren
von schwefelhaltigen und phosphorhaltigen Bestandteilen im Eluat einer Chromatographensäule. Bei einem
dieser bekannten Brenner wird eine einzige wasserstoffreiche Flamme sowohl dazu verwendet, die Verbindungen
im Eluat der gaschromatographischen Säule zu zersetzen
als auch die gewünschte blaue oder grüne Färbung zu erzeugen, die das Vorhandensein von Schwefel bzw.
Phosphor anzeigt. Die optimierten Gasstromraten und Geometrie des Brenners sind so, daß Störlicht von Kohlenwasserstoffen
an der Basis der Flamme in enger Nachbarschaft der Brenneröffnung entsteht, während die Schwefel-
und Phosphoremissionen in den diffusen oberen Teilen der Flamme, entstehen. Diese oberen Teile der Flamme werden
mit Fotovervielfachereinrichtungen beobachtet. Die Selektivität wird durch die Verwendung eines undurchsichtigen
Schirms verbessert, der um die Flammenbasis herum angeordnet ist, so daß Emissionen von Kohlenwasserstoffen
daran gehindert werden, das Gesichtsfeld der Fotovervielfacherröhre zu erreichen. Bekannte Begrenzungen
dieser Brennerart stehen mit der Verwendung einer einzelnen Flamme in Verbindung, und mit Störungen der
Umgebung dieser Flamme, die durch komplexe molekulare Strukturen verursacht werden, die im Gaschromatographeneluat
vorhanden sind. Solche Flammenstörungen können Variationen in der Probenantwort je nach der Struktur
des Probenmoleküls verursachen. Solche Flammenstörungen können auch ein starkes Unterdrücken (quenching) der
Probenantwort bei simultanem Vorhandensein eines Kohlenwasserstoffhintergrundes verursachen. Auch ein vollständiges
Auslöschen der Flamme kann in der Gegenwart von großen Mengen einer Kohlenwasserstoffverbindung
eintreten, wie das häufig bei Lösungsmitteln auftritt,
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die gewöhnlich in der GasChromatographie verwendet werden.
Eine solche Kohlenwasserstoffverbindung entzieht der
Flamme Sauerstoff, so daß diese gelöscht wird. Da diese Brennerart eine wasserstoffreiche Flamme verwendet,
sind in den Abgasen große überschüssige Mengen an unverbranntem Wasserstoff vorhanden, die eine mögliche
Gefährdung darstellen.
Es ist instruktiv, den anderen bekannten Brennertyp näher zu betrachten, um die Grenzen des Standes der
Technik aufzuzeigen. Dieser andere Brennertyp, der als van der Smissen-Brenner bezeichnet wird, ist in Fig. 1
dargestellt. Der van der Smissen-Brenner ist eine spezielle Nutzung der Flammentrenntechnik nach Smithells
(A. Smithells und H. Inge, Trans.Ghem.Soc., Band 61,
S. 20A-, 1892) zur räumlichen Trennung unterschiedlicher Reaktionsbereiche in einer Flamme, die in Umgebungsluft
brennt» mittels eines optisch transparenten Flammentrennrohrs.
Wie in Fig. 1 dargestellt, wird eine Mischung von Luft und dem Eluat einer chromatographischen Säule über eine
Leitung 31 in das Innere eines glatten Bohrungsrohrs 40
eingeführt. Das Rohr 40 ist im sichtbaren Bereich des
elektromagnetischen Spektrums optisch transparent und ist aus einem Werkstoff wie Quarz oder Pyrex-Glas
hergestellt. Wasserstoffgas wird über eine Leitung 34
in das Innere des Rohrs 40 eingeführt. Im Betrieb wird eine wasserstoffreiche erste Flamme an der Spitze der
Leitung 31 innerhalb des Rohrs 40 gezündet. Verbrannte
Gase von dieser ersten Flamme werden innerhalb des Rohrs 40 gehalten und treten an der oberen Spitze des
Rohrs 40 in die Umgebungsluft aus, wo überschüssiger Hg, der in der ersten Flamme nicht verbraucht wurde,
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in einer zweiten Flamme an der oberen Spitze der Säule verbrennt. Um den Betrieb einzuleiten, wird zunächst
die zweite Flamme gezündet. Wegen der stromaufwärtigen
Mischung von EL· und Luft in der Säule 40, und wegen der glatten Bohrung des Rohrs 40 schlägt die obere Flamme
(d.h., die zweite Flamme) zurück, so daß die untere Flamme (d.h. die erste Flamme) gezündet wird. Da sowohl
die untere als auch die obere Flamme hohe Temperaturen erzeugen, wird ein Wassermantel dazu verwendet, die Säule
40 im Bereich zwischen den Flammen zu kühlen, um eine
zu starke Erwärmung der Quarz- oder Pyrexglas-Wände zu
verhindern.
In der Beschreibung der US-PS 3 213 747 wird gesagt,
daß die untere Flamme eine bläulich-weiße Färbung hat,
und daß die obere Flamme eine bläuliche, rötliche oder gelbliche Farbe hat, wenn Schwefel oder Phosphor fehlen.
Da es bekannt ist, daß eine reine Hp/O-- oder /Luft-Flamme
normalerweise keine sichtbare Strahlung emittiert, sind die Färbungen der oberen und unteren Flamme wahrscheinlich
auf Verunreinigungen zurückzuführen, die aus den heißen Quarz- oder Pyrex-Flammenspitzen ausgasen.
Beispielsweise ist Natrium eine übliche Verunreinigung in Quarz und Pyrex-Glas, und aus dem heißen Rohr 40
ausgasendes Natrium kann gut eine gelbe oder orange Flammenfärbung verursachen.
Wenn schwefelhaltige oder phosphorhaltige Verbindungen
im Säuleneluat vorhanden sind, treten diffuse Bänder von Blau und/oder Grün in der Zone 43 innerhalb des
Rohrs zwischen der unteren und der oberen Flamme auf. Das blaue Band zeigt das Vorhandensein von schwefelhaltigen
Bestandteilen an und das grüne Band zeigt das Vorhandensein von phosphorhaltigen Bestandteilen
an. Unter optimalen Strombedingungen tritt das grüne
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Band in einem Bereich auf, der räumlich näher an der unteren Flamme liegt als der Bereich, in dem das blaue
Band auftritt. In der van der Smissen-Technik wird das Auftreten solcher blauer und/oder grüner Bänder
durch optische Betrachtungseinrichtungen durch die transparenten Wände des Wassermantels 55 "und des Rohrs
40 beobachtet. Wie oben erwähnt worden ist, ist die blaue Emission auf die Anregung von Sp-Molekülen zurückzuführen,
die durch verschiedene chemische Reaktionen erzeugt werden, die in der unteren Flamme auftreten,
und das grüne Band auf die Anregung von HPO-Molekülen,
die ebenfalls durch chemische Reaktionen in der unteren Flamme erzeugt werden. Diese Sp- und HPO-Moleküle werden
selbstverständlich wieder angeregt, wenn sie nach dem Austritt aus dem Rohr 40 in die obere Flamme eintreten.
Wenn schwefelhaltige und/oder phosphorhaltige Bestandteile
im Säuleneluat vorhanden sind, sind im Kern der oberen Flamme charakteristische blaue und/oder grüne
Emissionen vorhanden. Nach der van der Smissen-Technik wird das Vorhandensein solcher charakteristischer blauen
und/oder grünen Emissionen gewöhnlich durch optische Betrachtung des Expansionsbereichs im Rohr 40 zwischen
der unteren und der oberen Flamme detektiert. Da die obere Flamme nach dem bekannten van der Smissen-Brenner
von einem peripheren Bereich umgeben ist, der weiß, gelb, blau oder rot gefärbt ist, je nach dem Materialtyp,
aus dem die Säule 40 hergestellt ist, maskiert dieser Färbungsbereich die charakteristischen blauen und/oder
grünen Emissionen, die im Kern der oberen Flamme vorhanden sein können. Dementsprechend kann die obere
Flamme nicht dazu verwendet werden, geringe Konzentrationen von Schwefel und Phosphor zu detektieren.
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Ein Vorteil des van der Smissen-Brenners ist der, daß
überschüssiger H- von der unteren Flamme in der zweiten
Flamme verbrannt wird. Da ferner immer reichlich 0« an
der zweiten Flamme vorhanden ist, wird die zweite Flamme durch große Lösungsmittel-Spitzen nicht ausgelöscht.
Die erste Flamme wird wahrscheinlich von Zeit zu Zeit durch große Lösungsmittel-Spitzen ausgelöscht, diese
Löschung der ersten Flamme stellt jedoch kein Problem dar, da der Rückschlag von der zweiten Flamme automatisch die
erste Flamme wieder zündet, wenn die Lösungsmittelkonzentration die erste Flamme löscht. Ein Nachteil des
van der Smissen-Brenners ist jedoch, daß ein relativ aufwendiges Wasserkühlsystem verwendet werden muß. Die
optische Betrachtung des Bereichs zwischen den beiden Flammen muß nicht nur durch die Wand des Rohrs zwischen
den beiden Flammen durchgeführt werden, sondern auch durch die Wand des Wassermantels und durch das Wasser selbst,
so daß sich eine verringerte Empfindlichkeit durch Reflexions-, Refraktions- und Absorptions-Effekte ergibt.
Ein weiterer Nachteil der van der Smissen-Technik liegt
in der Tatsache, daß die grünen und blauen Färbungsbänder aufgrund von Phosphor bzw. Schwefel an unterschiedlichen
räumlichen Stellen innerhalb des Glimmbereichs 43 erscheinen. Eine Änderung im Detektiermodus
von selektiver Phosphordetektierung zu selektiver Schwefeldetektierung erfordert deshalb eine räumliche Neuorientierung
der optischen Achse des betrachtenden spektrofotometrischen Gerätes (z.B. optische Filter und
Fotovervielfacherröhre). Zusätzlich hängen die exakten räumlichen Lagen der grünen und blauen Bänder innerhalb
des Glimmbereichs 43 stark von der Größe der Strömungsraten der Gase ab, die durch die Leitungen 31 und 41
eintreten. Änderungen in diesen Strömungsraten können
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eine weitere Neuorientierung der optischen Betrachtungsachse erfordern, um eine optimale Probenantwort aufrechtzuerhalten.
Hinsichtlich der Detektierung von Stickstoffverbindungen durch flammenfotometrische Detektiertechniken sind alle
bekannten Verfahren durch schlechte Detektierbarkeit, geringe Linearität oder starke Störungen von anderen Verbindungen
beschränkt. Bekannte analytische Verfahren haben alle hauptsächlichen Molekularbandspektren von Stickstoffverbindungen
ausgenutzt, nämlich CN, NO, NH und NHp. Flammenemissionsspektren und analytische Studien
von Stickstoff sind besprochen in R. Mavrodineaunu, Analytic Flame Spectroscopy, Mac Millan & Co. (1970),
Seiten 228-238.
Mavrodineaunu beschreibt das "Stickstoff-Nachglimmen",
das manchmal in analytischen Flammen beobachtet wird, als zurückführbar auf ein Strahlungskontinuum von der
Reaktion NO + O —*- NO2 + h /■*-. Diese Strahlung wurde
jedoch bisher in keiner analytischen Methode dazu verwendet, das Vorhandensein und die Menge von N-Verbindungen
zu bestimmen. Das liegt wahrscheinlich daran, daß ein breites, merkmalloses Strahlungskontinuum im allgemeinen
weniger intensiv ist und mehr spektralen Störungen unterworfen ist als deutliche molekulare Emissionsbänder,
wie sie oben erwähnt sind.
Das Detektieren von Stickstoffverbindungen unter Verwendung einer flammen-chemolumineszenten Methode auf der
Basis der Reaktionen H + NO -*- HNO* und HNO* —»ΉΝ0 + h/"
ist bekannt durch K.J. Krost, J.A. Hodgeson und R.K.
Stevens, Analytical Chemistry, 45, 1800 (1973). Strahlung
von der Reaktion HNO* —>-HNO + hy>
tritt im Spektralbereich von 650 bis 760 nm auf und wird in einer wasser-
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stoffreichen Sauerstoff-Wasserstoff-Flamme erhalten. In
dieser Reaktion bildet jedoch SOp eine Hauptquelle für
Störstrahlung. Es wurde gezeigt, daß der von Krost und
anderen beschriebene Detektor ein lineares Verhalten für Stickstoffoxyde von 0,15 ppm bis 60 ppm hat. Damit
dieser Detektormechanismus für eine allgemeine Klasse von organischen Stickstoffverbindungen arbeiten kann,
muß der organische N in der Flamme zu NO oder NOp oxydiert
werden, was in einer wasserstoffreichen Flamme schwierig
zu gewährleisten ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Doppelflammenbrenner
zur Analyse chemischer Substanzen durch die flammenfotometrische Detektortechnik verfügbar zu machen.
Insbesondere soll durch die Erfindung ein flammenfotometrischer Detektor verfügbar gemacht werden, in dem
komplexe chemische Verbindungen, beispielsweise komplexe Verbindungen im Eluat einer gaschromatographischen Säule,
oder Verunreinigungen in der Atmosphäre, anfänglich in einer wasserstoffreichen ersten Flamme verbrannt werden,
so daß sie zu Verbrennungsprodukten reduziert werden, die aus Molekülen erheblich einfacherer chemischer
Struktur bestehen, und bei dem die Verbrennungsprodukte und der überschüssige Wasserstoff von der ersten Flamme
anschließend in einer zweiten Flamme verbrannt werden, die räumlich von der ersten Flamme getrennt ist. Der
Zweck dieser zweiten Flamme ist es, eine Flammenumgebung für chemische Radikal-Spezies zu schaffen, so daß
charakteristische optische Emissionen in der zweiten Flamme erzeugt werden, die durch konventionelle spektrof otometrische
Einrichtungen detektiert werden können. Die
Zersetzung der komplexen chemischen Verbindungen in der ersten Flamme dient dazu, Störungen der Temperatur-
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und Spezies-Gradienten in der zweiten Flamme zu minimieren, die sonst auftreten können, wenn die komplexen Moleküle
in die zweite Flamme eintreten.
Vor allem soll durch, die Erfindung ein flammenfotometrischer
Detektor verfügbar gemacht werden, der in der Lage ist, zuverlässig das Vorhandensein von schwefelhaltigen
und phosphorhaltigen Bestandteilen in Probenmaterialien anzuzeigen und zu messen, beispielsweise
zum Anzeigen und Messen des Ausmaßes von Schwefelwasserstoff in der Luft zur Verunreinigungskontrolle.
Ein spezielles Ziel der Erfindung ist es, eine Technik verfügbar zu machen, mit der das Vorhandensein von
stickstoffhaltigen Bestandteilen in Probenmaterialien zuverlässig angezeigt und gemessen werden kann. Gemäß
dieser Stickstoffdetektortechnik werden stickstoffhaltige Verbindungen in einer sauerstoffhaltigen ersten Flamme
verbrannt, um, zusammen mit anderen Verbrennungsprodukten, Stickoxyd zu erhalten. Das Stickoxyd wird dann einer
zweiten Flamme zugeführt, die sauerstoffreich ist, wo das Stickoxyd mit atomischem Sauerstoff reagiert, so daß
Stickstoffdioxyd gebildet wird. Dieser Prozess der Stickst of fdioxydbil dung setzt Energie in Form einer charakteristischen
Lichtemission in der zweiten Flamme frei. Dieses Licht ist durch spektrofotometrische Einrichtungen
detektierbar. Die Technik der Erfindung sorgt für eine Verstärkung der NO+O-Reaktion gegenüber der, die mit
bekannten Techniken erzielbar war, so daß die chemolumineszente molekulare Rekombination von NO und 0
zur Bildung von NO2 detektiert werden kann. Beim Stand
der Technik konnte diese chemolumineszente molekulare Rekombination nicht mit für analytische Zwecke ausreichender
Präzision detektiert werden, und zwar wegen
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des überwiegens von störenden Strahlungen von anderen
Reaktionen. Die Verstärkung der NO+O-Reaktion gemäß
der Erfindung ist das Resultat der Verwendung der Verbrennungsprodukte
der ersten Flamme als Brennstoff für die zweite Flamme. Diese Technik bewirkt eine maximale
Mischung für die NO-Moleküle im Brennstoff der zweiten Flamme, so daß ein diffuses Volumen gewährleistet wird,
das reich an O-Atomen ist und in dem die NO+O-Reaktion
stattfinden kann.
Weiter soll durch die Erfindung ein Doppelflammenbrenner verfügbar gemacht werden, der aus Werkstoffen hoher thermischer
Leitfähigkeit und geringen Verunreinigungsgehaltes aufgebaut ist, so daß heiße Brennerbestandteile
nur minimal zur störenden Flammenfärbung der zweiten Flamme beitragen.
Gemäß der Erfindung kann eine Einrichtung vorgesehen werden, mit der die obere Flamme in einer Umgebung
aufrechterhalten wird, in der der Sauerstoffgehalt
kontrolliert werden kann, statt in Umgebungsluft. Erfindungsgemäß
werden auch, im Gegensatz zu bekannten Doppelflammenbrennern,
die Verbrennungsprodukte und die unverbrannten Gase von der unteren ersten Flamme in einem
nicht transparenten Rohr hoher thermischer Leitfähigkeit geführt, beispielsweise rostfreier Stahl oder Tonerdekeramik,
in einen Bereich, in dem sie durch eine obere zweite Flamme verbrannt werden. Das Detektieren von
Emissionen, die charakteristisch für Verbindungen in der untersuchten Probe sind, wird durch spektrofotometrische
Betrachtung der zweiten Flamme durchgeführt. Abweichend von bekannten DoppeIflammenbrennern ist die zweite Flamme
nach der Erfindung nicht durch einen peripheren Bereich optischen Rauschens maskiert, weil die Anregung von
Materialien, die aus den Bauelementen des Brenners nach
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der Erfindung ausgasen, im wesentlichen eliminiert ist.
Die Erfindung soll anhand der Zeichnung näher erläutert
werden; es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch einen
bekannten flammenfotometrischen Detektorbrenner;
Fig. 2 einen teilweise schematischen Schnitt
durch einen zweiflammigen fotometrischen Detektorbrenner nach der Erfindung; und
Fig. 3 schematisch den Brenner nach Fig. 2 in
Kombination mit spektrofotometrischen Einrichtungen zur Betrachtung der oberen
Flamme.
Ein doppelflammiger fotometrischer Detektorbrenner nach
der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. Innere und äußere Flammen-Spitzenelemente 60 bzw. 61 sind aus rostfreiem
Stahl hergestellt, beispielsweise Nr. 316, der
eine extrem hohe thermische Leitfähigkeit verglichen mit geschmolzenem Quarz oder Pyrex-G-las hat. Beispielsweise
beträgt die thermische Leitfähigkeit von rostfreiem Stahl Nr. 316 im Bereich von 0 bis 1000C 0,037 und bei
6500C 0,050. Die thermische Leitfähigkeit von geschmolzenem
Quarz beträgt auf der anderen Seite bei Zimmertemperatur 0,0033·' Ähnlicherweise liegt die thermische Leitfähigkeit
der meisten Gläser im Bereich von 0,0016 bis 0,0029 bei Zimmertemperatur, diese thermischen Leitfähigkeitswerte
steigen bei 2000C um 20-25 %♦ Tonerdekeramik, die eine
thermische Leitfähigkeit nahe der von rostfreiem Stahl hat, könnte auch als Flammen-Spitzenelement 60 bzw. 61
verwendet werden.
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Das innere Flammen-Gpitzenelernent 60 ist eine generell
zylindrische Struktur mit einer zentralen Bohrung 62, die die zu untersuchende Probe aufnimmt, bei der es sich
um das Eluat von einer Chromatographensäule handeln kann. Das obere Ende des Flammen-Spitzenelementes 60 hat Rohrform,
beispielsweise 0,12" (3,05 mm) Außendurchmesser und
0,06" (1,52 mm) Innendurchmesser, und paßt in das umgebende Flammen-Spitzenelement 61 das ebenfalls rohrförmig
ist, derart, daß ein ringförmiger Freiraum von etwa 0,01" (0,25 mm) zwischen der Außenwand des Flammen-Spitzenelementes
60 und der Innenwand des Flammen-Spitzenelementes 61 vorhanden ist. Dieser Ringraum
definiert einen Gasstromkanal 65· Eine oder mehrere Leitungen 64- erlauben den Eintritt eines Gasstroms in
das Ringvolumen 65·
Bei der bevorzugten Betriebsart wird eine Mischung aus einem sauerstoffhaltigen Gas und dem zu untersuchenden
Gas (beispielsweise das Eluat von einer Chromatographensäule oder eine Probe Umgebungsluft, die auf IIoS-Gehalt
untersucht werden soll) durch die- Zentralbohrung 62 des inneren Flammen-Spitzenelementes 60 geführt, während
Wasserstoffgas durch die Leitung (oder Leitungen) 64-in den Ringkanal 65 geleitet wird. Die die Verbrennung
unterstützende Gasmischung von der Zentralöffnung 62 mischt sich daraufhin mit den verbrennbaren Gasen, die
aus dem Ringkanal 65 austreten, so daß eine wasserstoffreiche 'Gasmischung im Bereich unmittelbar oberhalb des
oberen Endes des inneren Flamnen-Spitzenelementes 60 gebildet wird. Im Betrieb wird eine erste Flamme 70
an der Spitze des Flammen-Spitzenelementes 60 durch einen Rückschlagprozess gezündet, der durch eine konventionelle
Flammenzündeinrichtung eingeleitet wird (beispielsweise Erregung einer elektrisch beheizten
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Spule), die an der Spitze des äußeren Flammen-Spitzenelementes
61 angelegt ist.
Verbrennungsprodukte und unverbrannte Gase von dieser ersten Flamme 70 strömen durch das rohrförmige Flammen-Spitzenelement
61 nach oben und treten aus diesem in einem Abstand aus, der klar von der Spitze des Flammen-Spitzenelementes
60 entfernt ist. Die Verbrennungsprodukte und überschüssiger Wasserstoff von der ersten Flamme 70
steigen durch das Flammenspitzenelement 61 in einen Bereich, wo zusätzlicher Sauerstoff oder Luft vorgesehen
ist, und eine zweite Flamme 71 wird gezündet. Typischerweise ist der Außendurchmesser des Flammen-Spitzenelementes
61 an der größten Abmessung 0,44" (11,18 mm). Für bessere Gasmischcharakteristiken ist der obere Teil
des Flammen-Spitzenelementes 61 konisch geformt, so daß sich ein reduzierter Außendurchmesser von 0,18" (4,57mm)
an der kleinsten Abmessung ergibt. Für Flammen-Spitzenelemente mit den angegebenen Abmessungen erstreckt sich
die Spitze des Flammen-Spitzenelementes 61 vorzugsweise 0,69" (17,53 mm) über die Spitze des Flammen-Spitzenelementes
60. Die relativ dicke Wand des äußeren Flammen-Spitzenelementes 61, in Verbindung mit der hohen thermischen
Leitfähigkeit von rostfreiem Stahl, sorgt für einen Weg hoher thermischer Leitfähigkeit zu anderen
metallischen Bauteilen des Brenners, so daß die von den Flammen 70 und 71 erzeugte Wärme abgeführt wird. Damit
wird die thermische Anregung von Produkten, die aus den Flammen-Spitzenelementen 60 und 61 ausgasen, minimiert.
Bei der in Fig. 2 dargestellten bevorzugten Ausführungsform umgibt ein zylindrischer Turm 73 das äußere Flammen-Gpitzenelement
61, wodurch ein Weg für ein sauerstoff-
.../18
009835/0599
haltiges Gas, beispielsweise gereinigte Luft, geschaffen wird, durch den dieses von einer Leitung 66 längs der
Außenlänge der äußeren Flammenspitze 61 vor der Mischung mit den Gasen strömen kann, die aus der Flammenspitze
in den Bereich unmittelbar oberhalb des oberen Endes derselben austreten. Dieser relativ lange Strömungsweg
erlaubt es der Luft, eine stabile Flußrichtung aufzubauen, ehe sie mit den Gasen gemischt wird, die aus der Flammenspitze 61 heraustreten, so daß sich ein stabilisierender
Einfluß auf die obere Flamme 71 ergibt. Für Flammen-Spitzenelemente mit den angegebenen Abmessungen ist ein
geeigneter Innendurchmesser für den Turm 73 0,5" (12,70mm),
Im Betrieb wird zunächst die obere Flamme 71 gezündet. Ein Rückschlag von der oberen Flamme 71 sorgt dann für
eine Zündung der unteren Flamme 70. Wenn die untere
Flamme 70 jemals durch Lösungsmittelspitzen im Betrieb
erlischt, sorgt ein Rückschlag von der oberen Flamme 71
dafür, daß die untere Flamme 70 automatisch wieder gezündet wird.
Die obere Flamme 71 hat einen zentralen Kern, der aus
Wasserstoff und Verbrennungsprodukten von der unteren Flamme 70 besteht, und eine äußere Hülle oder einen
Mantel aus 0~ oder Luft. Die relativen Größen der Strömungsraten von O2 oder Luft durch die Leitungen 62 und 66,
und von Hp durch die Leitung 64-, bestimmen, ob die
Flamme 71 überwiegend eine wasserstoffreiche oder eine
sauerstoffreiche Flammenemissionsquelle ist. Ein selektives flammenfotometrisch.es Detektieren von nur
schwefelhaltigen oder phosphorhaltigen Verbindungen erfordert eine wasserstoffreiche Flammenumgebung. Für
die oben angegebenen Abmessungen von Flammenspitzen und Turm kann die Flamme 71 dadurch wasserstoffreich
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-Vi-
gemacht werden, daß die folgenden Strömungsraten eingehalten
werden:
Luft durch Leitung 62 mit 80 ml pro Minute Luft durch Leitung 66 mit 170 ml pro Minute
Wasserstoff durch Leitung 64- mit 14-0 ml pro Minute.
Für diese Gasströmungen durch einen Brenner mit den angegebenen Abmessungen reicht die Gesamtmenge an Sauerstoff,
die durch die Leitungen 62 und 66 zugeführt wird, aus, etwa 70 % der Gesamtmenge des angelieferten Wasserstoffs
zu verbrauchen. Im Vergleich mit dem einflammigen Brenner bekannter Art, der oben in Verbindung mit der US-PS
3 4-89 4-98 diskutiert wurde, stellen die hier vorgeschlagenen
Abmessungen und Strömungsraten für die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung eine deutliche Herabsetzung
der Menge unverbrannten Wasserstoffs dar, der in den Abgasen ausgestoßen wird. Die hier vorgeschlagenen
Abmessungen und Strömungsraten sind bei der praktischen Durchführung der Erfindung nicht als restriktiv
zu betrachten. Alle Abmessungen können entweder vergrößert oder verkleinert werden, solange die resultierenden
Gasstromraten in stabilen Flammen 70 und 71
resultieren, wobei die obere Flamme 71 wasserstoffreich ist.
Mit wasserstoffreichen Gasströmungen, wie sie oben beschrieben
sind, emittieren schwefelhaltige und phosphorhaltige Verbindungen ihre charakteristischen blauen und
grünen Färbungen in einem gut definierten Kernbereich der Flamme 71· Diese Färbungen treten im Kernbereich
auf, weil dieser der Bereich der Flamme ist, in dem Sauerstoff am meisten mangelt. In der äußeren Peripherie
der Flamme, wo Sauerstoff reichlicher vorhanden ist, verringert sich die Intensität von Schwefel oder Phosphor
anzeigenden Emissionen. Sowohl die Schwefel anzeigenden
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als auch die Phosphor anzeigenden Emissionen treten im gleichen Kaumbereich der Flamme 71 auf, so daß es möglich
ist, die gleiche optische Betrachtungsachse für beide Modi des selektiven Detektierens zu verwenden.
Weiterhin ist der Raumbereich der oberen Flamme, der zur Schwefel- und/oder Phosphor-Detektierung verwendet
wird, relativ unempfindlich gegen Variationen in der Stromrate des Trägergases, das das Probenmaterial in die
untere Flamme 70 bringt, wenigstens im Bereich von 10 bis 100 ml pro Minute durch die Leitung 62 für die
Flammenspitzen- und Turm-Abmessungen, die oben angegeben sind.
Abweichend von der oberen Flamme von bekannten doppelflammigen
Brennern ist der Kernbereich der oberen Flamme 71 eines Brenners nach der Erfindung nicht durch eine
äußere Färbungshülle maskiert, die durch Emissionen von Materialien verursacht ist, die aus den heißen Flammenspitzen
ausgasen.
Das Detektieren der für die interessierenden Verbindungen charakteristischen Emissionen kann durch konventionelle
spektrofotometrische Techniken durchgeführt werden. Eine geeignete spektrofotometrische Technik ist in Fig. 3
illustriert, wo Emissionen von der Flamme 71 durch ein
optisches Fenster 75 im Turm 73 in ein geeignetes
optisches System 80 geleitet werden, um zu einem spektral selektiven optischen Filter 81 weitergelassen zu werden.
Die durch das Filter 81 hindurchtretende Lichtfrequenz trifft auf eine Fotovervielfacherröhre 82 auf, die mit
geeigneter elektronischer Schaltung verbunden ist, um das Vorhandensein interessierender Verbindungen im
Probenmaterial anzuzeigen (und gewünschtenfalls eine quantitative Messung der Intensität zu liefern). Es
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- 34 -
wird anerkannt, daß in gewissen Anwendungsfällen
es vorteilhaft sein kann, das Filter 81 durch eine Monochromator einrichtung zu ersetzen.
In gewissen Anwendungsfällen, beispielsweise beim selektiven Detektieren von stickstoffhaltigen Verbindungen,
ist es erforderlich, daß die obere Flamme 71 sauerstoffreich ist. Bei einem Brenner mit den oben angegebenen
Abmessungen von Flammenspitze und Turm kann die Flamme 71 dadurch sauerstoffreich gemacht werden, daß
die folgenden Strömungsraten eingehalten werden: Luft durch Leitung 62 mit 80 ml pro Minute
Luft durch Leitung 66 mit 500 ml pro Minute
Wasserstoff durch Leitung 64- mit 70 ml pro Minute.
Für diese Gasströmungen durch einen Brenner mit den angegebenen Abmessungen reicht die Gesamtmenge an Sauerstoff,
die durch die Leitungen 62 und 66 geliefert wird, mehr als aus, um den gesamten angelieferten Wasserstoff zu
verbrauchen. Wieder sind die vorgeschlagenen Abmessungen und Strömungsraten zur Aufrechterhaltung einer oxydierenden
Flamme nicht als restriktiv zu betrachten. Alle Abmessungen können vergrößert oder verkleinert werden,
solange die resultierenden Gasströmungsraten in stabilen Flammen 70 und 71 resultieren, wobei die obere Flamme
sauerstoffreich ist.
Die chemolumineszente Reaktion NO + 0 -^- NOp + hi>
wurde früher in Flammen beobachtet, bei denen NO ein Verbrennungsprodukt ist, d.h., in sehr heißen Wasserstoff/
Luft-Flammen, wo N^ von der Luft zersetzt wird.
Diese Reaktion war bisher nicht brauchbar für analytische Zwecke beim Detektieren des Vorhandenseins und der Menge
von stickstoffhaltigen Verbindungen, und zwar wegen der
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- 22 -
störenden Strahlungen von anderen Reaktionen. Mit dem
doppelflammigen Brenner nach der Erfindung kann eine quantitative Messung von stickstoffhaltigen Verbindungen
in einer Probe dadurch erhalten werden, daß diese chemolumineszente Reaktion in der oberen Flamme 71 betrachtet
wird, wo störende Emissionen von anderen Reaktionen unterdrückt sind.
Bei der Technik nach der Erfindung werden die stickstoffhaltigen Verbindungen aus dem Probenmaterial zunächst
in der sauerstoffhaltigen unteren Flamme 70 verbrannt,
um, neben anderen Verbrennungsprodukten, Stickoxyd zu erzeugen. Das NO reagiert dann mit O-Atomen in der oberen
Flamme 71, um die chemolumineszente Bildung von NC>2 zu
erhalten.
Die gründliche Mischung der NO-Moleküle im Bereich zwischen den beiden Flammen resultiert in einer Diffusion von NO-Molekülen
durch das Volumen der sauerstoffreichen oberen Flamme 71» so daß die Beobachtbarkeit des Bereichs der
Flamme, in dem die Reaktion stattfindet, verbessert wird.
Die für die chemolumineszente NO+0-Reaktion charakte- ■
ristische Strahlung kann mit einer spektrofotometrischen Technik beobachtet werden, wie sie oben in Verbindung mit
Fig. 5 besprochen wurde. Zum optimalen Detektieren sollte eine rot-verstärkte FotovervielfacherrÖhre 82 verwendet
werden, zusammen mit einem Filter 81, das Licht mit gewählten Wellenlängen größer als 500 mn durchläßt.
Die Erfindung ist anhand von speziellen Ausführungsformen beschrieben worden. Variationen der Flammenbetrachtungstechnik
sowie Variationen der Konstruktion des Brenners selbst liegen im Bereich der Erfindung. Beispielsweise
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kann es in gewissen Anwendungsfällen vorteilhaft sein, die obere Flamme von oben statt von der Seite zu betrachten.
Ü09835/0599
Le
i te
Claims (28)
1. Verfahren zur Analyse einer chemischen Substanz, bei dem die chemische Substanz in eine wasserstoffreiche
erste Flamme eingeführt wird und die Verbrennungsprodukte und überschüssiger Wasserstoff von der
ersten Flamme in eine zweite Flamme geleitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsprodukte
und der überschüssige Wasserstoff durch eine Leitungsstruktur mit erheblicher thermischer Leitfähigkeit
geleitet werden, so daß die Leitungsstruktur im Betrieb zur Färbung der zweiten Flamme nicht beiträgt,
und daß das Vorhandensein einer Farbe in der zweiten Flamme detektiert wird, die das Vorhandensein eines
bestimmten Bestandteils in der chemischen Substanz anzeigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoffgehalt in der Peripherie der zweiten
Flamme kontrolliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoffgehalt in der Peripherie der zweiten
Flamme soweit kontrollierbar ist, daß die zweite Flamme an ausreichendem Sauerstoff zur Reaktion mit dem gesamten
Wasserstoff der zweiten Flamme verarmt, so daß eine wasserstoffreiche zweite Flamme entsteht.
4. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Flamme eine Schwefel anzeigende
blaue Farbe detektiert wird.
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• ot·
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Flamme eine Phosphor anzeigende
grüne Farbe detektiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoffgehalt in der Feripherie der zweiten
Flamme so kontrollierbar ist, daß mehr als ausreichend Wasserstoff zur Reaktion mit dem gesamten Wasserstoff
der zweiten Flamme zur Verfügung steht, so daß eine säuerstoffreiehe zweite Flamme entsteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbung der zweiten Flamme detektiert wird, die von
einer chemischen Reaktion resultiert, die elementaren Stickstoff anzeigt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die chemische Reaktion aus einer chemolumineszenten molekularen Rekombination von Stickoxyd und Sauerstoffatomen
zur Bildung von Stickstoffdioxydmolekülen besteht.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Färbung der zweiten Flamme detektiert wird,
die aus einer chemischen Reaktion resultiert, die elementaren Kohlenstoff anzeigt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die das Vorhandensein eines bestimmten Bestandteils in der chemischen Substanz anzeigende Farbe durch spektrofotometrische
Einrichtungen detektiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die spektrofotometrische Einrichtung aus einer
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Einrichtung zur Beobachtung der zweiten Flamme durch einen Fotovervielfacher durch ein optisches Filter
besteht.
12. Zweiflammiger Brenner zur Verwendung bei der Analyse
von Probenmaterial, bestehend aus einer inneren Leitungsstruktur, von der ein Ende eine erste Flammenspitze
definiert , einer äußeren Leitungsstruktur, von der ein Ende eine zweite Flammenspitze definiert, wobei die
beiden Flammenspitzen räumlich getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Leitungsstruktur innerhalb
der äußeren Leitungsstruktur angeordnet ist, um einen Kanal zwischen den Leitungsstrukturen für Wasserstoff,
ein oxydierendes Gas und das Probenmaterial zu einem Bereich in der Rachbarschaft der ersten Flammenspitze zu schaffen, so daß angrenzend an die erste
Flammenspitze eine wasserstoffreiche erste Flamme aufrechterhalten
werden kann, daß die äußere Leitung so geformt ist, daß sie dafür sorgt, daß Verbrennungsprodukte und überschüssiger Wasserstoff von der ersten
Flamme an der zweiten Flammenspitze austreten, so daß eine zweite Flamme in einer säuerstoffhaltigen Umgebung
angrenzend an die zweite Flammenspitze aufrechterhalten werden kann, und daß die innere und äußere Leitungsstruktur chemisch inert gegen Verbrennungsprodukte
von der ersten Flamme sind, die Leitungsstrukturen
ferner erhebliche thermische Leitfähigkeit haben und in thermisch leitender Berührung mit einer Wärmeableitung
stehen, so daß die Leitungsstrukturen nicht zur Färbung der zweiten Flamme während des Betriebs
des Brenners beitragen.
13- Brenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die innere Leitungsstruktur aus rostfreiem Stahl besteht.
...A4
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14-. Brenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die innere Leitungsstruktur aus einem keramischen
Material besteht.
15. Brenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die äußere Leitungsstruktur aus rostfreiem Stahl
besteht.
16. Brenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Leitungsstruktur aus einem keramischen
Material besteht.
17. Brenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Einrichtung zum Einführen eines sauerstoffhaltigen Gases mit kontrollierter Strömungsrate in den Bereich
in der Nachbarschaft der zweiten Flammenspitze vorgesehen ist.
18. Brenner nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einführen sauerstoffhaltigen Gases
in den Bereich in der Nachbarschaft der zweiten Flammenspitze aus einer Turinstruktur besteht, die die
innere und äußere Leitungsstruktur einschließt.
19. Brenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die innere und die äußere Leitungsstruktur allgemein Zylinderkonfiguration haben und koaxial mit Bezug aufeinander
angeordnet sind.
20. Brenner nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugang für Wasserstoff zum Bereich in der Nachbarschaft
der ersten Flammenspitze über den Kanal zwischen der inneren Leitungsstruktur und der äußeren Leitungsstruktur geschaffen ist.
.../A5 809835/0599
- A5 -
21.Brenner nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zugang für das oxydierende Gas und das Probenmaterial zum Bereich in der Nachbarschaft der ersten Flammenspitze
über die innere Leitungsstruktur geschaffen ist.
22. Brenner nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch Kombination mit spektrofotometrischen Einrichtungen zum
Detektieren eines speziellen Bestandteils im Probenmaterial.
23. Kombination nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die spektrofotometrische Einrichtung eine Einrichtung zum Beobachten einer chemolumineszenten
molekularen Rekombination von Stickoxyd und Sauerstoffatomen zur Bildung von Stickstoffdioxydmolekülen umfaßt.
24·. Kombination nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die spektrofotometrische Einrichtung eine Fotovervielfachereinrichtung
aufweist.
25· Kombination nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Fotovervielfachereinrichtung in Verbindung
mit einem optischen Filter verwendet wird.
26. Brenner nach Anspruch 18 in Kombination mit spektrofotometrischen
Einrichtungen zum Detektieren eines speziellen Bestandteils im Probenmaterial.
27. Brenner nach Anspruch 20 in Kombination mit spektrofotometrischen
Einrichtungen zum Detektieren eines speziellen Bestandteils im Probenmaterial.
.../A6
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28. Brenner nach Anspruch 21 in Kombination mit spektrofotometrischen
Einrichtungen zum Detektieren eines speziellen Bestandteils im Probenmaterial.
29· Verfahren zum Detektieren stickstoffhaltiger Verbindungen in einem Probenmaterial, dadurch gekennzeichnet,
daß das Probenmaterial zur Reaktion zur Erzeugung von Stickoxydmolekülen gebracht wird, und daß eine chemolumineszente
Reaktion der Stickoxydmoleküle mit Sauerstoffatomen zur Bildung von Stickstoffdioxydmolekulen
beobachtet wird, wobei das Probenmaterial in eine erste Flamme eingeführt wird, um Verbrennungsprodukte
zu erzeugen, die Stickoxyd enthalten, das Stickoxyd in eine oxydierende zweite Flamme geleitet wird und eine
Färbung der zweiten Flamme beobachtet wird, die die chemolumineszente Reaktion anzeigt.
809835/0599
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