DE2802521B2 - Polystyrole und unter Verwendung derselben als Katalysatoren für die Herstellung von Carbodiimiden - Google Patents
Polystyrole und unter Verwendung derselben als Katalysatoren für die Herstellung von CarbodiimidenInfo
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Description
enthalten, worin
η gleich 0 oder 1
Ri und R2 jeweils einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest,
der keine mit Isocyanai reaktionsfähige Substituenten enthalten darf
R3 ein Chlor- oder Wasserstoffatom oder
einen Methylrest und
R4 ein Wasserstoff atom oder einen Methyl
rest
bedeuten.
2. Polystyrole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ansonsten wiederkehrende Einheiten der Formel:
R4
-CH2-C-
-CH2-C-
enthalten, worin
R3 ein Chlor- oder Wasserstoffatom oder einen
Methylrest und
R.4 ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest
R.4 ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest
bedeuten.
3. Verwendung der Polystyrole nach Anspruch 1 oder 2 als Katalysatoren für die Herstellung von
Carbodümiden aus organischen Isocyanaten.
Die Erfindung betrifft Organoarsenderivate von Polystyrolen, sowie ihre Verwendung als Katalysatoren
bei der Herstellung von Carbodümiden aus organischen Isocyanaten.
Es ist bekannt, daß bestimmte Trihydrocarbylarsinoxide, für die Triphenylarsinoxid typisch ist, als
Katalysatoren zur Umwandlung organischer Isocyanate zu Carbodiimiden verwendet werden können (vgl.
beispielsweise Monagle in »J. Organic Chemistry«, Band 27, Seite 3852 [1962]). Aus den DE-OS 25 04 334 und
04 400 ist es bekannt, daß sich zur Katalyse derselben Reaktion bestimmte Phospholan-Phosphonsäuresalze
aminomodifizierter Polymerisate verwenden lassen.
Erfindungsgemäß hat es sich nun gezeigt, daß sich in höchst vorteilhafter und wirksamer Weise bestimmte
Organoarsenderivate von Polystyrolen als Katalysatoren zur Umwandlung organischer Isocyanate in die
pnii ni-ör>Konrlpn f^arhnHurnIfHf* piunPtl
Gegenstand der Erfindung sind somit Polystyrole, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß sie wiederkehrende
Einheiten der Formel:
-CH2-C-
Rr+ 4— (CH2)„ — As (I)
S/
i\
O R2
enthalten, worin
η gleich 0 oder 1
Ri und R2 jeweils einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest,
der keine mit Isocyanat reaktionsfähige Substituenten enthalten darf
R3 ein Chlor- oder Wasserstoffatom oder einen
Methylresl und
R4 ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest
bedeuten.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der genannten Polystyrole zur Umwandlung organischer
Isocyanate zu Carbodiimiden.
Unter dem Ausdruck »einwertiger Kohlenwasserstoffrest« ist der durch Entfernen eines Wasserstoffatoms
vom Mutterkohlenwasserstoff mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen erhältliche einwertige Rest zu
verstehen. Beispiele für solche einwertige Kohlenwasserstoffreste sind Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-,
Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl-,
Hexadecyl- oder Octadecylreste und deren Isomere, Alkenylreste, z. B. Vinyl-, Allyl-, Butenyl-, Pentenyl-,
Hexenyl-, Octenyl-, Decenyl-, Undecenyl-, Tridecenyl-, Hexadecenyl- und Octadecenylreste sowie deren
Isomere, Aralkylreste, z. B. Benzyl-, Phenäthyl-, Phenylpropyl-, Benzhydryl- und Naphthylmethylreste, Arylreste,
z.B. Phenyl-, Tolyl-, XyIyI-, Naphthyl- und
Biphenylylreste, Cycloalkylreste, z. B. Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl- und Cyclooctylreste
und deren Isomere sowie Cycloalkenylreste, wie Cyclopentenyl-, Cyclohexenyl-, Cycloheptenyl- und
Cyclooctenylreste sowie deren Isomere.
Die durch die Reste Ri und R2 dargestellten
einwertigen Kohlenwasserstoffreste können einen oder mehrere Substituenlen enthalten, sofern dieser (diese)
nicht mit Isocyanatgruppen reaktionsfähig ist (sind).
Beispiele für geeignete Substituenten sind Halogenatome, z. B. Chlor-, Brom-, Fluor- und Jodatome,
Nitroreste, Alkoxyreste mit 1 bis einschließlich 8 Kohlenstoffatomen, ζ. B. Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy-,
Butoxy-, Pentyloxy-, Hexyloxy-, Heptyloxy- und Octyloxyreste sowie deren I \01nere, Alkylmercaptoreste mit
1 bis einschließlich 8 Kohlenstoffatomen, ζ. B. Methylmercapto-, Äthylmercapto-, Propylmercapto-, Butylmercapto-,
Pentylmercapto-, Hexylmercapto-, Heptylmercapto- und Octylmercaploreste sowie deren
Isomere, und Cyanoreste.
Die erfindungsgemäßen Polystyrole, die durch die Anwesenheit der wiederkehrenden Einheit der Formel
(I) gekennzeichnet sind, erhält man durch chemische Modifizierung mindestens einiger wiederkehrender
Einheiten eines Polystyrols oder durch Einführen geeigneter Organoarsensubstituenten in den Benzolring
eines monomeren Styrols und anschließende Polymerisation oder Mischpolymerisation des betreffenden
f modifizierten) Monomeren.
So erhält man beispielsweise die Polystyrole gemäß der Erfindung aus den entsprechenden Polystyrolen
durch Einhaltung der im folgenden geschilderten Schrittfolge. Das jeweilige Ausgangspolystyrol wird
entsprechend Relies und Mitarbeitern in »JACS«, Band 96, Seite 6469 (1974) in das entsprechende, im Kern
bromierte oder chlormethylierte Derivat überführt Die
Bromierung des Polystyrols erreicht man durch Umsetzung des letzteren mit Brom in Gegenwart eines
Katalysators, z. B. von Bortrifluorid. Die Chlormethylie- ι ο
rung läßt sich durch Umsetzen des Polystyrols mit Chlormethylmethyläther in Gegenwart von Bortrifluorid
bewerkstelligen. Durch geeignete Wahl der Molanteile Brom oder Chlormethylmethyläther zu Polystyrol
wird es möglich, ein Bromatom oder einen Chlormethylrest in einen beliebigen Anteil der oder sämtliche
Benzolkerne im Polystyrol einzuführen.
Das in der geschilderten Weise bromierte oder
chlormethylierte Polystyrolzwischenprodukt wird dann mit einem geeigneten Dihydrocarbylarsinhalogenid der 2»
Formel
RiR2AsHaI
worin Ri und R2 die angegebene Bedeutung besitzen
und Hai für ein Chlor-, Brom- oder Jodatom steht, :->
umgesetzt Die Umsetzung erfolgt in Gegenwart von Lithium unter den von Relies und Mitarbeitern a.a.O. für
die analoge Kondensation bromierter und chlormethylierter Polystyrole mit Chlordiphenylphosphin beschriebenen
Bedingungen. m
So werden beispielsweise die Reaktionsteilnehmer in Gegenwart eines Lösungsmittels, wie Tetrahydrofuran,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Tetramethylensulfon, Cyclohexan, Benzon oder Toluol, miteinander
vereinigt, worauf das erhaltene Gemisch unter Inertgas- r> atmosphäre, z. B. unter Stickstoff, gehalten wird,
während ein Überschuß an metallischem Lithium, zweckmäßigerweise in Form eines neu extrudierten
Drahts, zugegeben wird. Die Umsetzung erfolgt in der Regel bei Raumtemperatur (20 bis 25°C), gegebenenfalls
kann man jedoch auch bei höheren Temperaturen, z. B. Temperaturen bis zu etwa RückfluQtemperatur des
Lösungsmittels, arbeiten.
Je nach der Natur des als Ausgangsmaterial verwendeten Polystyrols und dem verwendeten Lö- v<
sungsmittel kann man die geschilderten Umsetzungen mit dem Polystyrol oder Polystyrolderivat in Lösung
oder in Form einer unlöslichen festen Phase durchführen. Wenn beispielsweise als Ausgangsmaterial ein noch
nicht durch Mischpolymerisation mit beispielsweise einer untergeordneten Menge Divinylbenzol vernetztes
Polystyrol verwendet wird, ist dieses in polaren Lösungsmitteln löslich, so daß man die geschilderten
Umsetzungen in Lösung durchführen kann. Das Endprodukt wird beispielsweise durch Ausfällen isoliert,
indem man der Reaktionslösung einen aliphatischen Alkohol, z. B. Methanol, oder ein entsprechendes
Lösungsmittel, in dem das Reaktionsprodukt unlöslich ist, zusetzt. Wenn andererseits das Ausgangspolystyrol
in polaren oder sonstigen Lösungsmitteln nicht in merklicher Menge löslich ist, wird das Polystyrol in der
Regel in Form von Perlen, eines Pulvers oder in einer sonstigen Form relativ geringer Teilchengröße als
durch geeignetes Rühren erzeugte Suspensionen reagieren gelassen.
Die erhaltenen organoarsinsubstituierten Polystyrole werden dann zur Gewinnung der fertigen Polystyrole
mit der wiederkehrenden Einheit der Formel (I) mit Wasserstoffperoxid oder sonstigen Oxidationsmitteln
oxidiert Die Reaktion kann durch Auflösen oder Suspendieren des jeweiligen Organoarsinpolystyrols in
einem Lösungsmittel der bereits angegebenen Art und Zusatz des Oxidationsmittels zu der erhaltenen Lösung
oder Suspension bewerkstelligt werden. Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise bei Raumtemperatur, gegebenenfalls
kann man jedoch auch bei höheren Temperaturen bis zu etwa 60 oder 70°C arbeiten.
Unter Einhaltung der geschilderten Reaktionsfolge lassen sich zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polystyrole sämtliche verfügbaren Polystyrolformen zum Einsatz bringen. Verfügbare bzw. handelsübliche
Polystyrole sind beispielsweise Homopolymerisate von Styrol als solchem, Mischpolymerisate von Styrol mit
untergeordneten Mengen Divinylbenzol (in der Regel 2 Gew.-% oder weniger). Homopolymerisate von Vinyltoluol,
Λ-Methylstyrol und Chlorstyrol, sowie unter
Verwendung zweier oder mehrerer der genannten Monomeren erhaltene Mischpolymerisate. Bezüglich
einer detaillierten Beschreibung der verschiedenen Polystyrolformen und Verfahren zu ihrer Herstellung
vgl. beispielsweise »Encyclopedia of Polymer Science and Technology«, Band 13, Seiten 128 ff, Verlag John
Wiley and Sons, New York (1970).
Wie bereits erwähnt ist es möglich, die Menge an Kernbenzolringen im Ausgangspolystyrol, die bromiert
oder chlormethyliert werden, nach Belieben einzustellen, so daß nach der folgenden Umsetzung mit dem
Organoarsinhalogenid der Formel
R1R2AsHaI
etwa 10 bis etwa 100% der wiederkehrenden Einheiten des fertigen Polystyrols der Formel (I) entsprechen.
Wenn weniger als 100% der wiederkehrenden Einheiten in dem fertigen Polystyrol der Formel (I)
entsprechen, entspricht der Rest der wiederkehrenden Einheiten des betreffenden erfindungsgemäßen Polystyrols
offensichtlich der wiederkehrenden Einheit des Ausgangspolystyrols. Selbstverständlich kann man bei
der Umsetzung des bromierten oder chlomethylierten Polystyrolzwischenprodukts mit weniger als der stöchiometrischen
Menge eines Organoarsinhalogenids der Formel
RiR2AsHaI
und anschließende Umsetzung des hierbei erhaltenen (Zwischen)-Produkts mit einem zweiten und vom ersten
unterschiedlichen Organoarsinhalogenid auch erfindungsgemäße Polystyrole mit zwei unterschiedlichen
Organoarsinrcsten im Molekül herstellen. Eine Erweiterung der geschilderten (zweistufigen) Umsetzung führt
dann zu erfindungsgemäßen Polystyrolen mit drei oder mehr unterschiedlichen Organoarsinresten im Molekül.
Die bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Polystyrole verwendbaren Organoarsinhalogenide der
Formel
RiR2AsHaI
sind meistenteils bekannt und lassen sich nach bekannten Verfahren herstellen (vgl. beispielsweise E.
H. Rodd, »Chemistry of Carbon Compounds«, Band IA, Seite 449[1951 ] bezüglich aliphalischer Arsinhalogenidc
und Ibid, Band IHA, Seiten 404 bis 405 [1954] bezüglich Arylarsinhalogenide sowie die a.a.O. zitierten Literatursteilen).
Bei einem Alternativverfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polystyrole mit wiederkehrenden
Einheiten der Formel (I) wird ein Monomeres der Formel:
CH2=C-Rj
R4—l· J-
worin Ri, R2, R3, R4 und π die angegebene Bedeutung
besitzen, in üblicher bekannter Weise homopolymerisiert oder mit Styrol, a-Methylstyrol, Chlorstyrol oder
Vinyltoluol mischpolymerisiert Das hierbei gebildete organoarsinsubstituierte Polystyrol wird dann in der
angegebenen Weise zu dem entsprechenden Arsinoxid oxidiert
Die arsinsubstituierten Monomeren der Formel (II)
erhält man durch Umsetzen eines geeigneten im Kern bromierten oder chlormethylierten Styrolmonomeren
mit einem geeigneten Dihydrocarbylarsinhalogenid der Formel
RiR2AsHaI
unter Einhaltung von für die entsprechende Umsetzung
bromierter oder chlormethylierter Polysiyrole beschriebenen
Reaktionsbedingungen.
Die erfindungsgemäßen Polystyrole mit wiederkehrenden Einheiten der Formel (I) werden zur Herstellung
organischer Carbodiimide durch Erhitzen des entsprechenden organischen Isocyanats verwendet. Damit läßt
sich jedes beliebige organische lsocyanat zu dem entsprechenden Carbodiimid umwandeln. Vorteilhaft an
der Verwendung der erfindungsgemäßen Polystyrole gegenüber bisher bekannten Katalysatoren ist, daß der
Polystyrolkatalysator immer in einer vom lsocyanat und dem gebildeten Carbodiimid getrennten Phase verbleibt
und nach beendeter Umsetzung ohne weiteres vom gebildeten Carbodiimid abgetrennt werden kann.
Ferner lassen sich die erfindungsgemäßen Polystyrolkatalysatoren ohne weiteres im Rahmen kontinuierlicher
Verfahren, bei denen das zu behandelnde organische lsocyanat zweckmäßigerweise als Lösung in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel durch ein auf einem Träger befindliches Katalysatorbett oder eine
Katalysatorsäule geleitet wird, verwenden. Die Aufenthaltsdauer in der Katalysatorsäule wird derart eingestellt,
daß bei einem einzigen Durchtritt des organischen Isocyanats durch die Säule eine vollständige Umwandlung
oder jede beliebige Teilumwandlung erreicht wird.
Unter Verwendung der neuen Polystyrolkatalysatoren gemäß der Erfindung lassen sich — wie bereits
erwähnt — bekannte organische Mono- oder Polyisocyanate zu den entsprechenden Carbodiimiden umwandeln.
Beispiele für solche Isocyanate sind
Methyl-, Äthyl-, lsopropyl-. Butyl-, Hexyl-, Octyl-,
Octadecyl-, Allyl-, 2-Pentyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, 1 -Cyclopentenyl-, 2-Cycloheptenyl-,
Benzyl-, Phenäthyl-,3-Phenylpropyl-, Benzhydryl-, 2-Naphthylmethyl-, Naphthyl-, Phenyl-, p-Tolyl-,
o-Toiyl-, 3-Nitrophenyl-,4-Mcthoxyphenyl-.
4-Allyloxyphenyl-, 3,4-Xylyl-, 2-Chlorphenyl-,
Decahydronaphthyl-, Trifluormethyl-,
2-Chloräthyl- und 3-Nitropropyl-mono-isocyanate;
2.4-Toluol-, 2,6-Toluol-, Hexamethylen-,
4,4'-Biphenylen-,
33'-Dimet!ioxybiphenylen-4,4'-diisocyanate,
Methylen-bis-(phenylisocyanat)
und dergl. (vgL Siefkin in »Ann.«, Band 562, Seiten 122
bis 135 [1949]).
Bei der Umwandlung des jeweiligen organischen Isocyanats zu dem entsprechenden Carbodiimid werden
das organische lsocyanat und der Polystyrolkatalysator miteinander in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 10
Gew.-Teil(en) Katalysator pro lOOGew.-Teiie lsocyanat
vereinigt Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise bei erhöhter Temperatur in der Größenordnung von
etwa 70° bis etwa 2000C. Das Fortschreiten der Umsetzung läßt sich ohne Schwierigkeiten durch
Bestimmen des bei der Umsetzung gebildeten und entweichenden Kohlendioxids verfolgen. Das Aufhören
der Gasbildung zeigt in der Regel, die Beendigung der Umsetzung an. Das bei der Umsetzung erhaltene
21) Carbodiimid läßt sich ohne Schwierigkeiten vom Katalysator abtrennen. Die Trennung wird dadurch
erleichtert, daß man die Umsetzung in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, in dem das Ausgangsisocyanat
und das gebildete Carbodiimid löslich sind,
2■> durchführt Nach Beendigung der Carbodiimidbildungsreakiion
ist es dann lediglich erforderlich, den Katalysator vom Reaktionsprodukt abzufiltrieren. Der
Katalysator kann ohne Aktivitätsverlust beliebig oft wiederverwendet werden.
in Die unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Polystyrole als Katalysatoren hergestellten Carbodiimide sind bekannte Verbindungen, die sich zur Verhinderung
eines Alterns und/oder einer Hydrolyse von Elastomeren eignen (vgl. beispielsweise US-PS
V-. 32 97 795 und 33 78 517).
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
B e i s ρ i e 1 1
A) Das von Relies und Mitarbeitern a.a.O. für die Bromierung von Polystyrol beschriebene Verfahren
wird exakt in der beschriebenen Weise
4--> wiederholt. Das als Ausgangsmaterial verwendete
Polystyrol besteht aus einem handelsüblichen, mit 2% Divinylbenzol vernetzten Polystyrol einer
Teilchengröße von 0,038 bis 0,074 mm. Das Bromierungsprodukt enthält 42,98 Gew.-% Brom,
■so was darauf hindeutet, daß 98,4% der Benzolkerne
des Reaktionsprodukts ein Bromatom enthalten.
B) Eine Suspension von 3,5 g (0,019 Mol wiederkehrende Einheiten) des unter A) erhaltenen bromierten
Polystyrols in 90 ml Tetrahydrofuran wird
ϊτ kräftig bei Raumtemperatur (etwa 2O0C) gerührt,
während eine Lösung von 10 g (0,0378 Mol) Diphenylarsinchlorid in 30 ml Tetrahydrofuran und
anschließend 0,64 g (0,09 g Atom) Lithiumdraht zugegeben werden. Das Reaktionsgemisch nimmt
M) nach und nach eine orangerote Farbe an. Nach 24stündigem Rühren wird das Reaktionsgemisch
filtriert. Der hierbei erhaltene Filterrückstand wird durch abwechselndes Aufschlämmen mit 2 :3, 3 : 1
bzw. 9 : 1 Volumen-Gemischen Methylenchlorid
hr> und Methanol und anschließend mit reinem
Methanol gewaschen. Dabei erhält man als fahlgelben Feststoff ein organoarscnsubstituiertes
Polystyrol mit wiederkehrenden Einheiten der
folgenden Formel:
-CM2-CH
-CM2-CH
CJl1
C6II,
C) Eine Suspension von 5,6 g des gemäß B) erhaltenen organoarsensubstituierten Polystyrols in 50 ml
Aceton wird gerührt, während 2,8 g (0,025 Mol) 30volumenprozentigen Wasserstoffperoxids zugesetzt
werden. Das hierbei erhaltene Reaktionsgernisch wird mehrere Tage lang bei Raumtemperatur
(etwa 20° C) stehengelassen. Nach Beendigung des Stehenlassens werden 50 ml Benzol zugesetzt,
worauf das Reaktionsgemisch unter Verwendung einer Dean-Stark-Falle zur azeotropen Wasserentfernung
auf Rückflußtemperatur erhitzt wird. Danach wird die getrocknete Suspension filtriert.
Der (unlösliche) Filterrückstand wird durch abwechselndes Aufschlämmen mit 3:1, 2:3, 3:1
bzw. 9 :1 Volumen-Gemischen Methylenchlorid und Methanol und anschließend mit reinem
Methanol gewaschen. Danach wird das gewaschene Reaktionsprodukt in einem Ofen bei einer
Temperatur von 80°C getrocknet. Hierbei erhält man ein Polystyrol mit wiederkehrenden Einheiten
der Formel:
-CH2-CH-
eines Arsengehalts von 20,485%.
Beispiel 2
Beispiel 2
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt, wobei jedoch in Stufe B) das Diphenylarsinchlorid
durch Chlordiäthylarsin, Chlordimethylarsin, Bromdicyclohexylarsin bzw. Äthylphenylchlorarsin ersetzt
wird. Hierbei erhält man die entsprechenden Oxide der Organoarsenpolystyrole.
Nach dem von Relies und Mitarbeiter a.a.O. beschriebenen Verfahren wird ein mit 2% Divinylbenzol
vernetztes, handelsübliches Polystyrol einer Teilchengröße von 0,038 bis 0,074 mm durch Umsetzen mit
Chlormethylmethyläther in Gegenwart von Bortrifluorid chlormethyliert.
In der in Beispiel 1, Teil B), geschilderten Weise, jedoch unter Ersatz des a.a.O. verwendeten bromierten
Polystyrols durch das in der geschilderten Weise hergestellte chlormethylierte Polystyrol erhält man ein
Polystyrol mit wiederkehrenden Einheiten der Formel:
-CH2-CH
CH2-As
C6H,
CJh
Letzteres wird in der in Beispiel 1, Teil C) geschilderten Weise oxidiert, wobei das entsprechende
Oxid mit wiederkehrenden Einheiten der Formel:
-CH1-CH-
CH2-As
I\
O C6H5
erhalten wird.
Eine Mischung aus 13,3 g (0,1 Mol) o-Tolylisocyanat, 13,3 ml Benzol und 0,1g des gemäß Beispiel 1
hergestellten organoarsinoxid-substituierten Polystyrols wird 3 Stunden lang auf Rückflußtemperatur erhitzt
und danach zur Entfernung des Polystyrolkatalysators filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck
destilliert, wobei m;\n in 9O°/oiger Ausbeute 10 g
Di-o-tolylcarbodiimid eines Kp. von 135 bis 137°C bei
0,533 mbar erhält.
Der vom Reaktionsprodukt abgetrennte Polystyrolkatalysator wird unter Verwendung einer weiteren
Charge von 13,3 g o-Tolylisocyanat und 13,3 ml Benzol
bei einem zweiten Versuch als Katalysator wiederverwendet. Nach 2stündigem Erhitzen des Reaktionsgemische
auf Rückflußtemperatur wird das Reaktionsgemisch zur Entfernung des Katalysators filtriert. Das
Filtrat wird unter vermindertem Druck destilliert, wobei man in 93,6%iger Ausbeute 10,4 g Di-o-tolylcarbodiimid
eines Kp. von 123° bis 127° C bei 0,178 mbar erhält.
Wird der beim zweiten Versuch vom Reaktionsgemisch abgetrennte Polystyrolkatalysator bei einem
dritten Versuch wiederverwendet, erhält man identische Ergebnisse.
Claims (1)
1. Polystyrole, dadurch gekennzeichnet, daß sie wiederkehrende Einheiten der Formel:
-CH2-C-
R3-+ V-(CH2Jn-As
O R2
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