DE2252461C3 - Verfahren zur Herstellung farbstarker 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmente - Google Patents
Verfahren zur Herstellung farbstarker 3,4,9,10-PerylentetracarbonsäuredianhydridpigmenteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung farbstarker, reiner Pigmente von 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydrid,
wobei das Rohpigment trocken fein vermählen und das Mahlprodukt mit einem flüssigen organischen Quellungsmittel behandelt
wird.
3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydrid ist ein
bekannter Pigmentfarbstoff, der insbesondere zum Einfärben von Kunststoffen und Lacken in roten
Farbtönen mit hervorragender Licht- und Wetterechtheit verwendet wird. Um die geforderte Farbstärke,
Reinheit des Farbtons und gute Dispergierbarkeit zu erzielen, muß das bei der Herstellung
anfallende Rohpigment in eine feindisperse, stabile Form übergeführt werden. Die bekannten Verfahren,
z, B, Fällung in Gegenwart eines Dispergators (vergleiche DE-AS 1806403), Behandlung des pulverisierten
Rohpigments mit Schwefelsäure bestimmter Konzentration (Vergleiche DE-PS 1241605) oder
Behandlung eines Fällungsproduktes mit bestimmten organischen Lösungsmitteln (vergleiche DE-OS
2025289), liefern ein die gesteigerten Ansprüche, insbesondere bezüglich der Farbstärke, der coloristischen
Reinheit und der Dispergierbarkeit im zu pigmentierenden Medium, nicht immer befriedigendes
Produkt.
Es wurde nun gefunden, daß man farbstarke, reine und vorzüglich dispergierbare 3,4,9,I O-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmente
durch Mahlen des Rohpigments in trockenem Zustand, gegebenenfalls in Gegenwart fester Mahlhilfsmittel, herstellen kann,
IQ indem man das bis zu einer mittleren Teilchengröße von 0,01 bis 1 μ feingemahlene Rohpigment mit einem
bei der Behandlungstemperatur flüssigen primären oder tertiären aromatischen Amin oder einem stark
polaren organischen Lösungsmittel als Quellungsmittel
behandelt, bis das Pigment ungefähr die optimale Farbstärke erreicht hat, und anschließend das Quellungsmittel
in an sich bekannter Weise entfernt.
Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäfe Verfahren
sind 3,4,9,10-PeryIentetracarbonsäuredianhydridpigmente,
wie sie nach üblichen Verfahren gewonnen werden können. Das Rohpigment wird im trockenen Zustand fein vermählen, bis eine Teilchengröße
von im Mittel 0,01 bis 1 μ, vorzugsweise 0,01 bis 0,05 μ erreicht ist. Das Mahlen kann in üblichen
zum Pigmentfeinvermahlen verwendeten Zerkleinerungsapparaten wie Mühlen oder Attritoren durchgeführt
werden. Bevorzugt sind Schwingmühlen und Kugelmühlen mit Eisenkugeln von 0,1 bis 3 cm
Durchmesser. Das Mahlen kann auch in Gegenwart
jo fester Mahlhilfsmittel, wie anorganische oder organische
Salze, in üblicher Art und Menge durchgeführt werden. Bevorzugt ist jedoch das Mahlen ohne solche
Hilfsmittel. Man erhält ein braunes bis braun-schwarzes, weitgehend agglomeriertes Pulver, das jedoch in
η dieser Form für Pigmentierungszwecke zu farbschwach
und zu wenig rein ist. Dieses Pulver wird gemäß der Erfindung einer Behandlung in einem bei
der Behandlungstemperatur flüssigen, organischen Quellungsmittel unterworfen. Geeignete Quellungs-
mittel gemäß der Erfindung sind z. B.:
1. primäre aromatische Amine wie Phenetidin, Xy-Iidin.
Toluidin, «-Naphthylamin, Anilin, p-Chloranilin, o-Phenyiendiamin, Amidin, unter
denen Anilin, p-Chloranilin und Anisidin bevorzugt sind,
2. tertiäre aromatische Amine wie Pyrimidin und, bevorzugt, Chinolin, und
3. stark polare organische Lösungsmittel wie Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon, Dime-
-,o thylsulfoxid und Acrylnitril, un'T denen Dimethylformamid
bevorzugt ist.
Das Gewichtsmengenverhältnis Pigment zu Quellungsmittel beträgt zweckmäßigerweise 1 : 0,5 bis
1 : 5, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 2, wobei die untere Grenze in der Regel durch die Fließfähigkeit der
Masse bestimmt ist.
Die Behandlung kann durch Rühren, Schütteln, Kneten oder einfach durch Verweilenlassen bei erhöhter
Temperatur erfolgen. Die Behandlungstemperaturen liegen zweckmäßigerweise bei 50 bis 200" C,
vorzugsweise bei 80 bis 130" C. Je nach der Behandlungstemperatür
ist eine Behandlungsdauer von etwa 1 bis 10 Stünden ausreichendj um ein Pigment mit
der optimalen Farbstärke zu erzielen. Den Verlauf der
Behandlung kann man durch Beobachtung des Kfi-Stallwachstums
an Proben unter dem Mikroskop oder Elektronenmikroskop verfolgen, In der Regel liegt die
optimale Farbstärke vor, wenn die mittlere Teilchen-
größe etwa das Doppelte der mittleren Teilchengröße des Mahlgutes erreicht hat. Pigmente, deren mittlere
Teilchengröße bei etwa 0,05 bis 0,1 μ liegen, sind coloristisch
besonders wertvoll. Wird das Mahlen in Gegenwart von Mahlhilfsmitteln durchgeführt, so ist es
in der Regel nicht erforderlich, das Mahlhilfsmittel vor der Behandlung mit dem Quellungsmittel zu entfernen.
Im Anschluß an die Behandlung wird das Quel-Iungsmittel
in an sich bekannter Weise, z. B. durch >" Zusatz von Wasser, das etwas Säure enthält, um die
notwendigen sauren Fällungsbedingungen zu gewährleisten, Filtrieren, Waschen und Trocknen abgetrennt
und das Pigment in coloristisch reiner Form isoliert. Man erhält rote Pigmente hoher Farbstärke und vorzüglicher
Dispergierbarkeit. Durch Variation der Behandlungszeit, der Behandlungstemperatur und des
Quellungsmittels läßt sich der Farbton nach gelber oder nach blauer und der Vollton (Purton) des Pigments
von lasierend nach streuend verschieben. Die mit den gemäß uem neuen Verfahren hergestellten
Pigmente weisen hervorragende Licht- und Wetterechtheit
auf und sind deshalb besonders zur Herstellung von Lacken geeignet. Die mittlere Größe der
Pigmentteilchen erreicht etwa das Doppelte der Teilchengröße des Rohpigments nach dem Mahlen.
Die Tauglichkeit des vorliegenden Verfahrens war vor allem deshalb nicht zu erwarten gewesen, weil die
in bekannten Finishverfahren erprobten Lösungsmittel
wie Alkohole, z. B. Butanol, Ketone, z. B. Methyl- jo
äthylketon, Äther, z. B. Dioxan, Aromaten, z. B. Xylol und Nitrobenz'>l, a.nstelle der erfindungsgemäßen
organischen Flüssigkeiten eingesetzt, kein für Pigmentierungszwecke
geeignetes Produkt herzustellen erlaubten. Darüber hinaus rnuFite erwartet werden, Jj
daß unter den Behandlungsbedingunben die Säureanhydridgruppen
der Pigmentverbindung mit den funktionellen Gruppen des Quellungsmittels, insbesondere
mit den ΝΗ,-Gruppen der aromatischen Amine, so reagieren svürden, daß Undefinierte, trübe Pigmentgemische
resultierten.
Schließlich ist der höhere cnloristische Wert gegenüber
den nach bekannten Verfahren hergestellten 3,4,9,1O-Perylentetracarbonsauredianhydridpigmenten
auch deshalb überraschend, weil die Teilchen- 4-, größe der Pigmente, insbesondere bei den nach DE-AS
1806403 und DE OS 2025 289 hergestellten, in
derselben Größenordnung liegen.
Außer fur die bereits erwähnte Verwendung zur Herstellung von Lacken, wobei besonders Nitrolacke, -,n
Celluloselacke, Polyesterlacke, Epoxidharzlacke, Siliconharzlacke
und Alkydharzlacke sowie Firnisse zu nennen sind, sind die erfindungsgemäßen Pigmente
auch besonders geeignet zum Einfärben von Kunststoffen wie Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polystyrol,
Polyurethan, Polyamid und von Kunststoffdispersionen sowie zur Herstellung von Druck- und Offsetfarben.
Die in den nachstehenden Ausführungsbeispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das bQ
Gewicht.
In einer 4-l-SchwingniQlile, gefüllt mit 3,5 kg
Eisenkügelh mit einem Durchmesser Von 1 bis 2,5 cm,
werden 400 g S^.ÖjlO^Peryienfetracarbonsäuredianhydrid
24 Stunden geschüttelt, Dabei entsteht aus dem zuvor rötlich gefärbten Pulver ein bräunliches, an der
Oberfläche metallisch glänzendes Pulver von erhöhtem Schüttgewicht und einer mittleren Teilchengröße
von 0,01 bis 0,05 μ.
50 Teile dieses Pulvers werden in 50 Teilen Dimethylformamid S Stunden bei 90 bis 100° C gerührt.
Das Gemisch wird dann mit 500 Teilen Wasser von 90° C und 10 Teilen 30prozentiger Schwefelsäure
versetzt und 2 Stunden bei 80 bis 90° C nachgerührt.
Dann wird heiß abgesaugt, mit heißem Wasse*· das Dimethylformamid ausgewaschen, getrocknet und
gemahlen. Man erhält ein farbstarkes Rotpigment mit einer mittleren Teilchengröße im dispergierten Zustand
von 0,03 bis 0,1 μ. Der Purton eines Lackaufstrichs ist lasierend.
Ein Gemenge aus 600 Teilen p-Chloranilin und
2000 Teilen Wasser wird bei 95° C mit 300 Teilen 3,4,9,10-PerylentetracarbonsäuredianhydndpuI-ver
aus der Feinvermahlung von Beispiel 1 in einem geschlossenen Behälter 5 Stunden bei 100° C unter
Eigendruck gerührt. Danach werden 1000 Teile 20prozentiger Salzsäure einlaufen gelassen, 1 Stunde
bei 90° C nachgerührt und das Pigment heiß abgesaugt, frei von p-Chloranilin und neutral gewaschen
und getrocknet. Man erhält 310 Teile Pigmentpulver einer mittleren Teilchengröße von 0,04 bis 0,1 μ, das
in Leinöl oder Lackt sehr reine, ergiebige Rotfärbungen liefert. Der Chlorgehalt des trockenen Pulvers
beträgt 3,5%.
Aus der Mutterlauge kann das p-Chloranilin durch Zusatz von Natronlauge wieder ausgefällt und ohne
weitere Trocknung erneut zum Finish eingesetzt werden.
Wird p-Chloranilin durch die gleiche Menge p-Phenetidin ersetzt und im übrigen wie in Beispie! 2
beschrieben verfahren, so erhält man 305 Teile eines Pigmentpulvers, das coloristir-ch den gemäß Beispiel
2 erhaltenen entspricht.
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υ c. lajj ic 1 t
Ein Gemenge aus
300 Teilen Chinolin
1000 Teilen Wasser und
300 Teilen Chinolin
1000 Teilen Wasser und
300 Teilen nach Beispiel 1 vermahlenem 3,4,9,10 - Perylentetracarbonsäuredianhydrid
wird K) Stunden bei 120° C gerührt. Es wird auf 80° C gekühlt, mit
1000 Teilen 20prozentiger Salzsäure angesäuert und 30 Minuten bei 80° C nachgerührt.
Anschließend wird heiß abgesaugt, von Chinolin frei und neutral gewaschen, getrocknet und mit einer
Labormühle pulverisiert. Man erhält ein farbstarkes, kornweiches und farbtonreines Rotpigment, ähnlich
dem nach Beispiel 1 erhaltenen.
Aus der Mutterlauge kann das Chinolin durch Zusatz von Alkali ausgefällt, abgetrennt Und für das Finishverfahren erneut verwendet werden.
Aus der Mutterlauge kann das Chinolin durch Zusatz von Alkali ausgefällt, abgetrennt Und für das Finishverfahren erneut verwendet werden.
400 Teile Dimethylformamid und
200 Teile nach Beispiel lvermahleniisS^.S, 10-Perylentetracarbonsäuredianhydrid
200 Teile nach Beispiel lvermahleniisS^.S, 10-Perylentetracarbonsäuredianhydrid
werden 10 Stunden bei 120 0C temperiert.
Anschließend wird mit
Teilen Wasser und
Teilen Wasser und
Teilen 20prozentiger Salzsäure vermischt, 2 Stunden bei 80 bis 90° C nachgeriihrt,
heiß abgesaugt und frei von Dimethylformamid und neutral gewaschen. Man erhält ein farbstarkes
und reines Rotpigment, ähnlich dem des nach Beispiel 1 erhaltenen.
Beispiel 6
In einer^l-Schwingmühle werden wie in Beispiel 1
In einer^l-Schwingmühle werden wie in Beispiel 1
200 Teile 3,4,9,10-Perylentetracarbansäuredianhydrid
und 200 Teile Natriumchlorid 24 Stunden vermählen. Nach dem Entfernen der Kugeln wird das
Mahlgut mit 300 Teilen p-Chlorani!in und 500 Teilen Wasser 8 Stunden unter Eigendruck auf 120° C erhitzt.
Man entspannt, verrührt mit 300 Teilen 35prozentiger Salzsäure und 3000 Teilen Wasser 3 Stunden
bei 80 bis 90° C, saugt heiß ab und wäscht mit verdünnter Salzsäure von p-Chloranilin frei und anschließend
neutral. Das Nutschgut wird bei 80° C im Umlufttrockenschrank getrocknet.
Man erhält ein besonders reines, lasierendes Rotpigment.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung farbstarker 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmente
durch Mahlen des Rohpigments im trockenen Zustand, gegebenenfalls in Gegenwart von festen
Mahlhilfsmittein, dadurch gekennzeichnet, daß man das bis zu einer mittleren
Teilchengröße von 0,01 bis 1 μ feingemahlene Rohpigment mit einem bei der Behandlungstemperatur
flüssigen primären oder tertiären aromatischen Amin oder einem stark polaren organischen
Lösungsmittel als Quellungsmittel behandelt, bis das Pigment ungefähr die optimale Farbstärke erreicht
hat, und anschließend das Quellungsmittel in an sich bekannter Weise entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohpigment in einer
Kugelmühle oder einer Schwingmühle mit Eisenkugeln von 0,1 bis 3 cm Durchmesser mahlt.
3. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Behandlung mit dem Quellungsmittel bei Temperaturen von 50 bis 200° C durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als primäres aromatisches
Amin p-Chloranilin verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als stark polares organisches
Lösungsmittel Dimethylformamid verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung so lange
fortsetzt, bis das Pigment eine mittlere Teilchengröße von 0,04 bis 0,08 μ aufweist.
7. Verwendung von nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellten 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmenten
zum Einfärben von Lacken, Kunststoffen, Kunststoffdispersionen und Druckfarbpasten.
Priority Applications (9)
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