DE2802521A1 - Polystyrole und unter verwendung derselben durchgefuehrtes verfahren zur herstellung von carbodiimiden - Google Patents
Polystyrole und unter verwendung derselben durchgefuehrtes verfahren zur herstellung von carbodiimidenInfo
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Description
2 0. JAN. 1S78
Polystyrole und unter Verwendung derselben durchgeführtes Verfahren zur Herstellung
von Carbodiimiden
Die Erfindung betrifft modifizierte Polystyrole» insbesondere Organoarsenderivate von Polystyrolen, sowie Verfahren
zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Katalysatoren zur Umwandlung von Isocyanaten in Carbodiimide.
Es ist bekannt, daß bestimmte Trihydrocarbylarsinoxide» für
die Triphenylarsinoxid typisch ist» als Katalysatoren zur
Umwandlung organischer Isocyanate zu Carbodiimiden verwendet werden können (vgl. beispielsweise Monagle in
"J. Organic Chemistry", Band 27» Seite 3852 (1962)). Aus
den DE-OSen 2 504 334 und 2 504 400 ist es bekannt, daß sich zur Katalyse derselben Reaktion bestimmte Phospholan-Phosphonsäuresalze
aminomodifizierter Polymerisate verwenden lassen.
Erfindungsgemäß hat es sich nun gezeigt, daß sich in höchst vorteilhafter und wirksamer Weise bestimmte Organoarsenderivate
von Polystyrolen als Katalysatoren zur Umwandlung organischer Isocyanate in die entsprechenden Carbodiimide
eignen.
Gegenstand der Erfindung sind somit Polystyrole, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß sie wiederkehrende Einheiten
der Formel:
809831/0701
worin bedeuten:
η = O oder 1;
η = O oder 1;
R1 und R2 jeweils einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest,
der keine mit Isocyanat reaktionsfähige Substituenten enthalten darf;
R, ein Chlor- oder Wasserstoffatom oder einen Methylrest und
R. ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest
enthalten.
Gegenstand der Erfindung sind ferner ein Verfahren zur Herstellung
der genannten Polystyrole und ihre Verwendung zur Umwandlung organischer Isocyanate zu Carbodiimiden.
Unter dem Ausdruck "einwertiger Kohlenwasserstoffrest" ist
der durch Entfernen eines Wasserstoffatoms vom Mutterkohlenwasserstoff mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen erhältliche einwertige
Rest zu verstehen. Beispiele für solche einwertige Kohlenwasserstoffreste sind Alkylreste» wie Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Octyl-, Decyl-,
Dodecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylreste und deren Isomere, Alkenylreste, z.B. Vinyl-, Allyl-, Butenyl-, Pentenyl-,
Hexenyl-, Octenyl-, Decenyl-, Undecenyl-, Tridecenyl-, Hexadecenyl- und Octadecenylreste sowie deren Isomere,
Aralkylreste, z.B. Benzyl-, Phenäthyl-, Phenylpropyl-, Benzhydryl- und Naphthylmethylreste, Arylreste, z.B.
Phenyl-, Tolyl-, Xylyl-, Naphthyl- und Biphenylylreste,
Cycloalkylreste, z.B. Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclo-
809831/070§
hexyl-, Cycloheptyl- und Cyclooctylreste und deren Isomere
sowie Cycloalkenylreste, wie Cyclopentenyl-, Cyclohexenyl-,
Cycloheptenyl- und Cyclooctenylreste sowie deren Isomere.
Die durch die Reste R1 und Rp dargestellten einwertigen
Kohlenwasserstoffreste können einen oder mehrere Substituenten enthalten, sofern dieser (diese) nicht mit Isocyanatgruppen
reaktionsfähig ist (sind).
Beispiele für geeignete Substituenten sind Halogenatome, z.B. Chlor-, Brom-, Fluor- und Jodatome, Nitroreste,
Alkoxyreste mit 1 bis einschließlich 8 Kohlenstoffatomen, z.B. Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy-, Butoxy-, Pentyloxy-,
Hexyloxy-, Heptyloxy- und Octyloxyreste sowie deren Isomere, Alkylmercaptoreste mit 1 bis einschließlich 8 Kohlenstoffatomen,
z.B. Methylmercapto-, Äthylmercapto-, Propylmercapto-, Butylmercapto-, Pentylmercapto-, Hexylmercapto-,
Heptylmercapto- und Octylmercaptoreste sowie deren Isomere, und Gyanoreste.
Die erfindungsgemäßen Polystyrole, die durch die Anwesenheit der wiederkehrenden Einheit der Formel (i) gekennzeichnet
sind, erhält man durch chemische Modifizierung mindestens einiger wiederkehrender Einheiten eines Polystyrols
oder durch Einführen geeigneter Organoarsensubstituenten in den Benzolring eines monomeren Styrole und
anschließende Polymerisation oder Mischpolymerisation des betreffenden (modifizierten) Monomeren.
So erhält man beispielsweise die Polystyrole gemäß der Erfindung
aus den entsprechenden Polystyrolen durch Einhaltung der im folgenden geschilderten Schrittfolge. Das jeweilige
Ausgangspolystyrol wird entsprechend Helles und Mitarbeitern in 11JAOS", Band 96, Seite 6469 (1974) in das
entsprechende, im Kern bromierte oder chlorinethylierte Derl-
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vat überführt. Die Bromierung des.Polystyrols erreicht man
durch Umsetzung des letzteren mit Brom in Gegenwart eines Katalysators» z.B. von Bortrifluorid. Die Chlormethylierung
läßt sich durch Umsetzen des Polystyrols mit Chlormethylmethyläther
in Gegenwart von Bortrifluorid bewerkstelligen. Durch geeignete Wahl der Molanteile Brom oder
Chlormethylmethyläther zu Polystyrol wird es möglich» ein Bromatom oder einen Chlormethylrest in einen beliebigen
Anteil der oder sämtliche Benzolkerne im Polystyrol einzuführen.
Das in der geschilderten Weise bromierte oder chlormethylierte
Polystyrolzwischenprodukt wird dann mit einem geeigneten Dihydrocarbylarsinhalogenid der Formel
R1K2AsHaI
worin R1 und Rp die angegebene Bedeutung besitzen und Hai
für ein Chlor-, Brom- oder Jodatom steht» umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt in Gegenwart von Lithium unter den von
Relies und Mitarbeitern a.a.O. für die analoge Kondensation bromierter und chlormethylierter Polystyrole mit
Chlordiphenylphosphin beschriebenen Bedingungen.
So werden beispielsweise die Reaktionsteilnehmer
in Gegenwart eines Lösungsmittels» wie Tetrahydrofuran, Dimethylformamid» Dimethylacetamid» Tetramethylensulfon,
Cyclohexan, Benzol» Toluol und dergleichen, miteinander vereinigt» worauf das erhaltene Gemisch unter Inertgasatmosphäre,
z.B. unter Stickstoff, gehalten wird, während ein Überschuß an metallischem Lithium, zweckmäßigerweise
in Form eines neu extrudierten Drahts, zugegeben wird. Die Umsetzung erfolgt in der Regel bei Raumtemperatur (20° bis
250C), gegebenenfalls kann man jedoch auch bei höheren Temperaturen, z.B. Temperaturen bis zu etwa Rückflußtemperatur des Lösungsmittels, arbeiten.
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Je nach, der Natur des als Ausgangsmaterial verwendeten
Polystyrols und dem verwendeten Lösungsmittel kann man die geschilderten Umsetzungen mit dem Polystyrol oder
Polystyrolderivat in Lösung oder in Porm einer unlöslichen
festen Phase durchführen. Wenn beispielsweise als Ausgangsmaterial
ein noch, nicht durch Mischpolymerisation mit beispielsweise einer untergeordneten Menge Divinylbenzol
vernetztes Polystyrol verwendet wird» ist dieses in polaren Lösungsmitteln löslich, so daß man die geschilderten
Umsetzungen in Lösung durchführen kann. Das Endprodukt wird beispielsweise durch Ausfällen isoliert»
indem man der Reaktionslösung einen aliphatischen Alkohol, z.B. Methanol, oder ein entsprechendes Lösungsmittel, in dem
das Reaktionsprodukt unlöslich ist, zusetzt. Wenn andererseits das Ausgangspolystyrol in polaren oder sonstigen Lösungsmitteln
nicht in merklicher Menge löslich ist, wird das Polystyrol in der Regel in Form von Perlen, eines Pulvers
oder in einer sonstigen Form relativ geringer Teilchengröße als durch geeignetes Rühren erzeugte Suspension reagieren
gelassen.
Die erhaltenen organoarsinsubstituierten Polystyrole werden
dann zur Gewinnung der fertigen Polystyrole mit der wiederkehrenden Einheit der Formel (I) mit Wasserstoffperoxid
oder sonstigen Oxidationsmitteln oxidiert. Die Reaktion kann durch Auflösen oder Suspendieren des jeweiligen Organoarsinpolystyrols
in einem Lösungsmittel der bereits angegebenen Art und Zusatz des Oxidationsmittels zu der erhaltenen
Lösung oder Suspension bewerkstelligt werden. Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise bei Raumtemperatur, gegebenenfalls
kann man jedoch auch bei höheren Temperaturen bis zu etwa 60° oder 700C arbeiten.
Unter Einhaltung der geschilderten Reaktionsfolge lassen sich zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polystyrole sämt-
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liehe verfügbaren Polystyrolformen zum Einsatz bringen.
Verfügbare bzw. handelsübliche Polystyrole sind beispielsweise Homopolymerisate von Styrol als solchem» Mischpolymerisate
von Styrol mit untergeordneten Mengen Divinylbenzol (in der Regel 2 Gew.-# oder weniger), Homopolymerisate
von Vinyltoluolf α-Methylstyrol und Chlorstyrol, sowie
unter Verwendung zweier oder mehrerer der genannten Monomeren erhaltene Mischpolymerisate. Bezüglich einer
detaillierten Beschreibung der verschiedenen Polystyrolformen und Verfahren zu ihrer Herstellung vgl. beispielsweise
"Encyclopedia of Polymer Science and Technology"» Band 13» Seiten 128 ff., Verlag John Wiley and Sons,
New York (1970).
Wie bereits erwähnt, ist es möglich» die Menge an Kernbenzolringen
im Ausgangspolystyrol, die bromiert oder chlormethyliert werden, nach Belieben einzustellen, so daß nach
der folgenden Umsetzung mit dem Organoarsinhalogenid der Formel
etwa 10 bis etwa 100 # der wiederkehrenden Einheiten des
fertigen Polystyrols der Formel (I) entsprechen. Wenn weniger
als 100 # der wiederkehrenden Einheiten in dem fertigen Polystyrol der Formel (I) entsprechen, entspricht der
Rest der wiederkehrenden Einheiten des betreffenden erfindungsgemäßen Polystyrols offensichtlich der wiederkehrenden
Einheit des Ausgangspolystyrols. Selbstverständlich kann man bei der Umsetzung des bromierten oder chlormethylierten
Polystyrolzwischenprodukts mit weniger als der stöchiometrischen Menge eines Organoarsinhalogenids der Formel
R1R2AsHaI
und anschließende Umsetzung des hierbei erhaltenen (Zwischen)-
und anschließende Umsetzung des hierbei erhaltenen (Zwischen)-
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Produkts mit einem zweiten und vom ersten unterschiedlichen
Organoarsinhalogenid auch, erfindungsgemäße Polystyrole mit zwei unterschiedlichen Organoarsinresten im Molekül herstellen.
Eine Erweiterung der geschilderten (zweistufigen) Umsetzung führt dann zu erfindungsgemäßen Polystyrolen mit
drei oder mehr unterschiedlichen Organoarsinresten im Molekül.
Die bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Polystyrole verwendbaren Organoarsinhalogenide der Formel
R1R2AsHaI
sind meistenteils bekannt und lassen sich nach bekannten Verfahrenherstellen (vgl. beispielsweise E.H. Rodd,
"Chemistry of Carbon Compounds", Band IA, Seite 449 (1951) bezüglich aliphatischer Arsinhalogenide und Ibid, Band IIIA,
Seiten 404 bis 405 (1954) bezüglich Arylarsinhalogenide sowie die a.a.O. zitierten literaturstellen).
Bei einem Alternatiwerfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polystyrole mit wiederkehrenden Einheiten der Formel (I) wird ein Monomeres der Formel:
CHo=C—R
(CHs)nAsR1R3
(II)
worin R., Rp, R-z» R, und η die angegebene Bedeutung besitzen,
in üblicher bekannter Weise homopolymerisiert oder mit Styrol, a-Methylstyrol, Chlorstyrol oder Vinyltoluol mischpolymerisiert.
Das hierbei gebildete organoarsinsubstituierte Polystyrol
wird dann in der angegebenen Weise zu dem entsprechen-
809831/070«
den Ärsinoxid oxidiert.
Die arsinsubstituierten Monomeren der Formel (II) erhält
man durch Umsetzen eines geeigneten im Kern bromierten oder chlormethylierten Styrolmonomeren mit einem geeigneten Dihydrocarbylarsinhalogenid
der Formel
R1R2AsHaI
unter Einhaitxing von für die entsprechende Umsetzung bromierter
oder chlormethylierter Polystyrole beschriebenen Reaktionsbedingungen.
Wie bereits erwähnt, ist Gegenstand der Erfindung auch ein verbessertes Verfahren zur Herstellung organischer Carbodiimide
durch Erhitzen des entsprechenden organischen Isocyanate
in Gegenwart eines carbodiimidbildenden Katalysators, nämlich eines erfindungsgemäßen Polystyrols mit wiederkehrenden
Einheiten der Formel (I). Nach dem betreffenden Verfahren läßt sich jedes beliebige organische Isocyanat
zu dem entsprechenden Carbodiimid umwandeln. Vorteilhaft
an der Verwendung der erfindungsgemäßen Polystyrole gegenüber bisher bekannten Katalysatoren iet, daß
der Polystyrolkatalysator immer in einer vom Isocyanat und dem gebildeten Carbodiimid getrennten Phase verbleibt und
nach beendeter Umsetzung ohne weiteres vom gebildeten Carbodiimid
abgetrennt werden kann. Ferner lassen sich die erfindungsgemäßen Polystyrolkatalysatoren ohne weiteres im Rahmen
kontinuierlicher Verfahren, bei denen das zu behandelnde organische Isocyanat zweckmäßigerweise als Lösung in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel durch ein auf einem Träger befindliches Katalysatorbett oder eine Katalysatorsäule
geleitet wird, verwenden. Die Aufenthaltsdauer in der Katalysatorsäule wird derart eingestellt, daß bei einem
einzigen Durchtritt des organischen Isocyanate durch die Säule eine vollständige Umwandlung oder jede beliebige Teilumwandlung
erreicht wird.
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Unter Verwendung der neuen Polystyrolkatalysatoren gemäß der Erfindung lassen sich - wie bereits erwähnt - bekannte
organische Mono- oder Polyisocyanate zu den entsprechenden Carbodiimiden umwandeln. Beispiele für solche Isocyanate
sind Methyl-, Äthyl-» Isopropyl-, Butyl-, Hexyl-, Octyl-,
Octadecyl-, Allyl-, 2-Pentyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-,
1-Cyclopentenyl-, 2-Cycloheptenyl-, Benzyl-, Phenäthyl-,
3-Phenylpropyl-, Benzhydryl-, 2-Naphthylmethyl-,
Naphthyl-, Phenyl-, p-Tolyl-, o-Tolyl-, 3-Mtrophenyl-,
4-Methoxyphenyl-, 4-Allyloxyphenyl-, 3,4-Xylyl-, 2-Chlorphenyl-,
Decahydronaphthyl-, Trifluormethyl-, 2-Chloräthyl-
und 3-Nitropropyl-mono-isocyanate; 2,4-Toluol-,
2,6-Toluol-, Hexamethylen-, 4»4'-Biphenylen-, 3»3'-Dimethoxybiphenylen-4»4'-diisocyanate,
Methylen-bis-(phenylisocyanat) und dergl. (vgl. Siefkin in "Ann.", Band 562,
Seiten 122 bis 135 (1949)).
Bei der Umwandlung des jeweiligen organischen Isocyanate zu dem entsprechenden Carbodiimid werden das organische
Isocyanat und der Polystyrolkatalysator miteinander in
einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-Ieil(en) Katalysator
pro 100 Gew.-Teile Isocyanat vereinigt. Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise bei erhöhter Temperatur
in der Größenordnung von etwa 70° bis etwa 2000C. Das
Fortschreiten der Umsetzung läßt sich ohne Schwierigkeiten durch Bestimmen des bei der Umsetzung gebildeten und entweichenden
Kohlendioxids verfolgen. Das Aufhören der Gasbildung zeigt in der Regel die Beendigung der Umsetzung an.
Das bei der Umsetzung erhaltene Carbodiimid läßt sich ohne Schwierigkeiten vom Katalysator abtrennen. Die Trennung wird
dadurch erleichtert, daß man die Umsetzung in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, in dem das Ausgangsisocyanat
und das gebildete Carbodiimid löslich sind, durchführt. Nach Beendigung der Carbodiimidbildungsreaktion ist
es dann lediglich erforderlich, den Katalysator vom Eeak-
809831/0709
tionsprodukt abzufiltrieren. Der Katalysator kann ohne
Aktivitätsverlust beliebig oft wiederverwendet werden.
Die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Polystyrole als
Katalysatoren hergestellten Carbodiimide sind bekannte Verbindungen, die sich zur Verhinderung eines Alterns und/oder
einer Hydrolyse von Elastomeren eignen (vgl. beispielsweise US-PSen 3 297 795 und 3 378 517).
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
B e i s ρ i e 1
A) Das von Relies und Mitarbeitern a.a.O. für die Bromierung von Polystyrol beschriebene Verfahren wird exakt in der
beschriebenen ¥eise wiederholt. Das als Ausgangsmaterial
verwendete Polystyrol besteht aus einem handelsüblichen, mit 2 $>
Divinylbenzol vernetzten Polystyrol einer Teilchengröße von 200 bis 400 mesh. Das Bromierungsprodukt
enthält 42,98 Gew.-# Brom, was darauf hindeutet» daß
98,4 # der Benzolkerne des Reaktionsprodukts ein Bromatom
enthalten.
B) Eine Suspension von 3»5 g (0,019 Mol wiederkehrende Einheiten) des unter A) erhaltenen bromierten Polystyrols
in 90 ml Tetrahydrofuran wird kräftig bei Raumtemperatur
(etwa 200C) gerührt, während eine Lösung von 1Qg
(0,0378 Mol) Diphenylarsinchlorid in 30 ml Tetrahydrofuran und anschließend 0,64 g (0,09 g Atom) lithiumdraht
zugegeben werden. Das Reaktionsgemisch nimmt nach und nach eine orangerote Farbe an. Nach 24-stündigem Rühren wird
das Reaktionsgemisch filtriert. Der hierbei erhaltene FiI-
809831/070S
terrückstand wird durch abwechselndes Aufschlämmen mit
2:3t 3:1 bzw. 9:1 Volumen-Gemischen Methylenchlorid und Methanol und anschließend mit reinem Methanol gewaschen,
Dabei erhält man als fahlgelben Peststoff ein organoarsensubstituiertes
Polystyrol mit wiederkehrenden Einheiten der folgenden Formel:
CH2 CH
°6H5
C) Eine Suspension von 5»6 g des gemäß B) erhaltenen organoarsensubstituierten
Polystyrols in 50 ml Aceton wird gerührt , während 2,8 g (0,025 Mol) 30 volumenprozentigen
Wasserstoffperoxids zugesetzt werden. Das hierbei erhaltene Reaktionsgemisch wird mehrere Tage lang bei
Raumtemperatur (etwa 200C) stehengelassen. Nach Beendigung
des Stehenlassens werden 50 ml Benzol zugesetzt, worauf das Reaktionsgemisch unter Verwendung einer
Dean-Stark-Palle zur azeotropen Wasserentfernung auf
Rückflußtemperatur erhitzt wird. Danach wird die getrocknete Suspension filtriert. Der (unlösliche) Pilterrückstand
wird durch abwechselndes Aufschlämmen mit 3:1, 2:3, 3:1 bzw. 9:1 Volumen-Gemischen Methylenchlorid
und Methanol und anschließend mit reinem Methanol gewaschen. Danach wird das gewaschene Reaktionsprodukt
in einem Ofen bei einer Temperatur von 800C getrocknet. Hierbei erhält man ein Polystyrol mit wiederkehrenden
Einheiten der Formel:
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eines Arsengehalts von 20»485
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird wiederholt*
wobei jedoch in Stufe B) das Diphenylarsinchlorid durch Chlordiäthylarsin, Chlordimethylarsin, Bromdicyclohexylarsin
bzw. Äthylphenylchiοrarsin ersetzt wird. Hierbei
erhält man die entsprechenden Oxide der Organoarsenpolystyrole.
B e i s ρ i e 1
Nach dem von Helles und Mitarbeiter a.a.O. beschriebenen Verfahren wird ein mit 2 $>
Divinylbenzol vernetzt es, handelsübliches
Polystyrol einer Teilchengröße von 200 bis 400 mesh durch Umsetzen mit Chlormethylmethyläther in Gegenwart
von Bortrifluorid chlormethyliert.
In der in Beispiel 1, Teil B), geschilderten Weise, jedoch
unter Ersatz des a.a.O. verwendeten bromierten Polystyrols durch das in der geschilderten Weise hergestellte
chlormethylierte Polystyrol erhält man ein Polystyrol mit wiederkehrenden Einheiten der Formel:
CH2-— CH
CH2 —As
°6H5
C6H5
809831/0709
Letzteres wird in der in Beispiel 1» Teil C) geschilderten Weise oxidiert» wobei das entsprechende Oxid mit wiederkehrenden
Einheiten der Formel:
CH2-
erhalten wird.
CH9—As 4·
O
Eine Mischung aus 13t3 g (0,1 Mol) o-Tolylisocyanat,
13»3 ml Benzol und 0,1 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten
organoarsinoxid-eubstituierten Polystyrols wird 3 h lang auf Rückflußtemperatur erhitzt und danach zur Entfernung
des Polystyrolkatalysators filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck destilliert, wobei man in
90 %iger Ausbeute 10 g Di-o-tolylcarbodiimid eines Kp.
von 135 bis 1370C bei 0,533 mbar erhält.
Der vom Reaktionsprodukt abgetrennte Polystyrolkatalysator wird unter Verwendung einer weiteren Charge von
13.3 g o-Tolylisocyanat und 13,3 ml Benzol bei einem
zweiten Versuch als Katalysator wiederverwendet. Nach 2-stündigem Erhitzen des Reaktionsgemische auf Rückflußtemperatur wird das Reaktionsgemisch zur Entfernung des
Katalysators filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck destilliert, wobei man in 93,6 #iger Ausbeute
10.4 g Di-o-tolylcarbodiimid eines Kp. von 123° bis 1270C
bei 0,178 mbar erhält.
809831/070«
Wird der beim zweiten Versuch vom Reaktionsgemisch abgetrennte
Polystyrolkatalysator bei einem dritten Versuch wiederverwendetf erhält man identische Ergebnisse.
809831/07Of
Claims (5)
1. Polystyrole, dadurch gekennzeichnet, daß sie wiederkehrende
Einheiten der Formel:
worin bedeuten:
η = O oder 1;
R1 und Rp jeweils einen einwertigen Kohlenwasserstoff-
- 2 809831/0705
ORIGINAL INSPECTED
rest, der keine mit Isocyanat reaktionsfähige Substituenten
enthalten darf;
IU ein Chlor- oder Wasserstoffatom oder einen Methylrest
und
R. ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest enthalten.
2. Polystyrole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ansonsten wiederkehrende Einheiten der Formel:
worin bedeuten:
R, ein Chlor- oder Wasserstoffatom oder einen Methylrest
und
R. ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest,
enthalten.
3. Polystyrole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet» daß sie wiederkehrende Einheiten der angegebenen Formel
enthalten, worin Rj und R2 Phenylreste bedeuten.
4. Verfahren zur Herstellung von Carbodiimiden durch Erhitzen eines geeigneten organischen Isocyanate in Gegenwart
eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator ein Polystyrol nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4i dadurch gekennzeichnet, daß
man als Katalysator ein Polystyrol mit wiederkehrenden Einheiten der Formel:
809831 /070§
CHj5 CH
R3
C6H5
worin η = O oder 1, verwendet.
8 0 9 8 31 /0709
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