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Kerzengefäß
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in welchem die Kerzenflamme gegen Wind und Regen geschützt ist Die
Erfindung betrifft ein Kerzengefäß, in welchem die Kerzenflamme mittels eines Schutzdeckels
gegen Wind und Regen geschützt ist. Solche Kerzengefäße sind insbesondere dazu bestimmt,
im Freien aufgestellt zu werden, z.B. als Grablichter oder als sogenannte Partylichter.
Im Freien ist vor allem am Anfang der Verbrennung, solange die Flamme sich im oberen
Teil des Kerzengefäßes befinaet, ein Windschutzdeckel unbedingt erforderlich, weil
die Kerzenflamme sonst bei jedem kräftigeren Windstoß ausgeblasen wird. Derartige
Schutzdeckel sind allgemein gebräuchlich; sie sind mit Luftdurchgangslöchern versehen
und werden üblicherweise auf das Kerzengefäß aufgesteckt. Durch seitliche Anordnung
der Luftdurchgangslöcher kann die Flamme auch gegen Regen geschützt werden.
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Bisher bereitete es Schwierigkeiten, den Schutzdeckel zuverlässig
an dem Kerzengefäß zu befestigen, ohne Scharniere u.
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dgl. verwenden zu müssen, was kostenmäßig nur bei aufwendigen Kerzengefäßen
tragbar ist. Das übliche preigünstige Kerzengefäß ist meist als Kunststoff hergestellt
und nur sehr beschränkt hitzebeständig. Da der Schutzdeckel die volle Hitzewirkung
der Kerzenflamme auszuhalten hat, muß er aus Metall gefertigt werden. Falls der
Deckel beim Aufstecken also in kaltem Zustand, auf das Gefäß paßt, wird er während
des
Abbrennens der Kerze erheblich mehr erweitert als der Gefäßrand und kann oft sogar
von einem Windstoß abgeworfen werden.
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Um diesen Übelstand zu beseitigen, ist es vorgeschlagen worden, unmittelbar
an der Gefäßoberkante eine Ausbuchtung und unmittelbar unter dieser Ausbuchtung
eine Verjüngung des offenen Querschnitts des Kerzengefässes auszubilden, wobei der
Schutzdeckel an seiner offenen Kante einen entsprechenden Wulst aufweist (DE-GM
76 13 153 und DE-OS 26 18 394, insbesondere Fig.2). Gemäß diesen Veröffentlichungen
ruht der Schutzdeckel mit seinem Wulst in dem am Gefäßrand ausgebildeten Kragen
und wird von der Elastizität des Gefäßrandes festgehalten.
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In der Praxis zeigte sich jedoch, daß der Griff des Gefäßrandes nicht
mehr zu einer sicheren Befestigung ausreicht, wenn die Flamme eine Zeitlang gebrannt
und den Schutzdeckel sowie den Gefäßrand erhitzt hat. Die vorgeschlagene Einrichtung,
die sich auf dem Markt trotzdem gut durchsetzte, weil sie gegenüber dem bisherigen
Stand der Technik einen klaren Fortschritt darstellte, zeigteaußerdem einen anderen
Übelstand : an den Kerzen mit Schutzdeckeln, die zahlreich in Warenhäusern und in
anderen Geschäften ausgestellt waren, verschwanden viele Schutzdeckel, vermutlich
abgenommen von spielenden Kindern oder gedankenlosen Passanten : sie sassen eben
viel zu lose.
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Bestrebungen, diese Nachteile dadurch zu überwinden, daß man den Schutzdeckel
unter Spannung in den Gefäßrand einbrachte, scheiterten daran, daß die hier zur
Debatte stehenden Kerzengefäße Massenartikel sind, deren Herstellung in einem automatischen
Fertigungsvorgang erfolgt. Der Schutzdeckel ist mithin mit Hilfe eines unspezifischen
Drucks von oben her zu befestigen; dies war mit den bisher bekannten
Einrichtungen
nicht möglich, wenn der Wulst des Deckelrandes derart in den Kragen des Kerzengefäßes
einzudrücken war, daß der Kragen nachher den Wulst elastisch umspannte. Beim Aufsetzen
drückt nämlich dann der Wulst den Kragenrand nach unten und knickt ihn ab.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, ein Kerzengefäß mit Schutzdeckel
zu schaffen, an welchem der Schutzdeckel ohne Scharniere o.ä. mechanische Verbindungsmittel
auch in einem automatisierten Arbeitsvorgang mühelos und sicher auf das Kerzengefäß
aufsteckbar ist, während der Deckel andererseits nachher derart fest mit dem Kerzengefäß
verbunden ist, daß er nur unter Aufwendung einer beträchtlichen Kraft von dem Kerzengefäß
gelöst werden kann, obwohl er auch bei einem nachmaligen Aufstecken wieder leicht
einführbar ist. Das leichte Aufstecken ist nicht nur wegen der automatisierten Fertigung
erforderlich, denn der Benutzer muß nach Anzünden der Flamme den Schutzdeckel schnell
und mühelos aufstecken können, um nicht zu riskieren, seine Finger zu verbrennen.
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Eine weitere unbedingte Anforderung an die erfindungsgemäße Verbindung
Kerzengefäß-Schutzdeckel ist, daß sie nicht durch das Erhitzen des Schutzdeckels
und des Gefäßrandes beeinträchtigen läßt.
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Diese Erfindungsziele werden dadurch verwirklicht, daß an dem Rand
des Kerzengefäßes eine Auskragung ausgebildet ist, die über einen nach der Gefäßlängsachse
gerichteten einschnürenden Wulst und einen unmittelbar an diesem anschliessenden,
von der Gefäßlängsachse hinweg gerichteten Ausbuchtung mit dem Hauptkörper des Kerzengefäßes
verbunden ist, indem der Innenquerschnitt des einschnürenden Wulstes dem offenen
Querschnitt des Hauptkörpers gleicht, während der Deckelrand des Schutzdeckels einen
geringfügig kleineren Außendurchmesser aufweist als der Innendurchmesser des Hauptkörpers
sowie
eine Ausbördelung besitzt, dessen Außendurchmesser größer
ist als der offene Querschnitt des Hauptkörpers. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Querschnitt der Ausbördelung kreisbogenförmig gestaltet ,
und dieser Kreisbogenteil entspricht der Kreisbogenform des Querschnittes des einschnürenden
Wulstes.
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Anhand der Zeichnungen wird in der Folge ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt und erläutert.
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Es zeigen Figur 1 ein Kerzengefäß mit Schutzdeckel, in perspektivischer
Sicht, Figur 2 eine vergrößerte Teilansicht des Schnittes X-X der Fig.1, Figur 3
den Ausschnitt "A" der Fig.2 beim Aufstecken des Schutzdeckels, schematisch und
stark vergrößert und Figur 4 den Ausschnitt "An der Fig.2 bei der Abnahme des Schutzdeckels1
ebenfalls schematisch und stark vergrößert.
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Das aus Kunststoff hergestellte zylinderförmige Kerzengefäß 1 weist
an seinem offenen Ende eine ebenfalls zylindrische Auskragung 2 auf. Gegen den Gefäßboden
3 zu ist unter der Auskragung 2 eine Einschnürung 4 angeordnet, auf welche wiederum
eine wulstförmige Ausbuchtung 5 folgt. Die Innenseite der Einschnürung 4 besitzt
den gleichen offenen Querschnitt wie der Hauptkörper 6 des Kerzengefäßes 1.
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Der zum Kerzengefäß 1 gehörende Schutzdeckel 7 ist aus dünnem Metallblech
gefertigt und weist an dem Deckelrand 8 eine Ausbördelung 9 auf. An der Deckelfläche
ist eine zentrale Luftöffnung 10 sowie rings um diese acht weitere Luftöffnungen
11 ausgebildet. Während der Außendurchmesser des Deckelrandes 8 geringfügig kleiner
ist als der offene Querschnitt des Hauptkörpers 6 des Kerzengefäßes 1, ist der Aussendurchmesser
der am Deckelrand ausgebildeten Ausbördelung 9 größer als der offene Querschnitt
der Einschnürung 4, d.h. ebenfalls größer als der offene Querschnitt des Hauptkörpers
6. Die Ausbördelung 9 bildet im Schnitt einen Teil eines Kreisbogens, dessen Radius
dem Radius des Kreisbogenteils der Einschnürung 4 (längsaxialer Schnitt der Innenwand)
entspricht.
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In das Kerzengefäß 1 ist Kerzenwachs 12 eingefüllt, in welchem eine
Docht 13 eingegossen ist. Am Gefäßboden 3 ist ein Zier- und Verstärkungswulst 14
ausgebildet, der mit der Erfindung nichts zu tun hat.
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Auf den Figuren 3 und 4 ist die Funktionsweise der Erfindung schematisch
dargestellt. Fig.3 zeigt die Situation beim Aufsetzen des Schutzdeckels. Ein leichter,
gleichmäßiger Druck auf den mittleren Teil des Schutzdeckels 7 genügt, um den Deckel
7 über die Situation 71 in die Situation 72 zu ver bringen, da die Ausbördelung
9 mit ihrer verhältnismäßig geringen Auflagefiäche (Außenkante) die Einschnürung
4 in die Lage 41 ausfedern zu lassen, was dadurch ermöglicht wird, daß zugleich
die Ausbuchtung 5 in die Lage 51 ausfedert. Die Ausbördelung 9 bewegt sich dabei
über die Stationen 91 (Ausfederung der Einschnürung) in die Endstellung 92, in welcher
sie auf der Kante des Hauptkörpers 6 ruht.
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Auf Fig.4 ist das Herausziehen des Schutzdeckels dargestellt.
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Beim Herausziehen bewegt sich die Ausbördelung 9 aus der
Situation
92 in die Angriffslage 93, in welcher sie sich mit ihrer Konkavfläche auf die Innenfläche
der Einschnürung 4 anlegt. Wegen der größeren Angriffsfläche, und weil der Angriff
an dem härteren Teil der Einschnürung erfolgt, entsteht hier ein erheblicher Widerstand
gegen das Ausfedern; es bedarf einer nicht ganz geringen Kraft, um die Einschnürung
4 und die Ausbuchtung 5 in die Stellungen 41,51 aus federn zu lassen. Diese Kraft
ist von kleineren Kindern kaum zu leisten, und der Widerstand ist so groß, daß ein
zufällig vorbeigehender Passant in einem Warenhaus nicht versucht sein wird, den
Schutzdeckel gedankenlos abzunehmen.
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Zusammengefaßt : der Schutzdeckel 7 schnappt bei der Einführung mühelos
federnd ein, ist aber nachher nur unter Kraftaufwand von dem Kerzengefäß zu lösen.
Selbst nach dem Aufweichen des Kunststoffmaterials infolge der Flammenhitze ist
der Schnappsitz des Schutzdeckels weder durch Wind noch durch sonstige Erschütterungen
- Transport u.dgl. -zu lösen.
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2 Ansprüche
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