DE2803039A1 - Verfahren zur entfernung von eisenverbindungen aus einem waessrigen bluthydrolysat - Google Patents
Verfahren zur entfernung von eisenverbindungen aus einem waessrigen bluthydrolysatInfo
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Description
Verfahren zur Entfernung von Eisenverbindungen
aus einem wäßrigen Bluthydrolysat
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filtrationsverfahren und spezieller das Problem der Entfernung von eisenhaltigem
Material aus Hydrolysates die aus der Hydrolyse von tierischem
Blut stammen.
Wenn man Gewürzzusammensetzungen herstellt und dabei von Hydrolysaten
ausgeht, die aus der Hydrolyse von tierischem Blut stammen, ist es erwünscht, den Gehalt des Hydrolysats an freiem
Eisen und eisenhaltigen Materialien (nachfolgend der Einfachheit halber als "Eisen" bezeichnet) so weit wie möglich
zu entfernen. Es gibt hierfür verschiedene Gründe. Die Gegenwart von "Eisen" in lipidhaltigen Produkten führt zu ernsthaften
Gefahren, daß das Produkt ranzig wird, was seinerseits zu beeinträchtigter Lagerbeständigkeit führt. Außerdem führen
eisenhaltige Materialien oftmals zu einer Verfärbung, die die Aufbringungsbereiche begrenzt. Die bei der Hydrolyse von Blut
gebildeten Eisenverbindungen werden im Magen nicht in merklichem Umfang absorbiert und haben somit keinen Nährstoffwert.
Eisen kann auch Diarrhöe oder Verstopfung verursachen und so den Stoffwechsel des Organismus stören.
Demnach bestand das Hauptziel der Erfindung darin, ein Verfahren zu bekommen, das eine wirksame Entfernung von Eisen und
Eisenverbindungen aus wäßrigen Bluthydrolysaten ermöglicht. Ein anderes Ziel der Erfindung war es, ein Verfahren zu bekommen,
das die Herstellung lagerbeständiger Bluthydrolysate,
die Eisen in sehr niedriger Konzentration enthalten, ermöglicht.
In Verbindung mit der Entwicklung der Technik des Filtrierens wäßriger Bluthydrolysate wurde gefunden, daß eine äußerst wirksame
Eisenentfernung stattfindet, wenn die Filtration mit einer
2 Geschwindigkeit von weniger als etwa 200 l/m Filterfläche je
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Stunde durchgeführt wird. Obwohl die Erfindung nicht an irgendeine spezielle Theorie gebunden sein soll, wird doch
angenommen, daß das eisenhaltige Material des Bluthydrolysats als ein Filterhilfsmittel wirkt, das zu einer v/irksamen
Entfernung des Eisens in den Filtrat führt. Wenn jedoch
die Filtrationsgeschwindigkeit zu stark erhöht wird, scheint es so, daß das gelartige Material, das das Eisen oder die
Eisenverbindungen enthält, auseinanderfällt, was dazu führt, daß die Eisenverbindungen in die Lösung abgegeben v/erden und
so das Filter passieren. Es scheint so, daß die Eisenverbindungen mit einen Molekulargewicht bis zu etwa 800 in gelartigen
Agglomeraten, die hauptsächlich aus sogenannten Phospholipiden
bestehen, enthalten oder eingeschlossen sind. Diese Agglomerate sammeln sich auf den Filtermaterial, wenn die Filtration
mit einer bestimmten Maximalgeschwindigkeit durchgeführt wird, wobei man eine wirksame Entfernung des Eisens bekommt
.
Die Filtration wird vorzugsweise bei einem pH-Wert geringer als etwa 8 durchgeführt. Saure pH-Werte sind bevorzugt, damit
unerwünschtes Bakterienwachstum vermieden wird. Zu niedrige pH-Werte sind jedoch ungeeignet für diesen Zweck, da sie zu
einer Denaturierung führen. So liegt ein besonders bevorzugter Bereich bei etwa 2 bis etwa 5 bezüglich des pH-Wertes.
Ein bevorzugter Bereich bezüglich der Filtrationsgeschwindig-
2 keit liegt bei etwa 50 bis etwa 100 l/mJ je Stunde.
Die Methode nach der Erfindung ist anwendbar auf das Filtrieren von Hydrolysaten von Gesamtblut wie auch von Konzentraten
roter Blutkörperchen. Konzentrate roter Blutkörperchen oder Blutzellen enthalten etwa 2,5 g Eisen, und Gesamtblut
enthält etwa 2,0 g Eisen je kg Trockenfeststoffe. Während der Hydrolyse werden Eisenverbindungen freigesetzt, was
in einem Photometer eine sehr hohe Lichtabsorption bei einer Wellenlänge von 500 nm ergibt. Diese Absorption der Eisenverbindungen
wurde in den Experimenten verwendet, was dazu führte, daß gefunden wurde, daß die Filtrationsgeschwindigkeit
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einen entscheidenden Einfluß auf die Eisenentfernung aus dem
Filtrat hat. Weitere Experimente wurden mit Hydrolysaten
durchgeführt, die mit Natriumhydroxyd auf unterschiedliche
pH-Werte eingestellt waren. In diesen Experimenten wurde gefunden, daß bei pH-Werten um den Neutralpunkt herum, die vom
Standpunkt niedriger Korrosion bevorzugt sind, die Filtratrionsgeschwindigkeit
recht kritisch bezüglich der Eisenentfernung aus dem Filtrat war. Wenn man somit eine Filtrations-
geschwindigkeit verwendete, die etwa 200 l/m je Stunde überstieg, wurden die Eisenverbindungen freigegeben und gingen
durch das Filtermedium hindurch, während bei einer niedrigeren Filtrationsgeschwindigkeit die Aggregate den Filtrationskräften
widerstehen konnten, so daß das eisenhaltige Material von dem Filtrat abgetrennt wurde. Bei einer Filtrationsge-
2 schwindigkeit kleiner als etwa 100 l/m und Stunde kann ein
Produkt erhalten werden, das weniger als 0,1 g Eisen je kg des trockenen festen Produktes enthält.
Das Verfahren nach der Erfindung ist besonders geeignet in Verbindung mit der Herstellung von Gewürzzusammensetzungen,
die das Hydrolysat von Blut oder Blutkonzentraten umfassen. Die Hydrolyse der roten Blutkörperchen kann unter Verwendung
von Säuren oder Enzymen durchgeführt werden, wobei Salzsäure bevorzugt ist.
Das Ausgangsmaterial, d.h. tierisches Blut, kann von irgendwet
chen Tieren stammen, wie von Rindern oder Schweinen, doch ist die Erfindung nicht etwa auf die Verwendung solcher Bluttypen
beschränkt.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einiger Beispiele weiter erläutert, in denen alle Prozentsätze Gewichtsprozentsätie
bedeuten.
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3000 g Gesamtblut vom Schwein und 1000 g Salzsäure mit einer
Dichte von 1,18 wurden in einen Autoklaven mit einem Rührer überführt. Der Inhalt des Autoklaven wurde während etwa 10
Stunden unter Rühren auf 125 C und 1,2 at Überdruck gehalten.
Nach dem Kühlen wurde der Autoklav geöffnet und das Hydrolysat
daraus entfernt, auf Raumtemperatur herabgekühlt und darn
mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von etwa 3,0 neutralisiert. Das neutralisierte Hydrolysat wurde dann bei etwa
3000 g zentrifugiert, um das meiste unlösliche Material abzutrennen. Nach den Zentrifugieren wurde das wäßrige Hydrolysat
unter Verwendung eines ebenen runden Filterpapiers (POSTLIP, ebenes Papier, Qualität STO, England) filtriert. Eine FiI-triergeschwindigkeit
von etwa 75 l/m je stunde wurde aufrechterhalten, wobei der Filtrierdruck von etwa 0,5 bis etwa
2,2 at Überdruck während einer Filtrierperiode von etwa 5 Stunden variierte. Es wurde eine fast klare Lösung erhalten,
die mit Aktivkohle behandelt wurde, welche ihrerseits durch Sedimentation entfernt wurde. Die resultierende Lösung wurde
unter Verwendung von Heißluft sprühgetrocknet, und es wurden
etwa 700 g eines hellen Pulvers mit der folgenden ungefähren Zusammensetzung erhalten:
Aminosäuren, Oligo- und Polypeptide 60
Salze (hauptsächlich NaCl) 35
Wasser 5 %
Eisen 0,01 %
Das erhaltene Pulver war lange Zeit lagerbeständig, und ebenso lagerbeständig war die durch Auflösen des Pulvers in Wasser
erhaltene Buillon.
Das Verfahren des obigen Beispiels 1 wurde wiederholt, doch unter Verwendung von 3000 g des Konzentrats roter Blutkörperchen
an Stelle des Gesamtblutes. Dieses Konzentrat roter
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Blutkörperchen hatte einen Trockenfeststoffgehalt von etwa 35 % und stammte aus einem Gemisch von Rinderblut und Schweineblut.
Die Filtration wurde unter Verwendung eines ebenen Filterpapiers, De Vita 280, Fratinelli De Vita, Italien,
durchgeführt. 1200 g eines hellen Pulvers mit der folgenden ungefähren Zusammensetzung wurden erhalten:
Aminosäuren, Oligo- und Polypeptide 65 %
Salze (hauptsächlich NaCl) 30 % Wasser 5 %
Eisen 0,01 %
Ausgehend von Schweineblut wurden 3000 g eines Konzentrats roter Blutkörperchen mit einem Trockenfeststoffgehalt von
etwa 35 % hergestellt. Das Konzentrat der roten Blutkörperchen wurde zusammen mit 35Og konzentrierter Schwefelsäure
und 750 g Wasser in einen Autoklaven überführt. Der Inhalt des Autoklaven wurde während etwa 8 Stunden unter Rühren
auf etwa 120 C und 1,15 at überdruck gehalten.
Nach dem Kühlen wurde das Hydrolysat aus dem Autoklaven
entfernt und mit Kalkmilch bis zu einem pH-Wert von etwa 7 neutralisiert. Die Filtration des neutralisierten Hydrolysates
erfolgte unter Verwendung eines Trommelfilters unter Vakuum,
wobei das Trommelfilter mit Kieselgur vorbeschichtet war.
Die Filtration erfolgte mit einer Geschwindigkeit von etwa
60 l/m je Stunde unter kontinuierlicher Entfernung des abgelagerten
Filterkuchens, der aus Gelmaterial, Gips und Kieselgur bestand, wobei zu dieser Entfernung ein Kratzmesser
verwendet wurde.
Nach dem Sprühtrocknen in gleicher Weise wie in Beispiel 1
wurden 900 g eines hellen Pulvers mit den gleichen Eigenschaften wie in Beispiel 1 erhalten, doch war das Produkt
nicht so salzig wegen der Verwendung von Schwefelsäure für die Hydrolyse.
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Aus den obigen Ausführungen ist ersichtlich, daß die Erfindung eine äußerst brauchbare und wirksame Filtriermethode
liefert, die die Entfernung von Eisen aus Bluthydrolysaten ermöglicht. Beispielsweise Würzstoffprodukte, die aus solchen
filtrierten Hydrolysaten hergestellt x^erden, sind äußerst vorteilhaft hinsichtlich des Geschmackes und der Beständigkeit
und auch hinsichtlich des Aussehens.
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Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von Eisenverbindungen aus einem wäßrigen
Bluthydrolysat durch Filtration, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Filtration mit einer Geschwindigkeit von weniger
2
als etwa 200 l/m Filterfläche je Stunde durchführt und das
als etwa 200 l/m Filterfläche je Stunde durchführt und das
Filtrat gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß iran die
Filtration bei einem pH-Wert niedriger als etwa 8, vorzugsweise bei einem sauren pH-Wert durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Filtration mit einer Geschwindigkeit im Bereich von
etwa 50 bis etwa 100 l/m je Stunde durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Hydrolysat eines wäßrigen Konzentrats roter Blutkörperchen filtriert.
5· Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Hydrolysat von Gesamtblut filtriert.
80983 3/07SA OBlGlNAL INSPECTED
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