DE2804088A1 - Verfahren zur konditionierung eines pigments oder dispersionsfarbstoffs - Google Patents
Verfahren zur konditionierung eines pigments oder dispersionsfarbstoffsInfo
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Dr. F. Zumstein sen. - Dr. R. A-ssmerin - Or. R. Koenigsberger
Dipl.-Phys. R. Holzbauer - Dipl.-ing. F. Klingseisen - Dr. F. Zumstein jun.
PATENTANWÄLTE 2804Ü88
8000 München 2 · BräuhausstraGe 4 · Telefon SamrnelNr. 22 5341 · Telegramme Zumpat · Telex 529979
Case 3-10953/A
Verfahren zur Konditionierung eines Pigments oder Dispersionsfarbstoffs
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Konditionierung eines Pigments oder Dispersionsfarbstoffs
durch Behandlung des Farbkörpers mit flüssigem Ammoniak, wobei unter Konditionierung ausser einer Verbesserung der
färberischen Eigenschaften auch eine mögliche Modifikations· umwandlung verstanden wird.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Konditionierung eines Pigments oder Dispersionsfarbstoffs bekannt,
um die färberischen Eigenschaften zu verbessern. Eine bekannte Methode ist die, den Farbkörper in einem
organischen oder anorganischen Lösungsmittel zu lösen und aus der Lösung durch Kristallisieren oder Fällen wieder
abzuscheiden. 809832/0739
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Ebenso werden organische Lösungsmittel verwendet, die das Pigment nicht lösen, jedoch unter Einfluss von
Zeit und Temperatur Konditioniereffekte oder Modifikationsumwandlungen
bewirken.
Weitere bekannte Methoden zur Konditionierung sind solche, bei denen das Pigment gemahlen oder geknetet
wird.
Die japanische Offenlegungsschrift 25526/76 beschreibt ein Verfahren zur Verbesserung der färberischen
Eigenschaften eines Isoindolinon-Pigments, insbesondere von Farbstärke, Glanz und Transparenz, indem das Pigment
in einem Mono- oder Dialkylamin gelöst, durch Zugabe von Wasser in Form des Aminsalzes ausgefällt, das Aminsalz
durch Erwärmen gespalten und das Amin vom Pigment wieder abgetrennt wird. Dabei wird das Pigment in der Ausgangs modifikation
zurückerhalten. Eine Modifikationsumwandlung, beispielsweise des linearen Chinacridone in die γ-Modifikation
tritt jedoch ein, wenn die entsprechende α-Form gemäss dem Verfahren der japanischen Offenlegungsschrift
50699/65 mit einem aliphatischen Polyamin der Formel NH2(R-NH)nIi, worin R einen geraden, gesättigten aliphatischen
Rest und η eine Zahl von 1-3 bedeuten, bei erhöhter Temperatur behandelt wird.
Gegenüber dem Verfahren der japanischen Offenlegungsschrift 25526/76 hat das erfindungsgemässe Verfahren
den Vorteil, dass man ohne vorheriges Lösen und Ausfällen des Pigments mit Wasser nach der Behandlung mit flüssigem
Ammoniak nur durch Abdampfen des Behandlungsmittels eine andere Modifikation und verbesserte applikatorisehe Eigen-
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schäften des Farbkörpers erhält, während der Vorteil gegenüber
dem Verfahren der japanischen Offenlegungsschrift 50699/65 darin besteht, dass für die Behandlung statt eines
Polyamins flüssiges Ammoniak und keine erhöhten Temperaturen erforderlich sind, um eine Modifikationsurnwandlung oder
verbesserte applikatorische Eigenschaften zu bewirken. Dabei ist es überraschend, dass bei der Behandlung mit flüssigem
Ammoniak sogar bei tiefen Temperaturen bis -77,7°C derartige Umwandlungen auftreten.
Vorzugsweise handelt es sich bei den nach dem erfindungsgemässen Verfahren zu konditionierenden Pigmenten
oder Dispersionsfarbstoffen um solche der Isoindolinon-, Azo-, Chinacridon-, Chinophthalon- und Metallkomplexreihe,
wobei im Falle der Modifikationsumwandlung diese entweder eine schon bekannte oder auch eine bisher unbekannte Modifikation
darstellen kann.
Bei der Behandlung mit flüssigem Ammoniak, die gegebenenfalls bei erhöhtem Druck und/oder Temperatur erfolgen
kann, wird der Farbkörper im Behandlungsmittel suspendiert und darin gerührt, was sowohl Stunden als manchmal
auch nur Minuten oder Sekunden dauern kann, wobei das Ende der Behandlung bei Modifikationsumwandlung oft am
Farbumschlag erkennbar ist. Durch Abfiltrieren und anschliessendes Abdampfen oder durch direktes Abdampfen des
Ammoniaks wird der konditionierte Farbkörper isoliert. Gegebenenfalls ist der Farbkörper in dem Behandlungsmittel
teilweise oder auch vollständig gelöst. In diesem Falle wird das Behandlungsmittel durch direktes Abdampfen entfernt,
wobei der gelöste Farbkörper ausgefällt und isoliert wird. Ist der Farbkörper nut teilweise gelöst, so kann
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auch zunächst abfiltriert werden, und die beiden Farbkörperfraktionen
aus Filterrückstand und Filtrat können getrennt isoliert werden.
Sofern die Anwesenheit geringer Mengen Wasser und/oder organischer Lösungsmittel keinen negativen Einfluss
auf die Konditionierung ausübt, kann diese gegebenenfalls geduldet werden. Die Behandlung wird jedoch vorzugsweise
in Abwesenheit von Wasser und/oder einem organischen Lösungsmittel ausgeführt.
Oft fallen die behandelten Pigmente in derart mikrokristalliner Form an, dass sie röntgenamorph erscheinen.
Durch Nachbehandeln beispielsweise in einem organischen Lösungsmittel können sie etwas vergröbert werden, und die neue
Modifikation kann durch Röntgenbeugungsanalyse nachgewiesen
werden.
Appliziert in Lacken weisen die erfindungsgemäss erhaltenen Produkte eine gegenüber den Ausgangsprodukten erhöhte
Farbstärke und erhöhten Glanz auf. Ferner können Pigmente bei der Behandlung in einer gegenüber der Ausgangsform
feiner und gröber kristallinen neuen aber unstabilen Modifikation auftreten. Beim Applizieren wird wegen der Unstabilität
die Ausgangsmodifikation, je nach Arbeitsweise in fein- oder grobkristalliner Form, wieder erhalten, was sich in
einer Erhöhung von Farbstärke und Glanz, resp. der Deckkraft aufwirken kann.
Oft kann das applikatorische Verhalten der mit Ammoniak behandelten Pigmente z.B. in Bezug auf das Benetzungsverhalten
beim Einarbeiten oder die rheologischen Eigenschaften generell verbessert werden. Dabei kann es
sich um anorganische wie organische Pigmente, beispielsweise der Klasse der Azo-, Azomethin-, Anthrachinone
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- JB -
Phthalocyanin-, Nitro-, Perinon-, Perylen-, Dioxazin-,
Thioindigo-, Metallkomplex-, Chinophthalon-, Isoindolinon-
oder Chinacridonpigmente, handeln.
Zur Verbesserung der Textur der erfindungsgemäss behandelten Farbkörper, insbesondere zur Einarbeitung
in Kunststoffe, lassen sich zusätzlich Hilfsstoffe verwenden.
Dabei kann anstelle des reinen flüssigen Ammoniaks beispielsweise eine Lösung von einem geeigneten Hilfsstoff
im flüssigen Ammoniak verwendet werden. Beim Abdampfen des flüssigen Ammoniaks fällt dieser Hilfsstoff aus und umhüllt
das Pigment, wodurch sich beim Applizieren "die Dispergierbarkeit verbessert. Als geeignete Hilfsstoffe können in
flüssigem Ammoniak lösliche Harze oder Weichmacher, insbesondere Sulfonamide, verwendet werden.
Oft kann eine Texturverbesserung auch erzielt werden, wenn man den Prozess so führt, dass nach der Umwandlung
das flüssige Ammoniak nur teilweise verdampft und die restliche Ammoniak-Pigment-Suspension durch Zugabe eines
organischen Lösungsmittels oder von Wasser verdünnt und filtriert und das Pigment getrocknet wird. Wenn Wasser als
Verdünnungsmittel verwendet wird, können in der wässerigammoniakalischen Pigmentsuspension zusätzlich Harzsäuren
gelöst und das Harz durch Sprühtrocknung oder durch Ansäuern auf dem Pigment ausgefällt werden, was wiederum zu einer
Texturverbesserung führen kann.
Die Pigmente eignen sich besonders zum Pigmentieren von hochmolekularem Material z.B. von Celluloseäthern
und -estern, wie Aethylcellulose, Nitrocellulose, Cellulose-
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acetat, Cellulosebutyrat, natürlichen Harzen oder Kunstharzen,
wie Polymerisationsharzen, Polyadditionsharzen oder Kondensationsharzen, z.B. Aminoplasten, insbesondere
Harnstoff- und Melamin-Formaldehydharzen, Alkydharzen, Phenoplasten, Polycarbonaten, Polyolefinen, wie Polystyrol,
Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polypropylen, Polyurethanen Polyacrylnitril, Polyacrylsäureester, Polyamid oder Polyestern,
Gummi, Casein, Silikon und Silikonharzen, einzeln oder in Mischungen. Dabei spielt es keine Rolle,
ob die erwähnten hochmolekularen Verbindungen als plastische Massen, Schmelzen oder in Form von Spinnlösungen,
Lacken, Anstrichstoffen oder Druckfarben vorliegen. Je nach Verwendungszweck erweist es sich als vorteilhaft, die
erfindungsgemäss behandelten Pigmente als Toner oder in Form von Präparationen zu verwenden.
In den nachfolgenden Beispielen sind die Teile Gewichtsteile und verhalten sich Gewichtsteile zu Volumenteilen
wie Gramm zu Kubikzentimeter.
Bei den Ausgangspigmenten der Beispiele handelt es
sich um bekannte Verbindungen. In denjenigen Fällen, wo es nicht ganz klar ist, ob es sich um bisher bekannte oder
unbekannte Modifikationen handelt, wird der Unterschied der Modifikationen durch A, B und C bezeichnet.
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Beispiel 1-19
In einem mit Kohlensäureschnee gekühlten RUhrgefäss werden 10 Teile des zu behandelnden Farbkö'rpers (siehe nachfolgende
Tabelle) und ca. 120 Vol.-Teile flüssiges Ammoniak (aus Druckflasche) gegeben. Dann wird solange verrührt,
bis die Modifikations-Umwandlung vollzogen ist, was in der Regel 4-60 Min. dauert. Durch Erwärmen wird das Ammoniak
anschliessend aus dem Gefäss verdampft, noch vorhandene Spuren von anhaftendem Ammoniak werden unter Vakuum bei
1000C entfernt. Das ammoniakfreie konditionierte Pigment
wird pulverisiert. Neben der durch den Konditioniereffekt erzielten Verbesserung der färberischen Eigenschaften zeigen
die behandelten Pigmente auch eine andere, in vielen Fällen neue, Modifikation. Dieses geht aus den veränderten
Röntgenbeugungsspektren hervor. Die applikatorische
Prüfung der erzeugten Modifikationen, die oft gegenüber dem Ausgangsfarbkörper eine veränderte Nuance aufweisen,
ergibt in vielen Fällen koloristisch interessante Resultate und oft ein positiv verändertes applikatorisches Verhalten.
Das gilt insbesondere auch für jene Fälle, wo die durch Ammoniakbehandlung erhaltenen Modifikationen instabil
sind, wie in den Beispielen 22 und 23 dargestellt.
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Bsp.
Formel des Pigmentes
?i
I-
T cl<
Modifikation
des Ausgangs- des mit flüssigem
des Ausgangs- des mit flüssigem
pigmentes
Ammoniak behandelten Pigmentes
ß
bisher unbekannt
bisher unbekannt
ß
bisher unbekannt
bisher unbekannt
bisher unbekannt
O -P-CD
CC· OO
Bsp.
Formel des Pigmentes
Modifikation
des Ausgangspigmentes
des mit flüssigem
Ammoniak behandelten Pigmentes
Ammoniak behandelten Pigmentes
ß
bisher unbekannt
bisher unbekannt
bisher unbekannt
bisher unbekannt
OO O -JO-O
OO OO
O CD OO
Formel des Pigmentes
NHOC
L4 O
Modifikation
des Ausgangspigmentes
des mit flüssigem
Ammoniak behandelten Pigmentes
Ammoniak behandelten Pigmentes
ß
bisher unbekannt
bisher unbekannt
ß
bisher unbekannt
bisher unbekannt
ß
bisher unbekannt
bisher unbekannt
.JP-O OO
Bsp.
10
11
12
Formel des Pigmentes
OCH3
NH0CCH-N=N
CH3
{-o
CH3
Modifikation
des Ausgangspigmentes
des mit flüssigem
Ammoniak behandel
ten Pigmentes
Ammoniak behandel
ten Pigmentes
β
bisher unbekannt
bisher unbekannt
Modifikation
des Ausgangspigments
des mit flüssigem Ammoniak behandelten Pigmentes
α bekannt
ß bisher unbekannt
ß bisher unbekannt
Formel des Pigmentes
COOH
=N-CHCOI
:o
jH<3
H H
CH,
CH
Formel des Pigmentes
OHN-
Co Modifikation
des Ausgangspigmentes
des mit flüssigem Ammoniak behandelten Pigmentes
bisher unbekannt
ß
bekannt
bekannt
bisher unbekannt
Beispiel 20
10 Teile des grlinstichig-gelben Pigmentes der
Formel
werden in ca. 120 Vol.-Teilen flüssigem Ammoniak nach dem
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren behandelt. Das so erhaltene pulverisierte Pigment weist aufgrund einer röntgenanalytischen Untersuchung eine gegenüber der Ausgangsform
verschiedene Kristallmodifikation auf. Eingearbeitet in
Weich-PVC-Walzfolien ergibt die neue Modifikation gegenüber der Ausgangsform deckendere Färbungen. Die Behandlung in flüssigem Ammoniak bewirkt neben dem aufgetretenen Kristall-Modifikationswechsel einen zusätzlichen Konditioniereffekt. Elektronenmikroskopische Untersuchungen bestätigen die Vergröberung der Kristalle durch die Ammoniakbehandlung.
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren behandelt. Das so erhaltene pulverisierte Pigment weist aufgrund einer röntgenanalytischen Untersuchung eine gegenüber der Ausgangsform
verschiedene Kristallmodifikation auf. Eingearbeitet in
Weich-PVC-Walzfolien ergibt die neue Modifikation gegenüber der Ausgangsform deckendere Färbungen. Die Behandlung in flüssigem Ammoniak bewirkt neben dem aufgetretenen Kristall-Modifikationswechsel einen zusätzlichen Konditioniereffekt. Elektronenmikroskopische Untersuchungen bestätigen die Vergröberung der Kristalle durch die Ammoniakbehandlung.
10 Teile des gelben Pigments der Formel
Cl
Cl
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2804Ö88
werden im Autoklaven mit 60 Teilen flüssigem Ammoniak bei 500C während einer Stunde verrührt. Das Ammoniak wird bei
Temperaturen über 30°C (Ventilöffnung am Autoklaven) abgedampft. Noch anhaftende Spuren Ammoniak werden bei ca.
1000C am Vakuum entfernt. Das so erhaltene pulverisierte
Pigment weist aufgrund einer röntgenanalytischen Untersuchung eine verglichen mit der Ausgangsform identische Kristallmodifikation
auf. Beim Einarbeiten in Weich-PVC-Walzfolien ergibt das mit flüssigem Ammoniak behandelte Pigment
jedoch eine erheblich deckendere Färbung mit ausgezeichneten Echtheiten, was auf eine durch die Ammoniakbehandlung
bewirkte Pigmentkristallvergröberung zurückzuführen
ist.
Formel
10 Teile des gelben Isoindolinonpigmentes der
OCH2O
werden in ca. 120 Vol.-Teilen flüssigem Ammoniak nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren behandelt. Das so erhaltene
Pigment weist aufgrund einer röntgenanalytischen Untersuchung eine gegenüber der Ausgangsform (α-Modifikation)
verschiedene Kristallmodifikation auf, welche als β-Modifikation bezeichnet werden soll. Weitere Untersuchungen
ergaben nun, dass die β-Modifikation instabil ist und beim Applizieren wieder in die stabilere oc-Ausgangsmodifikation,
welche ausgezeichnete Echtheitseigenschaften
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aufweist, umgewandelt wird. Im Vergleich zum unbehandelten Pigment zeigen jedoch mit der so erhaltenen β-Modifikation
eingefärbte Farblacke eine wesentlich höhere Farbstärke unter Beibehaltung der ausgezeichneten Echtheitseigenschaf
ten (RUckumwandlung in die α-Modifikation). Dieser Effekt
ist darauf zurückzuführen, dass bei der durch die Fllissig-Ammoniak-Behändlung
bewirkten Modifikationsumwandlung gleichzeitig eine Partikelzerkleinerung eingetreten ist,
was elektronenmikroskopische Aufnahmen bestätigen.
Der durch die Modifikationsumwandlung in flüssigem Ammoniak bewirkte Konditioniereffekt zeigt sich besonders
ausgeprägt bei der Applizierung des Pigmentes in Farb lacken, insbesondere bei der Einarbeitung in Metallise-Lacken.
Es gelang bisher nicht analoge Färbungen mit solch hoher Farbstärke und diesen Echtheiten durch die Konditionierung
der α-Modifikation nach den Üblich bekannten Metho den, wie z.B. Mahlungen, zu erhalten.
10 Teile der α-Modifikation des in Beispiel 22
verwendeten Pigmentes werden in 120 Vol.-Teilen flüssiges Ammoniak während 20 Minuten gut verrührt. Dabei wird die
α-Modifikation, wie in Beispiel 22 beschrieben, in die feinkristalline β-Modifikation umgewandelt. Das Ammoniak
wird danach durch leichtes Erwärmen des RUhrgefässes bis auf ein Volumen von ca. 30 Vol.-Teilen abgedampft. 100
Vol.-Teile Methanol werden vorsichtig zugetropft. Die amtnoniakalkalische Methanol-Pigmentsuspension wird 30 Minuten
gerührt und danach das Pigment abfiltriert und der Presskuchen mit Methanol gewaschen. Nach dem Trocknen er-
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hält man aufgrund einer rö'ntgenanalytischen Untersuchung
das Pigment in der stabileren α-Modifikation.
Die instabile feinkristalline β-Modifikation
wurde durch das Verrühren in Methanol wieder in die stabile α-Modifikation umgewandelt. Die Lö'sungsmittelzugabe bewirkt
aber ebenfalls eine Verminderung der Reagglomerierung der Pigmentpartikel, wie sie bei der in Beispiel 22 beschriebenen
Verfahrensvariante auftritt. Dadurch erzielt man nicht nur eine hohe Farbstärke beim Einarbeiten in
Farblacke, sondern auch eine gute Dispergierbarkeit beim Applizieren des so konditionierten Pigmentes in Kunststoffen.
7 Teile des gelben Pigmentes der Formel
und 1,8 Teile Staybelite Resin werden zusammen während
ca. 20 Minuten in ca. 100 Vol.-Teilen flüssigem Ammoniak verrlihrt. Durch vorsichtiges Erwärmen des RUhrgefässes
wird das Ammoniak bis auf ein Volumen von ca. 30 Vol.-Teilen
abgedampft. Danach wird die Pigmentsuspension mit 100 Teilen Wasser verdünnt, 20 Minuten verrührt, mit konz. Salzsäure
bei Temperaturen von <20°C angesäuert, 10 Minuten
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nachgerUhrt, filtriert und der Presskuchen mit Wasser neutral
gewaschen. Das nach dem Trocknen pulverisierte, mit Staybelite Resin umhüllte und durch die Ammoniakbehandlung
zerkleinerte Pigment ergibt beim Einarbeiten in Farblacke sehr farbstarke, reine und beim Applizieren in Kunststoffe
gut dispergierbare gelbe Färbungen.
10 Teile des gelben Pigmentes der Formel CF.
werden in ca. 120 Vol.-Teilen flüssigem Ammoniak nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren behandelt. Das so erhaltene
Pigment zeigt wie röntgenanalystische und elektronenmikroskopische
Untersuchungen ergeben, keinen Modifikationswechsel aber eine starke Partikelzerkleinerung. Beim Einarbeiten
beispielsweise in Farblacke weist es eine gegenüber dem Ausgangspigment wesentlich höhere Farbstärke mit ebensoguten
Echtheiten auf.
10 Teile des CI Pigment Orange 59 werden mit 0,5 Teilen Benzolsulfonsäure-N-methylamid (üellatol MMA,
BAYER) in ca. 120 Vol.-Teilen flüssigem Ammoniak nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren behandelt. Das Benzolsulfonsäure-N-methylamid
löst sich im flüssigen Ammoniak und fällt unter Umhüllung der Pigmentpartikel beim
Abdampfen des Ammoniaks aus. Das so erhaltene Pigment er-
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at
gibt beim Applizieren in Farblacke infolge der erlittenen Pigmentpartikelzerkleinerung während der Ammoniakbehandlung,
farbstarke, gelbstichige Orangefärbungen mit ausgezeichneten
Echtheiten.
a) 10 Teile des in der A-Modifikation vorliegenden
orangefarbenen Pxgmentes der Formel
N=N-CH-COHN C=O CH3
werden in ca. 120 Vol.Teilen flüssigem Ammoniak nach dem
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren behandelt. Man erhält ein Pigment von extrem mikrokristalliner Struktur, so dass
die meisten Proben röntgenamorph erscheinen. In einzelnen Fällen im Röntgendifraktogramm vorhandene Linien weisen
auf eine gegenüber dem Ausgangspigment andere Kristallmodifikation (Mod. C) hin. Appliziert in Alkyd-Melamin-Einbrennlack
erhält man gegenüber dem Ausgangspigment farbstärkere Färbungen.
b) Werden 5 Teile des gemäss a) erhaltenen Pigmentes
in 60 Vol.-Teilen ο-Dichlorbenzol während 18 Stunden bei 160-1650C verrührt, abfiltriert und getrocknet, so erhält
man das Pigment in einer dritten Kristallmodifikation B. Appliziert in Lacken oder Kunststoffen erhält man damit
farbstarke gelbe Färbungen mit guten Echtheiten.
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c) Verfährt man geraäss b), verwendet aber anstelle von o-Dichlorbenzol Methanol und rührt bei Rückflusstempera
tür, so erhält man das Pigment wieder in der A-Modifikation.
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Claims (13)
1. Verfahren zur Konditionierung eines Pigments oder Dispersionsfarbstoffs, dadurch gekennzeichnet, dass
man den Farbkörper mit flüssigem Ammoniak behandelt.
2. Verfahren getnäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man das Ammoniak nach der Behandlung abdampft.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung bei erhöhtem Druck und/oder
Temperatur ausführt.
4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im flüssigen Ammoniak ein gelöster Hilfsstoff
enthalten ist, der beim Abdampfen des Ammoniaks ausfällt.
5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man den Farbkörper in Ammoniak rührt, abfiltriert und den ammoniakfeuchten Presskuchen trocknet.
6. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung in Abwesenheit von Wasser
und/oder einem organischen Lösungsmittel durchführt.
8uyb32/0739 ORiGiNAL INSPECTED
2804U8Ö
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man nach der Behandlung das flüssige Ammoniak nur teilweise verdampft und die Farbkörper-Suspension mit einem
organischen Lösungsmittel oder Wasser versetzt, filtriert und trocknet.
8. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung in Gegenwart eines sauren
Harzes als Hilfsstoff durchführt, das flüssige Ammoniak nur teilweise verdampft, die Farbkörper-Harz-Suspension
mit Wasser versetzt und sprühtrocknet oder ansäuert, filtriert und trocknet.
9. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung in Gegenwart eines SuIfonamids
durchführt.
10. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein organisches Pigment behandelt.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Pigment aus der Isoindolinon-, Azo-,
Metallkomplex-, Chinacridon- und Chinophthalonreihe behandelt.
12. Die nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 erhaltenen Pigmente oder Dispersionsfarbstoffe.
13. Verwendung der nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 behandelten Pigmente oder Dispersionsfarbstoffe zum Pigmentieren
bzw. Färben von hochmolekularem Material.
809832/0739
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH131777A CH627775A5 (de) | 1977-02-03 | 1977-02-03 | Verfahren zur umwandlung eines pigments oder dispersionsfarbstoffs in eine andere modifikation. |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2804088A1 true DE2804088A1 (de) | 1978-08-10 |
DE2804088C2 DE2804088C2 (de) | 1988-03-03 |
Family
ID=4207609
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782804088 Granted DE2804088A1 (de) | 1977-02-03 | 1978-01-31 | Verfahren zur konditionierung eines pigments oder dispersionsfarbstoffs |
DE19782804140 Withdrawn DE2804140A1 (de) | 1977-02-03 | 1978-01-31 | Verfahren zur umwandlung eines pigments oder dispersionsfarbstoffs in eine andere modifikation |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782804140 Withdrawn DE2804140A1 (de) | 1977-02-03 | 1978-01-31 | Verfahren zur umwandlung eines pigments oder dispersionsfarbstoffs in eine andere modifikation |
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---|---|
US (2) | US4272298A (de) |
JP (2) | JPS5397024A (de) |
BR (2) | BR7800677A (de) |
CA (1) | CA1116812A (de) |
CH (1) | CH627775A5 (de) |
DE (2) | DE2804088A1 (de) |
FR (2) | FR2379584A1 (de) |
GB (2) | GB1559066A (de) |
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